Die Erfindung betrifft eine einäugige Spiegelreflexkamera mit TTL-Offenblenden
messung und Wechselobjektiv.
Einäugige Spiegelreflexkameras mit TTL-Offenblendenmessung und Wechselob
jektiv sind bereits bekannt.
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht des Kameragehäuses 1 einer einäugigen Spiegelre
flexkamera, und Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Kameragehäuse 1. In Fig. 1
sind ein Objektivanschluß 2, eine Auslösetaste 3, ein Blitzgehäuse 4 und ein
Schnellklappspiegel 5 dargestellt. In Fig. 2 sind ein Hauptschalter 6, eine Flüssig
kristallanzeige 7 und ein Schuh 8 für Zusatzgeräte dargestellt.
Eine in Fig. 3 gezeigte Objektivfassung 9 ist an dem Objektivanschluß 2 befestigt
und enthält ein Objektiv 10, einen Blendenring 11 und einen (nicht dargestellten)
Antriebsmechanismus zur Scharfeinstellung des Objektivs 10. Die Objektivfas
sung 9 enthält auch mehrere Blendenlamellen 12 und sechs elektrische Kontakt
stifte 9a bis 9f. Andererseits enthält der Objektivanschluß 2 sieben elektrische
Kontaktstifte 2a bis 2g, von denen fünf mit den Kontaktstiften 9a bis 9e der Ob
jektivfassung 9 verbunden sind.
Das Kameragehäuse 1 kann an dem Objektivanschluß 2 mit verschiedenen Ob
jektivfassungen verbunden werden.
Die folgende Tabelle 1 zeigt Kombinationen der F-Zahlen für maximale und mini
male Blendenöffnung des am Objektivanschluß 2 jeweils befestigten Objektivs.
Sie werden wiedergegeben durch Kombinationen hoher und niedriger Lage der
Kontaktstifte 9a bis 9e, die mit H bzw. L bezeichnet ist, so daß sie als Werte Fmin
Fmax auf diese Weise zum Kameragehäuse 1 übertragen werden können. Bei
spielsweise sind drei elektrische Kontaktstifte 9a bis 9c der F-Zahl für maximale
Blendenöffnung (Fmin) zugeordnet, während die beiden Kontaktstifte 9d und 9e
der F-Zahl für minimale Blendenöffnung (Fmax) zugeordnet sind.
Tabelle 1
Die Objektivfassung 9 hat auch einen Kopplungsstift 13, der durch den Blenden
ring 11 gedreht wird, und der Objektivanschluß 2 hat einen mit dem Kopplungsstift
13 gekoppelten Stift 14. Die Kamera ist so aufgebaut, daß ein Widerstand AVVR
(nicht dargestellt) sich mit der Bewegung des Stabes 14 ändert, und daß die Än
derung dieses Widerstandes zum Erfassen des Blendenwertes des Objektivs
ausgewertet wird. Die Blendenlamellen 12 sind dauernd in Richtung minimaler
Öffnung federnd vorgespannt (nicht dargestellt), der Federmechanismus ist in der
Objektivfassung 9 so angeordnet, daß bei einer Position A des Blendenrings 11
die Blendenlamellen 12 die minimale Öffnung erzeugen, wenn die Objektivfas
sung 9 von dem Kameragehäuse 1 getrennt wird.
Die numerischen Werte der F-Zahlen entsprechend den Blendenwerten sind für
vorbestimmte Winkel des Blendenrings 11 markiert und ein Symbol A, das die
Steuerung von der Gehäuseseite her anzeigt, befindet sich in Drehrichtung des
Blendenrings 11 an einer Stelle hinter dem minimalen Blendenwert. Der Objekti
vanschluß 2 hat auch einen Eingriffshebel 16, der mit einem Drehhebel 15 der
Objektivfassung 9 so gekoppelt ist, daß die Blendenlamellen 12 durch Drehen des
Drehhebels 15 geschwenkt werden. Wenn die Objektivfassung 9 nach Befesti
gung an dem Objektivanschluß 2 gedreht wird, kommt der Drehhebel 15 mit dem
Eingriffshebel 16 in Eingriff, und wenn die Objektivfassung 9 in derselben Rich
tung weitergedreht wird, wird der Drehhebel 15 in Richtung der vollen Blendenöff
nung gedreht, so daß beim Einsetzen der Objektivfassung 9 in den Objektivan
schluß 2 die Blendenlamellen 12 in den Zustand maximaler Öffnung kommen.
Ist die Objektivfassung 9 an dem Kameragehäuse 1 befestigt, so wird der Blen
denring 11 in Richtung Q aus der Position A für die gehäuseseitige Steuerung in
eine Position M für die objektivseitige Steuerung gedreht, d. h. zu der Position, die
der F-Zahl für volle Blendenöffnung entspricht. Der Kopplungsstift 13 und der Stift
14 werden entsprechend gedreht, wodurch der Widerstand AVVR geändert wird.
