DE19618251C2 - Vakuum-Haltevorrichtung - Google Patents
Vakuum-HaltevorrichtungInfo
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- B28B7/00—Moulds; Cores; Mandrels
- B28B7/0002—Auxiliary parts or elements of the mould
- B28B7/0014—Fastening means for mould parts, e.g. for attaching mould walls on mould tables; Mould clamps
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vakuum-Haltevorrichtung mit ei
ner an einer Seitenfläche offenen Ansaugkammer zum Ansaugen
an eine Fläche, wobei die Ansaugkammer in einer Halteplatte
ausgebildet ist und über eine Öffnung in der Halteplatte
evakuierbar ist, mit einer die Ansaugkammer umgebenden
Dichtungsanordnung, die im angesaugten Zustand den zwischen
der Ansaugkammer und der Fläche befindlichen Raum abdichtet,
und mit einem evakuierbaren Behälter, dessen evakuierter In
nenraum mit der Ansaugkammer über die Öffnung verbindbar
ist.
Eine derartige Vakuum-Haltevorrichtung ist beispielsweise
durch die DE 41 25 889 C1 bekanntgeworden.
Bei der Herstellung von Fertigbetonteilen müssen die einzel
nen Schalungsteile auf einem Tisch befestigt werden. Die
Schalungsteile sollen dabei an möglichst beliebiger Stelle
auf der waagerecht ausgerichteten Tischplatte für eine ge
wisse Zeit angebracht werden können. Die Befestigung muß
leicht ausgebildet und ebenso leicht wieder gelöst werden
können, ohne daß die Tischplatte beschädigt wird.
Es sind mechanische Haltevorrichtungen für die Schalungstei
le an der Tischplatte, z. B. Schraubverbindungen oder Ge
stänge, bekannt. Diese mechanischen Befestigungen erfordern
aber Bohrungen o. ä. in der Tischplatte oder sind durch das
Gestänge auf bestimmte Randbereiche der Tischplatte be
schränkt.
Weiterhin sind magnetische Haltevorrichtungen bekannt, bei
denen eine Halteplatte über einen Magneten in einer ge
wünschten Stellung gehalten wird. Der Magnet wirkt dabei mit
einer metallischen Tischplatte zusammen. Um jedoch die zwi
schen Magnet und Tischplatte wirkende Magnetkraft optimal
auf eine auf der Tischplatte angeordnete Halteplatte über
tragen zu können, sind komplizierte Gestänge erforderlich,
die die an der Halteplatte angreifenden Querkräfte bzw.
Drehmomente auf die Tischplatte ableiten.
Bei der aus der DE 41 25 889 C1 bekannten Vakuum-Haltevor
richtung sind Halteplatten mit einem evakuierbaren Saugvor
satz versehen. Über eine Vakuumleitung ist dieser Saugvor
satz mit einer Vakuumquelle, z. B. einer Vakuumpumpe, verbun
den. Der Saugvorsatz saugt sich an einer Fläche an, so daß
die Vakuum-Haltevorrichtung und die Fläche miteinander ver
bunden sind. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 stellt die
Halteplatte mit einer Gerüstkonsole und einer Arbeitsfläche
eine Einheit dar, welche gleichzeitig einen Vakuumbehälter
sowie einen Vakuumerzeuger und einen Vakuumschalter tragen.
Diese Einheit ist gemeinsam transportierbar und kann in die
ser Form an beliebigen Baustellen eingesetzt werden, wobei
die Ansaugkammer auch lediglich mit dem unter Vakuum stehen
den Vakuumbehälter verbunden werden kann. Im Ausführungsbei
spiel nach Fig. 8 ist der Vakuumbehälter über Halte- oder
Befestigungsmittel mit der Halteplatte verbunden, die zu
sätzlich noch das Gewicht des auf der Arbeitsfläche vorgese
henen Vakuumerzeugers samt Vakuumschalter tragen muß.
Derartige bekannte Vakuum-Haltevorrichtungen haben jedoch
den Nachteil, daß sie permanent mit der Vakuumquelle über
eine Vakuumleitung, z. B. einen Vakuumschlauch, verbunden
sein müssen. Die Länge des Vakuumschlauchs begrenzt dabei
den maximalen Einsatzradius der Haltevorrichtung. Ein System
aus mehreren derartigen Vakuum-Haltevorrichtungen, die je
weils über Vakuumschläuche mit einer Vakuumquelle verbunden
sind, führen zu einem unübersichtlichen Leitungsnetz und zu
einem zeitraubenden Sortieren und Anordnen der einzelnen Va
kuum-Haltevorrichtungen, um den Leitungsverlauf der Vakuum
schläuche übersichtlich zu gestalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vakuum-Haltevorrichtung der eingangs genannten Art der
art zu verbessern, daß möglichst keine Vakuumschläuche zur
Aufrechterhaltung des Vakuums der Ansaugkammer erforderlich
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zu
mindest eine Außenwand des Behälters als eine Halteplatte
ausgebildet ist und daß der Behälter nach seiner Evakuierung
durch eine Vakuumquelle von dieser räumlich abkoppelbar ist.
Die erfindungsgemäße Vakuum-Haltevorrichtung hat damit den
wesentlichen Vorteil, daß sie von einer Vakuumquelle unab
hängig ist. Ist der Innenraum des Behälters evakuiert, so
kann dieser an beliebiger Stelle mit einer Fläche fest ver
bunden werden, die keine metallischen Eigenschaften aufwei
sen muß, wie z. B. bei Verbindungen über Magnete. Vakuumlei
tungen zu einer Vakuumquelle sind nicht mehr erforderlich,
was gegenüber bekannten Vakuum-Halteplatten ein schnelleres
und leichteres Handling ermöglicht.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vaku
um-Haltevorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß die Dich
tungsanordnung eine die Ansaugkammer umgebende Dichtung aus
gummielastischem und/oder plastischem Material ist. Diese
Dichtmittel erlauben ein Abdichten des Zwischenraums unab
hängig von der Oberflächenstruktur, so daß eine dauerhafte
Verbindung zwischen Vakuum-Haltevorrichtung und der Fläche
sichergestellt ist.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung dieser Ausführungs
form ist die plastische Dichtung innerhalb der gummielasti
schen Dichtung angeordnet. Über eine gummielastische Dich
tung, z. B. aus Moosgummi, ist auch im evakuierten Zustand
ein definierter Mindestabstand zwischen Fläche und Halte
platte eingehalten und die Ansaugkammer kann zumindest bei
glatten Oberflächen mit hoher Oberflächengüte ausreichend
abgedichtet werden. Allerdings können mit der gummielasti
schen Dichtung Risse, Rillen etc. in der Fläche nur unzurei
chend abgedichtet werden, was eine Undichtigkeitsquelle be
deutet. Um die Ansaugkammer daher auch bei derartig struktu
rierten Flächen über längere Zeit abzudichten, wird der Raum
zwischen Ansaugkammer und einer Fläche zusätzlich über eine
plastische Dichtung abgedichtet. Noch vorhandene Öffnungen
zwischen der gummielastischen Dichtung und der Fläche füllt
die plastische Dichtung aufgrund des Atmosphärendruckes aus.
Die plastische Dichtung kann die gummielastische Dichtung
von außen oder von innen umgeben. Im letzteren Fall weist
die plastische Dichtung eine geringere Höhe als die
gummielastische Dichtung auf, so daß die plastische Dichtung
erst wirkt, wenn die gummielastische Dichtung aufgrund eines
in der Ansaugkammer herrschenden Vakuums auf die Höhe der
plastischen Dichtung zusammengedrückt ist.
In einer ganz besonders bevorzugen Ausführungsform ist die
der Fläche zugewandte Seite der Ansaugkammer mit einem Rei
bungsprofil versehen ist, das im angesaugten Zustand zumin
dest teilweise an der Fläche anliegt. Bei bisher bekannten
Vakuum-Halteplatten ist von besonderem Nachteil, daß sie
Querkräfte parallel zur Fläche nur in begrenztem Maße auf
nehmen können. Bekannte Vakuum-Halteplatten sind daher nicht
besonders vibrationsstabil und können bei der Herstellung
von Fertigbetonteilen nur bedingt eingesetzt werden, weil
dort die Schalungsvorrichtung gerüttelt werden muß. Das Rei
bungsprofil erhöht im angesaugten Zustand die zwischen dem
Profil und der Fläche herrschende mechanische Reibung, so
daß im Vergleich zu bekannten Vakuum-Haltevorrichtungen hö
here Querkräfte bzw. Drehmomente aufgenommen werden können.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dieser Aus
führungsform weist das Reibungsprofil Noppen oder parallele
Rippen auf. Dabei beeinträchtigen die Rippen oder Noppen die
Ausbildung eines einheitlichen Vakuums in der Ansaugkammer
nicht.
In weiterer bevorzugter Weiterbildung ist das Reibungsprofil
in einem in die Ansaugkammer einsetzbaren Einsatz ausgebil
det ist. Wenn ein Reibungsprofil abgenutzt ist, braucht nur
dieses und nicht der gesamte Aufsatz ausgewechselt zu wer
den.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vakuum-Haltevorrichtung ist das im Behälter und
in der Ansaugkammer herrschende Vakuum über ein oder mehrere
Ventile steuerbar. Der Innenraum des Behälters kann an einer
Vakuumstation evakuiert werden und bei verschlossenem, eva
kuierten Innenraum zum Einsatzort transportiert werden, an
dem der Ansaugvorgang an eine Fläche stattfindet.
Bei einer Weiterbildung weist der Behälter ein von außen be
tätigbares Evakuierungsventil zum Evakuieren des Innenraumes
auf. Vorzugsweise wird das Evakuierungsventil in oder an ei
ner Vakuumstation automatisch geöffnet, wenn das Ventil mit
einer Vakuumleitung verbunden ist.
Wenn in bevorzugter Ausgestaltung das Evakuierungsventil in
einem Befüllungsstutzen angeordnet ist, so ist es, insbeson
dere beim Evakuierungsvorgang in einer Vakuumstation, vor
Beschädigungen geschützt.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein von außen betätigbares Verbin
dungsventil vorgesehen ist, über das die Ansaugöffnung mit
dem Innenraum verbindbar ist. Erst wenn die Ansaugkammer
bzw. die Halteplatte an die Fläche angelegt ist, wird die
Ansaugkammer mit dem evakuierten Innenraum durch Betätigen
des Verbindungsventils verbunden.
Um die Vakuum-Haltevorrichtung von der Fläche wieder lösen
zu können, ist in einer Weiterbildung ein von außen betätig
bares Belüftungsventil vorgesehen, über das die Ansaugkammer
belüftet werden kann. Das Belüftungsventil kann in das
Verbindungsventil integriert sein.
Ist in einer ganz besonders bevorzugten Weiterbildung die
Ansaugkammer unabhängig von dem Innenraum belüftbar, so hat
dies den Vorteil, daß das im Innenraum herrschende Vakuum
weiter aufrecht erhalten bleibt. Der Behälter kann, sofern
das im Innenraum herrschende Vakuum noch ausreicht, an ande
rer Stelle eingesetzt werden.
Ganz besonders zu bevorzugen ist es, daß ein Manometer den
im Behälter herrschenden Druck anzeigt. Einem Benutzer wird
dadurch angezeigt, ob das im Behälter herrschende Vakuum
noch ausreicht, um den Behälter für eine gewünschte Zeit zu
befestigen.
Bei einer weiteren Ausführungsform weist der Behälter mehre
re evakuierbare Innenräume aufweist, die jeweils über eine
Ansaugöffnung mit einer Ansaugkammer verbunden sind. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Ansaugkammer, wenn
das Vakuum in einem Innenraum nicht mehr zu einer ausrei
chenden Evakuierung ausreicht, die Ansaugkammer über das in
einem anderen Innenraum herrschende Vakuum evakuiert werden
kann. Die Einsatzdauer eines Behälters erhöht sich entspre
chend.
Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vakuum-Haltevorrichtung ist durch mehrere An
saugkammern gekennzeichnet. Dies hat den Vorteil, daß bei
einer Leckage in nur einer Ansaugkammer die anderen davon
nicht beeinflußt werden.
Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn in vorteilhafter
Weiterbildung dieser Ausführungsform jede Ansaugkammer mit
einem evakuierbaren Innenraum verbindbar ist. Eine Leckage
in einer Ansaugkammer wirkt sich so nicht auch auf die ande
ren Ansaugkammern aus, so daß trotz dieser Leckage eine zu
verlässige Verbindung zwischen Fläche und Vakuum-Haltevor
richtung sichergestellt ist.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung dieser Weiterbildun
gen weist der Behälter zwei Ansaugkammern auf, die in zwei
zueinander abgewinkelten Halteplatten angeordnet sind. Bil
den die beiden Halteplatten z. B. einen rechten Winkel, so
lassen sich zwei Flächen, beispielsweise zwei Beton-Scha
lungsteile, durch die Vakuum-Haltevorrichtung im rechten
Winkel miteinander verbinden.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn in weiterer Ausführungs
form die Außenseite des Behälters antihaftend ausgebildet
ist. Insbesondere wenn mit der Vakuum-Haltevorrichtung Be
ton-Schalungsteile verbunden werden, verhindert eine für Be
ton antihaftende Außenseite des Behälters dessen Verschmut
zung.
Um den Behälter leicht handhaben, insbesondere transportie
ren zu können, sind in vorteilhafter Ausführungsform in der
Außenseite des Behälters Handgriffe, vorzugsweise Handein
griffe vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Oberseite des
Behälters schräg, vorzugsweise dachförmig, ausgebildet. Ins
besondere wenn mit der Vakuum-Haltevorrichtung Beton-Scha
lungsteile verbunden werden, fördert eine schräge Behälter
oberseite das Abrutschen des Betons vom Behälter und verrin
gert so dessen Verschmutzung.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform kennzeichnet sich
dadurch, daß ein Warnsystem für die Überschreitung eines
Mindestdrucks im Behälter und/oder in der Ansaugkammer vor
gesehen ist. Dieses Warnsystem kann z. B. ein akustischer
und/oder optischer Signalgeber sein, der einem Benutzer ein
nicht mehr ausreichendes Vakuum im Behälter bzw. in der An
saugkammer anzeigt.
Erfindungsgemäß ist eine Vakuumstation vorgesehen, in oder
an der ein oder mehrere Behälter gleichzeitig evakuierbar
sind. Die Vakuumstation ist als "Vakuum-Tankstelle" mit ei
nem Vakuum-Leitungsnetz ausgebildet, an das mehrere Behälter
angeschlossen werden können. Die Behälter bilden mobile,
leitungsfreie Vakuumtanks, die evakuiert an der Vakuum-Tank
stelle einsatzbereit vorgehalten werden.
Bei einer bevorzugter Ausführungsform weist diese Vakuumsta
tion eine Führung für einen Behälter auf, so daß dieser
schnell, sicher und definiert an eine Vakuum-Leitung ange
schlossen werden kann.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigte und
beschriebene Ausführungsform ist nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern hat vielmehr beispielhaften
Charakter für die Schilderung der Erfindung. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vakuum-Haltevorrich
tung, die zwei Beton-Schalungsteile miteinander be
festigt;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vakuum-Haltevorrichtung in
Richtung des Pfeils II in Fig. 1; und
Fig. 3 in einer der Fig. 2 entsprechenden Ansicht eine
weitere Ausführungsform des Behälters.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Vakuumbehälter dargestellt, der
zwei Schalungsteile 2, 3 in rechtwinkliger Stellung mitein
ander verbindet.
Dazu weist der Behälter 1 zwei zueinander rechtwinklig ange
ordnete Halteplatten 10, 10' auf, die jeweils eine Außenwand
des Behälters 1 bilden. Die Halteplatte 10 weist einen an
ihrem Umfang umlaufenden Randstreifen 11 auf (Fig. 2), der
eine Ansaugkammer 12 definiert. Über eine Öffnung 13 in der
Halteplatte 10 ist diese Ansaugkammer 12 mit einem evakuier
baren Innenraum 14 des Behälters 1 verbunden. Die andere
Halteplatte 10' ist entsprechend ausgebildet, so daß die
Beschreibung für die Halteplatte 10 entsprechend auch auf
die Halteplatte 10' zu lesen ist.
Über ein Evakuierungsventil 16 auf der Stirnseite des Behäl
ters 1 kann der Innenraum 14 evakuiert werden. Ein Verbin
dungsventil 17 verbindet den Innenraum 14 mit der Ansaugöff
nung 13, so daß auch die Ansaugkammer 12 evakuiert werden
kann. Voraussetzung ist dabei allerdings, daß das Volumen
des Innenraums 14 sehr viel größer als das Volumen der An
saugkammer 12 ist.
Über eine umlaufende Dichtung 15 im Randstreifen 11 ist der
zwischen der Ansaugkammer 12 und der Fläche 2 definierte
Raum gegenüber der Atmosphäre abgedichtet. Die Dichtung 15
besteht vorzugsweise aus einer gummielastischem Dichtung,
beispielsweise aus Moosgummi, und/oder aus einer plastischen
Dichtung. Die plastische Dichtung umgibt von innen die gum
mielastische Dichtung und dichtet bei evakuierter Ansaugkam
mer 12 noch verbliebene Öffnungen zwischen der gummielasti
schen Dichtung und der Fläche 2 "kaugummiartig" ab, da sie
in die Oberflächenstruktur der Fläche 2 eindringen kann. Da
bei weist die plastische Dichtung eine geringere Höhe als
die gummielastische Dichtung auf, so daß die plastische
Dichtung erst dichtend wirkt, wenn die gummielastische Dich
tung aufgrund eines in der Ansaugkammer 12 herrschenden Va
kuums auf die Höhe der plastischen Dichtung zusammengedrückt
ist.
Um auch parallel zur Fläche 2 wirkende Querkräfte, z. B.
aufgrund eines an dem Behälter 1 angreifenden Drehmoments,
mit der Vakuum-Haltevorrichtung aufnehmen zu können, wie sie
z. B. beim Rütteln einer Verschalungsvorrichtung auftreten
können, ist in der Ansaugkammer 12 ein Einsatz 20 angeord
net. Die zur Fläche 2 weisende Oberfläche des Einsatzes 20
ist mit Rippen 21 versehen, die so weit vorstehen, daß sie
im angesaugten Zustand an der Fläche 2 anliegen. Dabei be
einträchtigen sie aber nicht die Ausbildung eines einheitli
chen Vakuums über die gesamte Ansaugfläche der Ansaugkammer
12. Im angesaugten Zustand erhöhen die an der Fläche 2 an
liegenden Rippen 21 die zwischen dem Behälter 1 und der Flä
che 2 wirkende mechanische Reibung. Dadurch können, im Ver
gleich zu einem Behälter ohne Einsatz 20, höhere Querkräfte
bzw. Drehmomente aufgenommen werden, d. h., der Behälter 1
verschiebt sich bei wirkenden Querkräften auf der Fläche 2
nicht.
Um die beiden Flächen 2, 3 so miteinander zu verbinden, wie
es in Fig. 1 gezeigt ist, wird der Behälter 1 zunächst bei
geschlossenem Verbindungsventil 17 über das Evakuierungsven
til 16 an einer Vakuumstation (nicht gezeigt) evakuiert. Ei
ne derartige Vakuumstation ist als "Vakuum-Tankstelle" mit
einem Vakuum-Leitungsnetz ausgebildet, an das mehrere Behäl
ter 1 gleichzeitig angeschlossen und evakuiert werden kön
nen. Die Vakuumstation sollte eine Führung für einen Behäl
ter 1 aufweisen, so daß dieser schnell, sicher und definiert
an eine Vakuum-Leitung angeschlossen werden kann.
Der im Innenraum 14 herrschende Druck wird einem Benutzer
von außen über ein Manometer 19 auf der Außenseite des Be
hälters 1 angezeigt.
Der evakuierte Behälter 1 wird an die Fläche 2 bzw. 3 ange
legt und das Verbindungsventil 17 geöffnet, so daß auch die
Ansaugkammer 12 evakuiert wird. Dabei dichtet die Dichtung
15 die Ansaugkammer 12 gegenüber der Atmosphäre ab. Durch
das in der Ansaugkammer 12 herrschende Vakuum ist die Halte
platte 10 an dem Schalungsteil 2 und entsprechend die Halte
platte 10' an dem Schalungsteil 3 befestigt, wodurch auch
die beiden Schalungsteile 2, 3 miteinander verbunden sind.
Die Ansaugkammer 12' kann unabhängig von der Ansaugkammer 12
über ein Verbindungsventil 18 evakuiert werden.
Soll die Verbindung der beiden Schalungsteile 2, 3 wieder
gelöst werden, so wird die Ansaugkammer 12, 12' über das
Verbindungsventil 17, 18 belüftet, wobei dabei der noch un
ter Vakuum stehende Innenraum 14 nicht belüftet wird. Eine
derartige unabhängige Belüftung der Ansaugkammer 12 ist über
entsprechende Mehrwege-Ventile leicht realisierbar. Die ver
schiedenen Ventilstellungen sind an den Verbindungsventilen
17, 18 mit Pfeilen angedeutet.
Die Oberseite des Behälters 1 weist zwei Schrägflächen 22a,
22b auf, so daß Schmutz oder Beton an den Schrägen 22a, 22b
abrutscht und sich nicht auf dieser dachförmigen Oberseite
festsetzen kann. Wie Fig. 2 weiter zeigt, weist der Behälter
1 vorstehende seitlich vorstehende Außenwandabschnitte 23a,
23b auf, in denen als Handeingriffe dienende Aussparungen
24a, 24b ausgebildet sind. Der rechte Außenwandabschnitt 23b
schützt außerdem die Ventile 16, 17, 18 vor Beschädigungen,
insbesondere einen vorstehenden Befüllungsstutzen, in dem
das Evakuierungsventil 16 angeordnet ist. Zum Evakuieren des
Behälters 1 an der Vakuumstation wird der in Fig. 2 gezeigte
Behälter um 90° im Uhrzeigersinn gedreht. Der Befüllungs
stutzen greift in eine entsprechende Vakuumleitung der Vaku
umstation ein, wodurch das Evakuierungsventil 16 geöffnet
und der Innenraum 14 evakuiert wird.
In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform weist die Halte
platte 10 drei Ansaugkammern 12a, 12b, 12c auf, die jeweils
über eine Ansaugöffnung 13a, 13b, 13c evakuiert werden kön
nen. Die Ansaugkammern 12a, 12b, 12c sind durch Querstege
15a, 15b des Dichtungsrandstreifens 15' voneinander getrennt
und gegeneinander abgedichtet.
Vorzugsweise ist jede Ansaugkammer 12a, 12b, 12c über eine
eigene Vakuumquelle evakuierbar. Eine Leckage in einer An
saugkammer wirkt sich dann nicht auch auf die anderen An
saugkammern aus, so daß trotz der Leckage eine zuverlässige
Verbindung zwischen der Fläche 2 und dem Behälter 1 sicher
gestellt ist. Der Behälter 1 kann in beliebig viele Kammern
eingeteilt sein, die jeweils unabhängig voneinander evaku
iert sind und mit den Ansaugkammern zusammenwirken können.
Bei einer Vakuum-Haltevorrichtung mit einer stirnseitig of
fenen Ansaugkammer 12 zum Ansaugen an eine Fläche 2, wobei
die Ansaugkammer 12 in einer Halteplatte 10 ausgebildet ist
und über eine Öffnung 13 in der Halteplatte 10 evakuierbar
ist, und mit einer die Ansaugkammer 12 umgebenden Dichtungs
anordnung 15, die im angesaugten Zustand den zwischen der
Ansaugkammer 12 und der Fläche 2 befindlichen Raum abdich
tet, bildet die Halteplatte 10 eine Außenwand eines evakui
erbaren Behälters 1 und die Ansaugkammer 12 ist über die
Öffnung 13 mit einem evakuierbaren Innenraum 14 des Behäl
ters 1 verbindbar. Diese Haltevorrichtung ist von einer Va
kuumquelle unabhängig. Ist der Innenraum des Behälters eva
kuiert, so kann dieser an beliebiger Stelle mit einer Fläche
verbunden werden. Vakuumleitungen zu einer Vakuumquelle sind
nicht mehr erforderlich. Eine verbesserte und erleichterte
Handhabung wird ermöglicht.
Claims (23)
1. Vakuum-Haltevorrichtung mit einer an einer Seitenfläche
offenen Ansaugkammer (12, 12') zum Ansaugen an eine
Fläche (2, 3), wobei die Ansaugkammer (12, 12') in ei
ner Halteplatte (10, 10') ausgebildet ist und über eine
Öffnung (13, 13') in der Halteplatte (10, 10') evakui
erbar ist, mit einer die Ansaugkammer (12, 12') umge
benden Dichtungsanordnung (15, 15'), die im angesaugten
Zustand den zwischen der Ansaugkammer (12, 12') und der
Fläche (2, 3) befindlichen Raum abdichtet, und mit ei
nem evakuierbaren Behälter (1), dessen evakuierter In
nenraum (14) mit der Ansaugkammer (12, 12') über die
Öffnung (13, 13') verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Außenwand des Behälters (1) als eine
Halteplatte (10, 10') ausgebildet ist und daß der Be
hälter (1) nach seiner Evakuierung durch eine Vakuum
quelle von dieser räumlich abkoppelbar ist.
2. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtungsanordnung (15, 15') eine
die Ansaugkammer (12, 12') umgebende Dichtung aus gum
mielastischem und/oder plastischem Material ist.
3. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die plastische Dichtung innerhalb der
gummielastischen Dichtung angeordnet ist.
4. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Fläche
(2, 3) zugewandte Seite der Ansaugkammer (12, 12') mit
einem Reibungsprofil versehen ist, das im angesaugten
Zustand zumindest teilweise an der Fläche (2, 3) an
liegt.
5. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Reibungsprofil Noppen oder paral
lele Rippen (21) aufweist.
6. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reibungsprofil in einem in die
Ansaugkammer (12, 12') einsetzbaren Einsatz (20)
ausgebildet ist.
7. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das im Behälter
(1) und in der Ansaugkammer (12, 12') herrschende Vaku
um über ein oder mehrere Ventile (16, 17, 18) steuerbar
ist.
8. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Behälter (1) ein von außen betä
tigbares Evakuierungsventil (16) zum Evakuieren des In
nenraumes (14) aufweist.
9. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Evakuierungsventil (16) in einem
Befüllungsstutzen angeordnet ist.
10. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein von außen
betätigbares Verbindungsventil (17, 18) vorgesehen ist,
über das die Ansaugöffnung (13, 13') mit dem Innenraum
(14) verbindbar ist.
11. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß ein von außen betätig
bares Belüftungsventil (17, 18) vorgesehen ist, über
das die Ansaugkammer (12, 12') belüftet werden kann.
12. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ansaugkammer (12, 12') unabhängig
von dem Innenraum (14) belüftbar ist.
13. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Manometer
(19) den im Behälter (1) herrschenden Drucks anzeigt.
14. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1)
mehrere evakuierbare Innenräume aufweist, die jeweils
über eine Ansaugöffnung mit einer Ansaugkammer (12)
verbunden sind.
15. Vakuum-Haltevorrichtung mit mehreren Ansaugkammern
(12a, 12b, 12c) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Ansaugkammer (12a, 12b, 12c) mit
einem evakuierbaren Innenraum verbindbar ist.
17. Vakuum-Haltevorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, da
durch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zwei Ansaug
kammern (12, 12') aufweist, die in zwei zueinander ab
gewinkelten Halteplatten (10, 10') angeordnet sind.
18. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite
des Behälters (1), insbesondere für Beton, antihaftend
ausgebildet ist.
19. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Außensei
te des Behälters (1) Handgriffe, vorzugsweise Handein
griffe (24a, 24b) vorgesehen sind.
20. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite
des Behälters (1) schräg, vorzugsweise dachförmig, aus
gebildet ist.
21. Vakuum-Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Warnsystem
für die Überschreitung eines Mindestdrucks im Behälter
(1) und/oder in der Ansaugkammer (12, 12') vorgesehen
ist.
22. Vakuumstation zum Evakuieren des Behälters (1) einer
Vakuum-Haltevorrichtungen nach einem der Ansprüche 1
bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß in oder an einer
Vakuumstation ein oder mehrere Behälter (1) gleichzei
tig evakuierbar sind.
23. Vakuumstation nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vakuumstation eine Führung für einen Behälter
(1) aufweist.
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