DE19545774C2 - Selbstladewaffe mit Spannschieber - Google Patents
Selbstladewaffe mit SpannschieberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Selbstladewaffe mit Spannschie
ber.
Der Verschluß wird durch Rückwärtsschieben des Spannschie
bers aus dessen Ruhelage heraus aus seiner vorderen Lage in
seine hintere Lage mitgenommen. Beim Zurückschnellen aus
seiner hinteren Lage in seine vordere Lage nimmt der Ver
schluß den Spannschieber wieder nach vorne in dessen Ruhe
lage mit, wobei eine Sperre zum Festhalten des Spannschie
bers in dessen Ruhelage vorgesehen ist.
Einer solchen Selbstladewaffe entspricht eine bekannte auf
schießende Maschinenpistole, bei welcher der Spannschieber
mit einer abgefederten Rastnase versehen ist. Diese Rastfe
der hintergreift dabei das Bauteil des Gehäuses,
das den vorderen Endanschlag des Spannschiebers bildet.
"Aufschiessend" bedeutet, daß der Verschluß der Maschinen
pistole nach der Abgabe eines Schusses wieder in seine vor
dere Lage zurückkehrt.
Diese Maschinenpistole weist einen ständig vom Waffengehäu
se abstehenden Spannschieber-Handgriff auf, der während
des Feuerns unbewegt bleibt, aber rasch zum Durchladen er
griffen werden kann. Somit wird den Bedürfnissen bei einem
Polizeieinsatz Rechnung getragen, wonach Schußwaffen mög
lichst nicht durchgeladen geführt werden sollen.
Beim Durchladen dieser Maschinenpistole wird der Handgriff
des Spannschiebers mit der linken Hand ergriffen und unter
Überwindung der ihn haltenden Rast nach hinten gezogen, bis
er auf einen Widerstand trifft, und dann losgelassen. Da
bei wird der Verschluß nach hinten mitgenommen und schnellt
dann wieder nach vorne, wobei der Spannschieber nach vorne
mitgenommen wird und gleichzeitig der übliche Nachladevor
gang erfolgt.
Nur wird der Spannschieber mittels der erwähnten Rastnase
wieder in seiner vorderen Lage festgehalten, so daß er
nachfolgend die Bewegung des Verschlusses nicht stört,
die durch den Rückstoß der jeweils abgefeuerten Patrone
ausgelöst wird.
Beim Schießen mit der beschriebenen Maschinenpistole
ereigneten sich Ladehemmungen, deren Ursache nicht auf
Verschmutzung, ein Patronenversagen oder einen Schaden an
der Waffe zurückzuführen waren.
Ziel der Erfindung ist es, bei einer Selbstladewaffe den
Spannschieber so auszugestalten, daß er bedienungsfreund
lich ist und Ladehemmungen vermieden werden.
Dieses Ziel wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 er
reicht. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die genannten Stö
rungen auf das Lösen der Rastung am Spannschieber, der dann
gegen die Masse vom Verschluß läuft und somit die Störungen
verursacht, zurückzuführen waren.
Der Spannschieber ist somit nicht mehr kraftschlüssig, son
dern formschlüssig am Gehäuse befestigt, wobei anders als
etwa bei bestimmten Schnellfeuergewehren kein besonderer
Handgriff erforderlich ist, um etwa den Handgriff zu ent
riegeln. Durch die formschlüssige Festlegung des Spann
schiebers am Gehäuse werden die aus dem Stand der Technik
als nachteilig anzusehenden Ladehemmungen nahezu vollstän
dig eliminiert.
Erfindungsgemäß erfordert das Einlegen und Lösen der form
schlüssigen Sperre keine gesonderte oder zusätzliche Hand
habung. Während man zum Durchladen den Handgriff
ergreift und zurückzieht, löst man vielmehr auch die form
schlüssige Sperre. Läßt man den Handgriff in der hinter
sten Stellung des Spannschiebers und des Verschlusses los,
so rückt die Masse des seitlich abstehenden Handgriffes
beim vorderen Anschlag des Spannschiebers die formschlüssi
ge Sperre in Form einer Klinke wieder ein. Dabei sind
Handgriff und Klinke Teile eines Winkelhebels.
Somit ist die Handhabung der erfindungsgemäßen Selbstlade
waffe in keiner Weise gegenüber der gattungsbildenden
Selbstladewaffe erschwert, bei gleichzeitig eliminierten
oben beschriebenen Ladehemmungen.
Grundsätzlich kann die Klinke an allen technisch sinnvollen
Stellen des Handgriffs angebracht werden. Gemäß einer be
vorzugten Ausgestaltung der Erfindung trägt der Winkelhebel
am freien Ende seines einen Schenkels eine Handhabe (oder
ist als Handhabe ausgebildet), weist am freien Ende seines
anderen Schenkels die Klinke auf, und ist im Bereich seiner
winklig aneinander angrenzenden anderen Enden am Spann
schieber gelagert (Anspruch 2).
Der die Klinke tragende Schenkel erstreckt sich somit
in Längsrichtung der Waffe bzw. in Bewegungsrichtung des
Verschlusses und Spannschiebers. Die Klinke ist dabei als
ein Vorsprung ausgebildet, der von der Handhabe wegweist.
Schlägt der Spannschieber am vorderen Ende seiner Bewe
gungsbahn an, dann schwenkt die Massenkraft des nach vorne
drängenden Schenkels, der den Spannschieber trägt oder bil
det, den Winkelhebel und rückt dabei die Klinke kraftvoll
in die Gehäuseausbildung ein.
Wird die Handhabe nach hinten gezogen, dann wird dabei
der Winkelhebel geschwenkt und die Klinke ausgerückt.
Für diesen Vorgang ist keinerlei gesondertes Bauteil
erforderlich.
Es ist zwar dem zweiten Beispiel der CH 309 602 ein
Spannschieber entnehmbar, der federbelastet arretiert.
Die diesbezügliche Konstruktion ist aber sehr aufwendig,
da die dem Verriegeln dienende Klinke durch eine
"Schlepphebelausbildung" realisiert wird. Im Gegensatz
hierzu wird beim Erfindungsgegenstand die Handhabe des
Spannschiebers direkt mit der Klinke der Verriegelung zu
einem Winkelhebel zusammengefaßt, was zu einem einfachen
Aufbau mit wenigen Bauteilen führt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung (Anspruch 3) ist der Schenkel, der die Klinke trägt
und sich in Längsrichtung der Waffe erstreckt, wesentlich
länger als der die Handhabe bildende oder aufweisende
Schenkel. Damit wird das polare Massenträgheitsmoment des
Winkelhebels vergößert, so daß dieser durch die Erschütte
rungen, die in der Waffe beim Schuß auftreten, nicht ohne
weiteres verschwenkt werden kann. Außerdem genügt wegen
des langen, vom zugehörigen Schenkel gebildeten Hebels eine
nur recht kleine Haltekraft an der Klinke, um diese zuver
lässig in Eingriff zu halten.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
(Anspruch 4) sind der Schwenkpunkt des Winkelhebels und
der Schwerpunkt des die Klinke aufweisenden Schenkels so
gewählt, daß Erschütterungen, die beim Schuß auftreten, die
Arretierung des Winkelhebels nicht beeinträchtigen.
Aus dem gleichen Grund besteht die am einen Schenkel des
Winkelhebels angeordnete Handhabe vorteilhaft aus Kunst
stoff. Sie weist ein geringes Gewicht auf, um somit mög
lichst wenig zu den Massenkräften beizutragen, welche
die Arretierung des Winkelhebels beeinträchtigen könnten.
Aus dem gleichen Grund besteht bevorzugt der gesamte Spann
schieber aus Kunststoff (Anspruch 5).
Die Gehäuseausbildung, mit welcher der Handgriff bzw. Win
kelhebel des Spannschiebers in Eingriff gelangt, kann
grundsätzlich mit jedem günstig gelegenen Gehäuseteil rea
lisiert werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch
6) ist es besonders von Vorteil, die Gehäuseausbildung
durch das Gehäuseteil zu realisieren, das den vorderen
Endanschlag für den Spannschieber bildet.
Somit muß lediglich der Abstand zwischen der Gehäuseaus
bildung und der Anschlagfläche am gesonderten Gehäuseteil
zum Spannschieber und dessen Klinke passend toleriert
werden. Hierdurch können mit einfachen Mitteln enge Tole
ranzen eingehalten werden, welche die störungsfreie Wirkung
der Arretierung gewährleisten.
Wie schon vermerkt, schiebt der von der Schließfeder nach
vorne getriebene Verschluß den Spannschieber gegen dessen
Endanschlag und veranlaßt somit die Klinke am Handgriff, in
die Gegenausbildung am Gehäuse einzufallen.
Zwar schlägt der Verschluß nach jeder Vorwärtsbewegung wie
der gegen den Spannschieber an. Doch ist dadurch nicht ge
währleistet, daß die Klinke hierdurch in ihren Eingriff
weiter festgedrückt wird. Vielmehr könnte die Gefahr
bestehen, daß durch die Erschütterung des Spannschiebers
der gelenkig gelagerte Handgriff zurückprallen und dabei
den Eingriff der Klinke lockern könnte.
Um den Eingriff der Klinke zu verbessern, ist am Spann
schieber eine Druckfeder angebracht, die sich so auf dem
Handgriff abstützt, daß dessen Klinke federnd einrastet.
Der Gegenstand der Erfindung wird in der beigefügten,
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläu
tert, in deren einziger Figur ein horizontaler Teilschnitt
durch eine Maschinenpistole gezeigt ist.
Die gezeigte Maschinenpistole weist ein eine Führung bil
dendes Gehäuse 1 auf. In der Führung ist ein Spannschieber
4 verschieblich geführt, der von einem weiter hinten ange
brachten, in der Zeichnung nur schematisch gezeigten Ver
schluß 2 nach vorne gedrückt wird. Hierbei wirkt eine
Schließfeder 3 auf den Verschluß 2 ein. Die Schließfeder 3
schiebt den Verschluß 2 nach vorne, also in der Zeichnung
nach links. Hierbei schiebt der Verschluß 2 den Spannschie
ber 4 vor sich her, bis dieser auf der zugewandten Endkante
einer Büchse 5 anschlägt. Die Büchse 5 ist in die Führung
eingeschweißt.
Im Spannschieber 4 ist ein Winkelhebel 6 um eine Achse 7
schwenkbar gelagert. Der Winkelhebel 6 weist einen ersten,
sich quer zur Längsrichtung der Waffe erstreckenden Schen
kel auf, der nach Art eines Handgriffs 10 aus dem Gehäuse 1
herausragt. An seinem freien Ende trägt der Handgriff 10
eine Handhabe 11 aus Kunststoff.
Der zweite Schenkel 8 erstreckt sich in Längsrichtung der
Waffe nach vorne, ist deutlich länger als der erste Schen
kel (Handgriff 10) und endet in einer hakenartigen Klinke
9, die sich zu der Seite des Winkelhebels 6 hin erstreckt,
die vom Handgriff 10 abgewandt ist.
Die Klinke 9 ist so angeordnet, daß sie die vordere Stirn
fläche 13 der Büchse 5 gerade hintergreifen und dabei den
Winkelhebel 6 und damit den Spannschieber 4 in der vorderen
Endlage festhalten kann.
In einer nach vorne weisenden Stirnfläche des Spannschie
bers 4 ist nahe der Seitenwand des Gehäuses 1 eine Bohrung
ausgebildet, in die eine Druckfeder 12 eingepreßt ist.
Diese Druckfeder 12 drückt gegen den Handgriff 10 und
schwenkt ihn dabei in eine solche Lage, daß die Klinke 9
die Stirnfläche 13 hintergreift.
Beim Durchladen wird die Handhabe 11 vom Schützen ergriffen
und nach hinten (in der Zeichnung nach rechts) gezogen.
Dabei wird zunächst der Winkelhebel 6 mindestens soweit ge
schwenkt, daß die Klinke 9 von der Stirnfläche 13 frei
kommt. Dann wird der Verschluß 2 mit dem Spannschieber 4
nach hinten geschoben.
Ist der Verschluß 2 in seiner hinteren Lage angelangt, so
wird die Handhabe 11 losgelassen und die Schließfeder 3
schiebt den Verschluß 2 und den Spannschieber 4 nach vorne
(in der Zeichnung nach links). Nach dem Anschlagen des
Spannschiebers 4 an der Rückseite der Büchse 5 schwingt der
Winkelhebel 6 mit der Handhabe 11 nach vorne bzw. mit der
Klinke 9 nach außen (in der Zeichnung nach oben), wobei die
Klinke 9 die Stirnfläche 13 der Büchse 5 haltend hinter
greift. Diese Bewegung wird durch die Wirkung der Druckfe
der 12 unterstützt, die die Klinke 9 dann auch in Eingriff
hält.
Claims (7)
1. Selbstladewaffe mit den folgenden Merkmalen:
- 1. ein in einem Gehäuse (1) zwischen einer vorderen Lage und einer hinteren Lage verschieblich geführter Ver schluß (2),
- 2. eine Schließfeder (3), die den Verschluß (2) nach vor ne belastet,
- 3. ein ebenfalls verschieblich im Gehäuse (1) geführter Spannschieber (4), auf dem sich der Verschluß (2) ab stützt, und der einen vom Gehäuse (1) abstehenden Handgriff (10) aufweist,
- 4. der Handgriff (10) weist eine Klinke (9) auf, die zur Halterung des Spannschiebers (4) federgestützt in formschlüssigen Eingriff mit einer Gehäuseausbildung (5, 13) bringbar und durch Zurückschwenken des Hand griffs (10) beim Rückwärtsschieben des Spannschiebers (4) aus diesem Eingriff lösbar ist, und
- 5. der Handgriff (10) und die Klinke (9) bilden Teile ei nes Winkelhebels (6).
2. Selbstladewaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkelhebel (6) am freien Ende seines ei
nen Schenkels eine Handhabe (11) trägt, am freien Ende
seines anderen Schenkels (8) die Klinke (9) aufweist
und im Bereich seiner winklig aneinander angrenzenden
anderen Enden am Spannschieber (4) gelagert ist.
3. Selbstladewaffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der die Klinke (9) tragende Schenkel (8) län
ger ist als der die Handhabe (11) tragende Schenkel
und sich im wesentlichen in Längsrichtung der Führung
des Spannschiebers (4) erstreckt.
4. Selbstladewaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Schwenkpunkt des Win
kelhebels (6) und der Schwerpunkt des die Klinke (9)
tragenden Schenkels (8) auf der Seite der Mittellinie
der Spannschieberbewegung angeordnet ist, die von der
Handhabe (11) abgewandt ist.
5. Selbstladewaffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Handhabe (11) aus Kunststoff besteht.
6. Selbstladewaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Gehäuseausbildung (5, 13)
von dem Gehäuseteil gebildet ist, das den vorderen
Endanschlag für die Bewegung des Spannschiebers (4)
bildet.
7. Selbstladewaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß am Spannschieber (4) eine
Druckfeder (12) angebracht ist, die sich so auf dem
Handgriff (10) abstützt, daß dessen Klinke (9) federnd
in die Gehäuseausbildung (5, 13) gedrückt wird.
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