DE4233422C1 - Bogengreifereinrichtung für Rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogengreifereinrichtung für Rotations­ druckmaschine, vorzugsweise für bogenführende Zylinder von Mehr­ farben-Rotationsdruckmaschinen.

Aus dem DE-Gbm 68 00 150 ist eine Bogengreifereinrichtung mit einer radial verstellbaren Greiferauflage bekannt. Die Greiferauflage besteht dabei aus einer Profilstange mit Einsatzstücken.

Durch die DE 34 28 668 A1 ist eine Bogengreifereinrichtung mit radial verstellbaren Greiferauflagen bekannt, die mittels Knie­ hebelprinzip zentral verschoben werden können. In einer Ausführungs­ form ist dabei die Greiferauflage mittels abgefedertem Doppelhebel an der zugeordneten Greiferwelle angelenkt.

Weitere Lösungen zu verstellbaren Greiferauflagen sind beispiels­ weise aus den DE-AS 11 59 471, DE-AS 11 74 801, DE-PS 12 32 595 und DE 37 14 284 A1 bekannt.

Alle Lösungen dienen dem Einstellen der Greiferauflagen auf die Dicke des zu verarbeitenden Papiers/Kartons, um Doublierer­ scheinungen bzw. Passerungenauigkeiten zu vermeiden.

Aus den DE-PS 20 30 040 und DD 2 86 136 A5 sind Einrichtungen mit Bogengreifern bekannt, die eine senkrechte Bewegung, rechtwinklig zur Greiferauflagefläche ausführen. Diese Lösungen sollen das Schieben der Greifer und ein mögliches Doublieren verhindern.

Aus der DE-AS 10 14 558 ist eine Greifereinrichtung für bogen­ führende Zylinder bekannt, die als Zangengreifer arbeitet. Neben den auf der Greiferwelle angeordneten Greifern ist im Greiferauge ein Bolzen angeordnet auf dem ein Gegengreifer sich drehen kann. Auf der Greiferwelle ist ein Gabelhebel befestigt, der beim Erfassen der Bogen zuerst den Greifer mit einem an einer Traverse angeordneten Anschlag in Berührung bringt und danach den Gegengreifer schließt. Nachteilig ist die relativ aufwendige Ausführung.

Nachteilig bei allen Lösungen ist es, daß diese relativ aufwendig sind und durch die Lösungen mit einstellbaren Greiferauflagen der Schiebeeffekt nicht verhindert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, die den Schiebeeffekt verhindert.

Gelöst wird diese Aufgabe jeweils durch den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches und des Nebenanspruches.

Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein Bogengreifersystem ohne "Schiebeeffekt" dar. Durch die rechtwinklig zur Greiferauflagefläche ausgeführte Auf/Abwärtsbewegung der Greiferaufschlagleiste tritt beim Schließvorgang keine Relativbewegung in Bogenlaufrichtung auf. Es wird eine passergenaue Übergabe erreicht und Doublierer­ scheinungen werden vermieden.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Bogengreifereinrichtung im Schnitt,

Fig. 2 eine schematische Vorderansicht nach Fig. 1 (Schnitt A).

Eine Bogengreifereinrichtung ist in einer Zylindergrube 5 eines bogenführenden Zylinders angeordnet. Die Einrichtung besteht dabei aus einer steuerbaren Greiferwelle 6, die eine Reihe Greifer 7 trägt und aus einer Greiferaufschlagleiste 1. Die Greiferaufschlagleiste 1 trägt eine Reihe von Greiferauflagen 2, die den Greifern 7 zugeordnet sind, so daß je eine Greiferspitze 8 mit einer Greiferaufschlagfläche 9 in Wirkverbindung steht.

Die Greiferaufschlagleiste 1 ist mit zwei an einer Stützfläche 10 des bogenführenden Zylinders senkrecht zur Greiferaufschlagfläche 9 angeordneten, Linearführungen 4 beweglich gekoppelt. In der Zylin­ dergrube 5 sind zwei die Greiferaufschlagleiste 1 im Bereich der Linearführungen 4 tragende Federn 3 angeordnet.

An den Stirnflächen der Greiferaufschlagleiste 1 sind je eine drehbewegliche Rolle 12 angeordnet, die im Bereich der Bogenüber­ gabe mit je einer an einem Seitengestell 13 fixierten, kongruenten Steuerkurve 11 in Eingriff steht. Die Greiferauflagen 2 sind unter Verwendung an sich bekannter Mittel, der Papier/Kartonstärke entsprechend, auf der Greiferaufschlagleiste 1 einstellbar. Es kann jedoch auch über eine einstellbare Kontur der Steuerkurven 11 die Papier/Kartonstärke berücksichtigt werden.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Lösung ist wie nachstehend beschrieben:

Über eine an sich bekannte Kurvensteuerung wird die Greiferwelle 6 mit den darauf angeordneten Greifern 7 geöffnet. Ein Bogen (nicht gezeigt) wird zugeführt und über die Greiferwelle 6 wird eine Schließbewegung der Greifer 7 in Richtung der Greiferauflage 2 eingeleitet.

Bedingt durch die kongruente Kontur jeder Steuerkurve 11 und die gepaarte Rolle 12 taucht die Greiferaufschlagleiste 1 mit ihren Greiferauflagen 2 radial ein (Abwärtsbewegung in Richtung Zylin­ derachse). Die Greiferspitze 8 ist in Schließposition und die Greiferaufschlagleiste 1 bewegt sich bedingt durch die Kontur der Steuerkurven 11 in Verbindung mit den Federn 3 aufwärts (radial nach außen) und klemmt somit den Bogen schiebefrei zwischen Grei­ feraufschlagfläche 9 und feststehender Greiferspitze 8 ein.

Bezugszeichenliste

 1 Greiferaufschlagleiste
 2 Greiferauflage
 3 Feder
 4 Linearführung
 5 Zylindergrube
 6 Greiferwelle
 7 Greifer
 8 Greiferspitze
 9 Greiferaufschlagfläche
10 Stützfläche
11 Steuerkurve
12 Rolle
13 Seitengestell

Claims (2)

1. Bogengreifereinrichtung für stirnseitig in Seitengestellen gelagerte bogenführende Zylinder von Rotationsdruckmaschinen, vorzugsweise von Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen, bestehend aus auf einer gesteuerten Greiferwelle angeordneten Greifern, denen auf einer federbelasteten, radial beweglichen Greiferauf­ schlagleiste angeordnete Greiferauflagen zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Stirnseite der Greiferaufschlagleiste (1) eine Rolle (12) angeordnet ist, die im Bereich der Bogenübergabe mit je einer in den Seitengestellen (13) fixierten kongruenten Steuerkurve (11) eine Wälzpaarung bildet, so daß die Greiferauf­ schlagleiste (1) an mindestens einer an einer Stützfläche (10) des bogenführenden Zylinders angeordneten Linearführung (4) bei der Bogenübergabe in Verbindung mit der Feder (3) senkrecht zur Greiferaufschlagfläche (9) ab- und aufwärts bewegbar ist.

2. Bogengreifereinrichtung für stirnseitig in Seitengestellen gelagerte bogenführende Zylinder von Rotationsdruckmaschinen, vorzugsweise von Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen, bestehend aus auf einer gesteuerten Greiferwelle angeordneten Greifern, denen auf einer federbelasteten, radial beweglichen Greiferauf­ schlagleiste angeordnete Greiferauflagen zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Stirnseite der Greiferaufschlagleiste (1) eine kon­ gruente Steuerkurve (11) fixiert ist, die im Bereich der Bogen­ übergabe mit je einer in den Seitengestellen (13) gelagerten Rolle (12) eine Wälzpaarung bildet, so daß die Greiferaufschlag­ leiste (1) an mindestens einer an einer Stützfläche (10) des bogenführenden Zylinders angeordneten Linearführung (4) bei der Bogenübergabe in Verbindung mit der Feder (3) senkrecht zur Greiferaufschlagfläche (9) ab- und aufwärts bewegbar ist.