DE19546801A1 - Antiblockier-Steuerungssystem für Fahrzeuge - Google Patents
Antiblockier-Steuerungssystem für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antiblockier-Steuerungssystem für
Fahrzeuge. Bei herkömmlichen Antiblockier-Steuerungssystemen
beginnt die Antiblockiersteuerung üblicherweise dann, wenn
das Schlupfverhältnis eines Rades eines Fahrzeuges, das gera
deaus fährt, einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Bei einem derartigen Antiblockier-Steuerungssystem kann es
jedoch zu Schwierigkeiten im Betrieb kommen, insbesondere
dann, wenn das Fahrzeug nicht geradeaus fährt, sondern eine
Kurve durchfährt.
Bei einem herkömmlichen Antiblockier-Steuerungssystem ist es
nämlich so, daß in einem Zustand, in welchem das Fahrzeug
eine Kurve durchfährt, der maximale Reibungswiderstand bei
einem höheren Schlupfverhältnis auftritt als bei einem Fahr
zeug, das geradeaus fährt. Aus diesem Grunde kann bei einem
herkömmlichen System die Reibungskraft der Straßenoberfläche
nicht in effizienter Weise verwendet werden, mit der Folge,
daß die Bremskraft nicht ausreichend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antiblockier-Steuerungssystem
dahingehend zu verbessern, daß die wirksame
Bremskraft bzw. das Bremsvermögen bei einem Fahrzeug verbes
sert wird, wenn dieses eine Kurve durchfährt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in zufriedenstellender
Weise gelöst. Dabei bietet das erfindungsgemäße Antiblockier-Steuerungssystem
den Vorteil, daß das Fahrzeug ein verbesser
tes Bremsverhalten aufweist. Wenn nämlich ein Fahrzeug eine
Kurve durchfährt, so tritt der maximale Reibungswiderstand
auf der Straßenoberfläche bei einem höheren Schlupfverhältnis
auf. Gemäß der Erfindung wird daher der Schlupf-Schwellwert
unter Berücksichtigung der Gegebenheiten allmählich erhöht,
was eine optimale Bremssteuerung ergibt. Wenn das Antibloc
kier-Steuerungssystem feststellt, daß das Fahrzeug eine Kurve
durchfährt, dann erhält die Stabilität gegenüber der Abbrem
sung Vorrang, und der Schlupf-Schwellwert bleibt im wesentli
chen unverändert.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Antibloc
kier-Steuerungssystem für Fahrzeuge angegeben, das eine opti
male Abbremsung der Räder gewährleistet, wobei die Retardie
rung oder Abbremsung und das Schlupfverhältnis jedes Rades
bestimmt werden. Dabei wird zunächst die Abbremsung der Räder
mit einem Abbrems-Schwellwert verglichen, und wenn die Ab
bremsung größer ist als der Abbrems-Schwellwert, dann wird
das Bremsen dieses Rades vermindert, und es wird der Schlupf-Schwellwert
um einen bestimmten Wert eines Dekrementes ver
ringert; und wenn die Abbremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert,
so wird das Schlupfverhältnis dieses Rades mit
dem Schlupf-Schwellwert verglichen, wobei dann, wenn das
Schlupfverhältnis größer ist als der Schlupf-Schwellwert, das
Abbremsen dieses Rades vermindert wird, und der Schlupf-Schwellwert
wird um einen bestimmten Wert eines Inkrementes
erhöht.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Antibloc
kier-Steuerungssystem für Fahrzeuge angegeben, das eine opti
male Abbremsung der Räder gewährleistet, wobei die Geschwin
digkeit, die Retardierung oder Abbremsung und das Schlupfver
hältnis für jedes Rad bestimmt werden. Dabei wird zunächst
die Abbremsung des jeweiligen Rades mit dem Abbrems-Schwell
wert verglichen, und wenn die Abbremsung größer ist als der
Abbrems-Schwellwert, dann wird das Bremsen dieses Rades ver
mindert, und der Schlupf-Schwellwert wird um ein Dekrement
mit einem bestimmten Wert verringert; wenn aber die Abbrem
sung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert, so wird das
Schlupfverhältnis dieses Rades mit dem Schlupf-Schwellwert
verglichen, wobei dann, wenn sich die linken und rechten Hin
terräder mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen und die
Abbremsung des schnelleren Rades von diesen beiden Rädern
kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert, so wird das Inkre
ment für den Schlupf-Schwellwert verringert, und wenn das
Schlupfverhältnis größer ist als der Schlupf-Schwellwert, so
wird das Bremsen dieses Rades vermindert, und der Schlupf-Schwellwert
wird um ein geeignetes Inkrement vergrößert.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Antiblok
kier-Steuerungssystem für Fahrzeuge angegeben, das eine opti
male Abbremsung der Räder gewährleistet, wobei die Geschwin
digkeit, die Retardierung oder Abbremsung und das Schlupfver
hältnis für jedes Rad bestimmt werden. Dabei wird zunächst
die Abbremsung des jeweiligen Rades mit dem Abbrems-Schwell
wert verglichen, und wenn die Abbremsung größer ist als der
Abbrems-Schwellwert, dann wird das Abbremsen dieses Rades
vermindert, und es wird der Schlupf-Schwellwert um ein Dekre
ment mit einem bestimmten Wert verringert; wenn aber die Ab
bremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert, so wird das
Schlupfverhältnis dieses Rades mit dem Schlupf-Schwellwert
verglichen, wobei dann, wenn die linken und rechten Hinterrä
der beide einer Antischlupfregelung unterliegen, das Inkre
ment für den Schlupf-Schwellwert reduziert wird, und wenn das
Schlupfverhältnis größer ist als der Schlupf-Schwellwert, so
wird das Abbremsen dieses Rades vermindert, und es wird der
Schlupf-Schwellwert um ein geeignetes Inkrement vergrößert.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Antibloc
kier-Steuerungssystem für Fahrzeuge angegeben, das eine opti
male Abbremsung der Räder gewährleistet, wobei die Geschwin
digkeit, die Retardierung oder Abbremsung und das Schlupfver
hältnis für jedes Rad bestimmt werden. Dabei wird zunächst
die Abbremsung des jeweiligen Rades mit dem Abbrems-Schwell
wert verglichen, und wenn die Abbremsung größer ist als der
Abbrems-Schwellwert, so wird das Abbremsen dieses Rades ver
mindert, und der Schlupf-Schwellwert wird um ein Dekrement
mit einem bestimmten Wert verringert; wenn aber die Abbrem
sung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert, dann wird das
Schlupfverhältnis dieses Rades mit dem Schlupf-Schwellwert
verglichen, wobei dann, wenn die Summe der Inkremente für den
Schlupf-Schwellwert der linken und rechten gegenüberliegenden
Räder kleiner ist als ein vorgegebener Wert, so wird das In
krement für den Schlupf-Schwellwert reduziert, und wenn das
Schlupfverhältnis größer ist als der Schlupf-Schwellwert,
dann wird das Bremsen dieses Rades vermindert, und der
Schlupf-Schwellwert wird um ein geeignetes Inkrement vergrö
ßert.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine generelle Darstellung zur Erläuterung des Auf
baus eines Antiblockier-Steuerungssystems, bei dem
die Erfindung Anwendung findet;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des
Aufbaus eines Bremsdruckgenerators für ein Antibloc
kier-Steuerungssystem;
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung der Abbremsung in einer
ersten Betriebsart mit Druckreduzierung;
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung der Abbremsung in einer
zweiten Betriebsart mit Druckreduzierung;
Fig. 5 ein Diagramm zur Erläuterung des Reibungskoeffizien
ten einer Straßenoberfläche als Funktion des Schlupf
verhältnisses;
Fig. 6 ein Diagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise der
Antiblockiersteuerung unter Verwendung einer Kombina
tion der ersten und der zweiten Betriebsart mit
Druckreduzierung; und in
Fig. 7 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise
des erfindungsgemäßen Antiblockier-Steuerungssystems.
Im folgenden wird zunächst auf Fig. 1 der Zeichnungen Bezug
genommen. Dort ist ein Antiblockier-Steuerungssystem generell
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Wenn dabei ein Bremspedal
11 betätigt wird, so wird ein beim Hauptzylinder 12 erzeugter
hydraulischer Druck über einen ABS-Bremsdruckgenerator 2 an
entsprechende Radbremsen 14 der jeweiligen Räder 15, 16, 17
und 18 angelegt, um ein entsprechendes, nicht weiter darge
stelltes Fahrzeug abzubremsen. Ein Radgeschwindigkeitssensor
51 mißt die Drehzahl oder die Drehgeschwindigkeit jedes Rades
und überträgt diese Signale an eine elektronische Steuerein
heit 3, welche die Abbremsung und das Schlupfverhältnis für
die Räder berechnet.
Wenn während eines Bremsvorganges die Abbremsung eines Rades
einen vorgegebenen Abbrems-Schwellwert überschreitet oder
wenn das Schlupfverhältnis einen vorgegebenen Schlupf-Schwellwert
überschreitet, so aktiviert die elektronische
Steuereinheit 3 den ABS-Bremsdruckgenerator 2, um das Abbrem
sen der jeweiligen Räder 15 bis 18 zu regeln. Eine derartige
elektronische Steuereinheit 3 kann aus handelsüblicher Hard
ware aufgebaut sein und eine Konfiguration mit einer Ein
gabe/Ausgabe-Einheit, Speichern, Zentraleinheit und anderen
Recheneinheiten aufweisen.
Im folgenden wird auf Fig. 2 Bezug genommen, die weitere Ein
zelheiten des Antiblockier-Steuerungssystems gemäß Fig. 1
zeigt. Man erkennt zwei separate Bremsleitungen, nämlich eine
erste Bremsleitung 21 und eine zweite Bremsleitung 22, die
über den Hauptzylinder 12 in einer X-Konfiguration miteinan
der verbunden sind. Ein Hauptreservoir 13 ist eine Fluidkam
mer, welche dem Hauptzylinder 12 Bremsfluid zuführt. Die er
ste Bremsleitung 21 ist über Einlaßventile 23 mit den Rad
bremsen 14 des rechten Vorderrades 18 und des linken Hinter
rades 17 sowie über Auslaßventile 24 mit einem Hilfsreservoir
27 verbunden. In ähnlicher Weise ist die zweite Bremsleitung
22 über Einlaßventile 23 mit den Radbremsen 14 des rechten
Hinterrades 16 und des linken Vorderrades 15 sowie über Aus
laßventile 24 mit dem Hilfsreservoir 27 verbunden.
Eine Bremspumpe 25 der Antiblockiersteuerung wird von einem
Motor 26 angetrieben. An dem Motor 26 ist ein Motorsensor 52
vorgesehen, der mit der elektronischen Steuereinheit 3 ver
bunden ist. Die elektronische Steuereinheit 3 erhält ferner
Signale von entsprechenden Radgeschwindigkeitssensoren 51,
die an den jeweiligen Radbremsen 14 vorgesehen sind, und
startet eine Antiblockiersteuerung, wenn es erforderlich ist.
In einem solchen Falle wird der Motor 26 aktiviert, um die
Pumpe 25 zu betätigen, damit diese Bremsfluid aus dem Hilfs
reservoir 27 der ersten Bremsleitung 21 und der zweiten
Bremsleitung 22 zuführt. Die Einlaßventile 23 und die Auslaß
ventile 24 werden wiederholt geöffnet und geschlossen, um den
Bremsdruck für die jeweiligen Radbremsen 14 einzustellen.
Im folgenden wird auf die Fig. 3 und 4 Bezug genommen. Für
die Antiblockiersteuerung werden zwei Schwellwerte verwendet,
um den Punkt zu bestimmen, an welchem damit begonnen wird,
den Bremsdruck zu reduzieren. Der eine Schwellwert ist der
Abbrems-Schwellwert RT, wobei dann, wenn die Abbremsung eines
Rades diesen Abbrems-Schwellwert RT überschreitet, der Brems
druck reduziert wird, um das Rad sanfter abzubremsen. Dies
wird als erste Betriebsart mit Druckreduzierung bezeichnet,
wobei diese Betriebsart verwendet wird, um bei einem plötzli
chen Bremsen ein schnelles Ansprechen zu erzielen.
Der zweite Schwellwert ist der Schlupf-Schwellwert ST. Wenn
das Schlupfverhältnis der Räder zunimmt und diesen Schlupf-Schwellwert
ST überschreitet, dann wird der Bremsdruck redu
ziert. Diese Betriebsart wird als zweite Betriebsart mit
Druckreduzierung bezeichnet, wobei diese Betriebsart dann
verwendet wird, wenn der Schlupf allmählich zunimmt.
In diesem Zusammenhang wird als Schlupfverhältnis das Ver
hältnis zwischen der Fahrzeugrahmengeschwindigkeit, reduziert
um die Radgeschwindigkeit, zu der Fahrzeugrahmengeschwindig
keit verstanden. Dieser Zusammenhang läßt sich wie folgt aus
drücken:
Im folgenden wird auf Fig. 5 der Zeichnungen Bezug genommen.
Wie sich aus dem Diagramm ergibt, folgt der Reibungskoeffizi
ent µ der Straßenoberfläche einer Kurve, die von bestimmten
äußeren Gegebenheiten abhängt. Hierbei ist längs der horizon
talen Achse das Schlupfverhältnis S aufgetragen, und zwar ge
mäß der obigen Definition, während längs der vertikalen Achse
der Reibungskoeffizient µ der Straßenoberfläche aufgetragen
ist.
Wenn ein Fahrzeug geradeaus fährt, so ändert sich der Rei
bungskoeffizient µ mit dem Zustand der Straßenoberfläche und
in Abhängigkeit von weiteren Faktoren, wobei der Reibungsko
effizient unter normalen Umständen die Charakteristik einer
normalen Kurve A hat. Wenn das Fahrzeug hingegen eine Kurve
durchfährt, so hat der Reibungskoeffizient eine Charakteri
stik gemäß der Kurve B, wobei der maximale Reibungskoeffizi
ent einem höheren Schlupfverhältnis entspricht als bei einer
normalen Geradeausfahrt. Beispielsweise verschiebt sich der
maximale Reibungskoeffizient von einem Schlupfverhältnis von
5% zu einem Wert, der etwa bei einem Schlupfverhältnis von
20% liegt.
Bei normaler Fahrt eines Fahrzeuges, im wesentlichen bei ei
ner Geradeausfahrt, sollte daher für ein optimales Bremsver
halten das Schlupfverhältnis dicht bei dem Maximalwert der
Kurve A gehalten werden, beispielsweise bei einem Schlupfver
hältnis von 5%. Wenn aber das Fahrzeug eine Kurve durch
fährt, dann sollte das Schlupfverhältnis vorzugsweise dicht
bei dem Maximalwert der Kurve B gehalten werden, also bei
spielsweise bei einem Schlupfverhältnis von 20%. Mit anderen
Worten, es wird gemäß der Erfindung bevorzugt, daß das
Schlupfverhältnis während eines Bremsvorganges in Abhängig
keit von dem Fahrzustand geändert wird.
Für eine optimale Antiblockiersteuerung werden normalerweise
eine erste Betriebsart mit Druckreduzierung, welche den Ab
brems-Schwellwert RT verwendet, und eine zweite Betriebsart
mit Druckreduzierung, welche den Schlupf-Schwellwert ST ver
wendet, bis zu einem gewissen Grade in Kombination verwendet.
Wenn das Fahrzeug jedoch eine Kurve durchfährt, nimmt das
Schlupfverhältnis üblicherweise allmählich zu, und in diesem
Falle wird die Regelung weitestgehend in der zweiten Be
triebsart mit Druckreduzierung durchgeführt. Zu diesem Zweck
ist es bevorzugt, daß ein optimaler Reibungskoeffizient er
halten wird, indem man den Schlupf-Schwellwert ST auf einen
größeren Wert ändert und das Schlupfverhältnis der jeweiligen
Räder dicht bei dem Maximalwert in der Kurve B gemäß Fig. 5
hält. Das bedeutet, beim Übergang in die zweite Betriebsart
mit Druckreduzierung wird der Schlupf-Schwellwert ST um ein
vorgegebenes Inkrement ª erhöht; bei der nächsten Regelung in
der zweiten Betriebsart mit reduziertem Druck wird das neue
Schlupfverhältnis dann einem erhöhten Reibungskoeffizienten
entsprechen, um eine optimale Steuerung zu erzielen.
Wenn jedoch der Schlupf-Schwellwert ST zu groß wird und nicht
mehr einem optimalen Reibungskoeffizienten entspricht, dann
wird eine Erhöhung des Bremsdruckes eine abrupte Abbremsung
hervorrufen, und das System wird dann in die erste Betriebs
art mit reduziertem Druck übergehen, wobei ein Dekrement b
mit einem vorgegebenen Wert von dem aktuellen Schlupf-Schwellwert
ST subtrahiert wird, um diesen kleiner zu machen.
Auf diese Weise kann ein optimaler Schlupf-Schwellwert ST er
halten werden, indem man diesen Schlupf-Schwellwert wieder
holt vergrößert bzw. verkleinert. Am Ende eines Antiblockier-
Regelvorganges kann der Schlupf-Schwellwert dann wieder auf
seinen Ausgangswert ST zurückgesetzt werden; es ist auch mög
lich, den Schlupf-Schwellwert bei dem revidierten Wert des
vorherigen Antiblockier-Regelvorganges zu halten.
Im folgenden wird auf Fig. 6 Bezug genommen werden, die in
einem Diagramm ein Beispiel eines Regelvorganges während ei
ner Kurvenfahrt zeigt. Längs der horizontalen Achse ist die
Zeit t aufgetragen, während längs der vertikalen Achse die
Geschwindigkeit aufgetragen ist, wobei sowohl die Radge
schwindigkeit als auch die Fahrzeugrahmengeschwindigkeit an
gegeben sind.
Wenn beispielsweise die Räder allmählich rutschen, während
das Fahrzeug eine Kurve durchfährt, so überschreitet das
Schlupfverhältnis S den Schlupf-Schwellwert ST zu einem Zeit
punkt t1, wobei eine Steuerung in der zweiten Betriebsart mit
reduziertem Druck durchgeführt wird und der Bremsdruck redu
ziert wird, um die Drehgeschwindigkeit der Räder zu erhöhen.
Zu diesem Zeitpunkt wird das Inkrement ª zu dem Schlupf-Schwellwert
ST addiert, um den Schlupf-Schwellwert ST auf den
neuen Wert (ST + a) zu erhöhen. Wenn der Bremsdruck wieder
die Räder beaufschlagt und das Schlupfverhältnis S allmählich
zunimmt, so daß es den neuen Schlupf-Schwellwert (ST + a) zu
einem Zeitpunkt t2 überschreitet, dann wird erneut eine
Steuerung in der zweiten Betriebsart mit reduziertem Druck
durchgeführt, wobei das Inkrement ª erneut zu dem aktuellen
Schlupf-Schwellwert addiert wird und einen neuen, größeren
Schlupf-Schwellwert mit (ST + a + a) ergibt.
Zum Zeitpunkt t3 findet eine abrupte Abbremsung statt, wobei
an diesem Punkt die Abbremsung den Abbrems-Schwellwert RT
überschreitet, und es wird eine Steuerung in der ersten Be
triebsart mit reduziertem Druck durchgeführt. In dieser Be
triebsart wird ein bestimmter Wert b als Dekrement von dem
aktuellen Schlupf-Schwellwert subtrahiert, so daß sich ein
geringerer neuer Schlupf-Schwellwert (ST + 2a - b) ergibt.
Zum Zeitpunkt t4 wird eine weitere Steuerung in der ersten
Betriebsart mit reduziertem Druck durchgeführt, wobei der ak
tuelle Schlupf-Schwellwert erneut reduziert wird, und zwar
auf einen neuen Schlupf-Schwellwert (ST + 2a - 2b). Auf diese
Weise werden die Räder bei einem optimalen Schlupf-Schwell
wert abgebremst, und zwar durch eine wiederholte Steuerung
mit einer Kombination der ersten Betriebsart und der zweiten
Betriebsart mit Druckreduzierung.
Die Steuerung während der Kurvenfahrt hört auf, wenn das
Fahrzeug auf Straßenoberflächen mit einem niedrigen Reibungs
koeffizienten fährt oder wenn beide Hinterräder einer Anti
blockierregelung unterliegen oder wenn die linken und rechten
Räder auf verschiedenen Straßenoberflächen fahren. In diesen
Fällen wird die Fahrzeugstabilität wichtiger eingestuft als
eine nicht adäquate Abbremsung; aus diesem Grund wird das In
krement a für die Betriebsart mit Druckreduzierung entweder
auf "0" oder einen kleinen Wert c gesetzt, wobei c a gilt.
Wenn die beiden Hinterräder sich mit unterschiedlichen Ge
schwindigkeiten bzw. Drehzahlen drehen und die Abbremsung des
schnelleren Rades der beiden Räder kleiner ist als der Ab
brems-Schwellwert RT, dann kann die Straßenoberfläche einen
geringen Reibungskoeffizienten haben. In diesem Falle wird
das Inkrement ª auf den Wert "0" oder einen kleinen Wert c
gesetzt, wobei c a gilt, um eine geringere Zunahme des
Schlupf-Schwellwertes zu erhalten.
Wenn weiterhin beide Hinterräder einer Antiblockierregelung
unterliegen, so wird das Inkrement a auf den Wert "0" oder
einen kleinen Wert c gesetzt, wobei c a gilt, um eine bes
sere Stabilisierung zu erzielen. Auch dann, wenn der kumula
tive Wert der Inkremente für die Schlupf-Schwellwerte der ge
genüberliegenden linken und rechten Räder kleiner ist als ein
vorgegebener Wert, dann ist es möglich, daß die linken und
rechten Räder sich auf Fahrflächen mit unterschiedlichen Rei
bungskoeffizienten befinden. Auch in diesem Falle wird das
Inkrement ª auf den Wert "0" oder einen kleinen Wert c ge
setzt, wobei c a gilt, um eine gute Stabilisierung zu er
zielen.
Im folgenden wird auf Fig. 7 Bezug genommen, die als Flußdia
gramm einen Antiblockier-Regelvorgang zeigt. Nach dem Start
wird zunächst das Abbremsen der Räder mit einem vorgegebenen
Abbrems-Schwellwert RT verglichen (Schritt s1). Wenn die Ab
bremsung größer ist als der Abbrems-Schwellwert RT, wenn also
die Abbremsung als negative Beschleunigung genommen und der
Absolutwert der Beschleunigung groß ist, dann wird eine
Steuerung in der ersten Betriebsart mit Druckreduzierung vor
genommen, wobei in diesem Falle der Schlupf-Schwellwert ST um
ein Dekrement b mit vorgegebenem Wert verringert wird
(Schritt s7).
Wenn die Abbremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert
RT, dann werden das Schlupfverhältnis S und der Schlupf-Schwellwert
ST miteinander verglichen (Schritt S2). Wenn das
Schlupfverhältnis S größer ist als der Schlupf-Schwellwert
ST, dann wird eine Entscheidung getroffen, ob die Fahrfläche
einen geringen Reibungskoeffizienten µ oder nicht (Schritt
s3).
Wenn der Reibungskoeffizient µ klein ist, dann wird der
Schlupf-Schwellwert um ein Inkrement c mit einem kleinen Wert
vergrößert (Schritt s6). Wenn der Reibungskoeffizient µ groß
ist, dann wird eine Entscheidung getroffen, ob die gegenüber
liegenden linken und rechten Räder sich auf unterschiedlichen
Fahrflächen befinden (Schritt s4) .
Wenn entschieden worden ist, daß sich die gegenüberliegenden
linken und rechten Räder auf unterschiedlichen Fahrflächen
befinden, dann wird der Schlupf-Schwellwert um ein Inkrement
c mit einem kleinen Wert vergrößert (Schritt s6). Wenn die
Räder sich nicht auf unterschiedlichen Fahrflächen befinden,
dann wird eine Steuerung in der zweiten Betriebsart mit redu
ziertem Druck durchgeführt, und der Schlupf-Schwellwert ST
wird um ein Inkrement ª mit vorgegebenem Wert erhöht
(Schritt s5).
Claims (4)
1. Antiblockier-Steuerungssystem für Fahrzeuge zur Optimie
rung des Abbremsens der Räder, bei dem die Abbremsung und
das Schlupfverhältnis (S) jedes Rades bestimmt werden,
wobei zunächst die Abbremsung des Rades mit dem Abbrems-Schwellwert
(RT) verglichen wird, und wenn die Abbremsung
größer ist als der Abbrems-Schwellwert (RT), dann wird
das Abbremsen dieses Rades gemindert, und es wird ein
vorgegebener Schlupf-Schwellwert (ST) um ein Dekrement
(b) mit vorgegebenem Wert verringert, und wenn die Ab
bremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert (RT),
dann wird das Schlupfverhältnis (S) dieses Rades mit dem
Schlupf-Schwellwert (ST) verglichen, wobei dann, wenn das
Schlupfverhältnis (S) größer ist als der Schlupf-Schwell
wert (ST), das Abbremsen dieses Rades gemindert wird, und
es wird der Schlupf-Schwellwert (ST) um ein Inkrement (a)
mit vorgegebenem Wert erhöht.
2. Antiblockier-Steuerungssystem für Fahrzeuge zur Optimie
rung des Abbremsens der Räder, bei dem die Geschwindig
keit, die Abbremsung und das Schlupfverhältnis für jedes
Rad bestimmt werden, wobei zunächst die Abbremsung des
Rades mit einem vorgegebenen Abbrems-Schwellwert (RT)
verglichen wird, und wenn die Abbremsung größer ist als
der Abbrems-Schwellwert (RT), dann wird das Abbremsen
dieses Rades gemindert, und es wird ein vorgegebener
Schlupf-Schwellwert (ST) durch Subtraktion eines Dekre
mentes (b) mit vorgegebenem Wert verringert, und wenn die
Abbremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert (RT),
dann wird das Schlupfverhältnis (S) dieses Rades mit dem
Schlupf-Schwellwert (ST) verglichen, wobei dann, wenn
sich die linken und rechten Hinterräder mit unterschied
lichen Geschwindigkeiten drehen und die Abbremsung des
schnelleren Rades dieser beiden Räder kleiner ist als der
vorgegebene Abbrems-Schwellwert (RT), dann wird der
Schlupf-Schwellwert (ST) um ein Inkrement (c) mit einem
geringeren Wert erhöht, und wenn das Schlupfverhältnis
(S) größer ist als der Schlupf-Schwellwert, so wird das
Abbremsen dieses Rades gemindert, und der Schlupf-Schwellwert
wird mit einem geeigneten Inkrement erhöht.
3. Antiblockier-Steuerungssystem für Fahrzeuge zur Optimie
rung des Abbremsens der Räder, bei dem die Geschwindig
keit, die Abbremsung und das Schlupfverhältnis für jedes
Rad bestimmt werden, wobei zunächst die Abbremsung des
Rades mit einem vorgegebenen Abbrems-Schwellwert (RT)
verglichen wird, und wenn die Abbremsung größer ist als
der Abbrems-Schwellwert, dann wird das Abbremsen dieses
Rades gemindert, und es wird ein vorgegebener Schlupf-Schwellwert
(ST) durch Subtraktion eines Dekrementes (b)
mit einem vorgegebenen Wert verringert, und wenn die Ab
bremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert (RT), so
wird das Schlupfverhältnis (S) dieses Rades mit einem
vorgegebenen Schlupf-Schwellwert (ST) verglichen, wobei
dann, wenn die linken und rechten Hinterräder beide einer
Antiblockierregelung unterliegen, ein geringeres Inkre
ment (c) für die Vergrößerung des Schlupfverhältnisses
(ST) verwendet wird, und wenn das Schlupfverhältnis (S)
größer ist als der Schlupf-Schwellwert, so wird das Ab
bremsen des Rades gemindert, und der Schlupf-Schwellwert
wird um ein geeignetes Inkrement vergrößert.
4. Antiblockier-Steuerungssystem für Fahrzeuge zur Optimie
rung des Abbremsens der Räder, bei dem die Geschwindig
keit, die Abbremsung und das Schlupfverhältnis für jedes
Rad bestimmt werden, wobei zunächst die Abbremsung des
Rades mit einem vorgegebenen Abbrems-Schwellwert (RT)
verglichen wird, und wenn die Abbremsung größer ist als
der Abbrems-Schwellwert (RT), dann wird das Abbremsen
dieses Rades gemindert, und ein vorgegebener Schlupf-Schwellwert
(ST) wird durch Subtraktion eines Dekrementes
(b) mit vorgegebenem Wert verringert, und wenn die Ab
bremsung kleiner ist als der Abbrems-Schwellwert (RT), so
wird das Schlupfverhältnis (S) des Rades mit dem Schlupf-Schwellwert
(ST) verglichen, wobei dann, wenn die Summe
der Inkremente für den Schlupf-Schwellwert der linken und
rechten gegenüberliegenden Räder kleiner ist als ein vor
gegebener Wert, ein Inkrement (c) mit kleinerem Wert für
den Schlupf-Schwellwert (ST) verwendet wird, und wenn das
Schlupfverhältnis (S) größer ist als der Schlupf-Schwell
wert (ST), so wird das Abbremsen dieses Rades gemindert,
und es wird der Schlupf-Schwellwert (ST) durch Addition
eines geeigneten Inkrementes vergrößert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6333311A JPH08164836A (ja) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | アンチスキッド制御方法 |
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Family Applications (1)
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JP (1) | JPH08164836A (de) |
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Cited By (1)
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WO1999020506A1 (de) * | 1997-10-17 | 1999-04-29 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Verfahren und vorrichtung zum erkennen einer instabilen bremsung sowie zum steuern des bremsdrucks |
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DE19732998A1 (de) * | 1997-07-31 | 1999-02-04 | Itt Mfg Enterprises Inc | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung einer Bremssituation |
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DE4031707C2 (de) * | 1990-10-06 | 2000-08-03 | Continental Teves Ag & Co Ohg | Schaltungsanordnung für eine Bremsanlage mit Blockierschutz- oder Antriebsschlupfregelung |
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-
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- 1995-12-14 DE DE19546801A patent/DE19546801A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US5685618A (en) | 1997-11-11 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |