DE195316C - - Google Patents

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DE195316C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L9/00Treating solid fuels to improve their combustion
    • C10L9/08Treating solid fuels to improve their combustion by heat treatments, e.g. calcining

Description

KAISERLICHES /ΜΓΜ&ί
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-Λ* 195316-' KLASSE 10 α. GRUPPE
THOMAS PARKER in LONDON.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Dezember 1906 ab.
Gegenstand der Erfindung bildet ein einfaches Verfahren, um aus rohen bituminösen Kohlen einen rauchlosen, jedoch leicht brennenden bzw. sich entzündenden Brennstoff von höherer Heizkraft herzustellen, welcher obendrein den Vorzug großer, ihn zur Weiterbeförderung geeignet machender Härte besitzt. ■'■■-·■· v> v
Das Verfahren bietet im wesentlichen den
ίο Vorteil, daß sämtliche wertvollen Nebenerzeugnisse, welche man bei der Kokerei erhält, ebenfalls gewonnen werden, und daß auch die leuchtenden, in der bituminösen Kohle enthaltenen Gase, welche bei der Verbrennung des rohen Brennstoffes stark an der Rauchbildung beteiligt sind, voll verwertet werden, während die nichtleuchtenden, leichteren Kohlenwasserstoffe in dem Brennstoffe verbleiben und den Heizwert sowie die Brennbarkeit des Brennstoffes, welcher in erster Linie für Heizzwecke hergestellt werden soll, erhöhen. Der nach dem neuen Verfahren hergestellte Brennstoff hat bei ausreichender Porosität eine bedeutend größere Härte, wie der bei der bekannten Verkokung hergestellte oder als Nebenerzeugnis in der Leuchtgasdarstellung gewonnene Koks und besitzt diesen gegenüber wegen seines Gehaltes an hochwertigen , wasserstoffreichen Gasen einen bedeutend höheren Heizwert und viel leichtere Brennbarkeit. Die große Härte des neuen Brennstoffes verhindert das z. B. bei Gaskoks sehr leichte Abbröckeln und Abfärben. Der Brennstoff ist daher für die Verwendung in menschlichen Wohnungen und auf offenen Herden besonders geeignet. Wegen seines hohen Gehaltes an nichtrauchenden, leicht brennenden Gasen und seiner sonstigen Eigenschaften ist er auch besonders für die Herstellung von Generatorgas und Motorgas geeignet.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, wenn man bituminöse Kohlen oder stark backende Fettkohlen längere Zeit in einer für diesen Zweck geeigneten Retorte, Muffel o. dgl. bei einer gewissen Temperatur, welche bei Versuchen mit gewissen englischen Kohlen dieser Art etwa 4300 betragen hat, erhitzt, der Brennstoff gewissermaßen schmilzt bzw. zusammensintert und dabei seinen Gehalt an Wasser, Teer, Ammoniak und leuchtenden Gasen abgibt. Wird die trockene Destillation unter diesen Bedingungen an einem bestimmten Zeitpunkte unterbrochen, so erhält man nach der Abkühlung einen stark zusammengesinterten, trotz ausreichender Porosität noch sehr harten Brennstoff. Erhitzt man dagegen den Brennstoff weiter auf höhere Temperatur, wie dies in der Kokerei und der Leuchtgasdarstellung der Fall ist, so gibt der bereits hart gewordene Brennstoff auch die darin enthaltenen nichtleuchtenden, wasserstoffreichen Gase ab, der Brennstoff wird, da er nicht mehr in dem Maße, wie das Gas entweicht, zusammensintern kann, porig und bröckelig. In dem Maße, wie die Gase entweichen, wird auch sein Heizwert und die Entflammbarkeit geringer. Er verliert die
12. Auflage, aasgegeben am 25-Maiigog.)
beiden Eigenschaften, welche den Brennstoff besonders für die Verwendung für Hausbrand und zum Brennen auf gewöhnlichen Rosten und offenen Herden geeignet machen, nämlieh die Härte bzw. die bequeme Transportfähigkeit und leichte Brennbarkeit bzw. den höheren Heizwert.
Gemäß vorliegender Erfindung wird die Destillation, welche bei etwa 430° längere
iü Zeit vor sich gegangen ist, in dem Zeitpunkt unterbrochen, wo die Entwickelung der leuchtenden Gase aufhört und nur nichtleuchtende Gase zu entweichen beginnen. Diese Ausführung der Destillation bei einer gleichbleibenden mäßigen Temperatur in einem geschlossenen Räume macht es leicht, den Destillationsvorgang durch Einleiten von Wasserdampf ganz plötzlich zu unterbrechen. Hat man auf diese Weise die Destillation unterbrochen und die Temperatur herabgesetzt, so kann man den nach dem neuen Verfahren hergestellten Brennstoff in einem besonderen Gefäße, indem man die Luft wiederum durch Zuleitung von etwas Wasserdampf ausschließt, zur vollkommenen Erkaltung bringen. Man erhält einen Brennstoff, welcher, ohne dabei stark zu bröckeln, sich in Stücke teilen läßt, und dessen Bruchflächen sich von denjenigen des Hüttenkokses insbesondere durch ihre schwarze Farbe und die bedeutend kleineren Poren unterscheiden, während der Hüttenkoks und insbesondere der Gaskoks bekanntlich beim Brechen wegen seiner großen Porosität und Bröckligkeit viel Bruch gibt und eine mehr silbergraue Farbe aufweist.
Die Dauer des Verfahrens nach vorliegender Erfindung und die Temperatur, bei welcher es durchgeführt wird, kann naturgemäß bei den Kohlen verschiedener Herkunft verschieden sein; diese Temperatur läßt sich jedoch sehr leicht durch vergleichende Versuche selbst in kleinerem Maßstabe nach den oben gegebenen Merkmalen feststellen.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren unterscheidet sich wesentlich von dem in dem D. R. P. 135305 beschriebenen Verfahren, welches in der Hauptsache bezweckt, aus Gaskohlen die wässerigen und teerartigen, den Heizwert der Kohle herabsetzenden und bei der Leuchtgasdarstellung das Leuchtgas verunreinigenden Bestandteile abzuscheiden und ein Zwischenerzeugnis zu erzielen, welches hauptsächlich zur Darstellung eines reinen Leuchtgases dienen soll.
Gemäß Patentschrift 135305 wird der Destillationsvorgang nur bis zu derjenigen Temperatur ausgeführt, bei welcher sich die Teerdämpfe zu entwickeln aufhören und die leuchtenden Kohlenwasserstoffgase sich zu entwickeln beginnen, während nach dem neuen Verfahren der Destillationsvorgang bei derjenigen Temperatur ausgeführt wird, bei welcher die Entwickelung der leuchtenden Kohlenwasserstoffgase aufhört und die der nichtleuchtenden Gase beginnt. Erst durch letzteres Verfahren wird ein Brennstoff erzielt, welcher tatsächlich ohne Rauchentwickelung verbrennt, während selbst in der Patentschrift 135305 zugegeben wird, daß bei der Verwendung des nach dieser Patentschrift hergestellten Zwischenerzeugnisses als Brennstoff eine schnell vorübergehende Rauchentwickelung stattfindet. Es ist jedoch durch Versuche festgestellt worden, daß diese Rauchentwickelung bei der Verwendung eines derartigen Stoffes zu Heizzwecken allerdings eine spontane, sehr plötzlich auftretende, aber durchaus keine schwache, sondern sogar eine sehr starke Rauchentwickelung ist. Daß die Entwickelung der leuchtenden Kohlenwasserstoffgase eine plötzliche ist, ergibt sich allerdings auch aus dem Vergleich des neuen Verfahrens mit dem der Patentschrift 135305, da der Temperaturunterschied zwischen Beginn der Entwickelung der rauchenden Gase und der Beendigung dieser Periode ein verhältnismäßig geringer ist (etwa 150 bis 2000 C).
Bei der praktischen Ausübung des Verfahrens ist es naturgemäß vorteilhaft, die Kohle derart zur Wärmequelle zu lagern, daß die ganze Kohlenmenge gleichmäßig erhitzt wird; ist dies nämlich nicht der Fall, wird vielmehr die Kohle zur Destillation in Haufen geschichtet, so sind zu der Zeit, wo das Innere des Kohlenhaufens auf die nötige Temperatur erhitzt worden ist, die an der Oberfläche liegenden Teile bereits zersetzt.
Gegen Ende der Destillation wird in die Retorte Dampf eingelassen, um die Temperatur am Schluß etwas herunterzubringen und den Brennstoff von Schwefel zu befreien. Der Brennstoff wird aus der Retorte herausgezogen, sobald die Entwickelung von Leuchtgas aufhört.
Abgelöscht wird er vor oder nach dem Ausziehen aus der Retorte. Es ist aber zu empfehlen, den Brennstoff erst in einen Behälter abzuziehen, in dem er nicht mehr der Einwirkung der Hitze ausgesetzt ist, und ihn in diesem verschlossenen Behälter dann durch Einleiten von Dampf abzulöschen; um eine Wiederentzündung zu vermeiden.
Bei dem oben geschilderten Verfahren erhält man einen harten Brennstoff, der ohne jede weitere Behandlung verwendungsfähig ist und bei der Verbrennung auf offenem Rost eine stärkere Hitze als gewöhnliche Kohle entwickelt, länger brennt und keinen Rauch entwickelt.
Das Verfahren bietet auch noch den besonderen Vorzug, daß man in den Nebenerzeugnissen den gesamten Stickstoff erhält,
welcher hauptsächlich mit den leuchtenden Kohlenwasserstoffen überdestilliert.

Claims (1)

  1. Patent-AnSPEucH :
    Verfahren zur Herstellung eines rauchlos verbrennenden, harten Brennstoffes durch trockene Destillation bituminöser Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle bis zu einer Temperatur, bei welcher alle wässerigen, teerartigen Bestandteile sowie die leuchtenden (schweren) Kohlenwasserstoffgase entweichen, in Muffeln, Retorten o. dgl. erhitzt wird, und daß in dem Augenblicke, wo die Entwickelung der leuchtenden Gase aufhört, die Destillation, und zwar zweckmäßig durch Zuleiten von Wasserdampf, unterbrochen wird.
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