DE4243477A1 - Neutrales flüssiges Reinigungsmittel (II) - Google Patents
Neutrales flüssiges Reinigungsmittel (II)Info
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Description
Die im folgenden beschriebene Erfindung liegt auf dem Gebiet der wäßrigen
Reinigungsmittel, die für die Anwendung im Haushalt und Gewerbe vorgesehen
sind.
Zur Reinigung von Gegenständen verschiedenster Art werden heute ganz über
wiegend wäßrige Tensidlösungen, die gegebenenfalls weitere Wirk- und Zu
satzstoffe enthalten können, eingesetzt. So haben beispielsweise in Haus
halt und Gewerbe flüssige Allzweckreiniger weite Verbreitung gefunden, mit
deren Hilfe sich Oberflächen aus Metall, lackiertem Holz, Kunststoff, ke
ramischen Erzeugnissen und Glas problemlos reinigen lassen. Diese Reini
gungsmittel, die zumeist anionische oder nichtionische Tenside als wesent
liche Wirksubstanzen enthalten, können sowohl in konzentrierter Form als
auch in mehr oder weniger verdünnter Form angewendet werden. Daneben wer
den flüssige Reinigungsmittel auch zur Reinigung von Textilien, insbeson
dere textilen Bodenbelägen eingesetzt. Hier erfolgt die Anwendung vor
zugsweise in verdünnter Form oder in Form von Schaum.
Während früher flüssige Reinigungsmittel meist einen stärker alkalischen
pH-Wert aufwiesen, der die Schmutzablösung begünstigte, oder aber einen
verhältnismäßig stark sauren pH-Wert besaßen, wenn Kalkablagerungen auf
gelöst werden sollten, hat sich in jüngerer Zeit eine Tendenz hin zu neu
tralen Reinigungsmitteln entwickelt, von denen man sich eine höhere Mate
rialschonung und eine bessere Hautverträglichkeit verspricht. Hier sei nur
beispielhaft auf die deutsche Offenlegungsschrift 22 20 540 und die ameri
kanischen Patentschriften 3 463 735, 3 882 038 und 3 939 090 verwiesen.
Diese Vorteile der neutralen Reinigungsmittel mußten bisher in der Regel
mit gewissen Nachteilen erkauft werden, von denen hier nur die geringere
Reinigungskraft und das gegenüber alkalischen Mitteln geringere Netzver
mögen erwähnt werden sollen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es in diesem Zusammenhang, ein ge
genüber dem Stand der Technik verbessertes neutrales flüssiges Reinigungs
mittel zu entwickeln. Als Neutralbereich wird im Zusammenhang mit der vor
liegenden Erfindung der Bereich zwischen den pH-Werten 5 und 9, insbeson
dere zwischen 6 und 8, angesehen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht in einem wäßrigen Reinigungsmittel,
das in unverdünntem Zustand einen pH-Wert des obengenannten Bereichs auf
weist und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es 1 bis 25 Gew.-% an Tensid
aus den Klassen der nichtionischen und/oder der synthetischen anionischen
Tenside und 0,1 bis 12 Gew.-% eines Monoalkyldiethylenglykolethers mit 1
bis 4 C-Atomen im Alkylteil oder ein Gemisch mehrerer dieser Ether ent
hält. Besonders bevorzugt werden derartige Reinigungsmittel, bei denen der
Gehalt an diesen Ethern 3 bis 7 Gew.-% beträgt.
Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel zeichnen sich vor allem dadurch
aus, daß sie bei der Anwendung auf festen Oberflächen beim Abtrocknen
nicht zu Tropfen und zu größeren Flecken zusammenlaufen, sondern gleich
mäßig abtrocknen und dadurch praktisch keine optisch störenden Rückstände
auf den Oberflächen hinterlassen. Gleichzeitig weisen die Mittel sowohl im
unverdünnten als auch im verdünnten Zustand eine außerordentlich hohe Rei
nigungsleistung auf. Überraschend ist weiterhin, daß die erfindungsgemäßen
Mittel stabil gegen mikrobiellen Befall sind, so daß auf den Zusatz übli
cher Konservierungsstoffe verzichtet werden kann. Darüber hinaus wurde
festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Mittel selbst bei ungewöhnlich
tiefen Temperaturen gelagert werden können, ohne daß Entmischungserschei
nungen auftreten und ohne daß spezielle Gefrierschutzmittel zugesetzt wer
den müßten. Die gute Lagerstabilität ist auch dann gegeben, wenn in den
Mitteln größere Mengen an Parfümölen eingearbeitet sind. Die Mittel stel
len damit insgesamt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Stand der
Technik dar.
Bei den synthetischen anionischen Tensiden, die in den erfindungsgemäßen
Mitteln enthalten sein können, handelt es sich vor allem um solche vom Typ
der Sulfonate und Sulfate. Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzol
sulfonate mit einem C9-C15-Alkylrest und Olefinsulfonate, d. h. Gemische
aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie bei
spielsweise aus C12-C18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppel
bindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschlie
ßende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in
Betracht. Geeignet sind auch die Alkansulfonate, die aus C12-C18-Alkanen
durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw.
Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind,
sowie die Ester von α-Sulfofettsäuren, z. B. die α-sulfonierten Methyl-
oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von
langkettigen primären Alkoholen natürlichen oder synthetischen Ursprungs,
d. h. von Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Oleylalkohol, Lau
ryl-, Myristyl-, Palmityl- oder Stearylalkohol, oder den C10-C20-Oxoalko
holen oder sekundären Alkoholen dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäu
remonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid (EO) ethoxylierten aliphati
schen langkettigen primären Alkohole bzw. ethoxylierten sekundären Alko
hole sind geeignet. Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide,
sulfatierte Fettsäuremonoglyceride, langkettige Sulfobernsteinsäureester
sowie die Salze von langkettigen Ethercarbonsäuren, die beispielsweise
durch Umsetzung langkettiger, mit 1-10 Mol EO ethoxilierter Alkohole mit
Chloressigsäure erhältlich sind. Die anionischen Tenside werden vorzugs
weise als Alkalisalze, insbesondere Natriumsalze eingesetzt, doch können
auch Ammoniumsalze oder die Salze von Alkanolaminen mit 2 bis 6 C-Atomen
verwendet werden. Besonders bevorzugte Aniontenside sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindungen die Alkansulfonate, die Olefinsulfonate und die
Fettalkoholsulfate.
Die synthetischen anionischen Tenside sind in den erfindungsgemäßen Mit
teln in Konzentrationen bis zu 25 Gew. -% enthalten. Vorzugsweise ist we
nigstens 1 Gew.-% enthalten. Mittel, die für die unverdünnte Anwendung vor
gesehen sind, enthalten vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% der anionischen
Tenside, während Mittel, die vorzugsweise oder ausschließlich in ver
dünntem Zustand Anwendung finden, meist größere Mengen dieser Tenside,
vorzugsweise 1 bis 11 Gew.-%, enthalten.
Als nichtionische Tenside eignen sich in erster Linie die Anlagerungspro
dukte von 3 bis 20 Mol Ethylenoxid (EO) an primäre C10-C20-Alkohole, wie
z. B. an Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol, an Oxoalkohole
oder an sekundäre Alkohole dieser Kettenlänge. Dabei können neben den
hierbei umfaßten wasserlöslichen nichtionischen Tensiden auch die nicht
vollständig wasserlöslichen niedrig ethoxylierten Fettalkohol-Polygly
kolether mit 3 bis 7 Ethylenglykoletherresten im Molekül von Interesse
sein, vor allem dann, wenn sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen
oder anionischen Tensiden eingesetzt werden. Ebenfalls geeignet sind die
entsprechenden Ethoxylierungsprodukte anderer langkettiger Verbindungen,
beispielsweise der Fettsäuren und der Fettsäureamide mit 12 bis 18 C-Ato
men und der Alkylphenole mit 8 bis 16 C-Atomen im Alkylteil. In all diesen
Produkten kann anstelle eines Teils des Ethylenoxids auch Propylenoxid
(PO) angelagert sein. Weitere geeignete nichtionische Tenside sind auch
die wasserlöslichen, 20 bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100
Propylenglykolethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylen
oxid an Polypropylenglykol, Alkylendiaminpolypropylenglykol und an Alkyl
polypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, in
denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert. Als
nichtionische Tenside eignen sich ebenfalls Mono- und Diethanolamide der
Fettsäuren sowie langkettige Aminoxide oder Sulfoxide, beispielsweise die
Verbindungen N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Talgalkyl-N,N-dihydroxy
ethylaminoxid, und auch die wasserlöslichen Alkylglycoside, deren hydropho
ber C8-C20-Alkylrest mit einem meist oligomeren hydrophilen Glycosidrest
glykosidisch verknüpft ist, beispielsweise C12-C14-Fettalkohol + 1,6 Glu
cose. In den erfindungsgemäßen Mitteln werden als nichtionische Tenside
Ethoxylate von Fettalkoholen oder Oxoalkoholen mit 5 bis 15 Mol EO, Fett
säureethanolamide und Alkylpolyglucoside bevorzugt.
Die nichtionischen Tenside können in den erfindungsgemäßen Mitteln in Men
gen bis zu 25 Gew.-% verwendet werden, mit der Maßgabe, daß die Summe aus
anionischen und nichtionischen Tensiden in den Mitteln 1 bis 25 Gew. -%
beträgt. In den Mitteln, die unverdünnt zur Anwendung kommen, liegt der
Gehalt an nichtionischen Tensiden, vorzugsweise zwischen 1 und . . . Gew.-%,
während in den Mitteln, die vorzugsweise oder ausschließlich in verdünntem
Zustand eingesetzt werden, der Gehalt an diesen Tensiden höher liegt und
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% beträgt. In vielen Fällen wird ein Gemisch
aus anionischen und nichtionischen Tensiden verwendet, da sich hier Syner
gismen, insbesondere hinsichtlich der Reinigungswirkung, ergeben. In die
sen Fällen wird ein Gewichtsverhältnis von anionischem zu nichtionischem
Tensid wie 7 : 1 bis 1 : 1, insbesondere 5 : 1 bis 2 : 1 bevorzugt.
Neben synthetischen anionischen und/oder nichtionischen Tensiden können
die erfindungsgemäßen Mittel auch amphotere Tenside und insbesondere Sei
fen in größerer Menge enthalten, wenn dies zur Erzielung besonderer Effek
te erwünscht ist. Bei den amphoteren Tensiden handelt es sich um langket
tige Verbindungen, deren hydrophiler Teil aus einem kationisch geladenem
Zentrum (üblicherweise eine tertiäre Amino- oder eine quartäre Ammonium
gruppe) und einem anionisch geladenem Zentrum (üblicherweise eine Carboxy
lat- oder eine Sulfonatgruppe) besteht. Beispiele derartiger Tenside sind
N-Kokosalkyl-N,N-Dimethylaminoacetat und N-Dodecyl-N,N-dimethyl-3-amino
propansulfonat. Bei den Seifen handelt es sich um die Alkali- oder Ammo
niumsalze der Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen in der Kette. Beispiele
sind C10-C18-Kokosfettsäurenatriumsalz, C16-C18-Talgalkylammoniumsalz und
Myristinsäurekaliumsalz.
Der Gehalt an amphoteren Tensiden und/oder Seifen hängt vom gewünschten
Effekt ab und kann bei den amphoteren Tensiden bis zu 10 Gew. -% und bei
den Seifen bis zu 25 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, betragen.
Wenn diese Tenside in den Mitteln enthalten sind, beträgt ihre
Konzentration wenigstens 0,1 Gew-%, vorzugsweise 0,3 Gew.-%, während die
Obergrenzen vorzugsweise bei 5 bzw. 15 Gew.-% liegen. Hohe Gehalte an
Seife sind insbesondere in solchen Mitteln vorgesehen, die beispielsweise
bei der Anwendung auf Fußbodenbelägen einen pflegenden mattglänzenden
Seifenfilm hinterlassen sollen und die deshalb auch als Wischpflegemittel
bezeichnet werden. Hohe Gehalte an amphoteren Tensiden und/oder Seifen
bedingen im allgemeinen gleichzeitig einen geringeren Gehalt an
anionischen und/oder nichtionischen Tensiden, so daß der Gesamtgehalt an
Tensiden in den konzentrierten, in verdünnter Lösung zur Anwendung,
gelangenden Mitteln vorzugsweise nicht über 15 Gew. -%, insbesondere nicht
über 10 Gew.-%, liegt.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Mittel sind
die Monoalkyldiethylenglykolether mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylteil, die
in den Mitteln einzeln oder im Gemisch enthalten sind. Diese Ether sind
anscheinend im Zusammenwirken mit den anionischen und/oder nichtionischen
Tensiden für die besonderen Effekte der erfindungsgemäßen neutralen Reini
gungsmittel verantwortlich. Besonders bevorzugt werden Methyl-, Ethyl- und
n-Butyldiethylenglykolether. Bemerkenswert ist, daß verhältnismäßig ge
ringe Gehalte an Ethern für die beschriebenen Effekte genügen. Als Min
destgehalt sind etwa 0,1 Gew.-% anzusehen; vorzugsweise enthalten die Mit
tel nicht mehr als 12 Gew.-%. Ein besonders bevorzugter Bereich liegt
zwischen 3 und 7 Gew.-%, bezogen auf das gesamte wäßrige Mittel.
Neben den bereits genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen
Mittel weitere Wirk- und Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise reini
gungsaktive Salze, Lösungsmittel, Viskositätsregulatoren, Lösevermittler,
Farbstoffe und Parfümöle, sofern die vorteilhaften Wirkungen der erfin
dungsgemäßen Mittel dadurch nicht beeinträchtigt werden.
Bei den reinigungsaktiven Salzen, die in Mengen bis zu 10 Gew.-% in den
Mitteln enthalten sein können, handelt es sich um wasserlösliche Salze,
insbesondere Alkalisalze, von anorganischen oder organischen Säuren, die
dazu dienen, die Reinigungswirkung und die Materialverträglichkeit zu ver
bessern und gegebenenfalls die Einflüsse der Wasserhärte zurückzudrängen.
Als Beispiele seien Natriumcitrat, Natriumtriphosphat, Monokaliumphosphat,
Kaliumpyrophosphat, Kaliumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat genannt.
Bei den Lösungsmitteln, die zusätzlich zu den obengenannten Monoalkyldi
ethylenglykolethern in Mengen bis zu 10 Gew.-% enthalten sein können,
handelt es sich um vollständig wassermischbare Lösungsmittel aus der Grup
pe der Alkohole mit 2 bis 4 C-Atomen und der niederen Monoglykolmonoalkyl
ether mit bis zu 8 C-Atomen, beispielsweise Ethanol, Isopropanol und Ethan
diol. Diese Lösemittel dienen ebenso wie weitere gegebenenfalls einbe
zogene Lösevermittler dazu, auch bei Verwendung wenig wasserlöslicher
Wirkstoffe die erfindungsgemäßen Mittel einphasig zu gestalten. Bei den
Lösevermittlern, die auch als Hydrotrope bezeichnet werden, handelt es
sich meist um Salze von nicht tensidisch wirkenden Sulfonsäuren, bei
spielsweise Natriumxylolsulfonat, oder um Verbindungen, die die Struktur
des Wassers stark beeinflussen, wie beispielsweise Harnstoff.
Die Herstellung der Mittel kann im einfachsten Falle durch Zusammenmischen
aller Komponenten in beliebiger Reihenfolge geschehen. Werden wenig was
serlösliche Wirkstoffe eingearbeitet, so empfiehlt es sich häufig, diese
zunächst mit den Lösungsmitteln zu vermischen und dann der wäßrigen Lösung
der Tenside hinzuzufügen. Die Anwesenheit der Diglykolether wirkt sich
dabei vorteilhaft bei der Stabilisierung wenig wasserlöslicher Verbindun
gen in den Mitteln aus. Der pH-Wert wird nötigenfalls mit Hilfe von Alka
lien oder Säuren auf den gewünschten Wert im Neutralbereich (pH 5 bis pH
9) eingestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können sowohl unverdünnt als auch nach mehr
oder weniger starker Verdünnung mit Wasser angewendet werden. Dabei kann
ein und dasselbe Mittel sowohl im unverdünnten Zustand zur Entfernung
starker Anschmutzungen meist punktuell verwendet als auch zur Flächen
reinigung in verdünntem Zustand eingesetzt werden. In der Regel sind aber
Mittel, die durchweg zur unverdünnten Anwendung bestimmt sind, weniger
konzentriert als solche Mittel, für die regelmäßig zunächst ein Verdün
nungsschritt mit Wasser vor der eigentlichen Anwendung vorgesehen ist.
Mittel für die unverdünnte Anwendung enthalten daher meist mehr als 80
Gew.-%, vorzugsweise mehr als 90 Gew.-% Wasser, während die Mittel, die
verdünnt werden, je nach vorgesehenem Verdünnungsgrad auch Wassergehalte
unter 30 Gew.-% aufweisen können. Vorzugsweise liegt deren Wassergehalt
zwischen etwa 40 Gew. -% und etwa 80 Gew. -% je nach beabsichtigtem Ver
dünnungsgrad, der vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 500, insbesondere 1 : 5 bis
1 : 50, betragen kann.
Der eigentliche Reinigungsvorgang besteht dann darin, einen saugfähigen
Gegenstand, beispielsweise einen Lappen oder einen Schwamm, mit dem gege
benenfalls verdünnten Reinigungsmittel zu tränken und die zu behandelnde
Oberfläche damit gleichmäßig zu wischen. Bei diesem Vorgang wird der
Schmutz von der Oberfläche abgelöst und von dem Lappen bzw. Schwamm auf
genommen, um dann beim Ausspülen des Lappens oder Schwamms mit Wasser oder
verdünnter Reinigungsmittellösung an dieses Medium abgegeben zu werden. Da
die Mittel auf nahezu allen Oberflächen außerordentlich gleichmäßig und
streifenfrei auftrocknen, kann auf ein Nachspülen mit Wasser und andere
Nachbehandlungen, wie Auspolieren, in der Regel verzichtet werden. Während
die verdünnten Reinigungsmittellösungen gegebenenfalls auch zur Reinigung
textiler Beläge, beispielsweise mit dem Sprühextraktionsverfahren verwen
det werden können, liegt das Schwergewicht der Anwendung doch bei der
Reinigung harter Oberflächen, wie Fußböden, Kunststoffoberflächen,
lackiertem Holz, Glasscheiben und Kacheln.
Aus den in Tabelle 1 angegebenen Komponenten wurden durch intensives Mi
schen die Reiniger 1 und 2 hergestellt. Soweit nicht anders angegeben,
stellen die Zahlen in dieser und den späteren Tabellen Gewichtsprozente,
bezogen auf die fertigen Mittel, dar und sind stets als reine Wirksubstanz
gerechnet. In allen Fällen wurde als letzte Komponente das Parfüm einge
mischt. Das erfindungsgemäße Mittel 2 wurde dann hinsichtlich Rückstands
verhalten bei der Reinigung fester Oberflächen und hinsichtlich lager
stabiler Einarbeitung des Parfümöls mit dem nicht erfindungsgemäßen Mittel
2 verglichen.
Das Rückstandverhalten der Mittel wurde geprüft, indem man je 100 ml ei
ner 1%igen Lösung des Mittels an einer schwarzen Kachelwand herablaufen
und trocknen ließ. Nach dem vollständigen Abtrocknen wurde der Rückstand
mittels einer Bewertungsskala von -5 bis 0 visuell beurteilt:
-5 sehr starker Schleier, nicht polierbar
-4 starke Schleier, schwer polierbar
-3 mittelstarke Schleier, schwer polierbar
-2 Schleierbildung, polierbar
-1 wenig Schleier, leicht polierbar
0 keine Schleier oder Beeinträchtigung im Glanz
-4 starke Schleier, schwer polierbar
-3 mittelstarke Schleier, schwer polierbar
-2 Schleierbildung, polierbar
-1 wenig Schleier, leicht polierbar
0 keine Schleier oder Beeinträchtigung im Glanz
Die Stabilität des Parfüms in den Mitteln wurde in einem Lagertest im
Wechselklima (12 Stunden bei 0°C, 12 Stunden bei 40°C) überprüft. Auch
hier erfolgte die Beurteilung visuell, und zwar nach folgender Skala:
- 1. Sehr gutes Dispergiervermögen; die Parfumöltröpfchen sind gleichmäßig in der Lösung verteilt und trennen sich auch während des Lagertestes nicht mehr auf.
- 2. gutes Dispergiervermögen; nur ein Teil des Parfüms scheidet sich erst am Ende des Lagertestes als Tröpfchen ab.
- 3. Mittleres Dispergiervermögen; ein Teil der Parfümtröpfchen scheiden sich bereits nach 4 Wochen Lagerdauer ab.
- 4. Schlechtes Dispergiervermögen; das gesamte Parfüm scheidet sich schon nach 4 Wochen Lagerdauer ab.
Aus den Prüfergebnissen werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Mittels
2 gegenüber dem nicht erfindungsgemäßen Mittel 1 deutlich.
Reiniger dieses Typs (3-4) wurden aus den in Tabelle 2 aufgeführten Roh
stoffen durch intensives Mischen hergestellt. In allen Fällen wurde das
Parfüm als letztes in die Mischung eingetragen. Die Prüfung der Mittel
erfolgte nach denselben Kriterien und mit denselben Methoden wie bei den
Beispielen 1 und 2.
Aus den Prüfergebnissen sind auch hier sehr deutlich die Vorteile des er
findungsgemäßen Mittels 4 gegenüber dem Vergleichsbeispiel 3 erkennbar.
Durch Mischen der in Tabelle 3 angegebenen Komponenten wurden die Seifen
reiniger gemäß Beispielen 5 bis 6 hergestellt. Das erfindungsgemäße Mittel
6 wurde dann hinsichtlich seiner Reinigungskraft und seiner Kältestabili
tät mit dem nicht erfindungsgemäßen Mittel 5 verglichen.
Die Reinigungswirkung wurde mit Hilfe eines Gardner-Waschbarkeits- und
Scheuerprüfgerätes ermittelt, wie es in den Qualitätsnormen für Wischpfle
gemittel des Industrieverbandes Putz- und Pflegemittel e. V. beschrieben
ist (Seifen-Öle-Fette, Wachse, 108, Seiten 526-528 (1982)). Bei dieser
Methode wird eine weiße PVC-Folien mit einer Testanschmutzung aus Ruß und
Fett versehen und unter standardisierten Bedingungen mit einem mit ver
dünnter (1 : 500) Reinigungsmittellösung getränkten Schwamm maschinell
gewischt. Die Reinigungsleistung wird durch photoelektrische Bestimmung
des Remissionsgrades gemessen.
Zur Beurteilung der Kältestabilität wurden die Proben bei 0-3°C für 12
Wochen eingelagert. Während dieser Zeit wurden die Proben wöchentlich aus
dem Gefrierschrank genommen und nach Erreichen der Raumtemperatur visuell
beurteilt. Sichtbare Zeichen der Instabilität waren Ausflockungen, Boden
satz, Aufschwemmungen und Änderung der Viskosität. Die Bewertung wurde
nach folgendem Maßstab vorgenommen:
0 einheitliche, homogene Probe
1 leichte Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 12 Wochen
2 Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
3 mittlere Aufschwemmung oder Bodensatz nach 3 Wochen
4 starke Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
5 sehr starke Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
1 leichte Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 12 Wochen
2 Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
3 mittlere Aufschwemmung oder Bodensatz nach 3 Wochen
4 starke Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
5 sehr starke Aufschwemmungen oder Bodensatz nach 3 Wochen
Auch in diesem Falle werden aus den Prüfergebnissen die Vorteile des er
findungsgemäßen Mittels 6 gegenüber dem Vergleichsbeispiel deutlich.
Claims (9)
1. Wäßriges Reinigungsmittel, das in unverdünntem Zustand einen pH-Wert
im Bereich zwischen 5 und 9 aufweist und das 1 bis 25 Gew. -% an Tensid
aus den Klassen der nichtionischen und der synthetischen anionischen
Tenside sowie 0,1 bis 12 Gew.-% eines Monoalkyldiethylenglykolethers
mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylteil oder eines Gemischs mehrerer dieser
Ether enthält.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, enthaltend 3 bis 7 Gew.-% eines Mono
alkyldiethylenglykolethers mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylteil oder ei
nes Gemischs mehrerer dieser Ether.
3. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, enthaltend Mono
alkyldiethylenglykolether aus der Gruppe Methyldiethylenglykolether,
Ethyldiethylenglykolether, n-Butyldiethylenglykolether und deren Ge
mische.
4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das in unverdünntem
Zustand einen pH-Wert zwischen 6 und 8 aufweist.
5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das als weiteren
Wirkstoff 0,1 bis 25 Gew.-% Seife enthält.
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das als weiteren
Wirkstoff 0,1 bis 10 Gew-% amphoteres Tensid enthält.
7. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das weitere Hilfs-
und Zusatzstoffe aus der Gruppe reinigungsaktive Salze, Lösemittel,
Lösevermittler, Farbstoffe, Parfümöle und deren Mischungen enthält.
8. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in
unverdünntem Zustand zur Reinigung harter Oberflächen.
9. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 7
nach Verdünnung mit Wasser im Gewichtsverhältnis 1 : 3 bis 1 : 500,
vorzugsweise 1 : 5 bis 1 : 50, zur Reinigung textiler Beläge oder har
ter Oberflächen.
Priority Applications (2)
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DE19924243477 DE4243477A1 (de) | 1992-12-22 | 1992-12-22 | Neutrales flüssiges Reinigungsmittel (II) |
PCT/EP1993/003492 WO1994014944A1 (de) | 1992-12-22 | 1993-12-10 | Neutrales flüssiges reinigungsmittel (ii) |
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- 1992-12-22 DE DE19924243477 patent/DE4243477A1/de not_active Withdrawn
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1993
- 1993-12-10 WO PCT/EP1993/003492 patent/WO1994014944A1/de active Application Filing
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1837036B1 (de) * | 2006-03-24 | 2010-11-24 | Francotyp-Postalia GmbH | Schliessflüssigkeit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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