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Die
vorliegende Erfindung betrifft Schlossbaugruppen und insbesondere
Schlossbaugruppen zum lösbaren
Befestigen von Fahrzeugtüren
wie zum Beispiel Autotüren
in einer geschlossenen Stellung.
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Wenn
an Autotüren
bekannte Schlossbaugruppen verwendet werden und das Auto anschließend in einen
Verkehrsunfall verwickelt wird, bei dem die Tür verformt wird, führt der
bloße
Vorgang des Verformens der Tür
bekanntlich dazu, dass sich die Schlossbaugruppe entriegelt und
die Tür
sich öffnen
kann.
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Es
ist allgemein anerkannt, dass Fahrgäste in einem Fahrzeug, das
in einen Unfall verwickelt ist, sicherer sind, wenn sie in dem Fahrzeug
bleiben. So kann ein Fahrgast bei geöffneter Tür herausfallen, was das Verletzungsrisiko
erhöht.
Ferner wird die strukturelle Steifigkeit einer Fahrgastzelle eines
Fahrzeugs verbessert, wenn alle Türen geschlossen bleiben.
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Die
DE 19511651 betrifft eine
Schlossbaugruppe mit einem Hebel zum Erfassen von Beschleunigungen
im Zusammenhang mit Seitenaufprallkräften, die aus einem Unfall
resultieren, wobei der Einfluss des Aufpralls dazu führt, dass
sich der Hebel schneller bewegt und das Schloss entriegelt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird also ein Schließmechanismus
bereitgestellt, der verriegelbar ist und einen Schließbolzen
zum Erfassen eines Anschlags aufweist, wobei der Bolzen mindestens
einen geöffneten
Zustand zum Freigeben des Anschlags und einen geschlossenen Zustand
zum Festhalten des Anschlags aufweist, wobei der Schließmechanismus
außerdem
einen einen Aufprall überfahrenden
geschlossenen Zustand aufweist, bei dem eine Erfassungseinrichtung
den einen Aufprall überfahrenden
geschlossenen Zustand des Schließmechanismus erfassen und dann
die Verriegelung des Schließmechanismus
bewirken kann.
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Die
Erfindung wird nun lediglich beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben; darin zeigen:
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1, 2 und 3 aufeinander
folgende Ansichten eines Schließmechanismus
gemäß der vorliegenden
Erfindung, der in einer geschlossenen Stellung, einer das Zuschlagen überfahrenden
Stellung und einer einen Aufprall überfahrenden Stellung gezeigt
ist; und
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4 und 5 den 1 und 3 äquivalente
Ansichten, wobei die Befestigungsplatte des Schließmechanismus
der Übersichtlichkeit
halber weggelassen wurde.
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen ist nun ein an einer Autotür (nicht
dargestellt) angebrachter Schließmechanismus 10 dargestellt,
wobei der Schließmechanismus
eine Befestigungsplatte 11 mit einer Öffnung 12 und einem Öffnungsende 12A aufweist. Über einen
auf der Befestigungsplatte 11 gelagerten Drehzapfen 15 ist
ein Schließbolzen
in Form einer rotierenden Klaue 14 drehbar gelagert.
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Die
Klaue 14 kann gemäß 1 und 4 durch
eine Klinke (nicht dargestellt) in einer geschlossenen Stellung
gehalten werden, wodurch ein Anschlag 16 festgestellt wird,
der an der festen Struktur eines Fahrzeugs wie zum Beispiel der
B-Säule
oder C-Säule
eines Autos angebracht ist.
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Durch
die Betätigung
der Klinke kann sich die Klaue bei Betrachtung von 1 und 4 gegen
den Uhrzeigersinn drehen, womit der Anschlag freigegeben wird und
die Tür
sich öffnen
kann.
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Normalerweise
weist die Tür
Dichtungen auf, die zusammengedrückt
werden, wenn sich die Tür
in der geschlossenen Stellung befindet, um Regenwasser, Schmutz
und dergleichen vom Inneren des Fahrzeugs fernzuhalten.
