DE19747166C1 - Verfahren zur Herstellung eines Relais - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines RelaisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Relais, welches einen Spulenkörper mit einem Spulenrohr, zwei
Spulenflanschen und einer Wicklung, einen Kern mit einem L-
förmigen Joch, einen mit einer Kontaktfeder verbundenen Anker
sowie einen Anschlußstift für die Kontaktfeder und mindestens
einen ersten Festkontaktträger mit einem Festkontakt auf
weist.
Ein derartig aufgebautes Relais ist beispielsweise aus der US
4 596 972 bekannt. Die Kontaktfeder umschließt dort bogenför
mig die Ankerlagerung und ist mit ihrem Anschlußabschnitt an
dem Joch befestigt, wobei das Joch wiederum einen nach unten
angeformten Anschlußstift bildet. Bei derartigen Relais, bei
denen der Laststrom über das Joch geführt wird, ist der
Stromweg im Relais zum Anschluß verhältnismäßig lang; außer
dem ist das ferromagnetische Jochmaterial in seiner Leitfä
higkeit begrenzt. Das wirkt sich für das Schaltvermögen hoher
Ströme dann ungünstig aus, wenn auch der Anschlußstift mit
seinem relativ geringen Querschnitt aus dem gleichen Material
hergestellt ist. Außerdem erfordert ein am Joch angeformter
Anschlußstift einen zusätzlichen Aufwand, wenn das Relaisge
häuse abgedichtet werden soll.
Bei ähnlich aufgebauten Relais, die für hohe Lastströme aus
gelegt sind, ist es auch bekannt, den Laststrom von einem in
einem Sockel befestigten Anschlußstift über eine Kupferlitze
unmittelbar zur Kontaktfeder und zu dem an ihr befestigten
Kontaktstück zu führen (DE 34 28 595 C2). Auf diese Weise
braucht das Joch den Laststrom nicht zu führen. Der Einsatz
der Litze erfordert aber zusätzlichen Material- und Montage
aufwand.
Die DE 33 11 012 C2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Relais, bei dem Gegenkontaktelemente (Festkontakte) von
einem Vorratsband seitlich zum Spulenkörper zugeführt, abge
schnitten und in Nuten eines Spulenkörperansatzes eingesteckt
werden, und bei dem Anschlußdrähte (Festkontaktträger) von
einer Vorratsrolle zugeführt, in Anschlußnuten des Spulen
flansches eingeführt und auf eine vorbestimmte Länge der An
schlußstifte abgeschnitten werden, wobei dann die Anschluß
drähte mittels einer Schweißeinrichtung mit den Gegenkontak
telementen verbunden werden.
Die DE 35 38 627 A1 beschreibt ein Relais, dessen Spulenkör
per in einem Flansch einen vorgelagerten Kontaktraum bildet,
in welchen Kontaktelemente durch Einstecken befestigt sind.
Bei diesen bekannten Relais sind die Festkontaktträger und
gegebenenfalls auch der Kontaktfeder-Anschlußstift jeweils
als Stanzteile hergestellt und durch einen Steckvorgang in
vorgeformte Schächte und Durchbrüche des Spulenkörpers oder
eines Sockels montiert und anschließend durch einen Kerbvor
gang bzw. durch Eigenpressung festgesetzt. Dieser Aufbau hat
den Nachteil, daß die Teile aus Toleranzgründen entweder
nicht formschlüssig im Kunststoffteil festsitzen oder daß bei
der Montage durch Teileüberschneidungen Partikel abgerieben
werden. Diese Partikel können später im Relais, beispielswei
se auf den Kontakten, im Ankerlager oder im Arbeitsluftspalt,
zur Problemen führen. In der Fertigung muß dann ein hoher
Aufwand getrieben werden, um die entstandenen Partikel durch
Blas- oder Absaugeinrichtungen zu beseitigen.
