Das zu beschreibende Spannelement ist eine in sich ge
schlossene einteilige Gesamtkonstruktion und vermeidet alle
Nachteile und Umständlichkeiten gebräuchlicher Spannpratzen.
Es kann sekundenschnell mit einer Hand wahlweise mit einem
langen oder einem kurzen Preßarm ohne Werkzeug angelegt
werden, wobei beide Preßarme zusätzlich in der Reichweite
variabel sind. Dies wird zum einen dadurch erreicht, daß
Zugschraube und Stützschraube konstruktiv identisch und
somit funktionell austauschbar sind, indem das Element ho
rizontal um 180° gedreht wird. Zum anderen besteht das
Element aus einem Kern mit der Seitenansicht eines flachen
(an den spitzen Enden gekürzten) Parallelogramms, in wel
chen die tragenden Gewinde für Stütz- bzw. Zugschraube ein
geschnitten sind, und einer umgebenden Hülse aus Hohlprofil,
welche den Spanndruck vom Kern übernimmt und an das Jewei
lige Werkstück übermittelt und innerhalb derer der Kern mit
eingeschraubter Zugschraube und Stützschraube vertikal ge
kippt und über Langlöcher horizontal verschoben werden kann.
Der Kern hat funktionell die Aufgabe einer Wippe mit Hebel
wirkung, welche über eine wechselseitig an beiden Enden der
Hülse in dort eingeschnittenen Gewinden ansetzbare Spann
schraube den durch das Anlegen von Stützschraube und Zug
schraube ausgelösten Preßdruck verstärkt.
Bild 1 zeigt eine Gesamtansicht zweier Exemplare, und zwar
einmal in kürzester und einmal in längster Auslage des
Preßarmes. Bild 2 stellt den Kern mit eingeschraubter
Stützschraube und Zugschraube in Seitenansicht sowie Hülse
und Kern in Draufsicht dar (die an der Hülse erkennbaren
vier Kreuzschlitzschraubenköpfe haben konstruktiv nur indi
rekte Bedeutung insofern, als sie unterlegtes Flachprofil
zur Verstärkung des Hülsenkörpers und zur Schaffung einer
ausreichenden Gewindetiefe für die Spannschraube festzu
halten haben, bei industrieller Fertigung können sie ent
fallen, denn es ist angezeigt, schon das Hohlprofil als
Teilprodukt entsprechend zu gestalten).
Aus den Bildern 3 und 4 Ist die Funktionsweise des Ele
mentes ersichtlich, und zwar einmal in kürzester und ein
mal in längster Auslage des Preßarmes. Hier ist auch er
kennbar, daß die auf dem eingespannten Werkstück auflie
genden Druckflächen zur besseren Haftung mit Elastomerma
terial unterlegt sind.
Durch Anziehen von Zugschraube und Andrücken von Stütz
schraube bei gelöster Spannschraube wird das einzuspannen
de Werkstück vorfixiert. Anschließend wird durch Anziehen
der Spannschraube der endgültige Preßdruck bewirkt. Alter
nativ kann die Funktion der Spannschraube auch von einer
Exzentermechanik übernommen werden, wobei allerdings durch
entsprechende konstruktive Maßnahmen gewährleistet sein
müßte, daß der Spanndruck nur an dem vom einzuspannenden
Werkstück abgewandten Ende des Preßarmes ansetzt. Dies
kann dadurch erreicht werden, daß entweder analog zur
Spannschraube nur ein wechselseitig ansetzbarer Exzenter
hebel verwendet wird oder daß zwei beidseitig stationär
montierte Hebel in paariger Wechselwirkung - z. B. über
Gestänge - mechanisch verbunden werden.
Die Bilder 5 und 6 belegen, daß das Element auch bei Abbau
des Preßdruckes zum Auswechseln oder Verschieben des Be
arbeitungsobjektes seine Position beibehält und nicht wie
eine gebräuchliche Spannpratze in Einzelteile zerfällt.
Insbesondere bei Serienarbeiten kommt dieser Eigenschaft
eine nicht zu verkennende arbeitserleichternde, zeltsparen
de und unfallprophylaktische Bedeutung insbesondere im
Heimwerkerbereich zu, denn es ist nach Kenntnis des Unter
zeichners weitgehend üblich, mangels handlicher Spannele
mente Werkstücke "freihändig" zu bearbeiten.
Diese eben beschriebene "Positionstreue" resultiert aus der
Einteiligkeit der Konstruktion und wird zudem durch die Ge
staltung bzw. Formgebung des in die Tischnut greifenden
Fußteils der Zugschraube bewirkt. Auf die Bilder 7, 8 und 9
wird verwiesen (die erkennbaren Holzteile wurden lediglich
zu Positionlerungszwecken unterlegt). Das dargestellte Bei
spiel ist auf das Nutenprofil des Kreuztisches PROXXON KT
150 zugeschnitten, für andere Nutenprofile kann es angepaßt
werden. Es handelt sich um eine umgearbeitete Schloßschrau
be, deren Kopfende mit einer Vertiefung und einem Gewinde
zur Aufnahme eines Puffers aus Elastomermaterial nebst Hal
teschraube versehen worden ist. Auf dem Gewindeteil werden
zwei übereinanderliegende Unterlagscheiben von einer Ring
mutter locker drehbar festgehalten. Bei Verwendung als Zug
schraube werden diese Scheiben, welche die Drehbarkeit der
Schraube gewährleisten und die bei aufwendiger Ausführung
auch durch ein Lastlager (Kugel- oder Walzenlager) ersetzt
werden können, in die Tischnut eingehängt, während der Puf
fer den Nutenboden eben noch berührt und der geringe Ab
stand der Ringmutter zum oberen Nutenrand seitliches Ab
kippen verhindert. Dadurch wird eine gewisse minimale
Standfestigkeit bewirkt, wobei das Element bei Bedarf den
noch verschoben werden kann. Bei Verwendung als Stütz
schraube hat der beschriebene Puffer die Aufgabe, die
Tischoberfläche gegen Druckbeschädigungen zu schützen.
Die gezeigten Beispiele wurden - abgesehen von Zug-,
Stütz- und Spannschrauben - in Aluminium ausgeführt. Andere
Werkstoffe sind geeignet und hinsichtlich größerer Stabili
tät auch wünschenswert. Bezüglich der Dimensionen und Ma
terialstärken kann das Element unter Berücksichtigung der
Jeweiligen Aufgabenstellung in jeder beliebigen Größe aus
gelegt werden. Bei industrieller Fertigung ist es ange
zeigt, die Gewinde für Zug- bzw. Stützschraube zur schnel
leren Verstellbarkeit der Spannhöhe als Grobgewinde mit
steiler Steigung - analog gebräuchlicher Schraubzwingen -
und das Gewinde für die Spannschraube zur optimalen Kraft
übertragung mit flacher Steigung - u. U. als Feingewinde -
auszulegen.