DE19734408C2 - Befestigungssystem für ein Fahrzeugsitz-Polster - Google Patents
Befestigungssystem für ein Fahrzeugsitz-PolsterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem für ein Fahrzeugsitz-Polster mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 und ein Verfahren zu
dessen Anbringung mit den Merkmalen des Anspruches 7.
Bei einem bekannten Befestigungssystem nach der DE 42 14 510 C2 sind zur
Befestigung des Polsterbezuges auf dem geschäumten Polsterträger auf der
Unterseite des Polsterbezuges im Abstand voneinander schlauchförmige Be
festigungsbänder mit seitlichen Durchbrechungen angenäht. In jedes schlauch
förmige Befestigungsband ist eine Profilleiste mit pfeilförmigem Querschnitt
eingeschoben. Im Polsterträger sind entsprechend zum Abstand der
Befestigungsbänder parallel zueinander verlaufende Ausnehmungen vorgese
hen. In jeder Ausnehmung sind mehrere Doppelklammern angeordnet und
über Schraubverbindungen mit dem Polsterträger verbunden oder in ihm
eingeschäumt. Zum Abspannen des Polsterbezuges werden die Befestigungs
bänder mit Profilleisten in die Ausnehmungen des Polsterträgers eingeführt, bis
die Doppelklammern durch die seitlichen Öffnungen des Befestigungsbandes
hindurchgreifen und die Profilleiste hintergreifen. Das dahingehende Befesti
gungssystem baut kompliziert auf und ist sowohl teuer in der Herstellung als
auch bei der Montage. Des weiteren ist eine sichere Verbindung der Doppel
klammern mit dem Schaummaterial des Polsterträgers über die Schraubverbin
dungen nicht gewährleistet.
Ein demgegenüber verbessertes gattungsgemäßes Befestigungssystem ist durch
die DE 39 06 200 A1 bekannt. Die profilartigen ersten und zweiten Verha
kungselemente sind aus einem Kunststoffmaterial in Form von Polypropylen
gespritzt und das erste Verhakungselement in Form eines pfeilförmigen Profiles
greift in das zugeordnete zweite Verhakungselement in Form eines Doppel
klammerprofils für eine Verbindung des Polsterbezuges mit dem Polsterträger
ein. Das erste Verhakungselement weist eine Fahne auf, die parallel zum
Polsterbezug verläuft, der durch Vernähen mit dem jeweils ersten Verhakungs
element verbindbar ist. Das zweite Verhakungselement in der Art des Doppel
klammerprofils weist beidseitig am Profil seitliche Flansche aus demselben
Kunststoffmaterial auf, wobei die dahingehenden Flansche einen verbesserten
Festsitz des zweiten Verhakungselementes in dem Schaumstoff gewährleisten
sollen. Nachdem das zweite Verhakungselement beim Herstellen des Polster
trägers in diesen eingeschäumt ist und das Polsterbezugmaterial an dem ersten
Verhakungselement angenäht wurde, braucht das erste Verhakungselement nur
noch von Hand in die Doppelklammer des zweiten Verhakungselementes
eingeschnappt zu werden, um eine Verbindung von Polsterbezug und
Polsterträger zu erreichen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei dieser Lösung, ebenso wie bei den anderen
bekannten Lösungen, nach der DE 39 21 315 A1 und der DE 43 01 834 A1
die angesprochenen seitlichen Flansche am jeweils zweiten Verhakungselement
auch bei einer profilleistenartigen Ausbildung nicht ausreichen, um eine sichere
dauerhafte Verbindung des Verhakungselementes mit dem Schaummaterial des
Polsterträgers zu gewährleisten. Insbesondere bei längerem Einsatz der dahinge
henden Fahrzeugsitzpolster kann es zu einem Ausreißen des zweiten Verha
kungselementes aus dem Polsterträger trotz der Festlegeflansche kommen und
mithin zum Lösen der Verbindung zwischen Polsterbezug und Polsterträger,
was aufwendige Reparaturarbeiten notwendig macht oder gar zum Austausch
des kompletten Sitzes führt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt daher der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, ein Befestigungssystem für ein Fahrzeugsitz-Polster zu schaffen,
das eine dauerhafte Verbindung zwischen Polsterbezug und Polsterträger si
cherstellt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Befestigungs
system mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sowie ein Verfahren zur Anbringung des Befestigungssystems sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Dadurch, daß gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 die seitli
chen Flansche des zweiten Verhakungselementes für die Verbindung mit dem
Schaummaterial ein Textilgewebe oder ein Vlies aufweisen, kommt es zu einer
verbesserten Verankerung zwischen dem zweiten Verhakungselement und dem
Schaummaterial des Polsterträgers. Es ist für einen Fachmann auf dem Gebiet
der Einschäumtechnik überraschend, daß er auf die relativ steifen Flansche aus
Kunststoffmaterial verzichten kann, indem er diese aus einem dünnwandigen
Textilgewebe oder einem Vlies bildet, um dennoch zu einer verbesserten
Haftwirkung für das zweite Verhakungselement innerhalb des Schaummaterials
zu gelangen.
Eine Herstellungvereinfachung ergibt sich dadurch, daß mit dem ersten Verha
kungselement fest eine Fahne verbunden ist, so daß nach dem Verbinden der
Fahne mit dem Polsterbezug, beispielsweise durch Vernähen, die das erste
Verhakungselement bildende Profilleiste nicht mehr in ein schlauchförmiges
Befestigungsband eingeschoben zu werden braucht. Eine günstige Kraftüber
tragung ergibt sich ebenfalls dadurch, daß die Fahne die gleiche Länge wie die
Profilleiste aufweist.
Die Profilleiste, die das erste Verhakungselement bildet, ist vorzugsweise als
Extrudat hergestellt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Fahne mit einextrudiert
ist, da dann auf einfache Weise eine feste Verbindung entsteht. Die Fahne
besteht vorteilhafterweise aus einem Textilgewebe oder einen Vlies, z. B. Baum
wolle oder Zellulose, so daß sie mit dem Polsterbezug leicht vernähbar ist. Eine
gute Haftwirkung ergibt sich auch dadurch, wenn das Textilgewebe oder das
Vlies der seitlichen Flansche des zweiten Verhakungselementes aus Baumwolle
oder Zellulose gebildet ist.
Die Ausbildung des ersten und zweiten Verhakungselementes mit pfeilförmi
gem Profil bzw. Doppelklammerprofil hat den Vorteil, daß nach dem Zusam
menführen der beiden Verbindungselemente diese sicher miteinander verbun
den sind. Dieser Vorteil ergibt sich genauso, wenn das Verhakungselement ein
Doppelklammerprofil und das zweite Verhakungselement ein pfeilförmiges
Profil aufweist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die zweiten Verhakungs
elemente genau auszurichten und dann gut einzuschäumen, wobei eine feste
Verbindung mit dem Polsterträger entsteht. Vorzugsweise liegt dabei die an der
Schäumform vorgesehene Profilleiste während des Einschäumens dicht an dem
ihr zugeordneten zweiten Verhakungselement an, damit kein Schaum in die
zusammenwirkenden Teile des Befestigungssystems eindringt.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch das eingesetzte Befestigungssystem,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des ersten Verhakungselementes,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des zweiten Verhakungs
elementes,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Polsterträger und die Schäumform
unmittelbar nach dem Schäumen.
Das beispielhaft beschriebene Befestigungssystem dient dem Abspannen eines
Polsterbezuges 1 auf einem Polsterträger 2. Der Polsterbezug 1 besteht dabei
aus einem Bezugsstoff 5 und einem Polsterstoff 7. Der Polsterbezug 1 ist im
Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes sowie im Mittelbereich der Rücken
lehne mehrfach aufgeschnitten und mittels Nähten 9 wieder verbunden. Die
Nähte 9 sind etwa parallel im gleichen Abstand voneinander angebracht. Im
Bereich jeder Naht 9 ist ein erstes Verhakungselement 11 mit dem Polsterbezug
1 verbunden. Jedes erste Verhakungselement 11 ist als Profilleiste mit einem
pfeilförmigen Profil ausgebildet, wobei der Schwanzbereich des Pfeiles als
runder Wulst 11' ausgebildet ist. Die Abmessung des ersten Verhakungs
elements 11 beträgt von der Pfeilspitze bis zum Wulst 11' einschließlich dessel
ben etwa 10 mm. Das erste Verhakungselement 11 wird als Extrudat herge
stellt. An der von der Pfeilspitze abgewandten Seite ist in den Wulst 11' eine
Fahne 13 mit einextrudiert, welche vorzugsweise aus einem Naturtextilgewebe
oder einem Naturflies, wie beispielsweise Baumwolle oder Zellulose, herge
stellt ist. Die Fahne 13 weist entlang der Profilleiste die gleiche Länge wie der
Wulst 11' auf. Das bei der Herstellung des ersten Verhakungselements 11 freie
Ende der Fahne 13 wird durch die bereits die beiden Polsterbezugsteile verbin
denden Naht 9 mit eingenäht.
Der Polsterträger 2 weist in einem etwas geringerem Abstand als die Nähte 9
mehrere nutartige Ausnehmungen 20 auf, welche parallel zueinander verlaufen
und in Richtung auf den anzubringenden Polsterbezug 1 geöffnet sind. Die
nutartigen Ausnehmungen weisen eine Tiefe von 25 bis 40 mm auf. Am Grund
jeder nutartigen Ausnehmung 20 ist ein zweites Verhakungselement 22 ange
ordnet, welches ebenfalls als Profilleiste ausgebildet ist mit gleicher Länge wie
die ersten Verhakungselemente 11 und ein Doppelklammerprofil aufweist. Die
Doppelklammern sind zum Zwecke des Zusammenwirkens mit der Pfeilspitze
des ersten Verhakungselementes so gebogen, daß ein Einführen des ersten
Verhakungselementes in Pfeilrichtung bei gleichzeitigem Nachgeben der
Doppelklammern möglich ist, jedoch dann die Doppelklammern die Pfeilspit
zen hintergreifen, so daß ein Herausziehen des ersten Verhakungselementes
entgegen der Pfeilrichtung nach der Art einer Reuse verhindert wird.
Seitlich von den Doppelklammern weist das zweite Verhakungselement Flan
sche 24 auf, welche aus dem gleichen Material des Verhakungselements 22
bestehen können oder entsprechend zur Fahne 13 aus einem Textilgewebe
oder einem Naturflies wie Baumwolle oder Zellulose bestehen können. Die
Flansche 24 sowie der von den Doppelklammern abgewandte Teil des zweiten
Verhakungselementes sind in den Polsterträger 2 mit eingeschäumt.
Zur Anbringung des Befestigungssystems wird das erste Verhakungselement 11
mit dem Polsterbezug 1 mittels der Naht 9 vernäht, während das zweite Verha
kungselement 22 in den Polsterträger 2 eingeschäumt wird. Hierfür ist an der
Schäumform 30 in einem Abstand, der später den Abstand der Ausnehmungen
20 bildet, Vorsprünge 31 auf. Die Vorsprünge 31 entsprechen in ihrer Länge
und ihrer Höhe über dem über der Schäumform 30 der Länge bzw. Tiefe der
späteren Ausnehmungen 20 entspricht. Auf der von Schäumform 30 abgewand
ten Längsseite weist jeder Vorsprung 31 im Mittelbereich eine pilzförmige
Profilleiste 33 auf. Die pilzförmige Profilleiste 33 ist hinsichtlich ihrer Höhe
und Breite entsprechend zu den Pfeilspitzen der ersten Verhakungselemente 11
ausgebildet, jedoch aber ausgerundet in der Weise, daß sie nur geringfügig
hintergriffen werden kann. Auf beiden Seiten der pfeilförmigen Profilleiste 33
sind die Vorsprünge 31 zu Seitenwangen 35 verlängert.
Vor dem Schäumen des Polsterträgers 2 werden die zweiten Verhakungsele
mente 22 auf die pilzförmigen Profilleisten 33 gedrückt, wobei die Doppel
klammern die pilzförmige Profilleiste 33 leicht hintergreifen. In dieser Stellung
liegen die Seitenwangen 35 mit ihrem Endbereich an den zweiten Verhakungs
elementen 22 an, und zwar neben den Doppelklammern im Ansatzbereich der
Flansche 24. Soweit die Flansche 24 leicht verstärkt sind, stehen diese ohne
weitere Unterstützung von den zweiten Verhakungselementen 22 seitlich ab.
Der Polsterträger 2 kann nun geschäumt werden, wobei die zweiten Verha
kungselemente 22 mit den seitlichen Flanschen 24 teilweise mit eingeschäumt
werden.
Claims (7)
1. Befestigungssystem für ein Fahrzeugsitz-Polster, welches wenigstens einen
Polsterbezug (1) und wenigstens einen Polsterträger (2) aus Schaum
material aufweist, mit
- a) wenigstens einem als Profilleiste ausgebildeten ersten Verhakungs element (11), das mit dem Polsterbezug (1) verbunden ist, und
- b) wenigstens einem zweiten einschäumbaren Verhakungselement (22), das mit dem Polsterträger (2) verbunden ist und das mit dem ersten Verhakungselement (11) zusammenwirkt, wobei
- c) das zweite Verhakungselement (22) ebenfalls als Profilleiste mit seitlichen Flanschen (24), die mit einschäumbar sind, ausgebildet ist, von etwa gleicher Länge wie die das erste Verhakungselement (11) bildende Profilleiste, und
- d) das erste Verhakungselement (11) fest mit einer Fahne (13) verbunden ist, welche etwa die gleiche Länge wie die Profilleiste aufweist und welche mit dem Polsterbezug (1) verbunden ist,
2. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
erste Verhakungselement (11) als Extrudat ausgebildet ist und die Fahne
(13) mit einextrudiert ist.
3. Befestigungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahne (13) des ersten Verhakungselementes (11) aus einem
gewebe oder einem Vlies gebildet ist und mit dem Polsterbezug (1) ver
näht ist.
4. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das jeweilige Textilgewebe oder das jeweilige Vlies aus
Baumwolle oder Zellulose gebildet ist.
5. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Verhakungselement (11) ein pfeilförmiges Profil
und das zweite Verhakungselement (22) ein Doppelklammerprofil auf
weist.
6. Verfahren zur Anbringung eines Befestigungssystems nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Verha
kungselemente (22) von mehreren, an der Schäumform (30) vorgesehe
nen, entsprechend den ersten Verhakungselementen (11) ausgebildeten,
aber ausgerundeten Profilleisten (33) aufgenommen werden und dann bei
der Herstellung des Polsterträgers (2) mit eingeschäumt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten
Verhakungselemente (22) während des Einschäumens dicht an den an der
Schäumform (30) vorgesehenen Profilleisten (33) anliegen.
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