DE19542084A1 - Behälter für Sonderabfall- und Gefahrguttransport - Google Patents
Behälter für Sonderabfall- und GefahrguttransportInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter für Sonderabfall- und
Gefahrguttransport mit einem Außenbehälter, der an
seiner Behälteröffnung einen umlaufenden Dichtrand
aufweist und durch einen Deckel mittels
Schließvorrichtungen fest verschließbar ist, und mit
einem im Außenbehälter angeordneten, auswechselbaren
Folieninnenbehälter.
Derartige Behälter dienen zum Transport von Sonderabfall
und Gefahrgut, das beispielsweise in staubförmiger,
rieselfähiger, pastöser oder flüssiger Form und oftmals
auch als Gemisch hiervon vorliegen kann. Wesentliche
Anforderungen an derartige Behälter sind deshalb, daß ein
Austritt des Förderguts aus dem Behälter bei den beim
Transport auftretenden Belastungen vermieden wird. Um
eine Verschmutzung des Außenbehälters und seines Deckels,
insbesondere auch der Dichtflächen zu vermeiden, werden
bei bisher bekannten Behältern für diesen Zweck wird in
den üblicherweise aus Stahl bestehenden Außenbehälter als
Folieninnenbehälter ein Foliensack eingesetzt, der
zugebunden wird. Die Foliensäcke werden an der Außenseite
des Außenbehälters für die Befüllung an Haken eingehängt
und hierbei häufig perforiert. An diesen perforierten
Stellen kann das Transportgut nach dem Verschließen des
Foliensacks teilweise austreten und führt zu einer
Verunreinigung des Außenbehälters, insbesondere auch der
Deckelinnenfläche und der Dichtflächen. Zum einen wird
dadurch ein erheblicher Reinigungsaufwand des
Außenbehälters und des Deckels erforderlich. Zum anderen
lassen sich stark klebende Rückstände nicht immer
vollständig entfernen. Diese führen dazu, daß der nächste
eingebrachte Foliensack an diesen Stellen festklebt und
entweder schon beim Befüllen oder bei den beim Transport
auftretenden Bewegungen zerrissen wird, was wiederum zu
einer starken Verunreinigung des Außenbehälters und des
Deckels führen kann.
Eine Verunreinigung im Dichtungsbereich, insbesondere an
den am Deckel eingelegten Dichtungen, ist besonders
problematisch, weil bei der Reinigung eine Beschädigung
der Dichtung auftreten kann. Dies führt in der Praxis
dazu, daß diese Dichtungen häufig ausgewechselt werden
müssen, oder die Behälter bleiben dauerhaft undicht.
Die erforderliche aufwendige Reinigung der Außenbehälter
und der Deckel macht es erforderlich, aufwendige
Reinigungsanlagen bereitzustellen und größere Mengen von
Reinigungs- und Spülmitteln einzusetzen. Der
Reinigungsvorgang selbst ist mit einem erheblichen
Arbeitsaufwand verbunden und kann bei schädigenden
und/oder gefährlichen Abfällen zu einer
Gesundheitsschädigung des Arbeitspersonals und zu
Umweltschäden führen. Die Reinigungs- und
Spülmittel sind Sondermüll und müssen mit einem
erheblichen Aufwand entsorgt werden. Dabei sind
umfangreiche Umweltschutzauflagen zu erfüllen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter für
Sonderabfall- und Gefahrentransport der eingangs genannten
Gattung so auszubilden, daß eine Verunreinigung des
Außenbehälters und seines Deckels weitestgehend vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird elfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Folieninnenbehälter einen konfektionierten, an die Form
des Dichtrandes angepaßten Umschlagrand aufweist, der auf
dem Dichtrand faltenfrei aufliegt, und daß der Deckel mit
einem aus Folie bestehenden, mindestens die
Deckelunterseite bedeckenden Deckelüberzug versehen ist.
Durch die faltenfreie Auflage des Folieninnenbehälters auf
dem Dichtrand des Außenbehälters wird eine Verunreinigung
dieses Dichtrandes beim Befüllen vermieden. Der an den
Dichtrand angepaßte und über diesen Dichtrand gestülpte
Umschlagrand hält den Folieninnenbehälter beim Befüllen
sicher im Außenbehälter, ohne daß hierfür ein Einhaken an
Befestigungshaken erforderlich ist.
Der Deckelüberzug schützt den Deckel an der
Deckelunterseite und insbesondere im Bereich der üblichen,
umlaufenden Deckeldichtung gegen Verunreinigungen. Da der
Folieninnenbehälter nicht zugebunden wird, entstehen im
oberen Behälterbereich keine Hohlräume zwischen dem
Folieninnenbehälter und dem Außenbehälter, so daß bei den
beim Transport auftretenden Bewegungen keine Gefahr
besteht, daß das Transportgut den Folieninnenbehälter
zerreißt.
Im Bereich zwischen der Deckeldichtung und dem Dichtrand
des Außenbehälters wird der aus Folie bestehende
Deckelüberzug durch die Deckeldichtung fest und elastisch
gegen den auf dem Dichtrand des Außenbehälters liegenden
Umschlagrand gedrückt, so daß ein dichter Verschluß des
Folieninnenbehälters gewährleistet ist. Eine
Verunreinigung des Außenbehälters und insbesondere der
Deckelunterseite und der Dichtflächen ist weitestgehend
ausgeschlossen. Dadurch verringern sich die notwendigen
Reinigungsarbeiten sehr wesentlich. Das Verschließen des
Behälters ist wesentlich vereinfacht, da es ausreicht,
nach dem Befüllen den mit dem Deckelüberzug versehenen
Deckel in herkömmlicher Weise aufzulegen und zu schließen.
Durch die konfektionierte, an die Form des Dichtrandes des
Außenbehälters angepaßte Gestaltung des Umschlagrandes
wird zum einen die faltenfreie Auflage auf dem Dichtrand
gewährleistet; zum anderen erreicht man damit eine
flächige und hohlraumfreie Anlage des Folieninnenbehälters
bis zum oberen Rand des Außenbehälters.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Deckelüberzug als flache Tasche
ausgeführt ist, die an einer Seitenkante offen ist. Dieser
Deckelüberzug kann in einfacher Weise über den
üblicherweise an einer Kante des Außenbehälters
angelenkten Deckel gezogen werden und bedarf keiner
besonderen Festlegung am Deckel.
Der Folieninnenbehälter kann mit dem Umschlagrand
einteilig aus gleichem Folienmaterial ausgeführt sein,
wodurch die Herstellung wesentlich vereinfacht wird. Diese
Ausführungsform wird vorzugsweise gewählt, wenn der
gesamte Folieninnenbehälter aus thermoplastisch
verformbarer Folie besteht.
Wenn wegen der mechanischen, thermischen und/oder
chemischen Anforderungen für den Folienbehälter aber ein
nicht thermoplastisch verformbares Material gewählt wird,
ist es zweckmäßig, den Rumpf des Folieninnenbehälters und
den Umschlagrand aus unterschiedlichem Folienmaterial
herzustellen. Der Umschlagrand ist dann ein an den Rumpf
des Folieninnenbehälters angesetztes Folienformteil. Diese
Ausführung kann sich auch bei Verwendung einheitlichen
Folienmaterials anbieten, wenn es für die Formung des
Umschlagrandes zweckmäßig ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Umschlagrand an zwei gegenüberliegenden Seiten an
einer Schwächungslinie aufreißbar ist. Dadurch kann vor
dem Entleeren des Behälters ein Teil des Umschlagrandes
hochgestülpt und als Schürze über ein Rahmenteil des
Außenbehälters gelegt werden, damit dieses Rahmenteil beim
Ausschütten des Behälters nicht verunreinigt wird.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß der Folieninnenbehälter ein
an die Innenabmessungen des Außenbehälters angepaßtes
Folienformteil ist. Dadurch werden Beschädigungen des
Folieninnenbehälters durch Transportbewegungen
weitestgehend ausgeschlossen, weil zwischen dem
Folieninnenbehälter und dem Außenbehälter keine Hohlräume
bestehen. Der Folieninnenbehälter legt sich durch seine
Paßform auch im leeren Zustand am Außenbehälter locker an
und kann nicht aufgewirbelt werden. Der
Folieninnenbehälter befindet sich zur Befüllung immer in
der richtigen Lage und wird durch das Füllgut glatt
angedrückt, so daß auch bei der Befüllung Beschädigungen
vermieden werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung
dargestellt ist. Es zeigt
Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise einen Behälter für
Sonderabfall- und Gefahrguttransport vor dem Einsetzen des
Folieninnenbehälters und dem Aufbringen des
Deckelüberzugs,
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt durch den
geschlossenen Behälter im Dichtungsbereich und
Fig. 3 einen vereinfachten Schnitt durch den Deckel bei
einer Ausführung mit einem Überdruckventil.
Der in der Zeichnung dargestellte Behälter dient zum
Transport von Sonderabfall und Gefahrgut. Er weist einen
aus Stahl bestehenden Außenbehälter 1 auf, der an seinem
die Behälteröffnung 2 bildenden oberen Rand mit einem
umlaufenden Dichtrand 3 versehen ist. Wie man aus Fig. 2
erkennt, wird der Dichtrand 3 von einem umlaufenden Profil
gebildet.
Ein ebenfalls aus Stahl bestehender Deckel 4 ist an seinem
einen Rand 5 am Außenbehälter 1 aufklappbar angelenkt. An
der Außenseite des Dichtrandes 3 angeordnete
Schließvorrichtungen 6 sind dazu bestimmt, mit am Rand des
Deckels 4 vorstehenden Schließhaken 7 verbunden zu werden,
um den Deckel 4 im geschlossenen Zustand gegen den
Dichtrand 3 des Außenbehälters 1 zu spannen. Dabei liegt
eine am Rand des Deckels 4 an der Deckelunterseite
umlaufende Dichtung 8 am Dichtrand 3 an.
Ein aus Kunststoffolie hergestellte Folieninnenbehälter 9
ist an die Innenabmessungen des Außenbehälters 1 angepaßt.
Der auswechselbare Folieninnenbehälter liegt somit glatt
und ohne Hohlraumbildung an den Innenwänden des
Außenbehälters 1 an.
Am oberen Rand des Folieninnenbehälters 9 ist ein
konfektionierter Umschlagrand 10 vorgesehen, der an die
Form des Dichtrandes 3 angepaßt ist. Wie man aus Fig. 2
erkennt, liegt der Umschlagrand 10 faltenfrei auf dem
Dichtrand 3 des Außenbehälters 1 auf, wenn der
Folieninnenbehälter 9 in den Außenbehälter 1 eingesetzt
ist. Der äußere Rand 10a des Umschlagrandes 10 hängt an
der Außenseite des Dichtrandes 3 herab.
Der Deckel 4 ist mit einem aus Folie bestehenden
Deckelüberzug 11 versehen, der nach Art einer flachen
Tasche ausgeführt ist, die mindestens an einer Seitenkante
11a offen ist. Diese einseitig offene, flache Tasche wird
in der in Fig. 1 mit einem Pfeil angedeuteten Weise über
den Deckel 4 gezogen und bedeckt die Oberseite und die
Unterseite des Deckels 4.
Wenn der Deckel 4 auf den Dichtrand 3 des Außenbehälters 1
aufgelegt und mittels der (in Fig. 2 mit strichpunktierten
Linien nur angedeuteten) Schließvorrichtungen 6
festgespannt ist, drückt die Dichtung 8 des Deckels 4 den
Deckelüberzug 11 gegen den auf den Dichtrand 3 faltenfrei
aufliegenden Umschlagrand 10, so daß ein dichter Verschluß
des Folieninnenbehälters 9 sichergestellt ist.
Nach dem Öffnen und Entleeren des Behälters können der
Folieninnenbehälter 9 und der Deckelüberzug 11 abgenommen
werden. Der Außenbehälter 1 und insbesondere der Deckel 4
bleiben damit weitgehend frei von Verunreinigungen, so daß
Reinigungsarbeiten nicht oder nur in sehr geringem Umfang
erforderlich sind.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen der
Folieninnenbehälter 9 und sein Umschlagrand 10 einteilig
aus dem gleichen Folienmaterial. Da die Auswahl des
Folienmaterials in einem weiten Bereich an die
mechanischen, thermischen und/oder chemischen
Anforderungen des jeweiligen Einsatzfalles angepaßt werden
können, kann es insbesondere bei hochtemperaturbeständigen
Folien zweckmäßig sein, den Umschlagrand 10 aus einem
anderen, thermisch verformbaren Folienmaterial
auszuführen.
Wie in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet ist,
kann der Umschlagrand 10 an zwei gegenüberliegenden Seiten
an einer Schwächungslinie 12 aufreißbar ausgeführt sein.
Dadurch kann ein Teil des Umschlagrandes 10 vor dem
Entleeren hochgeklappt und als Schürze über ein
benachbartes Rahmenteil gelegt werden, um dessen
Verunreinigung beim Entleeren zu vermeiden.
Wenn in dem Deckel 4 ein Überdruckventil 4a vorgesehen ist
(Fig. 3), kann in der an der Deckelunterseite anliegenden
Folie des Deckelüberzugs eine Aussparung vorgesehen
werden, die den freien Zugang zum Überdruckventil
ermöglicht. Diese Aussparung kann auf der dem Deckel
zugekehrten Seite durch eine einseitig befestigte Fahne 13
überdeckt sein, die zwar einen Durchtritt von Gas
ermöglicht, jedoch eine Verschmutzung der Deckelunterseite
auch an dieser Stelle verhindert.
Vorzugsweise ist die Fahne 13 gegenüber dem
Überdruckventil 4a versetzt, damit der auf die Fahne 13
wirkende Druck den Einlaß des Überdruckventils 4a nicht
verschließen kann.
Claims (7)
1. Behälter für Sonderabfall- und Gefahrguttransport mit
einem Außenbehälter, der an seiner Behälteröffnung einen
umlaufenden Dichtrand aufweist und durch einen Deckel
mittels Schließvorrichtungen fest verschließbar ist, und
mit einem im Außenbehälter angeordneten, auswechselbaren
Folieninnenbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der
Folieninnenbehälter (9) einen konfektionierten, an die
Form des Dichtrandes (3) angepaßten Umschlagrand (10)
aufweist, der auf dem Dichtrand (3) faltenfrei aufliegt,
und daß der Dichtrand (4) mit einem aus Folie bestehenden,
mindestens die Deckelunterseite bedeckenden Deckelüberzug
(11) versehen ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckelüberzug (11) als flache Tasche ausgeführt ist,
die an einer Seitenkante (11a) offen ist.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Folieninnenbehälter (9) mit dem Umschlagrand (10)
einteilig aus gleichem Folienmaterial ausgeführt ist.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Umschlagrand (10) ein an den Rumpf des
Folieninnenbehälters (9) angesetztes Folienformteil ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rumpf des Folieninnenbehälters (9) und der
Umschlagrand (10) aus unterschiedlichem Folienmaterial
bestehen.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Umschlagrand (10) an zwei gegenüberliegenden Seiten an
einer Schwächungslinie (12) aufreißbar ist.
7. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Folieninnenbehälter (9) ein an die Innenabmessungen
des Außenbehälters (1) angepaßtes Folienformteil ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BISCHOF UND KLEIN GMBH & CO., 49525 LENGERICH, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: POETZSCH, HOLGER, 64297 DARMSTADT, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |