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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Zentralverriegelungseinheit für ein Kraftfahrzeug
mit einer Steuereinheit zum Verriegeln und Entriegeln zumindest
einer Tür
des Kraftfahrzeugs.
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Kraftfahrzeuge
mit Zentralverriegelungseinheiten, bei denen mittels eines Schlüssels oder
bei Betätigung
eines dafür
vorgesehenen Bedienelements alle Türen des Kraftfahrzeugs manuell
verriegelt und auch wieder entriegelt werden können sind seit langem bekannt.
Des Weiteren sind bereits auch Zentralverriegelungseinheiten bekannt,
die in Abhängigkeit
von verschiedenen Eingangssignalen automatisch die Türen des
Kraftfahrzeugs verriegeln oder entriegeln. Beispielsweise kann bei Überschreiten
einer vorgegebenen Geschwindigkeit oder bei Überschreiten eines vorgegebenen
Zeitintervalls ab dem Starten der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs ein
Signal erzeugt werden, das zu einem automatischen Verriegeln aller
Türen des
Kraftfahrzeugs führt.
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Schließlich sind
auch Zentralverrieglungseinheiten bekannt, die beim Erkennen eines
Unfalls automatisch alle Türen
des Kraftfahrzeugs entriegeln, um somit eine einfache Bergung der
Insassen zu ermöglichen.
Derartige Zent ralverriegelungseinheiten sind bspw. aus der
DE 43 22 141 A1 und
der
DE 197 50 979
C2 offenbart.
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Schließlich offenbart
die
DE 600 13 371
T2 eine Verriegelungsvorrichtung, bei der bei einem unfallbedingten
Eindrücken
der Tür
aufgrund der Verlagerung eines Bauteils mechanisch ein Schalter
umgelegt wird, der wiederum ein Signal zum Verriegeln zumindest
einer Tür
des Kraftfahrzeugs erzeugt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine im Hinblick auf die Sicherheit der Fahrzeuginsassen
bei einem Unfall verbesserte Zentralverriegelungseinrichtung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Zentralverriegelungseinheit nach Patentanspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Zentralverriegelungseinheit
für ein
Kraftfahrzeug mit einer Steuereinheit zum Verriegeln und Entriegeln
zumindest einer Tür
des Kraftfahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit
auf ein Unfall-Startsignal unabhängig
vom aktuellen Zustand der Verriegelung ein Verriegelungssignal zum
automatischen Verriegeln der zumindest einen Tür des Kraftfahrzeug und auf
ein Unfall-Endesignal ein Entriegelungssignal zum automatischen
Entriegeln der zumindest einen Tür
des Kraftfahrzeugs sendet.
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Diese
erfindungsgemäße Zentralverriegelungsvorrichtung
bietet den Vorteil, dass damit sichergestellt werden kann, dass
während
des Unfalls die Fahrzeugtüren
aufgrund der Verriegelung geschlossen bleiben, und somit einerseits
die Fahrzeuginsassen nicht aus dem Fahrzeug geschleudert werden
können
und andererseits auch die Stabilität des Kraftfahrzeugs gewährleistet
ist.
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Weiter
bietet die erfindungsgemäße Zentralverriegelungsvorrichtung
den Vorteil, dass nach dem Unfall der Zugang zu den Insassen wieder
möglich ist,
und somit eine schnelle Bergung der Insassen stattfinden kann.
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Vorteilhafterweise
ist die Zentralverriegelung derart ausgestaltet, dass die die Steuereinheit
bei einem Folgeunfall erneut auf ein Unfall-Startsignal ein Verriegelungssignal
und auf ein Unfall-Endsignal ein Entriegelungssignal sendet. Somit
wird sichergestellt, dass bei einem Fahrzeug, bei dem am Ende des
ersten Unfalls die Türen
entriegelt wurden, diese erneut verriegelt werden, wenn das Fahrzeug
kurze Zeit nach dem ersten Unfall in einen zweiten Unfall verwickelt
wird.
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Vorteilhafterweise
werden durch das Verriegelungssignal alle Türen des Kraftfahrzeugs verriegelt
und/oder durch das Entriegelungssignal alle Türen des Kraftfahrzeugs entriegelt,
wodurch allen Insassen die gleiche Sicherheit geboten wird.
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Neben
den Türen
kann durch das Verriegelungssignal zusätzlich ein Kofferraum des Kraftfahrzeugs
verriegelt werden und/oder durch das Entriegelungssignal der Kofferraum
des Kraftfahrzeugs entriegelt werden. Durch das Verriegeln des Kofferraums
soll verhindert werden, dass sich dieser während des Unfalls öffnet, da
ein geschlossener Kofferraum ebenfalls eine erhöhte Stabilität der Fahrzeugkarosserie
gewährleistet.
