DE19729529B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Buches - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum maschinellen Herstellen eines Buches, indem ein Buchblock in eine Buchdecke eingehängt und die Buchdeckenfalze durch sogenanntes Falzeinbrennen geformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchdeckenfalze (1c) vor dem Einhängen des Buchblocks (5) in die Buchdecke (1) unter Einwirkung von Wärme auf das Bezugsmaterial (4) formstabil eingebrannt werden, wobei die Buchdeckenfalze (1c) durch Abkanten des Bezugsmaterials (4) um die Kante (2a) der Deckenpappen (2) und entlang der Schnittfläche (2b) der Deckenpappen (2) eingeformt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Herstellen eines Buches, in denen ein Buchblock in eine Buchdecke eingehängt und die Buchdeckenfalze durch sogenanntes Falzeinbrennen geformt werden.
- In der industriellen Buchfertigung wird in Prozeßabschnitten der Buchendvearbeitung der fertigt bearbeitete Buchblock in eine fertige Buchdecke eingehängt und nachfolgend werden die Buchdeckenfalze geformt, was man als Falzeinbrennen bezeichnet. Für diese beiden Prozeßabschnitte stehen Einhängemaschinen und Falzeinbrennmaschinen zur Verfügung, die miteinander verkettet sind. Das Falzeinbrennen kann zudem mit einem sogenannten Ganzpressen des Buches als zusätzlicher Prozeßabschnitt gekoppelt sein.
- Eine Einhängemaschine ist beispielhaft aus der
DE 1 436 086 A bekannt, in der auf dem Vorderschnitt stehend zugeführte Buchblocks von horizontal orientierten Sattelplatten eines umlaufend angetriebenen Vertikalförderers übernommen und aufwärts transportiert werden. Beim Passieren beidseitig angeordneter Leimauftragswalzen wird Leim vollflächig auf die Vorsatzblätter des Buchblocks aufgetragen. Fertige Buchdecken gelangen aus einem Magazin von Transporteuren auf Stützleisten geschoben in eine Form- und Falzeinrichtung, in der der Buchdeckenrücken durch eine Formschiene und Faltschienen seine runde Form erhält. - Die entsprechend der gewünschten Rückenrundung ausgebildete, beheizte Formschiene wird von unten mit einer definierten Druckkraft gegen den zu formenden Buchdeckenrücken gefahren. Die Falzbereiche der Buchdecke werden dabei von den hinsichtlich der Rückenbreite verstellbaren, aber während des Eingriffs in die Falzbereiche festen Faltschienen niedergehalten, sodass der Rückenbereich quasi über den Formsteg gezogen wird und dadurch geformt wird. Aufgrund der auf das Bezugsmaterial in dem jeweiligen Falzbereich wirkenden Zugkräfte kann es beim Niederhalten zur Brechung des Bezugsmaterials kommen und damit zur Ausbildung einer Faltlinie entlang der jeweiligen Faltschiene. Die Faltlinien bilden quasi die Grenz- bzw. Knicklinien zwischen den planaren Buchdeckeln und dem gerundeten Buchdeckenrücken. Die zuweilen vor dem Formen des Buchdeckenrückens durch Wärmestrahlung (Quarzlampen) vorgenommene Erwärmung der Buchdeckeninnenseite beschleunigt die Trocknung des auf den Buchblockseitenflächen aufgetragenen Leims, mit dem beim anschließenden Einhängen die Innenseiten der Buchdeckel mit den äußeren Blättern der Buchblockvorsätze verklebt werden. Außerdem kann durch die Vorerwärmung die Formgebung des Buchdeckenrückens durch den beheizten Formsteg verbessert werden.
- Aus der
US 1 665 003 A ist eine Form- und Falzeinrichtung bekannt, bei der jeweils eine aus einem Magazin schiebend geförderte Buchdecke während ihres Transports im Rücken geformt wird, indem angefederte Faltschienen den Buchdeckenrücken über eine Teillänge gegen eine beheizte stationäre Formschiene niederhalten. - Im weiteren Verlauf erreicht die Buchdecke die Bewegungsbahn eines von der Sattelplatte aufwärts transportierten Buchblocks, der in den vorgerundeten Rücken der bereitliegenden Buchdecke fährt. Beim Passieren von unter Federspannung stehenden Druckrollen an höhergelegener Stelle wird die Buchdecke an die beleimten Vorsatzblätter des auf der Sattelplatte hängenden Buchblocks angerollt. Nach Durchlaufen der Druckrollen erfolgt die Freigabe des Buches von der Sattelplatte sowie das Herausführen aus der Bucheinhängemaschine.
- Die durch Einhängen des Buchblocks in eine Buchdecke gefertigten Bücher gelangen in eine mit der Bucheinhängemaschine zu einer Fließstrecke zusammengestellte Buchpreß- und -einbrennmaschine, die beispielhaft in der
US 2 921 322 A und beschrieben ist. Die Buchpreß- und -einbrennmaschine wird von einer Vielzahl in gerader Reihe, in gleichen gegenseitigen Abständen zueinander angeordneten Preßvorrichtungen gebildet, die je ein Paar mit veränderbarem Abstand gegenüberliegende Preßplatten zum Ausüben eines Preßdruckes auf die Seiten eines Buches aufweisen. Den Preßvorrichtungen zugeordnet sind beheizte Falzeinbrennschienen, jeweils paarweise mit veränderbarem Abstand gegenüberliegend, zum Formen der Buchdeckenfalze. Die Falzformschienen befinden sich an einem Wagen und dienen zugleich als Transportmittel, um die Bücher schrittweise von Station zu Station weiterzusetzen, sie nach ausgeführtem Pressen und Falzeinbrennen freizugeben, um dann zur Aufnahme und zum Transportieren eines folgenden Buches in ihre Ausgangsposition zurückzukehren. - Mit dem sogenannten Falzeinbrennen soll eine vertiefte, dreieckförmige Linie auf dem Buchdeckenbezugsmaterial entlang der inneren Buchdeckenpappenkante unter Wärmeeinwirkung auf das Buchdeckenbezugsmaterial geformt werden. Um eine beständige Falzform zu erzielen, erfolgt eine Verklebung über den verstärkten Dispersionsleimauftrag im Falzbereich des Buchblocks.
- Die beheizten Falzeinbrennschienen haben dabei die Aufgabe, das Buchdeckenbezugsmaterial zu plastifizieren, um der Rückstellwirkung des Materials entgegen zu wirken und um Wärme in den Fügebereich zwischen Buchdeckenbezugsmaterial und Buchblock einzubringen mit dem Ziel, die offene Zeit des Dispersionsleimes zu reduzieren im Hinblick auf ein transportfähiges Buch nach Freigabe durch die Buchpreß- und -einbrennmaschine.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Buches, indem ein Buchblock in eine Buchdecke eingehängt und die Buchdeckenfalze geformt werden, zu schaffen, die eine wirtschaftlichere Fertigung sowie eine verbesserte Qualität des Buches ermöglichen.
- Dies wird durch die Erfindung in überraschend einfacher Weise dadurch erreicht, daß gemäß dem ersten übergeordneten Erfindungsgedanken die Buchdeckenfalze vor dem Einhängen des Buchblocks in die Buchdecke unter Einwirkung von wärme auf das Bezugsmaterial formstabil eingebrannt werden, wobei die Buchdeckenfalze durch Abkanten des Bezugsmaterials um die Kante der Deckenpappen und entlang der Schnittfläche der Deckenpappen eingeformt werden. Gleichzeitig mit dem Formen der Buchdeckenfalze oder in unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen wird in vorteilhafter Ausführung der Buchdeckenrücken unter Einwirkung von Wärme geformt.
- Gemäß dem zweiten übergeordneten Erfindungsgedanken kennzeichnet sich eine Vorrichtung durch eine in der Bucheinhängemaschine im Zufuhrbereich der Buchdecken installierte Buchdecken-Falzformeinrichtung mit relativ zur Buchdecke verfahrbaren beheizten Falzformschienen zum Abkanten des Bezugsmaterials der Buchdecke um die Kante der Deckenpappen, wobei die Falzformschienen eine zur Schnittfläche der Deckenpappen parallel verlaufende, nach außen gerichtete Wirkfläche aufweisen, die in eine dem Buchdeckenfalz entsprechende runde Wirkfläche übergeht. Gemäß einem weiteren Vorrichtungsmerkmal befindet sich zwischen den Falzformschienen ein relativ zu diesen höhenverfahrbarer beheizter Formsteg mit einer der Deckenrückenrundung entsprechenden Wirkfläche.
- Mit der geänderten Verfahrenstechnologie gemäß der Erfindung wird ein Weg aufgezeigt, Bücher einfacher und kostengünstiger unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik herzustellen.
- Durch die thermische Falzformung in der Bucheinhängemaschine kann das bisherige Falzeinbrennen in einer separaten Maschine in Fortfall gelangen. Die Buchdecke mit den formstabilen Falzen läßt sich beim Einhängen optimal am Buchblockrücken zentrieren, schiefes Einhängen wird sicher vermieden. Unscharfe Einbrennkanten, die bisher durch nicht genaues Treffen der Falzeinbrennschienen trotz eines hohen Aufwandes bei der Buchausrich tung vorkommen, können sich nicht ergeben, da die Formgebung der Falze in der Falzformeinrichtung in genau festgelegten Verhältissen und durch zwangsläufige Orientierung der Falzformschienen an der Deckenpappenkante geschieht.
- Bei der bisherigen Verfahrenstechnologie wird die Buchdecke bei gestrecktem Zustand der Deckenfalzbereiche in den Buchblock gehängt und mit den Vorsatzblättern verklebt, so daß beim Falzeinbrennen, insbesondere bei dicken Deckenpappen, Länge fehlt, die durch Dehnung des Bezugsmaterials und aus dem Rücken- und Vorsatzbereich gezogen werden muß. Dabei kann das Bezugsmaterial reißen oder es entstehen Stauchfalten an den Vorsatzblättern. Verbleibende elastische Zugspannungen im Falzbereich des Bezugsmaterials können zum Wiederlösen der Verklebung nach Freigeben durch die Falzeinbrennschienen führen.
- Dieses Problem tritt nicht mehr auf, wenn die Buchdecke erfindungsgemäß in ihrem Endzustand mit dem Buchblock zusammengefügt und verklebt wird. Es entstehen keine Spannungen beim Verlassen der Bucheinhängemaschine, die die Verklebung des Bezugsmaterial mit dem Buchblock wieder lösen. Vielmehr führen die Aufbiegespannungen des Bezugsmaterials in den Falzbereichen zu einem ständigen Kontakthalten der zu verklebenden Flächen.
- Der Prozeß Ganzpressen kann unmittelbar nach dem Zusammenfügen von Buchblock und Buchdecke in einer Preßeinrichtung der Bucheinhängemaschine erfolgen, und zwar in vorteilhafter Weise durch Anrollen mittels Anpreßwalzen.
- Eine Überhitzung der Bezugsmaterialoberfläche läßt sich ausschließen, da die Aufgabe beim bisherigen Falzeinbrennen, nämlich das Einbringen von Energie in den Fügebereich der Verkle bung von Buchdecke und Buchblock zwecks Reduzierung der offenen Zeit des Leimes entfällt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahe auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Bucheinhängemaschine mit einer erfindungsgemäßen Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung in perspektivischer Ansicht; -
2 die BuchdeckenFalz- und -Rücken-Formeinrichtung in einer Schnittdarstellung in vergrößertem Maßstab; -
2a eine Ausführungsvariante; -
3a –3c den Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formvorgang in aufeinanderfolgenden Bewegungsphasen; -
4 einen Ausschnitt eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Buches. - In der Buchendverarbeitung wird ein fertig bearbeiteter Buchblock in eine fertige Buchdecke eingehängt und in einem sich unmittelbar anschließenden Prozeßabschnitt erfolgt das Einformen der Buchdeckenfalze, das sogenannte Falzeinbrennen, mittels erwärmter profilierter Schienen, die auf das Bezugsmaterial der Buchdecke zwischen Rückeneinlage und Deckenpappe einwirken. Über die profilierten und erwärmten Falzeinbrennschienen soll das Bezugsmaterial durchgewärmt und damit dehnfähig gemacht werden, um ein dauerhaftes Falzgelenkprofil zu erzielen.
- Mit dem Prozeßabschnitt Falzeinbrennen gekoppelt ist der Prozeßabschnitt Ganzpressen des Buches mittels Preßplatten zur Erzielung einer guten Verbindung zwischen den zu verklebenden Vorsätzen des Buchblocks und der Buchdecke.
- Voraussetzung für ein gutes Formen des Buchdeckenfalzes ist ein exaktes Ausrichten der Bücher vor dem Falzeinbrennen, damit die Falzeinbrennschienen präzise neben der Pappenkante auf das Bezugsmaterial der Buchdecke einwirken.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß man die Bücher wirtschaftlicher und mit einer gesteigerten Qualität herstellen kann, wenn der Prozeßabschnitt Falzeinbrennen, d. h. das Formen der Buchdeckenfalze, vor dem Prozeßabschnitt Einhängen an der vom Buchblock noch getrennten Buchdecke ausgeführt wird und nicht an einer mit dem Buchblock frisch verleimten Buchdecke, was bekanntlich eine hohe Energieeinbringung erfordert, um die offene Zeit des Leimes im Hinblick auf ein transportfähiges Buch beim Verlassen der Falzeinbrennmaschine zu reduzieren.
- Zur Realisierung dieser neuen Technologie nach der Erfindung befindet sich, wie aus
1 ersichtlich, eine thermische Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung11 im Einlaufbereich der Buchdecke1 zu einer Bucheinhängemaschine12 . - Die in Schuppenformation gestapelten flachliegenden Buchdecken
1 mit nach oben weisendem Rücken1b durchlaufen vereinzelt eine Buchdeckenbiegeeinrichtung10 und gelangen im weiteren Verlauf von Transporteuren8 geschoben in die Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung11 , die nachfolgend anhand der2 im einzelnen beschrieben wird. - Die Buchdecke
1 , bestehend aus den beiden Deckenpappen2 , der Rückeneinlage3 , dem sogenannten Schrenz, und dem Bezugsmaterial4 befindet sich in der Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung in Ruhelage. Die beiden Deckel1a der Buchdecke1 stützen sich mit ihren außen liegenden Randbereichen auf winkligen Ausrichtschienen13 und mit ihren innen liegenden Randbereichen auf beheizten Schienen14 mit einer nach unten hin abgesetzten Fläche14a ab. - In Richtung der Flächen
14a wirken beheizte Falzformschienen15 , die in einem definierten, über Lager27 einstellbaren Abstand zueinander gehaltert und entgegen der Wirkung von Federn28 einwärtsschiebbar sind. - Die sich nach unten hin verjüngenden Falzformschienen
15 enden in einer dem Falz1c der Buchdecke1 entsprechend rund ausgebildeten Form15b und ihre außenliegenden Flächen15a verlaufen parallel zur Schnittfläche2b der Deckenpappen2 . - Über nicht dargestellte Antriebsmittel lassen sich die Falzformschienen
15 aus einer oberen Ausgangsposition in die untere Falzformposition verfahren. Dabei sind die beiden Falzformschienen15 in Bezug auf die Deckenpappenkanten2a derart positioniert, daß das Bezugsmaterial4 der Buchdecke1 bei der Abwärtsbewegung der Falzformschienen15 dicht an den Deckenpappenschnittflächen2b entlang und somit scharfkantig um die Deckenpappenkanten2a eingefaltet wird. - Im weiteren Verlauf erfolgt das Formen der Buchdeckenfalze
1c , indem sich die beheizten Falzformschienen15 in Richtung der Flächen14a der beheizten Schienen14 bewegen. - Durch das thermische Einwirken über die Falzformschienen
15 und die Schienen14 mit den Flächen14a wird das Bezugsmaterial4 im Bereich der Deckenfalze1c und der Pappenkanten2a plastifiziert und verbleibt nach dem Abkühlen in der korrekten endgültigen Form. - Zum Formen des Buchdeckenrückens
1b ist ein der Rückenrundung entsprechender beheizter Formsteg17 mit einer Wirkfläche17a zwischen den Falzformschienen15 vorgesehen, der über nicht dargestellte Antriebsmittel zwischen einer unteren Ausgangsposition und einer oberen Position zum Formen des Bezugsmateruals4 mit der Rückeneinlage3 verfahrbar ist. Analog der Falzformung wird das Bezugsmaterial im Bereich des Buchdeckenrückens1b durch thermisches Einwirken plastifiziert und geformt. - In den
3a bis3c sind die in einer zweckmäßigen Reihenfolge ablaufenden Bewegungsphasen des Buchdecken-Falz- und -Rückenformens dargestellt. - Dabei erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt nach
3a das Einformen des Bezugsmaterials4 im Falzbereich durch die Falzformschienen15 um die Deckenpappenkanten2a in Richtung der Fläche14a der Schienen14 . - In einem folgenden Verfahrensschritt nach
3b werden die Deckel1a der Buchdecke1 über die von nicht dargestellten Antriebsmitteln bewegten winkligen Ausrichtschienen13 einwärts gegen die federnd abgestützten Falzformschienen15 geschoben. Es entsteht ein scharfkantig um die Deckenpappenkanten2a zum Falzbereich hin geformtes Bezugsmaterial4 als Ergebnis der nacheinander ablaufenden Bewegungsphasen. - In einer abgewandelten Ausführung kann gemäß der
2a bei nicht biegesteifen Materialien das Einwärtsschieben der Deckel1a gegen die federnd abgestützten Falzformschienen15 über einwärtssteuerbare Druckschienen16 erfolgen, die auf die Deckel1a der Buchdecke1 nahe der Falzbereiche gegen die Schiene14 wirken, wobei diese einwärts frei verschiebbar gelagert ist. - Das Bezugsmaterial
4 in den Buchdeckenfalzwinkeln1c läßt sich über die beheizten Falzformschienen15 in Verbindung mit den beheizten Schienen14 von beiden Seiten und somit duchgängig erwärmen. - Als letzter Verfahrensschritt erfolgt in
3c die Formgebung des Buchdeckenrückens1b zusammen mit der Rückeneinlage3 über den in die Buchdecke1 fahrenden beheizten Formsteg17 , während das Bezugsmaterial4 von den Falzformschienen15 an den Deckenpappenschnittflächen2b eingespannt gehalten ist. Über die hierdurch erzeugte Zugspannung entsteht ein enger Radius an den Deckenrückenkanten. - Für eine zusätzliche Sicherung der Formstabilität bei besonderen Produkten, wie wattierten Buchdecken, können die Deckenpappenschnittflächen
2b mit einem Leimauftrag18 , z. B. in Form einer Schmelzkleber-Raupe oder eines -Fadens, mittels einer Auftragsdüse23 versehen werden. Die geringe offene Zeit des Schmelzklebers bewirkt eine unmittelbare Verklebung des Bezugsmaterials4 an den Pappenschnittflächen2b nach Verlassen der Falz- und Rückenformstation. - Nach ausgeführter Falz- und Rückenformung gelangt die Buchdecke
1 von den Transporteuren8 geschoben in die Einhängestation der Bucheinhängemaschine12 . Zum Zusammenfügen von Buchdecke1 und Buchblock5 wird dieser mit seinem Vorderschnitt auf einem Steg7 stehend vortransportiert und dabei auf ein Teilorgan21 geschoben, um dann rittlings von einer Sattelplatte20 eines Umlaufförderers übernommen zu werden, indem das Teilerorgan21 die Sattelplatte20 durchfährt. - Beidseitig der Bewegungsbahn der Sattelplatten
20 des Umlaufförderers sind Leimwerke22 vorgesehen, die bei der Aufwärtsbewegung des Buchblocks5 Leim auf die Seitenflächen bzw. auf die Vorsatzblätter auftragen. - Die in die Einhängestation verbrachte gestreckte Buchdecke
1 befindet sich in der Bewegungsbahn des von der Sattelplatte20 übernommenen Buchblocks5 , so daß beim kontinuierlichen Aufwärtsgang der an seinen Vorsatzblättern mit Leim versehene Buchblock5 in den runden Buchdeckenrücken1b der bereitliegenden Buchdecke1 gedrückt wird, wobei ein mit gleicher Geschwindigkeit wie die Sattelplatten20 fahrbares Andrückwalzensystem26 in die Gelenkbereiche zwischen Rückeneinlage3 und Deckenpappen2 der Buchdecke1 eingreift und in Eingriff mit der Buchdecke1 unter Sicherung derselben gegen Verschieben auf den Buchblock5 mit diesem zunächst mitwandert, um dann unter Umkehrung der Bewegungsrichtung die Buchdecke1 an den rittlings auf der Sattelplatte20 hängenden Buchblock5 anzurollen. - Der in die Buchdecke
1 eingehängte Buchblock5 bewegt sich, getragen von der Sattelplatte20 des Umlaufförderers, gemäß Pfeilrichtung weiter und gelangt schließlich zu einem geteilten Buchauslegesteg24 , auf dem er sich zur Freigabe absützt und gemäß Pfeilrichtung ausgelegt wird, während die Sattelplatte20 sich weiter abwärts bewegt. - Oberhalb der Einhängestation ist ein Anpreßwalzenpaar
25 installiert zum Ausführen des Prozeßabschnittes Ganzpressen des Buches6 . Anstelle des in der Bucheinhängemaschine12 integrierten Anpreßwalzenpaares25 kann eine separate Ganzpreßeinrichtung in Form von Andrückbändern, Preßplatten oder Walzen nachgeordnet sein, der die von der Bucheinhängemaschine freigegebenen Bücher6 zugeführt werden. -
4 zeigt einen Ausschnitt eines nach der Erfindung hergestellten in eine vorgeformte Buchdecke1 eingehängten Buchblocks5 . - Die dargestellte Buchdecke
1 besteht aus dem Bezugsmaterial4 , der Deckenpappe2 , der Rückeneinlage3 , dem sogenannten Schrenz, sowie aus einem mit der Buchdecke1 verklebten Fälzelmaterial9 und dem Vorsatz5a . - Durch das thermische Formen der Buchdecke
1 in der Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung11 ergibt sich ein formstabiler Buchdeckenfalz1c mit dem Radius R2 und der Aufbiegespannung δ2 sowie ein formstabiler Radius R3 an der Buchdeckenrückenkante mit der Aufbiegespannung δ3. Das Bezugsmaterial4 ist scharfkantig um die Deckenpappenkante2a mit dem Radius R1 gelegt und ggf. durch Verklebung fixiert. - Beim Anpressen der Buchdecke
1 an das Vorsatzblatt5a des Buchblocks5 über eine Kraft P1 bewirkt die Aufbiegespannung δ2 die Anlage des Bezugsmaterials4 im Falzwinkel1c des Buchblocks5 (Preßmaß a) und hält somit den für die Verklebung erforderlichen Kontakt.
Claims (15)
- Verfahren zum maschinellen Herstellen eines Buches, indem ein Buchblock in eine Buchdecke eingehängt und die Buchdeckenfalze durch sogenanntes Falzeinbrennen geformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchdeckenfalze (
1c ) vor dem Einhängen des Buchblocks (5 ) in die Buchdecke (1 ) unter Einwirkung von Wärme auf das Bezugsmaterial (4 ) formstabil eingebrannt werden, wobei die Buchdeckenfalze (1c ) durch Abkanten des Bezugsmaterials (4 ) um die Kante (2a ) der Deckenpappen (2 ) und entlang der Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) eingeformt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit dem Formen der Buchdeckenfalze (
1c ) oder in unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen der Buchdeckenrücken (1b ) unter Einwirkung von Wärme geformt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formen der Buchdeckenfalze (
1c ) unmittelbar vor dem Einhängen des Buchblocks (5 ) in die Buchdecke (1 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Formen der Buchdeckenfalze (
1c ) Klebstoff (18 ) auf die Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) oder auf den der Schnittfläche (2b ) gegenüberliegenden Falzbereich der Buchdecke (1 ) aufgebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchdeckenfalze (
1c ) gebildet werden, der Buchblock (5 ) in die Buchdecke (1 ) eingehängt und das Buch (6 ) einer Ganzpressung unterworfen wird. - Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einhängen des Buchblocks (
5 ) in die Buchdecke (1 ) die geformten Buchdeckenfalze (1c ) stabilisiert werden und ein zuvor auf den Falzbereich von Buchblock (5 ) oder Buchdecke (1 ) aufgebrachter Klebstoff mittels Kontaktdruck auf den gegenüberliegenden nicht beleimten Falzbereich übertragen wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktdruck durch formschlüssiges Eingreifen in die Falzbereiche von Buchdecke (
1 ) und Buchblock (5 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einhängen des Buchblocks (
5 ) in die Buchdecke (1 ) die Falzbereiche von Buchdecke (1 ) und Buchblock (5 ) durch formschlüssiges Eingreifen aufeinandergepreßt werden. - Vorrichtung zum maschinellen Herstellen eines Buches, mit einer Bucheinhängemaschine zum Verbinden einer Buchdecke mit einem Buchblock und mit einer Einrichtung, in der die Buchdeckenfalze durch sogenanntes Falzeinbrennen geformt werden, gekennzeichnet durch eine in der Bucheinhängemaschine (
12 ) im Zufuhrbereich der Buchdecken (1 ) installierte Buchdecken-Falzformeinrichtung (11 ) mit relativ zur Buchdecke (1 ) verfahrbaren beheizten Falzformschienen (15 ) zum Abkanten des Bezugsmaterials (4 ) der Buchdecke (1 ) um die Kante (2a ) der Deckenpappen (2 ), wobei die Falzformschienen (15 ) eine zur Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) parallel verlaufende, nach außen gerichtete Wirkfläche (15a ) aufweisen, die in eine dem Buchdeckenfalz (1c ) entsprechende runde Wirkfläche (15b ) übergeht. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenpappen (
2 ) nahe den Falzbereichen der Buchdecke (1 ) mit beheizten Gegenschienen (14 ) in Wirkverbindung bringbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, gekennzeichnet durch einen zwischen den Falzformschienen (
15 ) angeordneten und relativ zu diesen höhenverfahrbaren beheizten Formsteg (17 ) mit einer der Deckenrückenrundung (1b ) entsprechenden Wirkfläche (17a ). - Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzformschienen (
15 ) und der Formsteg (17 ) im Zusammenwirken mit seitlichen einwärtssteuerbaren Ausrichtschienen (13 ) für die Deckel (1a ) der Buchdecke (1 ) derart verfahrbar sind, dass die Falzformschienen (15 ) das Bezugsmaterial (4 ) um die Kante (2a ) der Deckenpappen (2 ) abkanten, entlang der Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) einformen und in Position halten, dass die Ausrichtschienen (13 ) die Deckel (1a ) der Buchdecke (1 ) gegen die Falzformschienen (15 ) fahren und das Bezugsmaterial (4 ) an die Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) pressen und dass durch eine zur Bewegung der Falzformschienen (15 ) entgegengerichtete Bewegung des Formsteges (17 ) der Buchdeckenrücken geformt wird. - Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine auf die Deckel (
1a ) der Buchdecke (1 ) nahe der Falzbereiche, gegen eine einwärts frei verschiebbare Schiene (14 ) wirkende einwärtssteuerbare Druckschiene (16 ) anstelle der Ausrichtschiene (13 ). - Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 13, gekennzeichnet durch eine in der Zufuhr der Buchdecken (
1 ) zur Buchdecken-Falz- und -Rücken-Formeinrichtung (11 ) angeordnete Beleimeinrichtung (23 ) für einen Leimauftrag (18 ) auf die Schnittfläche (2b ) der Deckenpappen (2 ) oder auf den der Schnittfläche (2b ) gegenüberliegenden Falzbereich der Buchdecke (1 ). - Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimeinrichtung (
23 ) eine Düsenbeleimeinrichtung ist.
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