DE19648881A1 - Polymermembran mit in der Membran lokalisierten Enzymen sowie Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen mittels in Polymermembranen ablaufender Reaktionen - Google Patents
Polymermembran mit in der Membran lokalisierten Enzymen sowie Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen mittels in Polymermembranen ablaufender ReaktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polymermembran, bei der in
den Poren Enzyme für biokatalytische Zwecke lokalisiert
sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung von Erzeug
nissen mittels in Polymermembranen ablaufender
Bioreaktionen.
Bioreaktionen in künstlichen Membranen sind schon seit
längerer Zeit bekannt (DE-OS 44 20 086). Biokatalytische
Prozesse werden in Polymermembranen lokalisiert, um die
oftmals sehr kostspielig herzustellenden bzw. zu
isolierenden Enzyme durch Immobilisierung innerhalb der
Membran zur ständigen Wiederverwendung zum Beispiel zur
Durchführung kontinuierlicher Prozesse zur Herstellung
bestimmter Produkte verfügbar zu machen. Bisherige
Enzymimmobilisatoren (Partikeln, Gele)
dadurch aus, daß vor allem dort die Porendiffusion
geschwindigkeitsbestimmend ist mit der Folge, daß einem
schnellen Stofftransport Grenzen gesetzt sind und bei
hohen Umsätzen eines Substrats der Abtransport von
möglicherweise inhibierend wirkenden Produkten, bei
spielsweise durch pH-Wert-Verschiebung, deutliche
Grenzen gesetzt sind.
Bei einer bekannten Polymermembran, der sogenannten
S-Schicht-UF-Membran von SLEYTR et. al, scheint es
grundsätzlich möglich zu sein, auch große Membranflächen
herstellen zu können, mit denen Biokatalysatoren der
gattungsgemäßen Art aufgebaut werden können. Nachteilig
bei dieser bekannten Membran ist, daß eine Variation des
Porendurchmessers außerhalb eines Bereichs von 6 nm oder
eine Variation der Porenform nicht möglich ist. Bei
einer Immobilisierung von Enzymen innerhalb dieser Poren
können die Poren leicht verstopfen mit der Folge, daß
eine ausreichende Substratzugänglichkeit nicht mehr
gesichert ist, das heißt, daß die Membran insgesamt
unbrauchbar wird.
Bei einem anderen Membrantyp, der sogenannten Kernspur
filtermembran, können zwar inzwischen schon sehr unter
schiedliche Porendurchmesser mit einem Durchmesser < 30
nm ausgebildet werden. Die bei dieser Membran ausgebil
dete zylindrische Kapillarform ist aber nicht veränder
bar, so daß damit nur sehr eingeschränkt bei bestimmten
Prozessen ein gewünschter konvektiver Stofftransport
realisiert werden kann.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Polymermembran der eingangs genannten Art zu schaffen,
sowie ein Verfahren zu schaffen, mit denen eine steuer
bare, kontrollierte Biokatalyse in der Membran ermög
licht wird, wobei eine ausreichende Substratzugänglich
keit zu den in den Poren lokalisierten Enzymen gewähr
leistet sein soll und das entstehende Produkt die
Membran konvektiv passieren können so, wobei die Ver
weilzeit für Substrat und Produkt in der Membran ein
stellbar sein soll, um somit hohe Umsätze des Substrats
und einen raschen Abtransport des gebildeten Produkts zu
erreichen.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der erfindungsgemäßen
Membran dadurch, daß die die Membran durchquerenden
offenen Poren eine im wesentlichen im Querschnitt der
Membran zylindrische bis konische Porenform aufweisen,
wobei wenigstens die Porenlänge und/oder der Porenquer
schnitt in Abhängigkeit von der Art eines der Membran
zugeführten Substrats sowie des aus dem Substrat mittels
der Enzyme gebildeten Produkts einstellbar ist.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Membran liegt im
wesentlichen darin, daß durch die Ausbildung einer
vorbestimmten Porenform in bezug auf den Querschnitt und
die Länge der Poren, d. h. durch die geometrisch vorbe
stimmbare Porenform in Abhängigkeit von der Art des
Substrats und des Produkts ein optimaler konvektiver
transmembraner Stofftransport realisiert werden kann,
d. h. ein sogenannter Tortuositätsfaktor mit kleinem
Betrag möglich ist, der bestimmend für einen konvektiven
transmembranen Stofftransport ist. Anderenfalls würde,
wie von partikulärer oder gelförmigen Enzymimmobilisaten
bekannt, die Porendiffusion zunehmen, womit sich die
Möglichkeiten einer kontrollierten Produktbildung
verringern würden.
Zwar ließe sich die Forderung nach einem möglichst hohen
Anteil des konvektiven Stofftransports durch einen
zunehmenden mittleren Porendurchmesser erreichen, aber
nur mit der nachteiligen Folge, daß immer mehr Sub
stratmoleküle die Membran passieren würden, ohne mit den
Enzymen, die an der Porenwand lokalisiert bzw. immobi
lisiert sind, in Wechselwirkung treten zu können.
Bei der Ausbildung bzw. Herstellung von Polymermembranen
sind verschiedene Möglichkeiten der Herstellung der
Poren, wenn es sich um ausgesprochene Porenmembranen
handelt, bekannt.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Polymermembran
werden die Poren nach der eigentlichen Herstellung der
Membran als solcher durch nachträgliche chemische
und/oder physikalische Beeinflussung hergestellt, d. h.
beispielsweise nach der Ausbildung bzw. Aushärtung des
Polymerfilms durch Inkontaktbringen mit entsprechenden
chemischen Mitteln.
Nicht nur die Poren als solche, sondern auch die Dichte
der Poren kann dementsprechend nach der Herstellung der
Membran als solcher durch chemische und/oder physika
lische Beeinflussung eingestellt werden, wobei hierfür
letztlich die Zeit und die Mittel zur Ausbildung der
Poren bestimmende Parameter für die Porendichte in der
Membran sind.
Wie eingangs erwähnt, sind die Porenlänge und die
Porenform für das Verhalten der Membran als Bioreaktor
bestimmend. Es hat sich gezeigt, daß bei makromolekula
ren Produkten vorteilhafterweise nicht die zylindrische
Porenform für die niedermolekularen Substrate die
optimale Porenform ist, sondern eine solche Porenform,
bei der vorzugsweise die zum Substrat gerichtete Öffnung
der Poren kleiner als die produktausgangsseitige Öffnung
der Poren ist.
Bei einem hochmolekularen Substrat und einem niedermo
lekularen Produkt sind optimale Produktergebnisse
dadurch erzielt worden, daß die zum Substrat gerichtete
Öffnung der Poren größer als die produktausgangsseitige
Öffnung der Poren ist.
Die Polymermembran selbst ist vorteilhafterweise nach
Art einer Kernspurfiltermembran aufgebaut, die vorteil
hafter eine einheitliche Porengrößenverteilung gewähr
leistet, was für einen gleichmäßigen Transport des die
Membran beaufschlagenden Substrats zu den in den Poren
lokalisierten Enzymen hin von großer Wichtigkeit ist.
Die Kernspurfiltermembran kann vorteilhafterweise aus
Polycarbonat oder aus Polyethylenterephthalat bestehen,
die eine geometrisch sehr einheitliche, zylindrische
Ausbildung der Kapillaren ermöglichen und zudem eine
sehr enge Porengrößenverteilung.
Ebenfalls vorteilhaft ist es, die substratbeaufschlagte
Seite der Membran mit einer Beschichtung zu versehen und
sie ggf. zusätzlich einer Oberflächenmodifizierung zu
unterziehen, was vorteilhafterweise dadurch geschehen
kann, daß die Oberflächenmodifizierung durch Photopoly
merisation oder durch photoinitiierte Pfropfpolymerisa
tion mit Monomeren ausbildbar ist oder bei einer anderen
vorteilhaften Ausgestaltung der Polymermembran durch
Plasmapolymerisation oder durch plasmainitiierte Pfropf
polymerisation mit Monomeren auszubilden. Als Monomer
dient beispielsweise vorzugsweise Acrylsäure. Anstelle
der auf diese Weise erzeugten Carboxylgruppen können
auch andere für die Enzymbildung direkt oder indirekt
geeignete funktionelle Gruppen wie z. B. vorzugsweise
primäre Aminogruppen eingesetzt werden.
Schließlich ist es vorteilhaft, die Polymermembran einer
hydrothermischen Nachbehandlung zu unterwerfen, wobei
dabei die Zusammensetzung des Nachbehandlungsmediums und
des pH-Wertes entweder zu einer alleinigen chemischen
Oberflächenmodifizierung ohne Veränderung des Membran
aufbaus oder aber auch zu reproduzierbarer asymme
trischer Quellung bei einseitiger und kurzfristiger
Beaufschlagung möglich ist.
Ein Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen mittels
in Polymermembranen der vorgenannten Art ablaufender
Bioreaktionen ist dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte
der Enzymbeladung in den Poren der Membran in Abhängig
keit des Porendurchmessers und der Porenlänge derart
eingestellt wird, daß die dabei erzielte Querdiffusion
des die Poren durchquerenden Substrats zu den im we
sentlichen im Seitenwandbereich der Poren angeordneten
Enzymen ein einstellbarer Parameter der zu erzielenden
gewünschten Kettenlänge des makromolekularen Erzeugnis
ses ist.
Durch diese vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Qualität
des verfahrensmäßig hergestellten Erzeugnisses unmit
telbar zu beeinflussen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist
die Geschwindigkeit des Austrages des Erzeugnisses aus
den Poren der Membran einstellbar, und zwar durch die
Porengröße und/oder Porenform und/oder die Porengrößen
verteilung, wobei die Einstellbarkeit der Geschwindig
keit ebenfalls ein weiterer einstellbarer Parameter für
die zu erzielende gewünschte Kettenlänge und/oder
Verzweigung des makromolekularen Erzeugnisses ist. Die
Geschwindigkeit des Austrages des Erzeugnisses aus den
Poren der Membran ist wiederum gekoppelt an die Verweil
zeit des Erzeugnisses in der Membran, wobei diese
wiederum ein die Qualität des Erzeugnisses beeinflus
sender Parameter ist.
Für eine optimale Funktion der erfindungsgemäßen Poly
mermembran sind aber nicht nur die Form der Poren im
Querschnitt sowie die Porenlänge maßgebend, vielmehr ist
auch die Art der Überströmung der Polymermembran zur
Ausbildung eines optimalen Stofftransports maßgebend. Es
wurde gefunden, daß ein optimaler Stofftransport dadurch
realisiert wird, daß das Substrat die Polymermembran
tangential überströmt (Cross-Flow-Prozeßführung) mit der
Folge, daß bei einer starken tangentialen Überströmung
der Membranfläche sich keine prozeßbestimmende Konzen
trationspolarisation ausbilden kann.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nach
folgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Aus
führungsbeispieles im einzelnen beschrieben. Darin
zeigen:
Fig. 1 im Schnitt eine Membran in stark vergrößerter
und zu Darstellungszwecken vereinfachter Form,
bei der die Poren mittels einer Beeinflussung
durch ein Monomerplasma zur Ausbildung koni
scher Porenformen beeinflußt werden,
Fig. 2 in Abhängigkeit von der Molekülgröße eines
Substrats und eines Produkts drei Grundarten
der Porenformen zur Veranschaulichung des
erfindungsgemäßen Prinzips,
Fig. 3 Poren ähnlich wie in Fig. 1, in die definierte
Enzymmoleküle eingebaut sind, und
Fig. 4 im Schnitt eine Pore einer Membran, in der
schematisch eine Querströmung des Substrats
dargestellt ist, das mit den in der Pore
lokalisierten Enzymen in funktioneller Wech
selwirkung steht, wobei im zufuhrseitigen
Bereich der Pore (schematisch) ein Oligomer
entsteht und unter Bildung von Zwischenschrit
ten in Richtung des substratseitigen Ausgangs
der Pore Polymere in funktioneller Wechselwir
kung mit den Enzymen entstehen, die dann als
definiertes Erzeugnis ausgetragen werden.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 wird der erfindungsgemä
ße Zusammenhang dargestellt. Dort zeigt Fig. 2a mehrere
ideale zylindrisch in der Polymermembran 10 ausgebildete
Poren 11, wie sie beispielsweise an sich aus bekannten
Kernspurfiltermembranen bekannt sind. Ein Substrat 15
und ein Produkt 16 haben annähernd gleichgroße Moleküle
19 (niedermolekulare Substanzen). In Fig. 2b ist eine
trichter- bzw. konische Pore 11 dargestellt, bei der die
Moleküle des Substrats 15 wesentlich größer als die
Moleküle des Produkts 16 sind. Bei einer derartig
ausgebildeten Pore 11 ist grundsätzlich ein Substratstau
möglich.
Fig. 2c zeigt den Aufbau einer erfindungsgemäßen
Polymermembran 10, bei der die Pore eine konische
Struktur aufweist, mit der aus einem monomeren Substrat
15 ein polymeres Produkt 16 erfindungsgemäße herstellbar
ist.
Fig. 3 zeigt die Polymermembran 10, wie sie bezüglich
der erfindungsgemäß ausgebildeten Poren 11 zur Schaffung
eines funktionierenden Bioreaktors möglich ist. An den
Wänden der Poren 11 sind Enzyme 12 lokalisiert, wobei
die Enzymbeladungsdichte dadurch einstellbar ist, daß
die Poren 11 entweder a priori durch reaktive Membran
polymere oder durch nachträgliche chemische oder physi
kalische Modifizierung mit der gewünschten Dichte
solcher Funktionalitäten ausgestattet sind, die eine
kovalente Enzymbindung ermöglichen.
Bei einer Membran 10 gemäß Fig. 3 entspricht der Durch
messer der Öffnung 18 der Poren 11 produktausgangsseitig
dem Moleküldurchmesser des entstehenden Makromoleküls.
In Fig. 3c ist der Durchmesser der Öffnung 18 produkt
ausgangsseitig sehr viel größer als der Makromolekül
durchmesser. Hier kann beispielsweise eine entstehende
Substratquerströmung, die soweit wie möglich vermieden
werden muß, durch den Einbau definierter Molekülverbände
von Enzymen 12 verringert werden.
In Fig. 3a ist schließlich der produktseitige Durch
messer der Öffnung 18 kleiner als der gewünschte Makro
moleküldurchmesser. Es kommt je nach Substratkonzentra
tion und Porenabmessung mehr oder weniger rasch zur
Porenverstopfung, so daß nach entsprechender Anlaufphase
solche Makromolekülfraktionen sich auf diese Weise
selbst ausschließen. Somit kann es in den Poren 11, die
einen etwa gleich großen Durchmesser wie das gewünschte
Makromolekül haben, bei sehr hohen Substratmengen
ebenfalls rasch zur Verstopfung kommen. Je nach Vertei
lungsbreite der entstehenden Molekülfraktionen kann man
entweder die enthaltenen Filtrate nochmals über die
selbe Polymermembran 10 leiten oder man kombiniert
mehrere Lagen von Membranen 10 unterschiedlicher erfin
dungsgemäßer Porendurchmesser in einer entsprechenden
Kaskade. In einer derartigen Kaskade von erfindungsge
mäßen Membranen, bei denen der Abstand zwischen den
Membranen 10 beispielsweise durch Distanzhalter defi
niert ist, kann man gegebenenfalls nach vorheriger
Fraktionierung des Filtrats eine entsprechende Beauf
schlagung der einzelnen Membranen 10 vornehmen.
Zur Verhinderung eines sogenannten Foulings kann man
entweder alle Substrate 15 unmittelbar vor der ersten
biokatalytischen Membran keimfrei machen, z. B. durch den
Einsatz einer Mikrofiltrationsmembran, oder durch
entsprechende Modifizierung der Membranoberseite wie
z. B. durch Ankopplung proteolytischer Enzyme einen
ständigen Abbau von Keimablagerungen erreichen (Antifou
ling).
Die erfindungsgemäße Polymermembran 10 kann grundsätz
lich in Form von Flachmembranen aber auch Hohlfadenmem
branen ausgebildet werden, wobei die Flachmembranen und
die Hohlfadenmembranen als sogenannte Komposit-Membranen
aufgebaut sein können. Mit der erfindungsgemäß vorge
schlagenen Lösung sind Multienzymsysteme bzw. Koenzym
bindungen realisierbar, wobei man von Gemischen ausgehen
kann und die Enzyme statistisch verteilt koppeln kann,
oder man kann sich unterschiedliche Bindungsaffinitäten
zunutze machen und damit eine topochemische Reihenfolge
oder Verteilung festlegen.
Auch schließt die erfindungsgemäße Polymermembran 10 die
Möglichkeit der Einstellbarkeit kontrollierter Biokata
lyseverteilungsgleichgewichte ein und man kann entweder
im wäßrigen Medium Resynthesen durchführen oder im
organischen Medium möglicherweise neue Produkte syn
thetisieren.
Eine Polyester-Kernspurfiltermembran mit einem Kapil
lardurchmesser d = 50 nm wurde mit einem durch Mikro
wellenanregung hergestellten Acrylsäure-Niederdruckplas
ma bei einem Acrylsäurepartialdruck von 1 Pa und einer
Anregungsenergie von 250 W über 10 min behandelt.
Das Enzym Amylosucrase wurde mit Hilfe der Carbodiimid-
Methode an die so beschichtete, carboxylgruppenhaltige
Polyester-Kernspurfiltermembran kovalent gekoppelt.
Dazu wurden die Membranen zunächst mit einer 1%-igen,
wäßrigen Lösung von N-Ethyl-N'-3-dimethyl -aminopropyl
carbodiimid bei pH = 4,75 über 0,5 h aktiviert und
danach sofort mit dem Enzym aus der 0,1%-igen Lösung in
Phosphatpuffer bei pH = 7 und T = 25°C über 3 h bela
den.
Aus einer 1%-igen Saccharose-Lösung wurde im transmem
branen Durchfluß bei 40°C und einer Filtrationsge
schwindigkeit v° = 3 ml/h cm2 eine vorwiegend wasserlös
liche (ca. 85%) und filmbildende Amylose erhalten.
Eine Polyester-Kernspurfiltermembran mit einem Kapil
lardurchmesser d = 80 nm wurde in einer wäßrigen Lösung
von 50 g/l Acrylsäure bei einer Anregungswellenlänge von
300 nm 60 min lang bestrahlt. Als Photoinitiator wurde
Benzophenon verwendet. Das Enzym Amylosucrase wurde mit
Hilfe der Carbodiimid-Methode an die so beschichtete,
carboxylgruppenhaltige Polyester-Kernspurfiltermembran
kovalent gekoppelt.
Dazu wurden die Membranen zunächst mit einer 1%-igen,
wäßrigen Lösung von N-Ethyl-N'-3-dimethyl-aminopropyl
carbodiimid bei pH = 4,75 über 0,5 h aktiviert und
danach sofort mit dem Enzym aus der 0,1%-igen Lösung in
Phosphatpuffer bei pH = 7 und T = 25°C über 4 h bela
den.
Aus einer 1%-igen Saccharose-Lösung wurde im transmem
branen Durchfluß bei 40°C und einer Filtrationsge
schwindigkeit v° = 25 ml/h cm2 eine vollständig wasser
lösliche Amylose erhalten, die keine Filmbildungs
eigenschaften aufwies.
10
Polymermembran (Membran)
11
Pore
12
Enzym
13
Porenlänge
14
Porenquerschnitt
15
Substrat
16
Produkt (Polymer)
17
Öffnung (Substrat)
18
Öffnung (Produkt)
19
Molekül
20
Monomerplasma
21
Beschichtung
22
Oligomer
Claims (16)
1. Polymermembran, bei der in den Poren Enzyme für
biokatalytische Zwecke lokalisiert sind, gekennzeichnet
durch die Membran (10) durchquerende offene Poren (11)
mit im wesentlichen im Querschnitt der Membran zylin
drischen bis konischen Poren (10) wenigstens die Poren
länge (13) und/oder der Porenquerschnitt (16) in Abhän
gigkeit von der Art- eines der Membran (10) zugeführten
Substrats (15) sowie des aus dem Substrat (15) mittels
der Enzyme (12) gebildeten Produkts (16) einstellbar
ist.
2. Polymermembran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Poren (11) im Zuge der Herstellung der
Membran (10) hergestellt werden.
3. Polymermembran nach einem oder beiden der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Poren (11) nach
der Herstellung der Membran (10) als solcher durch
chemische und/oder physikalische Beeinflussung herge
stellt werden.
4. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte der
Poren (11) nach der Herstellung der Membran (10) als
solcher durch chemische und/oder physikalische Beein
flussung eingestellt wird.
5. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Substrat
(15) gerichtete Öffnung (17) der Poren (11) kleiner als
die produktausgangsseitige Öffnung (18) der Poren (11)
ist.
6. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran nach
Art einer Kernspurfiltermembran aufgebaut ist.
7. Polymermembran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Membran im wesentlichen aus Polycarbonat
besteht.
8. Polymermembran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Membran im wesentlichen aus Polyethylen
terephthalat besteht.
9. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprüche
6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die substratbe
aufschlagte Seite der Membran mit einer Beschichtung
versehen oder oberflächenmodifiziert ausgebildet ist.
10. Polymermembran nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenmodifizierung durch Photo
polymerisation oder auch photoinitiierte Pfropfpo
lymerisation mit Monomeren.
11. Polymermembran nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenmodifizierung durch Plas
mapolymerisation oder durch plasmainitiierte Pfropfpo
lymerisation ausbildbar ist.
12. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprü
che 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Monomer
Acrylsäure dient.
13. Polymermembran nach einem oder mehreren der Ansprü
che 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß diese einer
hydrothermischen Nachbehandlung unterwerfbar sind.
14. Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen mittels
in Polymermembranen ablaufender Bioreaktionen nach einen
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichte der Enzymbeladung in den Poren
der Membran in Abhängigkeit des Porendurchmessers und
der Porenlänge derart eingestellt wird, daß die dabei
erzielte Querdiffusion des die Poren durchquerenden
Substrats zu den im wesentlichen im Seitenwandbereich
der Poren angeordneten Enzymen ein einstellbarer Para
meter der zu erzielen gewünschten Kettenlänge und/oder
Verzweigungen des makromolekularen Erzeugnisses ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit des Austrages des Erzeugnisses
aus den Poren der Membran einstellbar.
16. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 14
oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran zu
fuhrseitig vom Substrat tangential überströmt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19648881A DE19648881C2 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Polymermembran mit in der Membran lokalisierten Enzymen sowie Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen mittels in Polymermembranen ablaufender Reaktionen |
PCT/DE1997/002736 WO1998023734A1 (de) | 1996-11-26 | 1997-11-22 | Polymermembran mit in der membran lokalisierten enzymen sowie verfahren zur herstellung von erzeugnissen mittels in polymermembranen ablaufender reaktionen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE19648881A1 true DE19648881A1 (de) | 1998-06-04 |
DE19648881C2 DE19648881C2 (de) | 1999-12-23 |
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ID=7812768
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Country Status (3)
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