Durch das automatische Entriegeln des Kofferraums nach dem Unfall
kann dieser wieder geöffnet
werden, um möglicherweise die
Bergung der Insassen zu erleichtern.
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Vorteilhafterweise
ist das Unfall-Startsignal ein Airbagauslösesignal und/oder ein Gurtstrafferauslösesignal
und/oder ein Unfallerkennungssignal oder wird durch ein Airbagauslösesignal
und/oder ein Gurtstrafferauslösesignal
und/oder ein Unfallerkennungssignal erzeugt, wodurch kein zusätzliches Signal
für die
Steuereinrichtung der Zentralverriegelungsvorrichtung durch einen
komplizierten Auswertealgorithmus generiert werden muss. Bei dem
Unfallerkennungssignal kann es sich um ein Signal handeln, das mit
dem Eintritt des Unfalls aber bereits vor dem Airbagauslösesignal
erzeugt wird, oder um ein Signal, das aufgrund eines detektierten
hohen dynamischen Verhaltens des Kraftfahrzeugs bereits kurz vor
dem Eintritt des Unfalls erzeugt wird.
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Wird
das Airbagauslösesignal
als Unfall-Startsignal verwendet, ist es besonders sinnvoll die
Steuereinheit der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsvorrichtung
in einem Airbagsteuergerät
zu implementieren. Somit können
zusätzliche
Kosten für eine
separate Einheit gespart werden.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Dabei zeigt die
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1 einen
vereinfachten Aufbau einer erfindungsgemäßen Zentralverriegelungseinheit
und
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2 zwei
mögliche
Signalverläufe
ZV1 und ZV2, die den Zustand der Zentralverriegelungsvorrichtung
während
mehreren aufeinander folgenden Unfällen wiedergeben.
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In
der 1 ist eine Steuereinheit SE, die Teil der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungseinrichtung
ist, dargestellt. Die Steuereinheit SE erhält als Eingangssignale zumindest
ein Unfall-Startsignal u+, sobald ein Unfall des Kraftfahrzeugs
erkannt wird, und ein Unfall-Endesignal u–, sobald das Ende des Unfalls
erkannt wird. Das Unfall-Startsignal u+ kann beispielsweise ein
Airbagauslösesignal
sein und das Unfall-Endesignal u– kann beispielsweise durch
Auswerten der Signale eines Sensors zum Ermitteln der Umdrehungsgeschwindigkeit
zumindest eines Rades des Kraftfahrzeugs ermittelt werden.
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In
Abhängigkeit
von den beiden Eingangssignalen u+ und u– erzeugt die Steuereinrichtung
SE entweder ein Verriegelungssignal vs zum automatischen Verriegeln
der Türen
T1 und T2 und des Kofferraums K des Kraftfahrzeug oder ein Entriegelungssignal
es zum automatischen Entriegeln der Türen T1 und T2 und des Kofferraums
K des Kraftfahrzeugs durch Ansteuern der dazugehörigen Aktuatoren A1, A2 und
A3.
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Die
Abhängigkeit
zwischen den Eingangssignal u+ und u– und den Ausgangssignalen
vs und es der Steuereinheit SE der Zentralverriegelungseinheit,
sowie der dazugehörige
Zustand der Zentralverriegelungseinheit wird anhand der 2 näher beschrieben.
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In
der 2 sind über
die Zeit t drei Signalverläufe
u, ZV1 und ZV2 dargestellt. Aus dem Signalverlauf u ist ersichtlich,
zu welchem Zeitpunkt ein Unfall-Startsignal u+ oder ein Unfall-Endesignal
u– an die
Steuereinheit SE der Zentralverriegelungseinheit gesendet wird.
Das Unfall-Startsignal u+ ist durch einen nach oben gerichteten
Strich, und das Unfall-Endesignal u– ist durch einen nach unten
gerichteten Strich dargestellt. So wird zu den Zeitpunkten t1, t3 und
t5 ein Unfall-Startsignal u+ an die Steuereinheit SE der Zentralverriegelung
und zu den Zeitpunkten t2, t4 und t6 ein Unfall-Endesignal u– an die Steuereinheit SE der
Zentralverriegelungseinheit gesendet, was wiederum bedeutet, dass
zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 ein erster Unfall, zwischen den Zeitpunkten
t3 und t4 ein zweiter Unfall, und zwischen den Zeitpunkten t5 und
t6 ein dritter Unfall stattfindet.
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In
Abhängigkeit
von den beiden Eingangssignalen u+ und u– erzeugt die in 1 dargestellte Steuereinrichtung
SE nun entweder ein Verriegelungssignal vs zum automatischen Verriegeln
der Türen
T1 und T2 und des Kofferraums K des Kraftfahrzeug oder ein Entriegelungssignal
es zum automati schen Entriegeln der Türen T1 und T2 und des Kofferraums
K des Kraftfahrzeugs mittels der Aktuatoren A1 bis A3.
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Aus
den Signalverläufen
ZV1 und ZV2 ist nun der Zustand der Zentralverriegelung in Abhängigkeit
von den Eingangssignalen u+ und u– bzw. von den Ausgangssignalen
vs und es der Steuereinheit SE dargestellt, wobei der Zustand 0
des Signalverlaufs ZV1 bzw. des Signalverlaufs ZV2 darauf schließen lässt, dass
die Zentralverriegelung offen, also die Türen T1 und T2 und der Kofferraum
K nicht verriegelt sind. Bei dem Zustand 1 des Signalverlaufs ZV1 und
des Signalverlaufs ZV2 sind im Gegensatz zum Zustand 0 die Türen T1 und
T2 und der Kofferraum K aufgrund der Ansteuerung der Aktuatoren
A1 bis A3 durch die Zentralverriegelung verriegelt.
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Bei
dem Signalverlauf ZV1 wird bis zum ersten Unfall, also bis zum Zeitpunkt
t1 davon ausgegangen, dass durch die Zentralverriegelung alle Türen, also
T1 und T2, und der Kofferraum K geschlossen sind, was durch den
Zustand 1 bis zum Zeitpunkt t1 des Signalverlaufs ZV1 dargestellt
ist. Die Verriegelung kann entweder manuell durch den Fahrer oder
automatisch durch Überschreiten
einer vorgegebenen Geschwindigkeit erfolgt sein. Zum Zeitpunkt t1,
bei dem ein Unfall-Startsignal u+ an die Steuereinheit SE gesendet
wird, wird ein Verriegelungssignal vs zum automatischen Verriegeln
der Türen
T1 und T2 und des Kofferraums K des Kraftfahrzeug ausgesendet und
die dazugehörigen
Aktuatoren A1 bis A3 entsprechend angesteuert. Da die Türen T1 und
T2 und der Kofferraum K bereits verriegelt sind, findet keine Zustandsänderung
statt, d. h. der Zustand 1 bleibt beibehalten.
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Zum
Zeitpunkt t2, bei dem ein Unfall-Endesignal u– an die Steuereinheit SE gesendet
wird, wird ein Entriegelungssignal es zum automatischen Entriegeln
der Türen
T1 und T2 und des Kofferraums K des Kraftfahrzeug ausgesendet und
die dazugehörigen
Aktuatoren A1 bis A3 entsprechend angesteuert. Dadurch findet eine
Zustandsänderung
vom Zustand 1 auf den Zu stand 0 statt und die Türen T1 und T2 und der Kofferraum
K werden automatisch entriegelt.
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Zum
Zeitpunkt t3 findet ein zweiter Unfall statt, wodurch erneut ein
Unfall-Startsignal
u+ an die Steuereinheit SE gesendet wird. Daraufhin sendet die Steuereinheit
SE wiederum ein Verriegelungssignal vs an die Aktuatoren A1 bis
A3, und der Zustand der Zentralverriegelung geht wieder vom Zustand
0 in den Zustand 1 über,
da die Türen
T1 und T2 und der Kofferraum K automatisch entriegelt werden. Zum Zeitpunkt
t2, an dem der zweite Unfall vorbei ist, wird wieder ein Unfall-Endesignal
u– an
die Steuereinheit SE gesendet, wodurch die Zentralverriegelung wieder
alle Türen
T1 und T2 und den Kofferraum K freigibt. Der Zustand der Zentralverriegelung
wechselt von 1 auf 0. Entsprechend den Zeitpunkten t3 und t4, wechselt
aufgrund des dritten Unfalls zum Zeitpunkt t5 der Zustand der Zentralverriegelung
von 0 auf 1 und zum Zeitpunkt t6 der Zustand wieder von 1 auf 0.
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Der
Signalverlauf ZV2 entspricht im Wesentlichen dem Signalverlauf ZV1.
Der einzige Unterschied ist, dass sich beim Signalverlauf ZV2 die
Zentralverriegelung bis zum Zeitpunkt t1 im Zustand 0 befindet,
was bedeutet, dass die Türen
T1 und T2 und der Kofferraum K nicht verriegelt sind. Wird dann zum
Zeitpunkt t1, bei dem ein Unfall-Startsignal u+ an die Steuereinheit
SE gesendet wird, ein Verriegelungssignal vs ausgesendet und die
dazugehörigen Aktuatoren
A1 bis A3 entsprechend angesteuert, findet ein Zustandswechsel vom
Zustand 0 in den Zustand 1, also von „entriegelt" auf „verriegelt" statt. Der weitere
Signalverlauf ZV2 entspricht dann dem Signalverlauf ZV1.