DE19632888A1 - Offenend-Spinnvorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Transportkanals - Google Patents
Offenend-Spinnvorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines TransportkanalsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem
Transportkanal gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein
Verfahren zu dessen Herstellung. Aus der DE-A 37 34 544 ist eine Offen
end-Spinnvorrichtung bekannt, bei der das Rotorgehäuse mit einem Rotordeckel
abgeschlossen ist, wobei der Rotordeckel und der sich darin befindliche
Transportkanal für die Fasern mittels eines Gieß- oder Spritzgußverfahrens
einstückig hergestellt ist. Um eine geknickte Form des Transportkanals zu
ermöglichen, ist bei der in der DE-A 37 34 544 beschriebenen Offen
end-Spinnvorrichtung der Transportkanal für die Fasern derart ausgestaltet, daß seine
beiden Öffnungen, die Einlaßöffnung für Fasern und die Auslaßöffnung, jeweils
größer ausgebildet sind als der Bereich des Faserspeisekanals dazwischen. Dies
hat den Sinn, daß die für das Spritzgußverfahren notwendigen Kerne, die letztlich
den Innenraum des Faserspeisekanals ergeben, nach der Herstellung des
Rotordeckels aus der Form bzw. dem fertigen Rotordeckel wieder herausgezogen
werden können. Zwar ermöglicht das Gießverfahren, insbesondere das
Spritzgußverfahren, die Herstellung von Rotordeckeln in großer Stückzahl, wobei
gleichzeitig die Deckel mit geringen Toleranzen und trotzdem kostengünstig
hergestellt werden können. Ein derartiger Rotordeckel hat aber trotz allem den
Nachteil, daß er in der konstruktiven Ausgestaltung der Innenkontur des
Transportkanals erheblich eingeschränkt ist. Darüber hinaus ist die Oberflächengüte
der Innenkontur des Transportkanals nicht ausreichend und muß vielfach
kostenintensiv nachgearbeitet werden. Ein kontinuierlicher Übergang der
Querschnittsänderung, zum Beispiel auch im Bereich einer
Querschnittsverringerung des Transportkanals, ist nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Offenend-Spinnvorrichtung
vorzuschlagen, die nicht mit den Nachteilen des Standes der Technik behaftet ist
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Transportkanals.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 sowie
durch die Merkmale des Anspruches 24 gelöst.
Durch die Ausbildung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäß der Erfindung
wird erreicht, daß sowohl der Deckel als solches, d. h. ohne den Transportkanal, als
auch der Transportkanal optimiert hergestellt werden können. Beide können
unabhängig aus verschiedenen Werkstoffen und durch verschiedene, jeweils
günstigere Herstellverfahren hergestellt werden. Für jedes einzelne der beiden Teile
kann dadurch ein Optimum erreicht werden. So kann der Deckel aus einem
kostengünstigen Material hergestellt werden und der Transportkanal aus einem
besonders widerstandsfähigen, verschleißfesten Material.
Bei einer Ausgestaltung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung sowie des
Transportkanals gemäß den vorliegenden Erfindungen kann die Offen
end-Rotorspinnvorrichtung besonders kostengünstig hergestellt werden, wobei
gleichzeitig vielfältige Formen des Transportkanals möglich sind. Im übrigen ist es
möglich, die Oberflächenqualität im Inneren des Transportkanals besonders
hochwertig auszugestalten. Es ist möglich nahezu alle Innenkonturen des
Transportkanals zu realisieren, wobei gleichzeitig eine hohe Oberflächengüte im
Inneren des Transportkanals erreicht wird und eine kostengünstige
Herstellungsweise ermöglicht wird. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Offenend-Rotorspinnvorrichtung, wobei der Transportkanal ein rohrförmiges Bauteil
ist, das mittels Beaufschlagen seines Inneren durch ein unter hohem Druck
stehendes Medium verformt wurde (hydrostatische Streckumformung), wird erreicht,
daß der Transportkanal der Offenend-Rotorspinnvorrichtung durch seine günstige
Ausgestaltung seiner Innenkontur und seines Querschnittverlaufs
spinntechnologisch günstige Eigenschaften besitzt. Die Oberfläche im Inneren des
Transportkanals, die mit den Fasern in Berührung kommt, ist vorteilhaft glatt
ausgebildet, so daß ein ungestörter Transport der Fasern erfolgt. Die Form der
Innenkontur des Transportkanals ist praktisch uneingeschränkt allein nach den
technologischen Vorgaben wählbar und nicht von herstellungstechnischen
Einschränkungen abhängig. Ebenso ist die Wahl des Werkstoffs für den
Transportkanal unabhängig von fertigungstechnischen Einschränkungen infolge des
Herstellungsverfahrens für den Deckel.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Deckel durch Gießen, zum Beispiel durch
Spritzgießen, hergestellt wird, weil dadurch durch Umgießen bzw. Umspritzen
sowohl der Deckel hergestellt werden kann als, auch gleichzeitig der Transportkanal
in den Deckel in einem Arbeitsgang eingefügt werden kann. Besonders vorteilhaft ist
es, den Deckel aus einem metallischen Werkstoff herzustellen, da dieser sich bei
der Herstellung von Deckeln für Offenend-Rotorspinnvorrichtungen besonders
bewährt hat.
Besonders günstig sind dafür Aluminium- oder Zinklegierungen. Bei einer anderen
vorteilhaften Ausgestaltung des Deckels besteht dieser aus einem Kunststoff, zum
Beispiel einem Kunstharz, einem Thermoplast oder aus einem Duroplast, da dieser
Werkstoff besonders kostengünstig ist und ein gutes Einformen des Transportkanals
möglich ist. Eine besonders günstige Ausgestaltung für das Einfügen des
Transportkanals in den Deckel ist, wenn dieser oder der Transportkanal
Klippsverbindungen aufweisen, wodurch die beiden Teile auf einfache Weise
miteinander zusammengefügt werden können. Vorteilhafterweise ist die Verbindung
dabei so ausgebildet, daß sie wieder lösbar ist, so daß der Transportkanal oder der
Deckel ausgetauscht werden kann. Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist
die Klippsverbindung unlösbar, so daß eine feste Verbindung zwischen
Transportkanal und Deckel vorliegt. Besonders günstig und betriebssicher ist es,
wenn diese form- und kraftschlüssig ausgebildet ist. Bei einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung ist deren
Transportkanal derart ausgestaltet, daß er einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besitzt der
Transportkanal ein Aufnahmeteil, das die den Bereich der Aufnahmewalzen
verlassenden Fasern direkt ab Auflösewalzengehäuse aufnimmt. Dazu ist das
Aufnahmeteil in einem besonders günstigen Fall mit dem Transportkanal einstückig
ausgebildet. Die Öffnung des Auflösewalzengehäuses braucht dann nicht
kanalförmig ausgebildet werden, da der Transportkanal die Fasern direkt ab
Auflösewalze übernimmt. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Offen
end-Rotorspinnvorrichtung ist die Querschnittsform des Transportkanals derart
ausgebildet, daß sie übergangslos von einem im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt in einen elliptischen Querschnitt übergeht. Bei einer im wesentlichen
rechteckigen Form des Transportkanals ist dieser vorteilhaft so ausgestaltet, daß
das Verhältnis von Länge zu Breite im Abstand von bis zu 40 Millimetern von der
Auflösewalze einen Wert von mehr als 4 : 1 hat. Dadurch wird erreicht, daß die sich
von der Auflösewalze ablösenden Fasern besonders sicher auf der gesamten Breite
von der Auflösewalze abgelöst werden können. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, bei einem im
wesentlichen rechteckigen Transportkanal, das Verhältnis von Länge zu Breite im
Abstand von bis zu 20 Millimetern von der Mündung des Transportkanals entfernt
mit einem Wert von wenigstens 2 : 1 auszugestalten. Dadurch wird eine ungestörte
und günstige Einspeisung der Fasern in den Offenend-Spinnrotor erreicht. Durch die
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, wobei der Transportkanal einen im
wesentlich rechteckigen Querschnitt besitzt, und das Verhältnis von Länge zu Breite
im Abstand von mehr als 20 Millimetern von der Mündung des Transportkanals
entfernt einen kleineren Wert hat als im Bereich zwischen 0 und 20 Millimetern, wird
vorteilhaft erreicht, daß die Austrittsmündung des Transportkanals im Bereich des
Spinnrotors eine besonders günstige Form erhält und gleichzeitig der übrige Bereich
des Transportkanals einen geringen Platzbedarf im Deckel hat. Durch die
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, bei der der Transportkanal zwischen
Mündung und Aufnahmeteil eine sprunghafte Erweiterung seines Querschnitts
besitzt, wird erreicht, daß durch die dort stattfindende Verringerung der
Geschwindigkeit der Transportluft eine Neuorientierung der Fasern erfolgt. Bei einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besitzt der Transportkanal im
Bereich zwischen 50 Millimeter vor seiner Mündung und der Mündung einen
Querschnitt, der gegenüber dem Querschnitt an der Mündung verringert ist, wodurch
vorteilhaft erreicht wird, daß in diesem Bereich eine starke Beschleunigung der
Transportluft im Transportkanal erfolgt, wodurch eine Streckung der Fasern erreicht
wird. Durch die Ausgestaltung der Erfindung, bei der sich der Querschnitt des
Transportkanals in Richtung zur Mündung des Faserspeisekanals kontinuierlich
erweitert, ist es vorteilhaft möglich, zum Beispiel im Bereich der Mündung, die
Luftgeschwindigkeit derart zu verringern, daß die Luft leichter von den Fasern zu
trennen ist. Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung, bei der die
Querschnittsveränderungen kontinuierlich erfolgen, wodurch besonders günstige
Strömungsverhältnisse gewährleistet werden können.
Besonders günstig ist es, wenn der Transportkanal aus einer Messinglegierung
besteht, da dieser dadurch eine gute Qualität seiner Oberfläche besitzt. Bei einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Transportkanal aus einem
Stahlwerkstoff, da dieser besonders widerstandsfähig ist und gleichzeitig beim
Herstellen eine gute Oberflächenqualität gewährleistet. Durch die
erfindungsgemäße Verwendung eines Edelstahls für die Herstellung des
Transportkanals ist der Verschleiß des Transportkanals besonders gering. In
besonders günstiger Ausgestaltung der Erfindung ist am Transportkanal ein
Anschlußstutzen angeformt. Der Anschlußstutzen wird dabei gleichzeitig mit dem
Ausformen der Innenkontur des Transportkanals ausgebildet, so daß die Übergänge
von Transportkanal zu Anschlußstutzen, so wie dessen innere Oberfläche,
vorteilhaft glatt und fließend sind. Durch den Anschlußstutzen können vorteilhaft Luft
und/oder Fasern dem Transportkanal entnommen oder zugeführt werden.
Durch die Herstellung eines Transportkanals gemäß dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung wird erreicht, daß dessen Oberfläche im Inneren des Kanals
vor dem Umformen mit hoher Oberflächengüte hergestellt werden kann, ohne daß
diese beim endgültigen Formen des Transportkanals beschädigt wird. Weiterhin
kann ein Transportkanal hergestellt werden, der nahezu beliebige Innenkonturen
aufweisen kann. Darüber hinaus ist das Verfahren dazu geeignet, mit großen
Stückzahlen kostengünstig Transportkanäle mit gleichbleibend hoher Qualität
herzustellen. In besonders günstiger Weiterbildung des Verfahrens wird die
Außenkontur durch ein Werkzeug bestimmt, wodurch eine maß- und
wiederholgenaue Ausformung des Transportkanals möglich ist.
Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung des Verfahrens wird ein bereits durch
Verformen hergestellter Rohling erforderlichenfalls mehrfach zwischengeglüht,
wodurch seine Verformbarkeit wieder erhöht wird, so daß er nun in zwei oder mehr
Stufen hergestellt werden kann. Besonders günstig ist es, eine Messinglegierung für
den Transportkanal vorzusehen, da diese besonders gut verformbar ist, bei hoher
Oberflächengüte. Vorteilhafterweise wird als Werkstoff für den Transportkanal Stahl
verwendet, da dieser besonders verschleißfest ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingegossenen
Transportkanal;
Fig. 3 einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingegossenen
Transportkanal;
Fig. 4 einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingeklippsten
Transportkanal;
Fig. 5 einen Deckel mit einem eingegossenen Transportkanal, im Schnitt;
Fig. 6 einen erfindungsgemäß hergestellten Transportkanal, der über seine Länge
verschiedene Querschnittsformen aufweist;
Fig. 7 eine Prinzipdarstellung eines geöffneten Formwerkzeugs.
Eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, besteht im
wesentlichen aus einem Spinnrotor 10, der in einem Rotorgehäuse 2 umläuft und
aus einer Auflöseeinheit 3, die ein ihr zugeführtes Faserband 31 in Einzelfasern
auflöst, so daß diese dem Spinnrotor 10 zugeführt werden können. Die
Auflöseeinheit 3 besitzt zum Auflösen des Faserbandes 31 in Einzelfasern eine
Auflösewalze 32. Die Zufuhr des Faserbandes 31 erfolgt über die Speisewelle 33.
Der Antrieb der Auflösewalze 32 erfolgt über deren Wirtel 321, um den ein
Antriebsriemen 322 geschlungen ist. Der Antriebsriemen 322 wird von einer
angetriebenen Antriebswelle 323 angetrieben, wobei er von einer Spannrolle 324 in
Spannung gehalten wird. Die von der Auflösewalze 32 vereinzelten Fasern
verlassen den Bereich der Auflösewalze durch eine Öffnung 325 des
Auflösewalzengehäuses 326. Bewirkt wird dies durch einen Unterdruck im
Rotorgehäuse 2, der sich über den Transportkanal im Deckel 21 des Rotorgehäuses
2 bis in den Bereich der Auflösewalze fortsetzt. Anders als in Fig. 1 gezeigt, kann
sich der Transportkanal 22 des Deckels 21 auch bis zur Auflösewalze 32 erstrecken,
so daß der Transportkanal 22 ein Aufnahmeteil (222, Fig. 2) besitzt, das dann
alternativ zu Fig. 1 die Öffnung 325 des Auflösewalzengehäuses 326 bildet. Der
Transportkanal 22 reicht mit seiner Mündung 224 in den Spinnrotor 10, der in das
Rotorgehäuse 2 hineinragt. Der Spinnrotor 10 ist über seinen Schaft 11 in bekannter
Weise mittels Stützscheiben 12 gelagert und über einen nicht gezeigten
Tangentialriemen angetrieben. Der Schaft 11 reicht über eine Dichtung 23 in das
Rotorgehäuse 2 hinein. Das Rotorgehäuse 2 besitzt eine Saugöffnung 24, die an
eine Unterdruckleitung 241 angeschlossen ist. Der im Spinnrotor 10 gebildete Faden
4 wird mittels eines Paares angetriebener Abzugswalzen 41 über ein Abzugsrohr 42
aus dem Spinnrotor 10 abgeführt und anschließend zu einer Kreuzspule
aufgewunden. Getragen wird die Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1 an Stangen 49,
die Teil des Gestells der dazugehörigen Rotorspinnmaschine sind.
Fig. 2 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Offen
end-Rotorspinnvorrichtung. Der Deckel von Fig. 2 ist in der Draufsicht der von dem
Spinnrotor abgewandten Seite gezeigt. Der Deckel 21 besitzt einen Transportkanal
22, der über Befestigungsstege 221 gehalten ist. Die Befestigungsstege 221 sind
ebenso wie der übrige Deckel 21 aus einer Aluminiumlegierung und mittels
Spritzgießen hergestellt. Die Befestigungsstege 221 sind dabei so ausgeformt, daß
sie den Transportkanal 22 umschließen und dadurch diesen fest mit dem Deckel 21
verbinden. Der Transportkanal 22 selbst ist aus einer Messinglegierung und wurde
beim Ausformen des Deckels 21 in die Gußform eingesetzt, so daß der
Transportkanal 22 über die entsprechend ausgeformten Befestigungsstege mit dem
Deckel 21 verbunden wurde. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des
Deckels kann dieser, anders als in Fig. 1 gezeigt, selbst sehr dünn ausgebildet
werden, weil der Transportkanal ein eigenständiges Bauteil ist und der Deckel nur
dazu dient das Rotorgehäuse abzuschießen und den Transportkanal 22 zu tragen.
Der Deckel 21 besitzt, da er austauschbar ausgestaltet ist, zwei Bohrungen 5, mit
deren Hilfe er zusammen mit Schrauben, beispielsweise an einer Trägerplatte (nicht
gezeigt) an der Offenend-Rotorspinnvorrichtung befestigt werden kann. In der Mitte
des Deckels befindet sich ein Loch 51 für den Durchtritt eines Abzugsrohres 42
(Fig. 1) zum Abziehen des Fadens aus dem Rotor. Der Transportkanal 22 ist
einstückig mit einem Aufnahmeteil 222 ausgebildet, mit dem sich der Transportkanal
22 dichtend an das Auflösewalzengehäuse anlegt, um von diesem die Fasern zu
übernehmen und in den Spinnrotor zu führen. Der Transportkanal 22 besitzt
zwischen dem Aufnahmeteil 22 und seiner Mündung, die dem Aufnahmeteil 222
abgewandt ist, eine Querschnittsverjüngung 223. In diesem Bereich erhöht sich die
Strömungsgeschwindigkeit des Faserluftgemisches, das durch den Transportkanal
geführt wird, wodurch eine Neuorientierung der Fasern in der strömenden Luft
erreicht wird. Der Transportkanal 22 ist ein vom Deckel 21 separat hergestelltes
Bauteil, das erfindungsgemäß aus einem Rohling, der rohrförmig ausgebildet ist,
hergestellt wurde. Dabei wurde der Rohling in eine geteilte Form eingeführt, von der
er im wesentlichen vollständig umschlossen wurde. Zwischen dem Rohling und der
Innenkontur der Form blieb dabei zunächst in wesentlichen Bereichen ein
Zwischenraum. An wenigstens einem seiner Enden wurde der Rohling mit einer
Druckquelle verbunden und auf seiner anderen Seite verschlossen. Durch
Einpressen eines unter hohem Druck (ca. 2.000 bar bis 2.500 bar) stehenden
Mediums wurde der Rohling dabei durch Aufweiten so verformt, daß er sich mit
seiner Außenkontur an die Innenkontur des Formwerkzeuges anlegte. Dadurch ist
es möglich, dem Transportkanal über seine Außenkontur eine nahezu beliebige
Innenkontur auszubilden. Die Innenkontur entspricht praktisch der Außenkontur des
Transportkanals unter Berücksichtigung seiner durch das Verformen veränderten
Wandstärke. Der Transportkanal besitzt dabei nicht nur eine von den Zwängen des
Gießverfahrens unabhängige Innenkontur, sondern ebenso auch in seinem Inneren
eine Oberfläche von sehr hohen Qualität. D.h. die Innenkontur erfüllt alle
Anforderungen bezüglich der Rauigkeit und Gleichmäßigkeit der Oberfläche, die für
den Transport von Fasern erforderlich ist. Ein Nacharbeiten ist praktisch nicht mehr
erforderlich. Die in Fig. 2 gezeigten verschiedenen Abmessungen des
Transportkanals sind der Deutlichkeit halber übertrieben dargestellt.
Fig. 3 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäß ausgebildete Offen
end-Rotorspinnvorrichtung, bei dem der Transportkanal 22 ebenfalls ein vom übrigen
Teil des Deckels 21 getrennt hergestelltes Bauteil ist, das dann bei der Ausformung
des Deckels 21, z. B. durch Spritzgießen, in den Deckel eingegossen wurde. Der
Transportkanal 22 ist daher mittels gestrichelter Linien dargestellt. Das Aufnahmeteil
222 für die Anbindung des Transportkanals 22 an das Auflösewalzengehäuse ist
beim Deckel von Fig. 3 am eigentlichen Grundteil des Deckels und nicht am
Transportkanal 22 ausgebildet. Der Querschnittsverlauf des Transportkanals 22 ist
ähnlich wie bei dem von Fig. 2 ausgestaltet.
Fig. 4 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäße ausgestaltete Offen
end-Rotorspinnvorrichtung, bei dem der Grundkörper des Deckels 21 und der
Transportkanal 23 ebenfalls getrennt hergestellte Bauteile sind, wobei Deckel 21
und Transportkanal 22 über Klippsverbindungen 6 miteinander verbunden sind. Die
Klippse 6 umgreifen dabei teilweise den Transportkanal 22 im Bereich einer Nut 61,
so daß ein Verrutschen des Transportkanals 22 innerhalb der Klippsverbindung 6
nicht möglich ist. Es ergibt sich dadurch eine starre Verbindung zwischen
Transportkanal 22 und Deckel 21, der sich beim Betrieb der Offen
end-Rotorspinnvorrichtung nicht löst. Zum Zwecke des Austauschs von Deckel oder
Transportkanal läßt sich die Klippsverbindung lösen und der Austausch von Deckel
oder Transportkanal vornehmen.
Fig. 5 zeigt einen Deckel 21 mit einem eingegossenen Transportkanal 22. Durch
die Schnittdarstellung des Deckels liegt der Transportkanal 22 frei. Lediglich der
Bereich des Fasereintritts in den Transportkanal ist vom Deckel teilweise umfaßt.
Der Transportkanal ist erfindungsgemäß ausgebildet; er ist im Bereich von 50 mm
vor seiner Mündung 224 mit einem verringerten Querschnitt 223 ausgestaltet. Dieser
wirkt sich einerseits positiv auf die Orientierung der Fasern im Transportkanal und
damit auch im Rotor und Faden aus und bietet andererseits den Vorteil, daß die
Querschnittsverringerung 223. beim Einformen des Transportkanals 22 in den
Deckel 21, eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Deckel und dem
Transportkanal ergibt. Der Transportkanal ist außerdem mit einem Anschlußstutzen
225 ausgestaltet. Über diesen können bei Bedarf in bekannter Weise Luft und/oder
Fasern dem Transportkanal zu- oder abgeführt werden. Dazu wird er mit einer nicht
gezeigten Anschlußleitung verbunden, die z. B. mit der Auflöseeinheit 3 oder dem
Rotorgehäuse in Verbindung steht.
Fig. 6 zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Transportkanal. Ausgangsmaterial für den Rohling ist ein Hohlkörper, z. B. ein Rohr,
mit dickerer Wand als der fertig ausgebildete Transportkanal. Wenn zur Herstellung
des Rohlings bereits umfangreiche Verformungen notwendig waren, wird der
Rohling geglüht, um Spannungen abzubauen. Als Werkstoffe für den Transportkanal
finden metallische Werkstoffe, wie insbesondere Stähle, Edelstähle, Kupfer,
Messing und Nickel, begrenzt auch Aluminium, Anwendung. Wichtig ist ein
ausreichendes Dehnvermögen des Werkstoffs. Besonders vorteilhaft sind Messing,
Stahl, insbesondere Edelstahl, um einen Transportkanal herzustellen. Um den
Rohling zu verformen, wird dieser in ein geteiltes Formwerkzeug 7, siehe Fig. 7,
eingelegt. Das Formwerkzeug 7 besitzt dazu in der Teilungsebene 72 eine
Ausnehmung, die Gravur 73, die der Außenkontur des fertigen Transportkanals
entspricht. Nach dem Schließen des Formwerkzeugs wird der Rohling 71 von innen
mit einem unter sehr hohem Druck stehenden Medium, vorzugsweise Wasser,
befüllt, so daß der Rohling 71 sich aufweitet und an die Kontur der Gravur 73 des
Formwerkzeugs 7 anlegt. Unter Berücksichtigung der Wandstärke entspricht die
Außenkontur des verformten Rohlings der Innenkontur des fertigen Transportkanals.
Eventuell sind noch die beiden Enden des Transportkanals, z. B. durch Kürzen, zu
bearbeiten. Durch die erfindungsgemäße Herstellung eines Transportkanals können
Innenkonturen verwirklicht werden, die mit den bekannten Verfahren gar nicht oder
nur unter sehr großem Aufwand möglich sind. Besonders vorteilhaft ist die
Oberflächengüte, die mit der Erfindung erreicht wird. Besonders die verschiedenen
Querschnitte des Transportkanals und deren Übergänge sowie abschnittsweise
Querschnittsverringerungen 223, wie z. B. bei Fig. 6 dargestellt, sind sehr gut zu
verwirklichen.
Fig. 7 zeigt eine Prinzipdarstellung eines geöffneten Formwerkzeugs 7 mit einem
Rohling 71. Die Teilungsebene 72 des Formwerkzeugs 7 ist schraffiert dargestellt.
Die Gravur 73, die nicht schraffiert dargestellt ist, bildet die Außenkontur des
fertigen Transportkanals. Nach dem Schließen des Formwerkzeugs 7 werden die
offenen Enden des Rohlings 71 mit nicht gezeigten Anschlußstücken abgedichtet
und der Rohling von innen mit Wasser gefüllt, dieses unter Druck gesetzt und der
Rohling zur Anlage an die Kontur der Gravur 73 des Formwerkzeugs gebracht. Nach
Entnahme werden die Enden des umgeformten Rohlings bearbeitet und der
Transportkanal hat seine endgültige Form erhalten. Ein Beschichten des
Transportkanals, z. B. um seine Verschleißfestigkeit zu erhöhen oder seine
Oberflächengüte zu verbessern, ist problemlos möglich. Ein gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellter Transportkanal kann vorteilhaft, beispielsweise auch zur
Faserbandführung an Strecken, eingesetzt werden.
Claims (29)
1. Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem in einem Rotorgehäuse umlaufenden
Spinnrotor, dem ein Deckel eines Rotorgehäuses gegenüberliegt, wobei der
Deckel aus einem Grundkörper besteht, der einen Transportkanal trägt, durch
den dem Spinnrotor vereinzelte Fasern zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) ein vom Deckel (21) getrennt
gefertigtes Bauteil ist, das in den Deckel (21) eingefügt ist, daß der
Transportkanal (22) ein rohrförmiges Bauteil ist, das aus einem metallischen
Werkstoff besteht, und das mittels Beaufschlagen seines Inneren durch ein
unter Druck stehendes Medium verformt wurde.
2. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (21) ein durch Gießen, z. B. durch Spritzgießen hergestelltes
Bauteil ist und der Transportkanal (22) wenigstens teilweise durch das den
Deckel (21) bildende Gußmaterial in diesen eingegossen ist.
3. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (21) aus einem metallischen Werkstoff, z. B. einer Aluminium-
oder Zinklegierung, besteht.
4. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (21) aus einem Kunststoff, z. B. Kunstharz, einem Thermoplast
oder aus einem Duroplast besteht.
5. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportkanal (22) an den Deckel (21) mit einer Klippsverbindung (6)
angefügt ist.
6. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klippsverbindung (6) lösbar ausgestaltet ist.
7. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klippsverbindung (6) eine nicht lösbare Verbindung ist.
8. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung form- und kraftschlüssig ausgebildet ist.
9. Offenend-Rotorspinnvorrichtung, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im Bereich eines
wesentlichen Teils seiner Länge einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
10. Offenend-Rotorspinnvorrichtung, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) ein Aufnahmeteil
(222) für die den Bereich der Auflösewalze (32) verlassenden Fasern besitzt.
11. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportkanal (22) einstückig mit dem Aufnahmeteil (222) ausgebildet
ist.
12. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform des Transportkanals
(22) übergangslos von einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt in einen
elliptischen Querschnitt übergeht.
13. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite des im
wesentlichen rechteckigen Querschnitts des Transportkanals (22) im Abstand
von bis zu 40 mm von der Auflösewalze (32) einen Wert von mehr als 4 : 1 hat.
14. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite des im
wesentlichen rechteckigen Querschnitts des Transportkanals (22) im Abstand
von bis zu 20 mm von der Mündung (224) des Transportkanals (22) einen Wert
von wenigstens 2 : 1 hat.
15. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im wesentlichen
einen rechteckigen Querschnitt besitzt und das Verhältnis von Länge zu Breite
der Querschnittsfläche im Abstand von mehr als 20 mm von der Mündung (224)
des Transportkanals (22) entfernt einen größeren Wert hat, als im Bereich
zwischen 0 und 20 mm.
16. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) zwischen 50 mm
vor seiner Mündung (224) und der Mündung (224) eine sprunghafte
Erweiterung seines Querschnitts besitzt.
17. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im Bereich
zwischen 50 mm vor seiner Mündung (224) und der Mündung (224) einen
Querschnitt besitzt, der gegenüber dem Querschnitt an der Mündung (224)
verringert ist.
18. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Querschnitt in Richtung zur Mündung (224) des Transportkanals
(22) kontinuierlich erweitert.
19. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verringerung des Querschnitts kontinuierlich erfolgt.
20. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) aus einer
Messinglegierung besteht.
21. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) aus einem
Stahlwerkstoff besteht.
22. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stahlwerkstoff ein Edelstahl ist.
23. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß am Transportkanal (22) ein
Anschlußstutzen (225) angeformt ist.
24. Verfahren zum Herstellen eines Transportkanals zum Transport oder zur
Führung von Fasern, Faserbändern oder Fäden bei Textilmaschinen, z. B.
Offenend-Spinnmaschinen, insbesondere für eine Offen
end-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal als rohrförmiger Rohling aus
verformbarem Material vorgefertigt wird, in ein Werkzeug eingelegt wird, das
den Rohling umschließt, und daß der Rohling von Innen mit einem unter so
hohem Druck stehenden Medium beaufschlagt wird, so daß er sich aufweitet
und seine fertige Form ausbildet.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling beim
Aufweiten mit seiner Außenkontur an das Werkzeug angepreßt wird, so daß das
Werkzeug die Außenkontur des fertigen Transportkanals ausbildet.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling
durch Verformen vorgeformt wird, daß er zwischengeglüht wird und
anschließend vom Medium beaufschlagt und aufgeweitet wird.
27. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Ausbildung des Transportkanals ein Rohling aus
einer Messinglegierung verwendet wird.
28. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Ausbildung des Transportkanals ein Rohling aus
Stahl verwendet wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausbildung
des Transportkanals ein Rohling aus Edelstahl verwendet wird.
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