DE19530279A1 - Befestigungselement zum Verbinden eines Polsterbezugs mit einem Polster - Google Patents

Befestigungselement zum Verbinden eines Polsterbezugs mit einem Polster

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Description

Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement zum Verbinden eines Polsterbezugs, insbesondere eines Sitzbezugs von Fahrzeugsitzen, mit einem im Polster gehaltenen Einlegeteil, einen das Befestigungselement enthaltenden Polsterbezug und ein Verfahren zum Herstellen des Polsterbezugs.
Rückenlehnen, Sitzflächen und dgl. von Fahrzeugsitzen werden zunehmend mit Schaumteilen aus Polyurethan (PUR) gepolstert und anschließend mit Bezügen aus Stoff, Leder oder dgl. überzogen. Zur Herstellung der Schaumteile wird flüssiges Polyurethan in eine Form eingespritzt, die anschließend geschlossen und beheizt wird, so daß das Polyurethan auf­ schäumt und das Schaumteil die gewünschte Form erhält. Damit an dem Sitz bzw. dem Schaumteil die Bezüge befestigt werden können, sind in dem Schaumteil sogenannte Einlege- oder Garnierdrähte oder auch Kunststoffprofilleisten aus Schaum­ stoff eingeschäumt, an denen entsprechende in den Bezügen vorgesehene Drähte über aufklemmbare Ringe oder dgl. befestig­ bar sind. Die Garnierdrähte werden vor dem Einbringen des flüssigen Polyurethans in die Form eingelegt und über Magnete und Haltestifte an den entsprechenden Stellen in der Form gehalten, damit sie beim Einspritzen und Aufschäumen des Polyurethans nicht verschoben werden. Die Garnierdrähte werden dabei vollständig in das Schaumteil eingeschäumt, wobei lediglich an den Haltepunkten Freiräume verbleiben, die einen Zugang zu den Drähten zum anschließenden Befestigen der Bezüge ermöglichen. Die hierfür verwendeten Befestigungsteile, die die Verbindung zwischen dem im Polster gehaltenen Einlegeteil und korrespondierenden Halteelementen auf der Innenseite des Polsterbezugs herstellen, sind bspw. ringähnliche Teile, die manuell mit den Einlegeteilen im Polster verbunden werden müssen. Diese Arbeit ist relativ mühsam, zeitaufwendig und daher teuer.
Ein weiteres Problem besteht in der zerstörungsfreien Demontage, d. h. dem Abziehen des Polsterbezugs von dem Polster, wenn der Bezug erneuert werden soll oder wenn eine Entsorgung des Sitzes und damit eine Trennung in sortenreine Bestandteile erforderlich ist. Auch hier haben bekannte Befestigungselemente aus Metallbügeln oder dgl. zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, da entweder der Bezugsstoff oder das Polsterteil beschädigt wurden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Befestigungselement zu schaffen, das schneller und rationeller an den im Polster gehaltenen Einlegeteilen anbringbar ist und das eine schnelle Montage und zerstörungsfreie Demontage des Polsterbezugs am Polster ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Befestigungselement zwei das Einlegeteil klammerartig umgreifende Bügelteile aufweist, die einen zur Oberseite des Polsters weisenden Montage- und Demontagezugang für Halteelemente des Polsterbezugs aufweisen. Der Grund­ gedanke der Erfindung besteht somit in der zweiteiligen Ausführung des Befestigungselements aus zwei Bügelteilen, die sich in ihrer Formgebung so ergänzen, daß sie fest zu einem klammerartigen Gebilde zusammenfügbar sind, welches einerseits das im Polster gehaltene Einlegeteil fest umschließt und andererseits einen ösenähnlichen Raum mit einer zum Polsterbe­ zug weisenden Montage- und Demontageöffnung bildet, der zum Einhängen oder Einknüpfen des Polsterbezugsstoffs leicht zugänglich ist und auch eine zerstörungsfreie Trennung zwischen Polster-Schaumteil und Bezugsstoff erlaubt. Die Halteelemente des Polsterbezugs können von oben durch den Montage- und Demontagezugang in das Befestigungselement eingeführt und über die Bügelteile gehalten werden, so daß ein automatischer Bezug des Polster-Schaumteils mit dem Bezugs­ stoff ermöglicht wird.
Der Einfachheit halber ist dabei der Montage- und Demontage­ zugang zwischen oberen Bereichen der beiden Bügelteile ausgebildet, so daß er bei einer Zuführung des Bezugsstoffs von oben leicht zugänglich ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Bügelteil zumindest teilweise hakenförmig ausgebildet, wobei der höchste Punkt der Innenfläche des Hakens oberhalb des zwischen den oberen Bereichen der Bügelteile gebildeten Montage- und Demontagezugangs liegt. Dadurch kann das Halteelement des Polsterbezugs nach Durchtreten des Montage­ zugangs auch bei einer Zugbeanspruchung zuverlässig in dem Hakenabschnitt des zweiten Bügelteils gehalten werden.
Zweckmäßigerweise sind dabei das hakenförmige Ende des zweiten Bügelteils und der obere Endabschnitt des ersten Bügelteils elastisch derart gegeneinander gedrückt, daß der Montage- und Demontagezugang in unbeaufschlagtem Zustand verschlossen ist, so daß das Halteelement nach Durchtreten des Montagezugangs nicht mehr aus dem Befestigungselement herausrutschen kann.
Der Montage- und Demontagezugang wird erfindungsgemäß zwischen einer Stirnseite des hakenförmigen Elements des zweiten Bügelteils und dem oberen Abschnitt des ersten Bügelteils gebildet, wobei sich das erste Bügelteil über die Stirnseite des hakenförmigen Endes des zweiten Bügelteils hinaus erstreckt, so daß zwischen der Außenseite des hakenförmigen Endabschnitts des zweiten Bügelteils und dem oberen End­ abschnitt des ersten Bügelteils ein zentrierender Einführungs­ abschnitt gebildet wird. Dadurch muß das Halteelement des Polsterbezugs nicht ganz exakt auf den Montagezugang zugeführt werden, sondern wird über den Einführungsabschnitt selbsttätig in diesen hineingeführt.
Ein Herausrutschen des Halteelements aus dem Befestigungs­ element wird zuverlässig dadurch verhindert, daß die Stirnsei­ te des hakenförmigen Endabschnitts derart angeschrägt ist, daß sie bei geschlossenem Montage- und Demontagezugang im wesentlichen plan am ersten Bügelteil anliegt, so daß kein Freiraum für den Angriff des Halteelements entsteht, sondern dieses immer zum höchsten Punkt des hakenförmigen Endes des zweiten Bügelteils geführt wird.
Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das zweite Bügelteil in seinem oberen Endabschnitt S- förmig ausgebildet und steht bei geschlossenem Montage- und Demontagezugang mit einem hakenförmigen Endabschnitt des ersten Bügelteils in Eingriff. Hierdurch wird eine noch zuverlässigere Verriegelung der Bügelteile gewährleistet und auch bei größerer auf den Polsterbezug wirkenden Zugkraft ein versehentliches Herausrutschen des Halteelements verhindert.
Um das Einführen des Halteelements in das Befestigungselement zu erleichtern, ist hierbei an der Außenseite des hakenförmigen Endbereichs des zweiten Bügelteils ein Führungsvorsprung vorgesehen, so daß auch hier ein zentrierender Einführungs­ abschnitt gebildet wird.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist zwischen den Bügelteilen ein Verbindungsabschnitt zur kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung der Bügelteile vorgesehen, durch den eine einfache, automatisierbare Anbringung des Be­ festigungselements an den im Polster gehaltenen Einlegeteilen ermöglicht wird. Hierzu kann bspw. jeweils ein Roboterarm vorgesehen sein, dem jeweils eine Sorte von Bügelteilen sukzessiv zugeführt wird und der so beidseitig des im Polster gehaltenen Einlegeteils positioniert wird, daß danach eine feste Verklammerung der beiden Bügelteile zu dem erfindungs­ gemäßen Befestigungsteil unter klammerartiger Umfassung oder Durchdringung des Einlegeteils vorgenommen wird.
Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt einstückig mit dem ersten Bügelteil ausgebildet und greift in eine Montageöffnung an dem zweiten Bügelteil ein, so daß die beiden Bügelteile einfach zusammengesteckt werden können.
Weisen der Verbindungsabschnitt und die Montageöffnung hierbei einen unrunden Querschnitt auf, so kann eine Verdrehung der beiden Bügelteile gegeneinander zuverlässig verhindert werden.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Stirnabschnitt des Verbindungsabschnitts als Widerhaken ausgebildet, der beim Einführen in die Montageöffnung des zweiten Bügelteils leicht zusammengedrückt wird und sich nach deren Durchtreten wieder elastisch aufspreizt. Durch diese formschlüssige Verbindung der beiden Bügelteile wird ein versehentliches Trennen derselben zuverlässig verhindert.
Erfindungsgemäß ist dabei in dem Verbindungsabschnitt angrenzend an den Stirnabschnitt eine umlaufende Nut ausge­ bildet, deren Breite etwa der Dicke des zweiten Bügelteils entspricht. Indem das zweite Bügelteil in der Nut des Verbindungsabschnitts gehalten wird, kann somit die Position der beiden Bügelteile relativ zueinander exakt festgelegt werden.
Zusätzlich oder alternativ kann der Verbindungsabschnitt des ersten Bügelteils mit dem zweiten Bügelteil aber auch vernietet, verklebt oder verschweißt sein.
In Ausgestaltung der Erfindung weist wenigstens eines der Bügelteile an seiner zum anderen Bügelteil weisenden Innensei­ te einen Vorsprung auf, über den das Bügelteil an dem im Polster gehaltenen Einlegeteil angreift, so daß die Position des Befestigungselements relativ zu dem Einlegeteil festgelegt ist.
Wird hierbei die Form des Vorsprungs an die Form des Ein­ legeteils angepaßt, kann gewährleistet werden, daß der Montage- und Demontagezugang immer zur Oberseite des Polsters hin weist und ein Verdrehen aus dieser Position ausgeschlossen ist.
Eine besonders einfache Realisierung des Befestigungselements besteht in seiner Herstellung aus einem Kunstoff-Flachprofil. Damit lassen sich die Elastizitätsanforderungen an die beiden Bügelteile zur Ermöglichung des elastischen Einschnappens des im Bezug gehaltenen Halteelements in ein Befestigungselement und gleichzeitig die Stabilitätsanforderungen beim Gebrauch erfüllen. Solche Kunststoffteile können als Spritzgußteile kostengünstig und einfach hergestellt werden.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Polsterelement, insbesondere für Fahrzeugsitze, das aus einem Polster, in dem ein Einlegeteil gehalten ist, welches wenigstens ein Be­ festigungselement aufweist, und einem Polsterbezug besteht, in dem Halteelemente zum Einführen in das Befestigungselement vorgesehen sind.
Hierbei kann das Einlegeteil ein herkömmlicher Garnierdraht oder eine Kunststoffprofilleiste, bspw. aus extrudiertem Schaumstoff sein.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement eine Profilleiste mit einer Aussparung, die an ihrer dem Polsterbezug abgewandten Seite durch einen Stab­ abschnitt oder dgl. für die Einführung in den Montage- und Demontagezugang des Befestigungselements begrenzt wird. Die Profilleiste kann mit dem Stababschnitt durch den Montage­ zugang in das Befestigungselement eingeführt werden, wobei das hakenförmige zweite Bügelteil (oder beide Bügelteile) durch die Aussparung hindurchgreift und dadurch das Halteelement an dem Befestigungselement verriegelt.
Die Profilleiste kann erfindungsgemäß auf einfache Weise hergestellt werden, indem sie von einem endlosen Extruderband auf die gewünschte Länge abgelängt wird und die Aussparung an den erforderlichen Stellen ausgestanzt wird.
Anschließend kann die Profilleiste mit dem Polsterbezug vernäht oder auf andere Weise, bspw. durch Aufpressen und Verkrallen befestigt werden.
Das Befestigungselement wird erfindungsgemäß an dem Ein­ legeteil gehalten, indem der Verbindungsabschnitt zwischen den Bügelteilen unter dem Einlegeteil und die oberen Abschnitte der Bügelteile und ggf. die Vorsprünge oberhalb des Ein­ legeteils angeordnet sind.
Ist das Einlegeteil als Profilleiste aus Schaumstoff oder dgl. ausgeführt, kann der Verbindungsabschnitt zwischen den Bügelteilen auch durch die Kunststoffprofilleiste hindurch­ geführt sein. Auf diese Weise wird gleichzeitig auch die Position des Befestigungselements relativ zu dem Einlegeteil genau festgelegt.
Das Polsterelement wird bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dadurch hergestellt, daß der Polsterbezug mit den Halteelementen in einer oberen Formhälfte einer Montage­ form gehalten wird, daß das Polster mit Einlegeteilen und Befestigungselementen in einer unteren Formhälfte der Montageform gehalten wird, und daß die obere Formhälfte auf die untere Formhälfte zubewegt wird, bis die Halteelemente durch den Montagezugang in die Befestigungselemente eingeführt und über die Bügelteile in den Befestigungselementen verrie­ gelt werden. Hierdurch wird das automatische Beziehen von Polsterfahrzeugsitzen mit Bezügen aus Stoff, Leder und dgl. ermöglicht, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Explosionsdarstellung zur Ver­ anschaulichung der Funktion des Befestigungs­ elements als Verbindungsteil zwischen Polsterbezug und Polster,
Fig. 2 einen schematischen Teilschnitt durch das Be­ festigungselement in montiertem Zustand an einem in dem Polster gehaltenen Garnierdraht,
Fig. 3 eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 2, wobei das Einlegeteil eine Kunststoffprofilleiste ist und
Fig. 4 eine perspektivische Teildarstellung der Verbindung zwischen Polsterbezug und einem als Kunststoff­ profilleiste ausgeführten Einlegeteil.
Ein in den Fig. 1 bis 3 dargestelltes Befestigungselement 1, das zur Befestigung von Bezügen an bspw. als Auflage für Rückenlehnen oder dgl. von Fahrzeugsitzen verwendeten Polstern eingesetzt wird, besteht aus einem ersten Bügelteil 10 und einem zweiten Bügelteil 20, die derart miteinander verbindbar sind, daß ihre einander zugewandten Innenseiten einen ösenartigen Raum R bilden, in den über einen Montage- und Demontagezugang M ein an einem Polsterbezug 40 angebrachtes Halteelement 41 einführbar sind.
Die Bügelteile 10, 20 bestehen jeweils aus einem flachen Grundkörper mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt und sind bspw. durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt. Hierbei besteht das erste Bügelteil 10 bspw. aus Delrin 500 T und das zweite Bügelteil 20 aus POM, da hierdurch bei ausreichender Stabilität die gewünschte Elastizität erreichbar ist.
In seinem unteren Abschnitt 10B weist das erste Bügelteil 10 einen zapfenähnlichen Verbindungsabschnitt 11 auf, dessen Stirnabschnitt 11A in eine in einem unteren Abschnitt 20B des zweiten Bügelteils 20 ausgebildete Montageöffnung 21 einführ­ bar ist. Beim Einführen in die Montageöffnung 21 wird der Stirnabschnitt 11A leicht zusammengedrückt und spreizt sich nach Durchtreten der Montageöffnung 21 wieder elastisch auf, so daß die beiden Bügelteile 10, 20 aneinander verriegelt sind. An dem Stirnabschnitt 11A des Verbindungsabschnitt 11 schließt sich eine umlaufende Nut 11B an, deren Breite etwa der Dicke des zweiten Bügelteils 20 entspricht, so daß das zweite Bügelteil 20 axial auf dem Verbindungsabschnitt 11 des ersten Bügelteils 10 fixiert ist. Der Verbindungsabschnitt 11 und die Montageöffnung 21 weisen einen einander entsprechenden unrunden Querschnitt auf, so daß ein Verdrehen der Bügelteile 10, 20 relativ zueinander verhindert wird. Dies wird durch die zackenförmige Ausgestaltung der an dem zweiten Bügelteil 20 anliegenden Rückseite des Stirnabschnitts 11A des Verbindungs­ abschnitts 11 unterstützt. Zusätzlich zu oder anstelle der formschlüssigen Verbindung kann der Verbindungsabschnitt 11 des ersten Bügelteils 10 auch mit dem zweiten Bügelteil 20 vernietet, verklebt oder verschweißt sein.
In seinem oberen Bereich 20A ist das zweite Bügelteil 20 hakenförmig ausgebildet und liegt mit einer Stirnfläche S elastisch an dem oberen Abschnitt 10A des ersten Bügelteils 10 an, wobei die Stirnfläche S derart abgeschrägt ist, daß sie plan an dem oberen Abschnitt 10A des ersten Bügelteils 10 anliegt. Hierbei ist der obere Abschnitt 10A des ersten Bügelteils 10 etwas, bspw. um einen Winkel α von 10 bis 15°, von der Mittelebene X-X des Befestigungselements 1 weggebogen und bildet zusammen mit der Außenseite des hakenförmigen oberen Abschnitts 20A des zweiten Bügelteils 20 einen Einführungsabschnitt E zum Einführen der Halteelemente 41 des Polsterbezugs 40 in den Montage- und Demontagezugang M (vgl. Fig. 2). Der höchste Punkt P der Innenfläche des hakenförmigen oberen Abschnitts 20A des zweiten Bügelteils 20 liegt hierbei oberhalb der Anlagefläche der Stirnfläche S an dem ersten Bügelteil 10 und damit des Montage- und Demontagezugangs M. Hierdurch wird gewährleistet, daß ein einmal in den ösen­ ähnlichen Raum R zwischen den beiden Bügelteilen 10, 20 eingeführtes Halteelement 41 des Polsterbezugs 40 bei einer äußeren Zugbelastung sich automatisch in Richtung des höchsten Punktes P dieser Aufnahmeöse R bewegt und durch die Zugbean­ spruchung keine unbeabsichtigte Öffnung des Befestigungs­ elements 1 erfolgt. Diese ist vielmehr nur dann möglich, wenn die beiden im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Bügelteile 10 und 20 von außen auseinandergebogen werden, so daß der Montage- und Demontagezugang M freigegeben wird.
An der Innenseite der ersten und zweiten Bügelteile 10, 20 sind Vorsprünge 12, 22 ausgebildet, die an einem in einem Polster 30 eingeschäumten Einlegeteil 31 angreifen und die gemeinsam mit dem Verbindungsabschnitt 11 die Position des Befestigungselements 1 relativ zu dem Einlegeteil 31 festle­ gen. Auch hierdurch wird wie durch den unrunden Querschnitt des Verbindungsabschnitts 11 ein Verdrehen der Bügelteile 10, 20 relativ zueinander verhindert. Hierbei können die Vor­ sprünge 12, 22 entsprechend der Form des Einlegeteils 31 ausgebildet sein.
Die Anbringung des Befestigungselements 1 an dem in dem Polster 30 eingeschäumten Einlegeteil 31 ist in Fig. 1 dargestellt. Zunächst werden, wie durch die Pfeile A1 und A2 angedeutet, die beiden Bügelteile 10 und 20 von oben beidseits des Einlegeteils 31 in einen um das Einlegeteil 31 freigelas­ senen Freiraum 32 eingeführt, und anschließend zusammen­ gedrückt, bis der Stirnabschnitt 11A des Verbindungsabschnitts 11 die Montageöffnung 21 des zweiten Bügelteils 20 durchtritt und beide Bügelteile 10, 20 aneinander verriegelt werden. Die Montage des Befestigungselements 1 kann dabei bspw. über einen Roboter erfolgen, der über zwei Arme verfügt, denen jeweils ein erstes bzw. zweites Bügelteil 10, 20 zugeführt wird. Die richtige Positionierung der Bügelteile 10, 20 relativ zuein­ ander und zu dem Einlegeteil 31 kann über geeignete Tast- und Sensoreinrichtungen ermöglicht werden.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist das Einlegeteil ein Garnierdraht 31A, der beim Zusammenführen der beiden Bügelteile 10 und 20 zwischen dem Verbindungs­ abschnitt 11 und den Vorsprüngen 12 und 22 aufgenommen wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist das Einlegeteil eine Profilleiste 31B, bspw. aus über ein Trägerprofil verstärktem Schaumstoff (PUR), durch die der Verbindungsabschnitt 11 hindurchgeführt ist. Dies kann entweder durch eine in der Profilleiste 31B ausgebildete Durchtrittsöffnung 33 oder vorzugsweise durch Durchdrücken des spitz zulaufenden Stirnabschnitts 11A durch die aus weichem Schaumstoff bestehende Profilleiste 31B erfolgen. Statt der Profilleiste 31A können auch sonstige Verankerungsstücke in das Polster 30 eingeschäumt sein, die bspw. laschenähnliche Ansätze oder Schlaufen für die Durchführung des Verbindungs­ abschnitts 11 aufweisen.
Nach Anbringen des Befestigungselements 1 an dem Einlegeteil 31 in dem Polster 30 kann das Halteelement 41 des Polsterbe­ zugs 40 von oben in den selbstzentrierenden Einführungs­ abschnitt E eingelegt werden und in den ösenähnlichen Innenraum R des Befestigungselements 1 eingedrückt werden, wie dies durch den Pfeil B in Fig. 1 dargestellt ist. Hierbei werden die oberen Abschnitte 10A und 20A der beiden Bügelteile 10 und 20 elastisch auseinandergedrückt, bis das Halteelement 41 den Montagezugang M durchtreten hat, und schnappen anschließend wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Infolge des selbstzentrierenden Einführungseffekts kann auch dieser Verarbeitungsschritt automatisiert oder teilautomatisiert werden.
Eine Demontage des Halteelements 41 von dem Befestigungs­ element 11 bspw. zum Neubezug des Sitzes kann durch manuelles Wegbiegen des zweiten Bügelteils 20 und anschließendes Herausnehmen des Halteelements 41 durch den Demontagezugang M erfolgen. Das Hakenelement 41 kann hierbei entlang der Innenseite des ersten Bügelteils 10 nach oben abgezogen werden.
Bei der in Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsform des Befestigungselements 1′ ist der obere Abschnitt 20A′ des zweiten Bügelteils 20′ S-förmig ausgebildet und steht mit dem ebenfalls hakenförmig ausgebildeten oberen Abschnitt 10A′ des ersten Bügelteils 10′ in Eingriff. Hierdurch wird eine zuverlässige Verriegelung der oberen Bügelabschnitte 10A′ und 20A′ gewährleistet. Das zweite Bügelteil 20′ weist an seiner Außenfläche einen Führungsvorsprung 23 auf, der zusammen mit den Außenflächen des oberen Abschnitts 10A′ des ersten Bügelteils 10′ den selbstzentrierenden Einführungsabschnitt E bildet. Zur Demontage des Halteelements 41 aus dem Be­ festigungselement 1′ werden die beiden Bügelteile 10′ und 20′ auseinandergezogen und das Halteelement 41 kann durch den dann frei werdenden Demontagezugang M herausgenommen werden.
Während in den Fig. 1 bis 3 das Halteelement als ein in an Schlaufen 42 des Polsterbezugs 40 angeordneter Stab 41A ausgebildet ist, ist in Fig. 4 eine Profilleiste 41B als Halteelement dargestellt. Die Profilleiste 41B wird bspw. als endloses Extruderband hergestellt, das je nach Bedarf für den einzelnen Sitz abgelängt wird. In die Profilleiste 41B sind Aussparungen 42 eingestanzt, in die die oberen Abschnitte 10A, 20A der ersten und zweiten Bügelteile 10, 20 eingreifen können. Die Aussparung 42 wird durch einen Stababschnitt 43 begrenzt, der in dem ösenförmigen Innenraum R des Befesti­ gungselements 1′ eingeführt wird. Die Profilleiste 41B ist mit dem Polsterbezug 40 vernäht oder auf andere Weise, bspw. durch Aufpressen und verkrallen verbunden. Selbstverständlich können die oben beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsformen der Befestigungselemente 1, Einlegeteile 31 und Halteelemente 41 beliebig miteinander kombiniert werden.
Die Verbindung des Polsterbezugs 40 mit dem Polster 30 erfolgt bspw. dadurch, daß der Polsterbezug 40 mit den Halteelementen 41 in eine obere Formhälfte einer nicht dargestellten ggf. an die Polsterkontur angepaßten Montageform und das Polster 30 mit den Einlegeteilen 31 und Befestigungselemente 1 in eine untere Formhälfte der Montageform eingelegt wird, und daß anschließend die beiden Formhälften aufeinanderzu bewegt werden, bis die Halteelemente 41 durch den Montagezugang M in die Befestigungselemente 1 eingeführt und darin über die Bügelteile 10, 20 verriegelt werden.
Mit der Erfindung wird somit ein erster Schritt in Richtung einer automatisierten Bezugstechnologie gegangen, wobei die Bezüge maschinell auf die Polster aufgebracht werden können. Die Einführung der Halteelemente 41 in die Befestigungs­ elemente 1 erfolgt einfach über den selbstzentrierenden Einführungsabschnitt E, wobei eine zuverlässige Verbindung über die Aufnahme des Halteelements 41 in dem hakenförmigen Endabschnitt 20A des zweiten Bügelteils 20 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
1, 1′ Befestigungselement
10, 10′ erstes Bügelteil
10A, 10A′ oberer Abschnitt
10B, 10B′ unterer Abschnitt
11 Verbindungsabschnitt
11A Stirnabschnitt
11B Nut
12 Vorsprung
20, 20′ zweites Bügelteil
20A, 20A′ oberer Abschnitt
20B, 20B′ unterer Abschnitt
21 Montageöffnung
22 Vorsprung
23 Führungsvorsprung
30 Polster
31 Einlegeteil
31A Garnierdraht
31B Profilleiste
32 Freiraum
33 Durchtrittsöffnung
40 Polsterbezug
41 Halteelement
41A Stab
41B Profilleiste
42 Aussparung
43 Stababschnitt
E Einführungsabschnitt
M Montage- und Demontagezugang
P höchster Punkt
R ösenartiger Raum
S Stirnfläche

Claims (29)

1. Befestigungselement zum verbinden eines Polsterbezugs (40), insbesondere des Sitzbezugs eines Fahrzeugsitzes, mit einem im Polster (30) gehaltenen Einlegeteil (31), gekenn­ zeichnet durch zwei das Einlegeteil (31) klammerartig umgreifende Bügelteile (10, 20), die einen zur Oberseite des Polsters (30) weisenden Montage- und Demontagezugang (M) für Halteelemente (41) des Polsterbezugs (40) aufweisen.
2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Montage- und Demontagezugang (M) zwischen oberen Abschnitten (10A, 20A) der beiden Bügelteile (10, 20) ausgebildet ist.
3. Befestigungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bügelteil (20) zumindest teilweise hakenförmig ausgebildet ist, wobei der höchste Punkt (P) der Innenfläche des Hakens oberhalb des zwischen den oberen Bereichen (10A, 20A) der Bügelteile (10, 20) gebildeten Montage- und Demontagezugangs (M) liegt.
4. Befestigungselement nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das hakenförmige Ende (20A) des zweiten Bügelteils (20) und der obere Abschnitt (10A) des ersten Bügelteils (10) elastisch derart gegeneinander gedrückt sind, daß der Montage- und Demontagezugang (M) in unbeaufschlagtem Zustand verschlossen ist.
5. Befestigungselement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Montage- und Demontagezugang (M) zwischen einer Stirnseite (S) des hakenförmigen Endes des zweiten Bügelteils (20A) und dem oberen Bereich (10A) des ersten Bügelteils (10) gebildet ist.
6. Befestigungselement nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das erste Bügelteil (10) sich über die Stirnsei­ te (S) des hakenförmigen Endes des zweiten Bügelteils (20) hinaus erstreckt, so daß zwischen der Außenseite des hakenför­ migen Endabschnitts (20A) des zweiten Bügelteils (20) und dem oberen Abschnitt (10A) des ersten Bügelteils (10) ein zentrierender Einführungsabschnitt (E) gebildet wird.
7. Befestigungselement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite (S) des hakenförmigen Abschnitts (20A) derart angeschrägt ist, daß sie bei ge­ schlossenem Montage- und Demontagezugang (M) im wesentlichen plan am ersten Bügelteil (10) anliegt.
8. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bügelteil (20′) in seinem oberen Abschnitt (20A′) S-förmig ausgebildet ist und bei geschlossenem Montage- und Demontagezugang (M) mit einem hakenförmigen Endabschnitt (10A′) des ersten Bügelteils (10′) in Eingriff steht.
9. Befestigungselement nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf der Außenseite des hakenförmigen End­ abschnitts (20A′) des zweiten Bügelteils (20′) ein Führungs­ vorsprung (23) vorgesehen ist.
10. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Bügelteilen (10, 20) ein Verbindungsabschnitt (11) zur kraft- und/oder form­ schlüssigen Verbindung der Bügelteile (10, 20) vorgesehen ist.
11. Befestigungselement nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) einstückig mit dem ersten Bügelteil (10) ausgebildet ist und in eine Montageöff­ nung (21) an dem zweiten Bügelteil (20) eingreift.
12. Befestigungselement nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) und die Montageöffnung (21) im unteren Bereich (10B, 20B) des ersten bzw. zweiten Bügelteils (10, 20) ausgebildet sind.
13. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) und die Montageöffnung (21) einen unrunden Querschnitt aufweisen.
14. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirnabschnitt (11A) des Verbindungsabschnitts (11) als Widerhaken ausgebildet ist, der beim Einführen in die Montageöffnung (21) des zweiten Bügelteils (20) leicht zusammengedrückt wird und sich nach deren Durchtreten wieder elastisch aufspreizt.
15. Befestigungselement nach Anspruch 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Stirnabschnitt (11A) des Verbindungs­ abschnitts (11) auf seiner Rückseite zackenförmig ausgebildet ist.
16. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verbindungsabschnitt (11) angrenzend an den Stirnabschnitt (11A) eine umlaufende Nut (11B) ausgebildet ist, deren Breite etwa der Dicke des zweiten Bügelteils (20) entspricht.
17. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) des ersten Bügelteils (10) mit dem zweiten Bügelteil (20) vernietet, verklebt oder verschweißt ist.
18. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Bügelteile (10, 20) an seiner zum anderen Bügelteil (20, 10) weisenden Innenseite einen Vorsprung (12, 22) aufweist, über den das Bügelteil (10, 20) an dem im Polster (30) gehaltenen Ein­ legeteil (31) angreift.
19. Befestigungselement nach Anspruch 18, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Form des Vorsprungs (12, 22) an die Form des Einlegeteils (31) angepaßt ist.
20. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelteile (10, 20) aus einem Kunststoff-Flachprofil gebildet sind.
21. Polsterelement, insbesondere für Fahrzeugsitze, bestehend aus einem Polster (30) in dem ein Einlegeteil (31) gehalten ist, an welchem wenigstens ein Befestigungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20 angreift, und einem Polsterbezug (40), in dem Halteelemente (41) zum Einführen in die Be­ festigungselemente (1) vorgesehen sind.
22. Polsterelement nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlegeteil ein Garnierdraht (31A) ist.
23. Polsterelement nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlegeteil eine Profilleiste (31B), bspw. aus extrudiertem Schaumstoff ist.
24. Polsterelement nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (41) eine Profilleiste (41B) mit einer Aussparung (42) ist, die an ihrer dem Polsterbezug (40) abgewandten Seite durch einen Stababschnitt (43) oder dgl. für die Einführung in den Montage- und Demontagezugang (M) des Befestigungselements (1) begrenzt wird.
25. Polsterelement nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (41B) ein Extruderband ist, aus dem die Aussparung (42) ausgestanzt ist.
26. Polsterelement nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (41B) mit dem Polsterbe­ zug (40) vernäht ist.
27. Polsterelement nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) zwischen den Bügelteilen (10, 20) unter dem Einlegeteil (31) und die oberen Abschnitte (10A, 20A) der Bügelteile (10, 20) und ggf. die Vorsprünge (12, 22) oberhalb des Einlegeteils (31) angeordnet sind.
28. Polsterelement nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (11) zwischen den Bügelteilen (10, 20) durch die Profilleiste (31B) hindurchgeführt ist.
29. Verfahren zur Herstellung eines Polsterelements nach einem der Ansprüche 21 bis 28, bei dem der Polsterbezug (40) mit den Halteelementen (41) in einer oberen Formhälfte einer Montageform gehalten wird, bei dem das Polster (30) mit Einlegeteilen (31) und Befestigungselementen (1) in einer unteren Formhälfte der Montageform gehalten wird, und bei dem die obere Formhälfte auf die untere Formhälfte zubewegt wird, bis die Halteelemente (41) durch den Montagezugang (M) in die Befestigungselemente (1) eingeführt und über die Bügelteile (10, 20) in den Befestigungselementen (1) verriegelt werden.
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