DE19860173C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Legieren von Stählen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Legieren von StählenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Legieren von Stählen
durch Einbringen von metallischen Zuschlägen und/oder Redukti
onsmitteln in pulveriger Form in eine flüssige Metallschmelze,
wobei die Legierungszuschläge und/oder Reduktionsmittel als
Pulver aus einem Vorratsbehälter über eine Förderleitung mit
einem Fluidisierungsmittel, dessen Anteil an der eingeblasenen
Menge ≦ 20% ist, unter einem Druck von mindestens 3 × 105 Pa
zu einer oder mehreren Lanzen in die Schmelze eingeführt
werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Legieren von
Stählen mit einem Legierungsgefäß, in das mindestens eine Lanze
hineinragt, die über eine Förderleitung mit einem Vorratsbehäl
ter für pulverige Legierungszuschläge und/oder Reduktionsmittel
verbunden ist, und mit einer Druckpumpe zur Förderung der pul
verigen Legierungszuschläge und/oder Reduktionsmittel mittels
eines über eine Einlaßöffnung einführbaren Fluidisierungsmit
tels, das vorzugsweise gasförmig ist.
Es ist bekannt, daß mittels einer Pulverinjektion in Stahl
schmelzen, bei der feste Teilchen mit einem Fluidisierungsmit
tel in das flüssige Metallbad eingeblasen werden, metallurgi
sche Badprozesse, wie eine Entschwefelung, Entphosphorung, Des
oxidation, Legierung, Aufkohlung, Aufstickung oder Stickstoff
absenkung, Modifizierung der nichtmetallischen Einschlüsse und
Entfernung unerwünschter Begleitelemente, durchgeführt werden
können. Insbesondere im Bereich der sogenannten Sekundärmetal
lurgie, d. h. einer Nachbehandlung des beispielsweise durch den
Frischprozeß im Konverter oder im Elektrolichtbogenofen herge
stellten Stahles.
Aus der DE 42 37 177 A1 ist eine regelbare mechanische Dosier
förderanlage für staubförmige Güter bekannt, die eine oder meh
rere verschiedene Staubsorten mengengeregelt durch eine Förder
leitung mit abschließender Tauchlanze in die Roheisenschmelze
drückt. Diese Dosierförderanlage wird zum Einblasen, insbeson
dere zum Koinjektionieren von Calciumcarbid-(CaD) und Magnesi
umstäuben in Roheisenschmelzen verwendet.
In der DE 44 00 029 A1 wird eine Vorrichtung für eine regelbare
dosierte Förderung von staub- und granulatförmigen Schüttgütern
bei konstantem Druck beschrieben, die einen mittels Potentiome
ter und Getriebemotor gesteuerten Dosierkolben aufweist. Das
Treibgaszuführrohr durchdringt den Dosierkolben in Förderrich
tung. In den nach dem Stand der Technik bekannten Fällen wird
der pulverförmige Feststoff mittels eines Trägergases, das etwa
80% und mehr der Gesamt-Feststoff-Gemischmenge ausmacht, ein
gebracht. Zum Teil soll mittels des Fördergas-Feststoffstrahles
eine intensive Rührbewegung der Metallbadschmelze erzeugt wer
den, um eine vollständige Auflösung der pulverigen Feststoff
teilchen und eine homogene Verteilung des injizierten Mittels
zu erreichen. Allerdings führen unterschiedliche Ström- bzw.
Fließgeschwindigkeiten der Trägergase und der Feststoffe häufig
im Ergebnis dazu, daß eine kontinuierliche Dosierung bzw. Rege
lung der einzubringenden Legierungselemente und/oder Redukti
onsmittel nicht möglich ist, was sich qualitativ auf den herge
stellten legierten Stahl negativ auswirkt. Zudem wird durch den
hohen Treibgasanteil nach dem Einblasen in die Schmelze ein
großer Auftrieb der Gasblasen und des Gemisches erzeugt, so daß
die Reaktionszeit gering ist.
Die zwar preiswertere und technisch einfachere Technik, die
spezifisch leichten Legierungspulver von oben auf die Badober
fläche rieseln zu lassen, besitzt wiederum den Nachteil, daß
wegen der bestehenden Badbewegungen, die auf der Metallbadober
fläche radial nach außen gerichtet sind, die Legierungsmittel
an den Pfannen- oder Konverterrand gespült werden, wo sie an
Schlackeablagerungen oder dem Schmelzbehälterinnenmantel haften
bleiben. Dies geschieht in unkontrollierbarer Weise jeweils in
Abhängigkeit der unterschiedlichen Badbewegungen, so daß eine
sichere Legierungseinstellung in unkalkulierbarer Weise
gefährdet ist.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs
genannte Verfahren im Hinblick auf eine kontrollierbare Reak
tion der injizierten Feststoffe zu verbessern. Ferner soll eine
hierzu geeignete Vorrichtung geschaffen werden.
Die vorgenannte Aufgabe wird durch das Verfahren nach
Anspruch 1 gelöst, bei dem erfindungsgemäß die in der Förder
leitung bestehende Strömungsgeschwindigkeit der Mischung zur
Lanzenaustrittsöffnung auf weniger als 1/25 verringert wird.
Mit einer solchen drastischen Verringerung der Strömungsge
schwindigkeit wird die Verweilzeit der eingegebenen Pulver, wie
beispielsweise Mischungen aus Calciumcarbid und Kohlenstoff
und/oder Magnesium, entsprechend vergrößert. Dies führt im
Ergebnis dazu, daß die Pulver vollständig in der Schmelze
gelöst werden, so daß ein zu rasches Aufsteigen dieser Pulver-
Körner an die Badoberfläche mit der Gefahr des Ablagerns an der
Gefäßinnenwand wirksam vermieden wird. Der Anteil des Fluidi
sierungsmittels, insbesondere eines nicht mit der Metall
schmelze reagierenden Gases, wie Argon oder Stickstoff, wird in
der Mischung aus dem Fluidisierungsmittel und den pulverigen
Zuschlägen oder Reduktionsmitteln unter 20% gehalten, um die
durch das Fluidisierungsmittel zusätzlich entstehende Auf
triebsbewegung möglichst gering zu halten. Ferner wird die
Benetzbarkeit des eingebrachten Reduktionsmittels erhöht. Zur
Überwindung des hydrostatischen Druckes wird in der Förderlei
tung bzw. in der Lanze ein Druck von mindestens 3 bar
(3 × 105 Pa) aufgebaut. Je nach Anteil der Fluidisierungsmittel
in der zugestellten Mischung wird der Druck bei geringerem
Fluidisierungsmittelanteil auf 20 × 105 Pa oder größere Drücke
bis zu 40 × 105 Pa erhöht.
Vorzugsweise wird die Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit
der eingeführten Materialien durch eine Querschnittsvergröße
rung der Lanzenöffnung zum Austrittsende bewirkt. Ferner wird
der Bereich der Reaktionszonen erheblich vergrößert. Die Strö
mungsgeschwindigkeit der eingeführten Mischung an der Lanzen
austrittsöffnung wird nach einer Weiterbildung der Erfindung
durch eine zusätzliche tangential zur Lanzenaustrittsöffnung
geführte Strömung der Schmelze weiterhin minimiert. Eine solche
ringförmig um die Lanzenaustrittsöffnung in Strömungsrichtung
geführte Schmelz-Bad-Bewegung verhindert, daß das Trägergas und
die injizierten Feststoffe unmittelbar nach Austritt aus der
Lanzenöffnung radial ausweichen und auftriebsbedingt auf die
Badoberfläche getrieben werden. Über die im wesentlichen verti
kal angeordnete Lanze werden somit die injizierten Stoffe über
einen bestimmten Weg in Richtung des Gefäßbodens getrieben,
wonach sich die Strömung in verschiedene nach unten, radial
nach außen sowie nach oben gerichtete Anteile aufteilt.
Bevorzugt besitzen die eingeführten Pulver eine maximale Korn
größe von 1 mm, insbesondere weniger als 0,1 mm. Neben flüssi
gen Fluidisierungsmitteln, wie Heizölen, Schwerölen, Altölen,
Rapsölen oder Paraffin, die allein oder zusammen mit Gasen ein
geführt werden können, werden nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren vor allen Dingen solche Gase als Fluidisierungsmittel
verwendet, die mit der Metallschmelze nicht reagieren, dies
sind insbesondere Argon und/oder Stickstoff.
