DE19750979C2 - Verfahren zur unfallbedingten Notentriegelung eines Fahrzeuges - Google Patents
Verfahren zur unfallbedingten Notentriegelung eines FahrzeugesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur unfallbe
dingten Notentriegelung eines Fahrzeuges nach dem Oberbegriff
der Patentansprüche 1, 2 und 4, wonach von einer Einheit zur
Unfallerkennung aufgrund der Auswertung von Sensorsignalen das
Vorliegen eines Unfalles erkannt wird, wobei nach einem von
der Einheit erkannten Unfall eine selbsttätige Entriegelung
des Fahrzeuges vorgenommen wird.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der DE 31 16 906 A1 be
kannt, wonach ein Beschleunigungsschalter vorgesehen ist, mit
dem eine Verzögerung des Fahrzeuges oberhalb eines bestimmten
Schwellwertes erkannt werden kann. Durch eine Auslenkung eines
Elementes des Beschleunigungsschalters wird in diesem Fall ei
ne elektrische Verbindung hergestellt, durch die die Zentral
verriegelungseinrichtung des Fahrzeuges im Sinne eines Öffnens
des Fahrzeuges angesteuert wird. Dabei erfolgt eine Öffnung
des Fahrzeuges nur dann, wenn die Zündung des Fahrzeuges ein
geschaltet ist. Dadurch soll verhindert werden, daß das Fahr
zeug bei einem Diebstahlversuch mechanisch angestoßen wird,
beispielsweise durch Schläge an die Karosserie, so daß sich
infolgedessen das Fahrzeug selbsttätig öffnet. Dabei wird da
von ausgegangen, daß bei eingeschalteter Zündung, d. h. einge
stecktem Zündschlüssel kein Diebstahlversuch des Fahrzeuges
erfolgt, sondern daß es sich um eine Unfallsituation handelt.
Durch diese Notentriegelung soll die Bergung und medizinische
Betreuung der Insassen des Fahrzeuges nach einem Unfall er
leichtert werden, wenn das Fahrzeug im verriegelten Zustand
gefahren ist.
Die DE 296 17 425 U1 beschreibt eine Zentralverriegelungsanla
ge für ein Fahrzeug, die nach einem erkannten Unfall automa
tisch im Sinne eines Öffnens des Fahrzeugs angesteuert wird,
wobei die Ansteuerung nach einer vorgegebenen Zeitspanne er
folgt.
Die DE 195 47 728 A1 beschreibt eine Schaltungsanordnung mit
einer elektrischen Stelleinrichtung für ein Kraftfahrzeugtür
schloß, wobei zur Vermeidung des Öffnens der Tür während der
Fahrt ein in Abhängigkeit des Tachosignals schaltendes Relais
vorgesehen ist.
Die DE 43 25 164 A1 beschreibt eine elektronische Vorrichtung
zur automatischen Türverriegelung bei Kraftfahrzeugen während
der Fahrt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
unfallbedingten Notentriegelung eines Fahrzeuges vorzuschla
gen, bei dem eine Unterscheidung erfolgt, ob es sich tatsäch
lich um einen Unfall handelt oder um eine Manipulation des Sy
stems der Notentriegelung, um das Fahrzeug unbefugt zu öffnen,
um in das Fahrzeuginnere zu gelangen.
Diese Aufgabe wird zum einen gemäß Anspruch 1
gelöst, u. a. indem eine selbsttätige Entriegelung nur dann vorge
nommen wird, wenn das Drehzahlsignal eines oder mehrerer Räder
des Fahrzeuges in einem gewissen zeitlichen Zusammenhang mit
dem Unfall den Wert null annimmt.
Wenn das Fahrzeug beispielsweise während der Fahrt von einem
anderen Fahrzeug angerempelt wird, wird von der Einheit auf
grund der vorliegenden Beschleunigungen bzw. Verzögerungen
eventuell bereits darauf geschlossen, daß ein Unfall vorliegt.
Wenn das Fahrzeug jedoch weiterfährt, kann erkannt werden, daß
es sich nicht um einen Unfall handelt, der eine Notentriege
lung notwendig macht sondern daß vielmehr eine selbsttätige
Entriegelung unterbleiben soll, weil Dritte offensichtlich
versucht haben, durch einen Stoß an das Fahrzeug die No
tentriegelung auszulösen, um in das Fahrzeuginnere zu gelan
gen.
Weiterhin wird diese Aufgabe durch ein Verfah
ren nach Anspruch 2 gelöst, u. a. wonach eine selbsttätige Entriege
lung nur dann vorgenommen wird, wenn die Ausgangsspannung der
Lichtmaschine des Fahrzeuges in einem gewissen zeitlichen Zu
sammenhang mit dem Unfall den Wert null annimmt.
Dabei wird davon ausgegangen, daß bei einem "echten" Unfall
die Brennkraftmaschine zum Stillstand kommt, weil diese defekt
ist oder vom Fahrzeugführer abgeschaltet wird. Wenn also nach
dem Unfall die Brennkraftmaschine weiter läuft, wird davon
ausgegangen, daß es sich nicht um einen echten Unfall handelt,
so daß die Notentriegelung nicht erfolgen soll.
Anspruch 3 bedeutet eine Kombination der Merkmale aus den An
sprüchen 1 und 2, so daß die Sicherheit bei der Erkennung und
Ableitung der Notwendigkeit, ob nach einem erkannten Unfall
die Notentriegelung ausgelöst werden soll, weiter verbessert
wird.
Der Begriff des "zeitlichen Zusammenhanges" im Zusammenhang
mit den Ansprüchen 1, 2 und 3 bedeutet, daß das Fahrzeug bzw.
die Brennkraftmaschine des Fahrzeuges eine gewisse Zeit nach
dem erkannten Unfall zum Stillstand gekommen sein soll. Dies
muß nicht zwingend unmittelbar quasi zeitgleich mit dem Unfall
passieren, weil es beispielsweise möglich ist, daß das Fahr
zeug bei einem "echten" Unfall gegen eine Mauer fährt und in
folgedessen ins Schleudern kommt. Der Unfall wird bereits bei
der Kollision mit der Mauer erkannt. Das Fahrzeug schleudert
aber nach dem Aufprall - abhängig von der Aufprallgeschwindig
keit - noch eine gewisse Zeit und befindet sich infolgedessen
noch in Bewegung. Der "zeitliche Zusammenhang" muß also so be
stimmt werden, daß ein Stillstand des Fahrzeuges nach einer
solchen Schleuderbewegung noch im Zusammenhang mit dem Auf
prall auf die Mauer als ein Unfall bewertet wird. Beispiels
weise kann eine Zeitspanne vorgegeben werden, innerhalb der
das Fahrzeug zum Stehen kommen muß. Diese Zeitspanne kann bei
spielsweise auch abhängig von der Fahrgeschwindigkeit, also
von Bewegungsparametern, im Moment des Erkennens des Unfalles
bestimmt werden.
Diese Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein
Verfahren nach Anspruch 4, u. a. wonach eine selbsttätige Entriege
lung nur dann vorgenommen wird, wenn innerhalb einer vorgege
benen Zeitspanne von der Einheit zur Unfallerkennung ein Un
fall erkannt worden ist, nachdem die Fahrzeuggeschwindigkeit
von einem Wert ungleich null mit einer Verzögerung größer als
ein bestimmter Schwellwert auf den Wert null gesunken ist.
Dadurch wird vorteilhaft eine starke Verzögerung des Fahrzeu
ges, die typischerweise unfallbedingt sein kann, mit einem
nachfolgenden Stillstand des Fahrzeuges korreliert mit der Un
fallerkennung. Es kann besonders sicher und fehlerfrei unter
schieden werden, ob es sich um einen "echten" Unfall handelt
oder um einen Versuch, die Notentriegelung durch ein Anstoßen
des Fahrzeuges auszulösen.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 5 wird eine selbsttätige Ent
riegelung nur dann vorgenommen, wenn die Fahrzeuggeschwindig
keit vor dem Absinken auf null mit der Verzögerung größer als
der bestimmte Schwellwert für eine gewisse Zeit größer war als
ein bestimmter Mindestbetrag.
