DE19803431C2 - Vorrichtung zum kontrollierten Abkühlen von heißbrikettiertem direktreduziertem Eisenschwamm - Google Patents
Vorrichtung zum kontrollierten Abkühlen von heißbrikettiertem direktreduziertem EisenschwammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontrollierten Abkühlen von
heißbrikettiertem, direktreduziertem Eisenschwamm in Form eines in einem
Flüssigkeitsbehälter befindlichen Plattenbandförderers.
Aus der deutschen Patentschrift DE 29 28 501 C2 ist eine Vorrichtung zur Abkühlung
bekannt, die aus einem Abschreckbehälter und einem schräg darin angeordneten
Förderer zum Transport eines Brikettbandes besteht.
Bei den verschiedenen Verfahren zur Direktreduktion von Eisen wird oxidisches
Einsatzmaterial im festen Zustand durch Reduktionsgase zu Eisen reduziert. Die auf
diese Weise entstehenden Pellets bzw. Stückerze können nur unter besonderen
Schutzbedingungen gelagert werden, da aufgrund der Feinporigkeit der Produkte die
Gefahr einer exothermen Reaktion mit dem Luftsauerstoff besteht. Infolgedessen
wurde bei einigen Verfahren eine Heißbrikettierung nachgeschaltet, um das reduzierte
Material zu verdichten und durch die somit verkleinerte Oberfläche die Gefahr einer
Reoxidation zu verringern.
Die bei der Heißbrikettierung entstehenden Briketts haben eine Temperatur von ca.
750°C und werden auf ca. 50°C abgekühlt, um eine Selbstentzündung zu vermeiden.
Die abgekühlten Briketts müssen aber noch genug Energie gespeichert haben um
aufzutrocknen.
Die Abkühlung geschieht in einem sogenannten Quench Tank, einem mit Wasser
gefüllten Behälter. In diesem befinden sich Drahtmaschengurte oder Plattenbänder,
auf die die heißen Briketts fallen. Die Plattenbänder bestehen aus miteinander
verbundenen, gelöcherten Platten, an denen mittels Bolzen Räder befestigt sind,
welche sich auf Schienen bewegen. Die Platten sind untereinander durch
Laschenbuchsenglieder verbunden. Der Antrieb erfolgt durch eine Förderkette, die mit
den Achsen der Räder in Verbindung steht.
Die die Briketts begleitenden Feinanteile gelangen durch die Löcher in den Platten auf
den Boden des Behälters, aber auch auf die Schienen. In Verbindung mit aggressiven
Stoffen im Wasser, mit dem großen Flächendruck an der Auflagefläche der Räder an
den Schienen und mit den auftretenden Querkräften werden vor allem die Räder und
die Bolzen stark verschlissen. Da die Räder vor der Austragstelle der Briketts im
Trockenen laufen, verschärft der Wechsel zwischen naß und trocken die bereits
genannten Bedingungen.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, eine Abkühlanlage zu entwickeln, die
sich durch eine geringere Abnützung der Transportelemente auszeichnet und somit
durch einen geringeren Instandhaltungsaufwand die Verfügbarkeit der Abkühlanlage
erhöhen soll. Die Ausgestaltung der Platten und des Antriebs soll geändert werden,
sodaß weniger Feinmaterial in die stark beanspruchten Bereiche dringt.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne Platte als Förderwanne
ausgebildet ist, wobei auf den zwei gegenüberliegenden Längsaußenseiten
mindestens je eine Gleitplatte angeordnet ist und die Förderwannen mittels der
Gleitplatten auf Gleitbahnen verschiebbar gelagert sind und die Förderwannen mit
mindestens einer Kette in Verbindung sind.
Neu an dieser Erfindung ist, daß eine Trennung von Antrieb und Lagerung erreicht
wird, indem die Förderwannen mittels Gleitplatten gelagert sind und der Antrieb in
Form mindestens einer Kette direkt an der Förderwanne angreift.
Durch die Ausbildung der Translationselemente als Gleitplatten und Gleitbahnen wird
der Flächendruck im Vergleich zu auf Schienen laufenden Rädern auf weniger als ein
Hundertstel verringert. Dies bewirkt eine Reduktion der Abnützung der Translations
elemente. Die Gleitbahnen werden durch die Gleitplatten teilweise vom Materialstrom
abgeschaltet, wodurch weniger Feinmaterial auf direktem Weg auf die Gleitbahnen
gelangt, was eine weitere Reduktion der Abnützung zur Folge hat.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß auf den zwei
gegenüberliegenden Längsaußenseiten der Förderwanne je eine Befestigungsplatte
angeordnet ist, an deren Ober- und Unterseite je eine Gleitplatte befestigt ist. Diese
Art der Anbringung der Gleitplatten an der Förderwanne ermöglicht einen einfachen
Wechsel der Gleitplatten, wenn diese verschlissen sind.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal ist, daß bei Anordnung von zwei Gleitplatten pro
Längsaußenseite und Förderwanne die, in Transportrichtung gesehen, obere
Gleitplatte eine geringere Dicke als die untere Gleitplatte aufweist. Dieses Merkmal
trägt der Tatsache Rechnung, daß die untere Gleitplatte aufgrund der Beladung der
Förderwanne und der direkten Einwirkung von Feinmaterial stärker verschlissen wird
und die oberen und die unteren Gleitplatten somit gleichzeitig ausgetauscht werden
können, was die Verfügbarkeit der Anlage erhöht.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die einzelne Förderwanne mittels
mindestens einer Kette, vorzugsweise einer Rundstahlkette, angetrieben wird, wobei
zwischen Förderwanne und Kette eine lösbare Verbindung vorgesehen ist. Der Antrieb
mittels Ketten hat den Vorteil, daß durch Vorspannung der Kette die Führung der
Förderwannen gewährleistet ist. Die lösbare Verbindung zwischen Förderwanne und
Ketten erleichtert die Wartung der Anlage.
