DE19758494A1 - Absenkbare Schwenklafette - Google Patents
Absenkbare SchwenklafetteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine absenkbare Schwenklafette für
eine Feuerwaffe wie z. B. ein Maschinengewehr o. dgl., die
zur Anbringung an einer Turmluke etwa eines Panzerfahr
zeugs eingerichtet ist, gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Solche Schwenklafetten sind etwa seitlich vor der Turmlu
ke z. B. eines Panzers angebracht und tragen im Einsatz
ein Maschinengewehr.
Diese Schwenklafetten weisen den folgenden Nachteil auf:
da die von der Lafette getragene Waffe über einer Luken
öffnung liegen muß, muß vor der Luke ein im wesentlichen
vertikaler Träger angebracht sein. Auf der Oberseite des
Trägers ist ein Drehlager angebracht. Der Träger ist et
wa bei einer Lafette mit Schwenkarm ortsfest auf dem
Fahrzeugdeck montiert. Bei anderen Lafettenbauarten kann
der Träger aber auch beweglich sein. Es können sogar
mehrere Träger oder zumindest Träger-Unterteile vorgese
hen sein.
Nun sind im Bereich einer solchen Luke aber meist Sicht
fenster angeordnet, die mit Periskopeinrichtungen, Win
kelspiegeln o. dgl. ausgestattet sind. Durch diese Ein
richtungen und die Sichtfester ist der Fahrzeugbesatzung
eine nur beschränkte Sicht ermöglicht. Diese ohnehin
schon beschränkte Sicht wird aber nun noch durch Lafet
tenteile oder sogar die auf der Lafette montierte Waffe
weiter beeinträchtigt.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist erfindungsgemäß
(Anspruch 1) vorgeschlagen, daß das Drehlager auf einer
Absenkeinrichtung angebracht ist, mittels deren es zusam
men mit der Lafette absenkbar ist.
Werden die genannten Sichtfenster benötigt, d. h. bei ge
schlossener Luke, so kann die von der Lafette getragene
Waffe ohnehin nicht verwendet werden. Durch das erfin
dungsgemäß mögliche Absenken der Lafette und insbesondere
der Waffe ist aber nicht nur die Sicht verbessert, son
dern auch die Waffe vor Beschädigungen geschützt. Zudem
ist die Silhouette des gesamten Fahrzeugs niedriger, da
das Turm-Maschinengewehr meist den höchsten Punkt des
Fahrzeugs darstellt.
Der Träger kann als vertikale, teleskopartig ausfahrbare
Stange ausgebildet sein, etwa als Kolbenstange, und kann
vom Fahrzeuginneren her von Hand oder durch Kraftantrieb
angehoben und abgesenkt werden.
Da aber im Inneren solcher Fahrzeuge der zur Verfügung
stehende Raum schon anderweitig voll genutzt ist, liegt
eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin
(Anspruch 2), daß die Absenkeinrichtung eine Kippvorrich
tung ist, mittels derer das Drehlager um einen unter ihm
befindlichen Schwenkpunkt bis zur Auflage auf dem Fahr
zeugdeck oder in einer in diesem ausgebildeten Mulde hin
unterschwenkbar ist. Es ergibt sich somit eine geschütz
te Unterbringung der Waffe. Der Schwenkpunkt liegt unter
den Sichtfenstern und bevorzugt möglichst dicht über dem
Fahrzeugdeck.
Es wäre grundsätzlich möglich, zum Abkippen den Oberteil
des Trägers zu ergreifen und nach dem Entriegeln von Hand
nach unten umzulegen. Da aber in einer solchen Gefahren
situation, die das Schließen der Luke erfordert, der
Schütze gezwungen wäre, sich voll aus der Luke herauszu
beugen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt (Anspruch 3),
daß die Kippvorrichtung zum Absenken und Aufrichten der
Lafette einen Betätigungshebel, eine elektrische An
triebsvorrichtung oder eine hydraulische Antriebsvorrich
tung aufweist.
Der Betätigungshebel sollte sich dabei mit seiner Handha
be möglichst nahe am Lukenrand befinden, um das Umschwen
ken der Lafette zu ermöglichen, wenn der Schütze schon
nahezu voll durch die Luke abgetaucht ist. Mit einer
kraftgetriebenen Antriebsvorrichtung ist das Absenken der
Lafette vom Fahrzeuginneren her auslösbar.
