DE19544375C1 - Schutzhelm, insbesondere Arbeitsschutzhelm - Google Patents
Schutzhelm, insbesondere ArbeitsschutzhelmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere Arbeits
schutzhelm, mit einer harten Außenschale und einer stoßdämpfen
den, zur Anlage am Kopf des Helmträgers vorgesehenen Innenaus
stattung.
Derartige Schutzhelme müssen einfach und preiswert herstellbar
sein und für den Tragekomfort ein geringes Gewicht aufweisen.
Selbstverständlich müssen sie dabei die ihnen zugedachte Funk
tion erfüllen, nämlich die Verletzungsgefahr bei Unfällen, ins
besondere Arbeitsunfällen, möglichst weitgehend zu verringern.
Bei derartigen Schutzhelmen ist die harte Außenschale aus einem
gespritzten Kunststoff hergestellt und weist eine gewissen Ver
formungselastizität auf, durch die auf die Außenschale wirkende
Stöße aufgenommen werden, ohne auf den Kopf des Helmträgers
übertragen zu werden. Wesentlich ist dabei, daß die harte Außen
schale durch die Innenausstattung mit einem Abstand vom Kopf des
Helmträgers gehalten wird. Die Innenausstattung wird vorzugswei
se durch eine Riemenanordnung gebildet, die meistens aus Kunst
stoff besteht und eine einteilige "Spinne" sein kann.
Da die Innenausstattung von einem in einer etwa horizontalen
Ebene umlaufenden, Sogenannten Kopfband ausgehend an der harten
Außenschale befestigt ist, kann ein solcher Schutzhelm gegen
Seitliche Schläge nur einen reduzierten Schutz bilden. Die beste
Wirksamkeit der Stoßdämpfenden Innenausstattung ergibt Sicht bei
Schlägen auf die Oberseite des Schutzhelms, die allerdings auch
mit Abstand am häufigsten vorkommen und - verursacht durch
herunterfallende Gegenstände - auch die Verletzungsbedrohung mit
der größten, auf den Kopf einwirkenden Energie darstellen.
Es ist daher ein ständiges Bestreben, die Schutzwirkung eines
Schutzhelmes gegenüber großen Krafteinwirkungen von oben sowie
gegen seitlich einwirkende Schläge zu verbessern.
Durch CH 288 146 ist ein Sturzhelm bekannt, dessen Gewölbe aus
einem flexiblen Kunststoff, wie Nylon usw. besteht und zur Er
höhung der Festigkeit beispielsweise mit einem Metallgitter oder
Gewebegitter armiert ist. Da ein derartiger Helm Stöße nicht merk
lich dämpft, ist er an seinem unteren Rand der Helmöffnung mit
einem Wulst aus einem elastischen Material versehen. Der Wulst ist
mit einem wasserundurchlässigen Stoff, z. B. Kunstleder oder Le
der, eingefaßt.
Durch DE-GM 18 37 744 ist ein Helm bekannt, der ebenfalls zur
Stoßdämpfung an seiner Außenseite befestigte luftgefüllte Wulst
polsterungen aufweist. Diese erstrecken sich horizontal um den
Helm herum sowie in der mittleren Scheitelebene von vorn nach hin
ten. Derartige außen am Helm angebrachte stoßdämpfende Mittel sind
an moderneren Schutzhelmen mit einer harten Außenschale nicht mehr
verwendet worden.
Der Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, Verbesserungen
des Schutzhelmes der eingangs erwähnten Art in den genannten Aspekten mit einfachen Mittel
zu bewirken.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß ein
Schutzhelm der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet,
daß die harte Außenschale mit einer Mehrzahl von Durchbrüchen
versehen ist, die durch über die Außenschale nach außen vor
stehendes Polstermaterial verschlossen sind. Die Durchbrüche
sind dabei vorzugsweise so dimensioniert und angeordnet, daß
durch sie eine zusätzliche elastische Verformung der Außen
schale bei einer Krafteinwirkung auf die Oberseite der Außen
schale verursacht wird.
