DE19732047A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Kimmschicht - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer KimmschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kimmschicht zum Aufbau
einer Wand aus Planblocksteinen oder -elementen im Dünnbettmörtelverfahren.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Kimm
schicht.
Planblocksteine bzw. -elemente besitzen im Gegensatz zu konventionellen Mauer
steinen eine hohe Maßhaltigkeit hinsichtlich der Stein- bzw. Elementabmessungen
(im Bereich von ca. 1 mm). Der bei der Vermauerung von Planblocksteinen, d. h.
bei der Erstellung eines Mauerwerkes mit solchen Steinen bzw. Elementen, übliche
Fuge zwischen den einzelnen Steinen ist daher sehr viel geringer: Während bei
üblichen Mauersteinen Fugenbreiten, die durch den Mauermörtel ausgefüllt werden,
von 1 bis 2 cm üblich sind - wodurch auch der Ausgleich von Ungenauigkeiten im
Millimeterbereich möglich ist -, ist dieser Spalt bei der Vermauerung von Planblock
steinen oder -elementen meist nur 1 bis 3 mm (Dünnbettmörtelverfahren).
Wenn beispielsweise auf einer gegossenen Betondecke eine Wand aus Planblock
steinen oder -elementen erstellt werden soll, ist es in der Regel der Fall, daß die
Ebenheit der Betonschicht nicht ausreicht, um direkt darauf die Erstellung der Wand
zu beginnen. Vielmehr muß auf die gegossene Betondecke erst eine sog. Kimm
schicht aufgebracht werden, die eine waagerechte und planebene Oberfläche auf
weist und die Ungleichmäßigkeiten der Betonschicht ausgleicht.
Diese Kimmschicht wird üblicherweise durch konventionelle Handarbeit erstellt,
d. h. ein Maurer mauert die Kimmschicht auf. Da die hohe Maßhaltigkeit der Plan
blocksteine bzw. -elemente hier hohe Anforderungen stellt, gestaltet sich diese Auf
gabe schwierig.
Zur Erleichterung dieser Arbeit und zur Erhöhung der Genauigkeit der Kimmschicht
sind Mörtelaufziehmaschinen bekannt geworden, die eine exakte Herstellung der
Kimmschicht mit Hilfe eines Laserstrahls überwachen.
Nachteilig an dieser Lösung ist, daß der maschinelle Aufwand sehr hoch ist, was die
Erstellung einer Kimmschicht sehr teuer macht. Zum anderen setzt der Einsatz der
bekannten Mörtelaufziehmaschinen voraus, daß für sie genügend Platz zur Verfü
gung steht. Dies ist häufig nicht der Fall, wenn z. B. herumstehende Steine oder
Gerüste eine freie Zugänglichkeit zu allen erforderlichen Stellen verhindert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige
Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der es möglich ist, auf einfache Weise eine
hochgenaue Kimmschicht zu erzeugen. Dabei soll sowohl eine preiswerte Erstellung
der Kimmschicht möglich werden als auch eine einfache Durchführung des Ver
fahrens, so daß es nicht erforderlich ist, qualifiziertes Personal damit zu beauftragen.
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Fließmörtel (3) etwa in der Breite (b) der Steine oder Elemente (2)
zwischen einer Schalung (4) derart ausgießt, daß der Fließmörtel (3) eine planebene
und waagerechte Oberfläche (5) bildet, und ihn erhärten läßt.
Der Grundgedanke der Erfindung ist also, daß ein geeigneter Fließmörtel mit
geringer Viskosität auf eine eingeschalte Fläche gegossen wird, so daß sich eine
ebene Kimmschicht-Fläche hoher Oberflächengüte ausbildet.
Geeignete Produkte für die erfindungsgemäße Kimmschichtnivellierung sind
bekannt. Sie richten sich nach der Vergußhöhe.
Für Vergußhöhen bis zu 2 cm eignen sich selbstnivellierende schnell erhärtende
Fußbodenausgleichsmassen, die z. B. als Ardurit K 15 von der Firma Ardurit, als
Sakretnivellierspachtel NSP oder Sakretfußbodenausgleichsmasse FAM von der
Firma Sakret oder als Schönox 2000 von der Firma Schönox im Handel sind.
Geeignet ist ferner ein schnell erhärtender Vergußmörtel mit 0 bis 2 mm Körnung in
Form der Handelsprodukte Tricofast 0 bis 2 mm, von der Firma Tricosal in
Illertissen oder Topulit Fix von der Firma P & T in Neuss.
Für Vergußhöhen von 0 bis 4 cm ist ein selbstnivellierender schnell erhärtender
Dünnfließestrich, z. B. der Dünnfließestrich Sakret DFE von der Firma Sakret oder
schnell erhärtender Vergußmörtel, 0 bis 4 mm Körnung in Form des Handels
produkts Tricofast, 0 bis 4 mm der Firma Tricosal, Illertissen, verwendbar.
Für Vergußhöhen von 0 bis 8 cm kann ein schnell erhärtender Vergußmörtel, 0 bis
8 mm Körnung, in Form von Tricofast 0 bis 8 mm, der Firma Tricosal, Illertissen
verwendet werden.
Die Ausbildung der planebenen und waagerechten Oberfläche kann dadurch
erleichtert und unterstützt werden, daß der Fließmörtel (3) mit einer Stangen
vorrichtung geschwabbelt wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wurde speziell ein früherhärtender, selbstver
laufender Verguß- bzw. Fließbeton, kurz Fließmörtel, entwickelt, für den in der
Vergußhöhe bis zu 4 cm folgendes Rezepturbeispiel gegeben werden kann:
Portlandzement (PZ 55) | 175 bis 250 kg/t |
Schnellzement Lafarge | 25 bis 50 kg/t |
Zugschlagstoff (Quarzsand) | 525 bis 625 kg/t |
Füller (Kalksteinmehl) | 30 bis 60 kg/t |
Fließmittel | 3,5 bis 7,5 kg/t |
Entschäumer | 1,5 bis 2,5 kg/t |
Verzögerer | 0,5 bis 1,5 kg/t |
Beschleuniger | 0,5 bis 1,5 kg/t |
Beispiele geeigneter Schnellzemente sind Lafarge oder Secur 51 der Fa. Lafarge und
Alpenstein "R" der VICAT Produits Industriel. Ein geeigneter Füller außer Kalkstein
mehl ist auch Flugasche. Beispiele für Fließmittel sind die Produkte Melment F 4000
und Ligninsulfonat der Fa. Lignotech, Naphthalinsulfonat, z. B. Galoryl P 220 der Fa.
CFPI oder Melment F 10 der Fa. SKW.
Beispiele geeigneter Entschäumer sind die Handelsprodukte Agitan P 803 der
Fa. Münzing Chemie und Bevaloid 6352DD der Fa. Erbslöh. Als Verzögerer
kommen insbesondere Weinsäure, Zitronensäure und Natriumgluconat in Frage. Als
Beschleuniger in der erfindungsgemäßen Mischung eignen sich Lithiumcarbonat,
Lithiumnitrat oder Branntkalk.
Aus der Trockenmischung wird mit Wasser der Fließmörtel mit einem Wasserfest
stoffwert von 12 bis 14% hergestellt. Die Verarbeitungszeit wird auf 30 bis 60 Min.
und das Fließverhalten auf das von Vergußmörtel eingestellt, d. h. auf ein Ausbreit
maß über 30 cm und eine Fließrinne über 55 cm (s. Merkblatt Vergußmörtel, Merk
blatt für die Anwendung von werkgemischtem Vergußmörtel, Fassung
September 1996, redaktionell überarbeitet 1996).
Die Schalung (4), die den zu vergießenden Flächenbereich definiert, kann dabei
sowohl eine verlorene Schalung sein und daher nach dem Aushärten des Fließ
mörtels (3) in der Kimmschicht verbleiben als auch nach dem Aushärten des Fließ
mörtels (3) wieder entfernt und wiederverwendet werden.
Vorteilhafterweise wird ein Fließmörtel (3) verwendet, der nach 6 bis 8 Stunden im
wesentlichen ausgehärtet ist. Dann kann nämlich nach einer Nacht bzw. nach einer
Schicht die Arbeit an der zu fertigenden Mauer begonnen werden.
Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Fließmörtel (3) ein Betonfließ
mörtel ist. Er kann aber auch ein Estrichfließmörtel sein. Abhängig von der zu
erstellenden Wand und der auf dieser lagernden Last muß der Mörtel eine ent
sprechende Festigkeit haben, weshalb weiter vorgesehen ist, daß der Fließmörtel (3)
im ausgehärteten Zustand eine Druckfestigkeit von 2,5 bis 45 N/mm2 aufweist.
Die Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand aus
Planblocksteinen oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren, die insbeson
dere zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt wird, ist gekennzeichnet durch
mindestens ein, vorzugsweise zwei, Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen
von Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche auf
den Boden (6) aufgesetzt werden. Dabei ist insbesondere daran gedacht, daß die
Schalungselemente (4) eine klebende Seite aufweisen und mit dieser vor dem Ver
gießen von Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche
mit dem Boden (6) verklebt werden.
Die Schalungselemente (4) können dabei aus Schaumstoff, einem ähnlichen Kunst
stoffmaterial, Holz oder anderen geeigneten Materialien bestehen.
Wenn eine Kimmschicht am Rand eines Betonbodens aufgebracht werden soll,
kann es Probleme mit der Anbringung der Schalungselemente an diesem Rand
geben: Es kann dann häufig nämlich kein Randbereich der Bodenschicht durch ein
Schalungselement "verschenkt" werden. Deshalb ist gemäß einer Weiterbildung vor
gesehen, daß mindestens das eine Schalungselement (4) aus einem geraden Ufer
element (7) besteht, das die für das Vergießen von Fließmörtel (3) begrenzende
Berandungsfläche definiert, und aus mehreren sich in Richtung der Kimmschicht (1)
erstreckenden, seitlichen Haltestegen (8). Das Uferelement ragt dann ungestützt
über den Rand des Betonbodens hinaus; es wird jedoch durch die sich seitlich
erstreckenden Haltestege getragen.
Vorteilhafterweise ist dann vorgesehen, daß mindestens ein Abstandshalter (9) vor
handen ist, der mindestens zwei Schalungselemente (4) miteinander verbindet, diese
auf einem definierten Abstand hält und zueinander in paralleler Ausrichtung hält.
Der Abstandshalter (9) ist mit den Schalungselementen (4) vorzugsweise lösbar ver
bunden.
Eine alternative Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) ist gekenn
zeichnet durch zwei Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von Fließmörtel
(3) in die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche am Boden (6) angelegt
werden, wobei die Schalungselemente (4) jeweils mindestens zwei Auflageelemente
(10) aufweisen, die zur Erzielung einer definierten Auflage auf den Boden (6) auf
gelegt werden, und mindestens einen Abstandshalter (9), der die beiden Schalungs
elemente (4) miteinander verbindet, diese auf einem definierten Abstand hält und
zueinander in paralleler Ausrichtung hält.
Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, daß der Abstandshalter (9) im wesentlichen
aus zwei parallel angeordneten Plattenelementen (11) besteht, die durch ein Mittel
teil (12) auf einem definierten Abstand gehalten werden, wobei an den Platten
elementen (11) an der der herzustellenden Kimmschicht zugewandten Seite jeweils
mindestens ein Höhenanschlag (13) angeordnet ist.
Die beiden parallel angeordneten Plattenelemente (11) des Abstandshalters (9)
können hinsichtlich ihres Abstandes (a) auf dem Mittelteil (12) auch verschiebbar
angeordnet sein. Damit können die Abstandshalter für unterschiedliche Mauer
breiten eingesetzt werden. Damit dies auch für unterschiedliche Kimmschichthöhen
gilt, ist ferner vorgesehen, daß die Höhenanschläge (13) auf den jeweiligen Platten
elementen (11) hinsichtlich der Anschlagshöhe (h) verschiebbar angeordnet sind.
Die Schalungselemente (4) und/oder der Abstandshalter (9) bestehen vorzugsweise
aus Holz oder Leichtmetall.
Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung ist es möglich, auf einfache
Weise eine hochgenaue Kimmschicht zu erstellen, die die Grundlage für die Auf
mauerung einer Wand aus Planblocksteinen oder -elementen ist. Durch die einfache
Verfahrensweise sind einerseits teure Maschinen entbehrlich; andererseits kann die
Kimmschicht auch von nur angelernten Kräften hergestellt werden, d. h. es ist kein
hochqualifizierter Bauarbeiter dafür erforderlich.
In der Zeichnung sind erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele dargestellt:
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen
Fig. 2 stellt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dar, in
Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung zu sehen,
Fig. 4 stellt schließlich eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung
dar, die in
Fig. 5 in einer Variante dargestellt ist.
In Fig. 1 ist eine Wand aus Planblocksteinen 2 zu sehen. Diese Wand hat eine
Breite b, die durch die sehr paßgenau hergestellten Steine 2 definiert ist. Wegen der
hohen Paßgenauigkeit der Steine 2 ist es erforderlich, daß die erste Lage der Steine
2 auf einer sehr genau gefertigten Kimmschicht 1 angeordnet ist. D.h. die Ober
fläche 5 der Kimmschicht 1 ist planeben und waagerecht und bietet eine gute
Grundlage für die erste Steinschicht 2.
Wie diese Kimmschicht 1 erfindungsgemäß hergestellt wird, ist in Fig. 2 zu sehen.
Zunächst werden zwei Schalungsteile 4 auf den Boden 6 aufgesetzt. Die Schalungs
teile 4 bestehen aus Kunststoff (Hartschaumstoff). Sie werden auf den Boden 6 in
einem Abstand b aufgeklebt, der der Breite der Planblocksteine oder -elemente 2
entspricht. Ist dies geschehen, wird Fließmörtel 3 in den Flächenbereich einge
bracht, der durch die Schalungen 4 begrenzt ist. Durch die Dünnflüssigkeit des
Fließmörtels 3 entsteht eine gute Oberflächenqualität, d. h. die Oberfläche 5 der
Kimmschicht 1 ist planeben und waagerecht. Die Menge Fließmörtel 3, die in den
durch die Schalung 4 definierten Bereich eingegossen wird, wird bestimmt durch
die gewünschte Höhe der Kimmschicht 1, was wiederum davon abhängig ist, wie
uneben die (in der Regel gegossene) Bodenoberfläche ist.
Die Fertigung der Kimmschicht 1 gemäß Fig. 2 setzt voraus, daß der Boden 6
beliebig zugänglich ist, d. h. keine Einschränkungen hinsichtlich der Breite des
Bodens 6 bestehen. Dies ist häufig aber nicht der Fall: Oft ist eine Betonboden
schicht gegossen, die nicht viel breiter ist als die Breite b der auf ihr aufzubauenden
Planblocksteine 2. Dasselbe Problem entsteht, wenn eine Kimmschicht am Rand
eines Betonbodens herzustellen ist. Dann ist zumindest der Platz für eine der beiden
Schalungselemente begrenzt.
Eine Lösung für diesen Fall ist in Fig. 3 dargestellt. Hier ist der Fall zu sehen, daß
die Breite des Bodens 6 genauso groß ist wie die gewünschte Breite der Kimm
schicht. Aus statischen Gründen ist es nicht möglich, die Schalungselemente 4 aus
Fig. 2 einfach an die Ränder des Bodens 6 in Fig. 3 anzubringen. Denn dadurch
würde ein nicht unerheblicher Teil des Bodens ungenutzt bleiben, was aus
statischer Sicht nicht zu vertreten ist.
Da nunmehr also kein Raum mehr für das Anbringen der Schalungen 4 zur Verfü
gung steht, werden Schalungselemente verwendet, wie sie in Fig. 3 zu sehen sind.
Die Schalungen 4 bestehen aus Uferelementen 7, die im wesentlichen die
Begrenzung für den Fließmörtel darstellen. Die Begrenzungskante der Uferelemente
werden jedoch bis an die Kante des Bodens 6 gesetzt. Damit das Uferelement -
mangels Halt - nicht herunterfällt, sind fest mit den Uferelementen 7 verbundene
Haltestege 8 vorgesehen. Vorzugsweise sind Uferelement und Haltestege einstückig
ausgebildet.
Die Haltestege 8 können mit ihrer Unterseite am Boden 6 festgeklebt werden,
wodurch sie die Uferelemente 7 in der gewünschten Position halten. Zur Verbes
serung der Befestigung können die zwei Schalungen 4 durch einen Abstandshalter 9
miteinander verbunden werden: Wie es schematisch in Fig. 3 zu sehen ist, werden
ein oder mehrere Abstandshalter 9 (z. B. mit metallischen Klammern am Ende) auf
die Schalungen 4 aufgeschoben, wodurch diese parallel und in fest vorgegebenem
Abstand fixiert werden. Der Verbund, bestehend aus Schalungselementen 4 und
Abstandshaltern 9, ist stabil und erlaubt aufgrund der Ausgestaltung, daß der Fließ
mörtel beim Vergießen bis an die Ränder (oder zumindest an den einen Rand) des
Bodens 6 fließen kann. Lediglich eine kleine Fläche - nämlich die, die von den
Haltestegen 8 bedeckt wird - fällt als Tragfläche für die Planblockwand aus.
Wenn die Kimmschicht am Rand des Bodens 6 herzustellen ist, der jedoch an sich
beliebig breit ist, ist auch eine Kombination der Lösungen aus Fig. 2 und Fig. 3
sinnvoll: Am Rand wird ein Schalungselement 4 gemäß Fig. 3 vorgesehen, die
andere Begrenzung wird durch ein Schalungselement 4, wie es in Fig. 2 zu sehen
ist, vorgenommen.
Eine Alternative zu der in Fig. 3 gezeigten Lösung ist in Fig. 4 dargestellt. Wenn die
Höhe der Kimmschicht zunimmt (insbesondere über 5 bis 6 cm), nehmen auch die
Druckkräfte auf die Schalung 4 zu. Wenn die Lösung gemäß Fig. 3 dann keine aus
reichende Stabilität mehr aufweist, empfiehlt sich der Einsatz der Schalungselemente
gemäß Fig. 4. Auch hier kann die Kimmschicht bis an den Rand des Bodens 6
gegossen werden.
Hierzu dienen Schalungen 4, die Auflageelemente 10 aufweisen. Es handelt sich
dabei im dargestellten Falle um Winkeleisen, die einerseits an der Schalung 4
befestigt sind und andererseits auf den Boden 6 aufgesetzt werden. Die untere
Bodenfläche der Schalung 4 steht frei über den Rand des Bodens 6 hinaus.
Die beidseitigen Schalungen 4 werden durch einen Abstandshalter 9 geführt und
gehalten. Der Abstandshalter 9 besteht aus zwei Plattenelementen 11, die von einem
Mittelteil 12 verbunden werden und somit planparallel geführt sind. Der Abstands
halter wird auf die ausgerichteten Schalungen 4 einfach aufgesetzt. Höhenanschläge
13, die an den Plattenelementen 11 angebracht sind, definieren eine Auflage des
Abstandshalters 9 auf die Schalungen 4. Für die beiden Schalungen 4 sind meist
mindestens zwei Abstandshalter vorgesehen, wenngleich wegen der Übersicht
lichkeit in Fig. 4 nur einer dargestellt ist. Die Auflageelemente 10 bilden im Zusam
menwirken mit den Höhenanschlägen 13 und den seitlichen Plattenelementen 11
des Abstandshalters 9 - wenngleich nicht weiter miteinander verbunden - einen
stabilen Verbund, der nach dem Vergießen des Fließmörtels noch weiter stabilisiert
wird.
Damit das erfindungsgemäße System für alle vorkommenden Mauerbreiten und für
die unterschiedlichsten Bodentopographien verwendet werden kann, empfiehlt sich
die Verwendung einer Vorrichtung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist.
Der Abstandshalter 9 besteht wieder aus den beiden seitlichen Plattenelementen 11,
die über das Mittelteil 12 miteinander verbunden sind. Damit unterschiedliche
Abstände der Plattenelemente 11 eingestellt werden können, besteht im gezeigten
Fall das Mittelteil 12 im wesentlichen aus zwei Verbindungsstangen, die einerseits
an einem Element 11 festgeschweißt sind, die andererseits jedoch durch Bohrungen
im anderen Element 11 geführt sind. Dadurch können unterschiedliche Abstände a
eingestellt werden, d. h. die Vorrichtung für die Herstellung unterschiedlich breiter
Kimmschichten eingesetzt werden. Genauso wäre es natürlich auch möglich, das
Mittelteil 12 aus teleskopartig zusammenwirkenden Rohren herzustellen.
Damit schließlich auch unterschiedlich hohe Schalungen 4 mit dem Abstandshalter
gut gehalten werden können, ist vorgesehen, daß die Höhenanschläge 13, die auf
den Plattenelementen angeordnet sind, höhenverstellbar ausgebildet sind. Im
gezeigten Fall erfolgt die Festlegung durch Schrauben-Mutter-Verbindungen. Alter
nativ empfehlen sich auch Flügelschrauben (nicht dargestellt), die zwecks Fest
legung der Höhe per Hand angezogen werden können.
Für alle gezeigten Lösungen gilt, daß für den Fall, daß die Kimmschicht eine
90°-Ecke aufweisen muß, die beschriebenen Elemente dementsprechend angepaßt
werden können: Bei den Lösungen gemäß Fig. 2 und 3 werden die Styropor-
Schalungselemente entsprechend zugeschnitten, so daß sich die Ecke ergibt. Analog
werden bei der Lösung gemäß den Fig. 4 und 5 die Längen der Schalungen 4 zuge
schnitten. Bei diesen Lösungen kann auch ein noch fehlendes Stück Schalung bei
spielsweise durch Anklammern eines Verlängerungsstücks beigefügt werden. Der
artige Konzepte liegen jedoch im Gestaltungsvermögen des Fachmannes.
Nach dem Eingießen von Fließmörtel 3 in den von den Schalungen 4 begrenzten
Bereich ergibt sich aufgrund der niedrigen Viskosität des Fließmörtels eine waage
rechte und planebene Oberfläche. Dies kann dadurch unterstützt werden, daß
mittels eines Schiebers der noch flüssige Mörtel verteilt und verstrichen wird
("Abschwabbeln"); dadurch werden auch Luftblasen aus dem Mörtel 3 entfernt.
Nach dem Aushärten des Fließmörtels kann die Verschalung nach Fig. 4 bzw. 5
leicht wieder abgebaut und wiederverwendet werden: Die Abstandshalter 9 werden
abgezogen. Die Schalungselemente 4, die jetzt nur noch über die Auflageelemente
10 mit der Kimmschicht verbunden sind, werden zur Seite herausgezogen. Zurück
bleiben nur minimale Aussparungen, die die Auflageelemente in der Kimmschicht
hinterlassen haben, die jedoch statisch bedeutungslos sind.
Wie bereits ausgeführt, können die Lösungen gemäß den Fig. 2 bis 5 auch kombi
niert werden. Dies ist dann interessant, wenn die Kimmschicht am Rand einer
Bodenplatte aufgebracht werden muß und daher nur nach einer Seite Platzprobleme
bestehen, nach der anderen Seite hingegen reichlich Raum, z. B. für das Aufkleben
von Styroporschalungen, verfügbar ist.
Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst eine Fließ
beton-Trockenmischung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Portlandzement PZ 55 | 200 kg |
Schnellzement Lafarge | 50 kg |
Quarzsand | 625 kg |
Kalksteinmehl | 125 kg |
Fließmittel | 5 kg |
Entschäumer | 2 kg |
Verzögerer | 1 kg |
Beschleuniger | 1 kg |
100 kg dieser Mischung wurden mit 13 l Wasser versetzt. Dieser selbstverlaufende
Fließbeton hatte eine Verarbeitungszeit von 45 Minuten, eine Abbindezeit
von 2 Stunden, ein Ausbreitmaß von 30 cm und eine Fließrinne von 60 cm. Der
Fließmörtel 3 wurde in einer Höhe von etwa 3 mm zwischen die Schalungselemente
gegossen und mit einer Stangenvorrichtung geschwabbelt. Nach wenigen Minuten
wurde eine planebene, völlig waagerechte Kimmschicht einer Dicke von 1 bis 3 cm
erhalten. Diese war nach 8 Stunden völlig ausgehärtet, und darauf konnte am
folgenden Tag die Mauer aus Planblocksteinen errichtet werden.
1
Kimmschicht
2
Planblocksteine oder Planblockelemente
3
Fließmörtel
4
Schalung
5
Oberfläche der Kimmschicht
6
Boden
7
Uferelement
8
Haltesteg
9
Abstandshalter
10
Auflageelement
11
Plattenelement
12
Mittelteil
13
Höhenanschlag
a Abstand der Plattenelemente
b Breite der Planblocksteine oder Planblockelemente
h Anschlaghöhe
a Abstand der Plattenelemente
b Breite der Planblocksteine oder Planblockelemente
h Anschlaghöhe
Claims (20)
1. Verfahren zum Herstellen einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand
aus Planblocksteinen oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Fließmörtel (3) etwa in der Breite (b) der Steine oder
Elemente (2) zwischen einer Schalung (4) derart ausgießt, daß der Fließ
mörtel (3) eine planebene und waagerechte Oberfläche (5) bildet, und ihn
erhärten läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung
der planebenen und waagerechten Oberfläche (5) des Fließmörtels (3)
durch Verstreichen mit einem Schieber unterstützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalung (4) eine verlorene Schalung ist und daher nach dem Aushärten
des Fließmörtels (3) nicht entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalung (4) nach dem Aushärten des Fließmörtels (3) entfernt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Fließmörtel (3) verwendet wird, der nach 6 bis 8 Stunden im wesent
lichen ausgehärtet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fließmörtel (3) ein Betonfließmörtel ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fließmörtel (3) ein Estrichfließmörtel ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fließmörtel (3) im ausgehärteten Zustand eine Druckfestigkeit von 2,5
bis 45 N/mm2 aufweist.
9. Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand
aus Planblocksteinen oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
mindestens ein, vorzugsweise zwei, Schalungselemente (4), die vor dem
Vergießen von Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen (4)
begrenzte Fläche auf den Boden (6) aufgesetzt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungs
elemente (4) eine klebende Seite aufweisen und mit dieser vor dem
Vergießen von Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen (4)
begrenzte Fläche mit dem Boden (6) verklebt werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalungselemente (4) aus Styropor oder einem ähnlichen Kunststoff
material bestehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Schalungselement (4) aus einem geraden Ufer
element (7), das die für das Vergießen von Fließmörtel (3) begrenzende
Berandungsfläche definiert, und aus mehreren sich in Richtung der Kimm
schicht (1) erstreckenden seitlichen Haltestegen (8) besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch
mindestens einen Abstandshalter (9), der mindestens zwei Schalungs
elemente (4) miteinander verbindet, diese auf einem definierten Abstand
hält und zueinander in paralleler Ausrichtung hält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstands
halter (9) mit den Schalungselementen (4) lösbar verbunden ist.
15. Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand
aus Planblocksteinen oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
zwei Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von Fließmörtel (3) in
die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche am Boden (6)
angelegt werden, wobei die Schalungselemente (4) jeweils mindestens zwei
Auflageelemente (10) aufweisen, die zur Erzielung einer definierten Auflage
auf den Boden (6) aufgelegt werden, und
mindestens einen Abstandshalter (9), der die beiden Schalungselemente (4)
miteinander verbindet, diese auf einem definierten Abstand hält und
zueinander in paralleler Ausrichtung hält.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstands
halter (9) im wesentlichen aus zwei parallel angeordneten Plattenelementen
(11) besteht, die durch ein Mittelteil (12) auf einem definierten Abstand
gehalten werden, wobei an den Plattenelementen (11) an der der herzu
stellenden Kimmschicht zugewandten Seite jeweils mindestens ein Höhen
anschlag (13) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden parallel angeordneten Plattenelemente (11) des
Abstandshalters (9) hinsichtlich ihres Abstandes (a) auf dem Mittelteil (12)
verschiebbar angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhenanschläge (13) auf den jeweiligen Plattenelementen (11)
hinsichtlich der Anschlagshöhe (h) verschiebbar angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalungselemente (4) und/oder der Abstandshalter (9) aus Holz
oder Leichtmetall bestehen.
20. Früherhärtender selbstverlaufender Fließbeton zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung:
Portlandzement (PZ 55) 175 bis 250 kg/t
Schnellzement Lafarge 25 bis 50 kg/t
Zugschlagstoff (Quarzsand) 525 bis 625 kg/t
Füller (Kalksteinmehl) 30 bis 60 kg/t
Fließmittel 3,5 bis 7,5 kg/t
Entschäumer 1,5 bis 2,5 kg/t
Verzögerer 0,5 bis 1,5 kg/t
Beschleuniger 0,5 bis 1,5 kg/t
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