DE19565C

DE19565C - Theatervorhang 'zum Schutz bei Feuersgefahr

Info

Publication number: DE19565C
Application number: DENDAT19565D
Authority: DE
Original assignee: C. von falkenhausen in Wallisfurth bei Glatz

Description

Patent-Ansρruch:

Ein Theatervorhang zum Schutz bei Feuersgefahr, der aus einem inneren Netz d mit zwei Umgebenden Lagen Segelleinen e besteht und, durch Wasser, das aus dem Rohr α in sein Inneres einströmt, feuersicher gemacht, gleichzeitig aber auch von der Trommel in abgewickelt und so in Wirksamkeit gebracht wird.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES,

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 61: Rettungswesen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1882 ab.

Der in der Zeichnung dargestellte Vorhang ist dazu bestimmt, die eisernen Vorhänge, welche in den Theatern bisher zum Schütze des Publikums gegen ein auf der Bühne ausbrechendes Feuer benutzt wurden, zu ersetzen.

Der ganze Vorhang wird von dem starken Wasserrohr α getragen, das sich oben quer über die Ausdehnung der Bühne erstreckt.

Das Netz d ist durch einzelne Seile c, wie auf der Zeichnung, Fig. 4, oder auch durch ein gemeinsames Seil an dem Rohr α befestigt. Ueber dieses letztere wie über beide Seiten des Netzes d ist kräftiges Segelleinen e, Fig. i, gelegt und durch Kreuzstiche η an den Knotenpunkten des Netzes d mit diesem vernäht, Fig. 4.

. Wird Wasser in das Rohr α gelassen, so strömt es durch die Löcher b, Fig. 1 und 2, desselben in das Innere des Vorhanges und circulirt dort bequem, da nur an den Knoten 11 durch die Kreuzstiche eine Verengung stattfindet; um den Ausflufs des Wassers aus dem Vorhang zu verlangsamen, sind an dem unteren Ende, Fig. 4, auch noch Kreuzstiche innerhalb der Maschen angebracht.

Der erwähnte Zuflufs des Wassers in das Rohr α und ebenso das Niederlassen des Vorhanges soll erst bei Eintritt der Feuersgefahr stattfinden. Zu diesem Zweck wird der Vorhang bei seiner Installirung auf die Trommel m, Fig. ι und 3, gewickelt. Um diese Operation zu erleichtern, greift in das auf der Welle g sitzende Zahnrad / ein kleineres k, welches durch die Kurbel i umgedreht wird.

Nachdem der Vorhang so viel auf Trommel m aufgewickelt ist, dafs er nur noch wenig unter das Rohr α herabhängt, werden die Schrauben des Lagers h, in dem die Welle g ruht, derartig angezogen, dafs man mit einiger Anstrengung die Trommel m direct so umdrehen kann, wie sie sich beim Abwickeln des Vorhanges dreht.

Wird jetzt beim Ausbruch des Feuers ein geeignet angebrachter Wasserhahn geöffnet, so strömt das Wasser in das Rohr α und durch die Löcher b in den Vorhang, dessen durch die aufgenommene Wassermenge hervorgebrachte rapide Gewichtszunahme ein selbstthätiges Abwickeln von der Trommel m nach sich zieht.