Dadurch wird ein dem Blendenwert äquivalenter Wert in beschriebener Weise
übertragen. In diesem Beispiel wird der Kontaktstift 9f von H nach L bewegt, wenn
der Blendenring 11 in der Position A ist, wodurch die Information übertragen wird,
daß das Objektiv am Kameragehäuse 1 in der Position A ist.
Wird der Blendenring 11 in dem Winkelbereich gedreht, der den F-Zahlen ent
spricht, und dann manuell auf einen gewünschten Blendenwert gestellt, wenn die
Objektivfassung 9 von dem Kameragehäuse 1 getrennt ist, so werden die Blen
denlamellen 12 entsprechend der Drehung des Blendenrings 11 auf einen dem
gewünschten Blendenwert entsprechenden Öffnungswinkel gestellt.
Bei der so aufgebauten einäugigen Spiegelreflexkamera wird ein Lichtmeßschal
ter geschlossen, so daß eine Lichtmessung bei voller Blendenöffnung erfolgt,
wenn die Verschlußtaste 3 halb niedergedrückt wird. Ist eine Automatikbelichtung
eingestellt, so werden Berechnungen für eine Blendenpriorität, eine Zeitpriorität
oder eine Programmpriorität sowie andere Betriebsarten durchgeführt.
Wenn beispielsweise ein Normalobjektiv (mit F-Zahl 1,4 und Brennweite 50 mm)
an dem Kameragehäuse 1 befestigt ist und die Blendenpriorität gewählt ist, und
wenn der Belichtungswert Ev, der Helligkeit Bv, der Empfindlichkeitswert Sv und
der Blendenwert Av ist, so wird der Verschlußzeitwert Tv prinzipiell nach der fol
genden Gleichung berechnet:
Ev = Bv + Sv = Av + Tv
Ist ein anderes Objektiv an dem Kameragehäuse 1 befestigt, so wird der Hellig
keitswert Bv für ein Objekt gewisser Helligkeit gegenüber dem mit dem Normalob
jektiv ermittelten Wert unterschiedlich sein, da die F-Zahl beider Objektive unter
schiedlich ist. Um dies zu kompensieren, wird üblicherweise ein Winkel ausge
hend von der vollen Blendenöffnung gemäß Tabelle 2 verschoben und nur die
Winkelinformation an das Kameragehäuse übertragen.
Tabelle 2
Tabelle 2 gilt für den Fall, daß ein Objektiv mit einer F-Zahl von 2,8 und einer
Brennweite von 100 mm angeschlossen wird. Wenn die F-Zahl für volle Blen
denöffnung des beliebigen Objektivs beispielsweise 8 ist, wird die vorstehend be
schriebene Berechnung unter der Voraussetzung ausgeführt, daß die F-Zahl für
volle Blendenöffnung bei dem Normalobjektiv mit 4 gewählt wurde.
Diese Anordnung ermöglicht eine Kompensation für jedes vom Standardobjektiv
abweichende Objektiv durch Kopplung mit einem Blendeneinstellelement ohne
Übertragung des Meßfehlers für volle Blendenöffnung als unabhängige Informa
tion zum Kameragehäuse 1. Dies bedeutet, daß bei Anschluß der Objektivfassung
9 eines jeden Objektivs an dem Objektivanschluß 2 der Meßfehler für volle Blen
denöffnung nur durch eine Winkelinformation (Widerstand AVVR) kompensiert
werden kann.
In jüngerer Zeit wurden neuartige Kameras entwickelt, bei denen die charakteristi
sche Information der Objektiveigenschaften (F-Zahl, minimale Blendenöffnung,
Brennweite, Meßfehler bei voller Blendenöffnung usw.) nur durch eine Kommuni
kationsverbindung an das Kameragehäuse übertragen werden. Während das
Volumen solcher Kameras verringert ist, ist es bei Anschluß eines herkömmlichen
Objektivs an eine herkömmliche Kamera ohne Kommunikationsverbindung un
möglich, den Meßfehler für volle Blendenöffnung als Winkelinformation darzustel
len, so daß der Meßfehler auftritt und eine fehlerfreie Belichtung bei Automatikbe
lichtung nicht möglich ist.
Ist ein neuartiges Objektiv, das sich für die neuartige Kamera eignet, an ein her
kömmliches Kameragehäuse angeschlossen und hat es keinen Kopplungsstift, so
kann keine Information über einen Meßfehler bei voller Blendenöffnung als Win
kelinformation übertragen werden, so daß der Meßfehler auftritt und keine ein
wandfreie Belichtung bei Automatikbetrieb erzielt wird.
