DE1769338B2 - Verfahren zum verbinden von poly (glykolmethacrylaten) mit anderen materialien - Google Patents
Verfahren zum verbinden von poly (glykolmethacrylaten) mit anderen materialienInfo
- Publication number
- DE1769338B2 DE1769338B2 DE19681769338 DE1769338A DE1769338B2 DE 1769338 B2 DE1769338 B2 DE 1769338B2 DE 19681769338 DE19681769338 DE 19681769338 DE 1769338 A DE1769338 A DE 1769338A DE 1769338 B2 DE1769338 B2 DE 1769338B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- methacrylate
- glycol
- acrylate
- polymer
- intermediate layer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B27/00—Layered products comprising a layer of synthetic resin
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K6/00—Preparations for dentistry
- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/884—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K6/00—Preparations for dentistry
- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/884—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
- A61K6/887—Compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
- Plastic & Reconstructive Surgery (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
- Materials For Medical Uses (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
Description
Das Verbinden von Glykolmethacrylatpolymeren mit anderen Stoffen kann z. B. durch Polymerisation von
Glykolmethacrylat auf der Oberfläche des zu verbindenden Materials verwirklicht werden. Gewisse Polymere
wie z. B. Polyäthylen, Polytrifluoräthylen, Polyvinylalkohol lassevi sich mit Glykolmethacrylatpolymeren
nicht verbinden, bei anderen ist die Verbindung nur so lange stark genug, bis das Glykolmethacrylatpolymer
nicht quillt. Durch Quellung werden die physikalischen Bindungen infolge Hydration gelockert und die dabei
auftretende beträchlliche Volumveränderung verursacht hohe tangentiale Spannung. Die Wirkung von
diesen Veränderungen ist so groß, daß sogar chemische Bindungen gebrochen werden.
Eine dauerhafte Verbindung, die durch Quellen der l'olyiglykolmethakrylaO-schicht nicht beeinträchtigt
wird, kann nur durch so viele und so starke chemische
Bindungen erreicht werden, daß die höchste hei der Quellung auftretende tangentiale Spannung überwunden
wird. Solche Verbindungen kann ma n entweder
durch zahlreiche Übertraglingsreaktionen zwischen dom polvmerisicrenden Glykolmethakrylat und der zu
verbindenden Unterlage, oder durch chemische Umsetzungen zwischen reaktiven Gruppen der beiden
Materiiilen verwirklichen. In den meisten Fällen handelt
es sich um Verbindungen des Glykolmethakrylatpolymers
mit einem hydrophoben Polymer oder mit einem Metall. Ganz ähnlich ist die Situation, wenn Glykolakrylatpolymere
mit hydrophoben Plasten oder Metallen zu verbinden sind.
Das erfindungsgemäß Verfahren zum Verbinden von Glykolmethakrylat- bzw. Glykolakrylatpolymeren mit
anderen Materialen, insbesondere mit hydrophoben Polymeren, besteht darin, daß man mindestens eine
Zwischenschicht, die in Wasser weniger qjellbar als das Glykolakrylat- bzw. Glykolmethakrylatpolymer ist,
durch Polymerisation von Glykolakrylat- bzw. Glykolmethakrylat in Gegenwar; des darin gelösten bzw.
damit eingequollenen in Wasser nicht quellbaren Polymers bzw. des entsprechenden Monomers darstellt,
wobei diese Zwischenschicht mit den beiden zu verbindenden Teilen in an sich bekannter Weise, z. B.
ein Kopolymer von Methylmethakrylat mit Äthylengiykolmethakrylat, eine initiierte Lösung von Polymethylmethakrylat
in monomerem Äthylengiykolmethakrylat oder solche von Poly(äthylenglykolmethakrylat) in
monomerem Methylmethakrylat, oder ein Äthylenglykolmethkrylat gepfropftes Epoxydharz, verbunden
wird. Die Wirkung der Zwischenschicht liegt in der Verminderung der tangentialen Scherspannung, wobei
zwischen den beiden zu verbindenden Materialien mindestens eine Zwischenschicht hergestellt wird, deren
hydrophile Eigenschaften allmählich oder stufenweise von dem hydrophilen zu dem hydrophoben Material
sinken, wobei wenigstens das Glykolmethakrylat- bzw. Glykolakrylatpolymer mit dem hydrophoben Polymer
mindestens teilweise durch kovalente Bindungen und wenigstens teilweise durch Polymerisation des Monomers,
welches in die Zwischenschicht und/oder in das zu verbindende Polymer eingedrungen ist, verbunden wird.
Das Verfahren eignet sich besonders zur Verbindung von harten, hydrophoben polymeren Alkylester der
Acryl- bzw. Methyacrylsäure mit Glykolacrylat- bzw. -methacrylatpolymeren, die spärlich vernetzt sind und in
gequollenem Zustande weiche, elastische Hydrogele bilden. So z. B. lassen sich Zahnprothesen aus Polymethylmethacrylat
durch die Methode nach der Erfindung mit einer weichen Hydrogelschicht versehen, die in
stark gequollenem sowie in getrocknetem Zustande fest auf der Oberfläche der Prothese haftet.
Beim Verbinden kann man neben dem Monomer bzw. Monomeren der beiden zu verbindenden Polymeren
auch Lösungsmittel des hydrohoben Polymers zusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. auch
derart ausgeführt werden, daß man zunächst ein Kopolymer der beiden Monomers, nämlich des
Glykolacrylats bzw. Methacrylats, mit oder ohne einem Vernetzungsmittel in der Form von einer Folie auf das
Polymethylmethacrylat oder dergleichen anlegt, die Folie auf das Polymethylmethacrylat mit initiiertem
Methylmethacrylat durch Polymerisation desselben anklebt, und dann auf der Oberfläche der Folie initiiertes
Glykolmethacrylat bzw. -acrylat polymerisieren läßt. Dadurch wird eine Hydrogelschicht mit dem Polymethylmethacrylat
(z. B. in der Form einer Zahnprothese) fest verbunden, wobei die Quellbarkeit in Wasser von
dem hydrophoben Polymethylmethacrylat zum hydrophilen PolvRlykolmethacrylat allmählich zunimmt. Dadurch
wird die tangentiale Spannung in einzelnen Schichten sehr wesentlich herabgesetzt. Dabei ist die
μ Verbindung sehr fest, da neben den kovalenten
Bindungen, die durch Kettenübertragung zustande kommen, die beiden Polymere durch die Diffusion der
Monomere und Polymersation derselben innig verbun-
den werden.
Die Zwischenschicht kann auch aus einem Kopolymer
eines Epoxyharzes mit Glykolmonomet . ylat oder -acrylat bestehen, besonders falls das hydu.phobe
Polymer ein Epoxyharz ist. Das letzte kann dabei 5 seinerseits mit einem Metall verbunden werden, so daß
auf diese Weise hydrophile Anstriche auf einer Metalloberfläche dauerhaft angetragen werden können.
Die einfachste Weise, auf welche eine Zwischenschicht mit zunehmender Hydrophilität zwischen einem to
hydrophoben Polymer und einer Hydrogelschicht aus einem Glykolmeihacrylat oder -acrylat verwirklicht
werden kann, ist die folgende:
Auf ein hydrophobes Polymer, z. B. Polymethylmethacrylat,
welches vorzugsweise mit einem Hilfslösungsmittel gequollen ist, wird ein monomeres Glykolmethacrylat-
bzw. -acrylat eingetragen, und nach dem Eindringen desselben in das hydrophobe Polymer wird
die Polymerisation des Glykolmethacrylats oder -acrylats herbeigeführt. Zu diesem Zwecke wird entweder ein
geeigneter Polymerisationskatalysator bzw. -initiator wie z. B. Dibenzoylperoxyd zugesetzt, oder wird die
Verbindung mit UV- oder Gammastrahlen bestrahlt. Das gegebenenfalls anwesende Quellmittel wird dann
ausgewaschen. Damit das Auswaschen leicht durchgeführt werden kann, verwendet man als Quellmittel für
das hydrophobe Material vorzugsweise eine mit Wasser mischbare Flüssigkeit wie z. B. Äthylenglykol oder
Glyzerindiazetat (sog. Acetin).
Als Zwischenschicht oder Zwischenschichten sind am besten Kopolymere von Glykolmethacrylat bzw. -acrylat
mit einem anderen Monomer geeignet, welches die Wasserquellbarkeit herabsetzt und gleichzeitig die
Verbindung mit dem hydrophoben Polymer ermöglicht. Die tangential Spannung wird dadurch zwischen
mehrere Schichten verteilt, wobei die Zwischenschicht oder Schichten so gewählt werden können, daß die
tangentiale Spannung gleich oder beinahe gleich Null in der Ebene ist, wo die Verbindung am schwächsten ist.
Eine geeignete Zwischenschicht kann, falls erwünscht, vorher in der Form eines dünnen Blattes gebildet
werden und die beiden Teile können dann dadurch verklebt werden, daß ein geeignetes Monomer zwischen
den einzelnen zu verbindenden Teilen und der Zwischenschicht polymerisiert. Auf dieselbe Weise kann
man mehrere, getrennt in der Form von dünnen Blättern gebildete Zwischenschichten miteinander und mit den
beiden zu verklebenden Polymeren verbinden. Diese Zwischenschichten besitzen selbstverständlich verschiedene
Quellungsvermögen im Wasser, so daß die Hydrophilität zwischen dem hydrophoben Polymer und
der Poly(glykolmethacrylat)-schicht allmählich oder stufenweise zunimmt. Das in die einzelnen Schichten
eindiffundierte und darin polymerisierte Monomer bzw. Monomere vermindern weiterhin die Unterschiede in
der Quellbarkeit zwischen einzelnen Schichten, so daß die tangentiale Spannung beim Quellen oder Schrumpfen
minimale Werte erreicht. Die gegebenenfalls zugesetzten Lösungs- bzw. Quellungsmittel für die
Polymere, insbesondere für das hydrophobe Polymer, t><> erleichtern dabei das Durchdringen des Monomers
durch Diffusion in Has Polymer und verbessern dadurch
die Verbindung. Die Verwendung von Quellungsmitteln ist besonders dann angebracht, wenn das betreffende
Monomer selbst schlechtes Lösungs- bzw. Quellungs- t>'>
mittel für das Polymer ist. In den übrigen Fällen stellt das Monomer ein reaktives Lösungsmittel dar und
braucht nicht mit anderen Lösungsmitteln gestreckt zu werden.
Weniger mühsam als die Anwendung von mehreren fertigen Zwischenschichten ist eine allmähliche Änderung
der Quellbarkeit, die durch Veränderung der Konzentration der hydrophoben Komponente in einer
Richtung erzielt wird, die zum Vektor der tangentialen Spannung senkrecht ist. Eine solche Verteilung der
Quellbarkeit in Wasser kann leicht durch kontrollierte Diffusion des Monomers bzw. der Monomeren in das
Polymer erzielt werden.
Die allmähliche Verteilung der Komponenten in einer Kopolymerschicht kann vorzugsweise so erreicht
werden, daß ein Gemisch eines geeigneten Lösungsmittels mit dem anderen Monomer auf beide zu
verbindende Materialen aufgetragen wird. »Das andere Monomer« bedeutet in diesem Zusammenhang Glykolacrylat
bzw. Glykolmethacrylat in bezug zum hydrophoben Polymer wie z. B. Polymethylmethacrylat, und z. B.
Methylmethacrylat oder dergleichen im Bezug zum Poly(glykolacrylat) bzw. Poly(glykolmethacrylat). Das
Lösungsmittel lockert die Struktur des Polymers, so daß die Diffusion des Monomers ins Polymer beschleunigt
wird. Die Konzentration des Monomers sinkt dabei mit der Entfernung von der Oberfläche. Nach dem
Entfernen des Hilfslösungsmittels (bei flüchtigen Lösungsmitteln z. B. durch Trocknen), oder auch ohne
Entfernung desselben wird die Verbindung durch Polymerisation des Monomers verwirklicht. Die Initiation
der Polymerisation des eindiffundierten Monomers kann auf beliebige Weise durchgeführt werden, /.. B.
durch Zusatz von üblichen ebenfalls löslichen Polymerisationsinitiatoren, durch Erwärmen, Bestrahlen oder
durch eine Kombination von diesen Maßnahmen. Die Kettenübertragung verursacht, daß dabei wenigstens
teilweise ein Pfropfpolymer entsteht. An der innigen Verbindung nimmt daher das Verflechten der Makromoleküle
sowie auch die Bildung von kovalenten Bindungen teil. Auf diese Weise kann man die
Glykolmethacrylat- bzw. -acrylatpolymere z. B. mit Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Epoxydharz und
anderen fest verbinden, wobei das Quellen oder Schrumpfen der äußeren Hydrogelschicht ohne merkbaren
Einfluß auf die Festigkeit der Verbindung ist.
Die Zwischenschicht kann auch durch Gießen einer Schicht von entsprechenden Monomeren auf das
hydrophobe Polymer dargestellt werden, worauf diese Schicht auf beliebige Weise zur Kopolymerisation
gebracht wird. Dadurch entsteht eine Kopolymerzwischenschicht, die fest auf der Unterlage haftet, falls die
Monomere Zeit genug hatten, in das Polymer teilweise zu diffundieren. Auf der so erhaltenen Zwischenschicht
kann man das Glykolmethacrylat bzw. -acrylat schon polymerisieren lassen, vorteilhaft mit einer kleinen
Menge von entsprechendem Diester. Ein Teil des Monomers dringt dabei ebenfalls in die Zwischenschicht
ein, so daß die tangentiale Spannung wesentlich vermindert bzw. beseitigt wird. Die Schicht des
Glykolmethacrylat bzw. -acrylatpolymers kann jedoch auch getrennt gebildet und dann auf die fertige
Zwischenschicht mit einem Monomergemisch geklebt werden. Verwendet man z. B. zum Verbinden von
Poly(methylmethucryiat) mit Poly(äthylenglykolmethacrylat)
eine Kopoiymerschicm aus den beiden entsprechenden
Monomeren, so kann man ein Gemisch von denselben Monomeren zum Ankleben dei äußeren
hydrophilen Schicht benutzen, wobei die beiden Monomere mit verschiedener Geschwindigkeit in die
beiden Schichten eindringen. Das Methylmethacrylat
dringt rascher in die Zwischenschicht und das Glykolmonomethacrylat rascher in die Poly(glykolmethacrylat)-schicht
ein, wodurch der Konzentrator.sgradient günstig im Sinne der abnehmenden Quellbarkeit
beeinflußt wird.
Das Monomerengemisch kann gegebenenfalls mit einem löslichen Polymer z. B. Äthylenglykolme'.hacryla'polymer
eingedickt werden. Das andere Polymer, z. B. Poly(methylmethacrylat), kann entweder unmittelbar
oder nach einer beliebigen Zeitspanne auf die Zwischenschicht angebracht werden, z. B. durch Befeuchten
der zu verklebenden Oberflächen mit Methylmeihacrylat oder mit einem Gemisch von demselben
mit Glykolmethacrylat bzw. -acrylat, unter anschließender Polymerisation des Monomers zwischen den und
innerhalb der beiden Polymeren. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Teile rein physikalisch mit einer
Lösung von Poly(methylmethacryiat) oder von einem Kopolymer von Methylmethacrylat mit einer kleineren
Menge von Glykolmethacrylat zu verbinden.
Die Verbindung der Zwischenschicht mit einem Material, das mit dem Monomer nicht gequollen werden
kann, bzw. auch anders chemisch mit Glykolmethacrylat- bzw. -acrylatpolymer sich nicht verbindet, wie z. B.
mit einem Metall, kann mit Hilfe von bekannten Klebstoffen wie von Epoxydharzen erreicht werden.
Die Epoxydharzschicht haftet fest auf der Metalloberfläche und kann auf die oben beschriebene Weise mit
einem Glykolmethacrylat bzw. -acrylat modifiziert werden, wie auch die nachstehenden Beispiele zeigen.
Die Zwischenschicht kann beispielsweise aus einem Epoxydharz gebildet werden, welches mit Glykolmethacrylat
oder -acrylat gepfropft wurde. Das Pfropfkopolyme<·
wird z. B. in Dimethylformamid gelöst, die Lösung in einer dünnen Schicht aufgetragen und das Lösungsmittel
teilweise oder vollständig verdampft. Eine Poly(glykolmethacrylat)-folie kann auf die so erhaltene
Zwischenschicht z. B. derart angeklebt werden, daß man beide zu verklebende Oberflächen mit monomerem
Glykolmethacrylat befeuchtet. Die beiden Oberflächen werden dann zusammengedrückt und das Monomer ζ. Β
durch Erhitzen polymerisiert. Die Pfropfpolymerschicht kann dann mit einer gereinigten Metalloberfläche
mittels eines Epoxydharz-Härtemittelgemisch verbunden werden.
Eine andere Möglichkeit der Verbindung von einem Metall mit einer hydrophilen Poly(glykolmethacrylat)- oder
-acrylatschicht liegt darin, daß man zunächst die Metalloberfläche mit einer Schicht von Epoxydharz
versieht. Die Zwischenschicht ist dann einfach so dargestellt, daß die Epoxydharzschicht mit einem
initiierten Glykolmethacrylat oder -acrylat überschichtet wird, vorteilhaft unter Zusatz von einem Quellmittel
für das Epoxydharz wie z. B. Dimethylformamid. Die Zwischenschicht wird durch die Diffusion des monomeren
Glykolmethacrylats in das Epoxydharz und Polymerisation des Monomeres darin gebildet, wobei
wenigstens teilweise ein Pfropfpolymer entsteht. Das Quellmittel kann man entweder dem Monomer
zusetzen, oder besser die Epoxydharzschicht damit vorher befeuchten. Mittels dieser Faktoren kann man
den Quellungsgradient zwischen dem Epoxydharz und Poly(glykolmethacrylat) genau kontrollieren.
Poiy(giykoimethacry'iaic) bzw. -acrylate bedeuten
nicht nur reine Monoesterpolymere, sondern in erster Reihe Kopolymerisate von Monoestern mit einer
kleinen, 2°/o nicht überschreitenden Menge von den entsprechenden Diestern. Solche spärlich vernetzte
Copolymerisate besitzen besonders günstige physikalische und mechanische Eigenschaften. Die hydrophilen
Schichten sind glatt und widerstandsfähig gegenüber manchen physikalischen, chemischen und biologischen
ä Einflüssen. Sie sind physiologisch inert und nehmen verschiedene wasserlösliche Substanzen wie Arzneimittel
oder ähnliche ein. Aus diesen Gründen lassen sich die mit hydrophilen Poly(glykolmethacrlat) bzw. -acrylatschichten
versehenen Gegenstände überall dort vcrwenden, wo sie in Berührung mit lebendigen Geweben
oder Schleimhäuten kommen, wie in Zahnprothesen, in Prothesen allgemein, in Kontaktlinsen, in ärztlichen
Instrumenten wie Kathetern usw. Die leichte Sterilisierbarkeit durch Kochen ohne Beschädigung ist dabei sehr
günstig.
Glykolacrylate sind den Glykolmethacrylaten in polymerem Zustande sehr ähnlich, sie sind jedoch
leichter hydr&lysierbar. Für die meisten Zwecke ist jedoch die chemische Beständigkeit der Glykolacrylatpolymere
mehr als ausreichend.
Kovalente Bindungen zwischen den beiden Polmeren und der Zwischenschicht werden größtenteils durch
Kettenübertragung und anschließende Pfropfung des eindiffundierten Monomers an das Polymer verursacht.
Im Falle eines Polymers mit reaktiven (z. B. Epoxy)-Gruppen
werden kovalente Bindungen auch durch andere Vorgänge v/ie z. B. Polyaddition verwirklicht.
»Glykol« in den Ausdrucken wie »Glykolmethacryiat«
oder »Poly(glykolacrylat)« usw. bedeutet nicht nur das einfachste Äthylenglykol, sondern auch andere
wasserlösliche Glykole wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykole usw. und ihre
Gemische, sowie auch Kopolykondensate wie z. B. Äthylenglykcl-Propylenglykol-Mischkondensate.
Ein Kopolymer mit 80% Äthylenglykolmonomethacrylat und 20% Äthylmethacrylat wurde in einem
Gemisch von Aceton und Äthanol (1 :1) gelöst und die
Lösung wurde auf eine horizontale Glasplatte gegossen. Nach dem Verdampfen der Lösungsmittel wurde auf die
so erhaltene Zwischenschicht ein Gemisch von 65,36 Gewichtsteilen von Äthylenglykolmonomethacrylat,
0,36 T. Äthylenglykol-bis-methacrylat, 0,3 T. Di-isopropylpercarbonat
und 35 T. Glyzerin gegossen und die Polymerisation durch Erwärmen auf 50—600C verwirklicht.
Dann wurde der doppelle Film von der Glasplatte entfernt und mil der Oberfläche, die auf der Glasplatte
so gelegen hat, mit einem Gegenstand aus Polymethylmethacrylat (z. B. mit einer Zahnprothese) derart
verbunden, daß die beiden zu verbindenden Flächen mit einer Lösung von 0,5% Dibenzoylperoxyd in Methylmethacrylat
befeuchtet und zusammengedrückt wurden.
Die Polymerisation wurde durch Erwärmen auf 900C
vollendet. Die Verbindung blieb fest auch nach dem Eintauchen ins Wasser, wo die Poly(glykolmethacrylat)-schicht
stark gequollen wurde.
h0 B e i s ρ i e I 2
Eine Folie aus Äthylenglykolmethacrylatpolymer, mit 0,3% Diester vernetzt und durch Polymerisation einer
dünnen Monomerschicht in Gegenwart von 50% Glyzerin auf einer horizontalen Glasplatte unter einem
h'i inerten Gas gewonnen, wurde beiderseits durch eine
Zwischenschicht nach Beispiel 1 versehen. Auf die Zwischenschichten wurden dann beiderseits Blöcke aus
Poly(methylmeihacrylat) mit Hilfe von einer Lösung
M 69
von Poly(methylmethaerylat) in einem Aceton-Äthanolgemisch(9
:1) angeklebt.
Eine Stange aus Polymethylmethacrylat wurde für eine Stunde in ein Gemisch von Chloroform, Glykolmcthacryiat
und Methylmethacrylat (1:1:1) eingetaucht. Dann wurde die Stange in ein homogenes
Gemisch von 69.6% Äthylenglykolmonomethacrylat, 0,4% Äthylenglykol-bis-methacrylat und 30% Glyzerin
einpolymerisiert. Die Polymerisation wurde durch Zusatz von 0,05% Di-isopropylpercarbonat bei 2O0C
initiiert. Die beiden Polymere wurden fest und dauerhaft verbunden.
Eine 10%ige Lösung von einem Block-Kopolymer des Äthylenglykolmonomethacrylates mit 20% von
einem Epoxydharz (ohne Härtungsmittel) in Dimethylformamid wurde auf eine horizontale Glasplatte
gegossen und das Lösungsmittel verdampft. Auf der so erhaltenen Kopolymerschicht wurde eine Poly(äthylenglykolmethacrylat)-schicht
nach Beispiel 1 gebildet, die so erhaltene Doppelschicht wurde in Wasser gequollen und von der Glasplatte entfernt. Die Folie
wurde dann durch Infrarotstrahlen (von der Block-kopolymerseite bestrahlt) getrocknet, und dieselbe Seite
wurde dann auf eine gerauhte und entfettete Kupferoberfläche mit einem Epoxydharz angeklebt, wobei
Hexamethylendiamin als Härtungsmitiel verwendet wurde. Die Naßiestigkeit war höher als die des
gequollenen Poly(glykolmethacrylates).
Ein gerauhtes urd entfettetes Nickelrohr wurde mit einer 50%igen Lösung eines Blockpolymers von
Äthylenglykolmethacrylat mit 10% eines nichi gehärteten Epoxydharzes in Dimethylformamid bestrichen.
Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels wurde das Rohr in ein Vorpolymerisat eingetaucht, welches durch
langsame Kopolymerisation von Äthyleng'ykolmonomethacryiat
mit 0,2% Äthylenglykol-bis-methacrylat in Gegenwart von 0,02% Di-isoprorylperkarbonat bis
zum Erreichen einer passenden Viskosität dargestellt wurde. Die Vorpolymerschicht auf dem Rohre wurde
dann in einem inerten Gas durch Bestrahlen mit UV-Strahlen unter langsamen Drehen um die Achse bis
zum Ende polymerisiert.
Claims (4)
- Patentansprüche:!. Verfahren zum Herstellen von kombinierten Körpern bestehend aus in Wasser quellbaren Teilen aus vernetzten Glykolakrylat- bzw. Glykomethakrylatpolymeren, die mit Teilen aus in Wasser nicht quellbaren Polymeren fest verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Zwischenschicht, die in Wasser weniger quellbar als das Glykolakrylat- bzw. Glykolmethakrylatpolymer ist, durch Polymerisation von Glykolakrylat- bzw. Methakrylat in Gegenwart des darin gelösten bzw. damit eingequollenen in Wasser nicht quellbaren Polymers bzw. des entsprechenden Monomers darstellt, wobei diese Zwischenschicht mit den beiden zu verbindenden Teilen in an sich bekannter Weise verbunden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung in Anwesenheit von Lösungsmitteln der verwendeten Polymere bzw. Kopolymere durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht getrennt in Form einer Folie aus einem Glykolmethakrylat- bzw. Glykolakrylat — Alkylester der Methakryl- bzw. Akrylsäure — Kopolymer zwischen die zu verbindenden Flächen eingefügt und durch Polymerisation einer dünnen Schicht von entsprechendem Monomer oder beider Monomeren mit denselben verbunden wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glykolmethakrylat- bzw. Glykolukrylatpolymer-Schicht mit einem gehärteten Epoxydharz mittels einer Zwischenschicht aus einem Kopolymer aus ungehärtetem Epoxydharz und Glykolmethakrylat bzw. -akrylat verbunden wird, wobei das gehärtete Epoxydharz einen Überzug auf einer Metalloberfläche bildet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CS344067 | 1967-05-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1769338A1 DE1769338A1 (de) | 1971-10-28 |
DE1769338B2 true DE1769338B2 (de) | 1977-12-01 |
DE1769338C3 DE1769338C3 (de) | 1978-07-13 |
Family
ID=5374455
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1769338A Expired DE1769338C3 (de) | 1967-05-12 | 1968-05-10 | Verfahren zum Verbinden von Poly (glykolmethacrylaten) mit anderen Materialien |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3625741A (de) |
BE (1) | BE714882A (de) |
DE (1) | DE1769338C3 (de) |
FR (1) | FR1580932A (de) |
GB (1) | GB1220114A (de) |
NL (1) | NL6806766A (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CS148449B1 (de) * | 1970-03-13 | 1973-02-22 | ||
DE2161645A1 (de) * | 1971-12-11 | 1973-06-14 | Roehm Gmbh | Beschlagverhinderndes beschichtungsmittel |
CS173836B1 (de) * | 1974-03-19 | 1977-03-31 | ||
US4610671A (en) * | 1985-03-28 | 1986-09-09 | Luther Medical Products, Inc. | Assembly of stylet and catheter |
US4798597A (en) * | 1987-04-29 | 1989-01-17 | Sherwood Medical Co | Flexible composite intubation tube |
US4964854A (en) * | 1989-01-23 | 1990-10-23 | Luther Medical Products, Inc. | Intravascular catheter assembly incorporating needle tip shielding cap |
US5004461A (en) * | 1989-03-23 | 1991-04-02 | Wilson Joseph E | Methods for rendering plastics thromboresistant and product |
US5913848A (en) * | 1996-06-06 | 1999-06-22 | Luther Medical Products, Inc. | Hard tip over-the-needle catheter and method of manufacturing the same |
CN107875027A (zh) * | 2017-11-27 | 2018-04-06 | 东莞市爱嘉义齿有限公司 | 一种义齿材料及其制备方法 |
-
1968
- 1968-04-29 GB GB20171/68A patent/GB1220114A/en not_active Expired
- 1968-05-08 US US727674A patent/US3625741A/en not_active Expired - Lifetime
- 1968-05-09 BE BE714882D patent/BE714882A/xx unknown
- 1968-05-10 FR FR1580932D patent/FR1580932A/fr not_active Expired
- 1968-05-10 DE DE1769338A patent/DE1769338C3/de not_active Expired
- 1968-05-13 NL NL6806766A patent/NL6806766A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1769338A1 (de) | 1971-10-28 |
US3625741A (en) | 1971-12-07 |
BE714882A (de) | 1968-09-30 |
DE1769338C3 (de) | 1978-07-13 |
GB1220114A (en) | 1971-01-20 |
NL6806766A (de) | 1968-11-13 |
FR1580932A (de) | 1969-09-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2706589C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von reflektierendem Bahnenmaterial | |
DE602004011243T2 (de) | Gleitüberzug für medizinprodukt | |
DE2600891A1 (de) | Verfahren zur herstellung von getrockneten rehydratisierbaren agarose- oder gelose-enthaltenden platten | |
DE3202666A1 (de) | Hydrogelbildendes verbundgebilde, verfahren zu seiner herstellung und unter seiner verwendung erhaltene hartkontaktlinsen | |
DE2431920A1 (de) | Ueberzogenes absorbensmaterial | |
DE1769338C3 (de) | Verfahren zum Verbinden von Poly (glykolmethacrylaten) mit anderen Materialien | |
DE3418282A1 (de) | Dekorative platte mit verbesserten oberflaecheneigenschaften | |
EP0010621A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffverweilkatheters mit negativ geladener Oberfläche und danach hergestellter Verweilkatheter | |
DE2125801B2 (de) | Verfahren zur herstellung flacher kapillarenbuendel aus hydrophilen gelen fuer chirurgische draenagen, vor allem fuer draenagen zur glaukomheilung, und eine form zur durchfuehrung dieses verfahrens | |
DE10058258B4 (de) | Poröse Membranen, deren Herstellung und Verwendung | |
CH623349A5 (de) | ||
DE2725477C3 (de) | Verfahren zur Hydrophylierung der Oberfläche eines hydrohoben Polymeren | |
DE3917262C2 (de) | Kontaktlinse und Verfahren zur Herstellung der Kontaktlinse | |
DE2228180A1 (de) | Herstellungsverfahren fuer kontaktlinsen | |
DE1911095A1 (de) | Hydrogel-Laminate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69828012T2 (de) | Intraokularlinse | |
DE2454358A1 (de) | Katheter und verfahren zu seiner herstellung | |
DE1617358A1 (de) | Befestigungsmassen | |
DE1195488B (de) | Verfahren zur Pfropfung von polymerisierbaren Monomeren auf Gegenstaende aus Polyvinylalkohol | |
DE1495367A1 (de) | Pfropfpolymerisate | |
DE2062995A1 (de) | Hydrophiles Copolymerisat | |
DE1056829B (de) | Polymerisationsverfahren zur Herstellung gepfropfter Polymerer | |
EP0013267B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen | |
DE1766918C (de) | Verfahren zum Aufbringen von Unter futterungen auf abnehmbaren Kunststoff Zahnprothesen | |
DE2009296B2 (de) | Verfahren zur herstellung von mischpolymerisaten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |