DE4111151C2 - Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus beliebigen Werkstoffen mittels selbstverlaufendem Fugmaterial und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das Verfugen von Plattenbelägen ist seit langem bekannt. Es dient dazu, die durch die mit Abstand verlegten Platten entstan­ denen Zwischenräume (Fugen) mit einem Fugmaterial zu verschließen, um sie gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Schadstoffe zu schützen. Dadurch wird zum einen die Haltbarkeit des gesamten Plattenverbandes sowie seine Haftung auf dem Untergrund erhöht und zum anderen - ggf. durch die Wahl eines geeigneten Fugmate­ rials - die Wärmedehnung der einzelnen Platten ermöglicht und eine dadurch bedingte Rißbildung der Platten bzw. des Untergrundes vermieden. Dabei kann es sich um Platten aus den verschiedensten Werkstoffen handeln, beispielsweise um Keramikplatten, Steinzeugfliesen, Kunststoffplatten, Kunststeinplatten, Marmorplatten, Betonplatten oder dergleichen, aber auch um Platten aus Metall oder thermoplastischen Werkstoffen (Polyäthylen od. dgl.). Auch die Wahl des Fugmaterials ist nahezu beliebig, sie richtet sich nach der jeweiligen Art und Belastung der Platten. So verwendet man vergießfähiges Fugmaterial, welches auf der Basis von Kunstharzen wie Polyester-, Epoxyd-, Furan- oder Phenolharzen oder auf der Basis von hydraulisch reagierenden Bindemitteln wie Zement oder zementhaltiger Fugmasse gebildet sein kann. Gerade bei Wandplatten oder -fliesen sollte dabei das Fugmaterial zwar noch selbstverlaufend sein, jedoch nicht so flüssig, daß es aus den Fugen herausläuft.
In der Regel geschieht das Verfugen manuell, indem das Fugmaterial mit einem geeigneten und der Fugenbreite angepaßten Werkzeug wie beispielsweise einer Fugenkelle oder einem Fugenspachtel in den Fugenhohlraum hineingedrückt wird. Auch ist es bekannt, Fugen mit dauerelastischem Fugmaterial zu füllen. Dies geschieht mit Hilfe einer Handpresse und einer Kartusche mit einer Spitze, deren Öffnung der Fugenbreite entspricht. Weiterhin bekannt sind Maschinen, mit denen - insbesondere bei größeren Fugenbreiten - das Fugmaterial in die Hohlräume zwischen den Platten gepreßt wird. Dazu gehört auch eine Vorrichtung mit einem antreibbaren Fugteller, der unterseitig nachgiebige Rührflügel aufweist, mit denen das Fugmaterial in die Fugen eingebracht wird (DE-GM 66 10 181).
Bei den bekannten Methoden der manuellen oder maschinellen Ver­ fugung steht dem einzubringenden selbstverlaufenden Fugmaterial sowohl im Fugenraum als auch im Hohlraum zwischen Platte und Mörtelbettung bzw. Mörtelbettung und Untergrund ein das voll­ ständige Eindringen verhinderndes Luftpolster entgegen. Dies ist nachteilig, da einerseits Hohlstellen im Fugenraum verbleiben und andererseits die vom Fugmaterial verdrängte Luft zur Bildung von Lufteinschlüssen, -nestern und Lunkern im Fugmaterial selbst führt.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, das eingangs erwähnte und zuvor näher beschriebene Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen in seiner Gesamtheit zu verbessern und insbesondere so auszugestalten und weiterzubilden, daß die Bildung von Lufteinschlüssen, -nestern und Lunkern im Fugmaterial zuverlässig vermieden wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben. Weiterhin ist es erwünscht, die Dichte des eingepreßten Fugmaterials zu erhöhen.
Gelöst wird dieses Problem bezüglich des Verfahrens dadurch, daß im Bereich des einzubringenden Fugmaterials zunächst ein Unter­ druck erzeugt wird und anschließend das Fugmaterial in den zwischen den Platten vorhandenen Hohlraum eingebracht wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die beschriebenen Nachteile vermieden und erstmals ein luftblasenfreies, lunkerfreies und porenfreies Einpressen von Fugmaterial in den Fugenraum ermöglicht. Darüber hinaus wird erreicht, daß vor dem eigentlichen Verpreßvorgang auch Restfeuchtigkeit, Wasserdampf, Luftfeuchtig­ keit und andere gasförmige Stoffe, sowie Staub, Schmutzteilchen und andere Fremdkörperpartikel, die sich im Fugenraum und im Be­ reich der Platten befinden, zuverlässig ent­ zogen werden.
Wenn aus chemo-physikalischen Gründen mit lösungsmittelhaltigen Fugmaterialien gearbeitet werden muß, sorgt das erfindungsgemäße Verfahren ebenso für den Entzug von freiwerdenden lösungsmittel­ haltigen Gasgemischen, indem diese kontrolliert aus dem Arbeits­ raum entfernt werden. Dazu sind allerdings bestimmte Anforderun­ gen an eine entsprechende Fug-Vorrichtung zu stellen, wie weiter unten noch erläutert werden wird. Eine solche kontrollierte Ent­ sorgung lösungsmittelhaltiger Substanzen ist mit den bekannten Verfahren nicht möglich, so daß auch aus diesem Grunde das er­ findungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft einsetzbar ist. Zu einer Zeit, in der Arbeits- und Umweltschutzbedingungen eine immer größere Rolle spielen, ist die vorbeschriebene Eigenschaft von besonderer, wachsender Bedeutung.
Weiterhin bewirkt das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentlich höhere Dichte des Fugmaterials im Fugenraum. Durch diese Erhö­ hung der spezifischen Dichte des Fugmaterials wird gleichzeitig die chemische Resistenz des Fugmaterials deutlich verbessert. Desweiteren wird eine höhere, intensivere Vernetzung des Fugma­ terials an den Fugenflanken und am Fugenboden bewirkt und damit eine wesentlich stärkere Klebfähigkeit dieses Fugmaterials im gesamten Fugenquerschnitt erreicht. Gemeinsam mit besonders aus­ gestalteten Platten, welche durch einen entsprechend profilier­ ten Plattenrand eine kraftschlüssige Verbindung benachbarter Platten untereinander ermöglichen, führt das erfindungsgemäße Verfahren durch seinen hohen Grad an Vernetzung und die starke Klebefähigkeit des Fugmaterials an den Fugenflanken zu einer bisher nicht gekannten Dichte im Fugenraum. Die genannten Eigen­ schaften sind insbesondere im Säureschutzbau gefordert, werden aber ebenfalls dann bevorzugt angewendet, wenn entsprechende hy­ gienische bzw. bakteriologische Anforderungen an die Oberfläche der Plattenbeläge gestellt werden.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfin­ dungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden soll.
Voraussetzung der erfindungsgemäßen "Vakuum-Verfugung" ist zu­ nächst ein mit Fugen verlegter Plattenbelag. Bei der Verlegung der Platten in Zementmörtel oder anderen hydraulisch abbindenden Bindemitteln ist es zweckmäßig, zur Aufhebung der Alkalität des Fugenraumes sowie zur Vermeidung von Luftblasenbildung die Fu­ genflanken vor Beginn des Verfugens mit einem Epoxydharz oder dergleichen zu haftgrundieren. Für den Fall, daß aus chemo-phy­ sikalischen Gründen auf den Haftgrund verzichtet werden kann, bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil des Entzuges an Wasserdampf und überschüssiger Restfeuchte aus dem vorhan­ denen Verlegemörtel. Beim sich anschließenden maschinellen Fug­ vorgang wird mit Inbetriebnahme einer Vakuumpumpe oder eines Luftsaugers innerhalb des eigentlichen Fugraumes ein Unterdruck gebildet, so daß dem einzubringenden selbstverlaufenden Fugmate­ rial im Fugenraum und sogar in den Lunkern und Hohlstellen im Mörtelbett zwischen Platten und Untergrund kein hinderliches Luftpolster mehr entgegensteht.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während des maschinellen Fugvorganges der Unterdruck im Fugraum vorübergehend aufgehoben. Dadurch wird der atmosphärische Druck zum Einpressen des Fugmaterials ausgenutzt. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden, so daß durch die Wechselwirkung von Unterdruck und atmosphärischem Druck das Fugmaterial bis zu einem gewünschten Wert verdichtet wird.
Es ist von besonderem Vorteil, zur Nachbehandlung der bereits verfugten Bereiche einen Wasser-Staubsauger od. dgl. zu verwen­ den, um auch die Restpartikel bzw. Restbestände des niedrigvis­ kosen Fugmaterials von der Plattenoberfläche zu entfernen. Diese Reinigung kann beispielsweise mit Hilfe einer Saugbürste, eines allseitig geschlossenen Wasserschiebers od. dgl. erfolgen. Be­ sonders zweckmäßig ist es dabei, daß die Reinigung durch sich rotatorisch parallel zur Plattenoberfläche und auf dieser bewe­ gende Reinigungselemente erfolgt. Auf diese Weise wird erreicht, daß ein Teil des überschüssigen Fugmaterials in den durch die an den Plattenrändern oberseitig vorhandenen abgefasten Kanten ge­ bildeten "Fugengraben" hineingetrieben wird.
Bei dem vorbeschriebenen erfindungsgemäßen "Vakuum-Fugverfahren" erfolgt zuverlässig eine Zwangsverfüllung des gesamten Fugenrau­ mes, so daß das Fugmaterial lunker- und porenfrei eingebracht werden kann.
Gegenüber der herkömmlichen Verfugungstechnik ist beim erfin­ dungsgemäßen Verfahren desweiteren von Vorteil, daß im "Vakuum­ zustand" die eingeschlossenen Luftpolster den molekularen Ober­ flächenspannungen der Fugmaterial-Flüssigkeit entgegenwirken. Dies hat zur Folge, daß der Flüssigkeitsfilm in den dem einge­ schlossenen Luftpolster benachbarten Bereichen zerreißt und die nunmehr freiwerdende Luft dem Fugmaterial durch den herrschenden Unterdruck entzogen wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchfüh­ rung des zuvor beschriebenen Verfahrens, wobei diese Vorrichtung erfindungsgemäß durch ein plattenseitig wenigstens teilweise of­ fenes Gehäuse mit einer oberseitigen Abdeckung und seitlichen Schürzen, mindestens einen angetriebenen drehbaren Fugteller, Mittel zur Zufuhr von Fugmaterial und Mittel zum Erzeugen eines Unter­ druckes im Bereich des einzubringenden Fugmaterials gekennzeichnet ist. Besondere Ausführungsarten dieser Vorrichtung sind Gegenstand der Patentansprüche 7 bis 14.
Die beanspruchten und in den Ausführungs­ beispielen beschriebenen, erfindungsgemäß zu verwendenden Bau­ teile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialaus­ wahl und technischen Konzeption bzw. Verfahrensbedingungen kei­ nen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt An­ wendung finden können, insbesondere sind sie auch unabhängig voneinander zur Lösung der Aufgabe oder zumindest einer Teilauf­ gabe vorteilhaft verwendbar.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeipiels, das anhand der Zeichnung näher erläutert werden soll. In der einzigen Figur ist - stark schema­ tisiert und teilweise in gebrochener Darstellung - eine erfin­ dungsgemäße Vorrichtung zum Verfugen von Plattenbelägen aus beliebigen Werkstoffen mittels selbstverlau­ fendem Fugmaterial dargestellt.
Die in der einzigen Figur in ihrem grundsätzlichen Aufbau darge­ stellte und im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Verfugen besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 2, einem drehbaren Fugteller 3, Mitteln zur Zufuhr von Fugmaterial und Mitteln zum Erzeugen eines Unterdruckes. Von letzteren Mitteln ist lediglich ein Anschluß 4 eines Luftschlauches 5 angedeutet, der mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe oder einem Luftsauger verbunden ist. Ebenfalls nicht dargestellt ist der Antrieb des Fugtellers 3, der nahezu beliebig ausgeführt sein kann. Das Gehäuse weist eine oberseitige Abdeckung 6 und seitliche Schürzen 7 auf.
Der einzige Fugteller 3 ist im beschriebenen und insoweit bevor­ zugten Ausführungsbeispiel horizontal und parallel zur Platten­ oberfläche angeordnet. Jedoch soll sich die vorliegende Erfin­ dung keinesfalls auf diese Ausführung beschränken, so ist es auch denkbar, mehrere - gegebenenfalls miteinander kämmende - oder auch einen oder mehrere vertikal und senkrecht zur Platten­ oberfläche angeordnete Fugteller zu verwenden.
Als Mittel zur Zufuhr von Fugmaterial sind ein weiterer Anschluß 8 sowie ein Materialschlauch 9 vorhanden, die der Beschickung der Vorrichtung 1 mit niedrig viskosem Fugmaterial dienen. Der Ausgang A des Materialschlauches 9 liegt dabei zweckmäßigerweise unmittelbar über einer Fuge F und in Arbeitsrichtung vor dem Fugteller 3, wie aus der einzigen Figur hervorgeht. Dort ist ein Plattenbelag 10 mit Fugen strichpunktiert angedeutet, welcher, wie bereits erwähnt, aus beliebigen Werkstoffen be­ stehen kann.
Nicht dargestellt ist, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung Mit­ tel zur Be- und Entlüftung des Gehäuses aufweisen kann, mit denen in bereits beschriebener Weise eine Wechselwirkung von Un­ terdruck und atmosphärischem Druck im Innern des Gehäuses er­ zeugt werden kann.
Ebenso ist nicht dargestellt, daß die erfindungsgemäße Vorrich­ tung über einen weiteren Anschluß für die Zugabe flüssiger Sub­ stanzen zum Fugmaterial verfügen kann. Es ist aber ebenfalls möglich diese Zusätze dem Fugmaterial bereits direkt dann zuzu­ geben, wenn es aus einem Vorratsbehälter in die zur Vorrichtung führende Zuleitung gepumpt wird.
Zur Führung der Vorrichtung 1 entlang einer Fuge F dient ein Führungsholm 11, der in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfin­ dung austauschbar ausgeführt ist und so eine Anpassung der er­ findungsgemäßen Vorrichtung 1 an unterschiedlichste Fugenbreiten erlaubt. Es versteht sich, daß der losgelöst dargestellte Füh­ rungsholm 11 in geeigneter Weise mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Führungsholm 11 mit (nicht dargestellten) Dichtungselementen versehen ist, die den Arbeitsraum des Fugtellers 3 in Arbeitsrichtung nach vorne zur (noch nicht ausgefüllten) Fuge F hin abdichtet. Auf diese Weise ist es möglich, den Unterdruck im Arbeitsraum mit verhält­ nismäßig geringen Verlusten aufrechtzuerhalten.
Im Ausführungsbeispiel besteht der Fugteller 3 im wesentlichen aus einem rotorähnlichen Element, an welchem eine Mehrzahl ela­ stischer oder flexibler (nur schematisch dargestellter) Rührflü­ gel 12 befestigt sind, die sich beim Aufsetzen der Vorrichtung 1 auf den zu verfugenden Plattenbelag 10 entsprechend dem Eigenge­ wicht der Maschine andrücken. Je nach Drehrichtung erfolgt dabei eine Verformung der Rührflügel 12, so daß die Rührflügel 12 ei­ nerseits den Transport zur Fuge F bewirken und andererseits auf das Fugmaterial ein Druck ins Innere der Fuge F ausgeübt wird.
Es soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die erfin­ dungsgemäße Vorrichtung im dargestellten Ausführungsbeispiel nur äußerst schematisch wiedergegeben ist. Daher richtet sich auch die spezielle Ausgestaltung der Rührflügel 12 nach der konkreten Art der Fug-Vorrichtung (Anzahl und Anordnung der Fugteller etc.) und dem vorgesehenen Einsatzspektrum (Fugmaterial, waage­ rechter oder senkrechter Plattenbelag etc.). Weiterhin umfaßt die vorliegende Erfindung auch solche Vorrichtungen, in die, beispielsweise aufgrund ihrer Größe, der Vorratsbehälter für das Fugmaterial sowie die Zufuhrpumpe und/oder die Vakuumpumpe bzw. der Luftsauger integriert sind. Dies erlaubt ein unabhängiges Arbeiten und eignet sich daher besonders für den mobilen Einsatz auf sehr großen zu verfugenden Flächen.
Von besonderem Vorteil in Bezug auf Haltbarkeit und Unempfind­ lichkeit ist es, wenn nach einer weiteren Lehre der Erfindung als Material für die erfindungsgemäße Vorrichtung Edelstahl ver­ wendet wird.
Wie bereits erwähnt, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, auch lösungsmittelhaltige, gasförmige Gemische, welche beim Einsatz von lösungsmittelhaltigem Fugmaterial frei werden, kontrolliert zu entfernen. Dazu muß die entsprechende erfin­ dungsgemäße Vorrichtung explosionsgeschützt ("ex-geschützt") ausgeführt sein, d. h., daß sämtliche zündaktiven Vorrichtungs­ teile entsprechend abgedichtet bzw. abgeschirmt sein müssen. Die "ex-geschützte" Ausführung von Maschinen ist aus dem Bereich der Arbeitssicherheit hinreichend bekannt und daher ohne Schwierig­ keiten auf die erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" übertragbar. Eine solche erfindungsgemäße Ausführung kann auf einfache Weise Unfälle, die durch die Zündung von frei gewordenen explosiven Gasen durch elektrostatische Aufladung, zündaktive Stromverbrau­ cher, Rauchen oder offenes Feuer entstanden sind, zuverlässig vermeiden.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung über ent­ sprechende nicht dargestellte Leitungssysteme, Abdeckungen und Dichtungsprofile sowie über eine entsprechende Verschlußvorrich­ tung verfügt, so daß der Unterdruck im zu verfugenden Bereich am größten ist.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschränken sich nicht nur auf die Verwendung von "problematischem" Fugmaterial, sondern die erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" ist immer dann anwendbar, wenn der Fugenraum der (Platten-) Beläge aus belie­ bigem Material satt mit einem entsprechenden Fugmaterial ver­ fugt werden muß.
Der bevorzugte Anwendungsbereich wird jedoch überall dort sein, wo besonders hohe Anforderungen an die chemische Resistenz, die Klebefähigkeit bzw. Flankenhaftung, die Säurebeständigkeit und die Dichte des Materials sowie auch im Hinblick auf biologische Kriterien gestellt werden - also überall dort, wo das Eindringen von Mikroorganismen in den Fugenraum bzw. Plattenbelag, das An­ sammeln von Bakterienherden etc. vermieden werden muß. Dies be­ trifft in erster Linie den Einsatz in der Pharmazie- und Lebens­ mitteltechnik, also in Herstellungsbetrieben für Trocken- bzw. Flüssigkeitsmedikamente und Lebensmittel (Brauereien, Molke­ reien, Eiscremewerke, Konservenfabriken etc.). Aber auch in sol­ chen Einrichtungen, die besondere Anforderungen an die Hygiene stellen, wie beispielsweise Krankenhäuser oder Großküchen, ist die erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" vorteilhaft anwendbar.
Ferner ist es auch zweckmäßig, das erfindungsgemäße Verfahren überall dort anzuwenden, wo die Plattenbeläge durch drückende oder nicht-drückende Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser, aber auch aggressive oder toxikologische Medien, etc. belastet werden. Schließlich ist die Lehre der Erfindung aber auch in "harmloseren" Naßbereichen, also auf Balkonen, Terrassen und an­ deren Außenbelägen sowie im Schwimmbadbereich vorteilhaft an­ wendbar.

Claims (14)

1. Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus beliebigen Werkstoffen mittels selbstverlaufendem Fugmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des einzubringenden Fugmaterials zunächst ein Unterdruck erzeugt wird und anschließend das Fugmaterial in den zwischen den Platten vorhandenen Hohlraum eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugenflanken des Plattenbelages vor Beginn der Verfugung mit einem Epoxydharzmaterial haftgrundiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während des maschinellen Fugvorganges der Unterdruck vorübergehend aufgehoben wird, so daß dann der atmosphärische Druck zum Einpressen des Fugmaterials verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachbehandlung der bereits verfugten Bereiche ein Wasser-Staubsauger derart eingesetzt wird, daß die Restpartikel des niedrigviskosen Fugmaterials von der Plattenoberfläche entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Restpartikel des niedrigviskosen Fugmaterials von der Plattenoberfläche durch sich rotatorisch parallel zur Plattenoberfläche bewegende Reinigungselemente erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein plattenseitig wenigstens teilweise offenes Gehäuse (2) mit einer oberseitigen Abdeckung (6) und seitlichen Schürzen (7), mindestens einen angetriebenen drehbaren Fugteller (3), Mittel zur Zufuhr von Fugmaterial und Mittel zum Erzeugen eines Unterdruckes im Bereich des einzubringenden Fugmaterials.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel für die Be- und Entlüftung des Gehäuses (2) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen Anschluß für die Zugabe flüssiger Zusätze zum Fugmate­ rial.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch einen Führungsholm (11) zur Führung der Vorrichtung (1) entlang einer Fuge (F).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsholm (11) auswechselbar oder in seiner Breite veränderlich ausgeführt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsholm (11) mit Dichtungselementen zum Abdichten des Fugenraumes versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Fugteller (3) mehrere flexible Rührflügel (12) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) im wesentlichen aus Edelstahl besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) explosionsgeschützt ausgeführt ist.
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