DE19701226A1

DE19701226A1 - Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE19701226A1
Application number: DE1997101226
Authority: DE
Inventors: Martin Mayer; Norbert Dr Thuenker; Siegfried Kurtzer; Bernhard Maul
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-01-16
Filing date: 1997-01-16
Publication date: 1998-07-23
Anticipated expiration: 2017-01-17
Also published as: DE19701226B4

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder, Gummituchzylinder und einem Druckzylinder, bei dem der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder und/oder vom Druckzylinder abstellbar ist, mit einer beiderseitigen Lagerung des Gummituchzylinders über Lagerringe auf Stützrollen derart, daß die Anstellkraft des Gummituchzylinders an den Plattenzylinder von einer ersten Stützrolle und die Anstellkraft an den Druckzylinder von einer zweiten Stützrolle aufgebracht wird und daß jeweils beiderseits eine federbelastete Stützrolle den beiden ersten Stützrollen entgegenwirkt, wobei die Verbindungslinien zwischen Plattenzylindermitte und Gummituchzylindermitte und zwischen Gummituchzylindermitte und Druckzylindermitte einen Winkel α von kleiner als 180 Grad einschließen.

Die DE-PS 12 36 529 zeigt ein derartiges Druckwerk, wobei die dem Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder gegenüberliegende Stützrolle einstellbar ist, um den nötigen Anstelldruck zu erzeugen. Hierbei sind die Stützrollen den beiden Zylindern diametral gegenüber angeordnet. Auch die DE 39 26 088 C1 zeigt eine Lagerung des Gummituchzylinders über Stützrollen im Druckwerk einer Offsetdruckmaschine, wobei auch hier das An- und Abstellen des Gummituchzylinders gegenüber den benachbarten Zylindern über verdrehbare Lagerringe erfolgt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, die Stützrollen so anzuordnen, daß ein konstanter Anstelldruck erzeugt wird und die Rollenbelastung verringert wird, wobei gleichzeitig das Auftreten von Kanalstreifen reduziert werden kann.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch drei unterschiedliche Lösungsvarianten gelöst. Die erste Lösungsvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stützrolle diametral zum Plattenzylinder auf der Verlängerung der Verbindungslinie angeordnet ist, daß die zweite Stützrolle in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie dem Druckzylinder gegenüber angeordnet ist und daß die federbelastete Stützrolle etwa der zweiten Stützrolle gegenüber angeordnet ist. Durch diese Anordnung können Kanalstreifen weitgehend verhindert werden, die durch Verlagerung des Gummituchzylinders relativ zum Plattenzylinder bzw. zum Druckzylinder während der Kanalüberrollung von Druck- bzw. Plattenzylinder entstehen. Weiterhin wird durch diese Anordnung die Belastung der Stützrollen reduziert, so daß ein Verformen der Rollenbolzen bzw. ein Verschleiß vermindert wird. Außerdem führt die beim Überrollen des Zylinderkanals auftretende Kraftänderung zu einer wesentlich geringeren Verlagerung des Gummituchzylinders bei gleichbleibender Schmitzringpressung.

Die zweite Lösungsvariante der gestellten Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stützrolle diametral zum Plattenzylinder auf der Verlängerung der Verbindungslinie angeordnet und als federbelastete Stützrolle ausgebildet ist, daß die zweite Stützrolle in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie dem Druckzylinder gegenüber angeordnet ist und daß die federbelastete Stützrolle etwa der zweiten Stützrolle gegenüber angeordnet ist und daß der ersten Stützrolle gegenüber auf der Verbindungslinie zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder Mitte eine Gegenrolle angeordnet ist, die zu dem Lagering in der "Druck-an-Stellung" des Gummituchzylinders einen geringen Abstand aufweist. Durch die federnde Lagerung der dem Plattenzylinder gegenüber angeordneten Stützrolle wird eine Einstellung der Anstellkraft und somit der Schmitzringpressung vermieden und die Anstellkraft wird unabhängig von Stellgrößen konstant gehalten. Beim Druckabstellen nimmt die Gegenrolle die Federkraft der ersten Stützrolle auf, so daß eine Trennung der Zylindermantelflächen zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder erfolgt.

Die dritte Variante zur Lösung der gestellten Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stützrolle in einem Winkel von etwa 10 Grad versetzt von der Verlängerung der Verbindungslinie zwischen Platten- und Gummituchzylinder zur Verbindungslinie zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder hin angeordnet ist, daß die zweite Stützrolle in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder dem Druckzylinder gegenüber angeordnet ist und daß die erste Stützrolle als federbelastete Stützrolle ausgebildet ist. Bei dieser Lösung kann die der zweiten Stützrolle gegenüber angeordnete federbelastete Stützrolle entfallen, wobei durch die Verlagerung der ersten Stützrolle um 10 Grad eine stabile Lagerung des Gummituchzylinders erreicht wird. Auch mit dieser Lagerung wird die Aufgabe auf optimale Weise gelöst und die zuvor genannten Vorteile erreicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht mit einer Lagerung des Gummituchzylinders gemäß Anspruch 1,

Fig. 2 eine Seitenansicht mit einer Lagerung des Gummituchzylinders gemäß Anspruch 2,

Fig. 3 eine Lagerung des Gummituchzylinders gemäß Anspruch 3.

Das Druckwerk vorliegender Erfindung besitzt einen Plattenzylinder 1, einen Gummituchzylinder 2 und einen Druckzylinder 3, wobei der Gummituchzylinder 2 gegenüber den beiden benachbarten Zylindern an- und abstellbar gelagert ist. Die beiderseitige Lagerung des Gummituchzylinders erfolgt hierbei über verdrehbare Lagerringe 4, wobei durch Verdrehen der Lagerringe 4 das An- und Abstellen gegenüber den beiden benachbarten Zylindern 1, 3 erfolgt. Der Plattenzylinder 1 und der Druckzylinder 3 sind gegenüber dem Gummituchzylinder 2 so angeordnet, daß die Verbindungslinien L1 zwischen Plattenzylindermitte und Gummituchzylindermitte und die Verbindungslinie L2 zwischen Druckzylindermitte und Gummituchzylindermitte einen Winkel α von kleiner als 180 Grad einschließen.

Gemäß Fig. 1 stützt sich der Lagerring 4 beiderseits des Gummituchzylinders 2 auf der Verlängerung der Verbindungslinie L1 auf einer Stützrolle R1 ab. Eine zweite Stützrolle R2 ist in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 dem Druckzylinder 3 gegenüber angeordnet und bringt die Anstellkraft des Gummituchzylinders 2 gegenüber dem Druckzylinder 3 auf. Eine federbelastete Stützrolle R ist etwa der Stützrolle P2 gegenüber angeordnet und gewährleistet eine spielfreie Lagerung des Gummituchzylinders. Die Stützrollen R1 und R2 sind einstellbar um eine exakte Anstellkraft bei Montage des Druckwerks einstellen zu können.

In Fig. 2 ist die auf der Verlängerung der Verbindungslinie L1 diametral zum Plattenzylinder 1 angeordneter Stützrolle R1 über Druckfedern 5 belastet, die sich am Maschinenseitengestell abstützten. Auch hier ist in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 dem Druckzylinder 3 gegenüber eine zweite Stützrolle R2 angeordnet, die einstellbar ist. Dieser Stützrolle R2 gegenüber ist eine über Druckfeder 6 belastete Stützrolle R angeordnet, wobei sich auch hier die Druckfedern 6 am Maschinenseitengestell abstützen. Weiterhin ist bei dieser Lösungsvariante der ersten Stützrolle R1 gegenüber auf der Verbindungslinie L1 zwischen Plattenzylinder 1 und Gummituchzylinder 2 ein Gegenrolle R3 angeordnet, die zu dem Lagerring 4 in der Druckanstellung des Gummituchzylinders einen geringen Abstand aufweist. Der Abstand kann z. B. 0,5 mm betragen, so daß die Kraft der Druckfedern 5 in jede Stellung voll auf die Schmitzringe des Plattenzylinders 1 übertragen wird. Wenn durch Drehung des Lagerringes 4 ein Abstellen des Gummituchzylinders 2 vom Plattenzylinder 1 erfolgt, stützt sich der Lagerring 4 an der Gegenrolle R3 ab, so daß ein Abheben der Mantelfläche zwischen beiden Zylindern erfolgt.

In Fig. 3 ist die Stützrolle P2 und die Gegenrolle R3 gegenüber der Ausführung gemäß Fig. 2 unverändert dem Lagerring 4 zugeordnet. Die erste Stützrolle R1 ist bei dieser Ausgestaltung in einem Winkel von etwa 10 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 zur Verbindungslinie L2 hin versetzt angeordnet und als federbelastete Stützrolle ausgebildet. Durch diese um 10 Grad versetzte Anordnung der Stützrolle R1 kann die federbelastete Stützrolle R gemäß Fig. 2 entfallen, so daß auch bei dieser Ausführung eine exakte und spielfreie Lagerung des Gummituchzylinders gewährleistet ist.

Bezugszeichenliste

1

Plattenzylinder

2

Gummituchzylinder

3

Druckzylinder

4

Lagerring

5

Druckfeld

6

Druckfeld
R Stützrolle
R1 Stützrolle
P2 Stützrolle
R3 Gegenrolle

Claims

1. Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder, Gummituchzylinder und einem Druckzylinder, bei dem der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder und/oder vom Druckzylinder abstellbar ist, mit einer beiderseitigen Lagerung des Gummituchzylinders über Lagerringe auf Stützrollen derart, daß die Anstellkraft des Gummituchzylinders an den Plattenzylinder von einer ersten Stützrolle und die Anstellkraft an den Druckzylinder von einer zweiten Stützrolle aufgebracht wird und daß jeweils beiderseits eine federbelastete Stützrolle den beiden ersten Stützrollen entgegenwirkt, wobei die Verbindungslinien zwischen Plattenzylindermitte und Gummituchzylindermitte und zwischen Gummituchzylindermitte und Druckzylindermitte einen Winkel α von kleiner als 180 Grad einschließen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Stützrolle R1 diametral zum Plattenzylinder (1) auf der Verlängerung der Verbindungslinie L1 angeordnet ist,
daß die zweite Stützrolle R2 in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 dem Druckzylinder (3) gegenüber angeordnet ist und
daß die federbelastete Stützrolle R etwa der zweiten Stützrolle R2 gegenüber angeordnet ist.

2. Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder, Gummituchzylinder und einem Druckzylinder, bei dem der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder und/oder vom Druckzylinder abstellbar ist, mit einer beiderseitigen Lagerung des Gummituchzylinders über Lagerringe auf Stützrollen derart, daß die Anstellkraft des Gummituchzylinders an den Plattenzylinder von einer ersten Stützrolle und die Anstellkraft an den Druckzylinder von einer zweiten Stützrolle aufgebracht wird und daß jeweils beiderseits eine federbelastete Stützrolle den beiden ersten Stützrollen entgegenwirkt, wobei die Verbindungslinien zwischen Plattenzylindermitte und Gummituchzylindermitte und zwischen Gummituchzylindermitte und Druckzylindermitte einen Winkel α von kleiner als 180 Grad einschließen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Stützrolle R1 diametral zum Plattenzylinder (1) auf der Verlängerung der Verbindungslinie L1 angeordnet und als federbelastete Stützrolle ausgebildet ist,
daß die zweite Stützrolle P2 in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 dem Druckzylinder (3) gegenüber angeordnet ist und
daß die federbelastete Stützrolle R etwa der zweiten Stützrolle R2 gegenüber angeordnet ist und
daß der ersten Stützrolle R1 gegenüber auf der Verbindungslinie L1 zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylindermitte eine Gegenrolle R3 angeordnet ist, die zu dem Lagering in der "Druck-an-Stellung" des Gummituchzylinders (2) einen geringen Abstand aufweist.

3. Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder, Gummituchzylinder und einem Druckzylinder, bei dem der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder und/oder vom Druckzylinder abstellbar ist, mit einer beiderseitigen Lagerung des Gummituchzylinders über Lagerringe auf Stützrollen derart, daß die Anstellkraft des Gummituchzylinders an den Plattenzylinder von einer ersten Stützrolle und die Anstellkraft an den Druckzylinder von einer zweiten Stützrolle aufgebracht wird und daß jeweils beiderseits eine federbelastete Stützrolle den beiden ersten Stützrollen entgegenwirkt, wobei die Verbindungslinien zwischen Plattenzylindermitte und Gummituchzylindermitte und zwischen Gummituchzylindermitte und Druckzylindermitte einen Winkel α von kleiner als 180 Grad einschließen,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stützrolle R1 in einem Winkel von etwa 10 Grad versetzt von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 zur Verbindungslinie L2 hin angeordnet ist,
daß die zweite Stützrolle R2 in einem Winkel von etwa 100 Grad von der Verlängerung der Verbindungslinie L1 dem Druckzylinder (3) gegenüber angeordnet ist und
daß die erste Stützrolle R1 als federbelastete Stützrolle ausgebildet ist.