DE19740671A1 - Bleichaktivator-Granulate - Google Patents
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Description
Bleichaktivatoren sind wichtige Bestandteile in Waschmitteln, Fleckensalzen und
Maschinengeschirrspülmitteln. Sie ermöglichen eine bleichende Wirkung bereits bei
Temperaturen unter 60°C, indem sie mit einer Quelle für Wasserstoffperoxid - meist
Perborate oder Percarbonate - unter Freisetzung einer organischen Peroxysäure
reagieren.
Als Bleichaktivatoren geeignet sind eine Vielzahl reaktiver organischer
Verbindungen mit einer O-Acyl- oder N-Acylgruppe. Repräsentative Beispiele wie
N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin (TAED), Glucosepentaacetat (GPA),
Xylosetetraacetat (TAX), Natrium-4-benzoyloxybenzolsulfonat (SBOBS),
Natriumtrimethylhexanoyloxybenzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril
(TAGU), Tetraacetylcyansäure (TACA), Di-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und
1-Phenyl-3-acetylhydantoin (PAH) sind in den Patentschriften GB-A-836 988,
GB-A-907 356, EP-A-0 098 129 und EP-A-0 120 591 beschrieben.
Mittlerweile haben kationische Bleichaktivatoren, die eine quartäre
Ammoniumgruppe enthalten, an Bedeutung gewonnen, da sie hocheffektive
Bleichaktivatoren sind. Solche kationischen Bleichaktivatoren sind beispielsweise in
GB-A-1 382 594, US-AA 751 015, EP-A-0 284 292 und EP-A-0 331 229
beschrieben.
Ammoniumnitrile der Formel
R1,R2,R3N⊕CH2CN X⊖
wobei R1, R2 und R3 Alkyl-, Alkenyl- oder Arylgruppen bedeuten, bilden dabei eine
besondere Klasse kationischer Bleichaktivatoren. Verbindungen dieser Art und
deren Verwendung als Bleichaktivatoren in Bleichmitteln sind beschrieben in
EP-A-303 520, EP-A-464 880, EP-A-458 396 und US-4 883 917. Bei allen dort
beschriebenen Verbindungen ist das Stickstoffatom der Ammoniumgruppe durch
Alkyl-, Alkenyl- oder Arylgruppen substituiert. Eine weitere Klasse von
Ammoniumnitrilen ist in der Deutschen Patentanmeldung 19 605 526 beschrieben.
Üblicherweise werden Bleichaktivatoren in granulierter Form in Waschmitteln
eingesetzt, um eine ausreichende Lagerstabilität zu gewährleisten und um die
bleichaktivierende Wirkung erst im Waschgang freizusetzen.
Zur Granulierung von Bleichaktivatoren sind in der Vergangenheit zahlreiche
Hilfsstoffe und Verfahren beschrieben worden. In EP-A-0 037 026 wird ein
Verfahren zur Herstellung eines leicht löslichen Aktivatorgranulates mit
Aktivgehalten zwischen 90 bis 98 Gew.-% beschrieben. Dazu wird der pulverförmige
Bleichaktivator mit ebenfalls pulverförmigen Cellulose- oder Stärkeethern homogen
vermischt und anschließend mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung des
Celluloseethers besprüht, gleichzeitig granuliert und anschließend getrocknet.
Nach EP-A-0 070 474 können ähnliche Granulate hergestellt werden, indem
wäßrige Aufschlämmungen, enthaltend den Aktivator und den Celluloseether,
sprühgetrocknet werden. Granulate bestehend aus Bleichaktivator, Celluloseethern
und Zusätzen einer organischen C3-C6-Carbon- oder Hydroxycarbonsäure werden
in WO 90/01 535 und WO 92/13 798 beschrieben. Während in WO 90/01 535 die
organische Carbonsäure in den Granulatkern eingearbeitet wird, um seine
Löslichkeit zu beschleunigen, wird in WO 92/13 798 die Carbonsäure in einer
zusätzlichen Coatingstufe auf das fertige Granulat aufgebracht. Der saure
Schutzmantel soll ein Spotting des Bleichmittels verhindern und zur Farbschonung
des Gewebes beitragen. In WO 94/03 395 wird zum gleichen Zweck die
Verwendung saurer Polymerverbindungen mit einer Wasserlöslichkeit < 5 g/L
(bei 20°C) und Molmassen von 1000 bis 250 000 beansprucht. Ebenfalls bekannt
(GB-A 1 507 312) sind Granulate von Bleichaktivatoren, in denen Gemische von
Seifen und freien Fettsäuren als Granulierhilfsmittel zum Einsatz kommen.