Mit der harten Außenschale eines Schutzhelmes wird üblicherweise
ein möglichst kompletter Schutz des Kopfes angestrebt, so daß
Durchbrüche in der harten Außenschale eine absolut ungewöhnliche
Maßnahme darstellen. Erfindungsgemäß sind diese Durchbrüche in
doppelter Hinsicht ausnutzbar. Einerseits können sie der Verbes
serung der elastischen Verformbarkeit der harten Außenschale bei
Schlageinwirkungen von oben dienen, andererseits können sie zur
Befestigung von Polstermaterial ausgenutzt werden, das durch die
Durchbrüche nach außen vorsteht und so eine zusätzliche dämpfen
de Wirkung gegen seitlich auftreffende Schläge bewirkt.
Die Durchbrüche sind dabei vorzugsweise ringförmig über den
Helmumfang angeordnet, und zwar vorzugsweise in einer im wesent
lichen horizontalen Ebene des bestimmungsgemäß aufgesetzten
Schutzhelms. Die Durchbrüche können sich dabei zweckmäßigerweise
parallel zu einer die Helmöffnung begrenzenden Kante des Schutz
helms erstrecken und vorzugsweise im wesentlichen eine Rechteck
form aufweisen. Auf diese Weise gelingt es sehr effektiv, die
zusätzliche elastische Verformbarkeit der harten Außenschale bei
von oben einwirkenden Schlägen zu realisieren.
Die Durchbrüche haben vorzugsweise eine Höhe von 2 bis 4 cm und
eine Länge von 3 bis 7 cm, wobei die Länge größer ist als die
Höhe. In einem in Versuchen bewährten Ausführungsbeispiel weisen
die Durchbrüche eine Länge von 5 cm und eine Höhe von 3 cm auf.
Das Polstermaterial soll eine möglichst gute stoßdämpfende Wir
kung haben und ist daher vorzugsweise aus einem relativ hart
elastischen Schaumstoff gebildet, der sich schwer verformt und
langsam wieder in seine Ausgangsform zurückstellt. Das Polster
material ragt vorzugsweise zwischen etwa 0,5 und 2,5 cm über die
äußere Oberfläche der harten Außenschale nach außen hervor.
In einer einfach zu fertigenden Ausführungsform ist das Polster
material durch geformte Polsterkörper gebildet, die mit einem
Anlagerand an der Innenseite der Außenschale anliegen und durch
den zugehörigen Durchbruch ragen. Die Polsterkörper werden von
der Helminnenseite aus durch die Durchbrüche hindurchgesteckt
und vorzugsweise von dem Kopfband der Innenausstattung an Ort
und Stelle gehalten. Die Außenseite des Polstermaterials kann
vorzugsweise durch eine tiefgezogene Kunststoffschicht abgedeckt
sein. Diese bewirkt einerseits eine wetterfeste und schmutzab
weisende Abdeckung des Polstermaterials und andererseits einen
verstärkten Schutz gegen in das polstermaterial eindringende
Gegenstände.
In einer anderen Ausführungsform ragen auf der Außenseite zusam
menhängende geformte Polsterkörper durch die Durchbrüche zur
Innenseite der Außenschale. Dabei bilden die Polsterkörper auf
der Außenseite der Außenschale vorzugsweise einen Polsterwulst,
wobei aus Gründen der leichteren Herstellbarkeit die Polsterwül
ste vorzugsweise jeweils einen halben Helmumfang übergreifen.
Besteht im Einsatzfall die (relativ seltene) Gefahr, daß spitze
Gegenstände von der Seite auf den Kopf des Helmträgers einwirken
und ggfs. das Polstermaterial durchdringen können, kann in das
Polstermaterial eine harte Scheibe etwa in der Größe des Durch
bruches eingesetzt sein, wobei die harte Scheibe im wesentlichen
die Schutzeigenschaften wie die harte Außenschale des Schutz
helms hat.
Das Polstermaterial kann in jedem Fall durch Verklebung an der
Außenschale befestigt sein, wobei die Halterung des Polstermate
rials - wie bereits erwähnt - durch das Kopfband der Innenaus
stattung oder dadurch unterstützt werden kann, daß das Polster
material in die Durchbrüche durch elastische Verformung unter
Vorspannung eingesetzt ist. Ggfs. kann das polstermaterial mit
Vorsprüngen in die Durchbrüche eingeschnappt sein.
Das Polstermaterial hat ein Raumgewicht von vorzugsweise etwa
50-100 kg/m³.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Schutzhelms mit Durchbrüchen und angedeutetem,
von außen aufgesetztem Polstermaterial
Fig. 2 einen Horizontalschnitt in der Ebene A-B in Fig.
1 mit zwei Ausführungsformen für das Polstermate
rial bildende geformte Polsterkörper.
Fig. 1 zeigt eine übliche harte Außenschale 1 eines Arbeits
schutzhelmes, die an der Vorderseite zu einem Schirm 2 geformt
ist und etwa in Höhe des Schirms in einer horizontalen Ebene
eine eine Helmöffnung 3 begrenzende Kante 4 aufweist, die hinter
dem Schirm 2 U-förmig nach oben hochgebogen ist.
Die harte Außenschale 1 wird durch eine (nicht dargestellte)
übliche, riemenartige Innenausstattung auf dem Kopf des Helm
trägers mit definiertem Abstand von diesem gehalten.
Parallel zur Kante 4 ist die harte Außenschale 1 mit rechtecki
gen Durchbrüchen 5 versehen, die um den Helmumfang umlaufend
angeordnet sind, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel acht
Durchbrüche 5 symmetrisch zur Längsachse 6 (Fig. 2) der harten
Außenschale 1 vorgesehen sind und die Durchbrüche 5 jeweils eine
Länge von 5 cm und eine Höhe von 3 cm aufweisen.
Fig. 1 verdeutlicht in strichlierter Darstellung, daß die
Durchbrüche 5 durch einen ringförmigen Wulst 7 aus Polstermate
rial abgedeckt sein können.
Fig. 2 verdeutlicht in einer Schnittdarstellung der horizonta
len Ebene A-B, die durch die Mitte der Höhe der Durchbrüche 5
verläuft, daß die Durchbrüche 5 mit verschiedenen Varianten ver
schlossen werden können.
In der unteren Hälfte der Fig. 2 ist ein sich über den halben
Helmumfang erstreckender Wulst 7 mit daran angeformten Polster
körpern 8 dargestellt, die nach radial innen zeigen und deren
Größe der Größe der Durchbrüche 5 angepaßt ist. Wenn die
Polsterkörper 8 durch die Durchbrüche 5 hindurchragen, bildet
der Wulst 7 die in Fig. 1 dargestellte Anordnung eines außen
auf die harte Helmschale 1 aufgesetzten stoßdämpfenden Polsters.
Das Polster weist auf der Außenseite der harten Helmschale 1
vorzugsweise eine Stärke zwischen 0,5 und 2,5 cm auf.
In der oberen Hälfte der Fig. 2 ist für einen Durchbruch 5 ein
einzelner geformter Polsterkörper 9 dargestellt, der von der
Helminnenseite durch den zugehörigen Durchbruch 5 gesteckt wird,
bis er mit einem Anlagerand 10 an der Innenseite der harten Außenschale
1 anliegt. Im montierten Zustand ragt dann der ge
formte Polsterkörper 9 zwischen 0,5 und 2,5 cm nach außen über
die Oberfläche der harten Außenschale 1 hinaus, wie dies ge
strichelt in Fig. 2 für die übrigen Durchbrüche 5 dargestellt
ist.
Die geformten Polsterkörper 9 befinden sich in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel auf dem Helmumfang in Schläfenhöhe, in der
auch ein übliches endloses Kopfband der Innenausstattung um
läuft. Das Kopfband, das regelmäßig ebenfalls eine Höhe von 2
bis 3 cm aufweist, setzt einer den Polsterkörper 9 in das Helm
innere drückenden Kraft einen durch den Kopf des Helmträgers ab
gestützten Widerstand entgegen. Da sich der Polsterformkörper
relativ hartelastisch verformt, wird eine gute stoßdämpfende
Wirkung durch die Polsterkörper 9 erzielt.
Messungen haben ergeben, daß durch die Durchbrüche 5 die
elastische Verformbarkeit der harten Außenschale 1 deutlich ver
bessert worden ist, so daß die von der Innenausstattung und vom
Kopf des Helmträgers auftretenden Restkräfte durch die Durch
brüche deutlich vermindert werden. Gleichzeitig dienen die
Durchbrüche 5 zur Aufnahme der Polsterkörper 9, 10 bzw. 7, 8,
die einen zusätzlichen stoßdämpfenden Schutz gegenüber seitlich
auftreffenden Schlägen bilden.
Claims (17)
1. Schutzhelm, insbesondere Arbeitsschutzhelm, mit einer har
ten Außenschale (1) und einer stoßdämpfenden, zur Anlage am
Kopf des Helmträgers vorgesehenen Innenausstattung, dadurch
gekennzeichnet, daß die harte Außenschale (1) mit einer
Mehrzahl von Durchbrüchen (5) versehen ist, die durch über
die Außenschale (1) nach außen vorstehendes Polstermaterial
(7, 8; 9, 10) verschlossen sind.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchbrüche (5) so dimensioniert und angeordnet sind, daß
durch sie eine zusätzliche elastische Verformung der Außen
schale (1) bei einer Krafteinwirkung auf die Oberseite der
Außenschale (1) verursacht wird.
3. Schutzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchbrüche (5) ringförmig über den Helmumfang an
geordnet sind.
4. Schutzhelm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchbrüche (5) in einer im wesentlichen horizontalen Ebene
des bestimmungsgemäß aufgesetzten Schutzhelms angeordnet
sind.
5. Schutzhelm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchbrüche (5) parallel zu einer die Helmöffnung (3) be
grenzenden Kante des Schutzhelms angeordnet sind.
6. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchbrüche (5) im wesentlichen eine
Rechteckform aufweisen.
7. Schutzhelm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchbrüche eine Höhe von 2 bis 4 cm und eine Länge von 3
bis 7 cm aufweisen, wobei die Länge größer als die Höhe
ist.
8. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polstermaterial (6, 7, 8, 9, 10) ein relativ hartela
stischer Schaumstoff ist.
9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das polstermaterial durch geformte Pol
sterkörper (9) gebildet ist, die mit einem Anlagerand (10)
an der Innenseite der Außenschale (1) anliegen und durch
den zugehörigen Durchbruch (5) ragen.
10. Schutzhelm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenseite des Polsterkörpers (9) durch eine tiefgezogene
Kunststoffschicht abgedeckt ist.
11. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf der Außenseite der Außenschale (1)
zusammenhängende geformte Polsterkörper (8) durch die
Durchbrüche (5) zur Innenseite der Außenschale (1) ragen.
12. Schutzhelm nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polsterkörper (8) auf der Außenseite der Außenschale
(1) einen Polsterwulst (7) bilden.
13. Schutzhelm nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Polsterwülste (7) jeweils einen halben Helmumfang
übergreifen.
14. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polstermaterial (7, 8, 9) zwischen
0,5 und 2,5 cm aus der Außenschale (1) nach außen hervor
ragen.
15. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß in das Polstermaterial (7, 8, 9) eine
harte Scheibe etwa in der Größe des Durchbruches (5) einge
setzt ist.
16. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polstermaterial (7, 8, 9, 10) durch
Verklebung an der Außenschale (1) befestigt ist.
17. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polstermaterial (7, 8, 9, 10) in die
Durchbrüche (5) durch elastische Verformung unter Vorspan
nung eingesetzt ist.
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---|---|---|---|
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- 1995-11-29 DE DE1995144375 patent/DE19544375C1/de not_active Expired - Fee Related
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