In diesen Fällen tritt ein Belichtungsfehler bei der neuartigen Kamera auf, wenn
am Kameragehäuse Automatikbelichtung eingestellt ist und die Position des Blen
denrings des Objektivs gegenüber der Einstellung A für gehäuseseitige Steuerung
unterschiedlich ist (Position M). Daher muß die Wahl der Automatikbelichtung ge
sperrt oder unwirksam gemacht werden oder eine Auslösesperre eingeschaltet
werden, wenn Automatikbelichtung gewählt wird, usw. Für den Benutzer sollte
aber im Sinne einfacher Bedienung eine Automatikbelichtung möglich sein.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine einäugige Spiegelreflexkamera mit
Automatikbelichtung anzugeben, die dann durchgeführt wird, wenn volle Blen
denöffnung zwangsweise eingestellt wird und eine Meßfehlerinformation nicht
verfügbar ist, insbesondere wenn eine objektivseitige Blendensteuerung erfolgt
und eine entsprechende Information vom Objektiv zum Kameragehäuse übertra
gen wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung eine
einäugige Spiegelreflexkamera mit einer Lichtmeßvorrichtung für volle Blenden
öffnung vorgesehen, bei der bei Anschluß eines Objektivs mit Automatikblende
und Fehlen einer Information über den Meßfehler bei voller Blendenöffnung die
Automatikbelichtung gehäuseseitig gewählt werden kann und eine Aufnahme mit
voll geöffneter Blende möglich ist.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine einäugige Spiegelreflexka
mera mit einer Lichtmeßvorrichtung für volle Blendenöffnung vorgesehen, bei der
bei Anschluß eines Objektivs mit Automatikblende und objektivseitiger Blenden
steuerung sowie einer entsprechenden Informationsübertragung zum Kamerage
häuse die Automatikbelichtung gehäuseseitig gewählt werden kann, und eine
Aufnahme mit voll geöffneter Blende möglich ist.
Gemäß einem weiterem Aspekt der Erfindung ist eine einäugige Spiegelreflexka
mera vorstehender Art so weitergebildet, daß bei Einstellen der vollen Blendenöff
nung eine Anzeige erscheint, die gegenüber derjenigen für normale Blendenpriori
tät unterschiedlich ist.
Ferner kann die Erfindung derart weiter ausgebildet sein, daß bei Einstellen der
vollen Blendenöffnung geprüft wird, ob das angeschlossene Objektiv eine Infor
mation der F-Zahl für volle Blendenöffnung abgeben kann. Ist dies der Fall, so
wird diese Information angezeigt. Kann das Objektiv diese Information nicht abge
ben, so wird entweder die Anzeige der F-Zahl für volle Blendenöffnung gesperrt
oder es wird eine Information anders als der numerische Wert der F-Zahl ange
zeigt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht des Kameragehäuse einer einäugigen Spiegel
reflexkamera,
Fig. 2 die Draufsicht des Kameragehäuses nach Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht einer an dem Kameragehäuse nach Fig. 1 anzu
schließenden Objektivfassung, von der Gehäuseseite her gesehen,
Fig. 4 das Flußdiagramm der Hauptoperationen der einäugigen Spiegelreflex
kamera,
Fig. 5 das Flußdiagramm der Betriebsarteinstellung der einäugigen Spiegelre
flexkamera
Fig. 6 das Flußdiagramm der AE-Berechnung der einäugigen Spiegelreflex
kamera,
Fig. 7 das Flußdiagramm einer EE-Impulsberechnung der einäugigen Spie
gelreflexkamera,
Fig. 8 das Flußdiagramm eines Anzeigeprozesses der einäugigen Spiegel
reflexkamera, und
Fig. 9 das Flußdiagramm eines weiteren Beispiels einer EE-Impulsbe
rechnung bei der einäugigen Spiegelreflexkamera.
Fig. 4 zeigt das Flußdiagramm der Hauptoperationen einer einäugigen Spiegelre
flexkamera nach der Erfindung. In diesem Beispiel ist ein neuartiges Kamerage
häuse 1 vorgesehen, an das ein F-Objektiv, ein A-Objektiv oder ein K-Objektiv mit
seiner Objektivfassung 9 angeschlossen werden kann. Das F-Objektiv ist ein Ob
jektiv, das eine CPU und ein ROM enthält, in dem charakteristische Informationen
(F-Zahl für volle Blendenöffnung, minimale Blendenzahl, Brennweite, maximale
Blendenzahl, usw.) gespeichert sind. Die Blendensteuerung kann zwischen A und
M umgeschaltet werden, und die Objektivinformationen werden an das Kamera
gehäuse 1 über eine Kommunikationsverbindung übertragen. Das A-Objektiv ist
ein Objektiv, bei dem die Objektiveigenschaften (maximale und minimale F-Zahl)
an das Kameragehäuse 1 über die elektrischen Kontakte 9a bis 9e übertragen
werden, die in Fig. 3 gezeigt sind, und bei dem die Blendensteuerung zwischen A
und M umgeschaltet werden kann. Das K-Objektiv ist ein Objektiv, dessen Blende
nur objektivseitig einstellbar ist, d. h. das keine Information über eine objektivseiti
ge oder gehäuseseitige Blendensteuerung übertragen kann (bei dem K-Objektiv
kann die Blendensteuerung nicht in die Position A gebracht werden).
