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Die
Erfindung betrifft eine Lafette für eine an einem militärischen
Fahrzeug angeordnete leichte Waffe mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Sie betrifft weiterhin ein mit einer derartigen
Lafette ausgerüstetes
militärisches
Fahrzeug mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
9.
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Eine
Lafette für
eine an einem militärischen Fahrzeug
angeordnete leichte Waffe mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 ist an sich bekannt.
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Wird
eine derartige Lafette an einem militärischen Fahrzeug mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9, beispielsweise einem Brückenlegepanzer,
so montiert, dass der Bediener der Waffe, beispielsweise der Kommandant,
stehend in seiner Luke die Waffe bedienen soll und die Luke beispielsweise
im vorderen Bereich des Fahrzeugs auf der linken Seite in Fahrtrichtung
neben der Brückenverlegeeinrichtung
platziert ist, so ergibt sich ein von der Luke aus gesehen eingeschränkter Wirkbereich
der Waffe. In dem hier angeführten
Beispiel erstreckt sich der Wirkbereich der Waffe auf die offene linke
Seite des Fahrzeugs und den offenen Bereich in Fahrtrichtung, während der
rechts von der Luke angeordnete Bereich durch die Verlegeeinrichtung über die
Brücke
gesperrt ist und auch der Bereich nach oben durch die zu transportierende
Brücke
begrenzt sein kann, während
nach unten das Fahrzeug selbst den freien Wirkbereich begrenzt.
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Aus
diesen Umständen
ergeben sich eine Reihe von Forderungen, die zu folgender, der Erfindung
zugrunde liegender Aufgabe führen.
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Eine
Lafette für
eine an einem militärischen Fahrzeug
angeordnete leichte Waffe mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 soll so ausgebildet werden, dass die Waffe
in allen Stellungen des Schwenkarms den gleichen unveränderten
Wirkbereich aufweist, d. h. die Waffe darf nicht auf das Fahrzeug
oder auf Anbauteile oder auf die eigene Besatzung gerichtet werden
können.
Es soll sich also in allen Stellungen des Schwenkarms der gleiche
eingeschränkte
Wirkbereich ergeben.
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Weiterhin
soll die Waffe ergonomisch gut von dem in der Luke stehenden Bediener
handhabbar sein.
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Schließlich muss
für die
Waffe mindestens eine Parkposition vorhanden sein, in der sie nicht
den Arbeitsablauf, beispielsweise den Zu- und Abstieg vom Fahrzeug,
stört und
in der auch keine Kollision mit anderen Fahrzeuganbauteilen auftreten
kann. Natürlich
dürfen
auch die Bewegungsmöglichkeiten der
Waffe in Azimut und Elevation zu keiner Kollision mit Teilen des
Fahrzeugs führen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem
Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lafette
sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Ein
Fahrzeug, das mit einer Lafette nach der Erfindung ausgerüstet ist,
ist Gegenstand von Patentanspruch 9. Weiterbildungen dieses Fahrzeugs
sind in den von Anspruch 9 abhängigen
Ansprüchen
beschrieben. Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Schwenkarm
als Parallelogramm auszuführen.
Ein Parallelogramm oder eine Parallelführung ist bekanntlich ein Gelenkviereck
mit zwei an einer Basis, im vorliegenden Falte am Fahrzeug, gelagerten
Parallelogrammarmen und einer mit den freien Enden der Parallelogrammarme
gelenkig verbundenen Koppel. Das Parallelogramm hat die Eigenschaft,
dass bei einer Schwenkung der Parallelogrammarme die Koppel parallel
zu sich selbst versetzt wird. Da die Halterung an der Koppel angeordnet
ist, ergibt sich die Möglichkeit,
dass bei einer Verschwenkung des Schwenkarms die Waffe immer in die
gleiche Richtung relativ zum Fahrzeug gesehen ausgerichtet bleibt.
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Das
Parallelogramm besitzt einen eingeschränkten Schwenkbereich bis jeweils
zu einer Extremstellung, in der sich das Parallelogramm selber sperrt
und nicht weiter verschwenkt werden kann. Dieser Schwenkbereich
kann durch Endanschläge eingeschränkt werden,
wobei diese Endanschläge
in die Parallelführung
integriert sein können,
indem sie am Fahrzeug und/oder an der Kop pel so angeordnet sind,
dass durch sie der Abstand der Parallelogrammarme voneinander nach
unten, das heißt
nach kleineren Werten hin, begrenzt wird.
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Die
Halterung der Lafette kann in ihrer Lagerung an der Koppel ebenfalls
eine eingeschränkte Schwenkung
ausführen
und auch diese Schwenkung kann durch integrierte Endanschläge in beide
Richtungen begrenzt werden. Somit ist erreichbar, dass die Halterung
in jeder beliebigen Stellung des Schwenkarms relativ zum Fahrzeug
gesehen immer den gleichen Schwenkbereich der Waffe in Azimut festlegt.
Dies bedeutet, dass die Waffe beispielsweise immer geradeaus in
Fahrtrichtung nach vorne gerichtet werden kann und beispielsweise
nur um einen vorgegebenen Winkel nach links und wieder zurück verschwenkt
werden kann.
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Der
Bediener der Waffe, also beispielsweise der Kommandant, kann die
Waffe in jede beliebige Stellung innerhalb der zugelassenen Schwenkbereiche
bewegen, um eine möglichst
bequeme Position zu erhalten. Durch die Endanschläge in allen
Richtungen kann die Bewegungsfreiheit der Waffe soweit eingeschränkt werden,
dass es zu keiner Kollision mit angrenzenden Bauteilen des Fahrzeugs
kommen kann. Weiterhin kann die Waffe in jeder beliebigen möglichen
Stellung fixiert werden, um so eine der jeweiligen Situation ange-
passte Parkposition zu erhalten.
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Wie
weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, bietet
ein mit einer erfindungsgemäßen Lafette
ausgerüstetes
Fahrzeug variable und an die jeweilige Situation anpassbare Möglichkeiten,
die Waffe in ergonomisch günstiger
Weise innerhalb des eingeschränkten
Wirkbereiches zu handhaben und in für das Zu- und Absteigen günstige,
bei geschlossener Luke die Sicht durch Winkelspiegel nicht behindernden
Parkpositionen festzulegen.
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Im
Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel
für eine
Lafette nach der Erfindung sowie für deren Anordnung an einem
militärischen
Fahrzeug näher
erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 in
einer perspektivischen Gesamtdarstellung eine Lafette mit daran
angeordneter leichter Waffe;
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2 die
Lafette und Waffe nach 1 in Seitenansicht;
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3 die
Lafette und Waffe nach 1 in einer Draufsicht;
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4 den
Schwenkarm der Lafette nach 1 in einer
vergrößerten Draufsicht
in zwei Endstellungen;
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5 den
Schwenkarm nach 4 in teilweise geschnittener
Darstellung in den auseinandergezogenen Endstellungen;
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6 Schwenkarm
und Halterung in perspektivischer Darstellung;
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6.1 Schwenkarm, Halterung und Waffenaufnahme in
perspektivischer Teildarstellung;
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6.2 Schwenkarm und Schwenkarmlagerung in perspektivischer
Teildarstellung;
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7 Schwenkarm,
Schwenkarmlagerung und Halterung in teilweise geschnittener Aufsicht;
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7.1 und 7.3 die
Koppel des Schwenkarms mit Halterung in teilweise geschnittener,
perspektivischer Darstellung in unterschiedlichen Stellungen der
Halterung;
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8 Schwenkarm,
Schwenkarmlagerung und Halterung in perspektivischer Darstellung;
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8.1 Schwenkarm, Schwenkarmlagerung und Halterung
und Waffenaufnahme in Seitenansicht;
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8.2 Schwenkarm, Schwenkarmlagerung, Halterung
und Waffenaufnahme in einer Darstellung analog 8.1 bei in Elevation verschwenkter Waffenaufnahme;
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9 eine
Teilaufsicht auf die Dachplatte eines militärischen Fahrzeugs mit einer
Lafette nach 1 bis 8 in einer
ersten Parkposition der Waffe,
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10 in
einer Darstellung analog 9 die Dachplatte in einer zweiten
Parkposition der Waffe; und
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11 in
schematisierter Draufsicht den Bereich der Luke des Fahrzeugs nach 9 und 10.
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Die 1 bis 3 zeigen
eine leichte Waffe W, die über
eine insgesamt mit L bezeichnete Lafette auf einem nicht dargestellten
militärischen
Fahrzeug angeordnet ist. Seitlich an der Waffe befindet sich ein
Rahmen R für
den Einschub eines Munitionsbehälters.
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Die
Lafette L besitzt eine Waffenaufnahme 1, auf der die Waffe
W befestigt ist und die um eine in den 1 bis 3 nicht
sichtbare, horizontale Achse in Elevation schwenkbar mit einer Halterung 2 verbunden
ist. Die Halterung 2 ist um eine ebenfalls in den 1 bis 3 nicht
sichtbare, vertikale Achse in Azimut verschwenkbar mit dem freien
Ende eines Schwenkarms verbunden, der in den 1 bis 3 allgemein
mit 3 bezeichnet ist. Der Schwenkarm 3 ist seinerseits
um eine vertikale Achse A2.1 schwenkbar in einem Aufsatzstück 4 gelagert,
das auf der nicht dargestellten Dachplatte des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Der
im Folgenden anhand der 4 und 5 genauer
erläuterte
Schwenkarm 3 ist als Parallelogramm ausgebildet und besitzt
einen ersten Parallelogrammarm 3.1, der um die Achse A2.1 schwenkbar
mit dem Aufsatzstück 4 verbunden
ist, sowie einen zweiten Parallelogrammarm 3.2, der um eine
Achse A2.2 schwenkbar ist. Zur Bildung der Parallelführung sind
die Parallelogrammarme 3.1 und 3.2 über die
Schwenkachsen A1.1 und A1.2 gelenkig mit einer Koppel 5 verbunden.
In der Koppel 5 ist über
ein Drehlager 2.1 die Halterung 2 drehbar gelagert.
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In 4 und 5 sind
die beiden äußersten
Endlagen des Schwenkarms dargestellt, wobei jeweils die in der einen
Endlage eingezeichneten Bezugsziffern in der anderen Endlage mit
einem Apostrophstrich versehen sind. Zur besseren Übersichtlichkeit
sind in 5 die beiden Endlagen auseinandergezogen
dargestellt.
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Der
Schwenkbereich SB des Schwenkarms 3-3' wird durch Anschläge begrenzt, die in das Parallelogramm
integriert sind. Hierzu ist am Aufsatzstück 4 eine Anschlagfläche 6.1 und
an der Koppel 5 eine Anschlagfläche 6.2 angeordnet.
In der einen Endlage des Schwenkarms 3 liegt die Anschlagfläche 6.1 im Bereich
zwischen den sich in unterschiedlichen horizontalen Ebenen befindenden
Parallelogrammarmen an der Innenseite des Parallelogrammarms 3.2 an.
In der anderen Endlage des Schwenkarms 3 liegt die Anschlagfläche 6.2' an der Innenseite
des Parallelogrammarms 3.2' an.
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Wie
aus 5 abzulesen, nimmt infolge ihrer Parallelführung die
Koppel 5 in den beiden Endlagen und allen Zwischenlagen
des Schwenkarms 3 bzw. 3' die gleiche Richtung ein. Der
in weiter unten näher
erläuterten
Weise durch Anschläge
begrenzte azimutale Wirkbereich der Waffe, der durch die entsprechende
Lagerung der Halterung gegeben ist, ändert sich in seiner Größe und Orientierung
nicht, wenn der Schwenkarm aus der einen Endlage in die andere Endlage
verschwenkt wird.
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6 zeigt
den am Aufsatzstück 4 schwenkbar
angeordneten Schwenkarm 3, an dessen freiem Ende, wie in 6.1 dargestellt, die Halterung 2 im Drehlager 2.1 verschwenkbar
angeordnet ist. Die Stellung der Halterung 2 bestimmt die
azimutale Verschwenkung der Waffe. Die Halterung 2 kann
mittels einer in Bohrungen 7.21 eingreifenden Verriegelung 7.2 in
vorgegebenen Winkelstellungen verriegelt werden. An der Halterung 2 ist
um die Elevationsachse E die Waffenaufnahme 1 schwenkbar
angeordnet, wobei vorgegebene Stellungen in Elevation mittels einer Verriegelungsvorrichtung 8 fixiert
werden können.
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6.2 zeigt, wie der Schwenkarm 3 schwenkbar
an dem Aufsatzstück 4 angeordnet
ist. Auch hier sind vorgegebene Stellungen des Schwenkarms 3 durch
eine in Bohrungen 7.11 eingreifende Verriegelungsvorrichtung 7.1 fixierbar.
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Im
Folgenden wird anhand der 7 bis 7.3 die Begrenzung des Schwenkbereichs der Halterung 2 und
damit des Wirkbereichs der Waffe näher erläutert. Die Halterung 2 ist
im Drehlager 2.1 in der Koppel 5 gelagert und
ihre Verschwenkbarkeit wird durch Anschläge begrenzt, die in 7 allgemein
mit 9 bezeichnet sind. In 7.1 ist
die eine Endlage der Halterung 2 dargestellt, wobei die
Anschläge 9.1 feste,
mit der Koppel 5 verbundene Anschläge darstellen, während die
Anschläge 9.2 bewegliche,
mit der Halterung 2 verbundene Anschläge sind. Wie den 7.1, 7.2 und 7.3 zu entnehmen, bewegt sich die Halterung 2 aus
der einen Endstellung (7.1)
und Zwischenstellungen (7.2)
in die andere Endstellung (7.3),
in welcher die beweglichen Anschläge 9.2 an der anderen Seite
der festen Anschläge 9.1 anliegen.
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In
den 8, 8.1 und 8.2 ist
noch einmal die Verbindung der Waffenaufnahme 1 mit der Halterung 2 dargestellt,
wobei in 8.1 die Waffenaufnahme 1 in
der Stellung Elevation 0°,
in 8.2 in der Stellung Elevation –14° steht. Der Schwenkbereich der
Waffenaufnahme 1 um die Elevationsachse E wird mittels
eines an der Halterung 2 angeordneten Bolzens 10 begrenzt,
der in eine Ausnehmung 10.1 der Waffenaufnahme 1 eingreift.
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Im
Folgenden wird anhand der 9 bis 11 erläutert, in
welcher Weise die oben beschriebene Lafette auf einem militärischen
Fahrzeug im angeführten
Beispiel einem Brückenlegepanzer
angeordnet werden kann.
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In
den 9 und 10 ist ein Teil D der Dachplatte
eines im Übrigen
nicht sichtbaren Brückenlegepanzers
dargestellt. Dieser Teil D der Dachplatte befindet sich links neben
der Längsmittelachse des
Fahrzeugs, dessen Fahrtrichtung vorwärts mit FR angezeichnet ist.
Auf dem Dachplattenteil D befindet sich eine Ein-/Ausstiegsluke
im geschlossenen Zustand mit einem Lukendeckel U. Auf dem Lukendeckel
U sind die Ausblickteile S1 und S2 von den in unterschiedliche Richtungen
weisenden Winkelspiegeln angeordnet. Die Sichtbereiche der beiden
Winkelspiegel sind gestrichelt angedeutet und mit S1.1 und S2.1
bezeichnet.
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Weiterhin
ist auf dem Dachplattenteil D eine leichte Waffe W angeordnet, die über eine
Lafette L der oben beschriebenen Bauart gelagert ist und bei geöffneter
Luke von einer in der Luke stehenden Person, beispielsweise dem
Kommandanten des Fahrzeugs, bedient werden kann. Wie den Zeichnungen zu
entnehmen, ist das Aufsatzstück 4 der
Lafette in einem Raum auf der Dachplatte D angeordnet, der zwischen
den Sichtbereichen S1.1 und S2.1 liegt. Zur besseren Übersichtlichkeit
ist die ganze Anordnung in 11 noch
einmal schematisiert dargestellt. Wie zu ersehen, liegt das Aufsatzstück 4 der
Lafette, das den Schwenkarm 3 trägt, am Fahrzeug in einem Bereich
vor der in Fahrtrichtung FR gesehen vorderen Kante L' der Lukenöffnung der
in Bezug auf die Längsmittelachse
LM der Luke von den Aufbauten des Fahrzeugs abgewandten Hälfte dieses
Bereiches, also auf der linken Seite der Ebene LM. Diese Anordnung
hat den großen
Vorteil, dass einerseits die Lafettenbefestigung die Sichtbereiche
der beiden Winkelspiegel S1 und S2 nicht stört und andererseits die Waffe
W in Parkpositionen gebracht werden kann, die einen ungehinderten
Zustieg und Ausstieg an der Luke ermöglichen.
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In 9 ist
die Waffe W in eine schräg
nach außen
gerichtete Stellung gebracht und in dieser Stellung als Parkstellung
arretiert. In dieser Stellung entsteht ein Freiraum F1, über den
der Zugang zur Luke von der Seite her frei ist.
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Bringt
man die Waffe W in die in 10 dargestellte,
nach vorne gerichtete Parkposition, so entsteht ein Freiraum F2, über den
der Zugang zur Luke von vorne frei ist.
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Wie
bereits erläutert, ändert sich
die Richtung der Waffe W nicht, wenn die Lafette mittels des Schwenkarms
verschwenkt wird, und der Wirkbereich der Waffe ist in allen Stellungen
so, dass keine Gefährdung
des Fahrzeugs und seiner Aufbauten entstehen kann.