DE19526437C2 - Stuhl, insbesondere Reihenstuhl - Google Patents
Stuhl, insbesondere ReihenstuhlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere Reihenstuhl, mit einem Ge
stell, das aus zwei auf beiden Seiten des Stuhls angeordneten, im wesentli
chen U-förmigen Rahmen aus Stangenmaterial besteht, die vordere und hin
tere Beine und untere, die Beine verbindende Kufen bilden, einer auf dem
Gestell abgestützen Sitzplatte und einer Rückenlehne.
Stühle dieser Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Ein
Beispiel zeigt die DE 36 28 518 A1. Als Stangenmaterial wird im allgemeinen
Stahl verwendet, der die notwendige Festigkeit bietet, so daß die Stangen
verhältnismäßig dünn ausgeführt werden können. In der Regel handelt es
sich um verhältnismäßig einfache Stühle, die als Reihenstühle für die wech
selnde Bestuhlung unterschiedlich genutzter Räume eingesetzt werden kön
nen. Sitzplatte und/oder Rückenlehne können beispielsweise aus dünnem
Plattenmaterial, etwa Sperrholz oder Kunststoff bestehen. Ein Nachteil dieser
Stühle besteht darin, daß der gebotene Sitzkomfort verhältnismäßig gering
ist.
Bei Bürostühlen ist es heute weitgehend üblich, eine mehr oder weniger auf
wendige Stuhlmechanik zu verwenden, die einen wesentlich besseren Kom
fort aufgrund einer gesonderten oder auch koordinierten Beweglichkeit der
Rückenlehne und der Sitzplatte bietet. Diese Stühle sind zumeist jedoch rela
tiv teuer, so daß die Verwendung als einfache Reihenstühle, die häufig in gro
ßer Zahl zur Bestuhlung von größeren Räumen oder sogar Sälen benötigt
werden, nicht in Frage kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der eingangs genann
ten Art mit einfachen, kostengünstigen Mitteln hinsichtlich des gebotenen
Sitzkomforts zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Stuhl der eingangs genannten Art dadurch ge
löst, daß die Sitzplatte aus einem biegsamen Material besteht und am vorde
ren Rand bogenförmig zu den vorderen Beinen herabgezogen und mit den
vorderen Beinen fest verbunden ist, daß die Rückenlehne mit dem rückwär
tigen Rand der Sitzplatte fest verbunden ist, daß die hinteren Beine im obe
ren Bereich nach vorne abgewinkelt und/oder insgesamt nach vorne geneigt
sind und daß ein Zwischenstück vorgesehen ist, das mit seinem vorderen
Ende in einer quergerichteten Achse schwenkbar an den oberen Enden der
hinteren Beine angelenkt ist, sich nach hinten erstreckt und im Abstand zur
Achse fest mit der Unterseite der Sitzplatte sowie mit seinem hinteren Ende
fest mit der Rückenlehne verbunden ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Ein derartiger Stuhl weist nur eine einzige Achse, nämlich die quergerichte
te Achse am oberen Ende der hinteren Beine auf, die die Verbindung mit
dem Zwischenstück herstellt. Üblicherweise erfordert eine Stuhlmechanik
wenigstens drei quergerichtete Achsen zur Verbindung der Sitzplatte und
der Rückenlehne mit dem Gestell und untereinander. Schwenkachsen dieser
Art erfordern einen erhöhten konstruktiven Aufwand und bedingen eine ge
wisse Verschleißanfälligkeit, so daß die im vorliegenden Falle mögliche Re
duzierung der Zahl der Querachsen auf eine Achse sowohl eine Reduzierung
der Herstellungskosten als auch eine Verbesserung des Verschleißverhaltens
zur Folge hat.
Erfindungsgemäß werden weitere Achsen unter anderem deshalb entbehr
lich, weil die Biegsamkeit der Sitzplatte selbst ausgenutzt wird. Diese Bieg
samkeit und Flexibilität kann dadurch erhöht werden, daß parallele, in Ab
stand zu dem vorderen und hinteren Rand der Sitzplatte endende Schlitze in
die Sitzplatte eingeschnitten werden.
Da die hinteren Beine nach vorn abgebogen, gegebenenfalls auch schräg
nach vorne geneigt sind, können sie bei Belastung von oben bzw. schräg von
oben und hinten federnd nach vorne und unten ausweichen. Die Elastizität
des Materials Stahl der Beine wird daher ebenfalls für die Federwirkung des
Stuhles ausgenutzt, ohne daß entsprechende Gelenke erforderlich sind. Die
erwähnte Einfederbewegung kommt insbesondere dann zustande, wenn die
Rückenlehne, die fest mit dem hinteren Rand der Sitzplatte verbunden ist,
durch Zurücklegen des Benutzers des Stuhls belastet wird, da die dadurch
entstehende Verbiegung des rückwärtigen Bereichs der Sitzplatte und der
Rückenlehne zu einer schräg nach vorne und unten gerichteten Kraft an dem
mit den Beinen verbundenen Zwischenstück führt. Sowohl vorne als auch
hinten können die Beine durchgehend über Abschnitte des verwendeten
Stangenmaterials verbunden sein, so daß gegebenenfalls das Gestell insge
samt einen geschlossenen Rahmen darstellt. An dem Stangenmaterial-Ab
schnitt oberhalb der vorderen Beine kann der vordere, nach unten gebogene
Rand der Sitzplatte fest eingespannt werden. Der hintere, quergerichtete Ab
schnitt des Stangenmaterials kann als Schwenkachse für das Zwischenstück
verwendet werden.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä
ßen Stuhls.
Ein erfindungsgemäßer Stuhl weist ein Gestell 10 aus einem Stangenmaterial auf, das im wesentlichen
aus zwei korrespondierenden, insgesamt U-förmigen Rahmen 12, 14 besteht.
Die beiden Rahmen bilden vordere Beine 16, 18, hintere Beine 20, 22 und un
tere Kufen 24, 26, die die Beine auf beiden Seiten verbinden.
Die vorderen Beine 16, 18 sind an ihren oberen Enden durch einen querge
richteten Abschnitt 28 des Stangenmaterials durchgehend miteinander ver
bunden. Ebenso sind die hinteren Beine 20, 22 über einen quergerichteten
Abschnitt des Stangenmaterials verbunden. Das Stangenmaterial bildet al
so insgesamt einen geschlossenen Materialring.
Die hinteren Beine 20, 22 sind in ihren oberen Endbereichen schräg nach
vorne und oben abgewinkelt oder auch insgesamt schräg nach vorne geneigt.
Von dem quergerichteten, die Beine 16, 18 am oberen Ende verbindenden
Abschnitt 28 geht mit bogenförmiger Biegung nach vorne und oben eine Sitz
platte 32 aus. Die Sitzplatte 32 ist mit dem quergerichteten Abschnitt 28 des
Stangenmaterials mit Hilfe einer im Querschnitt U-förmigen Klemmleiste 34
drehfest verbunden.
Auf dem quergerichteten Abschnitt 30 am oberen Ende der hinteren Beine
20, 22 ist schwenkbar ein Zwischenstück 36 angebracht, das sich nach rück
wärts und leicht aufwärts erstreckt. Dabei verkörpert der quergerichtete Ab
schnitt die Schwenkachs 30 des Zwischenstücks 36. Mit der Oberseite des
im wesentlichen plattenförmig ausgebildeten Zwischenstücks 36 ist die Un
terseite der Sitzplatte 32 im Abstand zur Achse 30 verbunden. Das in
der Zeichnung verdeckte rückwärtige Ende des Zwischenstücks 36 ist mit
der Innenfläche einer gewölbten, schalenförmigen Rückenlehne 38 fest ver
bunden, mit der auch das rückwärtige Ende der Sitzplatte 32 in nicht gezeig
ter Weise fest in Verbindung steht.
Die Verformungsbewegungen des Stuhls treten also im wesentlichen ein auf
grund der Eigenelastizität des plattenförmigen Materials der Sitzplatte 32
und der Rückenlehne 38 sowie des Stangenmaterials der Beine. Es ist nur ei
ne Schwenkachse 30 erforderlich, die durch den hinteren, quergerichteten Ab
schnitt des Stangenmaterials gebildet wird.
Zur Begrenzung des Federweges können nicht dargestellte Endanschläge,
z. B. Gummipuffer, vorgesehen sein.
Claims (7)
1. Stuhl, insbesondere Reihenstuhl, mit einem Gestell, das aus zwei auf bei
den Seiten des Stuhles angeordneten, im wesentlichen U-förmigen Rahmen
(12, 14) aus Stangenmaterial besteht, die vordere und hintere Beine (16, 18;
20, 22) und untere, die Beine verbindende Kufen (24, 26) bilden, einer auf
dem Gestell abgestützten Sitzplatte (32) und einer Rückenlehne (38), da
durch gekennzeichnet, daß die Sitzplatte (32) aus einem biegsamen Material
besteht und am vorderen Rand bogenförmig zu den vorderen Beinen (16, 18)
herabgezogen und mit den vorderen Beinen fest verbunden ist, daß die
Rückenlehne (38) mit dem rückwärtigen Rand der Sitzplatte (32) fest ver
bunden ist, daß die hinteren Beine (20, 22) im oberen Bereich nach vorne ab
gewinkelt und/oder insgesamt nach vorne geneigt sind und daß ein Zwi
schenstück (36) vorgesehen ist, das mit seinem vorderen Ende in einer
quergerichteten Achse (30) schwenkbar an den oberen Enden der hinteren
Beine (20, 22) angelenkt ist, sich nach hinten erstreckt und im Abstand zur
Achse (30) fest mit der Unterseite der Sitzplatte sowie mit seinem hinteren
Ende fest mit der Rückenlehne verbunden ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Beine
(16, 18) an den oberen Enden nach innen abgebogen und durch einen quer
gerichteten Stangenmaterial-Abschnitt (28) durchgehend miteinander ver
bunden sind.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hinte
ren Beine (20, 22) an den oberen Enden nach innen abgebogen und durch ei
nen quergerichteten, durchgehenden Stangenmaterial-Abschnitt miteinander
verbunden sind.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere, quer
gerichtete Abschnitt des Stangenmaterials die Achse (30) für die schwenkba
re Anlenkung des Zwischenstücks (36) bildet.
5. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Sitzplatte (32) in Längsrichtung zwischen vorderen und hinteren
Randstreifen geschlitzt ist.
6. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückenlehne eine dünne Platte aus flexiblem Material ist.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne
in senkrechter Richtung zwischen oberen und unteren Randstreifen durch
mehrere parallele Schlitze geschlitzt ist.
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Owner name: ROEDER, PETER, 60388 FRANKFURT, DE |
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