Die Erfindung ist weiters dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne Förderwanne
mittels mindestens einer Kette, vorzugsweise einer Rundstahlkette, die mit
Steckmitnehmern ausgestattet ist, angetrieben wird, wobei die Steckmitnehmer mit
Laschen, die an der Unterseite jeder Förderwanne angebracht sind, in lösbarer
Verbindung stehen. Die Anordnung der Laschen an der Unterseite der Förderwanne
hat den Vorteil, daß die dort eingreifenden Ketten durch die Förderwanne vor der
direkten Einwirkung der Eisenschwammbriketts bzw. des Feinmaterials geschützt ist.
Darüber hinaus ist die Verwendung von Rundstahlketten vorteilhaft, da diese
selbstreinigend sind.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Förderwannen aus
Quersteifplatten gefertigt sind. Dies setzt die Wahrscheinlichkeit einer Verformung der
Förderwannen durch Anprall am Seitenanschlag herab.
Das Merkmal, daß beidseits der Förderwannen je ein Seitenanschlag angebracht ist,
dient im Falle einer durch die Beladung der Förderwanne auftretenden
Seitwärtsbewegung einerseits als Notführung der Förderwannen, andererseits dem
Schutz des Behälters, indem der Seitenanschlag verhindert, daß die Förderwanne die
Wand des Behälters beschädigt.
Ein wichtiges Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der horizontale Abstand zwischen
oberer Gleitplatte und Seitenanschlag maximal die Hälfte des durchschnittlichen
Durchmessers der Eisenschwammbriketts beträgt. Damit soll verhindert werden, daß
Eisenschwammbriketts zwischen Gleitplatte und Seitenanschlag durchfallen bzw. sich
dort verklemmen und die Förderwannen blockieren oder eine erhöhte Abnützung
bedingen.
Ein letztes Erfindungsmerkmal besteht darin, daß in jenem Bereich der Gleitbahnen,
der oberhalb des Wasserspiegels liegt, eine Besprühungsvorrichtung angeordnet ist.
Dies stellt gleichmäßige Gleitbedingungen für die Gleitplatten sicher und spült
Ablagerungen von Feinmaterial von den Gleitbahnen in den Behälter.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels erklärt werden. Die
angeschlossenen Fig. 1 bis 3 stellen diese Ausführung schematisch dar.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch den Behälter, in dem der
Plattenbandförderer angeordnet ist.
Fig. 2 zeigt eine Detailaufnahme des Plattenbandförderers aus Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch A-A in Fig. 2.
In Fig. 1 ist der Plattenbandförderer 1 in einem wassergefüllten Behälter 2 gemeinsam
mit einem hier nicht näher beschriebenen Kratzförderer 3 angeordnet. Der heiße
Eisenschwamm wird auf den Plattenbandförderer 1 im Bereich der linken Umlenkung
des Plattenbandförderers 1 aufgegeben, wo dieser sich unterhalb des Wasserspiegels
befindet, wird gemäß des Pfeils nach rechts weitertransportiert und dabei im Wasser
gekühlt und wird am rechten Ende des Behälters 2 ausgebracht. Der
Kratzbandförderer 3 dient lediglich dem Austrag des auf den Boden des Behälters 2
abgesunkenen Feinmaterials.
Fig. 2 zeigt den linken Teil des Plattenbandförderers 1 aus Fig. 1 mit der
Umlenkeinrichtung für die Förderwannen 4. Die einzelnen Platten des
Plattenbandförderers 1 sind als Förderwannen 4 ausgebildet. Diese sind vorzugsweise
aus gekantetem Stahlblech, insbesondere aus sogenannten Quersteifplatten, die
widerstandsfähig gegenüber Querkraftbeanspruchungen sind, gefertigt. Die
Bewegungsrichtung der Förderwannen ist durch den Pfeil gekennzeichnet. Die
Förderwannen 4 sind an Ketten 9 befestigt, mittels derer der Antrieb erfolgt. Weiters
sind die Walzprofilträger 8 dargestellt, auf denen die Gleitbahnen 7 angebracht sind.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch A-A in Fig. 2. Die oben dargestellt Förderwanne 4
bewegt sich in Transportrichtung, die untere Förderwanne 4 entgegen der
Transportrichtung. Die Seitenwände der Förderwannen 4 sind im Vergleich zu Vorder-
und Rückwand höher ausgebildet. An den beiden gegenüberliegenden
Längsaußenseiten der Förderwannen 4, die die beiden Außenkanten des
Plattenbandförderers 1 bilden, sind jeweils zwei Gleitplatten 5, 6 aus Verschleißstahl
befestigt. Die zwei Gleitplatten 5, 6 einer Seite sind übereinander angeordnet, sodaß
bei Bewegung einer Förderwanne 4 in Transportrichtung die unteren Gleitplatten 5 in
Verwendung sind und bei Bewegung in die entgegengesetzte Richtung die in
Transportrichtung oben befindlichen Gleitplatten 6 in Verwendung sind. Je eine
Gleitplatte 5, 6 ist an einer Befestigungsplatte 10, die mit der Förderwanne 4 fest
verbunden ist, befestigt.
Die Förderwannen 4 werden mit Hilfe der Gleitplatten 5, 6 auf verschleißfesten
Gleitbahnen 7 bewegt, die auf Walzprofilträgern 8 befestigt sind. Die Gleitbahnen 7
dienen als Gleitunterlage für die Gleitplatten 5, 6 und nehmen gemeinsam mit den
Walzprofilträgern 8 Längs- und Querkräfte auf, die aus der Bandbewegung
resultieren.
Die Förderwannen 4 werden über Ketten 9 angetrieben, die mit verschleißfesten
Steckmitnehmern ausgestattet ist. An der Unterseite jeder Förderwanne 4 befinden
sich Laschen 12, die so angeordnet sind, daß die Mitnehmer der Ketten 9 in diese
eingreifen. Die Sicherung der Steckmitnehmer erfolgt mit Spannhülsen. Die
Verbindung zwischen Kette 9 und Förderwanne 4 ist lösbar. Die Übertragung der
Zugkräfte auf die Förderwannen 4 erfolgt durch die Ketten 9, wobei die Förderwannen
4 untereinander nicht verbunden sind. Die Förderwannen 4 müssen somit keine
Kettenzugkräfte aufnehmen. Die Vorspannung der Ketten 9 trägt zur Führung der
Förderwannen 4 bei.
Die Ketten 9 sind vorzugsweise als Rundstahlketten ausgebildet und werden zwischen
den Gleitbahnen 8 unterhalb der Förderwannen 4 geführt und durch diese vor
Verschmutzung weitgehend geschützt.
Beidseits der Förderwannen 4 ist ein Seitenanschlag 11 angebracht. Durch die
Beladung mit Eisenschwamm können die Förderwannen 4 kurzzeitig einen großen
seitwärts gerichteten Impuls erhalten, der durch den Seitenanschlag abgefangen wird
und somit auch die Wand des Behälters 2 schützt.
Für die über der Wasseroberfläche liegenden Teile der Gleitbahnen 7 ist eine
Besprühungsvorrichtung vorgesehen, sodaß die Gleitbahnen 7 an allen Stellen gleiche
Gleitbedingungen aufweisen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum kontrollierten Abkühlen von heißbrikettiertem, direktreduziertem
Eisenschwamm in Form eines in einem Flüssigkeitsbehälter befindlichen, aus
einzelnen Platten bestehenden Plattenbandförderers, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelne Platte als Förderwanne (4) ausgebildet ist, wobei auf den zwei
gegenüberliegenden Längsaußenseiten mindestens je eine Gleitplatte (5 bzw. 6)
angeordnet ist und die Förderwannen (4) mittels der Gleitplatten (5 bzw. 6) auf
Gleitbahnen (7) verschiebbar gelagert sind und die Förderwannen (4) mit
mindestens einer Kette (9) in Verbindung sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den zwei
gegenüberliegenden Längsaußenseiten der Förderwanne (4) je eine
Befestigungsplatte (10) angeordnet ist, an deren Ober- und Unterseite je eine
Gleitplatte (5, 6) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anordnung von zwei Gleitplatten (5 bzw. 6) pro Längsaußenseite und
Förderwanne (4) die, in Transportrichtung gesehen, obere Gleitplatte (6) eine
geringere Dicke als die untere Gleitplatte (5) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelne Förderwanne (4) mittels mindestens einer Kette (9), vorzugsweise einer
Rundstahlkette, angetrieben wird, wobei zwischen Förderwanne (4) und Kette (9)
eine lösbare Verbindung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelne Förderwanne (4) mittels mindestens einer Kette (9), vorzugsweise einer
Rundstahlkette, die mit Steckmitnehmern ausgestattet ist, angetrieben wird, wobei
die Steckmitnehmer mit Laschen (12), die an der Unterseite jeder Förderwanne (4)
angebracht sind, in lösbarer Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderwannen (4) aus Quersteifplatten gefertigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
beidseits der Förderwannen (4) je ein Seitenanschlag (11) angebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
horizontale Abstand zwischen oberer Gleitplatte (6) und Seitenanschlag (11)
maximal die Hälfte des durchschnittlichen Durchmessers der
Eisenschwammbriketts beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in
jenem Bereich der Gleitbahnen (7), der oberhalb des Wasserspiegels liegt, eine
Besprühungsvorrichtung angeordnet ist.
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