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Verfahren und Vorrichtung zum vollständigen Bällen eines Hohlraumes
in einem Betonbauwerk Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum vollständingen
Füllen eines Hohlraumes in einem Betonbauwerk, insbesondere eines nur teilweise
ausgefüllten Hüllrohres eines Spanngliedes eines Spannbetonbauwerkes, wobei vor
dem Einleiten der Füllmasse der Hohlraum evakuiert wird.
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Bei Spannbetonbauwerken, z.B. bei Brückenbauten, sind die Spannelemente
innerhalb von Hüllrohren angeordnet, die einen wesentlich größeren Durchmesser als
die Spannelemente haben, so daß in den Hüllrohren ein relativ großer Hohlraum freibleibt.
Nach dem Spannen der Spannglieder muß der Hohlraum mit einer relativ dünnflüssigen
Füllmasse, in der Regel mit einer Zementschlempe, ausgefüllt werden. Erst dadurch
wird das Spannglied fest in das Bauwerk eingebettet und kommt erst dann der Festigkeit
des Bauwerkes voll zugute.
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Auch bei größter Sorgfalt treten beim Injizieren der Füllmasse in
die Hüllrohre immer wieder Verstopfungen auf, die
den xibungslosen
Ablauf dieser Arbeiten stören. Nur mit großem Aufwand an Zeit und IÇosten können
bei verstopften Spanngliedern die Verstopfungsstellen lokalisiert werden.
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Hierzu ist ein Anbohren des Betons erforderlich wobei auch das Hüllrohr
durchbohrt werden muß. Die Gefahr einer Verletzung der Spanndrähte ist dabei sehr
groß. Spannglieder, die wegen ihrer unzuganglichen Lage innerhalb des Bauwerkes
mit einem Bohrer nicht erreichbar sind, müssen unvollständig gefüllt bleiben und
werden bei der statischen Berechnung als nicht vorhanden angesehen. Das Bauwerk
hat dann eine geringere Tragfähgkeit. Durch Nachprüfung der statischen Berechnung
muß damgegebenenfalls der Nachweis geführt werden, daß die erforderliche Sicherheit
trotzdem noch gegeben ist.
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Beim Nachfüllen der wegen Verstopfung übrig gebliebenen Hohlräume
besteht das weitere Problem, daß die Füllmasse in eine Sackbohrung eingeleitet werden
muß. Da die Füllmasse beim Vordringen im Hüllrohr dessen ganzen Querschnitt ausfüllt,
entsteht ein Lufteinschluß. Die Luft zwischen der VerstopBhngsstelle und der vordringenden
flüssigem Füllmasse wird komprimiert und kann verhindern, daß die Füllmasse bis
zur Ve stopfungsstelle vordringt, so daß trotz Nachinjizieren eine vollständige
Füllung des Hüllrohres nicht erreichbar ist.
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Um dieser Schwierigkeit abzuhelfen, wurde bereits das Evakuieren des
Leerraumes vor der Füllung mit Füllmasse angewendet
(Deutsche Auslegeschrift
1 684 437). Es hat den Vorteil, daß Lufteinschlüsse vermieden werden, die zu -Hohlräumen
auch nach dem Injiieren der Füllmasse führen könnten. Wenn z.b. eine Evakuierung
auf 1/15 des Umgebungsdruckes erfolgt und der Fülldruck 10 atü ist, würde, wenn
die Luft nicht entweichen könnte oder sich nicht lösen könnte nur 1/1 50 des Hohlraumes
des Leerraumes übrigbleiben, wenn man annimmt, daß beim Injizieren sofort die gesamte
Luftmenge abgeschlossen wird. Die Erfahrung hat jedoch erwiesen, daß bei einer praktisch
leicht erreichbaren Evakuierung eine vollständige Ausfüllung des Leerraumes möglich
ist, da ein eventueller geringer Lufteinschluß sich in die Poren des Betons verdrängen
läßt bzw. sich in der Füllmasse löst. Es bleibt aber die Schwierigkeit des Nachweises,
daß der Leerraum tatsächlich vollständig mit Füllmasse ausgefüllt ist. Dieser Nachweis
muß aber gefuhrt werden, wenn das betreffende Spannglied bei der Berechnung als
wirksam vorausgesetzt werden soll.
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Nicht nur be Spanngliedern von Spannbetonbauwerken besteht das Problem
einer vollständigen Ausfüllung eines Hohlraumes.
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Auch an anderen Stellen eines Betonbauwerkes können Risse oder Hohlräume
(sogenannte Lunker) vorkommen, die ausgefüllt werden müssen, wobei es auch hierbei
oft darauf ankommt, daß die Ausfüllung vollstandig ist.
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Der Erfindung liegt die Auf gabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen,
das es gestattet, ohne anbohren des Bauwerkes den Nachweis zu führen, daß ein Hohlraum
vollständig mit Füllmasse ausgefüllt ist. Durch die Erfindung sollen ferner Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Absaugen von Luft aus dem Hohlraum bis zu einem bestimmten Druck, b) Einleiten
von Gas, vorzugsweise Luft, in den Hohlraum, wobei das Volumen der einströmenden
Gasmenge gemessen wird, c) Bestimmen des Volumens des Hohlraumes aus der während
des Verfahrensschrittes b) eingeströmten Gasmenge, d) Absaugen der während des Verfahrensschrites
b) eingeströmten Gasmenge bis auf einen geringen Restdruck, e) Einleiten der Füllmasse
in den Hohlraum, wobei das Volumen der einstrmenden Füllmasse gemessen wird.
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Bei diesem Verfahren wird zunächst einmal der zu füllende Hohlraum
gemessen. Wenn man nun unter Vakuum Füllmasse einleitet und dabei feststellt, daß
so viel Füllmasse eingeströmt ist wie in dem Leerraum bei vollständiger ausfüllung
Platz finden kann, hat man die Gewissheit, daß das Hüllrohr (oder ein anderer Hohlraum)
vollständig ausgefüllt ist. Man kann dann bei der statischen Berechnung des Bauwerkes
das Spannglied als tatsächlich vorhanden in die Rechnung einsetzen. Ein Anbohren
des Bauwerkes ist bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich,
wodurch einmal ein großer Arbeitsaufwand vermieden wird und zum anderen auch nicht
die Gefahr besteht, daß ein Spanndraht verletzt werden könnte. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren läßt sich auch dort eine zuverlässige und nachweisbar vollständige Füllung
durchführen, wo ein Anbohren des Hüllrohres überhaupt nicht möglich ist.
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Bei einer vorteilhaften kusführungsform des Verfahrens wird zum Zwecke
der Volumenmessung eine Evakuierung auf den halben Umgebungsdruck, also z.B. auf
380 Torr durchgefiihrt.
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Diese Evakuierung auf den halben Umgebunsdruck ist für die Feststellung
des tatsächlich vorhandenen Hohlraumes deshalb vorteilhaft, weil die später einströmende
Gasmenge lediglich verdoppelt zu werden braucht. Selbstverständlich muß man dann
noch die bekannten Volumina der Leitungen vom dem errechneten
Wert
abziehen um den tatsächlichen Inhalt des zu füllenden Leerraumes zu ermitteln. Vor
dem Injizieren des Betons genügt eine Herabsetzung des Druckes auf etwa 1/10 bis
1/15 des Umgebungsdruckes.
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Eine erfindungsgemäße Messvorrichtung zur Verwendung bei dem genannten
Verfahren ist gekennzeichnet durch eine Vakuumpumpe oder einen Anschluß für eine
Vakuumpumpe und einen Gaszähler, die beide mit einem Saugstutzen verbunden sind
und durch ein erstes Ventil zwischen Vakuumpumpe bzw. Vakuumpumpenanschluß und Saugstutzen
sowie ein zweites Ventil zwischen Gaszähler und Saugstutzen. ITit diesen Grundelementen
lÇißt sich bereits eine zuverlässige Volumenmessung ausführen, wobei die nach der
teilweisen Evakuierung einströmende Gasmenge mit dem Gaszähler gemessen wird.
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Die Meßeinrichtung kann durch verschiedene Zusatzeinrichtungen wie
einen Druckwächter, ein Druckmeßgerät und ein Prograemgerät vervollkommnet werden.
Einzelheiten hierzu sind in den Unteransprüchen definiert und werden such noch anhand
der Zeichnung erläutert werden. Das Meßgerät ist vorteilhafterweise fahrbar, damit
es auf einer Baustelle leicht bewegt werden kann. Das Gewicht des Meßgerätes ist
nicht sehr groß, so daß das Gerät auch getragen werden kann,
Eine
Evakuierungs- und Füllvorrichtung zur Verwendung bei dem vorgenannten Verfahren
ist gekennzeichnet durch eine Vakuumpumpe, einen Vorratsbehälter für Füllmasse,
eine an den Vorratsbehälter angeschlossene Druckpumpe und ein zwischen Druckpumpe
und Vakuumpumpe angeordnetes Mehrwegeventil, das einen mit den Leerraum verbindbaren
Anschluß aufweist und das in einer SchaLtstellung den Anschluß mit der Vakuumpumpe
und in einer weiteren Schaltstellung den Anschluß mit der Druck pumpe verbindet.
Eine so ausgebildete Vorrichtung gestattet den Übergang von der Evakuierung auf
die Füllung durch einen einfachen Umstellvorgang am Mehrwegeventil, d.h. durch einen
einigen Handgriff.
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Ausführungsformen und Verbesserungen einer solchen Vorrichtung sind
in den Unteransprüchen definiert und werden auch anhand der Zeichnung noch beschrieben
werden. Bin Mehrwegeventil gemaß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es
eine erste Kammer und eine zweite Rammer aufweist, wobei die Eammern über eine Öffnung
miteinander verbunden sind und die erste Trammer einen Anschluß für die Vorlaufleitung
der Druckpumpe und einen weiteren Anschluß für die Rücklaufleitung der Druckpumpe
und die zweite Kammer einen Anschluß für eine zum Leerraum führende Leitung und
einen Anschluß für die Vakuumpumpe aufweist und daß in jeder Kammer ein Schieber
angeordnet ist, wobei der Schieber in der ersten Kammer in einer Stellung die Öffnung
für den Rücklauf der Druckpumpe und in der anderen Stellung die Verbindungsöffnung
zwischen den Kammern verschließt,
während der Schieber in der zweiten
Kammer in einer Stellung den Anschluß für die Vakuumpumpe verschließt und diesen
Anschluß in der anderen Stellung freigibt. Vorteilhafterweise sind die Schieber
derart miteinander gekuppelt, daß gleichzeitig der Schieber in der ersten Kammer
die Verbindungsöffnung zwischen den Kammern verschließt und der Schieber in der
zweiten Kammer den Anschluß zur Vakuumpumpe freigibt.
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Eine solche Zweikammer-Ausbildung eines Mehrwegeventil 5 läßt sich
mit der für den besonderen Anwendungszweck wünschenswerten Robustheit herstellen.
Besonders robust wird das Mehrwegeventil dann, wenn die Schieber kuppenförmige Dichtungen
aufweisen, die mit kreisrunden £fnunen in den Kammern zusamsenwirken. Nach Abnehmen
eines Deckels können die unempfindlichen Teile bequem mit Wasser gereinigt werden.
Dies ist erforderlich, damit ein Verkrusten durch die Zementschlempe, die ja das
Mehrwegeventil durchströmt, vermieden wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele für Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen
Schnitt durch ein Spannbetonbauwerk und in schematischer Darstellung eine daran
angeschlossene Volumenmeßvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch
ein Spannbetonbauwerk und eine daran angeschlossene Rva alierungs- und Füllvorrichtung,
ebenfalls in schematischer Darstellung, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung
der Evakuierungs-und Füllvorrichtung nach Fig. 2, Fig. 4 bis 6 in schematischer
Darstellung vertikale Schnitte durch ein Mehrwegeventil und Fig. 7 eine schematische
Darstellung der Evakuierungsvorrichtung wobei der Spülkreislauf gezeigt ist.
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In Fig. 1 ist ein Spannbetanbauwerk 1, z.B. ein Brückentrager, im
Schnitt dargestellt. Dieses Spannbetonbauwerk enthält mehrere Spannglieder 2, die
innerhalb der Betonmasse 3 angeordnet sind. Die Spannglieder bestehen aus einem
gewellten llrohr 4 in dem mehrere Spanndrähte 5 angeordnet sind, die mit einer defxLerten
Zugkraft beansprucht werden. Nach dem Spannen der Spanndrähte 5 auf einen vorgeschriebenen
Wert soll der Hohlraum zwischen den Spanndrähten 5 und der Innenseite des Hüllrohres
4 mit Füllmasse, in der Regel einer Zementschlempe, ausgefüllt werden. Zu diesem
Zweck wird die Füllmasse in den HOhlraum injiziert. Gemäß Fig. 1 ist nun von liSss
her Füllmasse 6 bis zu einer Stelle 7 vorgedrungen, an der eine Verstopfüng entstanden
ist. Dadurch ist in der rechten Hälfte des Hüllrohres 4 ein Leerraum 8 verblieben,
der nachgefüllt werden
muß. Mit dem eingangs beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren ist die vollständige Ausfüllung des Hohlraumes 8 nachprüfbar möglich.
Hierzu rd jedoch ;?m?ß der Erfindung zunächst das Voliunen des Leerraumes 8 gemessen,
was mit der in Fig. 1 rechts dargestellten Keßvorrichtung geschieht.
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Die Meßvorrichtung hat einen Anschluß 9 für eine Vakuumpumpe 27, einen
Gzszahler 10, ein erstes Magnetventil 11 , ein zeites Magne tventil 1 2, einen Druckwächter
1 3 und ein Nanometer 14. Das Gerat hat auch einen Anschlußstutzen 15, von dem aus
eine Leitung 16 bis zu einem Verzweigungspunkt 17 führt. Vom Verzweigungspunkt 17
führt eine Leitung 18 zum Gaszähler 10.
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In die Leitung 18 ist das Magnetventil 11 eingebaut. Vom Verzwei-,
gungspunkt geht eine weitere Leitung 19 aus, die zum Anschluß 9 führt. In die Leitung
19 ist das Ventil 12 eingebaut. Der Druckwächter 13 ist an die Leitung 16 angeschlossen
und das Manometer 14 an den Verzweigungspunkt 17. Jedoch könnte das Manometer 14
auch an eine der Leitungen 16, 18 und 19 angeschlossen werden. Die Vakuumpumpe 27
ist im dargestellten Fall nicht als fester Bestandteil der Meßvorrichtung gedacht,
sondern wird auch in der noch zu beschreibenden Evakuierungs-und Füllvorrichtung
verwendet. Eine selbständige Meßvorrichtung könnte jedoch mit einer fest eingebauten
Vakuumpumpe ausgerüstet werden.
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Nicht dargestellt ist die Wirkverbindung zwischen dem Druckwächter
13
und den Magnetventilen 11 und 12. Wenn in der Leitung 16 ein gewisser Unterdruck
erreicht ist, veranlaßt der @ruckwächter 13 durch Schließen eines Kontaktes die
Schließung des Ventiles 12 und die Öffnung ds Ventiles 11.
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Die Meßvorrichtung arbeitet wie folgt.
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An den Anschlußstutzen 15 wird eine Leitung 20 angeschlossen, die
zu einer Glocke 21 führt, deren Hohlraum mit dem Leerraum 8 in Verbindung steht
und die dicht an die sind 22 des Bauwerkes angelegt ist. Nun wird bei geschlossenem
Ventil 11 und geöffnetem Ventil 12 die Vakuumpumpe 27 in Gang gesetzt. Wenn ein
bestimmter Druck erreicht ist, z.B. die Hälfte des Umgebungsdruckes, also auf @eereshöhe
ca. 380 Torr, schaltet der Druckwächter 13 um, wodurch die Schließung des Ventiles
12 und die Öffnung des Ventiles 11 veranlaßt wird. Nun tritt durch die Einlaßleitung
23 Atmosphärenluft ein, durchströmt den Gaszähler und gelangt über das Ventil 11,
die Leitungen 18, 16, 20 und die Glocke 21 in den Leerraum 8. Die einströmende Luftrnnge
wird vom Gasmesser 10 gemessen. Wurde vor dem Einströmen des Gases eine Druckherabsetzung
auf die Hälfte des Atmosphärendruckes herbeigeführt, so ergibt die Multiplikation
der Anzeige des Gasmessers 10 mit dem faktor 2 das Volumen des Tjeerraumes 8, der
Glocle 21 und der nachgeschalteten Leitungen.
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wird nun von diesem Wert das Volumen der Glocke 21 und der Leitungen
abgezogen, so erhält man das Volumen des Hohlraumes 8.
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Wenn man nun entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Vakuum
so viel Füllmasse in den Leerraum 8 einleitet, daß das eingeleitete Volumen gleich
dem vorher gemessenen Volumen des Leerraumes 8 ist, so hat man die Gewißheit, daß
der Leerraum 8 vollst-ldig gefüllt ist. Zum Füllen wird die Vorrichtung nach den
Fig. 2 bis 7 verwendet. Diese Vorrichtung soll zunächst anhand der schematischen
Darstellt, in Fig. 2 betrachtet werden. Die Vorrichtung hat eine Pumpe 24, die mit
einem Mischer kombiniert ist und mit der Füllmasse gepumpt werden kann, ein Mehrwegeventil
25, ein Auffanggefäß 26, eine Vakuumpumpe 27 und eine Leitung 28, in die ein Druckablaßhahn
29 eingebaut ist.
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Das Mehrwegventil 25 hat vier Anschlüsse 30, 31, 32 und 33.
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An den Anschluß 30 ist eine Rücklaufleitung 34 zur Pumpe 24 angeschlossen,
an den Anschluß 31, eine Vorlaufleitung 35 von der Pumpe, an den Anschluß 32 die
bereits erwähnte Leitung 28 und an den Anschluß 33 eine Leitung 36, in die der Auffangbehälter
26 eingebaut ist. Das Mehrwegeventil wird durch Verdrehen von noch näher zu beschreibenden
Exzentern verstellt. Von den Exzentern sind in Fig. 2 die Wellen 45 und 46 angedeutet.
Mit diesen Wellen sind Hebel 47, 48 drehfest verbunden. Die Hebel 47, 48 sind über
eine Lasche 49 derart miteinander gekuppelt, daß bei einer Verstellung des Handhebels
47 auch die Welle 46 gedreht wird. Seitlich an das Mehrwegeventil 25 ist ein Hahn
50 angesetzt, tandem sich der bereits erwähnte Anschluß 33 befindet. Die Anschlüsse
am Mehrwegeventil,
wie auch die weiteren zu lösenden Schlauchanschlüsse
können Teile von Schlauch-Schnellkupplungen sein, wie sie für Preßluftleitungen
verwendet werden.
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Die Vakuumpumpe 27 hat nach außen zwei Anschlüsse 37 und 38, wobei
an den Anschluß 37 die Zeitung 36 angeschlossen ist und an den Anschluß 38 eine
Spülleitung 39 angeschlossen werden kann.
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Die Vakuumpumpe 27 ist in einem Easten 40 untergebracht, in dem sich
Ventile befinden, deren Betätigungshebel mit 41, 42 und 43 bezeichnet sind und deren
Funktion noch beschrieben werden wird. Im Kasten ist auch ein Manometer 44 angeordnet,
das den Druck in der Saugleitung 36 anzeigt.
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Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Evakuierungs- und Büllvorrichtung
ist in Fig. 3 perspekti-visch dargestellt. In Fig. 3 sind die entsprechenden Bezugszahlen
verwendet, die auch in li'ig.
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2 erscheinen. Zusätzlich zu dem in Fig. 2 dargestellten ist in Fig.
3 folgendes zu sehen.
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Über der Pumpe 24 ist ein Rührgefäß 51 angeordnet, in das die Rücklaufleitung
34 mündet. Neben dem Rührgefäß 51 ist ein Vormischer 52 angeordnet, in den die Komponenten
der Füllmasse eingegeben und durch Rühren miteinander vermischt werden. Am Rührgefäß
51 befindet sich ein geeichter Meßstab 51a, an dem abgelesen werden kann, wie viel
Füllmasse bei einem Injiziervorgang aus dem Rührgefäß 51 entnommen wurde. Das Mehrwegeventil
25
hat Füße 53 zur Aufstellung auf dem Boden. In dem Kasten 40,
der auch die Vakuumpumpe enthält, ist ein durchsichtiger Behälter 53 angeordnet,
an dem sich ein Ablaßhahn 54 befindet.
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Seitlich am Kasten 40 sind Schalter 55, 56 zum flin- bzw. Ausschalten
des Gerätes angeordnet. Die Einordnung des Behälters 53 in den Kreislauf soll nun
anhand der schematischen Fig. 7 erläutert werden.
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An der Decke 57 des Behälters 53 befindet sich eie Sprühvorrichtung
58, der Spülwasser über eine Leitung 59 zugeführt werden kann, in die ein Absperrhahn
60 eingebaut ist. Dem Hahn 60 ist der Pedienungsgriff 4-1 zugeordnet. zum das untere
Ende des Behälters 53 ist eine Leitung 61 angeschlossen, in der sich der bereits
erwähnte Ablaßhahn 54 befindet. Oben an dem Behälter 53 sind zwei weitere Leitungen
62 und 63 angeschlossen. Die Leitung 62 führt zu einem Staubabscheider 64, der der
Vakuumpumpe 27 vorgeschaltet ist. Das Manometer 44 ist an diesen Staubabscheider
angeschlossen. In die Leitl; 62 ist ein Absperrhahn 65 eingebaut. Die Leitung 63
führt zu dem Auffangbehälter 26. Sie enthält einen Absperrhahn 66. Dem Absperrhahn
65 ist der Stellgriff 42 und dem Hahn 66 der Stellgriff 43 zugeordnet.
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Im folgenden soll anhand der schematischen Darstellung nach den Fig.
4 bis 6 das Mehrwegeventil 25 genauer betrachtet werden.
Das Mehrwegeventil
25 hat ein kastenförmiges Gehause 67, das durch eine Zwischenwand 68 in eine erste
Kammer 69 und eine zweite Kammer 70 unterteilt ist. An der ersten Kammer 69 befindet
sich der Anschluß 30 für die Rücklaufleitung 35 zur Druckpumpe und der Anschluß
31 für die Vorlaufleitung der Pumpe.
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In die zweite Kammer 70 mündet der Anschluß 32 für die Leitung 28
und der Anschluß 33 für die Vakuumpumpe. In der Zwischenwand 68 des Mehrwegeventils
befindet sich ein Durchbruch 80.
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li der ersten Kammer 69 ist ein erster Schieber 71 und in der zweiten
Kammer 70 ein zweiter Schieber 72 angeordnet. Der Schieber 71 hat an seinen beiden
Enden kuppenförmige Dichtungen 73 und 74. Der zweite Schieber 70 jedoch hat nur
an seinem linken Ende eine kuppenförmige Dichtung 75. An beiden Schiebern sind jeweils
zwei Führungsleisten 76 angeordnet.
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In Gehäusedeckel 77 (siehe Fig. 6) sind die bereits früher erwähnten
Exzenter gelagert. In Fig. 6 ist ein Exzenter 78 gestrichelt dargestellt, dessen
Welle in Übereinstimmung mit Fig. 2 mit 45 bezeichnet ist. Die Welle 45 ist im Deckel
77 gelagert.
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Die Kupplung der beiden Exzenter 78 und 79 an ihren Wellen 45 und
46 ist derart vorgenommen, daß in einer Stellung die Schieber 71, 72 die Stellung
nach Fig. A und nach einer Umstellung am Stellhebel 47 die Stellung nach Fig. 5
einnehmen.
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Die Füllvorrichtung arbeitet wie folgt.
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Auch hier wird wie bei der Volumenmessung eine Glocke 21 oder ein
anderer Anschluß an das Bauwerk 1 angesetzt, um die Verbindung mit dem Leerraum
8 herzustellen. 3ei 2beginn der Evakuierung befindet sich das Mehrwegeventil 25
in der Stellung nach Fig. 4, wobei die Leitung 28 mit der Leitung 36 verbunden ist,
so daß die Vakuumpumpe 27 die Luft aus dem Leerraum 8 absaugen kann. Die Absaugung
wird solange fortgesetzt, bis ein ausreichend niedriger Druck erreicht ist. Naturgemäß
ist bei der Evakuierung eines Hohlraumes in einem Betonbauwerk ein vollstandiges
Vakuum nicht zu erreichen und für den vorliegenden Fall auch nicht erforderlich.
Es genügt eine Druckabsenkung auf etwa 1/10 des Umgebungsdruckes. Während des Evakuierens
wird von der Pumpe 24 dauernd Füllmasse umgepumpt, wie dies durch die Pfeile in
Fig. 3 angedeutet ist. Die Füllmasse strömt dann durch die Leitung 35 über den Anschluß
31 in die erste Rammer 69 des Mehrwegeventils 25 und von da aus über den Anschluß
30 über die Leitung 34 zurück in den Rührbehälter 51.
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Dadurch wird während der Injizierpausen ein Erhärten der Füllmasse
in der Leitung 35 vermieden. Wenn die Evakuierung genügend weit fortgeschritten
ist und eine genügend lange Zeit lang aufrechterhalten wurde, wird der Handhebel
47 so umgestellt, daß das Mehrwegeventil in die Stellung nach Fig. 5 gelangt. Ntin
ist die Vakuumpumpe 27 von der Leitung 28 abgetrennt und die Beitung 28 an die Vorlaufleitung
35 der Pumpe angeschlossen, und zwar über den Anschluß 31 im Mehrwegeventil, den
Durchbruch 80 in der Zwischenwand 68 und den Anschluß 32, der in die zweite Kammer
70 mündet. Um während des Umstellens des Mehrwegeventi s zu verhindern, daß Füllmasse
zur Vakuumpumpe vordringt, wird vor dem Umstellen der Hahn 50 geschlossen.
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Es wird nun so lange Füllmasse injiziert, bis der Leerraum 8 vollständig
gefüllt ist. Die Füllung wird so lange fortgesetzt, bis der zur in den Fülleitungen
kräftig ansteigt, beiswlsweise auf ca. 15 atü. Der Druckanstieg ist dann eine Anzeige
für die Vollständigkeit der Füllung und bewirkt auch eine weitgehendste Zusammendrückung
einer eventuell noch vorhandenen Re stluftmenge. Die vollständige rillung wird dann
dadurch nachgewiesen, daß im Mischer 51 mittels des Meßstabes 51a der Niveauunterschied
vor und nach dem Injizieren festgestellt und daraus das aus dem Mischer entnommene
Volumen festgestellt wird. Anstelle einer Messung mittels des Meßstabes 51a kann
auch ein besonderes in der Zeichnung nicht dargestelltes Volumenmeßgerät vorgesehen
werden, das für die Durchströmung mit der verhältnismäßig dickflüssigen Füllmasse
geeignet ist.
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Nach dem Füllen wird zunächst die Glocke geschlossen und dann die
Leitung 28 dadurch vom Druck entlastet, daß der Hahn 29 geöffnet wird.
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Vor einer neuen Evakuierung wird der Schlauch 28 durchgespült.
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Ss läßt sich jedoch nicht vermeiden, daß im Mehrwegeventil 25 und
im Schlauch 28 Reste von Füllmasse zurückbleiben. Bei einem erneuten Evakuieren
werden diese Reste zum Teil mitgerissen.
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Um zu verhindern, daß sie in die empfindliche Vakuumpumpe gelangen,
sind die zwischen geschalteten Behälter 26 und 53 vorgesehen. Der Behälter 26 hat
einen nicht dargestellten herausnehmbaren
Einsatz, der tunlichst
entleert werden sollte, bevor er ganz gefüllt ist, so daß normalerweise ein Füllen
des Behälters 53 nicht stattfindet. Sollte jedoch auch in den Behältern 53 Betonmasse
oder sonstiger Schmutz gelangen, so ist dies für die Vakuumpumpe immer noch nicht
schädlich. lach einer solchen Verschmutzung muß jedoch der Behälter 53 gereinigt
werden, wozu der Spülkreislauf entsprechend Fig. 7 vorgesehen ist.
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Beim Spülen wird ein Schlauch 39 an den anschluß 38 (siehe Fig. 3)
angeschlossen. Das Ventil 60 (Fig. 7) das dem Anschluß 38 nachgeschaltet ist, wird
nun geöffnet. r)ie Sprühvorrichtung 58 bespült die Innenwände des Gefäßes 53 kräftig.
Das Spülwasser fließt über die Leitung 61 und den nun geöffneten Ablaßhahn 54 ab.
Während dieses Spülvorganges ist der Hahn 65 geschlossen, um Vorbringen von Spülwasser
und Schmutz zur Vakuumpumpe 27 zu verhindern. Zwischen den Hähnen 60 und 65 ist
eine nicht gezeigte mechanische Spülsperre vorgesehen, die bewirkt, daß der Hahn
65 geschlossen sein muß, bevor sich der Hahn 60 öffnen läßt und umgekehrt.
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Zum Durchspülen des Mehrwegeventils 25 und der Sdiauchleitungen 36,
28, 34, 35 wird der Hahn 66 geöffnet und der Hahn 54 geschlossen. Auch der Hahn
65 ist aufgrund der Spülsperre mit Sicherheit geschlossen. Nun füllt sich der Behalter
53 und das Spülwasser gelangt über die leitung 63 und den Hahn 66 zum Mehrwegeventil
25. Die Schläuche 28, 34, 35 sind aber
kuppelt. Durch mehrmaliges
Umstellen des Mehrwegeventils 25 werden die Schläuche 28 bzw. 34, 35 von Spülwasser
durchflossen und dadurch gereinigt.
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Die Erfindung wurde am Beispiel der Füllung eines nur teilweise ausgefüllten
Spanngliedes beschrieben. Sie kann jedoch mit gleichen Vorteilen zur Ausfüllung
von Rissen oder Lunkern verwendet werden. In diesem all wird der Riß oder Lunker
zunächst von außen abgedichtet und nur ein Saug- oder Injizieranschluß offengelassen.
das Verfahren wird denn mit den gleichchen Geräten wie beschrieben ausgeführt. Bei
der Ausfüllung von Spanngliedern @ann das Verfahren auch dann von Vorteil sein,
wenn die Hüllrohr verhältnismäßig eng sind und deshalb ihre Füllung schwierig ist.
In solchen Fällen kann man die Füllung von vorneherein, d.h. nicht erst beim Auftreten
von Verstopfungen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorrehmen.