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Verfahren zur Herstellung eines Bauwerkes
Es sind Bauwerke mit tragenden Profilen und nichttragenden Füllstücken bekannt. Es ist auch bereits bekannt geworden, zur Herstellung von Schnitt- oder Stampfbeton an den Mauerecken und beiderseits je- des Tür- oder Fensterstockes Leichtbetonformsteine mit einem armierten Betonkern zu verwenden, wel- che die Decken- und Mauerlasten übernehmen. Zwischen diesen Formsteinen wird Schütt- bzw. Stampf- betonmauerwerk vorgesehen. Es ist ferner vorgeschlagen worden, an vorgefertigten Betonpfeilern parallele
Schalungswände zu befestigen, zwischen die Schüttbeton eingebracht wurde. Bei allen diesen Ansfüh- rungen tragen die Schüttbeton- bzw. Stampfbetonmauern mit.
Gemäss dem Patent Nr. 195611 sind nur in
Raumecken tragende, nicht metallische, insbesondere aus Beton bestehende Eckprofile mit scheibenartig wirkenden Einzelteilen (Flanschen, Stege od. dgl. vorgesehen, an deren Schenkelenden nichttragende, scheibenförmige Füllstücke zur Bildung der Wände bzw. Decken angefügt sind, wobei die Eckprofile bzw. die Füllstücke vorfabriziert sein können. Werden die tragenden Eckprofile nur an den Raumecken ange- ordnet, so fluchten die Profilschenkel mit den anschliessenden Wänden und die Höhe der Profilschenkel spielt bei der Wanddicke überhaupt keine Rolle. Es ergeben sich auch keine in den Raum vorstehende Pfeiler, wie sie bei bekannten Bauweisen störend in Erscheinung treten.
Gemäss der Erfindung werden Bauwerke nach dem Patent Nr. 195611 besonders vorteilhaft errichtet.
Erfindungsgemäss werden zur Herstellung von Wänden zunächst die Eckprofile errichtet, worauf an diesen Profilen, insbesondere deren Schenkeln geführte Kletterschalungen aufgestellt werden, zwischen die abbindendes Material, insbesondere Leichtbaustoff wie Gips, eingefüllt wird, nach dessen Abbinden die Kletterschalungen hochgezogen werden. Auf diese Weise werden mit ganz einfachen Mitteln die nicht tragenden Füllwände hergestellt. Der eingeschalte Raum wird dabei einerseits durch die Schenkelstirnseiten der Eckprofile und anderseits durch die Schalungsbretter, Bohlen od. dgl. der Kletterschalung gebildet. Die Benutzung einer Kletterschalung für die Herstellung einer Gipswand od. dgl. ist auch deshalb sehr vorteilhaft, weil durch rechtzeitiges Hochziehen der Schalungsbretter od. dgl. die Bildung von Nestern verhindert werden kann.
Sie werden hochgezogen, solange der Gips noch plastisch ist, so dass die etwa entstandenen Nester noch verschmiert werden. Der Gips hat schon abgebunden, aber die Oberfläche ist noch weich genug, um glattgestrichen werden zu können. Es stellt eine Vereinfachung dar, dass die Schenkel der Profile die Schalungsbretter führen, so dass Einsparungen hinsichtlich der sonstigen Führungsorgane der Kletterschalung möglich sind. Da die Schenkelstirnseiten den Schalungsraum an zwei Seiten begrenzen, ergibt sich eine Einsparung an Schalungsmaterial.
Die so hergestellten nichttragenden Füllwände können nicht nur aus Gips, sondern auch aus Sand mit Kalk, Sand mit Gips oder Zement hergestellt werden. Stets wird die Kletterschalung vorzugsweise nach dem Abbinden hochgezogen, jedoch solange die Oberfläche der Wand noch weich genug ist, dass sich ein Abstreifeffekt ergibt. Durch in den Schalungsraum eingebrachte Rohrmatten, Streckmetall od. dgl. kann eine Versteifung bzw. eine Ersparnis an Baumaterial erreicht werden.
Kletterschalungen sind an sich bereits bekannt. Dabei werden aber tragende Betonwände od. dgl. hergestellt und es handelt sich nicht um Bauwerke im Sinne des Stammpatentes, wonach nur in den Raumecken tragende Betoneckprofile od. dgl. vorgesehen sind.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Kletterschalung mit einem Wandquerschnitt und Fig. 2 eine Vorderansicht der Kletterschalung in ihrer untersten Stellung mit Eckprofilen der Wand in Ansicht. Die Bohlen 1, 2 die aus Holz, Metall od. dgl.
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bestehen, sind an den Schenkeln 3,4 der Betonprofile 5,6 und an den Streben 7 - 10 geführt. Die Bohlen werden durch die Seile 11, 12 gehoben. Beispielsweise wird Gips in den Raum 13 zwischen den Flächen 14, 15 der Bohlen und den Stirnflächen 16,17 der Schenkel 3,4 eingefüllt.
Wenn der Gips genügend erhärtet ist, so dass er schon formbeständig ist, also nicht ausfliessen kann, werden die Bohlen 3,4 durch die Seile 11,12 in die gestrichelte Stellung 1', 2'gezogen (über Rollen od. dgl.), wodurch die Gipswände entsprechend geglättet werden, wenn sie noch ausreichend plastisch sind. Damit ist ein schnelles Arbeiten möglich und es werden schöne glatte Wände erreicht, ohne dass eine Nachbearbeitung nötig ist.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung eines Bauwerkes nach Patent Nr. 195611, wobei nur in Raumecken tragende, nicht metallische, insbesondere aus Beton bestehende Eckprofile mit scheibenartig wirkenden Ein- zelteilen (Flanschen, Stege od. dgl.) angeordnet werden, an deren Schenkelenden nichttragende, scheibenförmige Füllstücke zur Bildung der Wände bzw. Decken angefügt werden, wobei die Eckprofile vorfabriziert sein können, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung von Wänden zunächst die Eckprofile errichtet werden, worauf an diesen Profilen, insbesondere deren Schenkeln, geführte Kletterschalungen aufgestellt werden, zwischen die abbindendes Material, insbesondere Leichtbaustoff wie Gips, eingefüllt wird, nach dessen Abbinden die Kletterschalungen hochgezogen werden.