DE19719610A1 - Alkalisystem zum Färben von cellulosischen Textilien nach Klotzmethoden - Google Patents
Alkalisystem zum Färben von cellulosischen Textilien nach KlotzmethodenInfo
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Description
Cellulosische Textilien können nach Auszieh- oder Klotzverfahren oder durch einen
Textildruck gefärbt werden. Besondere Bedeutung kommt hierbei den
Reaktivfarbstoffen zu, die während des Färbeprozesses mit der Faser eine
kovalente Bindung einzugehen vermögen. Hervorzuheben ist vor allem das gute
Naßechtheitsniveau der Reaktivfarbstoffe, das von anderen Farbstoffklassen nicht
oder nur schwer erreicht werden kann.
Eine kovalente Bindung kann von Reaktivfarbstoffen im allgemeinen aber nur
eingegangen werden, wenn der Färbeprozeß unter alkalischen Bedingungen
durchgeführt wurde. Als alkalispendende Mittel werden Carbonate,
Hydrogencarbonate, Hydroxide und in der Klotzfärberei vor allem Silikate
eingesetzt. Die Hilfschemikalien kommen als Reinsubstanzen oder als Gemische
zum Einsatz. Vor allem Carbonate/Hydroxidgemische zeigen einen hohen
Wirkungsgrad und werden bevorzugt verwendet. In aller Regel ist das Alkalisystem
auf den jeweiligen Reaktionsanker des Reaktivfarbstoffes und den speziellen
Färbeprozeß abgestimmt.
In der Färbeindustrie bedeutet "Klotzen" das Aufbringen einer Behandlungsflotte auf
eine textile Warenbahn und anschließendes Abquetschen überschüssiger Flotte. In
diesem Zusammenhang unterscheidet man zwei Auftragsverfahren, nämlich die ein- und
zweistufigen Verfahren.
Zweistufige Verfahren haben immer den Nachteil eines aufwendigen maschinellen
Einsatzes und die Verwendung von Salz in der zweiten Prozesstufe. Nach
Imprägnierung der Warenbahn mit einer Farbstofflösung in einem ersten Schritt wird
das Material in sogenannte "Booster" eingefahren (zweite Stufe), in denen die Ware
mit einer alkalischen Salzflotte (Alkali und Elektrolytsalze) beladen wird.
Demgegenüber wird in einem einstufigen Verfahren die komplette
Behandlungsflotte, die typischerweise den Reaktivfarbstoff, alkalispendende Mittel
sowie gegebenenfalls Detergentien enthält, in einem Arbeitsgang vor der Fixierstufe
auf die Ware aufgebracht.
Vornehmlich für vinylsulfonhaltige Reaktivfarbstoffe werden in Klotz-Kalt-Ver
weilverfahren als alkalispendende Mittel sehr oft Silikate in Form von
Wasserglas (Na2O : SiO2, Verhältnis 1 : 2 bis 1 : 3,5) eingesetzt. Außerdem enthält die
Färbeflotte noch zwischen 6 und 40 ml/l Natronlauge, (32,5 gew.-%ig). Wasserglas
hat eine pH-Wert-puffernde Wirkung und erhöht die sogenannte
Klotzflottenstabilität von Reaktivfarbstoffen. Als positiver Effekt muß in diesem
Zusammenhang der Kantenschutz der aufgedockten Ware gegen Kohlendioxid der
Umluft erwähnt werden.
Die Verwendung von Wasserglas bietet allerdings nicht nur Vorteile. Nachteilig ist,
daß Wasserglas stark zur Kristallisation (Verschmutzen der Maschinen) neigt und
es keine Möglichkeit der Neutralisation vor dem Waschprozeß gibt, daß die
Verwendung in "Steam-Prozessen" nicht uneingeschränkt möglich ist und außerdem
in manchen Fällen unschöne Griffeffekte auftreten.
Der Erfindung lag daher der Wunsch nach einem Alkalisystem zugrunde, das die
oben beschriebenen Nachteile vermeidet.
Die US-PS 4,555,348 beschreibt ein flüssiges Puffersystem aus Trinatrium- oder
Trikaliumphosphat und Natronlauge mit pH-Werten zwischen 11 und 13, das sich
als Zusatz zu Ausziehfärbebädern eignen soll.