Ein wasserfreies Herstellverfahren ist aus EP-A-0 075 818 bekannt. Dazu wird der
Bleichaktivator zusammen mit einem organischen Bindemittel, z. B. einem
Fettalkoholethoxylat, durch Kompaktierung unter Druck zu Teilchen mit
Durchmessern von 0,5 bis 3 mm verpreßt.
Für die meisten der genannten Granulierverfahren ist Voraussetzung, daß der zu
granulierende Bleichaktivator ein Feststoff ist und einen hohen Schmelzpunkt
aufweist. Dies ist notwendig, damit er bei der Herstellung nicht mit dem Binder oder
vorhandenem Wasser abreagiert und zersetzt wird. So werden z. B. in
DE-OS 20 48 331 solche Aktivatoren bevorzugt, die einen Schmelzpunkt von
vorzugsweise mindestens 100°C, insbesondere wenigstens 150°C aufweisen.
Als Bindemittel wurden bisher überwiegend organische Verbindungen verwendet.
Hieraus können sich jedoch Probleme ergeben, die die Verwendung der Granulate
einschränken.
Werden oberflächenaktive Verbindungen eingesetzt, wie Seifen, Fettsäuren
anionische Tenside oder Fettalkoholethoxylate, so sind die damit hergestellten
Granulate zum Einsatz in Maschinengeschirrspülmitteln ungeeignet, da unter
Waschbedingungen Schaumprobleme auftreten. Dies ist selbst bei Verwendung
normalerweise schwach schäumender hochethoxylierter Fettalkohole der Fall. Zum
Einsatz in Maschinengeschirrspülmitteln werden daher überwiegend
Aktivatorgranulate verwendet, deren Bindemittel aus Celluloseethern besteht. Die
biologische Abbaubarkeit dieser Produktgruppe ist jedoch mäßig.
Ein weiteres Problem stellen geeignete Granulate zum Einsatz in Fleckensalzen
dar. Moderne Formulierungen bestehen aus Mischungen von Percarbonat und
Bleichaktivator-Granulaten. Um eine exotherme Zersetzung dieser Mischungen bei
Herstellung und Lagerung zu unterbinden, werden häufig Inertmaterialien, wie
Natriumcarbonat, -hydrogencarbonat oder -sulfat zugegeben. Für diesen
Anwendungsbereich wären inerte Binde- oder Coatingmittel von großen Interesse.
Anorganische Materialien als Träger für Bleichaktivatoren sind an sich bekannt. So
wird in DE-OS 27 33 849 die Adsorption flüssiger Aktivatoren, wie
Diacetylmethylamin, Diacetylbutylamin oder Acetylcaprolactam, an anorganische
Adsorbentien, wie Kieselgur, Magnesium-Aluminium-, Natrium- oder
Calciumaluminiumsilikate, aktivierte Kieselsäure oder Aluminiumoxid,
vorgeschlagen.
Weiterhin können nach GB-A-2 249 104 Partikel hergestellt werden, in denen ein an
sich fester Bleichaktivator in fein verteilter Form auf einem anorganischem
Trägermaterial abgelagert ist. Hierzu werden Aktivator und Trägermaterial zunächst
innig gemischt und ein organisches Lösemittel (Ethanol oder Toluol) hinzugefügt,
wobei der Aktivator in Lösung geht. Durch anschließende Abdestillation des
Lösemittels wird der Aktivator in feinst verteilter Form auf dem Träger abgelagert.