Dadurch kann nochmals vorteilhaft erkannt werden, ob das Fahr
zeug "angerempelt" wurde, indem unterschieden wird, ob das
Fahrzeug unmittelbar vor dem erkannten Unfall gefahren ist
oder gestanden hat. Wenn ein stehendes Fahrzeug angerempelt
wird, wird dieses durch den Stoß zunächst in Bewegung ver
setzt. Anschließend stößt das Fahrzeug beispielsweise an einem
Hindernis an, wobei wiederum ein Unfall erkannt wird. In die
ser Situation ist ebenfalls eine vergleichsweise große Fahr
zeugverzögerung festzustellen, weil das Fahrzeug infolge des
Anrempelns kurzzeitig in Bewegung war. Dies kann erkannt wer
den, indem beobachtet wird, ob das Fahrzeug vor dem erkannten
Unfall für eine bestimmte Mindestzeit in Bewegung war. Bei ei
nem Aufprall eines anderen Fahrzeuges auf ein stehendes Fahr
zeug kann geschlossen werden, daß durch dieses Anstoßen die
Notentriegelung des stehenden Fahrzeuges ausgelöst werden
soll.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 6 wird eine selbsttätige Ent
riegelung nur dann vorgenommen, wenn die Zündung der Brenn
kraftmaschine des Fahrzeuges eingeschaltet ist.
Dadurch kann zusätzlich erkannt werden, ob das Fahrzeug in Be
trieb ist oder abgestellt ist.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 7 wird eine selbsttätige Ent
riegelung unabhängig von dem Betriebszustand der Brennkraftma
schine und/oder dem Fahrverhalten des Fahrzeuges vor dem von
der Einheit erkannten Unfall und/oder den Raddrehzahlen vorge
nommen, wenn die von der Einheit erkannte Schwere des Unfalles
eine bestimmte Schwelle überschreitet, die größer ist als der
Schwellwert, bei dem gerade ein Unfall erkannt wird.
Ab einer bestimmten Schwere des Unfalles kann geschlossen wer
den, daß das Anstoßen des Fahrzeuges für den Unfallverursacher
selbst mit einem so großen Risiko für die eigene Gesundheit
verbunden ist, bei dem Unfall selbst zu Schaden zu kommen, daß
auch dann eine Notentriegelung vorgenommen werden kann, weil
der Unfallverursacher seinen Plan, sich des Fahrzeuges bzw.
eines der Insassen zu bemächtigen, nicht mehr wird umsetzen
können. Ein weiteres Kriterium ist, daß die Insassen des Fahr
zeuges ab einer bestimmten Schwere des Unfalles schnellstens
anderweitiger Hilfe bedürfen, so daß andere Überlegungen wie
die Sicherung des Eigentums dahinter zurückstehen.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 8 wird eine selbsttätige Ent
riegelung unabhängig von dem Betriebszustand der Brennkraftma
schine und/oder dem Fahrverhalten des Fahrzeuges vor dem von
der Einheit erkannten Unfall und/oder den Raddrehzahlen vorge
nommen, wenn die von der Einheit erkannte Unfallsituation ein
Überschlag des Fahrzeuges ist.
Die Einheit kann beispielsweise einen Überschlagsensor aufwei
sen, so daß ein Überschlag von einem Aufprall auf eine Hinder
nis ohne Überschlag unterschieden werden kann. Bei einem An
stoßen des Fahrzeuges, um sich des Fahrzeuges oder der Insas
sen zu bemächtigen, erfolgt der Anstoß des Fahrzeuges übli
cherweise so, daß das Fahrzeug nicht zu sehr beschädigt wird,
um das Fahrzeug nicht zu sehr zu beschädigen bzw. die Insassen
nicht lebensbedrohlich zu verletzen. Dies bedingt, daß ein
Überschlag des angestoßenen Fahrzeuges typischerweise einen
"echten" Unfall darstellt.
