DE19714300A1 - Vorrichtung zum Führen einer Luppe - Google Patents
Vorrichtung zum Führen einer LuppeInfo
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- B21B19/06—Rolling hollow basic material, e.g. Assel mills
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von um ihre Längsachse rotierend
aus einem Schrägwalzwerk, insbesondere Asselwalzwerk austretenden Luppen.
Die in einem Schrägwalzwerk, insbesondere Asselwalzwerk gewalzten Luppen treten
mit einer bestimmten Geschwindigkeit aus dem Walzwerk aus und rotieren dabei um
ihre eigene Achse. Die Bewegungen der Luppen müssen während des Walzprozesses
im Auslauf durch geeignete Führungen kontrolliert oder unterstützt werden, bis sie
nach Beendigung des Walzprozesses in dem nachfolgenden Rollgang
weitertransportiert werden. Zur Gestaltung der Führungen im Auslauf existieren bis
heute eine ganze Reihe mehr oder weniger aufwendiger Vorschläge, von denen einige
realisiert und in ihrer Funktionsweise bestätigt worden sind.
Insbesondere bei Anlagen, die Luppen mit extrem großen d/s-Verhältnissen walzen
(beispielsweise d/s = 50 ) versagen die bekannten Auslaufführungen; denn
dünnwandige Luppen können bei hohen Temperaturen nur sehr kleine Biege- und
Torsionsmomente übertragen. Stößt die heiße Luppe im Auslauf nur gegen kleine
Kanten oder wird die Vorwärtsbewegung anderweitig, z. B. durch
Durchmesserschwankungen an der Luppe behindert, kommt es sehr schnell zu
Vibrationen oder Aufstauungen, bei denen sich die Luppe wellenförmig verwirft. In der
Folge entstehen Vibrationen, die so stark werden können, daß der Walzvorgang
abgebrochen werden muß.
Auch bei einigermaßen ruhig ablaufendem Walzvorgang steigt die zu überwindende
Reibkraft mit der gewalzten Länge und damit der Masse der Luppe an. Wird die
Drehbewegung der Luppe im Auslauf nicht durch entsprechende Bauteile unterstützt,
kann unter Umständen die durch das Eigengewicht zu überwindende Reibkraft so groß
werden, daß das übertragbare Torsionsmoment überschritten wird und die Luppe
tordiert wird.
Ausgehend von den geschilderten Problemen und Nachteilen und mit der Erkenntnis,
daß unsaubere Führungen im Ein- und Auslauf des Walzwerkes die Toleranzen
negativ beeinflussen und dadurch die Qualität vermindern, ist es Ziel der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen sicheren Führen der aus dem
Schrägwalzwerk austretenden Luppe zu schaffen, die ein Anstoßen und Verwerfen
vermeidet, die die Torsionsbeanspruchung reduziert und Schwingungen und
Vibrationen weitgehend eliminiert.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Führen der
Luppe vorgeschlagen, die durch mindestens zwei sich über die gesamte maximale
Luppenlänge erstreckende rohrförmige Führungsrollen gekennzeichnet ist, die
unterhalb der Auslaufebene der Luppe parallel zur Luppenauslaufrichtung
nebeneinander um ihre Längsachse drehbar gelagert angeordnet sind.
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht dementsprechend darin, eine
durchgehende rotierende rohrförmige Führung für die auslaufende Luppe zu schaffen,
die sicherstellt, daß die spiralförmig auslaufende Luppe möglichst ungehindert, jedoch
optimal geführt das Walzwerk verläßt. Die durchgehenden Führungsrollen können
Durchmesserschwankungen an der auslaufenden Luppe problemlos aufnehmen, eine
Verdrallung bei dünnwandigen langen Luppen wird durch die rotierenden
Führungsrollen sicher vermieden.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die rohrförmigen Führungsrollen jeweils stirnseitig
gelagert sind, wie dies beispielsweise bei Rollenkühlbetten bereits praktiziert wird.
Um die Durchbiegung der rohrförmigen Führungsrollen zwischen den Lagerungen zu
verhindern ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die
Führungsrollen in Abständen durch unterhalb desselben angeordnete drehbar
gelagerte Stützrollen abgestützt sind.
Besonders bei sehr dünnwandigen langen Luppen kann es erforderlich sein, die
Führungsrollen nicht durch die spiralförmig drehende Luppe mitnehmen zu lassen. In
diesem Fall ist erfindungsgemäß vorgesehen, die rohrförmigen Führungsrollen
und/oder die Stützrollen durch auf Luppenauslaufdrehzahl synchronisierte Antriebe
drehanzutreiben. Dadurch werden auf die Luppe wirkende Torsionskräfte vermieden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß zwei rohrförmige
Führungsrollen um 30° von der horizontalen Auslaufebene versetzt beidseitig unter der
Luppe angeordnet sind. In dieser Anordnung kann die Luppe gleichmäßig auf beiden
Führungsrollen aufliegen und durch diese beim Auslauf abgestützt werden.
Zur Einstellung der Lage der rohrförmigen Führungsrollen auf unterschiedliche
Luppendimensionen ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, die
Führungsrollen auf symmetrisch zur Walzmitte angeordneten geneigten
Führungsschlitten verstellbar zu lagern. Durch Verschieben der Führungsrollen auf
diesen Führungsschlitten läßt sich die Höheneinstellung und gleichzeitig der Abstand
der Führungsrollen voneinander variieren, so daß auch im Durchmesser stark
unterschiedliche Luppen sicher geführt werden können. Insbesondere bei der
Anordnung von nur zwei rohrförmigen Führungsrollen ist es sinnvoll, wenn nach einem
anderen Merkmal der Erfindung, oberhalb der rohrförmigen Führungsrollen senkrecht
über der Luppe mehrere an den Luppenmantel anlegbare und zum Auswerfen der
Luppe gemeinsam wegschwenkbare kurze Führungsrollen vorgesehen sind. Diese
Führungsrollen verhindern ein seitliches Ausbrechen der auslaufenden Luppe aus der
Auflage auf den rohrförmigen Führungsrollen.
Zum Abtransport der fertiggewalzten Luppe ist schließlich erfindungsgemäß
vorgesehen, daß zwischen den unteren beiden rohrförmigen Führungsrollen heb- und
senkbare Scheibenrollen vorgesehen sind, die jeweils um eine horizontale und quer
zur Luppenauslaufrichtung verlaufende Achse drehantreibbar sind. Diese
Scheibenrollen werden nach dem Wegschwenken der oberen kurzen Führungsrollen
von unten eingeschwenkt und heben die Luppe von den rohrförmigen Führungsrollen
ab, um sie in bekannter Weise auf den Umfangsnuten der Scheibenrollen bis zur
Übergabeposition an eine Abtransporteinrichtung zu transportieren. Hiernach wird die
fertiggewalzte Luppe in bekannter Weise, beispielsweise über einen Schwenkhebel
ausgeworfen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine optimale Führungsvorrichtung für die spiralförmig
auslaufenden Luppen dar und ist insbesondere für dünnwandige Luppen günstig
einsetzbar. Bei diesen dünnwandigen Luppen kann die Verdrallungsgefahr in
herkömmlichen Luppenführungen sicher vermieden werden, eine Gefahr des
Ausknickens der Luppe besteht durch die Verwendung der durchgehenden Führung
nicht mehr.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung. Die spiralförmig auslaufende Luppe 1 wird durch zwei untere, jeweils
vorzugsweise um 30° von der horizontalen Auslaufebene versetzt angeordnete
Führungsrollen 2 geführt. Die Führungsrollen 2 sind über die maximal zu walzende
Luppenlänge (z. B. 15 m) als durchgehendes Führungsrohr ausgebildet. Jeweils
stirnseitig befindet sich die Radiallagerung 3 der drehbaren rohrförmigen
Führungsrollen 2. Zur Unterstützung der Führungsrollen 2 sind in entsprechenden
Abständen untere Stützrollen 4 angebracht. Bei Bedarf können die rohrförmigen
Führungsrollen 2 mit einem auf die Auslaufdrehzahl der Luppe 1 synchronisierten
Antrieb angetrieben werden. Die dimensionsabhängige Einstellung der rohrförmigen
Führungsrollen 2 erfolgt zentral zur Walzmitte einzeln über entsprechend geneigte
Führungsschlitten 5 oder bei geringeren Durchmesserunterschieden gemeinsam um
einen außerhalb angeordneten Drehpunkt. Mehrere in Längsrichtung oben
angeordnete kurze Führungsrollen 6 verhindern ein seitliches Ausbrechen der
auslaufenden Luppe 1.
Nach dem Walzende werden die oberen kurzen Führungsrollen 6 ausgeschwenkt, und
zwar in eine Stellung die bei 6.1 dargestellt ist. Die zwischen den rohrförmigen
Führungsrollen 2 angeordneten angetriebenen Scheibenrollen 7 werden zum
Längstransport der Luppe 1 eingeschränkt, wodurch die Luppe angehoben und in eine
Übergabeposition transportiert wird. Dort wird die fertiggewalzte Luppe 1 über einen
einschwenkbaren Hebel 8 seitlich ausgeworfen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Führen von um ihre Längsachse rotierend aus einem
Schrägwalzwerk, insbesondere Asselwalzwerk austretenden Luppen,
gekennzeichnet durch
mindestens zwei sich über die gesamte maximale Luppenlänge erstreckende
rohrförmige Führungsrollen (2), die unterhalb der Auslaufebene der Luppe (1)
parallel zur Luppenauslaufrichtung nebeneinander um ihre Längsachsen
drehbar gelagert angeordnet sind.
2. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Führungsrollen (2) jeweils stirnseitig gelagert (3) sind.
3. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmigen Führungsrollen (2) in Abständen durch unterhalb
derselben angeordnete drehbar gelagerte Stützrollen (4) abgestützt sind.
4. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmigen Führungsrollen (2) und/oder die Stützrollen (4) durch auf
Luppenauslaufdrehzahl synchronisierte Antriebe drehantreibbar sind.
5. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei rohrförmigen Führungsrollen (2) diese um 30° von der
horizontalen Auslaufebene versetzt beidseitig unterhalb der Luppe (1)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung der Lage der rohrförmigen Führungsrollen (2) auf
unterschiedliche Luppendimensionen die Führungsrollen (2) auf symmetrisch
zur Walzmitte angeordneten geneigten Führungsschlitten (5) verstellbar
gelagert sind.
7. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zur Einstellung der Lage der rohrförmigen Führungsrollen (2) auf
unterschiedliche Luppendimensionen die Führungsrollen (2) gemeinsam um
einen zentralen Drehpunkt verschwenkbar sind.
8. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der rohrförmigen Führungsrollen (2) senkrecht über der Luppe ()
mehrere an den Luppenmantel anlegbare und zum Auswerfen der Luppe (1)
gemeinsam wegschwenkbare (6.1) kurze Führungsrollen (6) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung zum Führen von Luppen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abtransport der gewalzten Luppe (1) zwischen den unteren beiden
rohrförmigen Führungsrollen (2) heb- und senkbare Scheibenrollen (7)
vorgesehen sind, die jeweils um eine horizontale und quer zur
Luppenauslaufrichtung verlaufende Achse drehantreibbar sind.
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