Die bevorzugte Korngrößenverteilung der erfindungsgemäßen Partikel liegt
zwischen 60 und 250 µm.
Daneben sind aus EP-A-0 240 057 Bleichaktivator-Granulate bekannt, die durch
Vermischen eines Aktivators mit anorganischen oder organischen Salzen,
filmbildenden Polymeren und geringen Mengen von Smectiten oder
Aluminiumsilikaten und anschließender Granulierung in Gegenwart von Wasser
hergestellt werden. Nach erfolgter Granulierung ist eine kostenintensive
Trockenstufe notwendig, um lagerstabile Granulate zu erhalten.
Bleichaktivatorgranulate, die durch Vermischen und Verpressen von trockenem
Bleichaktivator und Smektiten (Bentonit) in Abwesenheit von Wasser erhalten
werden, sind aus DE-A 44 39 039 bekannt. Als Bleichaktivator wird dort im
wesentlichen nur TAED benutzt. Der Einfluß von TAED auf die Waschleistung ist
jedoch im wesentlichen unabhängig davon, ob das TAED in granulierter Form
vorliegt oder als Pulver.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei den Bleichaktivatoren vom Typ
des Ammoniumnitrils sehr große Unterschiede hinsichtlich ihrer Waschleistung
zwischen der Pulverform und der Granulatform bestehen.
Gegenstand der Erfindung sind somit Bleichaktivatorgranulate bestehend im
wesentlichen aus einem Ammoniumnitril und einem Schichtsilikat.
Diese Granulate werden erhalten durch Mischen der beiden Komponenten,
Verpressen und Zerkleinern der dabei erhaltenen Agglomerate auf die gewünschte
Korngröße.
Für die Granulate können alle Ammoniumnitrile verwendet werden, die in
granulierter Form einen Schmelzpunkt oberhalb von 60°C aufweisen. Insbesondere
kommen dabei die in der oben erwähnten Literatur beschriebenen Ammoniumnitrile
in Frage, insbesondere die in DE 196 05 526 beschriebenen Verbindungen. Ganz
besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel
worin R1 und R2 C1-C4 Alkyl, vorzugsweise Methyl und X ein Anion, beispielsweise
Chlorid oder Methosulfat, bedeuten.
Granulate können ein oder mehrere dieser Ammoniumnitrile enthalten oder
zusätzlich auch Bleichaktivatoren anderer Struktur, beispielsweise N,N,N',N'-
Tetraacetylethylendiamin (TAED), Glucosepentaacetat (GPA), Xylosetetraacetat
(TAX), Natrium-4-benzoyloxybenzolsulfonat (SBOBS),
Natriumtrimethylhexanoyloxybenzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril
(TAGU), Tetraacetyleyansäure (TACA), DI-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und
1-Phenyl-3-acetylhydantoin (PAH).
Als Bindemittel zur Bildung der Granulate dienen Schichtsilikate, insbesondere
Smektite wie Montmorillonite, Saponite oder Hectorite mit
Ionenaustauschkapazitäten von bevorzugt 50 bis 100 meq/l 100 g, daneben Illite,
Attapulgite und Kaolinite. Besonders bevorzugt sind Bentonite, wie sie unter der
Bezeichnung ®Laundrosil DGA und Laundrosil EX 0242 der Firma Süd-Chemie,
München (DE) im Handel sind. Diese Schichtsilikate können auch in sauer
modifizierter Form eingesetzt werden, wie sie in den Handelsprodukten ®Tonsil EX
519, Tonsil Optimum 210 FF, Tonsil Standard 310 FF und 314 FF, sowie ®Opazil
SO der Firma Süd-Chemie, München (DE) zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Granulate auch noch weitere
Hilfsmittel enthalten, wie zum Beispiel solche, die den pH-Wert während der
Lagerung und der Anwendung beeinflussen. Dazu zählen organische Carbonsäuren
oder deren Salze, wie Zitronensäure in wasserfreier oder hydratisierter Form
Glycolsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure oder Milchsäure. Daneben sind auch
Zusätze möglich, die das Bleichvermögen beeinflussen, wie Komplexbildner
Polycarboxylate und eisen- bzw. manganhaltige Metallkomplexe, wie in EP-A-0 458
397 und
EP-A-0 458 398 beschrieben.
Das Gewichtsverhältnis von Ammoniumnitril zu anorganischem Bindematerial
beträgt üblicherweise 50 : 50 bis 98 : 2, vorzugsweise 70 : 30 bis 96 : 4. Die Menge
eventueller Zusatzstoffe richtet sich insbesondere nach deren Art. So werden
acidifizierende Zusätze und organische Katalysatoren zur Leistungssteigerung der
Persäure in Mengen von 0 bis 20 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 1 bis
10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, zugesetzt Metallkomplexe hingegen
in Konzentrationen im ppm Bereich.
Zur Herstellung der Granulate wird zunächst in einem Mischaggregat (z. B.
Pflugscharmischer) die Mischung aus Ammoniumnitril und Bindemittel innig
vermischt. In einem zweiten Schritt wird das Gemisch zu größeren Partikeln
verpreßt. Geeignet hierfür sind u. a. Walzenkompaktoren. Die Preßlinge werden
anschließend der Zerkleinerung (Mahlung) unterworfen und auf die gewünschte
Korngröße zerkleinert. Zu diesem Zweck eignen sich Zahnscheibenwalzen und/oder
Passiersiebe.
Feinanteil und Grobgut werden abgesiebt und in den Prozeß zurückgeführt.
Während der Grobanteil direkt einer erneuten Zerkleinerung zugeführt wird, wird
der Feinanteil der Kompaktierstufe zugesetzt. Die Korngröße des Produktes liegt im
allgemeinen im Bereich von 100 bis 2000 µm, vorzugsweise 300 bis 1800 µm. Das
Schüttgewicht der erfindungsgemäßen Granulate liegt damit oberhalb 500 kg/m3,
vorzugsweise oberhalb 600 kg/m3.
Die auf diese Weise erhaltenen Granulate sind direkt zum Einsatz in Wasch- und
Reinigungsmitteln geeignet. In einer besonderen Verwendungsform können sie
jedoch mit einer Coatinghülle versehen werden.
Hierzu wird das erfindungsgemäße Granulat in einem zusätzlichen Schritt mit einer
filmbildenden Substanz umhüllt, wodurch die Produkteigenschaften erheblich
beeinflußt werden können.
Als Coatingmaterial geeignet sind alle filmbildenden Substanzen, wie Wachse,
Silikone, Fettsäuren, Seifen, anionische Tenside, nichtionische Tenside, kationische
Tenside, sowie anionische und kationische Polymere, z. B. Polyacrylsäuren. Durch
Verwendung dieser Coatingmaterialien kann u. a. das Auflöseverhalten verzögert
werden, um auf diese Weise Wechselwirkungen zwischen dem Bleichaktivator und
dem Enzymsystem zu Beginn des Waschprozesses zu unterbinden. Soll das
bestimmungsgemäße Granulat in Maschinengeschirrspülmitteln Verwendung finden,
eignen sich hierzu vor allem Wachse mit Schmelzpunkten von 40 bis 50°C.
Saure Coatingmaterialien erhöhen die Lagerstabilität der Granulate in
hochalkalischen Formulierungen, die Percarbonate enthalten, und unterdrücken
Farbschäden durch Spotting. Zusätze eines Farbstoffes sind ebenfalls möglich.
Das Aufbringen der Coatingmaterialien erfolgt in der Regel durch Aufsprühen der
geschmolzenen oder in einem Lösemittel gelösten Coatingmaterialien. Gemäß der
Erfindung kann das Coatingmaterial in Mengen von 0 bis 20, vorzugsweise von 1
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht auf den erfindungsgemäßen
Granulatkern aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte zeichnen sich durch eine gute Lagerstabilität in
pulverförmigen Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittelformulierungen aus.
