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Die
Erfindung betrifft eine Spinnbox einer Offenend-Rotorspinnmaschine entsprechend dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs.
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Wenn
an einer Spinnstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine der Faden
gebrochen ist oder an einer Spinnstelle das Spinnen aufgenommen werden
soll, wird an der jeweiligen Spinnstelle ein Fadenende durch das
Fadenabzugsrohr bis in den Rotor zurückgeführt, damit es sich dort mit
in den Rotor eingespeisten Fasern verbindet. Mit dem kontinuierlichen
Einspeisen von Fasern und dem Abziehen des Fadens beginnt der Spinnprozess.
Das Einführen des
Fadens in den Rotor sowie das Einspeisen der Fasern muss genau aufeinander
abgestimmt sein, damit der Bereich des Anspinners in Aussehen und Qualität nicht
in unzulässiger
Weise von dem übrigen Faden
abweicht.
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Ein
Anspinnvorgang erfordert besondere Sorgfalt beim Einspeisen der
Fasern. wenn ein Faden bricht, wird die Faserbandzufuhr sofort gestoppt. Der
Faden wird in der Regel aufgrund der hohen Wickelgeschwindigkeit
aus der Spinnkammer und damit aus dem Rotor herausgezogen. vor jedem
Anspinnen, bevor der Faden in die Spinnkammer zurückgeführt wird,
ist es üblich,
den Rotor zu reinigen. Diese Maßnahme
hat präventiven
Charakter, um die Qualität
des Garns zu erhöhen.
Im Rotor angesammelter Schmutz sowie Fasern, die für den Anspinnprozeß störend sind,
sollen dadurch entfernt werden. Da aber das Faserband in der Auflöseeinrichtung
eingeführt
bleibt, sich die Auflösewalze
ständig
dreht und ständig
der Spinnunterdruck an der Spinnkammer anliegt, ist nicht auszuschließen, daß nach einer durchgeführten Reinigung,
wenn der stehende Rotor auf den Anspinnvorgang wartet, Fasern in
Richtung Rotor transportiert werden und sich an der tiefsten Stelle
in der Fasersammelrille des Rotors sammeln. Diese unkontrollierten,
in der Spinnkammer umherfliegenden Fasern können durch Absetzen im Rotor während des
Anspinnens Flocken im Faden bilden und somit Fadenfehler auslösen. Es
ist deshalb wichtig, dass sich vor dem Anspinnvorgang keine vagabundierenden
Fasern im Rotor festsetzen können.
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Um
das Anspinnen und die Fadenbildung ohne störende Fasern durchführen zu
können,
ist es aus der
DE 44
45 740 A1 bekannt, durch Öffnen einer Klappe eine Luftströmung in
der Spinnkammer zu erzeugen und diese Luftströmung so lange aufrechtzuerhalten,
bis die Drehzahl des Rotors einen Wert erreicht, bei dem die Fliehkräfte der
Fasern eine durch die Luftströmung
nicht mehr beeinflußbare
Ablagerung der Fasern in der Rotorrille bewirken.
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Aus
der
DE 28 18 794 A1 ist
es bekannt, während
des Anspinnvorgangs den Unterdruck in der Spinnkammer ebenfalls
durch Öffnen
einer Klappe an einer Luftzuführöffnung einer
Spinnkammer zu beeinflussen, um vor der Einspeisung von Fasern zum Anspinnen
den Rotor von Fasern, die dort bereits abgelegt sind, zu befreien
und die Zuführgeschwindigkeit
der für
den Anspinner eingespeisten Fasern auf die Rotordrehzahl abzustimmen.
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Durch
eine von einer Klappe freigegebene Öffnung können aus der Umgebung Fasern
und Schmutz angesaugt werden, die sich an den Rand der Öffnung ansetzen
oder beim Schließen
der Klappe eingeklemmt werden. Das Ansetzen des Schmutzes wird inbesondere
durch Fasern begünstigt,
die durch Honigtau verklebt sind. wird durch die Schmutzansammlung
die Klappe am vollständigen Schließen gehindert,
können
Falschluftströme
in der Spinnkammer auftreten, die das Einspeisen der Fasern in den
Rotor und damit den Spinnprozess negativ beeinflussen.
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Aus
der vorangemeldeten, aber nachveröffentlichten,
DE 196 24 537 A1 ist es
bekannt, zum Ausblasen der den Anspinnvorgang störenden Fasern durch die dem
Rotor gegenüberliegende
Abzugsdüse
für den
Faden Druckluft zentrisch in die Rotortasse einzublasen. In dem
sogenannten Verdeck, einem Deckel, der die Spinnkammer abdeckt, ist
dazu ein Ventil vorgesehen, das die Druckluftzuleitung verschließt. Es besteht
aus einer Kugel, die mittels einer gegen den Spinnunterdruck wirkenden
Feder gegen eine Dichtfläche
gedrückt
wird. Unter der Einwirkung der einströmenden Druckluft hebt die Kugel
von der Dichtfläche
ab, und die Druckluft strömt durch
die Abzugsdüse
in den Rotor. Wenn Fasern und Staub auf der Dichtfläche ein
vollständiges
Anliegen der Kugel verhindern, kann während des Spinnprozesses Falschluft
durch das Ventil einströmen. Wenn
sich Fasern und Staub in die Feder setzen und dadurch ihre Elastizität herabsetzen,
ist eine gesteuerte Luftzufuhr nicht mehr möglich.
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Des
Weiteren ist in der
DE
41 31 684 A1 ein Verfahren zum Vorbereiten eines Spinnrotors
für den Anspinnprozess
bekannt, bei welchem in einer ersten Reinigungsphase zunächst die
Rotorrille pneumatisch gereinigt, beispielsweise ein in der Rotorrille vorhandener
Faserring aufgebrochen wird.
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In
einer zweiten Reinigungsphase wird anschließend der Abstandes zwischen
der Spinnrotorvorderkante und der Kanalplatte vergrößert, so
dass durch den Spinnunterdruck eine Saugluftströmung entsteht, die von der
Rotorrille zum Rotorrand weist.
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Diese
Saugluftströmung
sorgt dafür,
dass Verunreinigungen und vagabundierende Fasern aus dem Spinnrotor
entfernt werden. Die Saugluftströmung
kann durch definierte Zuführung
von Druckluft unterstützt
werden, die über
eine Blasbohrung zugeführt
wird.
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Die
Dosierung der Druckluft erfolgt dabei über ein Absperrorgan, beispielsweise
ein Elektromagnetventil.
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Auch
durch die
DE 24 10
269 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Spinnrotor
einer Offenend-Spinnvorrichtung bekannt.
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Bei
dieser Einrichtung wird, pneumatisch unterstützt, über das Fadenabzugsröhrchen ein
mechanisches Reinigungselement in Spinnvorrichtung bzw. in die Rotorrille
des Spinnrotors eingeführt.
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Zusätzlich zu
diesem mechanischen Reinigungselement kann außerdem Druckluft eingesetzt werden,
die über
eine entsprechende Druckluftzuführung
in den Spinnrotor geblasen wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, zur Vorbereitung und Durchführung des
Anspinnvorgangs über
eine verschließbare Öffnung in
der Spinnbox die Luftzufuhr, insbesondere zur Reinigung des Rotors,
optimal zu steuern und Falschlufteintritt während des Spinnens zu vermeiden.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in
den abhängigen
Ansprüchen
beansprucht.
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Durch
das erfindungsgemäße Verschließen der Öffnung zur
gesteuerten Zufuhr von Luft in die Spinnkammer der Spinnbox mittels
eines Schiebers wird das Anlagern von Schmutz an der Öffnung,
der die Funktionsfähigkeit
des Verschlusses behindert und Falschluft verursacht, wirksam verhindert.
Insbesondere die Schließbewegung
eines Schiebers über den
die Dichtfläche bildenden
Rand der Öffnung
hat eine reinigende Wirkung, weil eventuell auf der Dichtfläche abgesetzter
Schmutz abgestreift und dadurch die die Öffnung dicht verschließende Funktion
des Schiebers sichergestellt wird.
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Durch
eine Serviceeinrichtung, die auch den Anspinnvorgang ausführt, kann
der Schieber betätigt werden.
Die Betätigung
des Schiebers kann beispielsweise durch einen Manipulator erfolgen,
der von der Serviceeinrichtung der Spinnstelle zugestellt wird,
um während
des Anspinnvorgangs das Faserband in die Spinnstelle einzuspeisen.
Der Schieber besitzt ein Betätigungselement,
das in der Bewegungsbahn einer Kontur des Manipulators angeordnet
sein kann, so daß die Öffnungsstellung
des Schiebers in Abhängigkeit
von der Zustellbewegung des Manipulators veränderbar ist. Der Manipulator kann
aber auch einen Betätiger
tragen, der unabhängig
von der Bewegung des Manipulators ansteuerbar und mit dem Betätigungselement
des Schiebers in Wirkverbindung bringbar ist. Möglich ist auch die Betätigung des
Schiebers durch eine Blasdüse,
die zur Vorbereitung des Anspinnvorgangs der Öffnung zugestellt werden kann.
In diesem Fall weist die Blasdüse
eine Kontur auf, die zur Öffnung
des Schiebers an dessen Betätigungselement
angreift.
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Ein
Schieber bietet gegenüber
den bekannten Verschlusselementen einer Öffnung den Vorteil, daß er in
jede beliebige Öffnungsstellung
verstellt werden kann. Dadurch kann der freigegebene Querschnitt
der Öffnung
beliebig eingestellt und dadurch die Luftströmung in ihrer Intensität stufenlos
verändert
und dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden, beispielsweise in
Abhängigkeit
vom Rotordurchmesser und den Garnparametern.
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Die
Reinigungsfunktion des Schiebers wird unterstützt, wenn die Vorderkante des
Schiebers eine den Rand der Öffnung
beim Schließvorgang
reinigende Kontur aufweist. Die Kontur kann beispielsweise, in Schließrichtung
gesehen, wie ein Schaber keilförmig
spitz zulaufen. Um den Rand der Öffnung als
Dichtfläche
vor Beschädigungen
zu schützen
und um sich der Kontur der Dichtfläche leichter anzupassen, kann
die reinigende Kontur des Schiebers an seiner Vorderkante aus einem
elastischen Werkstoff gefertigt sein, beispielsweise aus Kunststoff
oder Hartgummi.
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Aufgrund
des möglichen
Verschleißes
ist es weiterhin vorteilhaft, die reinigende Kontur des Schiebers
auswechselbar an seiner Vorderkante zu befestigen. Die Befestigung
kann beispielsweise durch Klemmen oder Verschrauben erfolgen.
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Zur
Unterstützung
der Schließbewegung
des Schiebers nach seiner Betätigung
ist es vorteilhaft, wenn der Schieber mit einer selbsttätig wirkenden Rückstelleinrichtung
zur Einnahme der Schließstellung
verbunden ist. Die Rückstelleinrichtung
kann außerdem
zur Stabilisierung der Stellung des Schiebers bei der Variation
des Öffnungsquerschnitts
zur Steuerung der Luftströmung
beitragen.
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Die
Dichtwirkung des Schiebers gegen den Eintritt von Falschluft während des
Spinnens wird wesentlich erhöht,
wenn der Schieber auf seiner der Öffnung zugewandten Fläche mit
einer Membran bespannt ist. Wenn der Schieber geschlossen ist, wird die
Membran aufgrund des an der Öffnung
anliegenden Spinnunterdrucks auf die Öffnung gesaugt und legt sich
auf deren Rand. Dadurch wird die Öffnung vorteilhaft gegen jeden
Luftzutritt vollständig
abgedichtet.
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Die Öffnung an
der Spinnbox kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zur Aufnahme
einer Druckluftdüse
ausgebildet sein, die dann zustellbar ist, wenn die Öffnung durch
den Schieber freigegeben worden ist. Aufgrund des höheren Drucks
und der höheren
Stömungsgeschwindigkeit
von Druckluft gegenüber
Saugluft, die durch den Spinnunterdruck erzeugt wird, erfolgt eine
besonders effektive Reinigung. Eine Reinigung des Rotors mit zentral
in den Rotor eingeblasener Druckluft wird beispielsweise in der
DE 196 24 537 A1 beschrieben.
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Anhand
eines Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Spinnstelle, vor der eine Serviceeinrichtung positioniert ist, die
der Spinnbox einen Manipulator für
den Faserbandeinzug sowie zur Betätigung des Schiebers zugestellt
hat und wobei der Manipulator eine Druckluftdüse trägt,
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2 einen
Ausschnitt aus 1, wobei der vom Schieber völlig freigegebenen Öffnung die Druckluftdüse zugestellt
ist, als Einzelheit, geschnitten,
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3 die Öffnung mit
dem Schieber im geschlossenen Zustand als Einzelheit, in der Seitenansicht,
geschnitten, und
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4 teilweise
in der Aufsicht,
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5 den
Aufbau des Schiebers,
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6 eine
Variante der Anordnung von Manipulator, Betätiger für den Schieber und Druckluftdüse, bei
der die Druckluftdüse
der Spinnstelle unabhängig
vom Manipulator zustellbar ist, und
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7 eine
Druckluftdüse,
die eine Kontur zur Betätigung
des Schiebers aufweist.
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1 zeigt
einen Teil einer Spinnstelle 1 einer Offenend-Rotorspinnmaschine.
Vor der Spinnstelle 1, von der nur die zum Verständnis der
Erfindung beitragenden Merkmale dargestellt sind, ist eine Serviceeinrichtung 2 positioniert.
Von der Spinnstelle 1 ist die Spinnbox 3 zu sehen.
In der Spinnkammer 4, die an einer hier nicht dargestellten
Unterdruckquelle zur Aufrechterhaltung des Spinnunterdrucks angeschlossen
ist, dreht sich der Rotor 5. Antrieb und Lagerung der Welle 6 des
Rotors 5 im Gehäuse 7 der
Spinnbox 3 erfolgt in aus dem Stand der Technik bekannter
Weise auf sogenannten Twin-Disc-Scheiben,
von der Lagerung der Welle 6 des Rotors 5 ist
eine Scheibe der Twin-Disc-Lagerung 8 zu sehen. Die Spinnkammer 4 wird
durch einen Deckel, der als Verdeck 9 bezeichnet wird,
verschlossen, in dem das Fadenabzugsrohr 10 angeordnet
ist. Es reicht von der dem Rotor 5 gegenüberliegenden
Fadenabzugsdüse 11 bis
zur Austrittsöffnung 12 im
Verdeck 9. Das Verdeck 9 enthält außerdem den Faserleitkanal 13,
durch den die in der Auflöseeinrichtung 14 aus
einem hier nicht dargestellten Faserband von der Auflösewalze 15 ausgekämmten Fasern
in den Rotor 5 transportiert werden. Der Einzug des Faserbands
erfolgt mittels einer Einzugswalze, deren axial gerichteter Fortsatz 16 aus
dem Gehäuse
der Auflöseeinrichtung 14 ragt
und von der Serviceeinrichtung 2 zum gesteuerten Einzug
des Faserbands während
des Anspinnvorgangs betätigt wird.
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Das
Verdeck
9 enthält
weiterhin ein Rohr
17, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in der Spinnkammer
4 in die Rotortasse
5a des
Rotors
5 mündet.
Es dient der Zuführung
von angesaugter Luft oder Druckluft, insbesondere zur Reinigung
der Rotortasse
5a. Das Rohr
17 kann auch, entsprechend
dem Ausführungsbeispiel
in der
DE 196 24 537
A1 , hinter der Fadenabzugsdüse in das Fadenabzugsrohr münden. Die Öffnung
18 am
anderen Ende des Rohrs
17 befindet sich in einem Adapter
19 für eine zustellbare
Druckluftdüse
25,
der in der Wand
20 des Verdecks
9 eingesetzt ist
und erfindungsgemäß durch
einen Schieber
21 verschlossen wird.
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Die
Betätigung
des Schiebers 21 erfolgt durch die Serviceeinrichtung 2.
Die hier nicht näher dargestellte
Serviceeinrichtung 2 ist, wie aus dem Stand der Technik
allgemein bekannt, auf dem Gestell der Spinnmaschine verfahrbar
gelagert. Sie fährt entlang
der Spinnstellen 1 und führt nach einem Fadenbruch oder
Spulenwechsel das Anspinnen durch. Dazu ist die Serviceeinrichtung 2 mit
einem Manipulator 22 ausgestattet. Dieser trägt beispielsweise
einen Antrieb 23 für
die Einzugswalze, der mit dem Fortsatz 16 der Einzugswalze
gekoppelt werden kann, um während
des Anspinnvorgangs Faserband einzuspeisen.
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Der
Manipulator
22 ist weiterhin dazu eingerichtet, den Schieber
21 zu
betätigen,
welcher dann die Öffnung
18 freigibt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
trägt der
Manipulator
22 einen Betätiger
24 mit einer
Kontur
51, die an das Betätigungselement
49 des
Schiebers
21 angreift. Durch das Öffnen des Schiebers
21 strömt Luft
durch die Öffnung
18 in
die Leitung
17 und dadurch in den Rotor
5 und die
Spinnkammer
4. Diese werden so vor dem Anspinnen von vagabundierenden
Fasern gereinigt. Diese Art der Reinigung ist beispielsweise aus
der
DE 28 18 794 A1 bekannt.
Die Reinigung des Rotors
5 kann zusätzlich durch das Einblasen
von Druckluft unterstützt
werden. Der Manipulator
22 kann dazu mit einer Druckluftdüse
25 ausgestattet
sein, die der vom Schieber
21 freigegebenen Öffnung
18 zugestellt
werden kann. Die Düse
25 ist
mit einer Druckluftquelle verbunden, wie durch das Symbol
26 angedeutet
wird.
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Der
Manipulator 22 ist verschwenkbar auf der Serviceeinrichtung 2 angeordnet.
Zwei gleich lange Schwingen 27 und 28 sind in
Drehgelenken 29 beziehungsweise 30 auf der Serviceeinrichtung 2 gelagert.
Die Schwingen 27 und 28 tragen den Manipulator 22.
Er ist in den Drehgelenken 31 und 32 an den Schwingen 27 beziehungsweise 28 aufgehängt. Mittels
eines Antriebs 33 kann die Schwinge 27 um das Gelenk 29 geschwenkt
werden, wie durch den Doppelpfeil 34 angedeutet wird. Dadurch
ist es möglich, den
Manipulator 22 bei der Fahrt der Serviceeinrichtung 2 einzuziehen
und nach einer Positionierung vor einer Spinnstelle 1 durch
Ausschwenken der Spinnstelle zuzustellen. Die Bewegung erfolgt in
einem Kreisbogen mit großem
Radius, wie durch den Doppelpfeil 35 angedeutet wird. Die
Fahrt der Serviceeinrichtung 2, die Bewegungen des Manipulators 22 sowie
der Antrieb 23 der Einzugswalze werden von einer Steuereinrichtung 36 in
der Serviceeinrichtung 2 gesteuert.
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2 zeigt
den vollständig
geöffneten Schieber 21 und
die freigegebene Öffnung 18,
der die Druckluftdüse 25 zugestellt
ist, als Einzelheit im Schnitt. Die Öffnung 18 liegt in
einem Adapter 19 und ist trichterförmig so gestaltet, daß sie die
kegelförmige
Mündung 37 der
Druckluftdüse 25 aufnehmen kann.
Der Adapter 19 ist in die Wand 20 des Verdecks 9 eingesetzt.
An ihm ist das Rohr 17 zur Zufuhr der Luft in den Rotor 5 angeschlossen.
Der Rand 38 der Öffnung 18 ist
gleichzeitig der Anschlag für
die Mündung 37 der
Druckluftdüse 25 und
die Dichtfläche,
auf der der Schieber 21 aufliegt. Die Druckluftdüse 25 besteht
aus einem an der Mündung 37 kegelförmig zulaufendem
Rohr 39, das verschiebbar in einem weiteren Rohr 40 gelagert
ist, und sich gegen eine Feder 41 abstützt. Bei der Zustellung des
Manipulators 22 können
dadurch Wegtoleranzen überbrückt werden,
wie durch den Doppelpfeil 42 angedeutet wird. Ein Dichtring 43 aus
einem elastischen Material, beispielsweise Gummi, legt sich an die Dichtfläche 38 an,
um einen unerwünschten
Luftaustritt an der Öffnung 18 zu
vermeiden. Nach der Zustellung der Druckluftdüse 25 wird ein hier
nicht dargestelltes Ventil geöffnet
und, wie durch den Pfeil 44 angedeutet wird, strömt Druckluft
von der Druckluftquelle 26 (1) durch
das Rohr 39 in das Rohr 17.
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Der
Schieber 21 ist der Kontur der Dichtfläche 38, dem Rand der Öffnung 18,
angepaßt
und schildförmig
gebogen. An einer der Schmalseiten 45 des Schiebers 21 ist
ein dreieckförmiges
Blech 46 als Schwenkhebel befestigt, das den Schieber 21 mit seiner
Schwenkachse 47 verbindet. Die Schwenkachse 47 ist
unterhalb des Adapters 19 mit der Öffnung 18 in der Wand 20 des
Verdecks 9 angeordnet. Durch eine Feder 48, die
sich einerseits am Verdeck 9 und andererseits an dem Schwenkhebel 46 abstützt, wird
der Schieber 21 in Schließstellung gehalten. An der
schmalen Seite 45 des Schiebers 21 ist weiterhin
ein Betätigungselement 49 angeordnet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist es ein Zapfen, der in die Bewegungsbahn 50 der Kontur 51 reicht, die
am Manipulator 22 angeordnet ist. Der Manipulator 22 trägt den Betätiger 24 für den Schieber 21,
der seinerseits am stirnseitigen Ende die Kontur 51 aufweist.
Diese Kontur 51 legt sich bei der Zustellbewegung 35 des
Manipulators 22 an das Betätigungselement 49 des
Schiebers 21 an und drückt
ihn in die gezeigte Öffnungsstellung.
Dabei schwenkt der Schieber 21 in Pfeilrichtung 52 um
seine Schwenkachse 47, wobei das Betätigungselement 49 entlang
der Betätigungskontur 51 gleitet.
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Zur
Reinigung der Dichtfläche 38 um
die Öffnung 18 weist
der Schieber 21 an seiner Vorderkante 53 eine
schaberförmige Kontur 54 auf,
mit der sich eventuell auf der Dichtfläche 38 anlagernder Schmutz,
beispielsweise durch Honigtau verklebte Fasern und Staub, während der
Schließbewegung abgestreift
werden kann, um die Dichtfläche 38 zu säubern.
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Um
eine besonders gute Abdichtung der Öffnung 18 bei geschlossenem
Schieber 21 zu erreichen, ist der Schieber 21 auf
seiner der Öffnung 18 zugewandten
Seite mit einer Membran 55 bespannt. Bei geschlossenem
Schieber 21 wird die Membran 55 durch den an der Öffnung 18 anliegenden
Spinnunterdruck angesaugt und legt sich auf die Dichtfläche 38.
Dadurch wird die Öffnung 18 während des Spinnprozesses
wirkungsvoll dicht verschlossen, so daß der eventuelle Zutritt von
Falschluft verhindert wird.
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Die 3 zeigt
den Schieber 21 in geschlossener Stellung in einer Seitenansicht,
den 1 und 2 entsprechend, die 4 eine
Aufsicht auf den geschlossenen Schieber 21. Durch die Feder 48 wird über das
an der Schmalseite 45 des Schiebers 21 angebrachte
Blech 46 der Schieber in Schließstellung vor der Öffnung 18 gehalten.
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Die 5 zeigt
den Schieber 21 als Einzelheit. Da die schaberförmige Kontur 54 und
die Membran 55 Verschleißteile sind, ist es vorteilhaft,
wenn diese Teile auswechselbar am Schieber 21 befestigt sind.
Dazu ist die Membran 55 um die Vorderkante 53 des
Schiebers 21 gelegt und wird von der mit Schrauben 56 an
der Vorderkante 53 befestigten Kontur 54 eingeklemmt.
Die Kontur 54 kann beispielsweise ein aus Kunststoff gefertigtes
Profil sein, das eine keilförmig
zulaufende Kante 57 zum Abschaben des Schmutzes von der
Dichtfläche 38 und
einen Anschlag 58 zum paßgenauen Aufsetzen auf den Schieber 21 aufweist.
Die Membran ist weiterhin um die Unterkante 59 des Schiebers 21 herumgeführt und
wird auf seiner, der Öffnung 18 abgewandten Seite,
mittels einer Leiste 60 geklemmt, die mit Schrauben 61 auf
der besagten Seite befestigt ist.
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In 6 ist
eine Variante der Anordnung des Manipulators, des Betätigers für den Schieber
und der Druckluftdüse
dargestellt. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel entsprechend
der 1, ist die Druckluftdüse unabhängig von dem Manipulator mit dem
Antrieb der Einzugswalze zustellbar. Die mit der 1 übereinstimmenden
Merkmale sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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Der
Manipulator 122 ist, wie im Ausführungsbeispiel nach 1,
an zwei Schwingen 127 und 128 schwenkbar gelagert.
Die beiden Schwingen sind gleich lang, und die Schwinge 127,
im Gelenk 129 in der Serviceeinrichtung 2 gelagert,
trägt im
Gelenk 131 den Manipulator 122. Die Schwinge 128 ist
im Gelenk 130 in der Serviceeinrichtung 2 gelagert
und trägt
im Gelenk 132 den Manipulator 122. Ein am Gelenk 130 angeordneter
Antrieb 133 ermöglicht
das Schwenken der Schwinge 128, wie durch den Doppelpfeil 134 symbolisiert,
und ermöglicht
damit das Einziehen des Manipulators 122 während der
Fahrt der Serviceeinrichtung 2 entlang der Maschine und das
Zustellen des Manipulators 122 dann, wenn sich die Serviceeinrichtung 2 an
einer Spinnstelle 1 positioniert hat. Der Manipulator 122 trägt den Antrieb 23 für die Einzugswalze
und den Betätiger 124 für den Schieber 21,
der allerdings im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach 1 nicht
starr auf dem Manipulator 122 montiert ist. Der Betätiger 124 ist
der Kolben eines Pneumatikzylinders 62. Dieser Pneumatikzylinder 62 wird
von der Steuereinrichtung 36 angesteuert und kann deshalb
unabhängig
von der Position des Manipulators 122 mit seiner Kontur 151 an
das Betätigungselement 49 des
Schiebers 21 angreifen.
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Die
Druckluftdüse 25 ist
unabhängig
von dem Manipulator 122 ebenfalls an zwei gleich langen Schwingen 63 und 64 in
den Drehgelenken 65 beziehungsweise 66 aufgehängt. Die
Schwingen 63 und 64 wiederum sind an den Drehgelenken 67 beziehungsweise 68 in
der Serviceeinrichtung 2 gelagert. Mittels eines Antriebs 69 kann
die Druckluftdüse 25 ebenfalls,
entsprechend dem Doppelpfeil 70, ein- und ausgeschwenkt
werden und einer Öffnung 18 zur Druckluftzufuhr
in die Spinnkammer 4 zugestellt werden.
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Die
in diesem Ausführungsbeispiel
gezeigte getrennte Zustellmöglichkeit
von Druckluftdüse 25 und
Manipulator 122 weist den Vorteil auf, dass die Druckluftdüse 25 nach
dem Säubern
des Rotors 5 und der Spinnkammer 4 zurückgezogen
werden kann in die in 6 gezeigte Stellung und daß anschließend, beispielsweise
bereits bei der Einspeisung der Fasern mittels der durch den Antrieb 23 betätigten Einzugswalze,
eine gesteuerte Luftzufuhr durch das Rohr 17 in die Spinnkammer 4 und
zum Rotor 5 erfolgen kann. Die gesteuerte Luftzufuhr erfolgt
durch eine gesteuerte Bewegung des Betätigers 124, mit dem
die Stellung des Schiebers 21 zur Öffnung 18 variiert
werden kann. Die Bewegung des Betätigers 124 steuert
die Steuereinrichtung 36 durch die Luftzufuhr zum Pneumatikzylinder 62.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Öffnung 18 durch den
Schieber 21 durch die zurückgezogene Druckluftdüse 25 freigegeben
und wird von dem Schieber 21 etwa zur Hälfte verschlossen.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 7 unterscheidet sich von den Ausführungsbeispielen
nach den 1 und 6 dadurch,
dass die Druckluftdüse 25 selbst
eine Kontur 251 zur Betätigung
des Schiebers 21 aufweist. Diese Kontur 251 wird
von dem Ende des Betätigers 224 gebildet
und tritt mit dem Betätigungselement 49 des
Schiebers 21 in Wirkverbindung. Ist der Betätiger 224 starr
an der Druckluftdüse 25 angeordnet,
ist die Öffnungsstellung
des Schiebers 21 abhängig
von der Zustellbewegung der Druckluftdüse 25. Im Ausführungsbeispiel
nach 7 ist der Betätiger 224,
wie im Ausführungsbeispiel
nach 6, der Kolben eines Druckluftzylinders 262.
Dadurch lässt
sich der Schieber 21 auch dann betätigen, wenn die Druckluftdüse 25 die Öffnung 18 freigegeben
hat. Über
die Steuereinrichtung 36 ist der Druckluftzylinder 262 so
ansteuerbar, daß der
Schieber 21 durch den Betätiger 224 in vorgebbare Öffnungsstellungen
versetzt werden kann.
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Es
ist, wie hier nicht dargestellt, auch denkbar, dass keine Druckluftdüse 25 vorgesehen
ist. Die Reinigung des Rotors und der Spinnbox erfolgt dann ausschließlich durch
Freigabe der Öffnung 18 durch den
Schieber 21. Die Freigabe der Öffnung 18 erfolgt in
einem solchen Fall über
die gesteuerte Bewegung des Betätigers 124 mittels
eines eigenen Antriebs, ohne dass der Manipulator 122 dazu
bewegt werden muss.