DE19539213A1 - Vorrichtung zum Überführen von Drahtkammbindungen - Google Patents
Vorrichtung zum Überführen von DrahtkammbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen einer
Drahtkammbindung aus einer ersten in eine zweite Position mit
einer ersten, die Drahtkammbindung für die Überführung bereit
haltenden Station, einer zweiten, die Drahtkammbindung aufneh
menden Station, einer die erste und die zweite Station verbin
denden Förderstrecke und Überführungsmitteln zum queraxialen
Bewegen der Drahtkammbindung aus der ersten Station über die
Förderstrecke in die zweite Station.
Das Verbinden von zu Stapeln aufgeschichteten Blättern aus Papier
oder dergleichen, die an einem Rand entlang perforiert sind,
zu Heften oder Blöcken durch Einsetzen von Drahtkammbindungen
ist seit langem bekannt. Hierzu wird aus einem endlosen Draht
zunächst ein endloser Drahtkamm gebildet, der C-förmig geformt
wird. Von diesem C-förmig geformten Drahtkamm werden für jeden
zu bindenden Blattstapel ein oder mehrere Drahtkammabschnitte,
sogenannte Drahtkammbindungen, abgeschnitten. Bei einer derar
tigen Vorrichtung nach dem Stand der Technik wird jede Draht
kammbindung auf einen mit einem Magneten versehenen Halter
geschoben und dann durch Schwenken des Halters um eine parallel
zu ihrer Längsachse verlaufende Schwenkachse in eine Bindesta
tion geschwenkt. Dort wird die Drahtkammbindung mittels einer
Zange in die Perforierung des Blattstapels eingeführt und ge
schlossen (DE 24 03 154 C3). Jeder Blattstapel kann mit einer
einzigen Drahtkammbindung passender Länge oder - bei der soge
nannten Skip-Bindung - mit mehreren beabstandeten kürzeren
Drahtkammbindungen gebunden werden (DE 31 41 686 C2). Die C-för
migen Drahtkammbindungen können auch zunächst an Tragleisten
oder Tragbändern aufgereiht und so zu Matten zusammengefaßt
werden. In dieser Form können sie gelagert und transportiert
werden, um später ihrer Verwendung zum Binden von Blattstapeln
zugeführt zu werden (GB-PS 987 117, GB 2 257 070 A).
In vielen Fällen ist es erforderlich, die Drahtkammbindungen
nach dem Abschneiden vom endlosen Drahtkamm in eine für die
gewünschte weitere Verarbeitung geeignete Lage und Ausrichtung
zu bringen. Gemäß der DE 24 03 154 C3 geschieht dies mittels
eines Schwenkarms, der die Drahtkammbindungen nacheinander auf
einer Kreisbahn entlang bewegt und dabei um 90° schwenkt. Das
erfordert größeren konstruktiven Aufwand und Bauraum in der
Maschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Vorrich
tung der eingangs beschriebenen Art anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß der För
derstrecke Mittel zum Ändern der Winkellage der Drahtkammbin
dung bezüglich ihrer Längsachse während ihrer Bewegung aus der
ersten in die zweite Station zugeordnet sind. Auf diese Weise
erfolgt die benötigte Ausrichtung der Drahtkammbindungen bezüg
lich ihrer Achse schon beim queraxialen Fördern auf der Förder
strecke. Das kann mit einfachen Mitteln wirksam durchgeführt
werden.
Weitere Fortführungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 enthalten. Dabei
betrifft Anspruch 2 eine besonders bevorzugte Ausbildung der
Förderstrecke als im wesentlichen geradlinige Gleitbahn, über
welche die Drahtkammbindung queraxial geschoben wird. Die An
sprüche 3 bis 5 geben die Merkmale einer erfinderischen Fort
führung der Erfindung an, mit denen die Veränderung der Winkel
lage der Drahtkammbindungen während ihrer Bewegung entlang der
Förderstrecke gemäß der Erfindung bewerkstelligt wird. Eine
besonders bevorzugte Variante besteht in den durch die Merkmale
des Anspruchs 4 gekennzeichneten Maßnahmen. Hiernach wird ein
fach mit Hilfe eines Magnetfeldes eine Rückhaltekraft auf die
Drahtkammbindungen ausgeübt, die zusammen mit der Schubwirkung
des Schiebers das für die Drehung erforderliche Kippmoment an
der Drahtkammbindung bewirkt. Für nichtmagnetische Drahtkammbin
dungen sind die Maßnahmen nach dem Anspruch 5 vorgesehen. Die
Merkmale der Ansprüche 6 und 7 betreffen Maßnahmen zum Begren
zen der Kippbewegung der Drahtkammbindungen in der Förderstrecke,
die sicherstellen, daß die Drahtkammbindungen tatsächlich die
vorgesehene Winkelorientierung erreichen und einhalten.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß von einem C-förmigen
Drahtkamm abgetrennte Drahtkammbindungen ohne großen Aufwand
bezüglich ihrer Achse in eine neue Winkelposition gekippt wer
den. Das geschieht im engen Bereich einer ohnehin erforderli
chen Förderstrecke, so daß die Änderung der Winkelposition kei
nen zusätzlichen Bauraum in der Maschine beansprucht. Die für
die Änderung der Winkelposition eingesetzten Mittel sind einfach
und kostengünstig und dabei weitgehend verschleiß- und wartungs
frei. Besonders einfach und wirksam ist die Vorrichtung für
Drahtkammbindungen aus ferromagnetischem Draht zu verwenden,
weil dabei die Kippbewegung allein durch das Feld eines oder
mehrerer Magneten bewirkt wird. Aber auch unmagnetische Draht
kammbindungen können gemäß der Erfindung auf ähnlich einfache
Weise beim Quertransport in eine neue Winkelposition gekippt
werden.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Drahtkammbindung
und
Fig. 2 bis 5 ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Er
findung in verschiedenen Arbeitspositionen.
In Fig. 1 ist eine typische Drahtkammbindung 1 perspektivisch
dargestellt. Es handelt sich dabei um einen Abschnitt vorgege
bener Länge eines C-förmig gebogenen Drahtkammes. Die Drahtkamm
bindung weist an ihrer offenen Seite einander gegenüberliegend
Spitzen 2 und Stege 3 auf. Mit 4 ist der Rücken der Drahtkamm
bindung bezeichnet.
Zum Binden eines Blattstapels werden die Spitzen 2 mittels
einer Zange in entsprechende Perforationen der Blätter einge
führt, dann wird die Bindung geschlossen. Dieser Vorgang ist
bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der
Erfindung in einer schematischen Vorderansicht. Diese Vorrich
tung weist auf einem Gestell 6 eine erste Station 7 auf, in
welcher die Drahtkammbindungen 1 nacheinander für die Weiterver
arbeitung bereitgehalten werden. Diese erste Station 7 kann
eine Schneidstation sein, in welche ein C-förmig gebogener
Drahtkamm längsaxial vorgeschoben wird, von dem nacheinander
die als Drahtkammbindung 1 vorgesehenen Abschnitte abgetrennt
werden. Dieses längsaxiale Fördern des Drahtkammes erfolgt
mittels eines Förderers 8, der an seiner Oberfläche Klammern 9
zum positionsgerechten Halten des Drahtkammes bzw. der abge
trennten Drahtkammbindungen 1 aufweist. Unter dem Förderer 8
ist ein Magnet 11 angeordnet, der Schwingungen des Drahtkammes
bzw. der Drahtkammbindungen 1 verhindert.
Eine Förderstrecke 12 verbindet die erste Station 7 mit einer
zweiten Station 13. Sie wird von einer Gleitbahn 14 mit aufge
setzten, in Förderrichtung verlaufenden Führungsleisten 16
gebildet. Unterhalb der Gleitbahn 14 ist ein Magnet 17 angeord
net. Quer zur Förderrichtung können nebeneinander auch mehrere
solche Magneten 17 vorgesehen sein. Das Magnetfeld erstreckt
sich in die Bewegungsbahn der Drahtkammbindung 1 entlang der
Gleitbahn hinein. Die Gleitbahn ist hierzu für das Magnetfeld
durchlässig. Ein Schieber 18 ist in Richtung eines Doppelpfei
les 19 in Förderrichtung parallel zur Gleitbahn 14 verschiebbar
angeordnet, um in der ersten Station 7 bereitgestellte Draht
kammbindungen 1 über die Gleitbahn 14 zur zweiten Station 13 zu
bewegen.
In der Förderstrecke 12 schließt sich an die Gleitbahn 14 die
Vorderseite eines Stößels 21 an, die auf der Höhe der Gleitbahn
liegt und mit den Führungsleisten 16 fluchtende Führungsleisten
22 trägt. Der Stößel 21 ist in Pfeilrichtung 23 senkrecht zur
Förderstrecke 12 bewegbar angeordnet.
Ein Endanschlag 24 ist aus einer vorgeschobenen ersten Position
P₁ (vgl. Fig. 3) synchron mit dem die Drahtkammbindung auf der
Gleitbahn bewegenden Schieber 18 in eine zurückgezogene zweite
Position P₂ (vgl. Fig. 2) und zurück entsprechend einem Pfeil
26 verfahrbar. Die zweite Position P₂ des Anschlags 24 definiert
gleichzeitig das Ende der Förderstrecke 12 in Förderrichtung.
Im Betrieb wird ein C-förmig gebogener Drahtkamm mittels des
Förderers 8 längsaxial in die erste Station 7 vorgeschoben, wo
ein Drahtkammabschnitt vorgegebener Länge von dem Drahtkamm
abgetrennt wird. Dabei befindet sich der Schieber 18 in seiner
zurückgezogenen Position und kann im Stegbereich 3 an der Draht
kammbindung anliegen. Der Anschlag 24 befindet sich in der
zurückgezogenen Position P₂ und die Oberfläche des Stößels 21
schließt mit der Gleitfläche fluchtend ab. Während nun die
bereitgestellte Drahtkammbindung 1 vom Schieber 18 in Pfeilrich
tung 19 nach links auf die Gleitbahn 14 der Förderstrecke 12
geschoben wird, wobei ihre seitliche Ausrichtung durch die Füh
rungsleisten 16 gewährleistet bleibt, bewegt sich der Anschlag
24 in Pfeilrichtung 26 nach rechts in seine erste Position P₁.
Sobald die Drahtkammbindung 1 unter der Schubwirkung des Schie
bers 18 den Magneten 17 erreicht, übt dessen Magnetfeld eine
Rückhaltekraft auf die Drahtkammbindung aus, was unter der Wir
kung der Schubkraft des Schiebers 18 zu einem Kippmoment führt,
das eine Drehung der Drahtkammbindung in Richtung des Pfeiles
27 in Fig. 3 bewirkt. Unter der Wirkung des Kippmomentes wird
der Rücken 4 der Drahtkammbindung 1 von der Gleitfläche abgeho
ben, so daß sich die offene Seite der Drahtkammbindung entgegen
dem Uhrzeigersinn zum Anschlag 24 hin verschwenkt. Zwei Winkel
positionen W₁ und W₂ dieses Schwenkvorganges sind in der Fig. 3
schematisch gezeigt. Dabei ist zu erkennen, daß unter der rück
haltenden Wirkung des Magnetfeldes des Magneten 17 auf die
spitze Seite der Drahtkammbindung 1 ihr Rücken 4 von der Gleit
fläche 14 abgehoben wird, so daß die Drahtkammbindung 1 gewis
sermaßen auf ihrer spitzen Seite abrollt und ihre offene Seite
gegen den Anschlag 24 wendet. Diese Kippbewegung endet in dem
Moment, in dem sowohl die Spitze als auch der Steg der Draht
kammbindung 1 an dem Anschlag 24 anliegen. Dies ist die Position
W₂ in Fig. 3. Nun bewegen sich der Schieber 18 und der Anschlag
24 synchron in Pfeilrichtung 26 bzw. 19 nach links, wobei sie
die Drahtkammbindung 1 in ihrer Position W₂ zwischen sich fest
halten. Dies ist in Fig. 4 dargestellt. In Fig. 5 hat der An
schlag 24 seine zurückgezogene zweite Position P₂ erreicht, und
der Schieber 18 ist bereits in seine Ausgangsposition zurückge
kehrt, um der nächsten Drahtkammbindung in der ersten Station 7
Platz zu machen. Aus der zweiten Station 13 hat der Stößel 21
die Drahtkammbindung 1 an dem Anschlag 24 entlang in Pfeilrich
tung 23 nach oben in Richtung auf die nächste Bearbeitungssta
tion verschoben. Dabei kann, was in der Zeichnung nicht darge
stellt, aber üblich ist, die Drahtkammbindung 1 an eine Zange
zum Einführen in die Perforation eines Papierstapels übergeben
werden oder sie kann an einen Träger zum Bilden von Matten für
die Bevorratung von vorbereiteten Drahtkammbindungen aufgereiht
werden.
Sofern die Drahtkammbindung nicht aus magnetischem Material
besteht, kann anstelle eines Magneten 17 in der Förderstrecke
die Reibung der Gleitbahn 14 partiell erhöht werden, wodurch
ebenfalls eine Rückhaltekraft auf die Drahtkammbindung bewirkt
werden kann, welche zu einer Drehung in der Drahtkammbindung im
beschriebenen Sinne führt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Überführen einer Drahtkammbindung aus
einer ersten in eine zweite Position mit einer ersten, die
Drahtkammbindung für die Überführung bereithaltenden Station,
einer zweiten, die Drahtkammbindung aufnehmenden Station, einer
die erste und die zweite Station verbindenden Förderstrecke und
Überführungsmitteln zum queraxialen Bewegen der Drahtkammbin
dung aus der ersten Station über die Förderstrecke in die zwei
te Station, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderstrecke (12)
Mittel (17) zum Ändern der Winkellage der Drahtkammbindung (1)
bezüglich ihrer Längsachse während ihrer Bewegung aus der
ersten (7) in die zweite Station (13) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Abschnitt der Förderstrecke (12) als Gleitbahn
(14) ausgebildet ist und daß die Überführungsmittel einen
Schieber (18) aufweisen, welcher die Drahtkammbindung (1) queraxial
entlang der Gleitbahn verschiebt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitbahn (14) als Mittel zum Ändern der Winkellage der
Drahtkammbindung einen Streckenabschnitt mit Mitteln (17) zum
Ausüben einer einseitigen Rückhaltekraft auf die Drahtkamm
bindung (1) aufweist, welche zusammen mit der die Drahtkammbin
dung über die Gleitbahn (14) bewegenden Kraft des Schiebers
(18) ein die Winkellage der Drahtkammbindung veränderndes Kipp
moment bewirkt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zum Erzeugen einer Rückhaltekraft
ein unterhalb der Gleitbahn zur Bewegungsbahn der Drahtkammbindung (1)
ausgerichteter Magnet (17) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (14) als Mittel zum Ändern
der Winkellage der Drahtkammbindung einen Streckenabschnitt
erhöhter Reibung aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein entlang der Förderstrecke (12) bewegba
rer, die Kippbewegung der Drahtkammbindung (1) begrenzender
Anschlag (24) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag (24) aus einer vorgeschobenen ersten Position P₁,
in welcher er die Kippbewegung der Drahtkammbindung (1) been
det, im wesentlichen synchron mit dem die Drahtkammbindung auf
der Gleitbahn (14) bewegenden Schieber (18) in eine zurückgezo
gene zweite Position (P₂) bewegbar ist, in welcher die um ihre
Achse gekippte Drahtkammbindung (1) an einen weiteren Förderer
(21) übergeben wird.
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