DE19805723A1 - Trockenpartie sowie Verfahren zum Betreiben einer solchen Trockenpartie - Google Patents
Trockenpartie sowie Verfahren zum Betreiben einer solchen TrockenpartieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Trockenpartie
sowie eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Material
bahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, wobei die Trockenpartie we
nigstens eine Trockengruppe mit zumindest einem Trockenzylinder und
wenigstens einer Bahnleiteinrichtung umfaßt, um die die Materialbahn
mäanderförmig herumgeführt ist. Sie betrifft ferner eine Walze, die insbe
sondere als Bahnleiteinrichtung in einer solchen Trockenpartie verwend
bar ist.
Trockenpartien der eingangs genannten Art sind bekannt. Sie umfassen
eine Anzahl von Trockenzylindern und Bahnleiteinrichtungen, meistens
Bahnleitwalzen, um die die Materialbahn mäanderförmig geführt wird.
Dabei ist die Materialbahn im Bereich der Trockenzylinder zumeist zwi
schen einem Transport- oder Siebband und den Trockenzylindern fest ein
gespannt. Im Bereich der Bahnleiteinrichtungen ist die Bahn üblicherwei
se mittels Vakuum auf einem Transport- oder Siebband fixiert. Dies er
möglicht eine Runability in der Trockenpartie, und das Schrumpfen der
Materialbahn wird behindert. Die durch die schrumpfungsbehinderte
Trocknung bedingten steilen Schrumpfungsgradienten an den Rändern
führen zudem zu dickeren Rändern mit einer rauheren Oberfläche. Dies
führt bei der Weiterverarbeitung der Materialbahn zu Problemen, so z. B.
in Auftragsaggregaten, Druckmaschinen, usw. Es ist auch bereits be
kannt, zwischen den verschiedenen Trockengruppen offene Trennstellen
vorzusehen oder das Vakuum zu reduzieren oder auszuschalten, wodurch
die Materialbahn streckenweise weniger fixiert ist und schrumpfen kann.
Die zuvor genannten Probleme sind damit jedoch noch nicht in der ge
wünschten Weise gelöst.
Bei einer aus der DE-U-296 16 569.7 bekannten Trockenpartie der ein
gangs genannten Art sind mehrere Bahnleiteinrichtungen jeweils so aus
gebildet, daß in mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinanderfolgenden Zo
nen ein gasförmiges Medium zugeführt werden kann, um durch Beblasen
der Materialbahn mittels des gasförmigen Mediums den Feuchtigkeits
austrag aus der Bahn zu erhöhen und damit für eine effektivere
Trocknung der Materialbahn zu sorgen. Bei dieser Trockenpartie wird das
Transportband jedoch vor einem Auflaufen der Materialbahn auf die in
Bahnlaufrichtung erste Bahnleiteinrichtung sowie auch vor einem Auf
laufen der Materialbahn auf weitere darauffolgende Bahnleiteinrichtungen
von der Materialbahn abgehoben und erst nach einem Ablaufen der Ma
terialbahn von der betreffenden Bahnleiteinrichtung wieder mit der Bahn
zusammengeführt. Dies bringt insbesondere am Anfang der Trockenpartie,
wo die Festigkeit der feuchten Bahn noch relativ niedrig ist, Probleme mit
sich, die der angestrebten möglichst hohen Runability entgegenstehen.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Trockenpartie der ein
gangs genannten Art zu schaffen, die bei hoher Runability und unter
Vermeidung steiler Schrumpfungsgradienten an den Bahnrändern einen
möglichst gleichmäßigen Querschrumpf der Materialbahn gewährleisten.
Ferner soll eine Walze geschaffen werden, die insbesondere als Bahn
leiteinrichtung für eine solche Trockenpartie geeignet ist.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der sich in der Materialbahn quer zur Bahnlaufrichtung erge
bende Schrumpfverlauf dadurch eingestellt oder kontrolliert wird, daß
wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Bereiche geschaffen werden, in de
nen jeweils eine zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrump
fung der Materialbahn möglich ist.
Mit einer zunehmenden Anzahl von Bereichen freier, unbehinderter
Schrumpfung steigt der Gesamtschrumpf der Bahn, und der Schrump
fungsgradient an den Rändern wird flacher.
Dabei wird der Querschrumpfverlauf vorzugsweise durch die Anzahl der
Bereiche freier Schrumpfung und/oder deren Position innerhalb der Troc
kenpartie gesteuert und/oder geregelt.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Schrumpfverhalten um so besser
wird, je größer die Anzahl von Bereichen freier, unbehinderter Schrump
fung gewählt wird, die maximale Anzahl jedoch auch in Abhängigkeit von
der gewünschten Runability zu wählen ist.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist zumindest in
einem in Bahnlaufrichtung betrachtet hinteren Bereich wenigstens einer
Trockengruppe ein Bereich freier Schrumpfung vorgesehen ist. Damit wird
in vorteilhafter Weise dem Umstand Rechnung getragen, daß die Beein
flussungsmöglichkeiten am Ende einer jeweiligen Trockengruppe größer
sind, nachdem die jeweils darauffolgende Trockengruppe eine höhere Ge
schwindigkeit aufweist.
Vorteilhafterweise ist zumindest in einem in Bahnlaufrichtung betrachtet
hinteren Bereich der Trockenpartie wenigstens ein Bereich freier
Schrumpfung vorgesehen, was insbesondere angesichts der am Ende der
Trockenpartie gegebenen höheren Festigkeit der Bahn von Vorteil ist.
Bei der bevorzugten praktischen Ausführungsform wird der Quer
schrumpfverlauf so gesteuert bzw. geregelt, daß sich insbesondere auch
an den Bahnrändern ein quer zur Bahnlaufrichtung betrachtet zumindest
im wesentlichen flacher Schrumpfungsgradient ergibt.
Hinsichtlich der Trockenpartie wird die Aufgabe erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß der sich in der Materialbahn quer zur Bahnlaufrichtung
ergebende Schrumpfverlauf durch die Schaffung wenigstens einen, vor
zugsweise mehrerer Bereiche einstellbar ist, in denen jeweils eine zumin
dest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrumpfung der Materialbahn
möglich ist.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Trockenpartie ist die Materialbahn zumindest in einem Anfangsbe
reich der Trockenpartie durchgehend durch ein Siebband gestützt und
dabei zumindest auch um die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Bahn
leiteinrichtung gemeinsam mit dem Siebband herumgeführt, wobei sie um
wenigstens eine Bahnleiteinrichtung auf einem Polster gasförmigen Medi
ums berührungsfrei herumgeführt und/oder an wenigstens einer Stelle
durch Beblasen von der Siebbandseite her von einem gasförmigen Medium
beaufschlagt ist, um dadurch jeweils einen Bereich zu schaffen, in dem
eine zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrumpfung der
Materialbahn möglich ist.
Nachdem die Materialbahn insbesondere in dem kritischen Anfangsbe
reich der Trockenpartie, in dem die Festigkeit der feuchten Bahn in der
Regel noch relativ gering ist, durchgehend durch ein Siebband gestützt ist,
wird eine relativ hohe Runability erreicht. Durch die Bereiche freier, un
behinderter Schrumpfung steigt der Gesamtschrumpf, wobei der
Schrumpfungsgradient an den Rändern wesentlich flacher wird.
Dabei wird die Anzahl der Bereiche freier Schrumpfung und/oder deren
Position innerhalb der Trockenpartie vorzugsweise so gewählt, daß sich
insbesondere auch an den Bahnrändern ein quer zur Bahnlaufrichtung
betrachtet zumindest im wesentlichen flacher Schrumpfungsgradient er
gibt. Das Schrumpfen wird somit durch die Anzahl der Bereiche freier
Schrumpfung und/oder deren Position gesteuert. Solche Bereiche können
entlang der gesamten Trockenpartie installiert werden. Dabei kann nach
wie vor eine relativ hohe Runability sichergestellt werden.
Von besonderem Vorteil ist, wenn die Trockenpartie durch wenigstens eine
einreihige Trockengruppe gebildet ist. Vorzugsweise ist sie insgesamt als
einreihige Trockenpartie ausgebildet. Die einreihigen Trockengruppen bzw.
die einreihige Trockenpartie kann grundsätzlich oben oder unten befilzt
sein.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Trockenpartie ist zumindest eine Bahnleiteinrichtung durch eine
gebohrte Walze gebildet, die zur Erzeugung eines Polsters gasförmigen
Mediums als Blaswalze verwendbar ist. Nachdem die um eine solche ge
bohrte Walze herumgeführte Materialbahn auf dem erzeugten Polster
gasförmigen Mediums wie insbesondere Luft schwimmt, kann sie in die
sem Bereich ungehindert schrumpfen.