Bei anderen Relais ist es zwar bekannt, Einzelteile, wie Kon
taktträger, aus Blech zu stanzen und entweder einzeln oder in
Streifen zusammenhängend in einer Form zu umspritzen. Diese
Art der Herstellung hat den Nachteil, daß die Teile in die
Spritzgießform eingelegt werden müssen; außerdem erfordert
die Streifenfertigung einen hohen Materialverbrauch. In bei
den Fällen ist ein hoher Aufwand erforderlich, um die Spritz
gießform an die Stanzwerkzeuge anzupassen, um eine gute Ab
dichtung der Form im Bereich der Stanzgrate zu ermöglichen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, mit dem
ein Relais der eingangs genannten Art besonders einfach und
mit wenigen Teilen herstellbar ist. Insbesondere soll dieses
Verfahren den Einsatz besonders günstiger Halbzeug-
Materialien materialsparend und abfallfrei durchführbar sein,
wodurch das Relais besonders wirtschaftlich und trotzdem mit
hoher Qualität erzeugt wird.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel mit folgenden Verfahrens
schritten erreicht:
- a) der Kontaktfeder-Anschlußstift, der mindestens eine Fest kontaktträger und die Spulenanschlußstifte werden als Ab schnitte jeweils eines Draht-Halbzeugs in eine Spritzgieß form vorgeschoben und dort fixiert;
- b) durch Einspritzen von Kunststoff in die Spritzgießform wird der Spulenkörper derart ausgeformt, daß in einem ersten Spulenflansch ein Schaltraum gebildet wird, wobei der min destens eine Festkontaktträger im Bereich des Schaltraums in den ersten Spulenflansch und der Kontaktfeder- Anschlußstift ebenfalls in einen der Flansche eingebettet wird;
- c) die Draht-Abschnitte werden vor oder nach dem Einspritzvor gang von ihrem jeweiligen Halbzeug abgetrennt;
- d) auf den mindestens einen Festkontaktträger wird ein Fest kontakt aufgeschweißt oder hartgelötet;
- e) der Spulenkörper wird mit der Wicklung, dem Kern und dem Joch derart versehen, daß ein freies Jochende eine Lager kante für den Anker bildet;
- f) der plattenförmige Anker wird an der Lagerkante derart ge lagert, daß die Kontaktfeder mit einem abgewinkelten Ab schnitt die Lagerstelle umschließt und mit ihrem kontaktge benden freien Ende dem mindestens einen Festkontakt gegen übersteht, und
- g) ein Anschlußabschnitt der Kontaktfeder wird mit dem Kon taktfeder-Anschlußstift verbunden.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Draht-Halbzeug für
die Lastkreisanschlüsse ergibt sich eine besonders kostengün
stige und materialsparende Herstellung des Relais. Da das
Draht-Halbzeug unmittelbar von der Vorratsrolle in die
Spritzgießform eingeschoben und dort eingebettet wird, sind
keinerlei Stanz- oder Biegewerkzeuge erforderlich. Auch die
in üblicher Weise verwendeten Spulenanschlüsse werden auf die
gleiche Weise in der Form mit umspritzt. Der Draht kann ent
weder vor dem Umspritzen oder nach dem Umspritzen unmittelbar
durch das Spritzwerkzeug abgetrennt werden, wobei keinerlei
Abfall entsteht. Durch die Verwendung von gezogenen Drähten
mit einem einfachen, vorzugsweise runden oder rechteckigen
Profil ist auch die Abdichtung der Spritzgießform problemlos,
da keine Stanzgrate oder dergleichen berücksichtigt werden
müssen. Da das Relais keine gesteckten Stanzteile aufweist,
werden bei der Montage auch keine Kunststoffpartikel abge
schabt, die sich auf den Kontaktoberflächen oder Polflächen
ablagern und die Funktion des Relais beeinträchtigen könnten.
Durch die geringen Toleranzen der gezogenen Halbzeugdrähte
mit eckigem oder rundem Querschnitt und der unproblematisch
genau herstellbaren, geometrisch einfachen Durchbrüche im
Spritzwerkzeug wird eine Spritzhaut- bzw. Gratbildung vermie
den. Zum formschlüssigen Festsitz der geraden Drähte im
thermoplastischem Spritzgießteil ist es nützlich, wenn eine
oder mehrere Seiten der Drähte mit einer Rändelung bzw. mit
Kerben versehen ist, die kostengünstig im üblichen Rändelrol
len-Durchlauf herstellbar sind.