Die Kippvorrichtung kann eine Rast aufweisen, die sie in
aufrechter Lage hält. Es besteht dann aber die Gefahr,
daß die Rast z. B. bei einem heftigen Fahrbahnstoß nach
gibt. Deshalb ist es erfindungsgemäß bevorzugt (Anspruch
4), daß die Kippvorrichtung eine Einrichtung zum Fixieren
ihrer aufgerichteten Lage aufweist. Eine besonders ein
fache Einrichtung wäre etwa ein verriegelungsbolzen, doch
wäre dieser nur schlecht zugänglich. Auch elektrische
oder hydraulische Verriegelungen sind denkbar, die fern
bedienbar sind.
Besonders einfach und zuverlässig ist eine handbetätigba
re Fixierung, die jedoch nahe vom Lukenrand her betätig
bar sein sollte. Deshalb ist es besonders bevorzugt
(Anspruch 5), daß die Einrichtung zum Fixieren der aufge
richteten Lage zwei Gelenkhebel aufweist, die mit den ei
nen Enden miteinander und mit den anderen Enden mit den
beiden zueinander abkippbaren Teilen der Kippvorrichtung
verbunden sind und einen Kniehebelmechanismus bilden, der
in der aufgerichteten Lage überknickt ist. Ein solcher
Kniehebelmechanismus ist imstande, hohe Kräfte aufzuneh
men, kann aber dennoch mit nur geringen Kräften eingelegt
und gelöst werden.
Bevorzugt (Anspruch 6) ist der Betätigungshebel, die
elektrische Antriebsvorrichtung oder die hydraulische Vor
richtung zum Überknicken und Lösen des Kniehebelmechanis
mus eingerichtet. Hierdurch entfällt eine gesonderter
Betätigungsschritt zum Ver- und Entriegeln der Kippvor
richtung, und die Benutzung der Lafette wird noch einfa
cher und schneller.
Schließlich ist bevorzugt (Anspruch 7) eine Abdeckung
oder Plane vorgesehen, um die abgesenkte Lafette mit der
an ihr befestigten Waffe vor Außeneinflüssen zu schützen.
Die Außeneinflüsse brauchen nicht nur Wettereinflüsse zu
sein, sondern die Abdeckung kann auch abschließbar oder
vom Fahrzeuginneren her verriegelbar sein, so daß die ab
gesenkte Waffe unmittelbar auf dem Fahrzeugdeck verwahrt
werden kann. Es ist dann nicht wie bisher nötig, die Waf
fe vor einem Einsatz aus dem Fahrzeuginneren etwa durch
die Luke nach außen zu bringen und dort zu montieren.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläu
tert. In dieser zeigt:
Fig. 1 die Draufsicht auf einen Teil des Turmes eines
Kampfpanzers, mit offener Luke, Schütze und
Turm-Maschinengewehr in feuerbereiter und abge
senkter Lage, und
Fig. 2 die Seitenansicht eines Teils des Panzerturmes
der Fig. 1, mit Turm-Maschinengewehr in feuerbe
reiter und abgesenkter Lage.
In beiden Figuren sind durchgehend gleiche Bezugszeichen
für jeweils gleiche Elemente verwendet. Es ist ein Ma
schinengewehr 9, 9' jeweils in mehreren Lagen gezeigt,
von denen es jeweils nur eine einzige einnehmen kann. In
Fig. 1 ist die Draufsicht auf das Deck des Turmes 1 eines
Kampfpanzers gezeigt. Dieser Turm 1 weist zwei nebenein
anderliegende, durch einen Deckel verschließbare Luken 3
auf, von denen nur die rechte gezeigt ist. Unterhalb der
Luke 3 sind Sichtfenster 33 angeordnet, durch welche die
Sicht nach außen möglich ist, wenn die Luke 3 geschlossen
ist. In der Luke 3 ist ein Schütze 23 schematisch darge
stellt; wie ersichtlich, ist die Luke 3 so eng, daß der
Schütze nur sehr wenig Bewegungsspielraum hat.
Rechts vor der Luke 3 ist ein Träger 5 angeordnet, der in
seiner Betriebslage vertikal steht, aber, wie in Fig. 2
näher gezeigt, in eine horizontale Lage gekippt werden
kann.
An der Oberseite des Trägers 5, wenn sich dieser in auf
rechter bzw. vertikale Lage befindet, ist ein Drehlager 7
angebracht, in dem ein Schwenkarm 11 mit seinem vorderen
Ende drehbar gelagert ist. Dieser Schwenkarm 11 trägt an
seinem hinteren Ende eine Schwenk- und Gewichtaus
gleichseinrichtung 25, an welcher ein Maschinengewehr 9
nahe seinem hinteren Ende schwenkbar gelagert ist.
Die Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung 25 weist
eine kräftige Feder auf, die dafür sorgt, daß sich das
Maschinengewehr 9 mit gefülltem Gurtkasten (gestrichelt
angedeutet) in nahezu horizontaler Lage befindet. Diese
Einrichtung kann so blockiert werden, daß sich das Ma
schinengewehr 9 in fester horizontaler Lage befindet, et
wa während der Fahrt oder beim Absenken der Lafette. Die
Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung 25 läßt für das
Maschinengewehr 9 eine volle horizontale und eine be
grenzte vertikale Schwenkbewegung zu, die gegebenenfalls
auch die Bekämpfung von Flugzielen ermöglicht.
Der Schwenkarm 11 besteht aus einem vorderen Teil 13 und
einem hinteren Teil 15, die durch ein Gelenk 17 mit ver
tikaler Achse miteinander verbunden sind. Das Gelenk ist
durch eine federbelastete Feststelleinrichtung in mehre
ren Winkellagen blockierbar. Ein Lösehebel 19 mit einer
Handhabe 21 an seinem Ende dient dazu, die Feststellein
richtung bei seiner Betätigung zu lösen. Wird er losge
lassen, so kann sich das Gelenk 17 noch bis zur nächsten
feststellbaren Winkellage bewegen und ist dann blockiert.
Die äußerste horizontale Winkellage des Maschinengewehrs
9, die der Schwenkarm 11 zuläßt, weist einerseits nach
rechts und andererseits nach links vorne. Dabei ist das
Maschinengewehr 9 dann jeweils noch um einen Winkelbe
reich A von etwa 40° verschwenkbar, so daß sich insgesamt
ein bestreichbarer Winkelbereich von etwa 180° ergibt.
Ein weiteres Verschwenken des Maschinengewehrs 9 ist dann
zwar noch möglich, aber der Schütze 23 ist dann nicht
mehr in der Lage, über die Visiereinrichtung des Maschi
nengewehrs 9 zu blicken. Das Maschinengewehr 9 ist in
beiden Winkelendlagen gezeigt. Hierbei ist der Schwenk
arm 11 völlig gestreckt, d. h. beide Schwenkarmteile 13
und 15 fluchten miteinander.
Soll nun das Maschinengewehr 9 vor dem Schützen 23 vor
beigeschwenkt werden, muß der Schwenkarm 11 abgeknickt
werden und verbleibt dann abgeknickt, wenn in einer sol
chen Winkel-Zwischenlage gefeuert werden soll. Die Win
kel-Zwischenlage des Schwenkarms 11 mit seinen abgewin
kelten Schwenkarmteilen 13 und 15 für das Feuer voraus
ist auch in Fig. 1 gezeigt, doch ist der Deutlichkeit
halber dort das Maschinengewehr 9 weggelassen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sitzt der Träger 5 auf einer
Kippvorrichtung 35 und weist einen Feststellhebel 47 auf,
mit dessen Hilfe das Drehlager 7 in mehreren Winkel lagen
feststellbar ist, und zwar mindestens in einer Winkella
ge, in welcher die Mündung des Maschinengewehrs 9 nach
links weist. Ist das Drehlager 7 auf diese Weise festge
stellt, und befindet sich der Schwenkarm 11 in einer La
ge, in welcher die beiden Schwenkarmteile 13, 15 genau
übereinanderliegen (diese Lage ist im Gelenk 17 fest
stellbar), dann kann das Maschinengewehr 9' mittels der
Kippvorrichtung 35 zusammen mit seiner Lafette nach vorne
und unten abgekippt werden, wo das abgekippte Maschinen
gewehr 9' auf einem Polster 41 aufliegt, das auf dem Deck
des Turmes 1 angebracht ist. In dieser Lage behindert es
nicht die Sicht aus den Sichtfenstern 33.
