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Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung für eine Offenend-Rotorspinnmaschine mit einem Spinnrotor, dessen Rotorschaft in einer Rotorschaftlagereinrichtung abgestützt und durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagbar ist und dessen Rotortasse während des Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse umläuft. Das Rotorgehäuse ist durch ein Deckelelement verschließbar, in dem eine Fadenabzugsdüse sowie ein Fadenabzugsröhrchen angeordnet sind. Beabstandet zur Austrittsöffnung des Fadenabzugsröhrchens ist außerdem eine reversibel antreibbare Fadenabzugseinrichtung installiert.
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In der Textilmaschinenindustrie sind im Zusammenhang mit Offenend-Rotorspinnmaschinen verschiedene Ausführungsformen Stand der Technik. Die Offenend-Rotorspinnmaschinen können sich dabei sowohl bezüglich der Ausbildung ihrer Arbeitsstellen, speziell ihrer Offenend-Spinnvorrichtungen, als auch bezüglich der Arbeitsweise bzw. der Bedienung dieser Offenend-Spinnvorrichtungen nach einer Spinnunterbrechung unterscheiden. Insbesondere beim Wiederanspinnen der Arbeitsstellen nach einem Stromausfall, bei dem es an allen Arbeitsstellen der Spinnmaschine gleichzeitig zu einer Spinnunterbrechung gekommen ist, sind die Arbeitsweisen der bekannten Offenend-Rotorspinnmaschinen zum Teil recht unterschiedlich.
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Durch die
DE 101 39 075 A1 sind beispielsweise Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt, die mit so genannten autarken Arbeitsstellen ausgestattet sind. Das heißt, die Arbeitsstellen dieser Offenend-Rotorspinnmaschinen sind so ausgebildet, dass sie nach einer Spinnunterbrechung ohne weitere Hilfe von außen selbsttätig wieder anspinnen können. Nachteilig bei Offenend-Rotorspinnmaschinen, die mit solchen autarken Arbeitsstellen ausgerüstet sind, ist allerdings der relativ hohe Energiebedarf, insbesondere der Saugluftbedarf, den derartige Arbeitsstellen während eines Anspinnvorganges benötigen. Das hat zur Folge, dass nach einem Stromausfall immer nur eine begrenzte Anzahl, zum Beispiel zehn, dieser autarken Arbeitsstellen wieder gleichzeitig neu anspinnen können, mit der Folge, dass es aufgrund der Vielzahl von Arbeitsstellen solcher Offenend-Rotorspinnmaschinen stets eine geraume Zeit dauert, bis alle Arbeitsstellen der Spinnmaschine wieder neu angesponnen haben. Entsprechend weisen diese bekannten Offenend-Rotorspinnmaschinen während der zahlreichen Wiederanspinnvorgänge stets nur einen verminderten Wirkungsgrad auf.
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Des Weiteren sind beispielsweise durch die
DE 199 17 968 A1 Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt, deren Arbeitsstellen durch ein oder mehrere Bedienaggregate versorgt werden. An diesen Offenend-Rotorspinnmaschinen sind fahrbar so genannte Anspinnwagen installiert, die bei Bedarf die Arbeitsstellen, die Hilfe benötigen, anfahren und zum Beispiel deren Offenend-Spinnvorrichtungen nach Spinnunterbrechungen wieder neu anspinnen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass bei derartigen Offenend-Rotorspinnmaschinen nach einem Stromausfall, durch den es an allen Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine zu einer Spinnunterbrechung gekommen ist, selbst mehrere Anspinnwagen eine noch längere Zeit benötigen, um die zahlreichen Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine wieder neu anzuspinnen. Das bedeutet, die durch die DE 199 17 968 A1 bekannten Offenend-Rotorspinnmaschinen weisen nach einem Stromausfall aufgrund des langwierigen Wiederanspinnvorganges einen noch mehr verminderten Wirkungsgrad auf.
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Durch die
DE 10 2005 036 485 A1 sind außerdem so genannte semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt. Die Arbeitsstellen dieser semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen verfügen, wie üblich, über eine Spinnvorrichtung zur Fertigung eines Fadens, eine Fadenabzugseinrichtung sowie eine Spulvorrichtung zur Herstellung einer in einem Spulenrahmen drehbar gehalterten Kreuzspule, wobei die Spinnvorrichtung einen in einem Rotorgehäuse mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor, eine Faserband-Auflösewalze sowie einen einzelmotorisch angetriebenen Faserbandzuführzylinder aufweist und die Fadenabzugseinrichtung durch einen Einzelantrieb beaufschlagbar ist. Des Weiteren weist jede Arbeitsstelle dieser semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen eine Einrichtung zum definierten Ablängen eines vom Bedienpersonal manuell von der Kreuzspule zurückgeholten Fadens, eine Speichereinrichtung zur Aufnahme einer bestimmten Fadenmenge sowie eine gezielt ansteuerbare Antriebseinrichtung zum Abheben der Kreuzspule von der Spulenantriebswalze auf. Bei diesen semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen ist der Antrieb der Fadenabzugseinrichtung jeweils reversibel antreibbar. Außerdem verfügt jede Arbeitsstelle über eine manuell aktivierbare Steuereinrichtung, durch die der Anspinnvorgang gestartet werden kann, wobei während des Anspinnvorganges der Antrieb der Fadenabzugseinrichtung, der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders sowie die Antriebseinrichtung zum Abheben der Kreuzspule entsprechend einem vorgegebenen Anspinnprogramm angesteuert werden.
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Das heißt, die Arbeitsstellen solcher semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen sind so ausgebildet, dass sie nach einer Spinnunterbrechung wieder problemlos angesponnen werden können, ohne dass dazu ein spezielles, kostenintensives Serviceaggregat notwendig ist. Die Qualität der erstellten Anspinner entspricht dabei den heutigen hohen Qualitätsstandards.
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Insgesamt stellen derartige semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen verhältnismäßig kostengünstige Textilmaschinen dar. Allerdings ist auch bei diesen bekannten semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen nachteilig, dass nach einem Stromausfall, bei dem es an allen Arbeitsstellen der Textilmaschine gleichzeitig zu einer Spinnunterbrechung kommt, die zahlreichen Arbeitsstellen wieder nacheinander zeitaufwendig einzeln neu angesponnen werden müssen, wobei das Bedienpersonal jeweils einen Teil der Arbeit jedes Anspinnvorganges übernehmen muss.
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Insbesondere in Gebieten, in denen häufiger mit Stromausfällen gerechnet werden muss, sind außerdem seit langem auch Offenend-Rotorspinnmaschinen im Einsatz, die im so genannten ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeiten. Bei diesem auch als Massenanspinnen bekannten Verfahren spinnt eine Offenend-Rotorspinnmaschine nach einem Stromausfall die Offenend-Spinnvorrichtungen aller ihrer Arbeitsstellen gleichzeitig neu an. Eine Offenend-Rotorspinnmaschine, die nach diesem seit langem bekannten Anspinnverfahren arbeitet, ist beispielsweise in der
DE 36 35 510 A1 relativ ausführlich beschrieben.
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Bei dieser bekannten Offenend-Rotorspinnmaschine erfolgt eine definierte Außerbetriebnahme aller ihrer Arbeitsstellen, wenn zum Beispiel die Versorgungsspannung ausfällt und nicht innerhalb von zwei Sekunden zurückkehrt.
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Das heißt, bei Offenend-Rotorspinnmaschinen, die nach dem ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeiten, wird beispielsweise an den Arbeitsstellen nach zwei Sekunden jeweils für ein gesteuertes Abbremsen der Auflaufspule gesorgt, gleichzeitig der jeweilige Abstand des Garnendes von der Fasersammelrinne des zugehörigen Spinnrotors ermittelt und für die spätere Wiederinbetriebnahme der Arbeitsstelle in einem Rechner gespeichert. Das heißt, an allen Arbeitsstellen derartiger Offenend-Rotorspinnmaschinen verbleibt das Garnende bei einer Spinnunterbrechung stets im Bereich des jeweiligen Fadenabzugsröhrchens der Offenend-Spinnvorrichtung der Arbeitsstelle, das aus diesem Grunde eine relativ große Länge aufweist.
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Bei diesen beispielsweise durch die
DE 36 35 510 A1 bekannten Offenend-Rotorspinnmaschinen erfolgt bei Wiederanlage der Versorgungsspannung an allen Arbeitsstellen gleichzeitig eine automatische Wiederinbetriebnahme der Arbeitsstellen. Das heißt, die Fadenabzugseinrichtungen der Arbeitsstellen sorgen für eine Rückspeisung der Garnenden entsprechend des im Rechner hinterlegten Speicherwertes und nahezu gleichzeitig wird an den Arbeitsstellen außerdem die Faserzufuhr neu gestartet. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne werden die neu angesponnenen Fäden durch die jetzt wieder in Abzugsrichtung laufenden Fadenabzugseinrichtungen abgezogen.
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In der Praxis bedeutet dies, dass Offenend-Rotorspinnmaschinen, die im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeiten, nach einem Stromausfall wieder deutlich schneller betriebsbereit sind, als Offenend-Rotorspinnmaschinen, deren Arbeitsstellen nach einem Stromausfall erst wieder nach und nach neu angesponnen werden müssen. Allerdings entsprechen die Anspinner, die im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren produziert werden, in der Regel keinen hohen Qualitätsstandards und würden durch einen Garnreiniger als Garnfehler sofort wieder herausgeschnitten. Um dies zu vermeiden, wird bei Offenend-Rotorspinnmaschinen, die im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeiten, in der Regel auf den Einsatz von Garnreinigern verzichtet, mit der Folge, dass das produzierte Garn hohen Qualitätsanforderungen oft nicht entspricht.
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Ausgehend von Offenend-Rotorspinnmaschinen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Offenend-Spinnvorrichtung zu entwickeln, die es ermöglicht, eine Offenend-Rotorspinnmaschine wahlweise entweder im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren zu betreiben oder die Offenend-Spinnvorrichtungen der Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschinen einzeln, beispielsweise semiautomatisch, anzuspinnen, das heißt, eine Offenend-Spinnvorrichtung zu schaffen, die so modifiziert werden kann, dass sie entweder nach einem Stromausfall schnell wieder betriebsbereit ist, oder durch die Anordnung eines zwischen dem Fadenabzugsröhrchen und der Fadenabzugseinrichtung eingeschalteten Garnreinigers so gestaltet ist, dass die Qualität des Fadens sowie der Anspinner überwacht werden und damit die Produktion hochwertigen Garnes gewährleistet wird.
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Ausgehend von einer Offenend-Spinnvorrichtung der vorstehend beschriebenen Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine obere Abdeckung der Offenend-Spinnvorrichtung jeweils mit einem diese überragenden austauschbaren Halter für ein Fadenabzugsröhrchen ausgestattet ist, welches mit seinem anderen Ende an ein Deckelelement im Bereich einer Fadenabzugsdüse angeschlossen ist. In der oberen Abdeckung sind alternativ zwei unterschiedlich dimensionierte, die obere Abdeckung jeweils hinsichtlich ihrer Höhe überragende, Halter und dem Höhenunterschied entsprechend in ihrer Länge variierenden Fadenabzugsröhrchen festlegbar. Die Länge des eingesetzten Fadenabzugsröhrchens ist dabei jeweils abhängig vom Anspinnverfahren, welches beim Wiederanspinnen der Offenend-Spinnvorrichtungen der betreffenden Offenend-Rotorspinnmaschine zum Einsatz kommt.
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Eine solche Ausbildung hat den Vorteil, dass, wenn die Offenend-Rotorspinnmaschine im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren betrieben werden soll, Fadenabzugsröhrchen eingesetzt werden können, die so lang sind, dass bei einem durch einen Spannungsabfall initiierten, gesteuerten Herunterfahren der Arbeitsstellen ein Verbleib der Garnenden innerhalb der Fadenabzugsröhrchen auch bei großen, das heißt, verzögert stillsetzbaren Auflaufspulen gewährleistet ist.
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Alternativ sind die Fadenabzugsröhrchen, wenn der Anspinnvorgang an den Arbeitsstellen jeweils einzeln und zum Beispiel zum Teil manuell ausgeführt werden soll, kürzer ausgebildet, so dass ein Rückholen des auf die Auflaufspule aufgelaufenen Garnendes und dessen anschließendes Einführen in das Fadenabzugsröhrchen auch bei Anwesenheit eines Garnreinigers problemlos möglich ist.
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Die unterschiedlich langen Fadenabzugsröhrchen sind außerdem durch die vorteilhafterweise bezüglich ihrer Höhe verschieden großen Halter optimal im Deckelelement der Offenend-Rotorspinnvorrichtung festlegbar. Das heißt, abhängig von der Länge des Fadenabzugsröhrchens kommt jeweils ein in seiner Einbauhöhe optimal angepasster Halter zum Einsatz.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem vorgesehen Einsatz des so genannten ”Joint-Spinning-In”-Verfahrens Fadenabzugsröhrchen zum Einsatz kommen, deren Länge jeweils größer ist, als die Länge von Fadenabzugsröhrchen, die Verwendung finden, wenn die Offenend-Spinnvorrichtungen der Offenend-Rotorspinnmaschine im Einzelanspinnen-Verfahren und damit vorzugsweise mit Garnreinigern betrieben werden.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, kann beim ”Joint-Spinning-In”-Verfahren durch den Einsatz relativ langer Fadenabzugsröhrchen sichergestellt werden, dass auch bei großen Auflaufspulen, die bekanntlich eine deutlich höhere kinetische Energie als kleine Auflaufspulen aufweisen, das Garnende stets, was zwingend erforderlich ist, innerhalb des Fadenabzugsröhrchens verbleibt. Beim Einzelanspinnen der Arbeitsstellen kann anderseits durch den Einsatz von kurzen Fadenabzugsröhrchen auf einfache Weise in dem Bereich zwischen Fadenabzugsröhrchen und Fadenabzugseinrichtung der Platz geschaffen werden, der zum Einbau eines Garnreinigers benötigt wird, wobei gleichzeitig ausreichend Raum bleibt, um das zurückgeholte Garnende in das Fadenabzugsröhrchen einführen zu können.
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In vorteilhafter Ausführungsform kommen beim Einsatz langer Fadenabzugsröhrchen vorzugsweise Halter mit einer relativ großen Einbauhöhe zum Einsatz, während bei kurzen Fadenabzugsröhrchen vorzugsweise Halter Verwendung finden, die eine relativ geringe Einbauhöhe aufweisen. Auf diese Weise ist stets eine optimale Ausnutzung der bei Arbeitsstellen oberhalb der Offenend-Rotorspinnvorrichtungen gegebenen, bekanntlich etwas beengten Raumverhältnisse gewährleistet.
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In vorteilhafter Ausführungsform sind die Fadenabzugsröhrchen jeweils aus Glas gefertigt, während die Halter jeweils aus Kunststoff hergestellt sind. Fadenabzugsröhrchen aus Glas stellen im Textilmaschinenbau seit langem bewährte Bauteile dar, die außerdem leicht und kostengünstig in nahezu jeder Länge zu fertigen sind. Die Fertigung der Halter aus einem Kunststoff hat ebenfalls den Vorteil, dass ein solcher Halter relativ einfach und kostengünstig bei guter Festigkeit zu fertigen ist. Außerdem bildet ein Halter aus Kunststoff eine gegen ungünstige Umwelteinflüsse weitestgehend resistente Konstruktion.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist des Weiteren vorgesehen, dass die Fadenabzugsröhrchen im Betriebszustand der Offenend-Spinnvorrichtungen in die Halter eingeclipst sind. Eine solche Befestigungsmethode hat den Vorteil, dass die beiden Bauteile bei stillgesetzten Arbeitsstellen jederzeit problemlos auseinandergenommen oder zusammengefügt werden können. Das in ihrem zugehörigen Halter jeweils durch eine Clipsverbindung sicher befestigte Fadenabzugsröhrchen gewährleistet außerdem während des Spinnprozesses jederzeit einen ordnungsgemäßen Betrieb der Offenend-Rotorspinnvorrichtung der Arbeitsstelle.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
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1 in perspektivischer Rückansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung für eine Offenend-Rotorspinnmaschine, bei der die Arbeitsstellen mit einem Garnreiniger ausgestattet sind und bei der die Offenend-Spinnvorrichtungen einzeln, das heißt, nacheinander angesponnen werden,
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2 in perspektivischer Rückansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung für eine Offenend-Rotorspinnmaschine, die im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeitet,
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3a in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Halter und einem Fadenabzugsröhrchen, wie sie beim Einzelanspinnen zum Einsatz kommen,
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3b in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Halter und einem Fadenabzugsröhrchen, wie sie im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren zum Einsatz kommen.
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Die in 1 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung 1 verfügt über eine Lagereinrichtung 2, mit der sie auf einer stationären, in der Regel maschinenlangen Lagerachse 3 begrenzt schwenkbar gelagert ist. Der in den 1 und 2 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht näher dargestellte Spinnrotor 7 ist mit seinem Rotorschaft 4 in einer Direktlagereinrichtung 5 rotierbar gelagert und wird durch einen umlaufenden, maschinenlangen (nicht dargestellten) Tangentialriemen, an dem der Rotorschaft 4 von unten anliegt, angetrieben. Das Rotorgehäuse 6, in dem die Spinntasse 11 des Spinnrotors 7 während des Spinnprozesses mit hoher Drehzahl umläuft, ist durch ein Deckelelement 8 verschlossen. Die Direktlagereinrichtung 5 und das Rotorgehäuse 6 bilden eine Rotorschaftlagereinrichtung 9, die über eine Schwenkachse 10 an eine Faserbandauflöseeinrichtung 12 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 angeschlossen ist. Bei (nicht dargestellter) geöffneter Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist die Rotorschaftlagereinrichtung 9 in einer Außerbetriebsstellung positioniert, in der ein Bremselement 13 am Rotorschaft 4 anliegt, der zu diesem Zeitpunkt beabstandet zum maschinenlangen, weiter umlaufenden Tangentialriemen positioniert ist.
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In der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ist, wie üblich, rotierbar eine Auflösewalze gelagert, die während des Spinnbetriebes beispielsweise durch einen maschinenlangen Tangentialriemen angetrieben wird. Des Weiteren ist in der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ein so genannter Faserbandeinzugszylinder rotierbar gelagert, dessen Antrieb im Ausführungsbeispiel über einen Einzelantrieb, zum Beispiel einen Schrittmotor, erfolgt. Die Rotationsachsen der Auflösewalze und des Faserbandeinzugzylinders sind während des Spinnprozesses orthogonal zur Rotationsachse 17 des Spinnrotors 7 angeordnet.
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An der Faserbandauflöseeinrichtung 12 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 sind eine obere Abdeckung 16 und eine untere Abdeckung 15 befestigt, die eine zu schnelle Verschmutzung der Offenend-Spinnvorrichtung 1 verhindern. Die obere Abdeckung 16 weist dabei einen Anschlusssockel 14 auf, in dem ein Halter 18, im Ausführungsbeispiel der 1 und 3a, jeweils ein Halter 18 A auswechselbar festgelegt ist. Wie nachfolgend anhand der 3a näher erläutert werden wird, ist im Halter 18 A, der eine verhältnismäßig geringe Einbauhöhe h aufweist, beispielsweise über einen Clipverschluss, ein relativ kurzes Fadenabzugsröhrchen 19 A festgelegt, das eine Länge l besitzt.
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Die 2 zeigt in perspektivischer Rückansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 für eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine, die im so genannten ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeitet und aus diesem Grunde zur Zwischenspeicherung des Garnendes mit einem möglichst langen Fadenabzugsröhrchen ausgestattet ist.
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Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 gemäß 2 entspricht bis auf den Halter 18 und das Fadenabzugsröhrchen 19 der anhand der 1 beschriebenen Offenend-Spinnvorrichtung 1.
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Wie aus 2 ersichtlich, ist bei dieser Ausführungsform am Anschlusssockel 14 der oberen Abdeckung 16 auswechselbar ein Halter 18 B festgelegt, dessen Einbauhöhe H deutlich über der Einbauhöhe h der Halter 18 A liegt. Wie nachfolgend anhand der 3b näher erläutert werden wird, ist im Halter 18 B, der eine verhältnismäßig große Einbauhöhe H aufweist, beispielsweise über einen Clipverschluss, ein relativ langes Fadenabzugsröhrchen 19 B festgelegt, das eine Länge L besitzt.
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Die 3a zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt wie die 1, eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 für eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine, die einzeln, vorzugsweise teilweise manuell, angesponnen wird. Derartige Offenend-Spinnvorrichtungen 1 sind vorteilhafterweise mit einem Garnreiniger 21 ausgestattet und benötigen daher im Bereich zwischen der Mündung 22 des Fadenabzugsröhrchens 19A und einer nachgeschalteten Fadenabzugseinrichtung 20 etwas Platz, was durch den Einsatz eines entsprechend angepassten Halters 18 A sowie eines zugehörigen Fadenabzugsröhrchens 19 A realisiert wird. Aus diesem Grunde ist am Anschlusssockel 14 der oberen Abdeckung 16 auswechselbar ein Halter 18 A festgelegt, der eine verhältnismäßig geringe Einbauhöhe h aufweist. Im Halter 18 A ist, beispielsweise über einen Clipverschluss, ein Fadenabzugsröhrchen 19 A festgelegt, das entsprechend ebenfalls eine relativ kurze Länge l aufweist.
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Die 3b zeigt ebenfalls in Seitenansicht und teilweise im Schnitt, wie die 2, eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 für eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine, die im so genannten ”Joint-Spinning-In”-Verfahren arbeitet und aus diesem Grunde, zur Zwischenspeicherung des Garnendes, mit einem möglichst langen Fadenabzugsröhrchen ausgestattet ist.
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Wie ersichtlich, ist am Anschlusssockel 14 der oberen Abdeckung 16 auswechselbar ein Halter 18 B festgelegt, der eine verhältnismäßig große Einbauhöhe H aufweist. Im Halter 18 B ist über ein geeignetes Befestigungsmittel ein Fadenabzugsröhrchen 1% festgelegt, das eine relativ große Länge L aufweist. In der Praxis bieten Fadenabzugsröhrchen 19 B mit der großen Länge L ausreichend Platz für das bei einem Spannungsabfall zwischenzuspeichernde und beim Wiederanspinnen im ”Joint-Spinning-In”-Verfahren zwingend benötigte Garnende.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10139075 A1 [0003]
- DE 19917968 A1 [0004]
- DE 102005036485 A1 [0005]
- DE 3635510 A1 [0008, 0011]