Zur Durchführung des Verfahrens wird die in Anspruch 6
beschriebene Vorrichtung verwendet. Diese besitzt ein Legie
rungsgefäß, in dessen Innenraum eine oder mehrere Lanzen hin
einragen. Jede dieser Lanzen bzw. die Lanze ist über eine För
derleitung mit einem Vorratsgefäß für die einzuführenden pulverigen
Feststoffe verbunden. In diese Förderleitung mündet ein
Einlaß für das Fluidisierungsmittel. Zur Förderung selbst wer
den Druckpumpen verwendet. Die Lanze besitzt eine Aus
trittsöffnung, deren Querschnitt größer als der Querschnitt der
Lanzeneintrittsöffnung ist. Durch diese Maßnahme wird die
erfindungsgemäß gewünschte deutliche Verringerung der Strö
mungsgeschwindigkeit mit rein konstruktiven Mitteln erreicht.
Die zur Lanzenaustrittsöffnung sich vergrößernde Querschnitts
fläche bewirkt in entsprechender Weise eine Erhöhung des
Druckes in der strömenden Flüssigkeit, die sich geschwindig
keitsreduzierend auf die Feststoffpartikel auswirkt. Vorzugs
weise besitzt die Lanze eine nach unten gerichtete Austritts
öffnung.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Lanzenaustritts
öffnungs-Querschnittsfläche mindestens 25mal so groß, wie die
Querschnittsfläche der Lanzeneintrittsöffnung. Insbesondere und
zur Vermeidung von unerwünschten Turbulenzen in der Lanze
selbst soll der Lanzeninnenraum zum Austrittsende hin trichter
förmig mit jeweils stetigen Mantelübergängen ausgestaltet sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
wird die Lanzenaustrittsöffnung im unteren Bereich von einem
Ringkörper aus feuerfestem Material gebildet, das gasporös ist.
Durch diese Maßnahme kann als Fluidisierungsmittel verwendetes
Gas radial abströmen, ohne daß Festkörperpartikel hierdurch
mitgerissen werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Lanzen
austrittsöffnung von einem Ringkörper umgeben, der einen um die
Lanzenaustrittsöffnung liegenden, im wesentlichen parallel zur
Lanzenlängsachse verlaufenden Strömungskanal bildet. Durch die
sen Strömungskanal fließt die Badschmelze parallel zu den aus
der Lanzenaustrittsöffnung kommenden injizierten Stoffe, wobei
es bereits im Randbereich der beiden Flüssigkeitsströme zu
einem Anlösen der Feststoffpartikel und einer gewünschten Reak
tion der vorhandenen Stoffteilnehmer kommt. Der Wirkungsgrad
des einzubringenden Feststoff-Mittels wird noch dadurch erhöht,
daß der ringförmige Strömungskanal mit in diesen hineinragende
Leitschaufeln aufweist, die in der Strömung der injizierten
Stoffe einen zusätzlichen radial gerichteten Drall erzeugen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Lanze
im oberen Bereich oberhalb ihrer Querschnittsverbreiterung von
einem mit Inertgas und/oder einem Inertgas-Flammkohlegemisch
speisbaren Mantelrohr umgeben, das in mehrere, vorzugsweise
zwei bis vier radial nach außen gerichtete und durch die vor
handene feuerfeste äußere Ummantelung führende Bohrungen mün
det. Über die Lanze wird, wie zuvor beschrieben, die fluidi
sierte Mischung aus Zuschlägen oder Reduktionsmitteln, also
beispielsweise ein mit Stickstoffgas, Fluidisierungs- oder
Benetzungsmitteln, wie Ölen, versetztes Entschwefelungsgemisch
eingeführt, das über die untere, im Querschnitt verbreiterte
Lanzenöffnung einströmt. Parallel hierzu werden Inertgase und
Flammkohle über das Mantelrohr als zusätzliche Injektion in die
Schmelze eingeführt, wobei die Inertgas-Flammkohlemischung
radial nach außen oberhalb der Ausströmöffnung für die
Zuschläge und/oder Reduktionsmittel in die Schmelze strömt.
Hierdurch wird eine gewissen Rührwirkung und eine sekundäre
Reaktionszone geschaffen, die oberhalb der primären Reaktions
zone (im Bereich der Lanzenaußenströmöffnung) liegt. Die Sepa
rierung der Inertgase und der Flammkohle von den fluidisierten
Stoffen, die über die Lanze eingegeben werden, schafft den Vor
teil, daß die primäre Reaktionszone im wesentlichen gasblasen
frei ist, womit die Reaktionsfähigkeit in dieser Zone verbes
sert wird. Die radial ausströmende Inertgas-Flammkohlemischung
führt zu einem Rühreffekt, der für eine gute Durchmischung des
beispielsweise eingebrachten CaD-Gemisches sorgt.
Insgesamt ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren und
die hierzu ausgestaltete Vorrichtung eine erhebliche Verbesse
rung des Wirkungsgrades, die in einer intensiveren Durchmi
schung der eingegebenen Feststoffpartikel mit der Badschmelze
und einer erheblich verlängerten Reaktionszeit besteht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines Gefäßes mit
einer erfindungsgemäßen Lanze,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung einer ersten Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Lanze,
Fig. 4 und 5 jeweilige Querschnittsansichten einer weiteren
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lanze
gemäß Fig. 2,
Fig. 6 eine Teilquerschnittsansicht eines Gefäßes mit
einer Querschnittsansicht einer anderen Lanzen
ausgestaltung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem metallurgischen Gefäß 10 mit einem Schmelzbad 11, in
das eine Lanze 12 eintaucht, wobei die Lanzenaustrittsöff
nung 13 unterhalb der Badoberfläche 14 liegt. Diese Lanze ist
mit einer Zuführungsleitung 15 verbunden, in die über eine
Pumpe 16 das aus einem Vorratsbehälter 17 entnommene pulverför
mige Metall oder Metallgemisch oder Reduktionsmittel entnommen
wird. Ggf. sind mehrere Dosier- und Fluidisierungsvorrichtungen
vorgesehen, welche das gewünschte Mischungsverhältnis der ein
zuführenden Stoffe optimal einstellen lassen.
Dem unter einem Druck von 3 bis 60 × 105 Pa geförderten Pulver
wird ein Gas und/oder eine Flüssigkeit beigemengt, das einem
Gas- und/oder Flüssigkeitsbehälter 18 entnommen wird. Dieses
Medium wird in einer Einspeisung 20 in die Leitung 15 eingege
ben. Nicht dargestellt sind nach dem Stand der Technik bekannte
Meßeinrichtungen, die mit betreffenden Regeleinrichtungen für
die Dosierung verbunden sind.
Der schematischen Abbildung in Fig. 2 ist im einzelnen zu ent
nehmen, daß die Injektionslanze 12 ein mit einer feuerfesten
Umkleidung 21 ummanteltes Stahlrohr 22 besitzt, worüber bei
spielsweise eine Calciumcarbid/Kohlenstoff/Trägergasmischung
gefördert wird. Im unteren Bereich der Lanze 12 ist ein Düsen
stein 23 angeordnet, der eine mittlere Öffnung 24 besitzt, die
sich zum Austrittsende hin konisch erweitert. Diese Ausgestal
tung führt dazu, daß das mit einer relativ höheren Geschwindig
keit v1 geförderte Gemisch entsprechend der konischen Erweite
rung seine Geschwindigkeit zu v2 verringert. Der ferner vorge
sehene Mantelring 25 bildet zwischen dem Düsenstein 23 und dem
Ring 25 einen Strömungskanal 26, durch den die Badschmelze mit
den Geschwindigkeiten v5 und v4 ein- bzw. durchströmt. Der Man
telring 25 sorgt dafür, daß die injizierte Mischung längere
Zeit in der Badschmelze 11 verweilt, wie die angedeuteten Strö
mungsvektoren zeigen. Die durch die längere Verweilzeit
geschaffene längere Reaktionszeit führt zu einem besseren Wir
kungsgrad der gewünschten Reaktionen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante der Lanze in der einfach
sten Bauform. Diese Lanze besitzt ebenfalls ein Stahlrohr 22,
das bis kurz vor seinem Austrittsende von einem Feuerfestmate
rial 21 umkleidet ist. Das Stahlrohr 22 besitzt einen Durchmes
ser a1, durch den sich eine Strömungsgeschwindigkeit v1 des
eingeführten Materials ergibt. Am unteren Ende des Stahlroh
res 22 ist, beispielsweise über ein Gewinde ein Körper 23 aus
feuerfestem Material angeschraubt, der einen sich konisch nach
unten erweiternden trichterförmigen Raum 24 besitzt, durch den
die Strömungsgeschwindigkeit v2 minimiert wird. Im unteren
Bereich ist ein poröser feuerfester Ringkörper 27 befestigt,
z. B. angeschraubt, über den (siehe Pfeile 28) Trägergase, die
über das Stahlrohr 22 eingeführt werden, radial entweichen
können. Auch im Bereich des Ringes 27 setzt sich die konische
Erweiterung des Querschnittes 24 bis zum Austrittsende fort.
Der Durchmesser D beträgt etwa 300 mm; die Querschnittsflä
che A2 (größte Querschnittsfläche des Innenraumes 24 am Aus
trittsende) ist mindestens 25mal größer als A1.
Die Darstellung nach Fig. 4 und 5 zeigt die bereits in Fig. 2
beschriebene Lanze. Zusätzlich sind hier Rippen 29 ersichtlich,
die als Leitschaufeln der ausströmenden Flüssigkeit einen
zusätzlichen Drall verleihen.
In einem speziellen Ausführungsbeispiel betrug die Geschwindig
keit der Mischung im Stahlrohr 22 10 m/sec, die sich zu v2 auf
(1/25) v1 bis (1/300) v1 reduzieren ließ. v3 stellt die
Geschwindigkeit der Kernströmung, v4 die Mantelströmung und v5
die "Bypaß"-Strömung dar. Die pro Sekunde zugeführte Masse
eines Feststoffgemisches aus 94% CaC2 und 6% C lag zwischen
0,5 bis 1 kg/sec. Das Schüttgewicht des fluidisierten Stoffes ρ
lag bei 900 ± 150 kg/m3. Die Schlepp-Gasmenge für die Förderung
lag zwischen 5 bis 150 m3/t. Es wurde mit Förderdrücken gear
beitet, die zwischen 6 bis 40 × 105 Pa lagen. Unter den gewähl
ten Bedingungen ergaben sich Gasentwicklungen aus der Reaktion
mit einem Volumen pro Zeitanteil, der von 300 bis 900 m3/h lag.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Versuchsergebnisse, die mit
unterschiedlich geformten Lanzenaustrittsöffnungen gewonnen
wurden. Hierbei ergaben sich bei einer herkömmlichen Lanze,
deren Durchmesser die 25 mm bis zum Austrittsende betrug, bei
Strömungsgeschwindigkeiten v1 von 2 m/sec bis zu 30 m/sec Ver
weilzeiten T1, die zwischen 25 msec und 1,66 msec lagen. Bei
erfindungsgemäßen Lanzen, deren Austrittsöffnung trichter- oder
parabelförmig auf ein Flächenmaß A2 konisch erweitert war,
ergaben sich bei entsprechend gleichen Eintrittsgeschwindigkei
ten v1 je nach dem Flächenverhältnis A2/A1 erheblich längere
Verweilzeiten. Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführung ist
das Lanzenrohr 22, dessen Querschnitt sich nach unten verbrei
tert, von einem Mantelrohr 30 umgeben, das von einer Feuerfest-
Ummantelung 21 umschlossen ist. Das Mantelrohr 30 wird über
eine Zuführung 31 mit einem Inertgas-Flammkohlegemisch
gespeist, die über zwei bis vier Bohrungen 32, 33 radial in die
Schmelze 11 abströmen kann. Diese Bohrungen befinden sich ober
halb des Bereiches 24 der Querschnittsverbreiterung der Lanze.
Anhand der Pfeile 34 wird die Ausströmrichtung der über das
Mantelrohr 30 zugeführten Stoffe ersichtlich. In dem betreffen
den Bereich wird eine Rührwirkung mit einer sekundären Reakti
onszone geschaffen, die oberhalb der primären Reaktionszone
liegt, welche sich unterhalb des Lanzenkörpers 12 befindet.