Die Kippvorrichtung 35 weist eine horizontale Querachse
als Schwenkachse auf (nicht gezeigt), sowie einen Fest
stellmechanismus, der aus zwei Kniehebeln gebildet ist,
von denen sich in aufrechter Lage der Kippvorrichtung 35
der eine 43 oben und der andere 45 unten befindet. Mit
dem oberen Kniehebel 43 ist ein Betätigungshebel 39 ver
bunden, der in auf rechter Lage der Kippvorrichtung nach
oben ragt und in einer Handhabe neben und über der Luke 3
endet. In dieser aufrechten Lage ist der Kniehebelmecha
nismus 43, 45 überknickt, das heißt, die gelenkige Ver
bindung der beiden Kniehebel 43, 45 wird durch das Ge
wicht der Lafette und des Maschinengewehres 9 gegen einen
Anschlag gedrückt.
Wird die Handhabe des Betätigungshebels 37 nach vorne ge
drückt, dann schwenkt dieser den oberen Kniehebel 43 und
damit die gelenkige Verbindung der beiden Kniehebel 43,
45 nach hinten über den Totpunkt der beiden Kniehebel 43,
45 hinweg. Nun kann die Lafette zusammen mit dem Maschi
nengewehr 9, 9' nach vorne und unten kippen. Dort wird
der Betätigungshebel 39 mit einer Rast gehalten oder das
Maschinengewehr 9, 9' wird festgezurrt.
Selbst wenn das Maschinengewehr 9, 9' nicht gehalten wer
den sollte, kann es doch nur durch Fahrbahnstöße o. dgl.
so nach oben schwenken, daß es stets wieder auf das Pol
ster 41 zurückfällt.
Zum Aufrichten des Trägers 5 ist es nur notwendig, den
Betätigungshebel 39 an seiner Handhabe zu ergreifen und
nach oben zu schwenken. Dann kann das Maschinengewehr 9
nach Lösen des Feststellhebels 47 mit der linken Hand des
Schützen 23 am Handgriff 31 und mit seiner rechten Hand
am Griffstück 29 ergriffen, gerichtet und betätigt wer
den.
Eine Absenkeinrichtung der gezeigten Art ist nicht nur
für eine Schwenkarmlafette verwendbar, sondern auch für
andere Lafetten.
1
Turm
3
Luke
5
Träger
7
Drehlager
9
,
9
' Maschinengewehr
11
Schwenkarm
13
vorderer Schwenkarmteil
15
hinterer Schwenkarmteil
17
Gelenk
19
Lösehebel
21
Handhabe
23
Schütze
25
Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung
29
Griffstück
31
Handgriff
33
Sichtfenster
35
Kippvorrichtung
39
Betätigungshebel
41
Polster
43
oberer Kniehebel
45
unterer Kniehebel
47
Feststellhebel
Claims (7)
1. Schwenklafette mit einem zur Anbringung auf einem
Drehring oder dem Fahrzeugdeck eingerichteten, eine
vertikale Schwenkachse festlegenden Drehlager (7),
dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager (7) auf
einer Absenkeinrichtung (35) angebracht ist, mittels
deren es zusammen mit der Lafette und der Feuerwaffe
(9, 9') absenkbar ist.
2. Schwenklafette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Absenkeinrichtung eine Kippvorrichtung
(35) ist, mittels derer das Drehlager (7) um einen
unter ihm befindlichen Schwenkpunkt bis zur Auflage
auf dem Fahrzeugdeck oder in eine in diesem ausge
bildeten Mulde hinunterschwenkbar ist.
3. Schwenklafette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Kippvorrichtung (35) zum Absenken und
Aufrichten der Lafette einen Betätigungshebel (39),
eine elektrische Antriebsvorrichtung oder eine hy
draulische Antriebsvorrichtung aufweist.
4. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung (35)
eine Einrichtung zum Fixieren ihrer aufgerichteten
Lage aufweist.
5. Schwenklafette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung zum Fixieren der aufgerich
teten Lage zwei Kniehebel (43, 45) aufweist, die mit
den einen Enden miteinander und mit den anderen En
den mit den beiden zueinander abkippbaren Teilen der
Kippvorrichtung (35) verbunden sind und einen Knie
hebelmechanismus bilden, der in der aufgerichteten
Lage überknickt ist.
6. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (39),
die elektrische Antriebsvorrichtung oder die hydrau
lische Vorrichtung zum Überknicken und Lösen des
Kniehebelmechanismus eingerichtet ist.
7. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß eine Abdeckung oder Plane
vorgesehen ist, um die abgesenkte Lafette mit der an
ihr befestigten Waffe (91) vor Außeneinflüssen zu
schützen.
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