Wenn der Hauptschalter 6 geschlossen wird, wird die CPU initalisiert, und der Ge
samtinhalt des ROM wird freigelesen (Schritt S1). Ist ein neuartiges Objektiv an
geschlossen, so wird eine Kommunikation zwischen Kameragehäuse 1 und Ob
jektivfassung 9 durchgeführt (Schritt S2).
Bei dieser Kommunikation werden die Brennweite, der Wert für volle Blendenöff
nung (AVMIN), der Meßkompensationswert für volle Blendenöffnung (MV'), der
marginale Helligkeitskompensationswert (NV') und andere charakteristische In
formationen des Objektivs an das Kameragehäuse 1 übertragen. Dann wird die
Betriebsart eingestellt (Schritt S3). Dieser Prozeß entspricht dem in Fig. 5 gezeig
ten Flußdiagramm.
Bei der Betriebsarteinstellung wird zunächst geprüft, ob ein Betriebsartänderungs
schalter 20 in Stellung AUF ist (Schritt S31). Trifft dies zu, so wird ein Betriebsart
zähler MODE um 1 erhöht (Schritt S32). Trifft dies nicht zu, so wird geprüft, ob der
Betriebsartschalter 20 in Stellung AB ist (Schritt S33). Trifft dies zu, so wird der
Betriebsartzähler MODE um 1 verringert (Schritt S34), und dann wird geprüft, ob
sein Zählerstand kleiner als 0 ist (Schritt S35). Trifft dies zu, so wird der Zähler
stand des Betriebsartzählers MODE auf 0 gesetzt (Schritt S36) und zu dem
Hauptfluß zurückgekehrt. Ist der Zählerstand nicht kleiner als 0 (Schritt S35), so
wird nach Überspringen von Schritt S36 zum Hauptfluß zurückgekehrt. Ist die
Antwort bei Schritt S33 Nein, so werden die Schritte S34, S35 und S36 über
sprungen und zum Hauptfluß zurückgekehrt. Dadurch wird gehäuseseitig der B-
Betrieb gesetzt.
Nach Schritt S32 prüft die CPU, ob die Blendensteuerung auf Position A gesetzt
ist (Schritt S37). Trifft dies nicht zu, d. h. sie ist auf Position M gesetzt, was die
objektivseitige Steuerung anzeigt, so wird zu Schritt S38 übergegangen. Hier prüft
die CPU, ob der Zählerstand des Betriebsartzählers MODE größer als 2 ist. Trifft
dies nicht zu, so wird zum Hauptfluß zurückgekehrt. Der Zählerstand des Be
triebsartzählers MODE wird somit auf 1 gesetzt, wodurch gehäuseseitig der ma
nuelle Betrieb gesetzt wird.
Ist die Antwort bei Schritt S38 Ja, so wird der Zählerstand des Betriebsartzählers
MODE auf 2 gesetzt (Schritt S39) und zum Hauptfluß zurückgekehrt. Bei Schritt
S39 wird mit der CPU eine Betriebsart gesetzt, bei der gehäuseseitig die Automa
tikbelichtung gewählt werden kann, und es ist eine Aufnahme mit Einstellung der
vollen Blendenöffnung möglich, wenn ein Objektiv mit Automatikblende ange
schlossen ist. Eine Information der objektivseitigen Blendensteuerung wird an das
Kameragehäuse 1 übertragen. Die Einzelheiten dieser Betriebsart werden noch
beschrieben.
Ist das Ergebnis bei Schritt S37 Ja, so wird bei Schritt S40 geprüft, ob der Zähler
stand des Betriebsartzählers MODE größer als 4 ist. Trifft dies nicht zu, so wird
zum Hauptfluß zurückgekehrt. Ist der Zählerstand 1, so wird er nach den Schritten
S32, S37 und S40 auf 2 gesetzt, wodurch gehäuseseitig die Blendenpriorität ein
gestellt wird. Ist der Zählerstand des Betriebsartzählers MODE 2, so ist er 3 nach
Durchführung der Schritte S32, S37 und S40, und gehäuseseitig wird die Zeit
priorität gesetzt.
Ist die Antwort bei Schritt S40 Ja, so geht die CPU zu Schritt S41 und setzt den
Zählerstand des Betriebsartzählers MODE auf 4, wonach sie zum Hauptfluß zu
rückkehrt. Gehäuseseitig ist damit die Programmpriorität gesetzt.
Die folgende Tabelle 3 zeigt die Entsprechung zwischen den Zählerstandswerten
des Betriebsartzählers MODE und den Betriebsarten.
Tabelle 3
Dann bestimmt die CPU, ob der Blendenwert Av, der Verschlußzeitwert Tv, die
Einstellung der gehäuseseitigen Steuerung auf B (MODE 0), Manuell (MODE 1),
Av-Priorität (MODE 2), Tv-Priorität (MODE 3) oder Programmpriorität (MODE 4)
an der Flüssigkristallanzeige 7 darzustellen ist (Schritt S4). Dieser Anzeigeprozeß
wird im folgenden noch beschrieben.
Dann wird geprüft, ob die Verschlußtaste halb gedrückt wurde, so daß der Licht
meßschalter geschlossen ist (Schritt S5). Wurde keine Lichtmessung durchge
führt, so bleibt die CPU im Bereitschaftszustand. Wurde eine Lichtmessung
durchgeführt, so wird der Speisestrom-Haltezeitgeber auf 10 sec gesetzt (Schritt
S6) und gestartet. Ferner wird ein 128 ms-Zeitgeber gesetzt und gestartet (Schritt
S7). Nach der Objektivkommunikation (Schritt S8) wird der Betriebsart-Einstellpro
zeß nochmals begonnen (Schritt S9). Dieser Prozeß wird entsprechend dem
Flußdiagramm nach Fig. 5 in beschriebener Weise durchgeführt. Die Lichtmeßda
ten BVD für jeden noch zu beschreibenden Meßsensor werden durch A/D-Umset
zung des Meßsignals bestimmt (Schritt S10). Die ISO-Information und Belich
tungskompensation werden in die CPU eingegeben, so daß die Empfindlichkeits
daten SVD und die Belichtungskompensationsdaten XVD berechnet werden
(Schritt S11).
Die CPU führt dann die AE-Berechnung entsprechend dem in Fig. 6 gezeigten
Flußdiagramm aus (Schritt S12).
Dieser AE-Berechnungsprozeß basiert auf der folgenden Gleichung:
LVD = BVD + SVD + XVD + MND1
darin sind LVD Helligkeitswertdaten und MND1 die Meßkompensationsdaten für
Lichtmessung bei voller Blendenöffnung, die sich aus den Kommunikationsdaten
ergeben.
Da mehrere Meßsensoren vorgesehen sind und ihr Mittelwert verwendet wird,
wird die Berechnung von LVD' = BVD + MND1 zuerst ausgeführt.
Ist ein F-Objektiv an ein neuartiges Kameragehäuse angeschlossen, so ist
MND1 = MV2 + MV3 + MV4 + MV5 + AVMIN-NV'-KSV
MND2 = AVMIN + MV'+ NV'-2
Darin sind MV2 die Austrittspupillen-Positionsdaten, MV3 die Vignettierungsdaten,
MV4 die Daten der minimalen F-Zahl, MV5 ein aus der Brennweite berechneter
Lichtmeßkompensationswert, AVMIN ein APEX-Wert der F-Zahl für volle Blen
denöffnung, MV' ein Modifikationswert für die Meßfehlerkompensation bei voller
Blendenöffnung, NV' ein Kompensationswert für marginale Helligkeit, KSV ein
Kompensationswert, der so eingestellt ist, daß MND1 zu 0 wird, wenn ein Objektiv
F 1,4/50 als Standardobjektiv an ein neuartiges Kameragehäuse 1 angeschlossen
ist und MND2 Kompensationsdaten für Lichtmessung bei voller Blendenöffnung
für eine Kamera bisheriger Bauart, die keine Datenkommunikation vorsieht. Ob
wohl MND2 bei Gesamtbetragskompensation für das neuartige System verwendet
wird und das bisherige System nicht benötigt, wird auf die Beschreibung weiterer
Einzelheiten verzichtet, da diese bekannt sind.
Wenn ein A-Objektiv älterer Bauart an die neuartige Kamera angeschlossen ist,
so ist:
MND1 = ADPINMIN + AVSMIN-2/8
Da Kommunikationsdaten bei dem A-Objektiv nicht genutzt werden, ist
MND2 = MND1.
Die neuartige Kamera ist so aufgebaut, daß Kontaktinformationen übertragen
werden, wenn ein Objektiv älterer Bauart an ein neuartiges Kameragehäuse an
geschlossen ist.
Ist ein K-Objektiv an ein neuartiges Kameragehäuse angeschlossen, so stehen
keine Meßfehlerkompensationsdaten für volle Blendenöffnung zur Verfügung. Da
her ist
MND1 = 0
MND2 = 0
AVSMIN = 1
Bei der AE-Berechnung setzt die CPU zunächst die Zahl der Sensoren (Schritt
S111), setzt einen Schleifenzählwert X auf 0 (Schritt S112) und berechnet dann
MD1[X] (Schritt S113). Die CPU führt dann die Berechnung LVD'[X] = BVD[X] +
MND1[X] aus (Schritt S114).
Nach diesem Prozeß addiert die CPU den Wert 1 zu dem Schleifenzählwert X
(Schritt S115) und führt den Prozeß Anzahl der Sensoren = Anzahl der Sensoren-
1 aus (Schritt S116). Die CPU wiederholt dann die Schritte S113 bis S116, bis
die Zahl der Sensoren 0 wird. Es ergibt sich LVD'[X] für jeden Sensor X (von X = 0
bis X = n).
Nach Bestimmen von LVD'[X] für jeden Sensor X berechnet die CPU den Wert
MND2 (Schritt S117). Die CPU führt dann eine logarithmische Berechnung durch,
um logLVD' aus LVD'[X] zu bestimmen (Schritt S118).
Danach berechnet die CPU den Wert LVD aus logLVD' nach der folgenden Glei
chung in Schritt S119:
LVD = logLVD' + SVD + XVD
Dann werden TVD und AVD aus LVD entsprechend der gewählten Belichtungsart
berechnet (Schritt S120).
Wenn die Objektivfassung 9 eines F-Objektivs oder eines A-Objektivs an das Ka
meragehäuse 1 angeschlossen ist und die Blendensteuerung auf A gesetzt ist, so
läuft der bekannte Prozeß ab, auf dessen eingehende Beschreibung hier verzich
tet wird.
Ist ein F-Objektiv an ein neuartiges Kameragehäuse angeschlossen, die Blen
densteuerung auf M gesetzt und die Av-Priorität gewählt, so wird der Verschluß
zeitwert Tv dann aus TVD = LVD-AVDMIN-C1 berechnet.
Ist ein A-Objektiv an ein neuartiges Kameragehäuse angeschlossen, die Blen
densteuerung auf M gesetzt und die Av-Priorität gewählt, so wird der Verschluß
zeitwert Tv aus TVD = LVD-AVDMIN-C2 berechnet.
Dabei gilt AVDMIN = AVPINMIN + 8 4/8, wobei der Ausdruck 8 4/8 auf die Bezie
hung AVD = Av + 8 4/8 zurückzuführen ist.
Ist ein K-Objektiv angeschlossen, bei dem die Blendensteuerung nur auf M ge
setzt werden kann, und die Av-Priorität gesetzt, so wird der Verschlußzeitwert Tv
aus TVD = LVD-AVDSMIN-C3 berechnet, wobei AVDSMIN = AVSMIN + 8 4/8
ist.
Wie vorstehend beschrieben, hat AVSMIN den Wert 1.
Bei einem K-Objektiv stehen die Meßfehlerkompensationsdaten für volle Blen
denöffnung nicht zur Verfügung. Der Wert LVD selbst wird zur Berechnung des
Verschlußzeitwertes Tv verwendet.
C1, C2 und C3 sind Kompensationswerte.
Dann wird eine EE-Impulszahlberechnung nach dem in Fig. 7 gezeigten Flußdia
gramm durchgeführt (Schritt S121).
Zunächst wird bestimmt, ob die Blendensteuerung auf M gesetzt ist (Schritt S122).
Trifft dies zu, so wird geprüft, ob gehäuseseitig die Belichtungsart auf manuell
gestellt ist (Schritt S123). Trifft dies zu, so wird ein Wert FF als Maximalwert für
die EE-Impulszahl gesetzt (Schritt S124).
Im folgenden wird der Grund für das Setzen des Maximalwerts FF erläutert. Der
Drehhebel 15 wird in eine Position entsprechend dem mit dem Blendenring 11
eingestellten Blendenwert gedreht, und die Blendenlamellen werden auf einen
Wert abgeblendet, der manuell eingestellt wurde.
Danach wird geprüft, ob die Objektivfassung 9 an das Kameragehäuse 1 ange
schlossen ist (Schritt S125). Ist dies nicht der Fall, so wird der Maximalwert FF als
EE-Impulszahl gesetzt (Schritt S126). Dann wird zum Hauptfluß zurückgekehrt.
Ergibt sich in Schritt S125, daß die Objektivfassung 9 an das Kameragehäuse 1
angeschlossen ist, so wird nach Überspringen von Schritt S126 zum Hauptfluß zu
rückgekehrt.
Wenn die CPU feststellt, daß die gehäuseseitige Einstellung der Belichtungsart
nicht manuell ist (Nein in Schritt S123), so geht sie zu Schritt S127. Hier wird die
EE-Impulszahl 0 gesetzt.
Der Grund für das Setzen der Impulszahl 0 wird im folgenden erläutert. Die vor
stehenden Abläufe sollen die Blende in die volle Öffnungsstellung bringen. Die
Kamera arbeitet so, daß bei einer Aufnahme (Verschlußauslösung) die CPU die
Zahl der EE-Impulse zählt, die beim Abblenden erzeugt werden. Dann prüft sie,
ob die gezählte Impulszahl der berechneten Impulszahl entspricht, und verriegelt
den Hebel 16 mit einem Blendensteuermagneten, um eine Drehung des Drehhe
bels 15 an einer Stelle zu verhindern, wo die Zählung der EE-Impulse bei Abblen
den der berechneten EE-Impulszahl entspricht. Daher wird die Blende in der vol
len Öffnungsstellung fixiert, wenn die EE-Impulszahl 0 gesetzt ist.
Ist die Blendensteuerung auf M gesetzt und gehäuseseitig Automatikbelichtung
eingestellt, so ist eine Aufnahme mit Einstellung der vollen Blendenöffnung mög
lich, unabhängig davon, ob ein F-, ein A- oder ein K-Objektiv angeschlossen ist.
Bei Schritt S122 erzeugt die CPU die Antwort Nein, wenn die Blendensteuerung
nicht auf M, sondern auf A gesetzt ist, und prüft dann, ob der von dem Benutzer
eingestellte Av-Wert (oder der bei der AE-Berechnung erhaltene Wert AVD) der
vollen Blendenöffnung entspricht (Schritt S128).
Trifft dies zu, so wird die EE-Impulszahl 0 bei Schritt S127 gesetzt und zu Schritt
S125 übergegangen. Der Grund besteht darin, daß der Offenblendenwert als
Blendenwert auch bei normaler Automatikbelichtung verfügbar ist.
Ist die Antwort bei Schritt S128 Nein, so wird die EE-Impulszahl aus der folgenden
Gleichung in Schritt S129 berechnet und dann zu Schritt S125 übergegangen:
EE-Impulszahl = 8.(AVD-MND2-1-8 6/8)
Da die EE-Impulszahlberechnung bei Blendensteuerung A normal ausgeführt
wird, kann auf eine eingehende Beschreibung verzichtet werden.
Danach erzeugt die CPU die Av-Anzeige bei Schritt S13. Dieser Prozeß wird ge
mäß dem in Fig. 8 gezeigten Flußdiagramm durchgeführt.
Zunächst prüft die CPU in Schritt S201, ob die Blendensteuerung M gewählt ist.
Trifft dies zu, so wird dann geprüft, ob die Auslösetaste halb gedrückt wurde und
der Lichtmeßschalter geschlossen ist (Schritt S207). Ist er geöffnet, so wird mit
der Anzeige 7 das Zeichen "AV--" dargestellt (Schritt S208) und zum Hauptfluß
zurückgekehrt. Ist der Lichtmeßschalter geschlossen, so wird geprüft, ob ein K-
Objektiv angeschlossen ist (Schritt S209). Trifft dies zu, so wird zu Schritt S208
übergangen.
Bei einem K-Objektiv, bei dem die Information über die F-Zahl bei voller Blen
denöffnung nicht verfügbar ist, wird die Av-Anzeige gesperrt.
Wenn ein von dem K-Objektiv verschiedenes Objektiv angeschlossen ist, so wird
geprüft, ob gehäuseseitig die manuelle Belichtung eingestellt wurde (Schritt
S210). Trifft dies zu, so wird zu Schritt S208 übergangen. Ist gehäuseseitig eine
andere als die manuelle Belichtungsart eingestellt, so wird zu Schritt S211 über
gangen und der Wert der vollen Blendenöffnung an der Av-Anzeige 7 dargestellt.
Danach wird zum Hauptfluß zurückgekehrt. Ist ein F- oder A-Objektiv mit Informa
tion über die F-Zahl für volle Blendenöffnung angeschlossen und die Blenden
steuerung auf M gestellt sowie gehäuseseitig die Av-Priorität für volle Blendenöff
nung gesetzt, so wird an der Anzeige 7 die F-Zahl für volle Blendenöffnung ange
zeigt. Im Gegensatz zur normalen Blendenprioritätssteuerung wird also die F-Zahl
für volle Blendenöffnung dargestellt.
Ergibt sich bei Schritt S201 die Einstellung A, so wird geprüft, ob die Av-Priorität
oder der manuelle Betrieb eingestellt ist (Schritt S202). Trifft dies zu, so wird zu
Schritt S203 übergegangen und der vom Benutzer eingestellte Wert als Av-Wert
an der Anzeige 7 dargestellt und dann zum Hauptfluß zurückgekehrt. Ist die Tv-
Priorität, der Programmbetrieb oder der B-Betrieb eingestellt, so wird geprüft, ob
der Lichtmeßschalter geschlossen ist (Schritt S204). Trifft dies zu, so wird nach
Darstellen des berechneten Av-Wertes an der Anzeige 7 zum Hauptfluß zurück
gekehrt (Schritt S205). Ist der Lichtmeßschalter geöffnet, so wird zum Hauptfluß
zurückgekehrt, ohne den Av-Wert darzustellen (Schritt S206).
Nach der vorstehend beschriebenen Anzeige mit der CPU (Schritt S13) wird das
Auslösen geprüft (Schritt S14). Hierbei wird geprüft, ob die Auslösetaste vollstän
dig gedrückt wurde, so daß eine Aufnahme durchgeführt wird, und dann wird ge
prüft, ob 128 ms abgelaufen sind (Schritt S15). Ist dies noch nicht der Fall, so wird
die Auslöseprüfung wiederholt, während nach Ablaufen der Zeit zu Schritt S16
übergegangen wird und geprüft wird, ob 10 sec abgelaufen sind. Ist dies noch
nicht der Fall, so werden die Schritte S8 bis S16 wiederholt, während nach Ablauf
dieser Zeit zu Schritt S2 übergegangen wird und die Schritte S2 bis S16 wieder
holt werden.
Vorstehend wurde eine neuartige Kamera ohne variablen Widerstand im Kamera
gehäuse beschrieben. Die folgende Beschreibung betrifft eine ältere Bauart mit
einem solchen Widerstand.
An eine solche Kamera können auch das F-, A- oder das K-Objektiv angeschlos
sen werden. Die EE-Impulszahl wird nach dem in Fig. 9 gezeigten Flußdiagramm
berechnet.
Bei dieser Berechnung wird zunächst geprüft, ob gehäuseseitig die Belichtungsart
Manuell eingestellt ist (Schritt S311). Trifft dies zu, so wird der Maximalwert FF als
EE-Impulszahl gesetzt. Dann wird geprüft, ob die Objektivfassung 9 an das Kame
ragehäuse 1 angeschlossen ist (Schritt S313). Trifft dies nicht zu, so wird der Ma
ximalwert FF als EE-Impulszahl gesetzt. Dann wird zum Hauptfluß zurückgekehrt.
Ist die Objektivfassung 9 an das Kameragehäuse 1 angeschlossen, so wird zum
Hauptfluß nach einem Programmsprung zurückgekehrt (Schritt S314).
Stellt die CPU fest, daß gehäuseseitig nicht die manuelle Betriebsart eingestellt
wurde, so wird geprüft, ob der Widerstand AVVR geändert wurde (Schritt S315).
Ist eine Objektivfassung 9 des neuen F-Objektivs an ein Kameragehäuse 1 der
alten Bauart angeschlossen, und fehlt der Kopplungsstift 13, so wird der Wider
stand AVVR nicht geändert. Es kann dann geprüft werden, ob ein Objektiv mit ei
nem Kopplungsstift vorhanden ist oder nicht.
Hat sich der Widerstand AVVR nicht geändert, so wird der Wert 0 als EE-Impuls
zahl gesetzt (Schritt S316) und zu Schritt S313 übergegangen. Bei einer Ände
rung des Widerstandes AVVR wird zu Schritt S317 übergegangen und geprüft, ob
der von dem Benutzer eingestellte Av-Wert (oder der berechnete AVD-Wert) der
Offenblendenwert ist. Trifft dies zu, so wird zu Schritt S316 übergegangen, so daß
die EE-Impulszahl 0 gesetzt wird, wonach zu Schritt S313 übergegangen wird.
Ergibt sich bei Schritt 317 die Antwort Nein, so wird die EE-Impulszahl mit der fol
genden Gleichung berechnet (Schritt S318) und dann zu Schritt S313 übergegan
gen:
EE-Impulszahl = 8.(AVD-MND2-1-8 6/8)
Die anderen Prozesse bleiben gleich, so daß sie nicht beschrieben werden.
Die einäugige Spiegelreflexkamera nach der Erfindung bietet den Vorteil, daß die
Automatikbelichtung gehäuseseitig gewählt werden kann und eine Aufnahme mit
Automatikbelichtung möglich ist, nachdem die Blende zwangsweise voll geöffnet
wurde, wenn keine Information über die Fehlerkompensation bei Offenblenden
messung verfügbar ist, und insbesondere wenn eine Information daß die Blen
densteuerung objektivseitig erfolgt, vom Objektiv zum Kameragehäuse übertragen
wird.