Von Vorteil ist, wenn die gebohrte Walze zumindest in einer im Bereich
eines der beiden Walzenenden vorgesehenen Randzone zwischen einem
Blasbetrieb und einem Saugbetrieb umschaltbar ist. Bei einer zweckmäßi
gen praktischen Ausführungsform ist sie über ihre gesamte Breite zwi
schen einem Blasbetrieb und einem Saugbetrieb umschaltbar.
Vorzugsweise ist zumindest eine stationäre Bahnleiteinrichtung vorgese
hen, um die die Materialbahn auf einem Polster gasförmigen Mediums be
rührungsfrei herumgeführt ist. Ein solches sogenanntes Airturn kann
insbesondere mit entsprechenden Blaszonen versehen sein.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, im Bereich einer jeweiligen Bahn
leiteinrichtung in dem betreffenden Randbereich wenigstens eine Über
führzone für die Materialbahn, z. B. eine Saugzone, vorzusehen.
Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Schwebetrockner vorgesehen. Dabei
kann die Anordnung beispielsweise so getroffen sein, daß die Material
bahn abwechselnd von beiden Seiten mit heißer Luft gestützt wird.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die Materialbahn an wenig
stens einer zwischen einem Trockenzylinder und einer Bahnleiteinrich
tung gelegenen Stelle durch Beblasen von der Siebbandseite her von ei
nem gasförmigen Medium beaufschlagt.
Sind mehrere Trockengruppen vorgesehen, so ist es grundsätzlich bei
spielsweise auch möglich, zwischen wenigstens zwei Trockengruppen eine
offene Trennstelle vorzusehen. Dies kann beispielsweise bei höheren Flä
chengewichten der betreffenden Materialbahn zweckmäßig sein.
Die erfindungsgemäße Walze zeichnet sich dadurch aus, daß sie einen ge
bohrten Walzenmantel besitzt und eine an eine Druckfluidquelle an
schließbare Hauptzone sowie eine im Bereich eines der beiden Walzenen
den vorgesehene Randzone umfaßt und daß zumindest die Randzone
wahlweise an eine Druckfluidquelle oder eine Vakuumquelle anschließbar
ist.
Eine solche gebohrte Walze ist mit besonderem Vorteil als Bahnleitein
richtung für die erfindungsgemäße Trockenpartie geeignet.
Vorzugsweise ist auch die Hauptzone wahlweise an eine Druckfluidquelle
oder eine Vakuumquelle anschließbar ist.
Bei dieser gebohrten Walze ist zweckmäßigerweise zwischen der Hauptzo
ne und der Randzone eine Trennwand vorgesehen, die wenigstens eine
verschließbare Öffnung aufweist, über die die Randzone mit der Hauptzo
ne verbindbar ist.
Bei einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform ist ein vorzugsweise
als Schieber ausgebildetes Schließelement vorgesehen, durch das wahl
weise entweder die zur Hauptzone führende Öffnung oder eine vorzugs
weise zu einer Vakuumquelle führende Anschlußöffnung verschließbar ist,
wobei in den beiden Endstellungen dieses Schließelements jeweils eine der
beiden Öffnungen verschlossen und die andere freigegeben ist.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen an
gegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine rein schematische Darstellung einer Ausführungsform
einer Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Pa
pierbahn,
Fig. 2 eine rein schematische Längsschnittdarstellung der in der
Trockenpartie gemäß Fig. 1 verwendeten gebohrten Walze,
Fig. 3 eine rein schematische Teildarstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform einer Trockenpartie,
Fig. 4 eine rein schematische Darstellung einer zwischen zwei Troc
kengruppen vorgesehenen Trennstelle einer weiteren Ausfüh
rungsform einer Trockenpartie und
Fig. 5 eine rein schematische Darstellung einer zwischen zwei Troc
kengruppen vorgesehenen Trennstelle einer weiteren Ausfüh
rungsform einer Trockenpartie.
Fig. 1 zeigt eine rein schematische Teildarstellung einer Trockenpartie 10
einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn, hier einer Papierbahn
12, mit wenigstens einer Trockengruppe 14, die mehrere Trockenzylinder
16 und mehrere Bahnleiteinrichtungen 18, 20 umfaßt. Dabei wird die Pa
pierbahn 12 gemeinsam mit einem Siebband 22 mäanderförmig um die
Trockenzylinder 16 und die Bahnleiteinrichtung 18, 20 herumgeführt.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird diese Papierbahn 12 so um
die Trockenzylinder 16 herumgeführt, daß sie zwischen diesem und dem
Siebband 22 liegt.
Zumindest im Anfangsbereich der Trockenpartie 10 ist die Papierbahn 12
durch das Siebband 22 gestützt, wobei sie vorzugsweise auch um die in
Bahnlaufrichtung betrachtet erste Bahnleiteinrichtung gemeinsam mit
diesem Siebband 22 herumgeführt ist.
Dabei ist die Papierbahn 12 innerhalb der Trockenpartie 10 um wenig
stens eine Bahnleiteinrichtung auf einem Polster gasförmigen Mediums
berührungsfrei herumgeführt und/oder an wenigstens einer Stelle durch
Beblasen von der Siebbandseite her von einem gasförmigen Medium be
aufschlagt, um dadurch jeweils einen Bereich zu schaffen, in dem eine
zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrumpfung der Papier
bahn 12 möglich ist.
Im vorliegenden Fall ist die Anzahl der Bereiche freier Schrumpfung
und/oder deren Position innerhalb der Trockenpartie 10 so gewählt, daß
sich insbesondere auch an den Bahnrändern ein quer zur Bahnlaufrich
tung betrachtet zumindest im wesentlichen flacher Schrumpfungsgradient
ergibt.
Die Trockenpartie 10 kann insbesondere durch wenigstens eine einreihige
Trockengruppe 14 gebildet sein. Vorzugsweise ist sie insgesamt als einrei
hige Trockenpartie ausgebildet.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bahnleiteinrichtung 18
durch eine Saugwalze und die Bahnleiteinrichtung 20 durch eine weiter
unter näher beschriebene gebohrte, insbesondere als Blaswalze verwend
bare Walze 20 gebildet, um die die Papierbahn 12 auf einem Polster gas
förmigen Mediums, insbesondere Luft, berührungsfrei herumgeführt ist,
um einen Bereich zumindest im wesentlichen freier, ungehinderter
Schrumpfung der Papierbahn 12 zu schaffen.
Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, umfaßt die gebohrte Walze 20
eine an eine Druckfluidquelle 24 anschließbare Hauptzone 26 sowie eine
im Bereich eines ihrer beiden Enden vorgesehene Randzone 28. Dabei ist
die Randzone 28 wahlweise über die Hauptzone 26 an die Druck
fluidquelle 24 oder an eine Vakuumquelle 30 anschließbar, wobei sie bei
einem Anschluß an die Vakuumquelle 30 als Überführzone dient.
Zwischen der Hauptzone 26 und der Randzone 28 ist eine Trennwand 32
vorgesehen, die mit einer verschließbaren Öffnung 34 versehen ist, über
die die Randzone 28 während des Blasbetriebs mit der an die Druck
fluidquelle 24 angeschlossenen Hauptzone 26 verbunden ist. Dagegen
wird diese Öffnung 34 bei an die Vakuumquelle 30 angeschlossener Rand
zone 28 verschlossen.
Dazu ist im vorliegenden Fall ein als Schieber ausgebildetes Schließele
ment 36 vorgesehen, durch das wahlweise entweder die zur Hauptzone 26
führende Öffnung 34 oder eine die Verbindung mit der Vakuumquelle 30
herstellende Anschlußöffnung 38 verschließbar ist. In den beiden End
stellungen dieses längs der Walze in Richtung des Pfeils F verstellbaren
schieberartigen Schließelements ist jeweils eine der beiden Öffnungen 34,
38 verschlossen und die andere freigegeben.
Grundsätzlich ist auch die Verwendung einer solchen gebohrten Walze
möglich, die über ihre gesamte Breite zwischen einem Blasbetrieb und ei
nem Saugbetrieb umschaltbar ist.
Die Trockenpartie 10 kann durch wenigstens eine einreihige Trockengrup
pe 14 gebildet sein, wobei sie vorzugsweise insgesamt als einreihige Troc
kenpartie 10 ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich zur Verwendung
einer rotierenden Blaswalze 20 kann auch eine stationäre Bahnleitein
richtung vorgesehen sein, um die die Materialbahn 12 auf einem Polster
gasförmigen Mediums berührungsfrei herumgeführt wird. Grundsätzlich
ist auch der Einbau wenigstens eines Schwebetrockners denkbar, wobei
in diesem Fall die Papierbahn 12 beispielsweise abwechselnd von beiden
Seiten mit heißer Luft gestützt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die
Materialbahn 12 auch an wenigstens einer zwischen einem Trockenzylin
der 16 und einer Bahnleiteinrichtung 18, 20 gelegenen Stelle durch Be
blasen von der Siebbandseite her von einem gasförmigen Medium beauf
schlagt sein. Sind mehrere Trockengruppen 14 vorgesehen, so ist es
grundsätzlich auch denkbar, daß zwischen wenigstens zwei Trockengrup
pen 14 eine offene Trennstelle vorgesehen ist, was insbesondere bei größe
ren Flächengewichten der Papierbahn zweckmäßig sein kann.
Bei dieser Trockenpartie 10 wird der sich in der Materialbahn 12 quer zur
Bahnlaufrichtung ergebende Schrumpfverlauf dadurch eingestellt, daß
wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Bereiche geschaffen werden, in de
nen jeweils eine zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrump
fung der Materialbahn 12 möglich ist. Dabei wird der Querschrumpfver
lauf vorzugsweise durch die Anzahl der Bereiche freier Schrumpfung
und/oder deren Position innerhalb der Trockenpartie gesteuert und/oder
geregelt.
Fig. 3 zeigt in rein schematischer Teildarstellung eine weiteren Ausfüh
rungsform einer Trockenpartie, bei der zumindest eine Bahnleiteinrich
tung durch eine Walze 40 gebildet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit grö
ßer als die Bahngeschwindigkeit ist, wobei die Geschwindigkeitsdifferenz
so groß gewählt ist, daß ein Luftpolster erzeugt wird, auf dem die Ma
terialbahn 12 um die Walze 40 herumgeführt ist. Im vorliegenden Fall ist
die Walze 40 zwischen zwei Trockenzylindern 16 im wesentlichen gleichen
Durchmessers angeordnet, wobei die Drehgeschwindigkeit v2 der Walze 40
wesentlich größer ist als die Drehgeschwindigkeit v1 der beiden Trocken
zylinder 16. Auch in diesem Fall ist ein Blasluftbetrieb nicht ausgeschlos
sen. So kann als Walze 40 beispielsweise auch eine gebohrte, insbesonde
re als Blaswalze verwendbare Walze eingesetzt werden.
In der Fig. 4 ist in rein schematischer Darstellung eine zwischen zwei
Trockengruppen vorgesehene Trennstelle einer weiteren Ausführungsform
einer Trockenpartie gezeigt. Dabei ist die Materialbahn 12 im Bereich der
offenen Trennstelle ohne Siebband um eine gebohrte Walze 20 herumge
führt ist, die insbesondere als Blaswalze betreibbar ist. Zudem ist die Ma
terialbahn 12 sowohl zwischen einem vorangehenden Trockenzylinder 16
und der gebohrten Walze 20 als auch zwischen der gebohrten Walze 20
und einem darauffolgenden Trockenzylinder 16 in der dargestellten Weise
durch Beblasen von einem gasförmigen Medium beaufschlagt.
Fig. 5 zeigt in rein schematischer Darstellung eine zwischen zwei Troc
kengruppen vorgesehenen Trennstelle einer weiteren Ausführungsform
einer Trockenpartie. In diesem Fall die Materialbahn 12 im Bereich der
offenen Trennstelle ohne Siebband auf einem Polster gasförmigen Medi
ums berührungsfrei um eine stationäre Bahnleiteinrichtung 42 herumge
führt.
10
Trockenpartie
12
Papierbahn
14
Trockenzylinder
16
Trockenzylinder
18
Bahnleiteinrichtung, Saugwalze
20
Bahnleiteinrichtung, Blaswalze
22
Siebband
24
Druckfluidquelle
26
Hauptzone
28
Randzone
30
Vakuumquelle
32
Trennwand
34
verschließbare Öffnung
36
schieberartiges Schließelement
38
Anschlußöffnung
40
Walze
42
stationäre Bahnleiteinrichtung
Claims (30)
1. Verfahren zum Betreiben einer Trockenpartie einer Maschine zur
Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, wobei die Trockenpartie wenigstens eine Trockengrup
pe (14) mit zumindest einem Trockenzylinder (16) und wenigstens
einer Bahnleiteinrichtung (18, 20) umfaßt, um die die Materialbahn
(12) mäanderförmig herumgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sich in der Materialbahn (12) quer zur Bahnlaufrichtung er
gebende Schrumpfverlauf dadurch eingestellt oder kontrolliert wird,
daß wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Bereiche geschaffen wer
den, in denen jeweils eine zumindest im wesentlichen freie, unge
hinderte Schrumpfung der Materialbahn (12) möglich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschrumpfverlauf durch die Anzahl der Bereiche freier
Schrumpfung und/oder deren Position innerhalb der Trockenpartie
(10) gesteuert und/oder geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest in einem in Bahnlaufrichtung betrachtet hinteren
Bereich wenigstens einer Trockengruppe (14) zumindest ein Bereich
freier Schrumpfung vorgesehen ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest in einem in Bahnlaufrichtung betrachtet hinteren
Bereich der Trockenpartie (10) wenigstens ein Bereich freier
Schrumpfung vorgesehen ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschrumpfverlauf so gesteuert bzw. geregelt wird, daß
sich insbesondere auch an den Bahnrändern ein quer zur Bahnlauf
richtung betrachtet zumindest im wesentlichen flacher Schrump
fungsgradient ergibt.
6. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Material
bahn (12), insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit wenigstens
einer Trockengruppe (14), die zumindest einen Trockenzylinder (16)
und wenigstens eine Bahnleiteinrichtung (18, 20) umfaßt, um die
die Materialbahn (12) mäanderförmig herumgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sich in der Materialbahn (12) quer zur Bahnlaufrichtung er
gebende Schrumpfverlauf durch die Schaffung wenigstens einen,
vorzugsweise mehrerer Bereiche einstellbar ist, in denen jeweils eine
zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte Schrumpfung der
Materialbahn möglich ist.
7. Trockenpartie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) zumindest in einem Anfangsbereich der
Trockenpartie (10) durchgehend durch ein Siebband (22) gestützt
und dabei zumindest auch um die in Bahnlaufrichtung betrachtet
erste Bahnleiteinrichtung gemeinsam mit dem Siebband (22) her
umgeführt ist und daß die Materialbahn (12) um wenigstens eine
Bahnleiteinrichtung (20) auf einem Polster gasförmigen Mediums
berührungsfrei herumgeführt und/oder an wenigstens einer Stelle
durch Beblasen von der Siebbandseite her von einem gasförmigen
Medium beaufschlagt ist, um dadurch jeweils einen Bereich zu
schaffen, in dem eine zumindest im wesentlichen freie, ungehinderte
Schrumpfung der Materialbahn möglich ist.
8. Trockenpartie nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Bereiche freier Schrumpfung und/oder deren
Position innerhalb der Trockenpartie (10) so gewählt ist, daß sich
insbesondere auch an den Bahnrändern ein quer zur Bahnlauf
richtung betrachtet zumindest im wesentlichen flacher Schrump
fungsgradient ergibt.
9. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch wenigstens eine einreihige Trockengruppe (14) gebil
det ist.
10. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als einreihige Trockenpartie (10) ausgebildet ist.
11. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Bahnleiteinrichtung durch eine gebohrte Walze
(20) gebildet ist, die zur Erzeugung eines Polsters gasförmigen Me
diums als Blaswalze verwendbar ist.
12. Trockenpartie nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gebohrte Walze (20) zumindest in einer im Bereich eines der
beiden Walzenenden vorgesehenen Randzone (28) zwischen einem
Blasbetrieb und einem Saugbetrieb umschaltbar ist.
13. Trockenpartie nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gebohrte Walze (20) über ihre gesamte Breite zwischen ei
nem Blasbetrieb und einem Saugbetrieb umschaltbar ist.
14. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gebohrte Walze (20) eine an eine Druckfluidquelle (24) an
schließbare Hauptzone (26) und eine im Bereich eines der beiden
Walzenenden vorgesehene Randzone (28) umfaßt und daß zumin
dest die Randzone (28) wahlweise an eine Druckfluidquelle (24) oder
eine Vakuumquelle (30) anschließbar ist.
15. Trockenpartie nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Hauptzone (26) wahlweise an eine Druckfluidquelle
(24) oder eine Vakuumquelle (30) anschließbar ist.
16. Trockenpartie nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Hauptzone (26) und der Randzone (28) eine
Trennwand (32) vorgesehen ist, die wenigstens eine verschließbare
Öffnung (34) aufweist, über die die Randzone (28) mit der Hauptzo
ne (26) verbindbar ist.
17. Trockenpartie nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorzugsweise als Schieber ausgebildetes Schließelement (36)
vorgesehen ist, durch das wahlweise entweder die zur Hauptzone
(26) führende Öffnung (34) oder eine vorzugsweise zu einer Vaku
umquelle (30) führende Anschlußöffnung (38) verschließbar ist, wo
bei in den beiden Endstellungen dieses Schließelements (36) jeweils
eine der beiden Öffnungen (34, 38) verschlossen und die andere
freigegeben ist.
18. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine stationäre Bahnleiteinrichtung vorgesehen ist,
um die die Materialbahn (12) auf einem Polster gasförmigen Medi
ums berührungsfrei herumgeführt ist.
19. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Bahnleiteinrichtung durch eine Walze (40) ge
bildet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit größer als die Bahnge
schwindigkeit ist, wobei die Geschwindigkeitsdifferenz so groß ge
wählt ist, daß ein Luftpolster erzeugt wird, auf dem die Material
bahn (12) um die Walze (40) herumgeführt ist.
20. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Schwebetrockner vorgesehen ist.
21. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) an wenigstens einer zwischen einem
Trockenzylinder (16) und einer Bahnleiteinrichtung (18, 20) gelege
nen Stelle durch Beblasen von der Siebbandseite her von einem
gasförmigen Medium beaufschlagt ist.
22. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Trockengruppen (14) vorgesehen sind und daß zwi
schen wenigstens zwei Trockengruppen (14) eine offene Trennstelle
vorgesehen ist.
23. Trockenpartie nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Bereich der offenen Trennstelle ohne
Siebband auf einem Polster gasförmigen Mediums berührungsfrei
um eine stationäre Bahnleiteinrichtung (42) herumgeführt ist.
24. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Bereich der offenen Trennstelle ohne
Siebband um eine gebohrte Walze (20) herumgeführt ist, die als
Blaswalze betreibbar ist.
25. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Bereich der offenen Trennstelle berüh
rungsfrei um eine Bahnleiteinrichtung (20) herumgeführt ist und
daß die Materialbahn (12) sowohl zwischen einem vorangehenden
Trockenzylinder (16) und der Bahnleiteinrichtung (20) als auch zwi
schen der Bahnleiteinrichtung (20) und einem darauffolgenden
Trockenzylinder (16) durch Beblasen von einem gasförmigen Medi
um beaufschlagt ist.
26. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei Bereichen freier Schrumpfung jeweils wenigstens
ein die Materialbahn (12) und gegebenenfalls ein Siebband (22) un
mittelbar abstützendes Führungselement, insbesondere ein Troc
kenzylinder oder eine Leitwalze, vorgesehen ist.
27. Walze (20), insbesondere zur Verwendung als Bahnleiteinrichtung in
einer Trockenpartie (10) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen gebohrten Walzenmantel besitzt und eine an eine
Druckfluidquelle (24) anschließbare Hauptzone (26) sowie eine im
Bereich eines der beiden Walzenenden vorgesehene Randzone (28)
umfaßt und daß zumindest die Randzone (28) wahlweise an eine
Druckfluidquelle (24) oder eine Vakuumquelle (30) anschließbar ist.
28. Walze nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Hauptzone (26) wahlweise an eine Druckfluidquelle
(24) oder eine Vakuumquelle (30) anschließbar ist.
29. Walze nach Anspruch 27 oder 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Hauptzone (26) und der Randzone (28) eine
Trennwand (32) vorgesehen ist, die wenigstens eine verschließbare
Öffnung (34) aufweist, über die die Randzone (28) mit der Hauptzo
ne (26) verbindbar ist.
30. Walze nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorzugsweise als Schieber ausgebildetes Schließelement (36)
vorgesehen ist, durch das wahlweise entweder die zur Hauptzone
(26) führende Öffnung (34) oder eine vorzugsweise zu einer Vaku
umquelle (30) führende Anschlußöffnung (38) verschließbar ist, wo
bei in den beiden Endstellungen dieses Schließelements (36) jeweils
eine der beiden Öffnungen (34, 38) verschlossen und die andere
freigegeben ist.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |