DE19625006A1 - Verfahren zum Einbauen von Asphaltmischgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbauen von Asphalt­ mischgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Asphaltmischgut mit hohem Grobkornanteil (insbesondere Größen­ ordnung 30 mm und mehr) bei gleichzeitig fehlendem oder vermindertem An­ teil an mittlerer Korngröße ist beim Einbau mit Straßenfertigern, die zumindest einen Stampfer und eine sich daran anschließende Glättbohle aufweisen, problematisch, da das Grobkorn an der Oberfläche der Einbau­ schicht nicht allseitig in Mischgut kleinerer Korngröße eingebettet bleibt, sondern in Fahrtrichtung des Straßenfertigers gesehen hinter dem Grobkorn mehr oder weniger breite, etwa sichelförmige Öffnungen auftre­ ten. Diese Öffnungen lassen sich auch durch anschließende Walzverdich­ tung nicht mehr schließen.

Die Stampfer besitzen bei derartigen Straßenfertigern übli­ cherweise eine Dosierschräge, um dosierend auf das einzubauende Mischgut einzuwirken, wobei in dem Fall, daß derartige Stampfer als Paar verwen­ det werden, der in Fahrtrichtung vordere Stampfer eine Vorverdichtung auf eine geringere Höhe als der anschließende, aber ebenfalls dosierend arbeitende Stampfer bewirkt, während nachfolgend durch die Glättbohle geglättet und gegebenenfalls zusätzlich verdichtet wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem das Auftreten von sichelför­ migen Öffnungen benachbart zu an der Oberfläche befindlichem Grobkorn vermieden wird.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Dadurch, daß der Einbau mit einer Hubeinstellung der Stampfer vorgenommen wird, bei der der untere Totpunkt des in Fahrtrichtung vor­ deren Stampfers etwa dem oberen Totpunkt des in Fahrtrichtung hinteren Stampfers entspricht, wird das Auftreten von sichelförmigen Öffnungen benachbart zum oberflächennahen Grobkorb vermieden. Dies beruht offenbar darauf, daß bei dieser Einstellung der Stampfer das Grobkorn, das sich in Höhe der späteren Oberfläche der Einbauschicht befindet, praktisch keinem horizontalen Versatz durch den sich in Fahrtrichtung mit dem Straßenfertiger bewegenden hinteren Stampfer unterliegt und damit nicht mehr in Fahrtrichtung des Straßenfertigers mitgezogen wird, während es durch den Stampfer auf die Einbauhöhe heruntergedrückt wird. Das Grob­ korn bleibt daher allseitig in Mischgut kleinerer Korngröße eingebettet und es ergibt sich eine geschlossene Einbauschicht.

Die Erfindung wird nachstehend anhand einer beigefügten Abbil­ dung, die ausschnittweise und schematisch ein Verdichtungsaggregat eines Straßenfertigers zeigt, näher erläutert.

Das dargestellte Verdichtungsaggregat, das in Fahrtrichtung hinter einer Verteilerschnecke für Asphaltmischgut angeordnet ist, um­ faßt zwei unmittelbar in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete, lei­ stenförmige Stampfer 1, 2, die durch einen nicht dargestellten Antrieb gegenläufig angetrieben werden, und eine sich daran anschließende Glätt­ bohle 3, die insbesondere mit einem nicht dargestellten Vibrationsan­ trieb gekoppelt ist und dann auch noch zusätzlich verdichtend wirkt. Beide Stampfer 1, 2 sind jeweils mit einer Dosierschräge 4 versehen, die etwa in einem Winkel von 45° zur Horizontalen verläuft, während vor den Stampfern 1, 2 ein den Verteilerraum für Mischgut in Fahrtrichtung nach hinten begrenzendes Führungsblech 5 in einem Winkel von etwa 60° zur Ho­ rizontalen vorgesehen ist. Ein derartiger Straßenfertiger ist beispiels­ weise aus EP 0 115 567 B1 bekannt.

Das Verdichtungsaggregat ist dabei insgesamt über Zugarme an dem Straßenfertiger befestigt und schwimmt auf dem zu verdichtenden Mischgut auf.

Die obere Totpunktlage des vorderen Stampfers 1 ist durchgezo­ gen dargestellt, während seine untere Totpunktlage gestrichelt einge­ zeichnet ist. Seine Hubhöhe ist die Höhendifferenz zwischen diesen bei­ den Lagen.

Die untere Totpunktlage des hinteren Stampfers 2 ist durchge­ zogen dargestellt, während seine obere Totpunktlage gestrichelt einge­ zeichnet ist. Seine Hubhöhe ist die Höhendifferenz zwischen diesen bei­ den Lagen.

Ersichtlich ist die Hubeinstellung der beiden Stampfer 1, 2 derart gewählt, daß der untere Totpunkt des in Fahrtrichtung vorderen Stampfers etwa dem oberen Totpunkt des in Fahrtrichtung hinteren Stampfers 2 entspricht, vgl. die beiden gestrichelten Stampferstellun­ gen.

Hierdurch wird erreicht, daß das Grobkorn vom vorderen Stamp­ fer 1 soweit nach unten eingestampft wird, daß der hintere Stampfer 2 nur noch mit dem unteren Teil seiner Dosierschräge 4 und seiner horizon­ talen Stampffläche 6 ein weiteres Zusammendrücken der Schicht bewirkt. Das Grobkorn erfährt auf diese Weise praktisch keine Längsverschiebung.

Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Hubbereich des in Fahrt­ richtung vorderen Stampfers 1 etwas größer ist als derjenige des in Fahrtrichtung hinteren Stampfers 2.

Zur Durchführung des Verfahrens läßt sich ein Straßenfertiger verwenden, bei dem beide Stampfer 1, 2 unabhängige Exzenterantriebe mit nichtverstellbaren oder verstellbaren Hüben aufweisen, oder der vordere und/oder der hintere Stampfer 1, 2 einen Vibrationsantrieb aufweist.

Claims (5)

1. Verfahren zum Einbauen von Asphaltmischgut mit hohem Grob­ kornanteil bei gleichzeitig fehlendem oder vermindertem Anteil an mitt­ lerer Korngröße mittels eines Straßenfertigers, der als Verdichtungsag­ gregate zwei in Fahrtrichtung unmittelbar hintereinander angeordnete, jeweils mit einer Dosierschräge (4) versehene, leistenförmige, gegenläu­ fig arbeitende Stampfer (1, 2) und eine sich daran anschließende Glätt­ bohle (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbau mit einer Hubeinstellung der Stampfer (1, 2) vorgenommen wird, bei der der untere Totpunkt des in Fahrtrichtung vorderen Stampfers (1) etwa dem oberen Totpunkt des in Fahrtrichtung hinteren Stampfers (2) entspricht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubbereich des in Fahrtrichtung vorderen Stampfers (1) etwas größer als der des in Fahrtrichtung hinteren Stampfers (2) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Straßenfertiger verwendet wird, der eine höhenmäßige Verstellung der Stampfer zueinander ermöglicht.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Straßenfertiger verwendet wird, bei dem der vordere und der hintere Stampfer (1, 2) unabhängige Exzenterantriebe mit nicht­ verstellbaren oder verstellbaren Hüben aufweist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Straßenfertiger verwendet wird, bei dem der vordere und/oder der hintere Stampfer (1, 2) einen Vibrationsantrieb aufweist.