Es wurde gefunden, daß als Ersatz für Silikate in Klotzverfahren
überraschenderweise niedermolekulare und hochmolekulare Polyphosphate, dienen
können. Auch die niedermolekularen Metapolyphosphate sind für diesen
Verwendungszweck geeignet. Überraschend ist dieser Effekt insbesondere deshalb,
weil sich die Salze der Polyphosphorsäuren mit neutralem pH-Wert lösen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Färben von
cellulosischen Textilien nach einem Klotzverfahren oder Sprühverfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Färbeflotte oder Sprühlösung 5 bis 100 g/l, vorzugsweise 7
bis 40 g/l, insbesondere 10 bis 20 g/l, eines anorganischen Polyphosphates enthält
und einen pH-Wert von 10 bis 13,5, vorzugsweise von 11 bis 13, hat.
Unter anorganischen Polyphosphaten werden im allgemeinen die Salze von
Polyphosphorsäuren verstanden, die aus diesen durch Kondensationsprozesse
hervorgehen. Man unterscheidet bei den kondensierten Phosphorsäuren zwischen
linearen Polyphosphorsäuren Hn+2PnO3n+1 und cyclischen Meta
polyphosphorsäuren HnPnO3n welche aus den ersteren durch Ringschluß und
H2O-Abspaltung hervorgehen und durch Hydrolyse wieder in diese überführt werden
können. Während die Zahl n der Phosphoratome in den ringförmigen Meta
polyphosphorsäuren und ihren Salzen verhältnismäßig klein ist (n = 3-8), kann sie in
den offenkettigen Polyphosphorsäuren und ihren Salzen zu wesentlich größeren
Werten anwachsen. Man kennt niedermolekulare Polyphosphate Mn+2PnO3n+1 (mit
n = 2-10) und hochmolekulare Polyphosphate MnH2PnO3n+1 (mit n = 11-90), bei
denen zwei endständige Wasserstoffatome, die nur sehr geringen Säurecharakter
aufweisen, nicht durch Metallatome ersetzt sind und deren Zusammensetzung der
Formel MnPnO3n der Metaphosphate sehr nahe kommt.
M bedeutet jeweils ein Alkalimetall, z. B. Na oder K.
Die niedermolekularen Polyphosphate Mn+2PnO3n+1 gewinnt man im allgemeinen
durch Entwässerung einer Mischung von primären und sekundären
Monophosphaten in verschiedenem Molverhältnis und bei verschiedenen
Temperaturen. Als Beispiele seien die fünfbasige Triphosphorsäure
H5P3O10 und die sechsbasige Tetra-phosphorsäure H6P4O13 sowie ihre Salze
angeführt. Diese Phosphate finden heute bereits Anwendung als Wasserenthärter.
Die cyclischen Metapolyphosphate MnPnO3nentstehen im allgemeinen beim
Erhitzen primärer Monophosphate auf dem Wege über Polyphosphate MnH2PnO3n+1
durch Ringschluß unter Wasseraustritt.
Unter den hochmolekularen Polyphosphaten der Formel NanH2PnO3n+1 sind
beispielsweise zu nennen das "Grahamsche Salz", das "Maddrellsche Salz" und
das "Kurrolsche Salze". Das "Grahamsche Salz" entsteht durch Erhitzen von
NaH2PO4 auf über 600°C und besteht aus Ketten von 30 bis 90 Phosphoratomen.
Die Herstellung der verschiedenen Polyphosphate ist dem Fachmann geläufig und
kann in der Literatur nachgelesen werden.
Die Polyphosphate können sowohl als Feststoffe direkt oder in Form ihrer Lösungen
in das Wasser der Färbeflotte zugesetzt werden. Auch Gemische der genannten
Polyphosphate können eingesetzt werden. Zur Einstellung des erforderlichen
pH-Wertes kann eine entsprechende Menge Alkali, z. B. Natronlauge oder Soda, dem
Färbebad zugegeben werden.
Die Polyphosphate können in allen Klotzverfahren anstelle von Silikaten als
Alkalispender oder pH-Wert puffernde Substanzen eingesetzt werden. Zu diesen
Verfahren gehören die dem Fachmann geläufigen Klotz-Kalt-Verweilverfahren, das
Pad-Dry-Pad-Steam-Verfahren, das Pad/Air-Steam-Verfahren sowie das
Thermosol/Pad-Steam-Verfahren.
Beim Pad-Dry-Pad-Steam-Verfahren wird das zu färbende Gewebe nach dem
Aufklotzen des Farbstoffes zwischengetrocknet, danach wird die alkalische
Salzflotte aufgeklotzt und anschließend bei Dampftemperaturen von ca. 100 bis
103°C der Reaktivfarbstoff fixiert.
Beim Pad/Air-Steam-Verfahren wird die alkalische Färbeflotte aufgeklotzt und 2 bis
3 Minuten bei etwa 120°C und einer Naßtemperatur der Ware von etwa 70°C mit
einer Luftfeuchte von etwa 20% gedämpft.
Beim Thermosol/Pad-Steam-Verfahren (für Mischartikel, z. B. Polyester/Baumwolle)
wird zunächst ein Dispersions- und Reaktivfarbstoff aufgeklotzt und bei etwa 120°C
getrocknet. Anschließend thermofixiert man bei etwa 180°C und klotzt dann eine
alkalische Salzflotte auf. Es folgt ein etwa 1 minütiger Dämpfprozeß bei etwa
102°C.
Unter Sprühverfahren wird eine berührungslose Auftragstechnik der Färbeflotte
verstanden, beispielsweise ein Ink-Jet-Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für das Färben mit
faserreaktiven Farbstoffen geeignet.
Faserreaktive Farbstoffe sind solche organischen Farbstoffe, die 1, 2, 3 oder 4
faserreaktive Reste der aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Reihe
enthalten. Solche Farbstoffe sind zahlreich in der Literatur beschrieben. Die
Farbstoffe können den verschiedensten Farbstoffklassen angehören, wie
beispielsweise der Klasse der Monoazo-, Disazo-, Polyazo-, Metallkomplex-Azo-,
wie 1 : 1-Kupfer-, 1 : 2-Chrom- und 1 : 2-Kobaltkomplex-Monoazo- und -Disazo-Farb
stoffe, weiterhin der Reihe der Anthrachinonfarbstoffe, Kupfer-, Nickel- und
Kobaltphthalocyaninfarbstoffe, Kupferformazanfarbstoffe, Azomethin-,
Nitroaryl-, Dioxazin-, Triphendioxazin-, Phenazin- und Stilbenfarbstoffe. Unter
faserreaktiven Farbstoffen werden solche verstanden, die eine "faserreaktive"
Gruppe besitzen, d. h. eine Gruppe, die mit den Hydroxygruppen der Cellulose oder
mit den Amino- und eventuellen Carboxygruppen von Polyamiden unter Bildung
covalenter chemischer Bindungen zu reagieren vermögen. Der faserreaktive Rest
kann direkt oder über ein Brückenglied an den Farbstoffrest gebunden sein;
vorzugsweise ist er direkt oder über eine gegebenenfalls monoalkylierte
Aminogruppe, wie beispielsweise eine Gruppe der Formel -NH-,
-N(CH3)-, -N(C2H5)- oder -N(C3H7)-, oder über einen aliphatischen Rest, wie einen
Methylen-, Ethylen- oder Propylen-Rest oder einen Alkylenrest von 2 bis
8 C-Atomen, der durch eine oder zwei Oxi- und/oder Aminogruppen unterbrochen sein
kann, oder über ein eine Aminogruppe enthaltendes Brückenglied, wie
beispielsweise eine Phenylaminogruppe, an den Farbstoffrest gebunden.
Faserreaktive Reste sind beispielsweise: Vinylsulfonyl, ß-Chlorethylsulfonyl,
ß-Sulfatoethylsulfonyl, ß-Acetoxy-ethylsulfonyl, ß-Phosphatoethylsulfonyl,
ß-Thiosulfatoethylsulfonyl, N-Methyl-N-(ß-sulfatoethyl-sulfonyl)-amino, Acryloyl,
-CO-CCl=CH2, -CO-CH=CH-Cl, -CO-CCl=CHCl, -CO-CCl=CH-CH3,
-CO-CBr=CH2, -CO-CH=CH-Br, -CO-CBr=CH-CH3, -CO-CCl=CH-COOH,
-CO-CH=CCl-COOH, -CO-CBr=CH-COOH, -CO-CH=CBr-COOH,
-CO-CCl=CCl-COOH, -CO-CBr=CBr-COOH, ß-Chlor- oder ß-Brompropionyl,
3-Phenylsulfonylpropionyl, 3-Methylsulfonylpropionyl, 3-Chlor-3-phenyl
sulfonylpropionyl, 2,3-Dichlorpropionyl, 2,3-Dibrompropionyl, 2-Fluor-2-chlor-3,3-di
fluorcyclobutan-2-carbonyl, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-1-carbonyl oder -1-sulfonyl,
ß-(2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutyl-1)acryloyl, α- oder
ß-Methylsulfonylacryloyl, Propiolyl, Chloracetyl, Bromacetyl, 4-(ß-Chlorethyl
sulfonyl)-butyril, 4-Vinylsulfonyl-butyryl, 5-(ß-Chlorethyl-sulfonyl)valeryl,
5-Vinylsulfonyl-valeryl, 6-(ß-Chlorethyl-sulfonyl)-caproyl, 6-Vinylsulfonyl-caproyl,
4-Fluor-3-nitro-benzoyl, 4-Fluor-3-nitrophenylsulfonyl, 4-Fluor-3-methyl
sulfonylbenzoyl, 4-Fluor-3-cyano-benzoyl, 2-Fluor-5-methylsulfonyl-benzoyl,
2,4-Dichlortriazinyl-6, 2,4-Dichlor-pyrimidinyl-6, 2,4,5-Trichlorpynmidinyl-6,
2,4-Dichlor-5-nitro- oder 5-methyl- oder -5-carboxymethyl oder -5-carboxy oder
-5-cyano oder -5-vinyl oder -5-sulfo oder -5-mono-, di- oder trichlormethyl oder
-5-methylsulfonyl-pyrimidinyl-6, 2,5-Dichlor-4-methylsulfonyl-pyrimidinyl-6,
2-Fluor-4-pyrimidinyl, 2,6-Difluor-4-pyrimidinyl, 2,6-Difluor-5-chIor-4-pyrimidinyl,
2-Fluor-5,6-dichlor-4-pyrimidinyl, 2,6-Difiuor-5-methyI-4-pyrimidinyl, 2,5-Difluor-6-me
thyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-methyl-6-chlor-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-nitro-6-chlor-4-pyri
midinyl, 5-Brom-2-fluor-4-pyrimidinyl, 2-FIuor-5-cyan-4-pyrimidinyl 2-Fluor-5-me
thyl-4-pyrimidinyl, 2,5,6-Trifluor-4-pyrimidinyI, 5-Chlor-6-chlormethyl-2-fluor-4-pyri
midinyl, 2,6-Difluor-5-brom-4-pyrimidinyl, 2-FIuor-5-brom-6-chlor-methyl-4-pyri
midinyl, 2,6-Difluor-5-chlormethyl-4-pyrimidinyl,
2,6-Difluor-5-nitro-4 pyrimidinyl, 2 Fluor-6-methyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-chlor-6-me
thyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-chlor-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-6-chlor-4-pyrimidinyl,
6-Trifluormethyl-5-chlor-2-fluor-4-pyrimidinyl, 6-Trifluormethyl-2-fluor-4-pyrimidinyl,
6-Trifluormethyl-2-fluor-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-nitro-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-tri
fluormethyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-phenyl oder
-5-methylsulfonyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-carbonamido-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-carbo
methoxy-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-brom-6-trifluormethyl-4-pyrimidinyl,
2-Fluor-6-carbonamido-4-pynmidinyl, 2-Fluor-6-carbomethoxy-4-pyrimidinyl,
2-Fluor-6-phenyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-6-cyan-4-pyrimidinyl, 2,6-Difluor-5-methyl
sulfonyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-sulfonamido-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-chlor-6-carbo
methoxy-4-pyrimidinyl, 2,6-Difluor-5-trifluormethyl-4-pyrimidinyl,
2,4-Bis-(methylsulfonyl)-pyrimidinyl-4, 2,5-Bis-(methyl-sulfonyl)-5-chlor-pyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonylpyrimidinyl-4, 2-Phenylsulfonyl-pyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-5-chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4, 2-Methylsulfonyl-5-brom-6-me
thylpyrimidinyl-4, 2-Methylsulfonyl-5-chlor-6-ethyl-pyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-5-chlor-methyl-pyrimidinyl-4, 2-MethylsuIfonyl-5-nitro-6-methyl
pyrimidinyl-4, 2,5,6-Tris-methylsulfonyl-pyrimidinyl-4, 2-Methylsulfonyl-5,6-dimethyl
pyrimidinyl-4, 2-Ethylsulfonyl-5-chlor-6-methylpyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-6-chlorpyrimidinyl-4, 2,6-Bis-(methyIsulfonyl)-5-chlor-pyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-6-carboxy-pyrimidinyl-4, 2-MethyIsulfonyl-5-sulfopyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-6-carbomethoxy-pyrimidinyl-4,
2-Methylsulfonyl-5-carboxy-pyrimidiny-4, 2-Methylsulfonyl-5-cyan-6-methoxy
pyrimidinyl-4, 2-MethyIsulfonyI-5-chlor-pyrimidinyl-4, 2-Sulfoethylsulfonyl-6-me
thylpyrimidinyl-4, 2-Methylsulfonyl-5-brom-pyrimidinyl-4, 2-Phenylsulfo
nyl-5-chlor-pyrimidinyl-4, 2-CarboxymethyIsulfonyl-5-chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4,
2,4-Dichlorpyrimidin-6-carbonyl oder -6-sulfonyl, 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonyl oder
-5-sulfonyl, 2-Chlor-4-methylpyrimidin-5-carbonyl, 2-Methyl-4-chlorpyrimidin-5-car
bonyl, 2-Methylthio-4-fluorpyrimidin-5-carbonyl, 6-Methyl-2,4-dichlorpyrimidin-5-car
bonyl, 2,4,6-Trichlorpyrimidin-5-carbonyl, 2,4-Dichlorpyrimidin-5-sulfonyl,
2,4-Dichlor-6-methyl-pyrimidin-5-carbonyl oder
-5-sulfonyl, 2-Methylsulfonyl-6-chlorpyrimidin-4 und -5-carbonyl,
2,6-Bis-(methylsulfonyl)-pyrimidin-4 oder -5-carbonyl, 2-Ethylsulfonyl-6-chlorpyrimidin-5-car
bonyl, 2,4-Bis-(methylsulfonyl)-pyrimidin-5-sulfonyl, 2-Methylsulfonyl-4-chlor-6-me
thylpyrimidin-5-sulfonyl- oder -5-carbonyl, 2-Chlorchinoxalin-3-carbonyl,
2- oder 3-Monochlorchinoxalin-6-carbonyl, 2- oder 3-Monochlorchinoxalin-6-sulfonyl,
2,3-Dichlorchinoxalin-5- oder -6-carbonyl, 2,3-Dichlorchinoxalin-5- oder
-6-sulfonyl, 1,4-Dichlorphthalazin-6-sulfonyl- oder -6-carbonyl,
2,4-Dichlorchinazolin-7- oder -6-sulfonyl- oder -carbonyl, 2,4,6-Trichlorchinazolin-7
oder 8-sulfonyl, 2- oder 3- oder 4-(4',5'-Dichlor-pyridazon-6'-yl-1')-phenylsulfonyl
oder -carbonyl, ß-(4',5',-Dichlorpyridazinon-6'-yl-1')-propionyl, 3,6-Dichlorpyrida
zin-4-carbonyl oder -4-sulfonyl, 2-Chlorbenzthiazol-5- oder -6-carbonyl oder -5- oder
-6-sulfonyl, 2-Arylsulfonyl- oder
2-Alkylsulfonylbenzthiazol-5- oder -6-carbonyI oder 5-oder -6-sulfonyl, wie
2-Methylsulfonyl- oder 2-Ethylsulfonylbenzthiazol-5- oder -6-sulfonyl oder
-carbonyl, 2-Phenylsulfonyl-benzthiazol-5- oder -6-sulfonyl- oder -carbonyl und die
entsprechenden im ankondensierten Benzolring Sulfogruppen enthaltenden
2-Sulfonylbenzthiazol-5- oder -6-carbonyl- oder -sulfonyl-Derivate,
2-Chlorbenzoxazol-5- oder -6-carbonyl- oder -sulfonyl, 2-Chlorbenzimidazol-5- oder
-6-carbonyl oder -sulfonyl, 2-Chlor-1-methylbenzimidazol-5- oder
-6-carbonyl oder -sulfonyl, 2-Chlor-4-methylthiazol-(1,3)-5-carbonyl) oder
-4- oder -5-sulfonyl; ammoniumgruppenhaltige Triazinringe, wie
2-Trimethylammonium-4-phenylamino- und 4-(o-, m- oder p-Sulfophenyl)-amino
triazinyl-6, 2-(1,1 -Dimethylhydrazinium)-4-phenylamino- und 4-(o-, m- oder
p-Sulfophenyl)-aminotriazinyl-6, 2-(2-Isopropyliden-1,1-dimethyl)hydrazinium-4-phenyl
amino- und 4-(o-, m- oder p-Sulfophenyl)-aminotriazinyl-6,
2-N-Aminopyrrolidinium-, 2-N-Aminopiperidinium-4-phenylamino- oder 4-(o-, m- oder
p-Sulfophenyl)-aminotriazinyl-6, 4-Phenylamino- oder 4-(Sulfophenylamino)-triazinyl-6,
die in 2-Stellung über eine Stickstoffbindung das 1,4-Bis-aza-bicyclo[2,2,2]octan
oder das 1,2-Bis-aza-bicyclo-[0,3,3]-octan quartär gebunden enthalten,
2-Pyridinium-4-phenylamino- oder 4-(o-, m- oder p-Sulfophenyl)-amino-triazinyl-6
sowie entsprechende 2-Oniumtriazinyl-6-Reste, die in
4-Stellung durch Alkylamino, wie Methylamino, Ethylamino oder ß-Hydroxy
ethylamino, oder Alkoxy, wie Methoxy oder Ethoxy, oder Aryloxy, wie Phenoxy oder
Sulfophenoxy, substituiert sind.
Besonders interessante faserreaktive Reste sind Fluor- und Chlor-1,3,5-triazinreste
der Formel (2)
in welcher HaI, Chlor oder Fluor ist und Q eine Amino-, Alkylamino-,
N,N-Dialkylamino-, Cycloalkylamino-, N,N-Dicycloalkylamino-, Aralkylamino-, Arylamino-,
N-Alkyl-N-cyclohexylamino-, N-Alkyl-N-arylaminogruppe oder eine Aminogruppe
bedeutet.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden der Färbeflotte der Farbstoff in
Konzentrationen von 0,1 bis 140 g/l, 5 bis 100 g/l des anorganischen
Polyphosphates, 5 bis 80 m/l Natronlauge, 20 bis 38 gew.-%ig, und 0,1 bis 5 g/l
eines anionischen Netzmittels zugesetzt. Die Färbeflotte wird zweckmäßig in einem
Foulard auf das Gewebe aufgequetscht. Nach Aufdocken auf eine sogenannte
Kaule läßt man das Material bei Raumtemperatur 4 bis 24 Stunden verweilen;
während dieser Zeit fixiert der Reaktivfarbstoff. Der Fixierphase schließt sich ein
üblicher Auswaschprozeß an, in dem das Material auch abgesäuert werden kann.
Die cellulosischen Textilien können aus natürlichen Cellulosefasern, wie
Baumwolle, Leinen und Hanf, bestehen oder Zellstoff, regenerierte oder auch durch
kationische oder anionenaffine Gruppen modifizierte Cellulose sein. Auch
Mischgewebe, z. B. Gemische von Baumwolle mit Polyesterfasern oder
Polyamidfasern, kommen in Betracht.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die darin
genannten Teile sind Gewichtsteile, die Prozentangaben stellen Gewichtsprozente
dar, sofern nicht anders vermerkt. Gewichtsteile beziehen sich zu Volumenteilen wie
Kilogramm zu Liter.
10 Teile eines gebleichten Baumwollgewebes werden bei Raumtemperatur mit einer
Lösung imprägniert, die eine Mischung von jeweils 10 Teilen der Farbstoffe der
Formeln
10 Teile "Grahamsches Salz" und 10 ml Natronlauge, 38°Bé, enthält. Die
Flottenaufnahme beträgt dabei 80%, bezogen auf das Gewicht der Ware. Nach
einer Verweilzeit von 12 h bei Raumtemperatur wird das Material einem üblichen
Auswaschprozeß für Reaktivfärbungen unterzogen.
Man erhält eine rotbraune Färbung, die gegenüber dem Standardverfahren,
ausgeführt mit Wasserglas und Soda, einen um 10% tieferen Farbton aufweist. Das
Echtheitsniveau ist einwandfrei.
