DE195706C

DE195706C -

Info

Publication number: DE195706C
Application number: DENDAT195706D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 195706 -KLASSE 58 b. GRUPPElO.

JEAN BRAUN in EDESHEIM, Pfalz.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Oktober 1906 ab.

Die Erfindung betrifft liegende Kolben-(Obst- und Trauben-)Pressen mit kegelförmig auslaufendem, durchlöchertem Preßzylinder.

Daß Neue besteht darin, daß der in seinem Innern mit einem Messer versehene Teil des Preßzylinders zwecks Abscheidung der an Güte geringeren Flüssigkeit vom Vorlauf aus dem Aufnahmebehälter für den Vorlauf hervorsteht und der Preßkolben nach oben abgeschrägt ist, um ein Zurückdrängen der Maische in den Füllbehälter beim Vorschub des Kolbens zu verhindern.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in Fig. ι im Längsschnitt und in Fig. 2 in Seitenansicht dargestellt.

In dem Behälter g für die Aufnahme der ausgepreßten Flüssigkeit ist der kegelförmig zulaufende, am Umfang mit vielen öffnungen versehene Preßzylinder c angeordnet, auf welchem ein die Obst- oder Traubenmaische aufnehmender Trichter t sitzt, der mit einem Rührwerk r versehen ist. Der Behälter g ist auf einem Fundament k von Stein, Zement oder Holz befestigt und nimmt den durch die Zylinderöffnungen abrinnenden Saft auf, der durch seitlich angebrachte Rinnen i abläuft. Der von dem außerhalb des Behälters g liegenden Teil des Preßzylinders abtropfende Saft wird von der Rinne I₁ aufgenommen und in ein dafür bestimmtes Sammelbecken b geleitet.

Diese Einrichtung hat den Zweck, bei Edelweinen den sogenannten Vorlauf des Mostes, der den besten Teil bildet, von dem gewaltsam aus den Trebern gepreßten, dem minderwertigen Teil, zu gesonderter Behandlung zu trennen. Im Zylinder c läuft ein durch Maschinenkraft bewegter, vorn abgeschrägter Plungerkolben p, der mittels Stopfbüchse s abgedichtet ist. Bei vorliegender Ausführungsform ist der Kolben ρ mit einer Kurbelschleife / versehen, an deren Stein ein Zapfen % des Zahnrades η angreift, das von der Antriebsmaschine seine Bewegung erhält.

Der kegelförmige Teil des Zylinders c, der hauptsächlich den durch Zusammenpressen der Treber erzeugten Druck auszuhalten hat, ist durch Stahlringe h oder andere geeignete Mittel verstärkt.

Die Austrittsöffnung des Zylinders c ist durch eine Klappe u in der Weise verschlossen, daß sie durch ein verschiebbares-Gewicht w fest angepreßt wird und sich nur hebt, wenn der Druck im Zylinder durch die gegen die Öffnung gedrängten Treber größer wird als der Anpressungsdruck durch das Gewicht.

Im kegelförmigen Teil des Zylinders c ist ein Messer m (bei größerer Zylinderweite , zwei oder mehr) angebracht, das die öffnung noch mehr verengt und die austretenden Treber zerschneidet, wodurch der noch etwa in letzteren befindliche Saft ebenfalls ausgepreßt wird. Die Betriebsweise der Presse ist folgende: Die Obst- oder Traubenmaische wird in den Trichter t eingeschüttet und füllt dadurch einen Teil des Zylinders c. Bei Inbetriebsetzung der Antriebsmaschine drängt der Kolben p, dessen Hub bis zum Punkt χ geht, die Maische in den kegelförmigen Teil des Zylinders, wodurch sie gepreßt wird. Die ausgepreßte Flüssigkeit läuft in den Be-

hälter g und durch die Rinnen i bzw. Z₁ ab. Die Abschrägung des Kolbens ρ hat den Zweck, ein Zurückdrücken der Traubenmaische in den Trichter t zu vermeiden. Beim Arbeitshub des Kolbens ρ wird die Eintrittsöffnung des Trichters t in den Zylinder c verschlossen, beim Zurückgehen öffnet sie sich wieder, es erfolgt erneute Zuführung der Obst- oder Traubenmaische, die

ίο der Kolben ρ wieder in den kegelförmigen Teil des Zylinders preßt usf., bis die Pressung im Zylinder so stark ist, daß die nun hartgewordenen Treber durch Messer m zerschnitten werden, die Klappe u heben und austreten.

Claims

Patent-Anspruch :
Liegende Kolben- (Obst- und Trauben-) Presse mit -kegelförmig auslaufendem, durchlöchertem Preßzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der in seinem Innern mit einem Messer (m) versehene kegelförmige Teil des Preßzylinders (c) zwecks. Abscheidung der an Güte geringeren Flüssigkeit vom Vorlauf aus dem Aufnahmebehälter (g) für den Vorlauf hervorsteht und der Preßkolben (p) nach oben abgeschrägt ist, um ein Zurückdrängen der Maische in den Fülltrichter (t) beim Vorschub des Kolbens (p) zu verhindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.