Claims (13)
1. Verfahren zum Legieren von Stählen durch Einbringen von
metallischen Zuschlägen und/oder Reduktionsmitteln in pul
veriger Form in eine flüssige Metallschmelze (11), wobei
die Legierungszuschläge und/oder Reduktionsmittel als
fluidisierte Pulver aus einem Vorratsbehälter (17) über
eine Förderleitung (15) mit einem Fluidisierungsmittel,
dessen Anteil an der eingeblasenen Menge ≦ 20% ist, unter
einem Druck von mindestens 3 × 105 Pa zu einer oder mehre
ren Lanzen (12) in die Schmelze (11) eingeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Förderleitung (15) bestehende Strömungsge
schwindigkeit der Mischung zur Lanzenaustrittsöffnung auf
1/n mit n ≧ 25 verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit (v1-v2) durch
eine Querschnittsvergrößerung (A2 - A1) der Lanzenöff
nung (24) zum Austrittsende bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsgeschwindigkeit (v2) der Mischung an der
Lanzenaustrittsöffnung durch eine zusätzliche tangential
zur Lanzenaustrittsöffnung geführte Strömung der Schmelze
minimiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulver eine maximale Korngröße von
≦ 1 mm, vorzugsweise ≦ 0,1 mm, aufweisen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulver durch Zugabe von geringen
Mengen an Inertgas, wie Argon oder Stickstoff, oder Stof
fen, die eine hohe Benetzbarkeit der eingebrachten Pulver
gewährleisten, fluidisiert werden.
6. Vorrichtung zum Legieren von Stählen mit einem Legierungs
gefäß (10), in das mindestens eine Lanze (12) hineinragt,
die über eine Förderleitung (15) mit einem Vorratsbehäl
ter (17) für pulverige Legierungszuschläge und/oder Reduk
tionsmittel verbunden ist, und mit einer Druckpumpe (16)
zur Förderung der pulverigen Legierungszuschläge und/oder
Reduktionsmittel mittels eines über einen Einlaß (20) ein
führbaren Benetzungs- oder Fluidisierungsmittels, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanze (12) eine Austrittsöff
nung (A2) besitzt, deren Durchmesser größer ist als der
Durchmesser der Lanzeneintrittsöffnung.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lanze (12) eine nach unten gerichtete Austrittsöffnung
besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Lanzenaustrittsöffnungs-Querschnittsflä
che (A2) mindestens 25mal so groß ist wie die Quer
schnittsfläche (A1) der Lanzeneintrittsöffnung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanzenaustrittsöffnung zum Aus
trittsende hin trichterförmig ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanzenaustrittsöffnung im unteren
Bereich von einem Ringkörper (27) aus feuerfestem, für Gas
porösen Material gebildet wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß um die Lanzenaustrittsöffnung ein
Ringkörper (25) angeordnet ist, der einen ringförmigen, um
die Lanzenaustrittsöffnung liegenden, im wesentlichen
parallel zur Lanzenlängsachse verlaufenden Strömungska
nal (26) bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der ringförmige Strömungskanal (26) mit in diesen hinein
ragenden Leitschaufeln (29) versehen ist, die in der Strö
mung einen zusätzlichen radial gerichteten Drall erzeugen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanze (22) im oberen Bereich ober
halb ihrer Querschnittsverbreiterung von einem mit Inert
gas und/oder einem Inertgas-Flammkohlegemisch speisbaren
Mantelrohr (30) umgeben ist, das in mehrere, vorzugsweise
zwei bis vier radial nach außen gerichtete und durch die
vorhandene feuerfeste äußere Ummantelung (21) führende
Bohrungen (32, 33) mündet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160173 DE19860173C2 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Legieren von Stählen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160173 DE19860173C2 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Legieren von Stählen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19860173A1 DE19860173A1 (de) | 2000-07-06 |
DE19860173C2 true DE19860173C2 (de) | 2001-07-12 |
Family
ID=7892737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998160173 Expired - Fee Related DE19860173C2 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Legieren von Stählen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19860173C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4237177A1 (de) * | 1992-07-23 | 1994-01-27 | Bernd Feldhaus | Regelbare mechanische Dosierförderanlage für staubförmige Güter |
DE4400029A1 (de) * | 1994-01-03 | 1995-07-06 | Nfi Ingenieurbuero Und Anlagen | Vorrichtung für eine regelbare dosierte Förderung von staub- und granulatförmigen Gütern, bei konstantem Druck |
-
1998
- 1998-12-24 DE DE1998160173 patent/DE19860173C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Title |
---|
JP 1-208433 A.,In: Patents Abstracts of Japan, C-656,Nov. 17,1989,Vol.13,No.516 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19860173A1 (de) | 2000-07-06 |
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