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Wenn
die Tür
zugeschlagen wird, bewegt sie sich vorübergehend an ihrer geschlossenen
Stellung vorbei in eine das Zuschlagen überfahrende Stellung gemäß 2,
was dazu führt,
dass sich der Bolzen in seine das Zuschlagen überfahrende Stellung dreht.
Unter diesen Umständen
greift die Klinke in die Klaue ein, und die Dichtungen bringen die
Tür wieder
in ihre geschlossene Stellung (es sei angemerkt, dass der Bezugsabstand
D2 beim Zuschlagen, der die relative Lage von Tür und Anschlag angibt, kleiner
ist als der Bezugsabstand D1).
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Je
nachdem wie fest die Tür
zugeschlagen wird, überfährt die
Tür ihre
geschlossene Stellung mehr oder weniger weit, doch gibt es eine
Zuschlaggrenze, die die Tür
durch das Zuschlagen allein nicht einfach überfahren kann.
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Im
Falle eines Seitenaufpralls auf die Tür jedoch sind die beteiligten
Kräfte
weit größer als
die beim starken Zuschlagen der Tür auftretenden Kräfte, und
die Tür
erreicht eine den Aufprall überfahrende
Stellung, wie am besten in 3 zu sehen
ist, wozu es in diesem Fall dann kommt, wenn der Anschlag 16 das Öffnungsende 12A der
Befestigungsplatte berührt
(es sei angemerkt, dass der Bezugsabstand D3 beim Aufprall kleiner ist
als der Bezugsabstand D1 beim Zuschlagen).
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Wenn
sich die Tür
also in ihrer den Aufprall überfahrenden
Stellung befindet, befindet sich analog dazu das Schloss in seiner
den Aufprall überfahrenden
Stellung, und die Klaue befindet sich analog dazu in ihrer den Aufprall überfahrenden
Stellung.
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Der
Schließmechanismus 10 ist über das
Tür-Zentralverriegelungssystem
elektrisch verriegelbar.
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Der
Schließmechanismus
umfasst ferner eine Erfassungseinrichtung in Form eines Schalters 18 (siehe 4 und 5).
Der Schalter greift an einer Nockenfläche 20 der Klaue 14 an.
Die Nockenfläche
umfasst einen den Aufprall überfahrenden
Abschnitt 24 und einen Abschnitt 26 bei angelehnter
Tür, zwischen
denen sich ein Abschnitt 22 bei geschlossener Tür befindet.
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Wenn
sich die Klaue in ihrer geöffneten
Stellung befindet, greift der Schalter 18 an einem Abschnitt 26 bei
angelehnter Tür
an, was den Schalter in den Zustand 1 versetzt. Durch das normale
Zuschlagen der Tür dreht
sich die Klaue zunächst
in die in 2 gezeigte Stellung und springt
dann in die in 1 und 4 gezeigte
Stellung zurück,
wodurch der Schalter den Zustand 0 erreicht. Selbst wenn sich die
Tür in
ihrer das Zuschlagen überfahrenden
Stellung befindet, berührt
der Schalter 18 den den Aufprall überfahrenden Abschnitt 24 der
Nockenfläche 20 nicht
und wird somit nicht in Zustand 1 versetzt.
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Bei
einem Zusammenstoß,
wenn die Tür
einen den Aufprall überfahrenden
Zustand erreicht, bewegt sich die Klaue 14 in die in 5 gezeigte
Stellung, womit der Schalter in den Zustand 0 versetzt wird. Diese Zustandsänderung
des Schalters erzeugt ein Signal, so dass das Steuersystem des Tür-Zentralverriegelungssystems
die Verriegelung des Schließmechanismus über das
Tür-Zentralverriegelungssystem
bewirkt.
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Je
nach der speziellen Installation, kann das Steuersystem die Verriegelung
einiger oder aller anderen Türen
des Tür-Zentralverriegelungssystems
bewirken.
