DE19811386A1 - Wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel - Google Patents
Wäßriges mehrphasiges ReinigungsmittelInfo
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Abstract
Wäßrige flüssige mehrphasige tensidhaltige Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, die mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweisen und sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen lassen sowie 0 bis 5 Gew.-% Natriumhexametaphosphat, sind leistungsstarke, lagerstabile und leicht handhabbare Mittel zur Reinigung harter Oberflächen, zu der man wäßrige flüssige mehrphasige tensidhaltige Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, die mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweisen und sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen lassen, verwenden kann. Ein Verfahren zur Herstellung derartiger Mittel beinhaltet das Aufmischen unmittelbar aus den Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen der Mittel zur Auftrennung der temporären Emulsion.
Description
Die Erfindung betrifft wäßrige mehrphasige flüssige tensidhaltige
Reinigungsmittel, die sich durch Schütteln temporär emulgieren
lassen und zur Reinigung harter Oberflächen einsetzbar sind sowie
ein Verfahren zu deren Herstellung.
Universell verwendbare Reinigungsmittel für alle harten, naß oder
feucht abwischbaren Oberflächen im Haushalt und Gewerbe sind als
sogenannte Allzweckreiniger bekannt und stellen überwiegend neu
tral bis schwach alkalische wäßrige Flüssigprodukte dar, die 1 bis
30 Gew.-% Tenside, 0 bis 5 Gew.-% Builder (z. B. Citrate, Glucona
te, Soda, Polycarboxylate) 0 bis 10 Gew.-% Hydrotrope (z. B. Alko
hole, Harnstoff), 0 bis 10 Gew.-% wasserlösliche Lösungsmittel
(z. B. Alkohole, Glykolether) sowie wahlweise u. a. Hautschutzmit
tel, Farb- und Duftstoffe enthalten. Die Verwendung erfolgt meist
als ca. 1%ige Lösung in Wasser, zur lokalen Fleckentfernung auch
unverdünnt. Daneben sind gebrauchsfertige Allzweckreiniger als so
genannte Sprühreiniger im Handel.
Derartige wäßrige Flüssigreiniger liegen überlicherweise als homo
gene stabile Lösungen oder Dispersionen vor. Der Einsatz bestimm
ter, insbesondere hydrophober, Komponenten in solchen Reinigungs
mitteln kann jedoch dazu führen, daß diese Homogenität verloren
geht und inhomogene Mittel erhalten werden, deren Akzeptanz beim
Verbraucher als gering einzuschätzen ist. In solchen Fällen bedarf
es der alternativen Formulierung von Mitteln, die trotz ihrer In
homogenität eine definierte und für den Verbraucher akzeptable äu
ßere Erscheinungs- und Anwendungsform aufweisen.
Die europäische Patentanmeldung 116 422 beschreibt ein flüssiges
Haar- oder Körpershampoo mit zwei wäßrigen Phasen, die durch
Schütteln temporär ineinander dispergierbar sind und wobei beide
Phasen mit Wasser in beliebigem Verhältnis mischbar sind. Die obe
re Phase enthält hierbei 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt
zusammensetzung, von mindestens einem Tensid und die untere Phase
mindestens 6 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, an ge
löstem Natriumhexametaphosphat der Formel I,
in der n für einen Mittelwert von etwa 12 steht. Optional können
in der unteren Phase weitere Builder-Salze enthalten sein. Als
Tenside können anionische, kationische, amphotere und/oder nich
tionische Tenside enthalten sein, wobei bevorzugt mindestens ein
anionisches Tensid enthalten ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, leistungsstarke und la
gerstabile Mittel zur Reinigung harter Oberflächen in definierter
inhomogener, leicht handhabbarer und für den Verbraucher akzepta
bler Form bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform ein
wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel
mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine
untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare
obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch Schütteln temporär
in eine Emulsion überführen läßt, und das 0 bis 5 Gew.-% Natrium
hexametaphosphat enthält.
Unter Natriumhexametaphosphat ist im Rahmen der vorliegenden Er
findung eine Mischung kondensierter Orthophosphate der Formel I zu
verstehen, wobei n für einen Mittelwert von etwa 12 steht.
Im einfachsten Fall besteht ein erfindungsgemäßes Mittel aus einer
unteren kontinuierlichen Phase, die aus der gesamten Phase I be
steht, und einer oberen kontinuierlichen Phase, die aus der gesam
ten Phase II besteht. Eine oder mehrere kontinuierliche Phasen ei
nes erfindungsgemäßen Mittels können jedoch auch Teile einer ande
ren Phase in emulgierter Form enthalten, so daß in einem solchen
Mittel beispielsweise Phase I zu einem Teil als kontinuierliche
Phase I vorliegt, die die untere kontinuierliche Phase des Mittels
darstellt, und zu einem anderen Teil als diskontinuierliche Pha
se I in der oberen kontinuierlichen Phase II emulgiert ist. Für
Phase II und weitere kontinuierliche Phasen gilt analoges.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter temporär zu verste
hen, daß 90% der Entmischung der durch Schütteln gebildeten Emul
sion in die getrennten Phasen bei Temperaturen von etwa 20°C bis
ca. 40°C innerhalb von 2 Minuten bis 10 Stunden erfolgt und die
letzten 2% der Entmischung in den Phasenzustand vor dem Schütteln
innerhalb von weiteren 15 Minuten bis 50 Stunden erfolgen.
Gegenstand der Erfindung ist in einer zweiten Ausführungsform die
Verwendung eines wäßrigen flüssigen mehrphasigen tensidhaltigen
Reinigungsmittels mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das
mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase
nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch
Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, zur Reinigung
harter Oberflächen. Insofern sich die folgenden Ausführungen auf
die erfindungsgemäßen Mittel beziehen, gelten sie gleichermaßen
für die Mittel der erfindungsgemäßen Verwendung.
Die erfindungsgemäßen Mittel zeichnen sich durch eine ungewöhnlich
gute Reinigungsleistung an hartnäckigem Fettschmutz bei unverdünn
ter Anwendung aus. Darüber hinaus zeigen die Mittel ein günstiges
Rückstandsverhalten. Die einzelnen Phasen im Mittel sind über lan
ge Zeit stabil, ohne daß sich z. B. Ablagerungen bildeten, und die
Überführung in eine temporäre Emulsion bleibt auch nach häufigem
Schütteln reversibel. Zudem kann die Trennung von Inhaltsstoffen
in separate Phasen die chemische Stabilität des Mittels fördern.
Auch Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Mittels durch Aufmischen unmittelbar aus
seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes
Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die konti
nuierlichen Phasen I und II durch eine scharfe Grenzfläche gegen
einander abgegrenzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ent
halten eine oder beide der kontinuierlichen Phasen I und II Teile,
vorzugsweise 0,1 bis 25 Vol.-%, insbesondere 0,2 bis 15 Vol.-%,
bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierlichen Phase, der
jeweils anderen Phase als Dispergens. Dabei ist dann die kontinu
ierliche Phase I bzw. II um den Volumenteil verringert, der als
Dispergens in der jeweils anderen Phase verteilt ist. Besonders
bevorzugt sind hierbei Mittel, in denen Phase I in Mengen von 0,1
bis 25 Vol.-%, bevorzugt 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volu
men der Phase II, in Phase II emulgiert ist.
In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt
neben den kontinuierlichen Phasen I und II ein Teil der beiden
Phasen als Emulsion einer der beiden Phasen in der anderen Phase
vor, wobei diese Emulsion durch zwei scharfe Grenzflächen, eine
obere und eine untere, gegenüber den nicht an der Emulsion betei
ligten Teilen der Phasen I und II abgegrenzt ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten Phase I und Phase II in
einem Volumenverhältnis von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise
75 : 25 bis 25 : 75, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
enthalten die Mittel eine oder mehrere hydrophobe Komponenten. Ge
eignete Hydrophobkomponenten sind beispielsweise Dialkylether mit
gleichen oder verschiedenen C4- bis C14-Alkylresten, insbesondere
Dioctylether; Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 100
bis 300°C, insbesondere 140 bis 280°C, z. B. aliphatische Kohlen
wasserstoffe mit einem Siedebereich von 145 bis 200°C, Isoparaf
fine mit einem Siedebereich von 200 bis 260°C; etherische Öle,
insbesondere Limonen und das aus Kiefernwurzeln und -stubben ex
trahierte Pine Oil; und auch Mischungen dieser Hydrophobkomponen
ten, insbesondere Mischungen von zwei oder drei der genannten Hy
drophobkomponenten. Bevorzugte Gemische von Hydrophobkomponenten
sind Gemische von verschiedenen Dialkylethern, von Dialkylethern
und Kohlenwasserstoffen, von Dialkylethern und etherischen Ölen,
von Kohlenwasserstoffen und etherischen Ölen, von Dialkylethern
und Kohlenwasserstoffen und etherischen Ölen und von diesen Gemi
schen. Die Mittel enthalten Hydrophobkomponenten in Mengen, bezo
gen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 14 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt
0,8 bis 7 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mittel können Phasentrennhilfsmittel enthal
ten. Geeignete Phasentrennhilfsmittel sind beispielsweise die Al
kalimetall- und Erdalkalimetallchloride und -sulfate, insbesondere
Natrium- und Kaliumchlorid und -sulfat, sowie Ammoniumchlorid und -sul
fat bzw. deren Mischungen. Die genannten Salze unterstützen
als starke Elektrolyte die Phasentrennung durch den Salzeffekt.
Die Mittel enthalten Phasentrennhilfsmittel in Mengen, bezogen auf
die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis
20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 15 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis
12 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Tensidkomponente anioni
sche, nichtionische, amphotere oder kationische Tenside bzw. Ten
sidgemische aus einer, mehreren oder allen diesen Tensidklassen
enthalten. Die Mittel enthalten Tenside in Mengen, bezogen auf die
Zusammensetzung, von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 3 bis
10 Gew.-%.
Geeignete Niotenside sind beispielsweise C8-C18-Alkylalkoholpoly
glykolether, Alkylpolyglykoside sowie stickstoffhaltige Tenside
bzw. Mischungen davon, insbesondere der ersten beiden. Die Mittel
enthalten nichtionische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusam
mensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 0,5 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%.
C8-C18-Alkylalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether stel
len bevorzugte bekannte nichtionische Tenside dar. Sie können
durch die Formel II, R1O-(CH2CH(CH3)O)p(CH2CH2O)e-H, beschrieben wer
den, in der R1 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen
Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, p für
0 oder Zahlen von 1 bis 3 und e für Zahlen von 1 bis 20 steht.
Die C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolether der Formel II kann man durch
Anlagerung von Propylenoxid und/oder Ethylenoxid an Alkylalkohole,
vorzugsweise an Fettalkohole, erhalten. Typische Beispiele sind
Polyglykolether der Formel II, in der R1 für einen Alkylrest mit 8
bis 18 Kohlenstoffatomen, p für 0 bis 2 und e für Zahlen von 2 bis
7 steht. Bevorzugte Vertreter sind beispielsweise C10-C14-Fett
alkohol+1PO+6EO-ether (p = 1, e = 6) und C12-C18-Fettalkohol+7EO-
ether (p = 0, e = 7) sowie deren Mischungen.
Es können auch endgruppenverschlossene C8-C18-Alkylalkoholpolygly
kolether eingesetzt werden, d. h. Verbindungen in denen die freie
OH-Gruppe in der Formel II verethert ist. Die endgruppenver
schlossenen C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolether können nach ein
schlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten
werden. Vorzugsweise werden C8-C18-Alkylalkohopolyglykolether in
Gegenwart von Basen mit Alkylhalogeniden, insbesondere Butyl- oder
Benzylchlorid, umgesetzt. Typische Beispiele sind Mischether der
Formel II, in der R1 für einen technischen Fettalkoholrest, vor
zugsweise C12/14-Kokosalkylrest, p für 0 und e für 5 bis 10 stehen,
die mit einer Butylgruppe verschlossen sind.
Bevorzugte nichtionische Tenside sind weiterhin Alkylpolyglykoside
(APG) der Formel III, R2O[G]x, in der R für einen linearen oder
verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zucker
rest und x für eine Zahl von 1 bis 10 stehen. APG sind nichtioni
sche Tenside und stellen bekannte Stoffe dar, die nach den ein
schlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden können. Die Indexzahl x in der allgemeinen Formel III gibt
den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, d. h. die Verteilung von
Mono- und Oligoglykosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1 und
10. Während x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein
muß und hier vor allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist
der Wert x für ein bestimmtes Alkylglykosid eine analytisch ermit
telte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl dar
stellt. Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem mittleren
Oligomerisierungsgrad x von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwen
dungstechnischer Sicht sind solche Alkylglykoside bevorzugt, deren
Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwi
schen 1,2 und 1,6 liegt. Als glykosidische Zucker wird vorzugswei
se Xylose, insbesondere aber Glucose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 (Formel III) kann sich von primären
Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Capronalkohol, Caprylalkohol,
Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Gemische,
wie sie beispielsweise im Verlauf der Hydrierung von technischen
Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden
aus der ROELENschen Oxosynthese anfallen.
Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 aber von
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleylalkohol ab. Weiterhin
sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachidylalkohol, Gado
leylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische
Gemische zu nennen.
Als weitere nichtionische Tenside können stickstoffenthaltende
Tenside enthalten sein, z. B. Fettsäurepolyhydroxyamide, beispiels
weise Glucamide, und Ethoxylate von Alkylaminen, vicinalen Diolen
und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit 10 bis 22 C-Ato
men, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der Ethoxylie
rungsgrad dieser Verbindungen liegt dabei in der Regel zwischen 1
und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Bevorzugt sind Ethanola
mid-Derivate von Alkansäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise
12 bis 16 C-Atomen. Zu den besonders geeigneten Verbindungen gehö
ren die Laurinsäure-, Myristinsäure- und Palmitinsäuremonoethanol
amide.
Geeignete Aniontenside sind die bevorzugten C8-C18-Alkylsulfate,
C8-C18-Alkylethersulfate, d. h. die Sulfatierungsprodukte der Alko
holether der Formel II, und/oder C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, aber
auch C8-C18-Alkansulfonate, C8-C18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte
C8-C18-Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, C8-C22-Carbon
säureamidethersulfate, Sulfonbernsteinsäuremono- und -di-C1-C12-Al
kylester, C8-C18-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C8-C18-N-Acyltau
ride, C8-C18-N-Sarkosinate und C8-C18-Alkylisethionate bzw. deren
Mischungen. Sie werden in Form ihrer Alkalimetall- und Erdalkali
metallsalze, insbesondere Natrium-, Kalium- und Magnesiumsalze,
wie auch Ammonium- und Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammonium
salze sowie im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespon
dierende Säure, z. B. Dodecylbenzolsulfonsäure, eingesetzt. Die Mit
tel enthalten anionische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusam
mensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 1 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%.
Wegen ihrer schaumdämpfenden Eigenschaften können die erfin
dungsgemäßen Mittel auch Seifen, d. h. Alkali- oder Ammoniumsalze
gesättigter oder ungesättigter C6-C22-Fettsäuren, enthalten. Die
Seifen können in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1
bis 2 Gew.-%, eingesetzt werden.
Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel
(R3) (R4) (R5)N⁺CH2COO⁻, in der R3 einen gegebenenfalls durch Hetero
atome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis
25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R4 sowie R5
gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstof
fatomen bedeuten, insbesondere C10-C18-Alkyl-dimethylcarboxymethyl
betain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain. Die
Mittel enthalten amphotere Tenside in Mengen, bezogen auf die Zu
sammensetzung, von 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis
10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%.
Geeignete Kationtenside sind u. a. die quartären Ammoniumverbindun
gen der Formel (R6) (R7) (R8) (R9)N⁺ X⁻, in der R6 bis R9 für vier
gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei
kurzkettige, Alkylreste und X- für ein Anion, insbesondere ein Ha
logenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlo
rid, Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen.
Die Mittel enthalten kationische Tenside in Mengen, bezogen auf
die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis
5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemä
ßen Mittel anionische und nichtionische Tenside nebeneinander,
vorzugsweise C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, C8-C18-Alkylsulfate
und/oder C8-C18-Alkylethersulfate neben C8-C18-Alkylalkoholpolyglykol
ethern und/oder Alkylpolyglykosiden, insbesondere C8-C18-Alkylben
zolsulfonate neben C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolethern.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel Builder enthalten.
Geeignete Builder sind beispielsweise Alkalimetallgluconate,
-citrate, -nitrilotriacetate, -carbonate und -bicarbonate, insbe
sondere Natriumgluconat, -citrat und -nitrilotriacetat sowie Na
trium- und Kaliumcarbonat und -bicarbonat, sowie Alkalimetall- und
Erdalkalimetallhydroxide, insbesondere Natrium- und Kaliumhydro
xid, Ammoniak und Amine, insbesondere Mono- und Triethanolamin,
bzw. deren Mischungen. Hierzu zählen auch die Salze der Glutar
säure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Weinsäure und Benzolhexacar
bonsäure sowie Phosphonate und Phosphate. Die Mittel enthalten
Builder in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis
20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis
8 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,3 bis 5 Gew.-%, wobei jedoch die
Menge an Natriumhexametaphosphat - ausgenommen die verwendungsge
mäßen Mittel - auf 0 bis 5 Gew.-% beschränkt ist.
Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Mit
tel weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derarti
gen Mitteln üblich sind. Hierzu zählen insbesondere Polymere,
Soil-Release-Wirkstoffe, Lösungsmittel (z. B. Ethanol, Isopropanol,
Glykolether), Lösungsvermittler, Hydrotrope (z. B. Cumolsulfonat,
Octylsulfat, Butylglucosid, Butylglykol), Reinigungsverstärker,
Viskositätsregler (z. B. synthetische Polymere wie Polysaccharide,
Polyacrylate, in der Natur vorkommenden Polymere und deren Deriva
te wie Xanthangum, weitere Polysaccharide und/oder Gelatine),
pH-Regulatoren (z. B. Citronensäure, Alkanolamine oder NaOH), Desin
fektionsmittel, Antistatika, Konservierungsmittel, Bleichsysteme,
Enzyme, Parfüm, Farb- und Duftstoffe sowie Trübungsmittel oder
auch Hautschutzmittel, wie sie in EP-A-522 556 beschrieben sind.
Die Menge an derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über
12 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die Untergrenze des Einsatzes hängt
von der Art des Zusatzstoffes ab und kann beispielsweise bei Farb
stoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter betragen. Vorzugsweise
liegt die Menge an Hilfsstoffen zwischen 0,01 und 7 Gew.-%, insbe
sondere 0,1 und 4 Gew.-%.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann über einen weiten
Bereich variiert werden, bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 2,5
bis 12, insbesondere 5 bis 10,5. Unter dem pH-Wert der erfindungs
gemäßen Mittel ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der
pH-Wert des Mittels in Form der temporären Emulsion zu verstehen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können durch Aufmischen unmittelbar
aus ihren Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließen
des Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion
hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E7 wurden wie zuvor beschrie
ben hergestellt. Ihre Zusammensetzungen in Gew.-% und ihr pH-Wert
sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Die Mittel zeigen zwei kontinu
ierliche Phasen, wobei die obere leicht milchig trüb ist und bil
den beim Schütteln temporär eine cremig aussehende Emulsion.
Als Komponenten wurden eingesetzt
- a) Dodecylbenzolsulfonsäure,
- b) C10-C14-Fettalkohol+1PO+1EO-ether,
- c) C12-C18-Fettalkohol+7EO-ether,
- d) Monoethanolamin,
- e) Natriumhydroxid,
- f) Natriumgluconat,
- g) Natriumchlorid,
- h) aliphatischer Kohlenwasserstoff (Siedebereich: 145 bis 200°C),
- i) Isoparaffine (Siedebereich: 200 bis 260°C),
- j) Dioctylether,
- k) Parfum und
- l) Wasser.
Zudem enthielten die Mittel E1 bis E7 geringe Mengen Farbstoff.
Zur Prüfung des Reinigungsvermögens der erfindungsgemäß formulier
ten Reinigerzusammensetzungen diente die unten nach Seifen-Öle-Fet
te-Wachse 1986, 112, S. 371, beschriebene Testmethode, die sehr
gut reproduzierbare Ergebnisse liefert. Danach wurde das zu prü
fende Reinigungsmittel auf eine künstlich angeschmutzte weiße
Kunststoffoberfläche gegeben. Als künstliche Anschmutzung für die
verdünnte Anwendung des Reinigungsmittels wurde ein Gemisch aus
Ruß, Maschinenöl, Triglycerid aus gesättigten Fettsäuren und nie
dersiedendem aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet. Die Test
fläche von 26 × 28 cm wurde mit Hilfe eines Flächenstreichers
gleichmäßig mit 2 g der künstlichen Anschmutzung beschichtet.
Ein Kunststoffschwamm wurde jeweils mit 10 ml der zu prüfenden
Reinigungsmittellösung getränkt und mechanisch auf der ebenfalls
mit 10 ml der zu prüfenden Reinigungsmittel beschichteten Testflä
che bewegt. Nach 10 Wischbewegungen wurde die gereinigte Test
fläche unter fließendes Wasser gehalten und der lose sitzende
Schmutz entfernt. Die Reinigungswirkung, d. h. der Weißgrad der so
genannten Kunststoffoberfläche wurde mit einem Farb-Differenz-Meß
gerät "Microcolor" (Dr. Lange) gemessen. Als Weiß-Standard
diente die saubere unbehandelte weiße Kunststoffoberfläche.
Der Test wurde mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel E1 in
verdünnter Anwendung mit einer Konzentration von 6 ml.l-1 und in
unverdünnter Anwendung durchgeführt. Zum Vergleich wurde der Test
mit einem im deutschen Markt führenden Allzweckreiniger mit mehr
als 10 Gew.-% Tensiden (V1) in verdünnter Anwendung von ebenfalls
6 ml.l-1 sowie in unverdünnter Anwendung durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Mittel E1 übertrifft in seiner Reinigungslei
stung hierbei den deutlich tensidreicheren Reiniger V1 sowohl in
der verdünnten Anwendung wie auch in der unverdünnten Anwendung.
Das Rückstandsverhalten wurde auf schwarzen Kacheln geprüft. Die
Rückstandsnote der erfindungsgemäßen Mittel liegt hierbei auf dem
Niveau der handelsüblichen Allzweckreiniger in Deutschland. Das
ist auch dann noch der Fall, wenn die Mittel Hydrophobkomponenten
enthalten.
Die Zusammensetzung der Phasen I und II des erfindungsgemäßen Rei
nigungsmittels E1 ist in Tabelle 2 angegeben.
Die obere Phase II beinhaltet fast die gesamte Menge an Tensid (a,
c), Hydrophobkomponente (j) und Parfum (k), während die untere
Phase I fast ausschließlich einen Teil des Phasentrennhilfsmittels
(f) und des Builders (d) enthält.
Claims (15)
1. Wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel
mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens ei
ne untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht
mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch Schüt
teln temporär in eine Emulsion überführen läßt, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 0 bis 5 Gew.-% Natriumhexametaphosphat ent
hält.
2. Mittel nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die kontinuierlichen Phasen I und II durch eine scharfe Grenz
fläche gegeneinander abgegrenzt sind.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine oder beide der kontinuierlichen Phasen I und II
Teile, bevorzugt 0,1 bis 25 Vol.-%, insbesondere 0,2 bis
15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierli
chen Phase, der jeweils anderen Phase als Dispergens enthalten.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß Phase I in Mengen von 0,1 bis 25 Vol.-%, bevorzugt 0,2
bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der Phase II, in Pha
se II emulgiert ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß neben den kontinuierlichen Phasen I und II ein Teil
der beiden Phasen als Emulsion einer der beiden Phasen in der
anderen Phase vorliegt, wobei diese Emulsion durch zwei scharfe
Grenzflächen, eine obere und eine untere, gegenüber den nicht
an der Emulsion beteiligten Teilen der Phasen I und 11 abge
grenzt ist.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel Phase I und Phase II in einem Volumenver
hältnis von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis
25 : 75, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65 enthält.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel zusätzlich Hydrophobkomponenten aus der
Gruppe der Dialkylether mit gleichen oder verschiedenen C4- bis
C14-Alkylresten, insbesondere Dioctylether, Kohlenwasserstoffe
mit einem Siedebereich von 100 bis 300°C, insbesondere 140 bis
280°C, etherische Öle, insbesondere Limonen und Pine Oil, und
deren Mischungen, insbesondere Mischungen von zwei oder drei
der genannten Hydrophobkomponenten, enthält.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel zusätzlich Phasentrennhilfsmittel, bevor
zugt aus der Gruppe der Alkalimetall- und Erdalkalimetallchlo
ride und -sulfate, insbesondere Natrium- und Kaliumchlorid und -sul
fat, sowie Ammoniumchlorid und -sulfat bzw. deren Mischun
gen, enthält.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel anionisches Tensid, bevorzugt aus der Grup
pe der C8-C18-Alkylsulfate, der C8-C18-Alkylethersulfate und
C8-C18-Alkylbenzolsulfonate und deren Mischungen, enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel nichtionisches Tensid, bevorzugt aus der
Gruppe der C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolether, der Alkylpolygly
coside und deren Mischungen, enthält.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel anionisches und nichtionisches Tensid, vor
zugsweise C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, C8-C18-Alkylsulfate und/oder
C8-C18-Alkylethersulfate neben C8-C18-Alkylalkoholpolygly
kolethern und/oder Alkylpolyglykosiden, insbesondere C8-C18-Al
kylbenzolsulfonate neben C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolethern,
enthält.
12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel ein oder mehrere kationische Tenside ent
hält.
13. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel zusätzlich Builder, bevorzugt aus der Grup
pe der Alkalimetallgluconate, -citrate, -nitrilotriacetate, -car
bonate und -bicarbonate sowie Alkalimetall- und Erdalkali
metallhydroxide, Ammoniak und Amine, insbesondere Mono- und
Triethanolamin, bzw. deren Mischungen, enthält.
14. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach einem der Ansprü
che 1 bis 13 durch Aufmischen unmittelbar aus seinen Rohstof
fen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des
Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion.
15. Verwendung eines wäßrigen flüssigen mehrphasigen tensidhaltigen
Reinigungsmittels mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen,
das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit die
ser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und
sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt,
zur Reinigung harter Oberflächen.
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