-
Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, die jeweils eine Spulvorrichtung zur Herstellung einer Kreuzspule, eine schwenkbar gelagerte, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse zur Handhabung des Fadenendes eines auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenen Fadens und einen Antrieb zum Schwenken der Saugdüse aufweisen.
-
Solche Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen mit einer schwenkbar gelagerten Saugdüse sind zum Beispiel Spinnmaschinen, wie Offenend-Rotorspinnmaschinen oder Luftspinnmaschinen, aber auch Spulmaschinen.
-
In der Textilindustrie sind Offenend-Rotorspinnmaschinen in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in der Patentliteratur zum Teil ausführlich beschrieben. Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen können sich dabei sowohl bezüglich der speziellen Ausbildung ihrer Arbeitsstellen, als auch bezüglich der Arbeitsweise bzw. der Bedienung der Arbeitsstellen nach einer Spinnunterbrechung erheblich unterscheiden.
-
In der Praxis sind beispielsweise vollautomatische Offenend-Rotorspinnmaschinen weit verbreitet, bei denen die Arbeitsstellen nach einer Spinnunterbrechung durch ein Serviceaggregat selbsttätig versorgt werden. Das heißt, bei solchen Offenend-Rotorspinnmaschinen werden die Arbeitsstellen, wie zum Beispiel in der
DE 199 17 968 A1 beschrieben, durch ein entlang der Arbeitsstellen patrouillierendes Serviceaggregat überwacht, das eingreift, wenn an einer der Arbeitsstellen ein Bedienfall, zum Beispiel ein Kreuzspulen-ILeerhülsenwechsel oder ein Fadenbruch, aufgetreten ist. In einem solchen Fall läuft das Serviceaggregat zu der betreffenden Arbeitsstelle, positioniert sich dort und behebt den Störfall. Derartige Serviceaggregate weisen neben einer schwenkbar gelagerten, unterdruckbeaufschlagbaren Saugdüse eine Reihe weiterer Fadenhandhabungs- und - behandlungselemente auf, die das Serviceaggregat in die Lage versetzen, nach einem Fadenbruch den Faden neu anzuspinnen bzw. eine vollgespulte Kreuzspule gegen eine frische Leerhülse auszutauschen.
-
Um zu verhindern, dass einzelne Arbeitsstellen im Störfall zu lange auf das Serviceaggregat warten müssen, weil dieses noch an einer anderen Arbeitsstelle zum Beispiel mit der Beseitigung eines Fadenbruches beschäftigt ist, sind an solchen Offenend-Rotorspinnmaschinen oft mehrere dieser Serviceaggregate gleichzeitig im Einsatz.
-
Derartige beispielsweise in der
DE 198 27 605 A1 relativ ausführlich beschriebene Serviceaggregate sind allerdings in ihrem konstruktiven Aufbau relativ kompliziert und daher verhältnismäßig teuer. Im Betrieb kostengünstiger als solche vollautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen sind so genannte semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschinen. Die Arbeitsstellen solcher semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen verfügen, wie beispielsweise in der
DE 10 2005 036 485 A1 oder der
DE 10 2014 008 748 A1 beschrieben, jeweils über eine Rotorspinnvorrichtung zur Fertigung eines Fadens, eine im Bedarfsfall reversibel antreibbare Fadenabzugseinrichtung sowie über eine Spulvorrichtung zur Herstellung einer in einem Spulenrahmen rotierbar gelagerten Kreuzspule.
-
Des Weiteren weisen die Arbeitsstellen derartiger semiautomatischer Offenend-Rotorspinnmaschinen eine Einrichtung zum definierten Ablängen eines vom Bedienpersonal manuell von der Kreuzspule zurückgeholten Fadens, eine Speichereinrichtung zur Aufnahme einer bestimmten Fadenmenge sowie eine gezielt ansteuerbare Einrichtung zum Abheben der Kreuzspule von der Spulenantriebswalze auf. Jede der Arbeitsstellen verfügt außerdem über eine manuell aktivierbare Steuereinrichtung, durch die der Anspinnvorgang gestartet werden kann.
-
Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel werden bei solchen semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen allerdings manuell durchgeführt.
-
Die Arbeitsstellen solcher semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen sind insgesamt so ausgebildet, dass in Störfällen, sei es nach einer Spinnunterbrechung aufgrund eines Fadenbruches, oder weil ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel notwendig ist, das aufgetretene Problem manuell durch das Bedienpersonal behoben werden muss. Das heißt, bei derartigen semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen werden Bedienarbeiten, die bei vollautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen durch ein entlang der Arbeitsstellen verfahrbares Serviceaggregat ausgeführt werden, durch das Bedienpersonal selbst ausgeführt.
-
Im Falle eines notwendigen Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels nimmt die Bedienperson beispielsweise die fertige, in den Stillstand abgebremste Kreuzspule aus dem Spulenrahmen der betreffenden Arbeitsstelle und überführt die Kreuzspule auf eine maschinenlange Transporteinrichtung. Der Spinnprozess wird dabei nicht unterbrochen, sondern der gefertigte Faden durch eine Absaugeinrichtung entsorgt. Anschließend entnimmt die Bedienperson einem Hülsenmagazin eine neue Leerhülse und wechselt diese in den Spulenrahmen der betreffenden Arbeitsstelle ein. Nach dem Absenken der im Spulenrahmen frei drehbar gehalterten Leerhülse auf die mit Betriebsdrehzahl rotierende Spulenantriebswalze wird der bis zu diesem Zeitpunkt über eine spezielle Saugdüse entsorgte Faden wieder an die Hülse angelegt und damit der Spulprozess gestartet.
-
Da Arbeitsstellen, die einen Störfall aufweisen und aufgrund einer Spinnunterbrechung kein Garn produzieren, oder Arbeitsstellen, an denen die Kreuzspulen ihre vorgebbaren Fadenlängen erreicht haben, kein wirtschaftlich verwertbares Garn mehr produzieren, ist es außerdem bekannt, die Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen mit einer für das Bedienpersonal sichtbaren Anzeigeeinrichtung auszustatten.
-
In der
DE 10 2008 003 704 A1 ist beispielsweise eine semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschine beschrieben, bei der an jeder der zahlreichen Arbeitsstellen eine Signaleinrichtung angeordnet ist, die durch ein vom Bedienpersonal wahrnehmbares Signal anzeigt, dass zum Beispiel eine Kreuzspule ihre vorgegebene Fadenlänge erreicht hat. Das heißt, das Bedienpersonal wird durch ein Lichtsignal darüber informiert, wenn an einer der Arbeitsstellen ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel ansteht.
-
Des Weiteren sind zum Beispiel durch die
DE 101 39 075 A1 Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt, die mit so genannten autarken Arbeitsstellen ausgestattet sind. Das heißt, die Arbeitsstellen dieser Offenend-Rotorspinnmaschinen sind so ausgebildet, dass sie im Bedarfsfall, ohne Hilfe von außen wieder selbsttätig anspinnen können. Jede der autarken Arbeitsstellen ist dabei mit einer schwenkbar gelagerten Saugdüse zur Aufnahme eines nach einer Spinnunterbrechung auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenen Fadenendes eines gerissenen Fadens sowie weiteren Fadenhandhabungs- und -bedieneinrichtungen ausgestattet, die es ermöglichen, eine Arbeitsstelle nach einer Spinnunterbrechung wieder selbsttätig neu anzuspinnen. Des Weiteren können derartige autarke Arbeitsstellen über Einrichtungen verfügen, die es den Arbeitsstellen ermöglichen, notwendige Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel selbst durchzuführen.
-
Offenend-Rotorspinnmaschinen mit autarken Arbeitsstellen sind bezüglich ihrer Produktivität zwar sehr vorteilhaft, allerdings sind auch derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen relativ aufwendig und damit kostenintensiv.
-
Um die Produktivität von kostengünstigen semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen zu steigern, bzw. um das Bedienpersonal, das für einen ordnungsgemäßen Betrieb solcher semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen verantwortlich ist, zu entlasten, ist außerdem bereits vorgeschlagen worden, die Arbeitsstellen von semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen jeweils mit einer schwenkbar gelagerten, unterdruckbeaufschlagbaren Saugdüse auszustatten und somit die Arbeitsstellen in die Lage zu versetzen, nach einer Spulunterbrechung aufgrund eines Fadenbruchs wieder selbsttätig neu anzuspinnen. Das heißt, bei derartig ausgebildeten Arbeitsstellen muss das Bedienpersonal nur bei Kreuzspulen-ILeerhülsenwechseln oder bei speziellen Störfällen, bei denen die Saugdüse überfordert ist, tätig werden. Derartige Störfälle werden mittels einer an den Arbeitsstellen angeordneten Anzeigeeinrichtung sichtbar gemacht.
-
In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass diese bekannten Anzeigeeinrichtungen, insbesondere aus der Entfernung, für das Bedienpersonal nicht immer klar erkennbar sind. Das heißt, für das Bedienpersonal ist aus der Entfernung oft nicht klar erkennbar, ob eine Arbeitsstelle noch ordnungsgemäß produziert, ob an einer der zahlreichen Arbeitsstellen ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel ansteht, oder ob ein Störfall vorliegt. Entsprechendes gilt auch für andere Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen.
-
Ausgehend von einer Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, insbesondere einer Offenend-Rotorspinnmaschinen, der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen, deren zahlreiche Arbeitsstellen jeweils mit einer Spulvorrichtung zur Herstellung einer Kreuzspule, einer schwenkbar gelagerten, unterdruckbeaufschlagbaren Saugdüse zur Handhabung eines Fadenendes und einen Antrieb zum Schwenken der Saugdüse ausgestattet sind, dahingehend zu modifizieren, dass verhindert wird, dass ein Ereignis, insbesondere eine Störung, an einer Arbeitsstelle der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, das einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals erfordert, für das Bedienpersonal für eine längere Zeit unbemerkt bleibt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Antrieb der Saugdüse durch eine Steuereinrichtung so ansteuerbar ist, dass die Saugdüse bei einem Ereignis, welches einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals an der Arbeitsstelle erfordert, das Erfordernis des manuellen Eingriffs für das Bedienpersonal auch aus der Entfernung gut sichtbar anzeigt.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die erfindungsgemäße Ausführungsform hat den Vorteil, dass dem Bedienpersonal durch ein relativ großes und damit gut sichtbares Bauteil der aktuelle Betriebszustand einer Arbeitsstelle kenntlich gemacht wird. Für die Anzeige wird ein Bauteil verwendet, das bereits für einen anderen Zweck, nämlich die Erfassung des Fadenendes auf der Kreuzspule, an der Arbeitsstelle vorhanden ist. Damit können zusätzliche Anzeigemittel entfallen.
-
Die Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Saugdüse kann prinzipiell beliebig ausgebildet sein und die Saugdüsen einer oder mehrerer Arbeitsstellen ansteuern. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung jedoch als Arbeitsstellenrechner der betreffenden Arbeitsstelle ausgebildet.
-
Bei einem Störfall, beispielsweise wenn nach einem Fadenbruch das Fadenende nicht auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufen, sondern neben die Kreuzspule gefallen ist und dann von der Saugdüse nicht mehr erfasst werden kann, wird dem Bedienpersonal unmissverständlich angezeigt, dass an der Arbeitsstelle ein manueller Eingriff des Bedienpersonals notwendig ist. Da die Stellungen oder Bewegungen der Saugdüse der Arbeitsstellen für das Bedienpersonal auch aus der Entfernung jederzeit einwandfrei sichtbar sind, können durch den erfindungsgemäßen Betrieb einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, insbesondere einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine, unnötige Stillstandszeiten der Textilmaschine auf einfache Weise minimiert werden.
-
In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Saugdüse bei einer Störung, welche einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals erfordert, in einer für das Bedienpersonal auch aus der Entfernung gut sichtbaren Alarmstellung positionierbar ist. Eine solche Alarmstellung der Saugdüse liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen einer Arbeitsstellung, in der die Saugdüse das Fadenende von der Oberfläche der Kreuzspule aufnimmt, und einer Arbeitsstellung, in der die Saugdüse das Fadenende zur weiteren Behandlung übergibt. Die Übergabe des Fadenendes erfolgt im Falle einer Spinnmaschine, insbesondere an ein an der Arbeitsstelle angeordnetes Anspinnorgan. Wenn die Kreuzspulen herstellende Textilmaschine als Spulmaschine ausgebildet ist, erfolgt die Übergabe des Fadenendes vorzugsweise an einen Spleißer. Das bedeutet, in der Praxis ragt eine in ihrer Alarmstellung positionierte Saugdüse relativ weit in den vor der Textilmaschine angeordneten Bediengang hinein und ist damit für das Bedienpersonal kaum übersehbar.
-
In alternativer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Antrieb der Saugdüse so ansteuerbar ist, dass die Saugdüse, wenn an der Arbeitsstelle eine Störung vorliegt, die einen manuellen Eingriff des Bedienpersonals erfordert, eine Winkbewegung ausführt. Auch eine solche Winkbewegung der Saugdüse ist vom Bedienpersonal kaum zu übersehen, selbst wenn das Bedienpersonal zu diesem Zeitpunkt relativ weit von der gestörten Arbeitsstelle entfernt ist.
-
In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Saugdüse, abhängig von der Art des Ereignisses, in unterschiedlichen Alarmstellungen positionierbar ist. Das heißt, eine etwas höher positionierte Saugdüse zeigt beispielsweise an, dass an einer Arbeitsstelle ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel ansteht, während eine tief angeordnete Saugdüse dem Bedienpersonal zum Beispiel anzeigt, dass im Zusammenhang mit einem Fadenbruch ein Störfall aufgetreten ist.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
-
Es zeigt:
- 1 in Vorderansicht eine semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen, deren schwenkbar gelagerte Saugdüsen jeweils in einer Ruhestellung positionierbar sind,
- 2 in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine, wobei die Saugdüse der Arbeitsstelle durch Winkbewegungen anzeigt, dass an der Arbeitsstelle ein manueller Eingriff des Bedienpersonals notwendig ist,
- 3 die Arbeitsstelle gemäß 2 in Vorderansicht.
-
Die 1 zeigt schematisch in Vorderansicht eine semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschine 1, die zwischen ihren Endgestellen 2, 3 eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen 4 aufweist.
-
In den Endgestellen 2 bzw. 3 sind unter anderem eine textilmaschineneigene Unterdruckquelle 5, eine (nicht dargestellte) elektrische Energieversorgung sowie eine Zentralsteuereinheit 6 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordnet. Die Zentralsteuereinheit 6 ist dabei ihrerseits mit den Arbeitsstellenrechnern 7 der einzelnen Arbeitsstellen 4, vorzugsweise über ein Bussystem 8, verbunden.
-
Die zahlreichen Arbeitsstellen 4 verfügen, wie üblich, jeweils über eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9, eine Spulvorrichtung 10 sowie über weitere bekannte Fadenbehandlungseinrichtungen. Mittels der Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 9 werden Vorlagefaserbänder 11, die in Spinnkannen 12 bevorratet sind, welche in Reihe nebeneinander unterhalb der Arbeitsstellen 4 positioniert sind, zu Fäden 13 gesponnen, die anschließend auf den Spulvorrichtungen 10 zu Kreuzspulen 14 aufgewickelt werden.
-
Des Weiteren sind die Arbeitsstellen 4 jeweils mit einer schwenkbar gelagerten, unterdruckbeaufschlagbaren Saugdüse 15 ausgestattet, die bei Spinnunterbrechungen zum Einsatz kommt und während des Spinn- und Spulprozesses in einer Ruhestellung positioniert ist. Die Ruhestellung kann dabei, wie in 1 angedeutet, beispielsweise im Bereich einer oberen Arbeitsstellung 25 (siehe 2) oder im Bereich einer unteren Arbeitsstellung 26 angeordnet sein.
-
Die 2 zeigt eine Hälfte einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine 1 in Seitenansicht, das heißt, es ist schematisch eine Arbeitsstelle 4 einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine 1 in Seitenansicht dargestellt.
-
Wie vorstehend bereits erwähnt, sind semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 mit einer Vielzahl derartiger, identischer Arbeitsstellen 4 ausgestattet, die jeweils, wie vorstehend angedeutet, unter anderem mit einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9 sowie einer Spulvorrichtung 10 ausgestattet sind.
-
Die Spulvorrichtungen 10 weisen dabei, wie üblich, jeweils einen Spulenrahmen 16 zum drehbaren Haltern der Hülse einer Kreuzspule 14, eine Spulenantriebswalze 17, eine Fadenchangiereinrichtung 18 sowie eine Einrichtung 19 zum Abheben der Kreuzspule 14 von der Spulenantriebswalze 17 auf. Die Einrichtung 19 ist beispielsweise als Schubkolbengetriebe ausgebildet, das über eine Pneumatikleitung, in die ein Elektromagnetventil eingeschaltet ist, an eine Druckluftquelle angeschlossen ist.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt der Antrieb der Spulenantriebswalze 17 beispielsweise als Gruppenantrieb, das heißt, es ist (siehe 3) eine maschinenlange Antriebswelle 20 vorgesehen, an der im Bereich der Arbeitsstellen 4 jeweils eine der Spulenantriebswalzen 17 festgelegt ist. In alternativer Ausführungsform ist es allerdings auch möglich, die zahlreichen Spulenantriebswalzen 17 der Arbeitsstellen 4 jeweils mit einem einzelmotorischen Antrieb auszustatten. In einem solchen Fall sind die Einzelantriebe der Spulenantriebswalzen 17 jeweils über eine entsprechende Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner 7 angeschlossen.
-
Wie bekannt, verfügen die Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 9 jeweils im Wesentlichen über einen mit hoher Drehzahl rotierbaren Spinnrotor sowie über eine Faserband-Auflöseeinrichtung 23. Die Faserband-Auflöseeinrichtung 23 ist dabei mit einer Faserband-Auflösewalze und einem Faserband-Einzugszylinder ausgestattet.
Die Faserband-Auflösewalze wird vorzugsweise über einen maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagt, wobei die Faserband-Auflösewalze allerdings auch einzelmotorisch angetrieben sein kann. In einem solchen Fall ist innerhalb des Garniturringes der Auflösewalze beispielsweise ein Außenläuferantrieb angeordnet, der über eine Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner 7 angeschlossen ist.
-
Der Faserband-Einzugszylinder weist vorzugsweise ebenfalls einen einzelmotorischen Antrieb auf. Der, beispielsweise als Schrittmotor ausgebildete Einzelantrieb des Faserband-Einzugzylinders ist dann ebenfalls über Steuerleitungen mit dem Arbeitsstellenrechner 7 verbunden.
-
Der in 2 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht näher dargestellte Spinnrotor ist beispielsweise in einer so genannten Direktlagereinrichtung gelagert und wird über einen maschinenlangen Tangentialriemen angetrieben. Wie ersichtlich, verfügen die Arbeitsstellen 4 des Weiteren jeweils über eine so genannte Fadenabzugseinrichtung 29, deren Antrieb 30 über eine Steuerleitung 31 mit dem zugehörigen Arbeitsstellenrechner 7 in Verbindung steht.
-
In Fadenlaufrichtung gesehen hinter der Fadenabzugseinrichtung 29 kann außerdem eine Fadenspeichereinrichtung, vorzugsweise eine pneumatisch beaufschlagbare Speicherdüse 32, vorgesehen sein. Die Speicherdüse 32 ist dabei über eine Pneumatikleitung an die (in 2 nicht dargestellte) Unterdruckquelle 5 angeschlossen.
-
Wie im Zusammenhang mit der 1 bereits angedeutet, verfügt jede der Arbeitsstellen 4 über eine schwenkbar gelagerte, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 15, die im Bedarfsfall, zum Beispiel im Falle eines Fadenbruches, das auf die Oberfläche der Kreuzspule 14 aufgelaufene, abgerissene Fadenende aufnimmt und an ein im Bereich der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9 installiertes Anspinnorgan 33 überführt. Das heißt, die während des „normalen“ Spinn-/Spulbetriebes in einer etwa den Arbeitsstellungen 25 oder 26 entsprechenden Ruhestellung geparkte Saugdüse 15 schwenkt nach einer Spinn-/ Spulunterbrechung, zum Beispiel aufgrund eines Fadenbruchs, aus ihrer Ruhestellung in den Bereich der Oberfläche der Kreuzspule 14 und saugt, in ihrer Arbeitsstellung 25 positioniert, das gerissene, auf der Oberfläche der Kreuzspule 14 liegende Fadenende an. Anschließend schwenkt die Saugdüse 15 in die im Bereich der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9 liegende Arbeitsstellung 26 und übergibt das von der Kreuzspule 14 aufgenommene Fadenende an ein so genanntes Anspinnorgan 33. Während der Schwenkbewegung der Saugdüse 15 wird außerdem gleichzeitig die Kreuzspule 14 in Abwickelrichtung rotiert. Die Saugdüse 15 weist, wie in 3 dargestellt, einen Antrieb 28 auf, der über eine Steuerleitung 24 mit dem Arbeitsstellenrechner 7 verbunden und von diesem definiert ansteuerbar ist.
-
Im Bedarfsfall, das heißt, wenn zum Beispiel die Aufnahme des gerissenen Fadenendes durch die Saugdüse 15 wiederholt gescheitert ist, kann die Saugdüse 15 außerdem in einer so genannten Alarmstellung 27 (= Herbeirufen des Bedienpersonals) positioniert werden. Die Saugdüse 15 wird dabei beispielsweise so in den vor der Textilmaschine verlaufenden Bedienungsgang geschwenkt und in einer Stellung positioniert, in der für das Bedienpersonal auch aus relativ weiter Entfernung klar erkennbar ist, dass an der betreffenden Arbeitsstelle 4 ein manueller Eingriff notwendig ist.
-
In einer alternativen Ausführungsform kann der Antrieb 28 der Saugdüse 15 allerdings auch so angesteuert werden, dass die Saugdüse 15 anstelle in einer Alarmstellung 27 positioniert zu werden, ständig auf- und abschwingt, das heißt, eine ständige Winkbewegung ausführt. Auch durch eine solche Winkbewegung der Saugdüse 15 kann dem Bedienpersonal deutlich und auch aus der Entfernung gut sichtbar signalisiert werden, dass an der betreffenden Arbeitsstelle 4 ein manueller Eingriff erforderlich ist.
-
Die 3 zeigt die in 2 in Seitenansicht dargestellte Arbeitsstelle 4 einer semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschine 1 schematisch in Vorderansicht.
-
Wie ersichtlich und vorsteht bereits erläutert, verfügen die Arbeitsstellen 4 derartiger semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 jeweils über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb der Arbeitsstellen 4 solcher Textilmaschine ermöglichen. Das bedeutet, die Arbeitsstellen 4 sind jeweils mit einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9, zur Fertigung eines Fadens 13, einer Faserband-Auflöseeinrichtung 23, die das Vorlagefaserband 11 auskämmt, einer Fadenabzugseinrichtung 29, einer Spulvorrichtung 10 zur Erstellung einer Kreuzspule 14 sowie einer schwenkbar gelagerten Saugdüse 15 ausgestattet.
-
Wie dargestellt, sind die Spulvorrichtungen 10 dabei jeweils mit einem Spulenrahmen 16 zum rotierbaren Haltern einer Kreuzspule 14, einer Spulenantriebswalze 17, deren Antrieb als Gruppenantrieb erfolgt, sowie mit einer Fadenchangiereinrichtung 18 ausgestattet. Das heißt, an einer maschinenlangen Antriebswelle 20 ist im Bereich der Arbeitsstellen 4 jeweils eine Spulenantriebswalze 17 installiert.
-
Die Fadenabzugseinrichtungen 29 der Arbeitsstellen 4 weisen jeweils einen Antrieb 30 auf, der über eine Steuerleitung 31 mit dem Arbeitsstellenrechner 7 in Verbindung steht.
-
In Fadenlaufrichtung gesehen hinter der Fadenabzugseinrichtung 29 kann außerdem ein Fadenwächter 34 installiert sein, der den in der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 9 hergestellten, auf die Kreuzspule 14 auflaufenden Faden 13 auf Fadenfehler hin überwacht.
-
Die schwenkbar gelagerte, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 15, deren Antrieb 28 über eine Steuerleitung 24 mit der Steuereinrichtung 7 verbunden ist, ist in einer unteren Parkstellung positioniert, die etwa der Arbeitsstellung 26 entspricht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Offenend-Rotorspinnmaschine
- 2
- Endgestell
- 3
- Endgestell
- 4
- Arbeitsstelle
- 5
- Unterdruckquelle
- 6
- Zentralsteuereinheit
- 7
- Arbeitsstellenrechner
- 8
- Bussystem
- 9
- Offenend-Rotorspinnvorrichtung
- 10
- Spulvorrichtung
- 11
- Vorlagefaserband
- 12
- Spinnkanne
- 13
- Faden
- 14
- Kreuzspule
- 15
- Saugdüse
- 16
- Spulenrahmen
- 17
- Spulenantriebswalze
- 18
- Fadenchangiereinrichtung
- 19
- Einrichtung zum Abheben der Kreuzspule
- 20
- Antriebswelle
- 21
- Ventil
- 23
- Faserband-Auflöseeinrichtung
- 24
- Steuerleitung
- 25
- Arbeitsstellung
- 26
- Arbeitsstellung
- 27
- Alarmstellung
- 28
- Antrieb
- 29
- Fadenabzugseinrichtung
- 30
- Antrieb
- 31
- Steuerleitung
- 32
- Speicherdüse
- 33
- Anspinnorgan
- 34
- Fadenwächter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19917968 A1 [0004]
- DE 19827605 A1 [0006]
- DE 102005036485 A1 [0006]
- DE 102014008748 A1 [0006]
- DE 102008003704 A1 [0012]
- DE 10139075 A1 [0013]