Sie sind ideal zum Einsatz in Vollwaschmitteln, Fleckensalzen,
Maschinengeschirrspülmitteln, pulverförmigen Allzweckreinigern und
Gebißreinigern.
In diesen Formulierungen werden die erfindungsgemäßen Granulate in Kombination
mit einer Wasserstoffperoxidquelle eingesetzt. Beispiele dafür sind Perborat-
Monohydrat, Perborat-Tetrahydrat, Percarbonate sowie Wasserstoffperxoid-
Addukte an Harnstoff oder Aminoxiden. Daneben kann die Formulierung dem Stand
der Technik entsprechend weitere Bestandteile aufweisen, wie organische oder
anorganische Builder und Co-Builder, Tenside, Enzyme, optische Aufheller und
Parfüm.
In einem 50 l Lödige-Mischer werden 10 kg einer Mischung aus 92 Gew.-%
Ammoniumnitril (Trimethylammoniumacetonitril Toluolsulfonat = Granulat 1;
N-Cyanomethyl-N-methylpiperazinium Toluolsulfonat = Granulat 2) und 8 Gew.-%
Bentonit (®Laundrosil DGA) mit einer Drehzahl von 70 U/min über einen Zeitraum
von 10 min intensiv gemischt.
Diese homogene Mischung wird anschließend auf einem Walzenkompaktor
Pharmapaktor (Fa. Bepex (DE)) mit einer Preßkraft von 50 bis 60 kN zu Schülpen
verpreßt, die dann in einer zweistufigen Mahlung, Vormahlung mit
Zahnscheibenwalzen (Fa. Alexanderwerk (DE)) und Zerkleinerung in einem
Passiersieb (Fa. Frewitt (DE)) bei einer Maschenweite von 2000 µm zerkleinert
werden.
Man erhält 5,3 kg Granulat mit einer Korngrößenverteilung von 200 bis 1600 µm
(Ausbeute: 53%), sowie 2,8 kg Feinanteil <200 µm (28%), die durch erneute
Kompaktierung rezykliertwerden können, und 1,9 kg (Grobanteil <1600 µm (19%),
die durch erneute Mahlung aufgearbeitet werden können.
Zur Bestimmung der Lagerstabilität wurden 10 g Standardwaschmittel WMP ohne
Bleichsystem (WfK (DE)) mit 1,5 g Natriumperborat-Monohydrat und 0,5 g Aktivator
bzw. Aktivatorgranulat enthaltend 0,5 g Aktivator homogen vermischt und die
Mischung anschließend in Faltschachteln bei 38°C und 80% relativer
Luftfeuchtigkeit im Klimaschrank gelagert (Schnelltest). In bestimmten
Zeitabständen wurde der verbleibende Aktivator-Gehalt durch iodometrische
Titration ermittelt.
Als Aktivator wurden Trimethylammoniumacetonitril Toluolsulfonat (1) und
N-Cyanomethyl-N-methylpiperazinium Toluolsulfonat (2) jeweils als Pulver sowie als
Aktivatorgranulate Granulat 1 und Granulat 2 gemäß Beispiel 1 verwendet.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Ammoniumnitrile in pulverisierter Form schnell an
Aktivgehalt verlieren. In granulierter Form dagegen sind die Aktivatoren lagerstabil.
Die Bleichaktivität der erfindungsgemäßen Granulate wurde unter praxisnahen
Bedingungen in einer Mehrkomponenten-Waschmaschine Öko-Lavamat 6753
(AEG, Nürnberg) an Bleichtestgeweben in Gegenwart reiner Testwäsche geprüft.
