DE3545720C2

DE3545720C2 - Farbwerk für eine Flexo-Rollen-Rotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE3545720C2
Application number: DE19853545720
Authority: DE
Original assignee: Metronic Geratebau GmbH and Co
Current assignee: Metronic Ag 97209 Veitshoechheim De
Priority date: 1985-12-21
Filing date: 1985-12-21
Publication date: 1997-07-17
Anticipated expiration: 2005-12-22
Also published as: DE3545720A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung in einem Flexo-Farbwerk mit einer gerasterten Farbschöpfwalze entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Flexo-Farbwerke der gattungsgemäßen Art mit einer gerasterten Farbschöpfwalze, sog. Aniloxwalzen, sind z. B. durch die DE 32 37 868 A1 bekannt geworden. Diese Farbwerke haben jedoch den Nachteil, daß bei nicht gerasterten Voll flächen eine gute, gleichmäßige Farbdeckung nicht erreicht werden kann. Bisher war es üblich, bei einem Druckauftrags wechsel vom Drucken von Flächen mit hauptsächlich Schrift auf Drucken von nicht gerasterten Flächen ohne Schrift die gerasterte Farbschöpfwalze mit geringem Druckfarbschöpf volumen gegen eine mit höherem Druckfarbschöpfvolumen auszutauschen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk einer Flexo-Rollen-Rotationsdruckmaschine zu schaffen, mit dem für Druck von Schrift und Bildern ein gerichteten Farbwerk eine gute Farbdeckung auch bei Vollflächendruck zu erreichen.

Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen ins besondere darin, daß bei Druck-Auftragswechsel von normalen, gerasterten Schrift- oder Bildflächen auf Volltonflächen, kein Austauschen der gerasterten Farbschöpfwalze notwendig ist.

Die Umstellung von der einen auf die andere Druckauftragsart ist schnell möglich. Auch ist eine Einstellung zu dem mit ihr zusammenwirkenden Plattenzylinder und Gegendruck zylinder leicht möglich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben

Fig. 1 eine Seitenansicht des Farbwerkes mit der erfindungs gemäßen Einrichtung, jedoch ohne Seitengestelle,

Fig. 2 einen Schnitt II-II durch Fig. 1,

Fig. 3 eine Einzelheit X in Fig. 1.

Die Beschreibung wird aus Vereinfachungsgründen nur auf den in der Zeichnung dargestellten vorderen Teil der Einrich tung beschränkt, weil die Einrichtung symmetrisch aufgebaut ist. Die Positionsnummern für die hinteren Teile der Einrich tung sind zu denen der vorderen Teile nach einem Semikolon hinzugefügt.

Aus einem Farbkasten 1 schöpft in bekannter Weise eine gerasterte Farbschöpfwalze 2, auch Aniloxwalze genannt, Druckfarbe 3. Ein an die Farbschöpfwalze 2 angestelltes Rakel 4 streift überschüssige Druckfarbe 3 von einem Mantel 6 der Farbschöpfwalze 2 ab. Die Farbschöpfwalze 2 färbt eine Druckform 7 eines Formzylinders 8 ein. Zwischen dem Formzy linder 8 und einem verchromten Gegendruckzylinder 9 wird ein bahnförmiger Druckträger 11 z. B. Metallfolie im Flexo-Druck verfahren bedruckt.

Auf den Formzylinder 8 ist eine formzylinderlange, mit einem harten, oleophilen Mantel 12, z. B. aus Hartgummi versehene Walze 13 aufgelegt, die vom Formzylinder 8 ange trieben wird.

Auf den Gegendruckzylinder 9 bzw. auf die ihn umschlingende Bahn 11 ist eine gegendruckzylinderlange, mit einem weichen, oleophilen Mantel 14 überzogene Walze 16 aufgelegt. Vorzugs weise haben die druckenden Flächen der Druckform 7 und der Mantel 14 der Walze 16 gleiche "Shore-Härte". Die Mäntel 12 und 14 sind aneinander angedrückt. Die Mäntel 12 und 14 können auf die Walzen 13 und 16 ausgeschoben werden. So lassen sie sich leicht an das Format in der Breite anpassen.

Die Walzenkörper der Walzen 13 und 16 sind beidseitig mittels Kugellager auf vorderen und hinteren Lagerzapfen 15, 20; 25, 30 gelagert.

Vordere und hintere Lagerzapfen 15, 20; 25, 30 beider Walzen 13, 16 sind im vorderen und hinteren Seitenteil 18; 19 eines rechteckigen, geschlossenen Rahmens 17 gelagert. Der Rahmen 17 weist in der Mitte seiner beiden, den Seitengestel len 45; 50 des Farb-, Druckwerkes zugewandten vorderen und hinteren Seitenteilen 18; 19 je einen Lagerzapfen 21; 22 auf. Auf beiden Lagerzapfen 21; 22 sind je ein Kugellager 35; 40 aufgezogen. Diese sind je in einer nach oben hin offenen, h-förmigen vorderen und hinteren Zapfenaufnahme 23; 24 gelagert. Die Zapfenaufnahmen 23, 24 sind jeweils an der Innenseite der Seitengestelle 45; 50 des Druckwerkes befestigt und zwar so, daß die Zentren der Lagerzapfen 21; 22 genau auf einer senkrechten Ebene durch die Druckzone zu liegen kommen. Die Lagerzapfen 21; 22 liegen über die Kugellager 35; 40 in den Zapfenaufnahmen 23; 24 auf je einem gegen eine druckfederkraft wirkenden, vorderen und hinteren Stempel 26; 27 auf, die jeweils in einer Bohrung in einem Basisteil 28; 29 der Zapfenaufnahme 23; 24 geführt werden.

Oberhalb der den Seitengestellen 45; 50 zugewandten Seiten teile 18, 19 des Rahmens 17 sind an jeweils der Innenseite der Seitengestelle je ein vorderer bzw. hinterer Verriege lungshebel 31; 32 an einem seitengestellfesten vorderen bzw. hinteren Zapfen 36; 37 gelagert. Beide Verriegelungshebel 31; 32 wirken als einarmige Hebel, die jeweils mit ihrem hinteren Ende auf den Zapfen 36 bzw. 37 gelagert sind. An jeweils dem vorderen Ende der Verriegelungshebel 31; 32 ist ein Verriegelungsstück 38; 39 drehbar gelagert. Das nach unten über den Verriegelungshebel 31; 32 hinausragende Ende des Verriegelungsstückes 38; 39 weist jeweils eine Verriegelungsausnehmung 41; 42 auf, in die im Verriegelungs zustand ein seitengestellfester Zapfen 43; 44 eingreift. Das obere Ende des Verriegelungsstückes 38; 39 mündet in einen Handgriff 46; 47. Zwischen Verriegelungsstück 38, 39 und Zapfen 36; 37 im Verriegelungshebel 31; 32 ist eine Stell schraube 48; 49 vorgesehen. Sie dient zur Einstellung der Auflagekraft der Walzen 13 und 16 auf den Druckformzylinder 7 bzw. den Gegendruckzylinder 9. Hierbei drückt jeweils die Stellschraube 48; 49 den Zapfen 21; 22 über das Kugellager 35; 40 Stempel 26; 27 gegen die Druckfeder.

Die beiden Lagerzapfen 15; 20 der Walze 13 sind jeweils in den Ausnehmungen 5; 10 mittels einer, in einer horizontalen Bohrung gelagerten Schraube 57, 58 im Seitenteil 18; 19 des Rahmens 17 hin- und herbewegbar. Hierzu steht das Gewinde der Schraube 57; 58 mit einer Gewindebohrung im Ende der Lagerzapfen 15; 20 in Eingriff. Diese Einrichtung dient dazu, die Pressung zwischen den beiden Walzen 13 und 16 einzustellen.

In "An"-Stellung sind die Verriegelungsstücke 38; 39 in Eingriff mit den Zapfen 43; 44. In "Ab"-Stellung sind Verriegelungsstücke 38; 39 und Zapfen 43; 44 außer Eingriff und die Verriegelungshebel 31, 32 können nach oben verschwenkt werden. Danach ist es möglich, den Rahmen 17 aus den Zapfen aufnahmen 23; 24 und damit aus der Maschine zu nehmen.

Am linken Seitenteil 51 des Rahmens 17 ist unten eine vordere und hintere Lasche 53; 54 angeschweißt. Wird jeweils ein Sicherungsbolzen 55; 56 die Lasche 53; 54 oben berührend in eine Bohrung im Seitengestell 45; 50 geschoben, so werden mittels der Druckfederkraft über die Stempel 26; 27 der Rahmen 17 um die Verriegelungsbolzen 55; 56 nach oben geschwenkt, wobei die Walze 16 vom Gegendruckzylinder 9 abhebt und die Walze 13 jedoch weiter am Formzylinder 8 anliegt. In dieser Lage können die Walzen 13, 16 als zusätzliche Farbwerkglättwalzen beim Drucken von gerasterten Motiven z. B. Schrift, Bilder verwendet werden.

Mit der Bezugsziffer 52 ist ein rechtes Seitenteil des Rahmen 17 versehen.

Bezugszeichenliste

1 Farbwanne
2 Farbschöpfwalze
3 Druckfarbe
4 Rakel
5 Ausnehmung (17)
6 Mantel (2)
7 Druckform
8 Formzylinder
9 Gegendruckzylinder
10 Ausnehmung (17)
11 Druckträger, bahnförmig
12 Mantel (13)
13 Walze
14 Mantel (16)
15 Lagerzapfen (13)
16 Walze
17 Rahmen
18 Seitenteil, vorderes
19 Seitenteil, hinteres
20 Lagerzapfen (13)
21 Lagerzapfen, vorderer
22 Lagerzapfen, hinterer
23 Zapfenaufnahme, vorderer
24 Zapfenaufnahme, hintere
25 Lagerzapfen (16)
26 Stempel, vorderer
27 Stempel, hinterer
28 Basisteil
29 Basisteil
30 Lagerzapfen (16)
31 Verriegelungshebel
32 Verriegelungshebel
33 Lagerbohrung (18)
34 Lagerbohrung (19)
35 Kugellager
36 Zapfen (31)
37 Zapfen (32)
38 Verriegelungsstück
39 Verriegelungsstück
40 Kugellager
41 Verriegelungsausnehmung
42 Verriegelungsausnehmung
43 Zapfen
44 Zapfen
45 Seitengestell, vorderes
46 Handgriff, vorderer
47 Handgriffe hinterer
48 Stellschraube, vordere
49 Stellschraube, hintere
50 Seitengestell, hinteres
51 Seitenteil, linkes (17)
52 Seitenteil, rechtes (17)
53 Lasche, vordere
54 Lasche, hintere
55 Sicherungsbolzen, vordere
56 Sicherungsbolzen, hintere
57 Schraube
58 Schraube

Claims

1. Flexodruckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einer gerasterten Farbschöpfwalze, einem mit einer Druckform belegten Formzylinder, einem Gegendruckzylinder und einer zwischen bei den Zylindern am Druckspalt geführten Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Walze (13) an den Formzylinder (8) angestellt ist, daß eine zweite Walze (16) an die erste Walze (13) angedrückt läuft, daß beide Walzen (13; 16) oleophile Mäntel (6; 12) aufweisen und daß die zweite Walze (16) an die Bahn (11) auf dem, Gegendruckzylinder (9) an- und abstellbar angeordnet ist.

2. Flexodruckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Walze (13; 16) formzylinderlang sind.

3. Flexodruckwerk nach dem Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Walze (13; 16) mit aufschiebbaren Mänteln (12; 14) versehen sind.

4. Flexodruckwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Walze (13) mit einem harten Mantel (12) versehen ist.

5. Flexodruckwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (14) der zweiten Walze (16) weich ausgebildet ist.

6. Flexodruckwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (14) der zweiten Walze (16) gleiche Shore-Härte wie die Druckform (7) aufweist.

7. Flexodruckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Walzen (13; 16) in einem geschlossenen Rahmen (17) drehbar gelagert sind, daß der Rahmen (17) an jeder Seite je einen Lagerzapfen (21; 22) aufweist, der in einer seiten gestellfesten Führung (23; 24) auf je einem federkraftbehafte ten Stempel (26; 27) auflegbar ist, daß eine seitengestellfe ste Verriegelungseinrichtung (31, 36, 38, 43; 32, 37, 39, 44) des Rahmens (17) vorgesehen ist, daß die Verriegelungsein richtung (31, 36, 38, 43; 32, 37, 39, 44) auf die Lagerzapfen (21; 22) einwirkende Stelleinrichtung (48; 49) aufweist und daß der Rahmen (17) um seitengestellfeste Bolzen (55; 56) schwenkbar angeordnet ist.

8. Flexodruckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentren der Lagerzapfen (21; 22) auf einer senkrech ten Ebene durch die Druckzone (8, 9, 11) liegen.

9. Flexodruckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Walzen (13; 16) bei verriegeltem Rahmen (17) mit Anstellung der zweiten Walze (16) an die Bahn (11) für Vollflächendruck und bei entriegeltem, geschwenkten Rahmen (17) mit Abstellung der zweiten Walze (16) von der Bahn (11) als Glättwalzen für Schrift-, Bilderdruck vorgesehen sind.