Ein mercerisiertes Baumwollgewebe, Gewicht ca. 120 g/m2, wird durch ein
Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend aus 50 g/l des
Reaktivfarbstoffs der Formel
18 ml/l Natronlauge, 32,5 gew.-%ig, 15 g/l "Grahamsches Salz" und 3 g/l eines
anionischen Netzmittels, wie z. B. Leonil SRP, mit einer Flottenaufnahme von 80%
bei einer Temperatur von 20°C geklotzt. Die imprägnierte Ware wird in ein
Fixieraggregat, in dem eine Temperatur von 120°C und eine Luftfeuchtigkeit von
25% herrscht, mit 20 m/min eingefahren und 2,5 Minuten bei einer Naßtemperatur
von 70°C fixiert. Anschließend verläßt das gefärbte Material das Fixieraggregat mit
einem Restfeuchtegehalt von 15%. Das Material wird dann einem kontinuierlichen
Auswaschprozeß unterzogen und fertiggestellt.
Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte
Oberfläche aus. Der Farbton ist um 20% tiefer als auf einem nach herkömmlicher
Pad-Dry-Pad-Steam-Methode gefärbtem Textil.
Ein Viskose-Gewebe, Gewicht ca. 100 g/m2, wird durch ein Foulardchassis
gefahren und mit einer wässrigen Flotte, bestehend aus 50 g/l des
Reaktivfarbstoffes C.l. Reactive Red 180 der Formel
18 m/l Natronlauge, 32,5 gew.-%, und 15 g/l "Maddrellsches Salz" und 2 g/l eines
anionischen Netzmittels, wie z. B. Leonil SRP, mit einer Flottenaufnahme von 90%
bei einer Temperatur von 20°C geklotzt. Man fixiert den Farbstoff wie in Beispiel 2
beschrieben und stellt die Ware wie üblich fertig. Die rote, farbstarke Färbung ist um
20% tiefer angefärbt als ein Material, das mit der gleichen Farbstoffmenge nach
einem Pad-Steam-Verfahren coloriert wurde. Das Echtheitsniveau entspricht dem zu
erwartenden Stand der Reaktivfarbstoffe. Die Ware hat einen wesentlich besseren
Griff als eine nach der Wasserglas-Methode gefärbte Ware.
Claims (11)
1) Verfahren zum Färben von cellulosischen Textilien nach einem
Klotzverfahren oder Sprühverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die
Färbeflotte oder Sprühlösung 5 bis 100 g/l eines anorganischen
Polyphosphats enthält und einen pH-Wert von 10 bis 13,5 hat.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbeflotte
oder Sprühlösung 7 bis 40 g/l, vorzugsweise 10 bis 20 g/l, eines
anorganischen Polyphosphates enthält.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Färbeflotte oder Sprühlösung einen pH-Wert von 11 bis 13 hat.
4) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das anorganische Polyphosphat ein niedermolekulares
Polyphosphat der Formel Mn+2PnO3n+1 mit n = 2 bis 10, ein hochmolekulares
Polyphosphat der Formel MnH2PnO3n+1 mit n = 11 bis 90, ein cyclisches
Metapolyphosphat der Formel MnPnO3n oder ein Gemisch davon ist, wobei M
ein Alkalimetall bedeutet.
5) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das anorganische Polyphosphat ein Salz der
Triphosphorsäure oder der Tetraphosphorsäure ist.
6) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das anorganische Polyphosphat das Grahamsche Salz,
das Maddrellsche Salz oder das Kurrolsche Salz ist.
7) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das anorganische Polyphosphat als Feststoff oder als
wäßrige Lösung der Färbeflotte oder Sprühlösung zugegeben wird.
8) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klotzverfahren ein Klotz-Kaltverweilverfahren, ein
Pad-Dry-Pad-Steam-Verfahren, ein Pad/Air-Steam-Verfahren oder ein
Thermosol/Pad-Steam-Verfahren ist.
9) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Färbeflotte einen faserreaktiven Farbstoff enthält.
10) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Färbeflotte 0,1 bis 5 g/l eines anionischen
Netzmittels enthält.
11) Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das cellulosische Textil aus Baumwolle, Leinen, Hanf
oder regenerierter Cellulose besteht oder ein Mischgewebe mit
Polyesterfasern oder Polyamidfasern ist.
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