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Elastische Einlage zur Abdichtung von Fugen Die Erfindung betritt
eine elastische Einlage zur Abdichtung von Fugen, insbesondere von Bauwerken, die
im Elementbau erstellt werden, mit einer im wesentlichen allseitig geschlossenen
Hülle und mit einer Füllung, und ein Verfahren zur Anordnung dieser elastischen
Einlage in der Fuge.
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Eine elastische Einlage mit durchgehendem, allseitig geschlossenem
Hohlraum und mit einer Füllung ist bereits aus der deutschen Auslegeschrift 1 273
777 bekaiiiit. Diese Einlage weist jedoch den Nachteil aul, daß sie wie im ersten
Absatz der Beschreibung und auch im Oberbegriff des ausgelegten Anspruchs 1 ausdrücklich
vermerkt ist, nur zur Herstellung und Abdichtung von Dehnungsfugen in Ortbetonbauteilen
verwendbar ist. Hinzukommt der Nachteil daß die Hülle sich niemals über den Umfang
ausdehnen
kann, dem sie in entspannter Lage, wenn ihr Hohlraum mit der Außenluft in Verbindung
steht, einnimmt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die notwendigerweise
offenzellige Einlage eie relativ geringe Rückstellkraft aufweist.
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Aus der Einleitung dieser deutschen Auslegeschrift 1 273 777 ist ferner
eine Einlage in Form eines Schlauches bekannt, der in flachgedrücktem Zustand unter
Luftabschluß in die Fuge eingeführt wird, wonach man die Außenluft wieder einströmen
läßt.
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Dieser bekannte Dichtungsschlaucn weist jedoch den Nachteil auf, daß
der von ihm nach Oeffnung des Luftventils auf die Fugenwände ausgeübte Druck nicht
regulierbar ist, sondern lediglich von der Rückstellkraft der Schlauchfllung abhängt,
welche deshalb möglichst dick sein sollte. Hinzu kommt der Nachteil, daß gerade
dieser dickwandige Schlauch an einer Kante, z. B. eines Türrahmens, der seitlich
und oben abgedichtet werden soll, stets auch außen stark eingedrückt bleibt und
außerdem unmittelbar neben der Kante nicht am Türrahmen anliegt. Schließlich weist
dieser Schlauch auch den Nachteil auf, daß er sich in der Fuge niemals über das
Volumen hinaus ausdehnen kann, welches er im entspannten Zustand einnimmt, daß er
also bei entsprechend starker Dehnung der Fugen diese nicht mehr abzudichten vermag.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine elastische Einlage zur Abdichtung
von Fugen zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten elastischen Einlagen vermeidet.
Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Anordnung der erfindungsgemässen
elastischen Einlage in der Fuge zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist bei elastischen Einlagen der eingangs genannten
Art gelöst durch eine Hülle, die viele elastische Teilchen enthält.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die elastischen
Teilchen eine geschlossene Außenwand und einen offenporigen Kern auf. Nach einer
anderen Weiterbildunç der Erfindung ist eine, ein Gleitmittel enthaltende Füllmasse
vorgesehen. Als Füllmasse wird vorzugsweise ein Vernetzungsmittel verwendet, vorzugsweise
eines, welches durch Mischen von zwei Komponenten in seiner Aushärtezeit frei eingestellt
werden kann rund elastisch bleibt.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung enthält die Füllmasse
selbstverlöschend wirkende Beimengungen. Die Füllmasse kann außerdem Metallspäne
enthalten, welche ein Zerschneiden der Einlage nach Aus härten des Vernetzungsmittels
verhindern oder zumindest erschweren.
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Die Hülle selbst besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material,
sie kann aus Kunststoff bestehen. Die Hülle kann als Schlauch ausgebildet sein,
sie kann aber auch eine Profilierung aufweisen, die etwa komplementär zu der Fugenleibung
ausgebildet ist.
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Die Hülle kann auch eine Verklammerungs- und Justiernase aufweisen,
woche sowohl der Justierung des Schlauches am Bauelement als auch der Verklammerung
des Schlauches am Bauelement dient.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung besteht die Hülle aus
möglichst luftdichtem Material.
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Die Hülle umfaßt zweckmäßigerweise ein verschließbares Einfüllventil.
Sie kann auch mehrere verschließbare Ventile umfassen.
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Ein Verfahren zum Abdichten von Fugen mit einer erfindungsgemäßen
elastischen Einlage ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage leer oder teilweise
mit elastischen Teilchen gefüllt in der auszufüllenden Fuge angeordnet wird, und
daß danach an.
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einer oder mehreren Stellen weitere elastische Teilchen in die Hülle,
gepreßt werden. Dabei werden so viele Teilchen in die
Hülle gepreßt,
daß sie sich gegense~,~g komprimieren. Wenn die zu dichtende Fuge sich dehnen sollte,
denen die elastischen Teilchen sich aus, so d.3 de H'lle die Fuge stets abdichtet.
Selbst wenn die Fuge s-cr über das fl'uerschnittsvolumen der entspannten aWlle hinaus
ast, wird sie stets abgedichtet, da die elastischen Teilchen, welche auch in der
entspannten Lage der Hülle noch komprimiert sind, auf deren Innenwand drücken und
sie über ihr entspanntes Volumen hinaus ausdehnen.
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Die elastischen Teilchen können, bevor sie in die Hülle eingebracht
werden, mit einem Gleitmittel benetzt werden. Nach Einbringen der elastischen Einlage
in die auszufüllende Fuge und nach Einpressen weiterer elastischer Teilchen in die
Hülle wird zweckmäßigerweise ein - in seiner Aushärte gut frei eingestelltes - Vernetzungsmittel
in die Hülle eingepreßt.
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Soll eine Hülle mit Füllmasse gefüllt werden, so wird diese durch
ein verschließbares Einfüllventil eingepreßt, wobei das oder die anderen Ventile
zur Entlüftung zunächst geöffnet sind, bis Füllmasse durch sie austritt. Danach
werden die anderen Ventile geschlossen und der Einpreßdruck 'aufrechterhalten, bis
der Einströmungsvorgang der Füllmasse zum Stillstand kommt, woraufhin auch das Einfüllventil
geschlossen wird. Selbstverständlich kann auch durch mehrere Ventile von entgegengesetzten
Richtungen eingefüllt und durch ein mittleres Ventil entlüftet werden.
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Vor dem Einbringen der leeren oder teilweise mit elastischen Teilchen
gefüllten Einlage in die Fuge, kann Luft aus der Einlage herausgepumpt werden. Dieses
Verfahren erleichtert es, den'Umfang der Einlage zu verringern. Die Evakuierung
der Luft kann über einen Saugschuh erfolgen, der mit einer Vakuumpumpe verbunden
ist. Ein besonderes Ventil zum Evakuieren der Luft wird nicht benötigt. Dieses Verfahren
empfiehlt sich besonders' beim Einbringen der teilweise mit elastischen Teilchen-gefüllten
Einlage in eine Fuge.
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War der Inhalt des Schlauches vorher evakuiert, so kann auf die Entlüftung
verzichtet werden. In diesen Fällen kann man Hüllen verwenden, die nur ein Ventil
umfassen.
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Die Erfindung weist eine Vielzahl von Vorteilen auf: zunächst ist
darauf hinzuweisen, daß die erfindungsgemäße
Einlage sowohl zur Abdichtung von Fugen in Ortbetonteilen geeignet ist, als auch
zur Abdichtung von Fugen in Bauwerken, welche aus vorgefertigten Bauteilen hergestellt
werden. Ferner ist der Vorteil zu nennen, daß die Einlage auch in bereits vorhandene
Fugen ohne Schwierigkeiten eingebracht werden kann.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sein, daß diese elastische Einlage
sich auch über den Umfang hinaus ausdehnen kann, den die Hülle in entspannter Lage
einnehmen würde. Dies ist möglich weil als Füllung elastische Teilchen mit einer
geschlossenen Außenhaut und einem offenzelligen Kern verwendet werden.
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Solche elastischen Teilchen erhält man durch Aufschäumen von Werkstoffen
in Formen. ffln weiterer Vorteil liegt darin, daß der Druck der elastischen Einlage
unabhängig vom äußeren Luft.
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druck regulierbar ist, nämlich durch die Druckkraft, mit welcher die
elastischen Teilchen und anschließend das Vernetzungsmittel in die elastische Einlage
hineingepreßt werden.
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Diese elastische Einlage Dichtet sowohl gegen t als auch gegen Wasser.
Sie genügt sowohl den Anforderungen des Schallschutzes wie auch des Wärme- und des
Brandschutzes. Um das Ausdehnen der Fugen und auch um Bautoleranzen aufzufangen,
wird die elastische Einlage in ihren Abmessungen größer ausgelegt, als die Fuge
in ihrem No*^malzustand ist. Die Bauteile, deren benachbarte Flächen die Fuge bilden,
werden also durch die elastische Einlage verspannt.
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Im Gegensatz zu dem eingangs genannten, bekannten Schlauch kann der
erfindungsgemäße Schlauch dünnwandig sein, da seine Füllung den erforderlichen Anpressdruck
auf die umschließenden Leibungen ausübt. Es genügt deswegen, den Schlauch im Bereich
der Fugen dickwandiger auszuführen, um ein Ausbeulen 1 Fuge zu verhindern.
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Die Verwendung eines solch dunnwandigen Schlauches weist den weiteren
Vorteil au, daß er ohne Faltung am oequetschten Rand um eine Kante gelegt werden
kann.
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Die dem Vernetzungsmittel beigemengten Metallspäne verhindern ein
Durchschneiden der elastischen Dichtung. Selbst wenn die Hülle durchtrennt wird,
werden d Teilchen noch durch das ausgehärtete Vernetzungsmittel zusammengehalten
und eine weitere Durchtrennung dieses VErnetzungsmittels wird durch die Metallspäne
verhindert.
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Diese Beimengung von Metallspänen bildet somit eine Einbruchssicherung.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen
in Verbindung mit der Zeichnung und der Beschreibung hervor.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand; eines Ausführungsbeispieles
und in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt
durch eine Fuge, welche durch eine erfindungsgemäße elastische Einlage abgedichtet
ist, Fig. 2 einen Querschnitt durch ein schlauchförmige Dichtung, welche eine Justiernase
aufweist, Fig. 3 einen Querschnitt durch eine schlauchförmige Dichtung, welche eine
hohle Justiermasse aufweist, Fig. 4 eine Führung einer schlauchförmigen Dichtung
um eine Kante eines Bauteils und Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Schlauches
mit Ventilen.
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In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch zwei benachbarte Bauteile 10 und
11 dargestellt, welche miteinancer eine Fuge 12 bilden.
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Diese Fuge 12 weist in ihrem mit.ie-en BereIch einen vergrößerten,
angenähert sechsseitigen Umfang auf, der jedoch in seiner Form frei profiliert sein
kann. Dieser Hohlraum ist durch eine elastische Einlage abgedichtet, die aus einem
Schlauch 15 besteht, der mit elastischen Teilchen 16 gefüllt ist. Diese elastischen
Teilchen 16 befinden sich in einem komprimierten Zustand, so daß sie den Schlauch
15 gegen die Fugenleibung 17 pressen. Die elastischen Teilchen sind so stark komprimiert,
daß sie auch bei der maximal zu erwartenden Dehnung der Fuge und ihrer entsprechenden
Ausdehnung immer noch komprimiert @@@@ und de@ @@@@@@@@ 15 @@@@@ die @@@@@@@@@@@@
17 @@@@@@@ sind und den Schlauch 15 gegen die Fugenleibung drücken.
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In der Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine schlauchförmige Dichtung
dargestellt, welche einen Schlauch 15 umfaßt, der mit elastischen Teilchen 16 gefüllt
ist und der eine Justiernase 18 aufweist. Diese Justiernase 18 dient sowohl der
Justierung der Dichtung'zu'mBauelement, als auch der Verklammerung der Dichtung
am Bauelement. Die Verklammerung der Dichtung ist beim Einbau der evakuierten Dichtung
in der Fuge wichtig, da sie die Lage der Dichtung vorgibt.
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Eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen elastischen Dichtung
ist in Fig. 3 dargestellt. Auch diese Dichtung besteht aus einem Schlauch mit einer
Justiernäse 19, die im Gegensatz zur Justiernase 18 der Fig. 2 hohl ist. Eine solche
hohle Justiernase 19 läßt sich leichter in einer schmalen Justiernut festklemmen
als eine massive Justiernase.
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In Fig. 3 ist ferner durch gestrichelte Linien die Vernetzungsmasse
20 dargestellt. Es wird darauf hingewiesen, daß in dieser Figur nur relativ wenige
elastische Teilchen 16 dargestellt sind, um die Andeutung des Vernetzungsmittels
20 durch gestrichelte Linien zu ermöglichen.
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In Wirklichkeit liegen sehr viele e çsvische Teilchen direkt aneinander,
so daß zwischen ihnen nur sehr kleine hohlräume entstehen, welche durch das Vernetzungmittel
ausgefüllt werden. Das Vernetzungsmittel soll nach seinem Ausharten die elastischen
Teilchen 16 leicht inltelnander verklammern.
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In Fig. 4 ist die Führung einer erfindungsgemäßen schlauchförmigen
Dichtung 25.um eine Kante eines Bauteils 21 dargestellt.
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Die Füllung der Dichtung 25 wurde der besseren Anschaulichkeit wegen
nicht angedeutet. In dieser Figur soll die Linie II-II die Nullinie oder die neutrale
wasser darstellen. Wie man aus dieser Darstellung sieht, dehnt sich die Hülle 15
durch die zwischen Linie I-I und II-II eingebrachte Füllung, die aus elastischen
Teilchen 16 und einem Vernetzungsmittel 20 besteht, längs der Linie I-I so aus,
daß keine Verengung des Querschnitts der Dichtung 25 im Kantenberelch des Bauteils
21 auftritt. Außerdem kann die Hülle 15 im Bereich der Linie III-III so schrumpfen,
daß keine Falten im Querschnitt entstehen. EIne derartige Ausbildung der Dichtung
25 ist nur deswegen möglich, weil die Erfindung die Verwendung einer sehr dünnen,
hochelastischen Hülle 25 ermöglicht, die nur im Fugenbereich 12 etwas dickwandiger
ausgebildet sein sollte.
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Entsprechend dem Durchmesser der elastischen Einlage und ihrem Verwendungszweck
werden elastische Teilchen geeigneter Größe und mit geeigneter Wandstärke ausgewählt.
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In Fig. 5 ist der Schlauch 15 mit einem verschließbaren Einfüllventil
31 dargestellt. Es können entsprechend den Anforderungen mehrere Ventile als Füll-
und Entlüftungsventile angeordnet werden.