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Die
Erfindung betrifft einen Koffer, dessen Umfangswände durch eine auf deren Außenflächen haftende,
gemeinsame Außenkaschierung
miteinander verbunden sind, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bisher
wurden derartige Koffer, insbesondere aus Aluminiumprofilschienen
mit dazwischen eingesetzten Umfangswänden und Boden- und Deckelplatten
gebildete Koffer, so hergestellt, dass man Schmalseiten der Umfangswände mit
Gehrungsschnitten versah, dass auf die flach aneinander gelegten
Umfangswände
mit ihren Außenflächen ein Band
aus Außenkaschierungsmaterial
klebte, so dass die Spitzkanten der Gehrungsschnitte benachbarter
Umfangswände
einander berührten.
Dann wurden die an der Außenkaschierung
haftenden Umfangswände
zum Ring geschlossen und in eine U-Nut einer der Boden- bzw. Deckelplatte
einfassenden Aluprofilschiene gesteckt und dort verstemmt. Nach
Anbringung der Beschläge
wurde in einem letzten Arbeitsgang eine separate Innenverkleidung
angebracht.
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Der
Fertigungsaufwand für
diesen Koffer war erheblich.
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Aus
der
DE 23 32 356 A1 ist
ein Koffer gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 bekannt, dessen Kanten keine Profilschienen aufweisen,
sondern ausgeklinkte Eckstücke.
Die
DE 41 15 588 C2 zeigt überlappende
Seitenwände
eines Koffers. Die
DE
88 11 817 U1 zeigt einen Koffer, dessen Wände durch innen
abgeschrägte
und im Querschnitt komplizierte Winkelprofilschienen verbunden sind.
Die Abschrägungen
reduzieren das Koffervolumen. An den Kofferecken sind die Schienen
durch gesonderte Kunststoff-Formteile verbunden.
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Die
DE 70 28 787 U1 zeigt
einen Koffer, dessen Wände
durch Winkelprofilschienen verbunden sind. Die Konstruktion an den
Kofferecken ist dort nicht offenbart.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Koffer der eingangs genannten
Art mit besser genutztem Volumen und einfacherem Kantenprofil anzugeben,
das ohne zusätzliches
Eckverbindungsstück
auskommt.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein gattungsgemäßer Koffer
mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 angegeben.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Koffers sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Koffer,
dessen Umfangswände
durch eine auf deren Außenflächen haftende
gemeinsame Außenkaschierung
miteinander verbunden sind, ist so ausgeführt, dass die Außenflächen einander
benachbarter Umfangswände
auf der Außenkaschierung
mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, welcher der Materialstärke einer Umfangswand
entspricht.
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Durch
diese Maßnahme
kann man Umfangswandplatten verwenden, deren Stirnseiten zur Ebene der
Umfangswand im Winkel von 90° geschnitten sind.
Hierdurch kann man in der Serienfertigung eine Vielzahl von Umfangswänden im
Stapelschnitt auf einmal schneiden, wobei sich der Fertigungsaufwand noch
weiter verringert, wenn man von vornherein innenkaschiertes Plattenmaterial
verwendet und man nicht nachträglich
Innenverkleidung in den Koffer einpassen muss. Ein weiterer Vorteil
ist, dass sich 90°-Schnitte
sehr viel einfacher mit großer
Präzision herstellen
lassen als Gehrungsschnitte. Bei ungenauem Gehrungsschnitt steht
beim fertigen Koffer eine spitze Kante des einen Gehrungsschnitts
der einen Umfangswand über
die der anderen vor, so dass die um die Kante laufende Außenkaschierung
von innen heraus geschwächt
wird und bisher ein gewisser Produktionsausschuss unvermeidbar war.
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Die
Profilschienen sind an Eckbereichen zwischen zwei Umfangswänden von
ihrer zur Boden- bzw. Deckelplatte weisenden Seite V-förmig eingeschnitten,
so dass an den kofferaußenseitigen
Bereichen der Profilschienen jeweils ein Steg verbleibt. Somit lassen
sich die Profilschienen rahmenartig im Kreis schließen, wobei
die Stege die einzelnen Rahmenschenkel miteinander verbinden.
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Eine
besonders stoßunempfindliche
Bodenprofilschiene mit gutem Aussehen erhält man dadurch, dass man die
kofferaußenseitigen
Profilschenkel der U-förmigen
Nut für
die Bodenplatte mit dem kofferaußenseitigen Profilschenkel
der U-förmigen Nut
für die
Umfangswände
durch einen von diesen Profilschenkeln schräg abstehenden Kantenprofilabschnitt
verbindet. Insbesondere im Eckbereich zwischen zwei Umfangswänden stehen
die Kanten nur wenig nach außen
vor und vermindern die Verletzungsgefahr im Vergleich insbesondere
zu solchen bekannten Bodenprofilschienen, bei denen die beiden kofferaußenseitigen
Profilschenkel durch eine 90°-Rundung
ineinander übergehen.
Weiter erspart man sich zusätzliche,
unschöne
Eckbeschläge,
die solche Kanten verdecken. Die Deckelprofilschiene kann analog
geformt sein.
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Die Übergangskanten
zwischen den kofferaußenseitigen
Profilschenkeln und dem schrägen Kantenprofilabschnitt
liegen in jeweiligen durch die kofferinnenseitigen Profilschenkel
gebildeten Bleichen wodurch sich eine das Koffervolumen beeinträchtigende
Abschrägung
wie bei der
DE 88 11
817 U1 erübrigt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Koffer
liegt bevorzugt die Stirnfläche
der einen Umfangswand an der Innenfläche der benachbarten Umfangswand
an und stützt
sich dort ab.
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Die
Längsenden
der Außenkaschierung
können
beide auf einer einzigen Umfangswand von den Kofferkanten entfernt
angebracht sein, bevorzugt im Bereich eines Deckelscharniers, wo
der Stoß optisch nicht
stört.
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Die
Umfangswände
können
bodenseitig in der U-Nut der eine Bodenplatte einfassenden Bodenprofilschiene
eingeklebt sein. Ein deckelseitiger Oberrand der miteinander verbundenen
Umfangswände
kann von einer gemeinsamen Randprofilschiene eingefasst sein.
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Eine
Deckelplatte kann von einer Deckelprofilschiene eingefasst sein,
die bei geschlossenem Koffer in die Randprofilschine der Umfangswände komplementär eingreift.
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Um
die Fertigung weiter zu vereinfachen, können die Boden- und Deckelplatten
und die Umfangswände
durchgängig
sickenfrei sein, so dass man mit einfachem Flachmaterial auskommt
und im Randbereich das Material nicht geschwächt ist.
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Die
Abschrägung
durch den Kantenprofilabschnitt kann sich so weit erstrecken, dass
der Kantenprofilabschnitt von Oberflächen der kofferinnenseitigen
Profilschenkel gebildete Ebenen schneidet. Der schräge Kantenprofilabschnitt
lässt sich
weiter so nutzen, dass von ihm zur Kofferinnenseite hin ein Steg
absteht, der wenigstens einen der kofferinnenseitigen Profilschenkel
der U-förmigen
Nuten trägt. Weitere
Profilstege sind nicht erforderlich. Die so gebildete Profilschiene
ist stabil, und, weil ohne Hohlprofil, kostengünstig herzustellen. Die Gestaltung
der Profilschiene ist unabhängig
von der des Koffers.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt im Vertikalschnitt
eine Umfangswand eines Koffers mit aufgesetzten Profilschienen und
Bodenplatte;
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2 zeigt im Vertikalschnitt
einen hierzu passenden Deckel;
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3 zeigt eine Variante des
in 2 gezeigten Deckels;
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4 zeigt zwei Umfangswände auf
einer Außenkaschierung
vor dem Zusammenbau und
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5 zeigt links eine Schnittansicht
auf die Ebene V-V in 1 und
rechts eine Schnittansicht auf eine Ebene V'-V' in 1.
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1 zeigt einen Vertikalschnitt
durch eine Umfangswand 1 eines Koffers, dessen Bodenplatte 3 mit
der Umfangswand 1 durch eine Bodenprofilschiene 5 aus
Aluminium verbunden ist.
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Die
Umfangswand 1 besteht aus einem Sperrholzkern 7 mit
aufgeklebter Innenkaschierung 9 aus Kunststoff oder Aluminium
und einer Außenkaschierung 11 aus
Kunststofffolie oder Aluminium oder einem Verbundmaterial davon.
Obere Stirnflächen 13, 15 und
seitliche Stirnflächen 17, 19 der
Umfangswände
sind im 90°-Winkel
geschnitten. Dies ermöglicht
bei Serienherstellung einen kostengünstigen Stapelschnitt einer
Vielzahl aufeinanderliegender, innenseitig fertig kaschierter, sickenfreier
Platten.
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Die
Bodenplatte 3 ist genauso aufgebaut wie die Umfangswände 1.
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Die
Bodenprofilschiene 5 kombiniert zwei U-förmige Profilnuten
mit jeweiligen innenseitigen 21, 23 und außenseitigen 25, 27 U-Schenkeln,
die jeweils die Umfangswände 1 bzw.
die Bodenplatte 3 im Winkel von 90° zwischen sich passend aufnehmen. Die
außenseitigen
Schenkel 25, 27 sind durch einen Kantenprofilabschnitt 31 miteinander
verbunden, der zu den Schenkeln 25, 27 jeweils
im Winkel von 45° angeordnet
ist. Von der Quermitte des Kantenprofilabschnitts 31 steht
orthogonal einwärts
ein Steg 33 ab, von dessen Innenseite die innenseitigen U-Schenkel 21, 23 abstehen.
Von außen
sichtbare Knickkanten 35, 36 zwischen den außenseitigen U-Schenkeln 25, 27 und
dem Kantenprofilabschnitt 31 liegen in von der Kofferinnenseite
her sichtbaren Innenflächen 21a, 23a der
innenseitigen U-Schenkel 21, 23 gebildeten Ebenen 21b, 23b.
Zwischen der in der Profilnut steckenden Stirnkante 15 der
Umfangswand 1 und dem Kantenprofilabschnitt 31 und
dem Steg 33 ergibt sich ein Hohlraum 34 in etwa
mit annähernd
dreieckigem Querschnitt. Der Hohlraum kann mit Klebstoff gefüllt werden,
der die Umfangswand 1 in der Profilnut festhält.
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Die
Bodenplatte 3 ist in analoger Weise an der Bodenprofilschiene 5 befestigt.
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Die
der Bodenprofilschiene 5 gegenüberliegende deckelseitige Stirnfläche 13 der
Umfangswand 1 ist von einer Randprofilschiene 37 U-förmigen Querschnitts
verdeckt. Von einem die U-Schenkel 39, 41 verbindenden
Steg 43 steht zur Deckelseite hin ein trapezförmiger Steg 45 ab.
Dieser Steg 45 dient zum Eingriff in eine komplementäre U-Nut 47 einer
Deckelprofilschiene 49, wie sie in 2 gezeigt ist.
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Die
für einen
schmalrandigen Deckel vorgesehene Deckelprofilschiene 49 trägt einstöckig an
ihrer Unterseite die U-förmige
Nut 47 zum Eingriff mit der Randprofilschiene 37. Der kofferaußenseitige Schenkel 47a der
U-Nut geht in einen nach oben abstehenden Steg 51 über, von
dem im Winkel von 45 ° nach
innen ein Kantenprofilabschnitt 53 absteht, dessen Geometrie
im Prinzip dem Kantenprofilabschnitt 31 der Bodenprofilschiene
gleicht. Von der Quermitte des Kantenprofilabschnitts 53 steht
orthogonal ein Steg 55 ab, der einen innenseitigen Schenkel
einer U-Nut zur Aufnahme einer Deckelplatte 59 übergeht. Ein
außenseitiger
Schenkel 61 der U-Nut steht von dem Kantenprofilabschnitt 53 ab.
Die Deckelplatte 59 ist mit der Bodenplatte 3 bau-
und dimensionsgleich.
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Möchte man
den Deckel höher
gestalten, kann man statt der Deckelprofilschiene 59 den
Deckel mit eigenen Umfangswänden 101 versehen
und den Deckel dann komplementär
zu dem Bodenteil des Koffers ausbilden. Die U-Nut zum Eingriff mit
der Randprofilschiene 37 ist dann in einer H-Profilschiene 151 ausgebildet,
welche die bodenseitigen Deckelumfangswände 101 abschließt (3).
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Hergestellt
wird der Koffer wie folgt:
Sämtliche Profilschienen 5, 37, 49, 151 werden
abgelängt
und im Bereich der Kofferecken von ihrer späteren Kofferinnenseite her
mit vier V-förmigen
Kerben 63 versehen (5),
wobei an den Kofferaußenseiten
der Profilschienen Stege 65, 65 stehen bleiben, so
dass sich die Profilschienen zu rechteckigen Rahmen biegen lassen
und ihre Enden 67, 67' stumpf aneinanderliegen (5).
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Einseitig
kaschierte, großformatige
Sperrholzplatten o.ä.
werden aufeinander gelegt und gemeinsam in eine Vielzahl von Umfangswänden 1, 1' zerschnitten.
Die Kaschierung bildet die spätere
Innenkaschierung der Umfangswände
und braucht nicht nachträglich
aufgebracht zu werden, so daß sich
bei der Kofferfertigung keine zusätzlichen Trockenzeiten ergeben.
Die Boden- und Deckelplatten werden
aus zweiseitig kaschierten, großformatigen Platten
im Stapelschnitt gefertigt. Nachbearbeitungen sind nicht erforderlich.
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In
die U-Nut 57, 61 der Deckelprofilschiene 49 kann
Klebstoff eingegeben werden und dann die Deckelprofilschiene um
die Deckelplatte 59 so herumgebogen werden, daß die Platte
mit ihrem Gesamtumfang in der U-Nut aufgenommen und verklebt ist.
Ein Verstemmen ist nicht erforderlich.
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Analog
wird die Bodenprofilschiene um die Bodenplatte 3 herumgebogen
und verklebt.
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Auf
einem vorbereiteten Streifen aus Außenkaschierungsmaterial 69 (4) werden vier Umfangswände 1, 1' mit ihren Außenflächen 70, 70' derart aufgeklebt,
daß ihre
schmalseitigen Stirnflächen 17, 19 mit
einem Abstand a einander gegenüberstehen,
der der Materialstärke
der Umfangswand 1 einschließlich der darauf haftenden
Innenkaschierung 9, 9' entspricht. Anschließend werden
die vier Umfangswände 1, 1' mittels der
Außenkaschierung
69 zum Ring geschlossen, wobei Enden 69', 69" der Außenkaschierung 69 auf
einer der Umfangswände 1 stumpf
aneinanderstoßen.
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Hierbei
liegt die Stirnfläche 17 einer
Umfangswand 1 an der von der Innenkaschierung 9 verdeckten,
benachbarten Umfangswand 1 flächig an (5).
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Dann
wird der Ring aus Umfangswänden zwischen
die Schenkel 21, 25 der an der Bodenplatte 3 bereits
befestigten Bodenprofilschiene 5 gesteckt und kann dort
verklebt werden. Schließlich
wird noch die Randprofilschiene 37 zum Ring gebogen und
auf die deckelseitige Stirnfläche 13 der
Umfangswände 1, 1' geklebt.
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Die
Umfangswände
sind dann durch die Außenkaschierung 69 und
zusätzlich
durch die Boden- und Randprofilschienen miteinander verbunden. Gesonderte
Eckbeschläge
sind nicht erforderlich. Außer den
Verklebungen der Wände
und Deckel- und Bodenplatte in den U-Nuten sowie der Umfangswände auf
die Außenkaschierung
sind bei der Kofferfertigung keine Klebearbeiten erforderlich, so
daß die Trockenzeiten
während
der Herstellung gering sind. Insbesondere erübrigt sich ein nachträgliches
Einkleben einer Innenkaschierung in den fertigen Koffer. Durch den
Verzicht auf Sicken der Umfangswände und
Boden- und Deckelplatte im Bereich der U-Nuten der Profilschienen
handelt man sich keine Materialschwächung ein mit dem gleichzeitigen
Vorteil, daß man
fertigkaschierte Platten als Ausgangsmaterial verwenden und diese
im Stapelschnitt schneiden kann.
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Im
letzten Arbeitsgang werden die Beschläge angebracht, wobei die aneinanderstoßenden Enden
der Rand- und Deckelprofilschienen durch überlappende Beschläge miteinander
verbunden werden. Separate Eckbeschläge sind nicht erforderlich.