In der einfachsten Ausgestaltung besitzt das Relais nur einen
Festkontakt, der mit der Kontaktfeder als Schließer oder Öff
ner zusammenwirkt und entsprechend auf der einen oder anderen
Seite des Federendes mit dem beweglichen Kontakt angeordnet
wird. In gleicher Weise kann aber auch ein Umschaltkontakt
erzeugt werden, wobei in diesem Fall ein zweiter Festkontakt
träger dem ersten gegenüberliegend in den Spulenkörper einge
bettet und mit einem Festkontakt versehen wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Kontaktfeder-
Anschlußstift ebenso wie der Festkontaktträger jeweils aus
einem Vierkantdraht gebildet. In diesem Fall können die Kon
taktfeder einerseits und die Festkontakte andererseits mit
großer Übergangsfläche auf den Träger geschweißt oder gelötet
werden. Die Festkontakte selbst werden vorzugsweise ebenfalls
als Abschnitte von einen Kontaktband-Halbzeug abgetrennt, so
daß auch hier kein Abfall entsteht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden die beiden Festkontakte mittels einer Elektro
schweiß- bzw. -Lötvorrichtung auf den beiden Festkontaktträ
gern befestigt, indem eine Innenelektrode zwischen beiden
Festkontakten angeordnet und zwei Außenelektroden an die bei
den Festkontaktträger angelegt werden, so daß die Dicke der
Innenelektrode dem vorgegebenen Abstand zwischen beiden Fest
kontakten entspricht. Auf diese Weise erreicht man eine Kali
brierung des Kontaktabstandes, wobei vorzugsweise eine an den
Festkontakten befindliche Hartlotschicht beim Lötvorgang auf
geschmolzen und zur Einstellung des Kontaktabstandes mehr
oder weniger verdrängt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird auch
der Kontaktfeder-Anschlußstift in den ersten Spulenflansch,
d. h. im Bereich des Schaltraums, eingebettet, und der An
schlußabschnitt der Kontaktfeder wird unmittelbar an einem
zur Lagerkante des Joches parallel verlaufenden Abschnitt des
Anschlußstiftes befestigt. Der Anker liegt mit seinem Lage
rende in diesem Fall zwischen dem Jochende und dem Anschluß
stift, während der Anschlußabschnitt der Kontaktfeder an dem
Lagerende des Ankers vorbei zum Anschlußstift geführt und an
diesem befestigt, vorzugsweise geschweißt oder hartgelötet,
wird.
Der im Spulenrohr angeordnete Kern besitzt vorzugsweise eine
Polplatte mit einer zum Festkontakt hin exzentrisch verkürz
ten Polfläche. Dadurch kann auch bei kleinen Relaisabmessun
gen einerseits ein ausreichender Isolationsabstand zu den
Festkontakten und andererseits eine genügend große Polfläche
erzeugt werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der
Kern mit der Herstellung des Spulenkörpers in diesen einge
bettet werden, so daß ein nachträglicher Steckvorgang ent
fällt. In diesem Fall kann der Kern einen runden oder auch
einen rechteckigen Querschnitt besitzen. Es ist aber auch
möglich, einen runden Kern nachträglich in eine Durchgangs
öffnung des Spulenkörpers einzustecken. In diesem Fall ist es
vorteilhaft, auf der Kernoberfläche in der Nähe der Polplatte
angeprägte Warzen vorzusehen, die bei der späteren Relaxation
des thermoplastischen Spulenkörpermaterials einen Formschluß
bilden und damit eine gegenseitige Lagefixierung der Kernpol
fläche und der Lagerkante des Joches erzeugen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist wei
terhin vorgesehen, daß die Kontaktfeder mit einem die Anker
lagerung winkelförmig umschließenden Befestigungsabschnitt
auf dem Joch befestigt wird und daß ein über dem Befesti
gungsabschnitt gefalteter Anschlußabschnitt zu dem Anschluß
stift geführt und mit diesem verbunden wird. Auf diese Weise
wird bei einem Relais für hohe Lastströme sichergestellt, daß
ein großer Federquerschnitt für die Führung des Laststromes
bis zum Anschlußstift zur Verfügung steht.
Durch die Einbettung aller Lastanschlüsse im Bereich des ei
nen Spulenflansches sind die Anschlüsse bereits dicht durch
den Boden des Schaltraums nach unten herausgeführt. Eine auf
den Spulenkörper gesetzte Kappe braucht also lediglich ent
lang der Außenkontur des Spulenflansches abgedichtet zu wer
den. Das gleiche gilt für den gegenüberliegenden zweiten
Flansch, wo ein eingespritzter Spulenanschlußstift ebenfalls
bereits dicht eingebettet ist. Es bleibt also lediglich der
Raum unterhalb der Spulenwicklung, der auf einfache Weise mit
einer Platte verschlossen und entlang von deren Rändern abge
dichtet werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäß hergestelltes Relais in perspek
tivischer Darstellung (ohne Gehäusekappe),
Fig. 2 das Relais von Fig. 1 in teilweise montiertem Zu
stand (mit Gehäuse),
Fig. 3 das fertig montierte Relais von Fig. 1 in einem Ho
rizontal-Längsschnitt,
Fig. 4 einen steckbaren Kern für das Relais gemäß Fig. 2,
Fig. 5 einen Vertikal-Längsschnitt durch das Relais von
Fig. 1 mit einem Kern gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für
ein Relais gemäß den Fig. 1 bis 5 und
Fig. 7 und 8 eine schematische Darstellung für das Auf
bringen der Festkontakte in zwei verschiedenen Verfahrenssta
dien bei dem Relais gemäß Fig. 1 bis 5.
Das in den Fig. 1 bis 5 gezeigte Relais besitzt als tra
gendes Teil einen Spulenkörper 1 mit einem Spulenrohr 11, ei
nem ersten Flansch 12 und einem zweiten Flansch 13. Der erste
Flansch 12 bildet einen Fortsatz, in den ein Schaltraum 14
eingeformt ist, welcher nach unten mit einem Boden 15 abge
schlossen ist und damit die Anschlußseite des Relais defi
niert. Auf dem Spulenrohr 11 ist eine Wicklung 2 angebracht.
In dem Fortsatz des ersten Flansches 12 sind zwei Festkon
taktträger 3 und 4 sowie ein Kontaktfeder-Anschlußstift 5
durch Umspritzen eingebettet, die als Halbzeug aus hochleit
fähigem Werkstoff, beispielsweise Kupfer, als Vierkantdraht
ausgeführt sind. Anstelle des gezeigten Drahtes mit quadrati
schem Querschnitt könnte auch einer mit rechteckigem oder mit
rundem Querschnitt verwendet werden. Die beiden Festkontakt
träger sind an den einander zugewandten Oberflächen mit je
weils einem Festkontakt versehen, nämlich einem ersten Fest
kontakt 6, der als Schließer-Gegenkontakt wirkt, und mit ei
nem zweiten Festkontakt 7, der als Öffner-Gegenkontakt dient.
Diese Kontakte sind jeweils als Kontaktstücke aus einem Halb
zeug-Kontaktmaterialband abgeschnitten und an die Festkon
taktträger 3 bzw. 4 geschweißt oder (vorzugsweise) hartgelö
tet.
Zwei weitere Drähte mit vorzugsweise kleinerem Querschnitt
sind als Spulen-Anschlußstifte 9 und 10 im zweiten bzw. im
ersten Flansch diagonal versetzt angeordnet und in gleicher
Weise eingebettet wie die Lastanschlüsse. Diese Spulenan
schlußstifte sind vorzugsweise mit quadratischem Querschnitt
ausgeführt, um einen besseren Festsitz der Anwicklung der
Wicklungsenden vor deren stoffschlüssiger Verbindung zu er
reichen. Vorzugsweise erfolgt diese Verbindung mittels einer
WIG-Schweißung bzw. WIG-Lötung, bei der eine flußmittelfreie
und deshalb partikelfreie Verbindung erreicht wird.
Im Spulenrohr 11 befindet sich ein runder oder rechteckiger
weichmagnetischer Kern 16 mit einer einstückig angeformten
Polplatte 17, von deren Kontur einseitig ein Segment entlang
der Linie 18 abgetrennt ist. Dadurch erhält man eine große
Polfläche, insbesondere auf der zum Ankerlager hin gerichte
ten Seite, während auf der Gegenseite ein genügend großer
Isolationsabstand zum Festkontaktträger 3 gewährleistet ist.
Das der Polplatte 17 gegenüberliegende Kernende 19 ragt aus
dem Spulenrohr hervor und ist mit einem Schenkel 20a eines L-
förmigen Joches 20 verbunden. Dessen zweiter Schenkel 20b er
streckt sich seitlich parallel zur Spulenachse und bildet an
seinem Ende eine Lagerkante 21 für einen Anker 22.
Der Kern 16 kann bei der Ausformung des Spulenkörpers 1 in
diesen, das heißt in das Spulenrohr 11, eingebettet werden,
so daß das spätere Stecken entfällt (siehe Fig. 3). In die
sem Fall dient das über den Spulenkörper überstehende Kernen
de 19 zur Zentrierung des Kerns in der Spritzgießform.
Um bei einem umspritzten Kern die Abbrandsicherheit (den
Überhub) des Ankers für die Lebensdauer eines Schließerkon
taktes zu gewährleisten, besitzt der Anker im Bereich unter
halb des beweglichen Kontaktfederendes eine Freiprägung 22b,
so daß zwischen der Kontaktfeder 23 und dem Anker 22 ein
Luftspalt 28 entsteht. Durch seitliche Einschnürungen 22c ist
außerdem eine Sollbiegestelle vorgegeben. Sie ermöglicht eine
Erhöhung des Überhubes, wenn der Anker bei Krafteinwirkung
der Spulenachse leicht abgeknickt wird.
Es ist aber auch möglich, den Kern gemäß Fig. 2 nachträglich
in das Spulenrohr einzustecken. In diesem Fall ist es vor
teilhaft, auf dem Umfang des zylindrischen Kerns in der Nähe
der Polplatte 17 Warzen 16a anzuprägen, wie dies in den
Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Diese überstehenden Warzen 16a
liegen im montierten Zustand mit Übermaß im Bereich des Spu
lenflansches 12 und ergeben bei der späteren Relaxation des
Thermoplast-Materials einen Formschluß; damit wird eine Lage
fixierung der Kernpolfläche auf der Polplatte 17 sowie der
Lagerkante 21 des Joches im Spulenkörper und somit gegenüber
den im Spulenkörper eingebetteten Festkontaktträgern er
reicht. Da der Kern und das Joch, beispielsweise durch eine
Kerbverbindung, im Bereich des Spulenflansches 13 so verbun
den werden, daß die Polfläche der Polplatte 17 und die Joch-
Lagerkante 21 miteinander fluchten, werden Toleranzen der
beiden Teile ausgeschaltet und eine optimale magnetische An
zugskraft für den Anker erreicht. Der Ausgleich der Toleran
zen und somit die Justierung des Überhubes wird dabei so rea
lisiert, daß die verkerbte Joch-Kern-Einheit im Spulenrohr so
weit in axialer Richtung eingeschoben wird, bis der Überhub
des Ankers seinen Sollwert erreicht. Hierbei ändern sich die
optimiert fluchtenden Flächen im Arbeits- und Ankerlager-
Luftspalt in ihrer gegenseitigen Zuordnung nicht; nur das Ma
gnetsystem wird der Lage des Kontaktsatzes angepaßt. Durch
die zusätzliche Einwirkung von Kräften F auf entgegengesetz
ten Seiten des Spulenflansches 12 (siehe Fig. 5) senkrecht
zur Spulenachse kann die Relaxation des thermoplastischen
Spulenkörpermaterials beschleunigt werden, womit der Festsitz
des Kerns im Bereich des Flansches 12 nach der Justierung ge
währleistet wird.
Mit dem Anker 22 ist eine Kontaktfeder 23 über eine Nietstel
le 24 verbunden, welche an ihrem über den Anker vorstehenden
Ende 23a einen beweglichen Kontakt 25 trägt, der als Mittel
kontakt mit den beiden Festkontakten 6 und 7 zusammenwirkt.
Er kann, wie im dargestellten Beispiel als Nietkontakt ausge
führt sein oder auch durch zwei gegeneinander aufgeschweißte
bzw. gelötete, von einem Edelmetallband abgetrennte, Kontakt
stücke gebildet werden. Im Bereich der Ankerlagerung besitzt
die Kontaktfeder 23 einen Befestigungsabschnitt 23b, der in
Form einer Locke oder Schleife über das gelagerte Ankerende
gebogen und auf dem Jochschenkel 20b flach aufliegend mit
Nietwarzen 26 oder durch eine Widerstands- bzw. Laserschwei
ßung befestigt ist. Durch seine Vorspannung erzeugt dieser
Befestigungsabschnitt 23b der Kontaktfeder die Ankerrück
stellkraft. Zudem besitzt die Kontaktfeder 23 einen über den
Befestigungsabschnitt 23b hinaus sich erstreckenden Anschluß
abschnitt 23c, der um 180° über den Befestigungsabschnitt 23b
gefaltet ist und mit seinem Ende an dem Anschlußstift 5 durch
Schweißen oder Hartlöten befestigt ist. Dieser Anschlußab
schnitt der Feder dient nur zur Stromführung und hat keinen
Einfluß auf die Rückstellkraft des Ankers. Er ist im Bereich
der Nietwarzen 26 oder Schweißpunkte mit Durchbrüchen 27 ver
sehen, so daß er nicht mitgenietet bzw. mitgeschweißt wird.
Zur Stoßsicherung besitzt der Anker 22 eine Sicherungsnase
22a, die in ein in den Befestigungsabschnitt 23b gestanztes
Rechteckloch 23d ragt und den Anker in axialer Richtung zur
Spule sichert.
Das bisher beschriebene offene Leiterplattenrelais gemäß
Fig. 1 kann mit einer Schutzkappe 29 gemäß Fig. 2 versehen
werden. Zusätzlich kann im Bereich der Bodenseite zwischen
den beiden Flanschen 12 und 13 eine Bodenplatte 30 eingesetzt
werden, die den Spulenwickelraum nach unten abdeckt. An
schließend können die Spalte zwischen der Kappe 29, der Bo
denplatte 30 und dem Spulenkörper 1 durch eine Vergußmasse
abgedichtet werden. Die nur den Spulenraum abdeckende Boden
platte 30 verursacht keinen Partikelabrieb, da die drahtför
migen Anschlüsse, nämlich die Festkontaktträger 3 und 4, der
Kontaktfeder-Anschlußstift 5 und die Spulenanschlußstifte 9
und 10, in den Flanschen eingebettet sind und keine Durchbrü
che in der Bodenplatte benötigen. Die Bodenplatte 30 kann
auch mit der Kappe 29 einstückig durch ein Filmscharnier 31
verbunden sein. In diesem Fall wird sie nach Montage der Kap
pe über den Spulenraum geschwenkt und abgedichtet.
Die erfindungsgemäße Herstellung eines Spulenkörpers 1 für
das vorher beschriebene Relais ist in der Anordnung gemäß
Fig. 6 schematisch gezeigt. Ein Spritzwerkzeug 100 mit zwei
Formhälften 101 und 102 besitzt eine Formkavität für den Spu
lenkörper 1, welcher in der Form mit dem Spulenrohr 11 und
den Flanschen 12 und 13 ausgeformt wird. Vor dem Einspritzen
des Thermoplastmaterials in die Form werden die Festkontakt
träger 3 und 4, der nicht sichtbare Kontaktfeder-
Anschlußstift 5 und die Spulenanschlußstifte 9 und 10 jeweils
als Drahtabschnitt mit der Länge X von entsprechenden Halb
zeug-Drähten 103, 104, 105 (nicht sichtbar) bzw. 109 und 110
von entsprechenden Vorratsrollen 111 abgezogen und in die
Form vorgeschoben. Der Vorschub erfolgt über Klemmbacken 112
und 113, die gegensinnig zueinander entsprechend den Pfeilen
114 und 115 senkrecht zur Drahtlängsrichtung bewegt werden,
um die Drähte festzuklemmen und in Richtung des Doppelpfeils
116 um das Maß X vorzuschieben. In dem gezeigten Beispiel
werden die Drähte während des Spritzgießens durch die Klemm
backen 112 und 113 noch festgehalten und erst nach dem
Spritzvorgang abgetrennt. Das Abtrennen erfolgt durch ein
Trennwerkzeug 117, das zusammen mit den Klemmbacken 112 und
113 in Richtung des Pfeiles 119 bewegt wird und dabei die
Drähte an der Außenseite des Formteils 102 abschert. Danach
wird die Klemmung der Klemmbacken 112 und 113 an den Drähten
gelockert, und die Klemmbacken werden um das Maß X wieder in
Fig. 6 nach rechts bewegt, um in der Position 112' und 113'
wieder die Drähte festzuklemmen und einen neuen Abschnitt mit
der Länge X in die Form vorzuschieben. Es wäre aber auch
denkbar, die Drähte vor dem Spritzgießen abzuschneiden; in
diesem Fall müßten sie jedoch in der Form auf andere Weise
fixiert werden. Im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 6 wird auch
der Kern 16 in den Spulenkörper eingespritzt. Die Form 100
hat in diesem Falle entsprechende Aufnahmen zur Positionie
rung des Kerns. Der zylindrische Endabschnitt 19 dient zur
Zentrierung in der Spritzgießform; am anderen Ende wird die
Polplatte 17 in der Spritzgießform auf geeignete Weise abge
dichtet.
Im weiteren Fertigungsablauf wird der fertige Spulenkörper 1
aus der Spritzgießform entnommen; die Formöffnungsrichtung
ist mit dem Pfeil 120 angedeutet. Danach werden auf die Fest
kontaktträger 3 und 4 die Festkontakte 6 und 7 aufgelötet,
wie dies in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist. Die aus einem
Halbzeugband gefertigten Kontaktstücke (Festkontakte 6 und 7)
zur Bildung des Öffner- und Schließergegenkontaktes werden in
Ausnehmungen einer Innenelektrode 121 gehalten, beispielswei
se durch Unterdruck über einen nicht gezeigten Kanal im Inne
ren der Innenelektrode 121. Mit der Elektrode 121 werden die
beiden Festkontakte 6 und 7 zwischen die beiden Festkontakt
träger 3 und 4 geschoben, welche mit dem Abstandsmaß d in der
vorher beschriebenen Weise in den Spulenkörper eingespritzt
wurden. Die beiden Festkontakte 6 und 7 sind auf ihrer Außen
seite 6a bzw. 7a jeweils mit einer Hartlotschicht (z. B. Sil
phos) versehen. Mit dieser Lotschicht übersteigt das Breiten
maß dl der Innenelektrode mit den beiden Festkontakten gemäß
Fig. 7 etwas das Innenmaß d zwischen den beiden Festkontakt
trägern 3 und 4. Diese Festkontaktträger werden deshalb beim
Einschieben der Innenelektrode 121 mit den Festkontakten et
was aufgeweitet. Danach werden gemäß Fig. 8 von außen zwei
Außenelektroden 122 und 123 in der gezeigten Pfeilrichtung
zueinander entgegengesetzt gegen die Festkontaktträger 3 und
4 gedrückt. Mit dem von einer Schweißstromquelle 124 zwischen
der Innenelektrode und den beiden Außenelektroden angelegten
Schweißstrom wird die Lotschicht auf den Flächen 6a und 7a
der beiden Festkontakte 6 und 7 verflüssigt. Dabei wird so
viel Lot verdrängt, daß die beiden Festkontaktträger 3 und 4
wieder in ihre vorherige Position mit dem Abstand d zurück
kehren und der Kontaktabstand zwischen den beiden Festkontak
ten ein vorgegebenes Maß einnimmt. Auf diese Weise erfolgt
die Kalibrierung des Kontaktabstandes.
Die Spule wird in üblicher Weise gewickelt, wobei die Wick
lungsenden mit den Anschlußstiften 9 und 10 verbunden werden.
Da die Spulenanschlußstifte 9 und 10 vorzugsweise quadrati
schen Querschnitt aufweisen, haften die Wicklungsenden beim
Anwickeln besser. Sie werden danach vorzugsweise durch ein
flußmittelfreies Verbindungsverfahren, wie zum Beispiel WIG-
Schweißen, mit den Anschlußstiften verbunden.
Das Magnetsystem wird vervollständigt durch das Aufpressen
und Verkerben des L-förmigen weichmagnetischen Joches 20 auf
das überstehende Kernende 19 im Bereich des Flansches 13. Der
Anker 22 mit der Kontaktfeder 23 wird eingesetzt, und die
Kontaktfeder wird mit ihrem Befestigungsabschnitt 23b auf das
Joch genietet oder widerstands- bzw. lasergeschweißt sowie
mit ihrem Anschlußabschnitt 23c an dem Anschlußstift 5 kon
taktiert. Nach dem Aufsetzen der Gehäusekappe 29 und dem Ein
setzen der Bodenplatte 30, die nur den Wickelraum des Spulen
körpers abdeckt, wird das Relais mit einer Vergußmasse auf
der Leiterplattenseite abgedichtet. Die Anschlußstifte, näm
lich die Festkontaktträger 3, 4, der Kontaktfeder-
Anschlußstift 5 und die Spulenanschlußstifte 9 und 10, müssen
nicht durch diese Bodenplatte 30 geführt werden, so daß kein
Partikelabrieb entsteht. Bei der Herstellung des Relais tre
ten keinerlei Fügeprozesse auf, in der metallische Relaistei
le mit Übermaß in das thermoplastische Spritzgießteil des
Spulenkörpers 1 gefügt werden, so daß keine abgeschabten oder
abgeriebenen Kunststoffpartikel auftreten, die auf den elek
trischen Kontakten des Relais stören könnten. Die sonst übli
che aufwendige Montage der fünf Anschlußteile für die Spule
und den Lastkreis erfolgt in einem einzigen kostengünstigen
Schritt in der Spritzgießform mit einem geringstmöglichen Ma
terialeinsatz, nämlich durch den Einsatz von abfallos ge
trennten Halbzeugdrähten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Relais, welches einen Spu
lenkörper mit einem Spulenrohr, zwei Spulenflansche und einer
Wicklung, einen Kern mit einem L-förmigen Joch, einen mit ei
ner Kontaktfeder verbundenen Anker sowie einen Anschlußstift
für die Kontaktfeder und mindestens einen ersten Festkontakt
träger mit einem Festkontakt aufweist, mit folgenden Schrit
ten:
- a) der Kontaktfeder-Anschlußstift (5), der mindestens eine Festkontaktträger (3, 4) und die Spulenanschlußstifte (9, 10) werden als Abschnitte jeweils eines Draht-Halbzeuges in ei ne Spritzgießform (100) vorgeschoben und dort fixiert;
- b) durch Einspritzen von Kunststoff in die Spritzgießform (100) wird der Spulenkörper (1) derart ausgeformt, daß in einem ersten Spulenflansch (12) ein Schaltraum (14) gebil det wird, wobei der mindestens eine Festkontaktträger (3, 4) im Bereich des Schaltraums in dem ersten Spulenflansch (12) und der Kontaktfeder-Anschlußstift ebenfalls in einem der Flansche eingebettet wird;
- c) die Draht-Abschnitte werden vor oder nach dem Einspritzvor gang von ihrem jeweiligen Halbzeug (103, 104, 109, 110) abgetrennt;
- d) auf den mindestens einen Festkontaktträger (3, 4) wird ein Festkontakt (6, 7) aufgeschweißt oder hartgelötet;
- e) der Spulenkörper (1) wird mit der Wicklung (2), dem Kern (16) und dem Joch (20) derart versehen, daß ein freies Jo chende eine Lagerkante (21) für den Anker (22) bildet;
- f) der plattenförmige Anker (22) wird an der Lagerkante (21) derart gelagert, daß die Kontaktfeder (23) mit einem abge winkelten Abschnitt (23b) die Lagerstelle umschließt und mit ihrem kontaktgebenden freien Ende (23a) dem mindestens einen Festkontakt (3, 4) gegenübersteht, und
- g) ein Anschlußabschnitt (23c) der Kontaktfeder (23) wird mit dem Kontaktfeder-Anschlußstift (5) verbunden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein weiterer Festkontakt
träger (3, 4) neben dem ersten in den Spulenkörper (1) einge
bettet und mit einem Festkontakt (6, 7) versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die beiden Festkontakte
(6, 7) mittels einer Elektroschweiß- bzw. -Lötvorrichtung
(121, 122, 123, 124) befestigt werden, indem eine Innenelektrode
(121) zwischen beiden Festkontakten angeordnet und zwei Au
ßenelektroden (122, 123) an die beiden Festkontaktträger (3, 4)
angelegt werden, so daß die Dicke der Innenelektrode dem vor
gegebenen Abstand zwischen beiden Festkontakten (6, 7) ent
spricht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Festkontakte (6, 7)
mit einer Hartlotschicht versehen werden und daß durch Auf
schmelzen und Wiederverfestigen der Hartlotschicht der Kon
taktabstand zwischen beiden Festkontakten (6, 7) kalibriert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zuminde
stens für die Festkontaktträger (3, 4) ein Draht (103, 104) mit
Vierkant-Querschnitt verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der in
den Spulenkörper (1) einzubettende Teil der Drahtabschnitte
mit Kerben versehen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei jeder
Festkontakt (6, 7) jeweils von einem Kontaktband-Halbzeug ab
getrennt und auf dem zugehörigen Festkontaktträger (3, 4) be
festigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Kon
taktfeder-Anschlußstift (5) in dem ersten Spulenflansch dem
oder den Festkontaktträgern gegenüberliegend eingebettet wird
und daß die Kontaktfeder (23) mit einem über die Lagerstelle
des Ankers (22) abgewinkelten Befestigungsabschnitt (23b) auf
dem Joch befestigt wird, während ein über dem Befestigungsab
schnitt (23b) gefalteter Anschlußabschnitt (23c) mit dem An
schlußstift (5) verbunden wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Kern
(16) beim Ausformen des Spulenkörpers (1) in diesen eingebet
tet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der
Kern in eine axiale Ausnehmung des Spulenkörpers (1) einge
steckt und mittels angeprägter Warzen (16a) gegen Längsver
schiebung gesichert wird.
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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