Entsprechend der Dosiervorschrift für Wasserhärtebereich 3 wurden 70 g
Referenzwaschmittel (WMP) in die dafür vorgesehenen Einspülkammern der
Waschmaschine gegeben. Als Bleichkomponente wurden in die dafür vorgesehene
Einspülkammer 8,0 g Percarbonat gegeben sowie
2,93 g Bleichaktivatorgranulat 1 (92%ig) gemäß Beispiel 1,
3,37 g Bleichaktivatorgranulat 2 (92%ig) gemäß Beispiel 1,
2,52 g Bleichaktivatorgranulat 3 (92%ig) auf Basis TAED gemäß Beispiel 1 aus DE-A 44 39 039.
2,93 g Bleichaktivatorgranulat 1 (92%ig) gemäß Beispiel 1,
3,37 g Bleichaktivatorgranulat 2 (92%ig) gemäß Beispiel 1,
2,52 g Bleichaktivatorgranulat 3 (92%ig) auf Basis TAED gemäß Beispiel 1 aus DE-A 44 39 039.
Zum Vergleich wurden die Ammoniumnitrile Trimethylammoniumacetonitril
Toluolsulfonat (1) und N-Cyanomethyl-N-methylpiperazinium Toluolsulfonat (2)
sowie TAED (3) in nicht granulierter Form geprüft:
2,7 g Bleichaktivator Pulver 1
3,1 g Bleichaktivator Pulver 2
2,3 g Bleichaktivator TAED Pulver.
2,7 g Bleichaktivator Pulver 1
3,1 g Bleichaktivator Pulver 2
2,3 g Bleichaktivator TAED Pulver.
Als Ballaststoff wurden 2 kg Frotteegewebe verwendet, als Testanschmutzungen
10 bleichbare Anschmutzungen (Tee, Rotwein, Curry, Gras der
Wäschereiforschung Krefeld). Die Wäsche wurde im Hauptwaschgang bei 40°C
gewaschen. Die Auswertung erfolgt durch Bestimmung des Weißgrades nach der
Wäsche durch Addition der Remissionsdifferenzen, gemessen mit ELREPHO 2000
(Datacolor).
Dieses Beispiel zeigt, daß bei den Ammoniumnitrilen durch die Granulierung eine
sehr wesentliche Steigerung der Bleichleistung erreicht werden kann. Dies ist
überraschend, weil bei dem in der Praxis weit verbreiteten Aktivator TAED die
Granulierung keinen wesentlichen Einfluß auf die Bleichleistung hat.
Claims (8)
1. Bleichaktivatorgranulat aus einem oder mehreren Ammoniumnitrilen und
Schichtsilikat, erhalten durch Mischen der beiden Komponenten, Verpressen und
Zerkleinern der dabei erhaltenen Agglomerate auf die gewünschte Korngröße.
2. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich zu den Ammoniumnitrilen Bleichaktivatoren anderer Struktur enthält.
3. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Ammoniumnitrit eine Verbindung der Formel
enthält, wobei R1 und R2 C1-C4-Alkyl und X ein Anion bedeuten.
enthält, wobei R1 und R2 C1-C4-Alkyl und X ein Anion bedeuten.
4. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Schichtsilikat natürliche oder sauer modifizierte Bentonite enthält.
5. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im
wesentlichen aus Ammoniumnitril und Schichtsilikat im Gewichtsverhältnis 50 : 50 bis
98 : 2 besteht.
6. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Korngröße von 100 bis 2000 µm aufweist.
7. Bleichaktivatorgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Granulat bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Granulats ein oder
mehrere Zusätze in Form von anorganischen Säuren, organischen Säuren,
Komplexbildnern, Ketonen und Metallkomplexen enthält.
8. Wasch-, Reinigungs-, Bleich- und Desinfektionsmittel, enthaltend ein
Bleichaktivatorgranulat gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7.
Priority Applications (17)
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---|---|---|---|
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EP98947521A EP1017776B1 (de) | 1997-09-16 | 1998-09-05 | Bleichaktivator-granulate |
DK98947521T DK1017776T3 (da) | 1997-09-16 | 1998-09-05 | Blegeaktivatorgranulater |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |