DE19649972C2 - Verfahren zur Herstellung eines Leitungssatzes für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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Description
Bei der Herstellung von Kabelbäumen oder Leitungssätzen für
Ktaftfahrzeuge wird üblicherweise derart vorgegangen, daß mit
einer Kunststoffisolierung versehene elektrische Leiter
(Adern) gleichen oder unterschiedlichen Leiterquerschnittes
mit Hilfe von Montagebrettern entsprechend einer vorgegebenen
Struktur verlegt, dann zu einem Stamm und zu Ästen gebündelt
und an ihren Enden mit Steckern versehen werden. Kleinere
Leitungssätze können auch unter Verwendung von Flachbandlei
tungen hergestellt werden. Solche Flachbandleitungen bestehen
beispielsweise aus parallel zueinander angeordneten Flachlei
tern und zwei miteinander verklebten Isolierstoffbändern, die
beidseits der Leiter angeordnet sind; dabei ist das eine Iso
lierstoffband mit einem Klebemittel beschichtet
(DE 28 50 188 A).
Zur vereinfachten Herstellung eines Leitungssatzes für die
Tür eines Kraftfahrzeuges ist es bereits bekannt, die Steck
anschlüsse für die in der Tür befestigten elektrischen Kompo
nenten etwa auf gleicher Höhe anzuordnen und für die Erstel
lung des Leitungssatzes eine Flachbandleitung oder mehrere
parallel nebeneinander angeordnete isolierte elektrische Lei
ter (Adern) zu verwenden, die auf einer Trägerfolie fixiert
werden. Die Fixierung kann dabei mittels einer zwischen den
Adern und der Trägerfolie vorgesehenen Klebeschicht erfolgen.
Die Enden der Adern werden vor oder nach der Zuordnung der
Adern zur Trägerfolie mit Steckern versehen. Die mit dem Lei
tungssatz bestückte Trägerfolie wird schließlich an der In
nenseite der Tür befestigt; nachfolgend wird die Türverklei
dung aufgesetzt (JP 59-114 720 A).
Es ist weiterhin bekannt, die elektrischen Leiter eines Ka
belsatzes in die isolierende Trimmabdeckung einer Fahrzeugtür
zu integrieren (DE 37 40 593 A1) oder die elektrischen Lei
tungen als Leiterfolien auf der Wasserabweisfolie der Fahr
zeugtür durch Aufbügeln zu befestigen (DE 38 42 340 A1).
Ausgehend von einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbe
griffes des Patentanspruches 1 liegt der Erfindung die Aufga
be zugrunde, die Herstellung und die Montage eines Leitungs
satzes weiter zu vereinfachen und dabei eine Isolie
rung der elektrischen Leitungen zu gewährleisten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgese
hen, daß wenigstens einige der elektrischen Leitungen aus
nichtisolierten Litzenleitern bestehen, die nacheinander und
unabhängig voneinander auf eine isolierende, mit einer Klebe
schicht versehene Trägerfolie entlang einer vorgegebenen Li
nienführung aufgelegt werden, daß anschließend entweder auf
die Trägerfolie eine isolierende Schutzfolie aufgelegt und
mit der Trägerfolie durch Druckanwendung verklebt wird oder
die Trägerfolie und die aufgelegten Litzenleiter mit einer
Schutzlackschicht überzogen werden und daß abschließend die
Kontur der Trägerfolie durch Beschneiden des Randbereiches an
die Struktur des Leitungssatzes bzw. des Einsatzortes ange
paßt wird. Anstelle des Aufbringens einer isolierenden
Schutzfolie oder des Aufbringens einer Schutzlackschicht kann
auch die Trägerfolie mit den aufgelegten Leitern unter Druck
anwendung mit dem aus isolierendem Kunststoff bestehenden
formstabilen Träger verklebt werden.
Bei einer derartigen Herstellung eines Leitungssatzes können
die als Leitungen verwendeten nichtisolierten Litzenleiter
und gegebenenfalls auch Sonderleitungen wie beispielsweise
Lichtwellenleiter aus Kunststoff, geschirmte Adern und Druck
luftleitungen automatisch längs einer vorprogrammierten Bahn
verlegt und anschließend mit der isolierenden Schutzfolie ab
gedeckt oder mit einer Schutzlackschicht versehen und dann
auch die Anpassung der Trägerfolie an die gewünschte Struktur
des Leitungssatzes vorgenommen werden. In diesen automatisch
ablaufenden Fertigungsprozeß kann auch die Anordnung von sol
chen Kunststoffteilen auf der Trägerfolie integriert werden,
die zur Formgebung des Leitungssatzes oder zum Schutz be
stimmter Bereiche des Leitungssatzes erwünscht oder erforder
lich sind. Dabei können auch Kreuzungsstellen zwischen zwei
oder mehreren Litzenleitern vorgesehen werden, wenn an den
Kreuzungsstellen vor der Verlegung des kreuzenden Litzenlei
ters eine Isolierfolie im Bereich der Kreuzungsstelle auf den
bzw. die gekreuzten Litzenleiter und die Trägerfolie aufge
legt wird. Diese Isolierfolie ist vorzugsweise ebenfalls mit
einer Klebeschicht versehen, damit die kreuzenden Litzenlei
ter mit der Unterlage verklebt werden und die spätere Schutz
folie auch in diesem Bereich mit der zusätzlichen Isolierfo
lie verklebt werden kann.
Durch den möglichen automatischen Fertigungsablauf lassen
sich im übrigen Verdrahtungsfehler vermeiden. Zur Vermeidung
von EMV-Problemen kann den verlegten Litzenleitern auch eine
definierte Lage zueinander gegeben werden. Insgesamt erhält
man einen flachen Leitungssatz, an den nach dem Beschneiden
des Randbereiches der verwendeten Folien, beispielsweise
durch Stanzen, wie durch die EP 0704 863 B1, die Stecker und die elektrischen oder elektro
nischen Komponenten befestigt werden. Zur Kontaktierung der
Litzenleiter werden dabei zweckmäßig Schneid-Klemm-Verbinder
verwendet.
Ein gemäß der Erfindung hergestellter Leitungssatz zeichnet
sich auch durch seine flache Bauform sowie durch geringeres
Gewicht und geringeren Materialverbrauch (z. B. Einsparung von
Abbinde- und Befestigungsmaterial sowie von Klapperschutz)
gegenüber herkömmlichen Leitungssätzes aus, ist in sich formstabil,
läßt sich einfach handhaben und gewährleistet eine
vereinfachte Montage, weil durch die flache Bauform den Stec
kern bzw. elektrischen oder elektronischen Komponenten eine
bestimmt räumliche Orientierung gegeben werden kann. - Der
flache, folienartige Leitungssatz kann sowohl komplett auf
einen formstabilen Träger aufgeklebt oder auch anderweitig
befestigt werden, er kann aber auch nach dem Aufbringen der
Litzenleiter auf die mit der Klebeschicht versehene Trägerfo
lie mit den freiliegenden Bereichen der Klebeschicht auf ei
nen formstabilen Träger aufgeklebt werden, wobei dieser Trä
ger entweder selbst aus elektrisch isolierendem Material be
steht oder eine elektrich isolierende Oberflächenschicht auf
weist. - Sofern die Trägerfolie nach dem Aufbringen der
Schutzfolie bzw. nach dem Aufsprühen einer Schutzlackschicht
bezüglich der Struktur ihres Randbereiches nur an die Innen
fläche einer Kraftfahrzeugtür angepaßt wird, kann sie gleich
zeitig die Funktion der wasserschützenden Schicht zwischen
Naß- und Trockenbereich übernehmen.
Ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung hergestell
ten Leitungssatzes ist in den Fig. 1 bis 3 schematisch
dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 die Innenseite einer Kraftfahrzeugtür mit einem
daran befestigten Leitungssatz,
Fig. 2 einen Querschnitt eines solchen Leitungssatzes an
einer Stelle, an der der Leitungssatz vier Litzen
leiter und einen Lichtwellenleiter aufweist und
Fig. 3 einen Leitungssatz nach Beschneiden des Randberei
ches der Trägerfolie unter enger Anpassung an die
Struktur der verlegten Litzenleiter, noch vor der
Montage der Stecker und/oder elektrischen bzw.
elektronischen Komponenten.
Fig. 1 zeigt die Tür 1 eines Kraftfahrzeuges, auf deren In
nenseite ein Leitungssatz 2 angeordnet ist. Dieser Leitungssatz
ist mit einem Stecker 10 zum Anschluß an das übrige
Bordnetz des Kraftfahrzeuges versehen und dient zur Stromver
sorgung mehrerer elektrischer bzw. elektronischer Komponenten
wie Türschloß 3, Kontrolleuchte 4, Spiegel 5,
Lautsprecher 6, Motor 7 für einen Fensterheber.
Weiterhin sind ein Bedienfeld 8 für Fensterheber und ein Be
dienfeld 9 für den Außenspiegel vorgesehen.
Zur Herstellung eines solchen Leitungssatzes wird gemäß Fig.
2 eine Trägerfolie 22 verwendet, die mit einer Klebeschicht
23 beschichtet ist oder beschichtet wird. Auf diese Trägerfo
lie werden dann mittels eines Automaten die Litzenleiter 24
kleineren Querschnittes und die Litzenleiter 25 größeren
Querschnittes und gegebenenfalls Sonderleitungen wie ein
Lichtwellenleiter 26 oder auch geschirmte Leitungen längs ei
ner vorprogrammierten Bahn auf die Trägerfolie aufgelegt, wo
sie mittels der Klebeschicht 23 vorläufig fixiert werden.
Nach Verlegen aller erforderlichen Leitungen wird auf diese
Trägerfolie eine isolierende Schutzfolie 27 aufgebracht und
unter Druckanwendung so gegen die Trägerfolie 22 gedrückt,
daß die Litzenleiter 24 und 25 und auch der Lichtwellenleiter
26 zu etwa einer Hälfte von der Schutzfolie 27 und zu etwa
anderen Hälfte von der Trägerfolie 22 umschlossen und damit
auch gegeneinander und gegen die Umgebung isoliert sind.
Durch Verlegung einer Vielzahl von Litzenleitern auf einer
solchen Trägerfolie 22 kann gemäß Fig. 3 eine bestimmte
Struktur eines Leitungssatzes erstellt werden, wobei durch
die jeweils parallel angeordneten Litzenleiter vom Anschluß
bereich 30 ausgehend ein Hauptast 38/39 gebildet wird, von
dem Zweige 31 mit beispielsweise fünf Litzenleitern, ein
Zweig 32 mit zwei Litzenleitern, ein Zweig 34 mit vier Lit
zenleitern, ein Zweig 35 mit sechs Litzenleitern und ein
Zweig 36 mit zwei Litzenleitern abzweigen. In der Nähe des
Anschlußbereiches 30 ist dabei eine Kreuzungsstelle 40 gebildet,
bei der die beiden Leiter 28, 29 über vier andere Leiter
hinweg geführt sind. Zur Isolierung der Kreuzungsstelle ist
ein Folienstück 37 verwendet, das im Bereich dieser Kreu
zungsstelle auf die gekreuzten Leiter aufgelegt ist.
Nach dem Verlegen der Litzenleiter und dem Aufbringen der
isolierenden Schutzfolie sind der Randbereich der Trägerfolie
und der Schutzfolie so beschnitten worden, daß sich die dar
gestellte Randkontur des Leitungssatzes 2 ergibt. An den En
den der Äste und Zweige können mittels der bekannten Schneid-
Klemmtechnik Stecker befestigt werden, über die dann ein Zu
gang zu den elektrischen bzw. elektronischen Komponenten ge
geben ist. - Der Leitungssatz 2 kann in der Form gemäß Fig.
3 beispielsweise auf die innere Wand der Fahrzeugtür gemäß
Fig. 1 aufgeklebt werden oder auch unter Verwendung von Be
festigungslöchern 41 mittels mechanischer Mittel an der Tür
wand befestigt werden.
Ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Leitungssatz kann bei
spielsweise auch im Bereich des Dachhimmels oder in anderen
Bereichen verwendet werden, bei denen es auf eine möglichst
flache Ausgestaltung des Leitungssatzes ankommt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leitungssatzes für Kraft
fahrzeuge,
bei dem die Leitungen mit einer Trägerfolie verklebt und mit elektrischen Komponenten konfektioniert sind,
und bei dem die mit den Leitungen bestückte Trägerfolie an einem formstabilen Träger befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige der Leitungen aus nichtisolierten Lit zenleitern (24, 25) bestehen, die nacheinander und unabhängig voneinander auf eine isolierende, mit einer Klebeschicht (23) versehene Trägerfolie (22) entlang einer vorgegebenen Linien führung aufgelegt werden, und
daß anschließend entweder auf die Trägerfolie eine isolieren de Schutzfolie (27) aufgelegt und mit der Trägerfolie durch Druckanwendung verklebt wird oder die Trägerfolie und die aufgelegten Litzenleiter mit einer Schutzlackschicht überzo gen werden und
daß abschließend die Kontur der Trägerfolie durch Beschneiden des Randbereiches an die Struktur des Lei tungssatzes und des Einsatzortes angepaßt wird.
bei dem die Leitungen mit einer Trägerfolie verklebt und mit elektrischen Komponenten konfektioniert sind,
und bei dem die mit den Leitungen bestückte Trägerfolie an einem formstabilen Träger befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige der Leitungen aus nichtisolierten Lit zenleitern (24, 25) bestehen, die nacheinander und unabhängig voneinander auf eine isolierende, mit einer Klebeschicht (23) versehene Trägerfolie (22) entlang einer vorgegebenen Linien führung aufgelegt werden, und
daß anschließend entweder auf die Trägerfolie eine isolieren de Schutzfolie (27) aufgelegt und mit der Trägerfolie durch Druckanwendung verklebt wird oder die Trägerfolie und die aufgelegten Litzenleiter mit einer Schutzlackschicht überzo gen werden und
daß abschließend die Kontur der Trägerfolie durch Beschneiden des Randbereiches an die Struktur des Lei tungssatzes und des Einsatzortes angepaßt wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Leitungssatzes für Kraft
fahrzeuge,
bei dem die Leitungen mit einer Trägerfolie verklebt und mit elektrischen Komponenten konfektioniert sind
und bei dem die mit den Leitungen bestückte Trägerfolie an einem formstabilen Träger befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige der Leitungen aus nichtisolierten Lit zenleitern (24, 25) bestehen, die nacheinander und unabhängig voneinander auf eine isolierende, mit einer Klebeschicht (23) versehene Trägerfolie (22) entlang einer vorgegebenen Linien führung aufgelegt werden und daß anschließend die Trägerfolie mit den aufgelegten Leitern unter Druckanwendung mit dem aus isolierendem Kunststoff bestehenden formstabilen Träger ver klebt wird.
bei dem die Leitungen mit einer Trägerfolie verklebt und mit elektrischen Komponenten konfektioniert sind
und bei dem die mit den Leitungen bestückte Trägerfolie an einem formstabilen Träger befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige der Leitungen aus nichtisolierten Lit zenleitern (24, 25) bestehen, die nacheinander und unabhängig voneinander auf eine isolierende, mit einer Klebeschicht (23) versehene Trägerfolie (22) entlang einer vorgegebenen Linien führung aufgelegt werden und daß anschließend die Trägerfolie mit den aufgelegten Leitern unter Druckanwendung mit dem aus isolierendem Kunststoff bestehenden formstabilen Träger ver klebt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Kreuzungsstellen zweier Litzenleiter vor der Verlegung
des kreuzenden Litzenleiters (28, 29) ein Stück einer Isolier
folie (37), die mit einer Klebeschicht versehen ist, im Be
reich der Kreuzungsstelle auf den gekreuzten Litzenleiter und
die Trägerfolie (22) aufgelegt wird.
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