DE1967155C3 - Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(13) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(13)Info
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Description
RR'R"R'"P+X-
in der die Reste R, R', R" und R'" aliphatische oder
aromatische Reste und X ein Anion bedeuten, als Katalysator durchführt.
Es ist bekannt, halogenhaltige Verbindungen durch Umsetzung mit wäßrigem Alkali zu dehydrohalogenieren.
2-Chlor-butadien-(lr3) kann nach einem üblichen
Verfahren durch Dehydrochlorierung von 3,4-Dichlor-1-buten
mit einer wäßrigen alkalischen Lösung. z.B. wäßrigem Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd,
hergestellt werden. Ein repräsentatives Verfahren ist in der US-PS 24 30 016 beschrieben, die ein Verfahren zur
Dehydrohalogenierung ohne Verwendung eines Katalysators beschreibt. Diese bekannten Verfahren sind
durch verhältnismäßig niedrige Reaktionsgeschwindigkeiten und häufig durch verhältnismäßig hohe Ausbeuten
an unerwünschten Nebenprodukten gekennzeichnet. Es besteht ein Bedarf für ein Dehydrohalogenierungsverfahren
mit verhältnismäßig hoher Reaktionsgeschwindigkeit, erhöhtem Umsatz und verringerter
Bildung von unerwünschten Nebenprodukten wie l-Chlor-butadien-(l,3), das gebildet wird, wenn 3,4-Dichlorbuten
dehydrohalogeniert wird.
Gegenstand des deutschen Patents 16 18 790 ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(l,3)
durch Umsetzung von 3,4-Dichlorbuten-(l) mit einer wäßrigen Lösung, die Alkalimetallhydroxyrf-s und/oder
Erdalkalimetallhydroxyde enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von
etwa 0,01 bis 10 Gew.-% einer quartären Ammoniumverbindung, bezogen auf das Gewicht von 3,4-Dichlorbuten-(l),
durchführt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(l,3) nach Patent 16 18 790, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von 0,1 bis 15 Gew.-% bezogen auf
3,4-Dichlorbutene 1), einer quartären Phosphoniumverbindung
der Formel
RR'R"R'"P + X
in der die Reste R. R', R" und R'" aliphatische oder aromatische Reste und X ein Anion bedeuten, als
Katalysator durchführt.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise führt zu einem sehr wesentlichen Anstieg der Reaktionsgeschwindigkeit,
gewöhnlich auch zu einem höheren Umsatz und zu einer Herabsetzung der Menge an unerwünschten
Nebenprodukten, die normalerweise bei der Dehydrohalogenierung in wäßrigen Medien gebildet werden. Ein
solches Nebenprodukt ist beispielsweise IChlorbuUidien-(U).
Die quartären Phosphoniumkatalysatoren, die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden, haben die
Struktur
RR'R"R'"P+X
worin R, R', R" und R'" (nachstehend als Reste R bezeichnet), jeweils fur einen aromatischen oder
aliphatischen Rest stehen und X" ein Anion ist. Vorzugsweise ist wenigstens einer der Reste R ein
aliphatischer Rest, der 1 —20 C-Atome enthält. Dieser
Rest kann gesättigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt oder alicyciisch sein, und zwei von diesen
Resten R können zusammen mit dem Phosphoratom einen heterocyclischen Ring bilden. Die Reste R können
mit aromatischen Ringen oder mit funktionellen Gruppen wie Hydroxyl-, Alkoxyl-, Carboxy- oder
Sulfogruppen substituiert sein, d. h, sie können von
Alkylenoxyden wie Äthylenoxyd oder Propyienoxyd abgeleitet sein. Eine gewisse Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit
kann erreicht werden, wenn die Alkylreste 1-4 C-Atome enthalten, jedoch wird die
Wirksamkeit des Katalysators durch Anwesenheit wenigstens eines Restes mit längerer Kette gesteigert.
Auch Gemische der genannten quartären Phosphoniumkatalysatoren
können verwendet werden.
Das Anion X- kann ein Halogeniden, ζ. Β. Chloridoder
Jodidion, ein Dimethylphosphation oder ein beliebiges lon sein, das die Reaktion nicht stört und die
Polymerisation der entstehenden Produkte nicht beschleunigt. Spezielle Beispiele von geeigneten quartären
Phosphoniumverbindungen sind nachstehend genannt:
Tetrabutylphosphoniumchlorid
Methyltrioctylphosphoniumdimethylphosphat
Benzyldimetnyl(3,5.5-trimethylhexyl)phosphonium-
benzolsulfonat
J0 Dodecyltrimethylphosphoniumchlorid
J0 Dodecyltrimethylphosphoniumchlorid
Trimethyloctadecenylphosphoniumchlorid
Hexadecyltrimethylphosphoniumchlorid
Octadecyltrimethylphosphoniumchlorid
Trimethylioctadecenylphenyljphosphoniumchlorid
(2-Hydroxyäthyl)trimelhylphosphoniumbromid
Triäthylhexadecylphosphoniumjodid
Diamylmethyl(4-äthy!phenyl)phosphoniumjodid
Phenyläthyltetramethylenphosphoniumjodid
(der Phosphor befindet sich im Ring)
p-Tolyläthylpentamethylenphosphoniumjodid
p-Tolyläthylpentamethylenphosphoniumjodid
(der Phosphor befindet sich im Ring)
(2-Hydroxyäthyl)tributylphosphoniumjodid
(2-Hydroxyäthyl)trioctylphosphoniumjodid
(2-Hydroxyäthyl)diäthyl-(2-äthoxyäthyl)-phosphoniumchlorid
(2-Hydroxyäthyl)tributylphosphoniumjodid
(2-Hydroxyäthyl)trioctylphosphoniumjodid
(2-Hydroxyäthyl)diäthyl-(2-äthoxyäthyl)-phosphoniumchlorid
(2-Hydroxyäthyl)tricyclopeniiylphos-
phoniumchlorid
(2-Hydroxyäthyl)tricyclohexylphos-
(2-Hydroxyäthyl)tricyclohexylphos-
phoniumchlorid
Weitere Phosphoniumverbindungen (und ihre Herstellung), die für das Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet werden können, werden von Kosolapoff in »Organophosphorus Compounds« 1950 und in den
US-PS 32 30 069 und 32 14 434 beschrieben.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis etwa 100°C
durchgeführt werden. Bei Temperaturen unter etwa 00C verläuft die Reaktion für die Praxis zu langsam, und
bo Temperaturen, die wesentlich über 1000C liegen, sind
infolge verstärkter Probleme wie Polymerisation und Bildung von Nebenprodukten unerwünscht. Der am
meisten bevorzugte Temperaturbereich ist etwa 40 bis 85°C, wenn 3,4-Dichlorbutene 1) zu 2-Chlorbutadien-
b5 (1,3) dehydrochloriert wird. Es ist besonders vorteilhaft,
unter den Eigendrucken zu arbeiten, die unter den Reaktionsbedingungen normalerweise entstehen. Gegebenenfalls
kann auch bei höheren oder niedrigeren
Drücken gearbeitet werden.
Die Reaktion wird unter Aasschluß von Sauerstoff durchgeführt, um anschließenoe Reaktionen aer gebildeten
dehydrohalogenierten Produkte zu vermeiden. Ferner ist es sehr zweckmäßig, Polymerisationsinhibitoren
wie Phenothiazin, Nitrosoverbindungen und Alkylnitrite oder andere Verbindungen zuzusetzen.
Als alkalisches Material kann bei dem Verfahren gemäß der Erfindung jede alkalische Verbindung
verwendet werden, die die Dehydrohalogenierung in wäßrigem Medium zu bewirken vermag. Bevorzugt
werden Alkalihydroxyde, wobei Natriumhydroxyd wegen seiner leichten Verfügbarkeit besonders bevorzugt
wird. Auch andere Hydroxyde wie Kaliumhydroxyd, Lithiumhydroxyd, Rubidiumhydroxyd und Cäsiumhydroxyd
können verwendet werden. Erdalkalihydroxyde wie Calcium- und Bariumhydroxyd sind ebenfalls
geeignet.
Das Hydroxyd oder alkalische Material wird vorzugsweise als wäßrige Lösung verwendet. Die Konzentration
des Hydroxyds in der Lösung kann innerhalb eines weiten Bereichs von beispielsweise etwa 2% bis zu einer
gesättigten Lösung liegen. Die Katalysatoren sind am wirksamsten bei Alkalihydroxydkonzentrationen, die
zwischen etwa 15% und Sättigung der Lösung gehalten werden.
Die untere Grenze des Molverhältnisses von Hydroxyd zu Halogenverbindung kann bei etwa 0,5 : 1
liegen. Das optimale Molverhältnis der Reaktionsteilnehmer variiert mit der Wirksamkeit des verwendeten jo
Kacalysators. Bei den weniger aktiven Katalysatoren sind höhere Molverhältnisse erforderlich. Die obere
Grenze des Molverhältnisses ist nicht entscheidend wichtig. Im allgemeinen wird kein Vorteil erzielt, wenn
die Molverhältnisse über 20 :1 liegen.
Das Verfahren kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Man kann beispielsweise Hie
Reaktionsmasse als Flüssigkeit abziehen, die wäßrige Phase und die organische Phase nach üblichen
Verfahren trennen und das 2-Chlorbntadien-(l,3) durch Destillation vom Dichlorbuten abtrennen. Auch andere
bekannte Verfahren können angewandt werden.
Durch Verwendung der vorstehend genannte·.!
Katalysatoren bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden erhöhte Reaktionsgeschwindigkeiten erzielt.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Mengenangaben und Mengenverhältnisse auf das
Gewicht, falls nicht anders angegeben. Der Gewichtsanteil basiert auf dem aktiven Bestandteil, wenn ein
Material in verdünnter Form verwendet wird.
Beispiele 1 bis 7
Eine Reihe von Versuchen wird auf die nachstehend beschriebene Weise und unter den in der folgenden
Tabelle genannten Bedingungen durchgeführt.
Als Reaktor dient ein Kolben, der mit einem Rührer. Rückflußkühler und Adaptor mit Serumkappe für die
Entnahme von Proben versehen ist. Die Luft wird aus dem Kolben mit Stickstoff verdrängt und das Innere des
Reaktors wird unter Stickstoff gehallen. Die angegebene Temperatur wird durch ein Dampfbad geregelt. Das
Natriumhydroxyd (das alkalische Material) wird mit der angegebenen Konzentration in den Kolben eingeführt
und auf eine Reaktionstemperatur von 60°C gebracht. 3,4-Dichlor-i-buten, das etwa 0,005% Pehnothiazin und
den jeveiligen Katalysator in der angegebenen Konzentration enthält, wird dann durch eine Schliffglasverbindung
in den Kolben eingeführt. Nach der angegebenen Reaktionszeit werden das Rühren und die
Temperaturregelung unterbrochen. Proben der organischen Phase werden entnommen, mit Wasser gewaschen
und durch Gaschromatographie analysiert.
Die Flächenprozent-Analysen werden aus vorbestimmten Eichungen in Mol-%-Werte umgerechnet.
Der Umsatz von Dichlorbuten wird nach der folgenden Formel ermittelt:
Prozent Umsatz =
Mol 2-Chlorbutadien-(l,3)· 100
Mol 2-Chtorbutadien-(1.3) + Mol nicht umgesetztes Dichlorbuten
In den Beispielen hat das verwendete 3,4-Dichlorbuten-(l)
eine Reinheit von 97 bis 98%. Die molaren Mengen sind nicht für Verwendungen korrigiert. Die
Konzentration des Natriumhydroxyds basiert auf dem Gewicht des Natriumhydroxyds + Wassergewicht. In
der folgenden Tabelle ist die angegebene Konzentration die Konzentration der in den Reaktor vorgegebenen
Natriumhydroxydlösung. Der prozentuale Anteil des Katalysators ist auf das Gewicht von Dichlorbuten
(DCB) bezogen. Wenn der Katalysator so, wie er vom
Lieferanten erhalten wird, in verdünnter Form vorliegt, ist der in der Tabelle angegebene prozentuale
Katalysatoranteil der Anteil des aktiven Bestandteils. Die Versuche und Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
Ähnlich gute Ergebnisse werden bei den vorstehend beschriebenen Versuchen erhalten, wenn die oben
beschriebenen entsprechenden quartären Phosphoniumverbindungen verwendet werden.
Catalysaior | Katalysator- | NaOH- | Mol | Zeit | Tem | Umsat | 83,2 |
konz. | Konz. | verhältnis | peratur | 44,1 | |||
% | % | NaOH/DCB | Min. | C | % | 13,1 | |
Tetrabutylphosphoniumchlorid | 5 | 20 | 1,1 | 30 | 60 | 16,9 | |
desgl. | 1 | 20 | 1,1 | 30 | 60 | 100 | |
desgl. | 1 | 20 | 1,1 | 30 | 20 | ||
desgl. | 0,1 | 20 | 1,1 | 30 | 60 | ||
desgl. | 5 | 50 | 10 | 10 | 60 |
5 | 19 67 1 | 55 | MoI- | 6 | Tem | Umsatz | |
verhä'ltnis | peratur | ||||||
Fortsetzung | Katalysator | NaOH/DCB | Zeit | C | % | ||
Beispiel | Kalalysator- | NaOH- | 1,1 | 60 | 71,5 | ||
konz. | Konz. | Min. | |||||
Methyllrioctylphosphonium- | % | % | 10 | 30 | 60 | 100 | |
6 | dimethylphosphat | 5 | 20 | 1,1 | 60 | 5,6 | |
desgl. | 10 | 10 | 60 | 2,6 | |||
: 7 | ohne Katalysator | 5 | 50 | 30 | |||
Vergleichsbeispiel | desgl. | 0 | 20 | 30 | |||
Vergleichsbeispiel | 0 | 50 | |||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) nach Patent 16 18 790, dadurch gekennzeichnet, daß mtn die Umsetzung in Gegenwart von 0,1 bis 15 Gew.-% bezogen auf 3,4-Dichlorbuten-( 1), einer quartären Phosphonium verbindung der Formel
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