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Es
sei angemerkt, dass sich durch das normale Öffnen der Tür der Zustand des Schalters 18 von
0 nach 1 ändert,
aber diese Zustandsänderung
erfolgt nur im Anschluss an das Öffnen
des inneren Türlösegriffes
oder des äußeren Türlösegriffes.
Wenn also der innere und der äußere Türlösegriff
mit seiner eigenen Erfassungseinrichtung versehen wird, zum Beispiel
mit einem Schalter, kann sichergestellt werden, dass der Schließmechanismus
nicht versucht, zu verriegeln, wenn die Tür geöffnet wird.
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Tabelle
1 zeigt die verschiedenen Permutationen der Schalterzustände.
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Wenn
sich alle Schalter in ihrem Zustand 0 befinden, ist die Tür geschlossen
und verriegelt.
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Wenn
die Tür
mit dem Innengriff geöffnet
wird, werden sowohl der Schalter des Innengriffs als auch der Schalter
für die
angelehnte Tür
in Zustand 1 versetzt, während
die Tür
geöffnet
wird. Unter diesen Umständen
ist eine kurze Zeitverzögerung
von beispielsweise einer halben Sekunde oder einer Sekunde in das
System eingebaut, womit verhindert wird, dass sich die Tür verriegelt.
Aufgrund dieser Zeitverzögerung
kann sich die Klaue von ihrer geschlossenen Stellung in ihre geöffnete Stellung
bewegen, und der Schließmechanismus ist
so ausgelegt, dass er nicht verriegeln kann, wenn sich die Klaue
in der geöffneten
Stellung befindet. Wenn also der Innengriff gelöst wird, bleibt der Schalter
für die
angelehnte Tür
in Zustand 1, während
der Schalter für
den Innengriff in den Zustand 0 zurückkehrt (der Außengriff
ist dabei im Zustand 0 geblieben), aber die Klaue befindet sich
in ihrer geöffneten
Stellung, so dass ein Verriegeln der Tür verhindert wird.
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Eine ähnliche
Abfolge von Ereignissen ergibt sich, wenn die Tür mit dem äußeren Türgriff geöffnet wird.
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Erst
wenn der Schalter für
die angelehnte Tür
den Zustand 1 erreicht, während
der innere und der äußere Türgriff im
Zustand 0 bleiben und die Tür
geschlossen wird, wird das Verriegeln der Tür ausgelöst, da es sich hierbei um die
Reihe von Umständen
handelt, die anzeigt, dass gerade ein Seitenaufprall stattfindet.
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Außerdem ist
es möglich,
dafür zu
sorgen, dass das Tür-Zentralverriegelungssystem
unter bestimmten Umständen,
wenn beispielsweise das Zündschloss
auf Aus steht (und das Fahrzeug daher steht), die Tür bzw. die
Türen nicht
verriegelt.
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Es
sei angemerkt, dass die Erfindung nicht auf Schließbolzen
in Form rotierender Klauen beschränkt ist.
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Außerdem sei
angemerkt, dass eine Autotür
verriegelt werden kann, so dass die Betätigung eines äußeren Türgriffs
das Schloss nicht öffnet
oder die Betätigung
eines inneren Türgriffs
das Schloss nicht öffnet (auch
bekannt als Kindersicherungszustand), oder dass die Tür verriegelt
werden kann, so dass das Schloss durch Betätigung des äußeren oder inneren Türgriffs
nicht betätigt
wird (bekannt als superverriegelter oder blockierter Zustand), und
die vorliegende Erfindung ist auf alle diese Arten der Verriegelung
anwendbar.
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Ferner
kann die Verriegelung dadurch erfolgen, dass eine Unterbrechung
zwischen einem Türgriff
und der Klaue bereitgestellt wird, so dass der Türgriff "durchdreht", ohne das Schloss zu öffnen, oder
eine Verriegelung kann erreicht werden, indem eine Sperre zwischen
dem Türgriff
und der Klaue erzeugt wird, so dass die Sperre eine Bewegung des
Türgriffs
verhindert, und die vorliegende Erfindung ist auf eine Verriegelung
mit "Unterbrechung" oder mit "Sperre" anwendbar.
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