Diese Maßnahmen sind besonders vorteilhaft bei Sonderschutz
fahrzeugen, deren Insassen gegen kriminelle Gewaltanwendung
wie z. B. Kidnapping oder Anschläge bei stehendem Fahrzeug be
sonders gefährdet sind. Gelegentlich geschieht das Anrempeln
von Fahrzeugen auch bei normalen Fahrzeugen, um die Insassen
auszurauben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung nä
her dargestellt. Es zeigt dabei:
Fig. 1 eine erste Schaltungsanordnung zur Durchführung des
Verfahrens und
Fig. 2 eine weitere Schaltungsanordnung zur Durchführung des
Verfahrens.
Fig. 1 zeigt eine erste Schaltungsanordnung zur Durchführung
des Verfahrens, bei der eine Steuereinheit 101 einer Zentral
verriegelungseinrichtung so angesteuert werden kann, daß diese
ein Ansteuersignal 102 ausgibt, infolgedessen die Türen des
Fahrzeuges geöffnet werden.
Der Steuereinheit 101 wird ein Signal 103 zugeführt, das von
einer Einheit zur Unfallerkennung ausgegeben wird, wenn diese
Einheit einen Unfall erkannt hat. Weiterhin kann noch ein Si
gnal 104 zugeführt werden, das ausgegeben wird, wenn der er
kannte Unfall als Überschlag des Fahrzeuges erkannt wird. Der
artige Überschlagsensoren sind beispielsweise von Cabriolets
bekannt, bei denen bei einem erkannten Überschlag Überrollbü
gel bzw. besonders verstärkte Nackenstützen ausklappen bzw.
ausfahren.
Weiterhin wird der Steuereinheit 101 noch ein Signal 105 zuge
führt, das in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel von
einem UND-Glied 106 ausgegeben wird. In diesem UND-Glied wer
den verschiedene Signale miteinander verknüpft.
Dem UND-Glied 106 wird ein Signal zugeführt, das von der
Lichtmaschine 107 des Fahrzeuges abgeleitet wird. Dieses Si
gnal der Lichtmaschine 107 wird über ein Negierungs-Glied 108
dem UND-Glied 106 zugeführt. Das dem UND-Glied 106 zugeführte
Signal hat also dann den Pegel "logisch 1", wenn von der
Lichtmaschine keine Spannung erzeugt wird, das heißt, wenn die
Brennkraftmaschine des Fahrzeuges steht.
Weiterhin wird dem UND-Glied 106 ein Signal 109 zugeführt, das
repräsentiert, ob die Zündung der Brennkraftmaschine des Fahr
zeuges eingeschaltet ist.
Weiterhin wird dem UND-Glied 106 ein Signal 110 zugeführt.
Dieses Signal hat dann den Pegel "logisch 1", wenn die
Raddrehzahl eines oder mehrerer Räder im zeitlichen Zusammen
hang mit dem erkannten Unfall gleich 0 ist. Es kann hierbei
sinnvoll sein, die Drehzahlen mehrerer Räder zu betrachten, da
sich beispielsweise bei einem Überschlag einzelne Räder des
Fahrzeuges weiter drehen können. Nach einem Unfall kommt das
Fahrzeug zum Stehen, so daß darauf geschlossen werden kann,
daß kein Unfall vorliegt, der ein Auslösen der Notentriegelung
notwendig macht, wenn die Drehzahl eines oder mehrerer Räder
im zeitlichen Zusammenhang mit dem erkannten Unfall ungleich 0
ist.
Es ist beispielsweise auch möglich, dem UND-Glied 106 nicht
alle Signale zuzuführen. In der Steuereinheit 101 kann bei
spielsweise neben dem Signal der Einheit zur Erkennung eines
Unfalles nur noch das Signal der Drehzahl eines oder mehrerer
Räder ausgewertet werden. Ebenso kann statt dieses Drehzahlsi
gnales nur das Signal der Lichtmaschine ausgewertet werden.
Von der Steuereinheit wird das Signal 102 nur dann ausgegeben,
wenn das Signal 103 anliegt. Weiterhin wird überprüft, ob von
dem UND-Glied 106 ein Signal entsprechend einer logischen 1
vorliegt. Nur dann wird die Notentriegelung ausgelöst, weil
ansonsten geschlossen wird, daß zwar ein Unfall vorliegt, der
aber möglicherweise darauf zurückzuführen ist, daß das Fahr
zeug angestoßen wurde, um durch ein Auslösen der Notentriege
lung Zugriff auf das Fahrzeug oder dessen Insassen zu erlan
gen.
Unabhängig von anderen Kriterien wird in dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel die Notentriegelung immer ausgelöst, wenn ent
sprechend dem Signal 104 erkannt wird, daß es sich bei dem Un
fall um einen Überschlag handelt.
Fig. 2 zeigt eine weitere Schaltungsanordnung zur Durchfüh
rung des Verfahrens, bei der gleiche Bauteile wie in Fig. 1
mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, so daß deren ge
sonderte Beschreibung im Zusammenhang mit Fig. 2 unterbleiben
kann.
In der Schaltungsanordnung der Fig. 2 ist ein Timer 211 vor
handen, der aktiv ist, wenn die Zündung eingeschaltet ist, was
realisiert wird, indem das Signal 109, das den Zustand "Zün
dung ein" repräsentiert, über ein Negierungsglied 213 an einen
Reset-Eingang des Timers 211 angelegt wird.
Weiterhin wird das Signal 109 dem einen Eingang des UND-
Gliedes 106 zugeführt.
Der Timer 211 weist ein RC-Glied 212 auf, das eine Zeitkon
stante beispielsweise in der Größenordnung von 200 ms auf
weist. Wenn nun die Raddrehzahl eines oder mehrerer Räder ein
große Verzögerung aufweist, wird dem Timer entsprechend ein
Signal 210 zugeführt. Durch dieses Signal gibt der Timer für
die Dauer der Zeitkonstanten des RC-Gliedes das UND-Glied 106
frei.
Wird also während dieser Zeitdauer der Zeitkonstanten der
Steuereinheit 101 ein Signal 103 zugeführt, daß ein Unfall er
kannt wurde, wird das Signal 102 zur Auslösung der Notentrie
gelung ausgegeben.
Dabei ist wiederum vorgesehen, daß der Steuereinheit 101 ein
Signal 104 zugeführt wird, das dann ausgegeben wird, wenn der
Unfall als Überschlag erkannt wird. In diesem Fall wird die
Notentriegelung ausgelöst unabhängig von dem Signal 105.
Es ist auch möglich, das Signal 210 nur dann auszugeben, wenn
vor der starken Verzögerung die Fahrgeschwindigkeit des Fahr
zeuges für eine gewisse Zeitdauer ungleich 0 war, d. h. daß das
Fahrzeug in Bewegung war. Dadurch kann beispielsweise ein An
rempeln eines stehenden Fahrzeuges erkannt werden, bei dem das
Fahrzeug auf ein Hindernis aufgeschoben wird.
Es ist bei beiden Schaltungsanordnung möglich, ein weiteres
Signal vorzusehen, daß die Schwere des erkannten Unfalles re
präsentiert. Ab einer bestimmten Schwere des Unfalles wird
dann immer eine Notentriegelung des Fahrzeuges ausgelöst unab
hängig von dem Signal 105. Dabei kann beispielsweise ein er
ster Schwellwert der Verzögerung festgelegt werden, ab dem ein
Unfall erkannt wird. Die Notentriegelung wird dann ausgelöst,
wenn gleichzeitig das Signal 105 vorliegt bzw. wenn der Unfall
als Überschlag erkannt wird. Weiterhin kann ein zweiter
Schwellwert der Verzögerung festgelegt werden, der betragsmä
ßig größer ist als der erste Schwellwert. Wenn sich eine Ver
zögerung einstellt, die betragsmäßig größer ist als dieser
zweite Schwellwert, wird dann ebenfalls immer die Notentriege
lung ausgelöst.
Ein Anrempeln eines Fahrzeuges, um die Notentriegelung auszu
lösen, geschieht üblicherweise derart, daß das angerempelte
Fahrzeug nicht zu stark beschädigt wird, um bei einem Dieb
stahl des Fahrzeuges dieses nicht zu stark zu beschädigen und
um die Insassen letztlich nicht lebensbedrohlich zu verletzen.
Der zweite Schwellwert wird daher so gewählt, daß ab einer be
stimmten Schwere des erkannten Unfalles die Notentriegelung
immer ausgelöst wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur unfallbedingten Notentriegelung eines Fahrzeu
ges, wobei von einer Einheit zur Unfallerkennung aufgrund
der Auswertung von Sensorsignalen das Vorliegen eines Unfal
les erkannt wird (103), wobei nach einem von der Einheit er
kannten Unfall eine selbsttätige Entriegelung des Fahrzeuges
vorgenommen wird (102),
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn das Drehzahlsignal eines
oder mehrerer Räder des Fahrzeuges in einem gewissen zeitli
chen Zusammenhang mit dem Unfall den Wert null annimmt (105,
110), wobei sich der gewisse zeitliche Zusammenhang aus Be
wegungsparametern des Fahrzeugs vor dem Unfall ergibt.
2. Verfahren zur unfallbedingten Notentriegelung eines Fahrzeu
ges, wobei von einer Einheit zur Unfallerkennung aufgrund
der Auswertung von Sensorsignalen das Vorliegen eines Unfal
les erkannt wird (103), wobei nach einem von der Einheit er
kannten Unfall eine selbsttätige Entriegelung des Fahrzeuges
vorgenommen wird (102),
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn die Ausgangsspannung der
Lichtmaschine des Fahrzeuges in einem gewissen zeitlichen
Zusammenhang mit dem Unfall den Wert null annimmt (105, 107,
108), wobei sich der gewisse zeitliche Zusammenhang aus Be
wegungsparametern des Fahrzeugs vor dem Unfall ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn die Ausgangsspannung der
Lichtmaschine des Fahrzeuges in einem gewissen zeitlichen
Zusammenhang mit dem Unfall den Wert null annimmt (105, 106,
107, 108).
4. Verfahren zur unfallbedingten Notentriegelung eines Fahrzeu
ges, wobei von einer Einheit zur Unfallerkennung aufgrund
der Auswertung von Sensorsignalen das Vorliegen eines Unfal
les erkannt wird (103), wobei nach einem von der Einheit er
kannten Unfall eine selbsttätige Entriegelung des Fahrzeuges
vorgenommen wird (102),
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne (211, 212), nachdem die Fahrzeuggeschwindigkeit
von einem Wert ungleich null mit einer Verzögerung größer
als ein bestimmter Schwellwert auf den Wert null gesunken
ist (210), von der Einheit zur Unfallerkennung ein Unfall
erkannt worden ist (103), wobei sich die vorgegebene Zeit
spanne aus Bewegungsparametern des Fahrzeugs vor dem Unfall
ergibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
vor dem Absinken auf null mit der Verzögerung größer als der
bestimmte Schwellwert, für eine gewisse Zeit größer war als
ein bestimmter Mindestbetrag.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
nur dann vorgenommen wird, wenn die Zündung der Brennkraft
maschine des Fahrzeuges eingeschaltet ist (109).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
unabhängig von dem Betriebszustand der Brennkraftmaschine
und/oder dem Fahrverhalten des Fahrzeuges vor dem von der
Einheit erkannten Unfall und/oder den Raddrehzahlen vorge
nommen wird, wenn die von der Einheit erkannte Schwere des
Unfalles eine bestimmte Schwelle überschreitet, die größer
ist als der Schwellwert, bei dem gerade ein Unfall erkannt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine selbsttätige Entriegelung
unabhängig von dem Betriebszustand der Brennkraftmaschine
und/oder dem Fahrverhalten des Fahrzeuges vor dem von der
Einheit erkannten Unfall und/oder den Raddrehzahlen vorge
nommen wird, wenn die von der Einheit erkannte Unfallsitua
tion ein Überschlag des Fahrzeuges ist (104).
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