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Aus Stahlrohr aufgebautes Sitzmöbel
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Möbel gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
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Ein Möbel mit diesen Merkmalen ist bekannt (DE-OS 18 04 213).
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Dabei handelt es sich um einen Schaukelstuhl aus gebogenem Stahlrohr,
bei dem die Sitzfläche im wesentlichen durch von hinten nach vorne verlaufende Stützstäbe
und die Rückenlehne durch von vorne nach hinten verlaufende Stützstäbe gebildet
wird. Die durch diese Anordnung erzielte unabhängige Federwirkung ist aus ergonomischen
Gesichtspunkten zweckmäßig, jedoch sind zur Erzielung eines stabilen tragenden Aufbaus
des Möbels zusätzliche Querverstrebungen im Bodenbereich und im Bereich der Sitzfläche
erforderlich, die zusätzlich zwischen die Rohrabschnitte geschweißt werden müssen,
welche beide Seitenteile des Möbels bilden. Die zusätzlichen Querverstrebungen sind
nicht nur aus fertigungstechnischen Gründen aufwendig, sie stellen letztlich auch
eine Schwachstelle dar, weil je nach Größe und Dauer der Beanspruchung diese Verbindungsstellen
häufig Anlaß für Brüche des Möbels sind Zudem sind diese zusätzlichen Querverstrebungen
dem Erscheinungsbild des Möbels abträglich.
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Schließlich ist ein weiteres Sitzmöbel bekannt (DE-GM 76 03 967),
welches aus einem einzelnen Stahlrohrabschnitt zugebogen ist. Allerdings ist hier
die Formgebung im Sitzflächenbereich eine solche, daß die Sitzfläche um einen durch
die vorderen Seitenstäbe gebildeten Hebelpunkt nach hinten ausschwenkt, wodurch
dem Benutzer eines Stuhls stets das Gefühl vermittelt wird, als ob er jeden Augenblick
nach hinten
kippen könnte. Zur Versteifung des Möbels ist im vorderen
Bereich der Seitenteile eine zusätzliche Querverstrebung erforderlich, die wegen
der zusätzlichen Verbindungsstellen mit den oben angegebenen Nachteilen behaftet
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend vom eingangs genannten Stand
der Technik ein Sitzmöbel derart weiterzubilden, daß es einfach, also ohne viele
Nahtstellen, herstellbar ist und dennoch einen stabilen Aufbau besitzt. Zugleich
soll eine gute Stapelbarkeit mehrerer Sitzmöbel übereinander gewährleistet sein.
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Nach Maßgabe der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Anspruch
1 angegebenen Maßnahmen gelöst, wobei zweckmäßige Ausgestaltungen in den Ansprüchen
2 bis 7 angegeben sind.
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Nach Maßgabe der Erfindung kann das Sitzmöbel bzw. dessen tragender
Aufbau aus einem einzelnen Stahlrohr hergestellt werden. Dies wird maßgeblich dadurch
ermöglicht, weil im Verbindungsbereich zwischen den unteren Stützstäben und den
hinteren Seitenstäben des Möbels Umbiegungen vorgesehen sind, die eine ausreichende
Versteifung des tragenden Aufbaus gewährleisten. Hierdurch sind zusätzliche Querverstrebungen
außer den sich zwangsläufig aus der Verwendung eines Rohrabschnitts für das Möbelergebenden
Querverstrebungen nicht erforderlich. Das heißt also, daß zusätzliche Nahtstellen
bzw. Schweißstellen, die zumeist spätere Bruchstellen bedeuten, entfallen. Vorteilhaft
ist dabei weiter, daß neben der erzielten Versteifung des tragenden Aufbaus des
Möbels durch die Umbiegungen auch eine sehr gute Festlegung des Hebelpunkts für
die nach vorne ausfedernde Sitzfläche erhalten wird. Ein weiterer Vorteil der Umbiegungen
besteht darin, daß zwischen den hierdurch nach innen relativ zu den Seitenstäben
versetzten Stützstäben ein Zwischenraum zur Aufnahme der Seitenteile weiterer Sitzmöbel
entsteht, so daß gleiche Sitzmöbel außerordentlich raumsparend übereinander gestapelt
werden können. Durch die zwangsweise Versetzung der Stützstäbe nach
innen
befinden sich die oberen Stützstäbe in einer relativ äußeren Lage, was aus ergonomischen
Gründen sehr wesentlich ist, weil hierdurch in der normalen Sitzstellung eine sehr
gute Abstützung der Arme gegeben ist.
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Eine sehr gute Versteifung aber auch eine sehr bequeme Sitzposition
wird dadurch erzielt, daß der an den Enden der untersten Stützstäbe vorgesehene
Querstab aufgrund einer Abwinklung im vorderen Endbereich der Stützstäbe nach unten
versetzt ist, so daß die Beine nur an der Sitzpolsterung zur Auflage gelangen.
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Eine weitere Versteifung des tragenden Aufbaus des Möbels wird dadurch
erzielt, daß wahlweise die Kufenstäbe relativ zu den Seitenstäben aufgrund von Umbiegungen
in deren Verbindungsbereich nach innen versetzt sind.
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Die Stapelbarkeit wird dadurch noch erhöht, daß sich die beiden Seitenteile
des Möbels von oben nach unten hin leicht konisch öffnen, wodurch die Sitzmöbel
sehr leicht übereinander gesteckt werden können. In die gleiche Richtung wirkt die
Maßnahme, uaß sich die oberen Stützstäbe von hinten nach vorne leicht öffnen, d.h.
auseinanderlaufen, wohingegen die unteren Stützstäbe nach vorne hin zweckmäßigerweise
leicht zusammenlaufen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Armlehnsessels,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Armlehnsessels, Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht eines Barhockers sowie Fig. 4 bis 6 einen Kindersessel in perspektivischer
Ansicht und in verschiedenen Stellpositionen.
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Der in Fig. 1 dargestellte Armlehnsessel ist aus einem einzigen Abschnitt
eines Stahlrohres 1 geformt und im Bereich der Sitzfläche 2 sowie der Rückenlehne
3 mit Stoff, Leder, Kunststoff oder einer sonstigen geeigneten Polsterung bespannt
oder bezogen. Zweckmäßigerweise sind die Armlehnen gleichfalls durch eine Polsterung
bzw. einen geeigneten Bezug bezogen.
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Der Stahlrohraufbau selbst umfaßt paarweise angeordnete vordere und
hintere Seitenstäbe 4a, 4b bzw. 5a, 5b, welche jeweils bodenseitig durch Kufenstäbe
6a, 6b integral verbunden sind.
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Die Kufenstäbe 6a, 6b dienen als Stellfläche des Armlehnsessels auf
dem Boden. Weiter schließen sich an den oberen Enden der Seitenstäbe Stützstäbe
7a, 7b und 8a, 8b an, die im wesentlichen horizontal und zueinander in entgegengesetzten
Richtungen verlaufen. Das heißt, der am oberen Ende des Seitenstabs 5a anschließende
Stützstab 7a verläuft in Bildrichtung nach vorne, wohingegen der am oberen Ende
des Seitenstabs 4a anschließende Stützstab 8a in die entgegengesetzte Richtung,
also in Bildrichtung nach hinten verläuft. Die Stützstäbe 7a, 7b bilden den Rahmen
für die Sitzbespannung, wohingegen die oberen Stützstäbe 8a, 8b in ihrem vorderen
Abschnitt die Armlehne des Sessels bilden und mit ihren hinteren, nach oben abgewinkelten
Abschnitten 9a, 9b die Rückenlehne 3 bilden.
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Die beiden Seitenteile des Möbels sind jeweils durch Querstreben 10
und 11 miteinander einstückig verbunden. Die Querstreben 10 und 11 schließen dabei
an den Enden der entsprechenden Stützstäbe 7a, 7b sowie 8a, 8b an.
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Durch diese Konstruktion sind sowohl die Rückenlehne 3 wie auch die
Sitzfläche 2 voneinander unabhängig federnd ausgebildet, wobei als Hebelpunkte jeweils
die Verbindungsbereiche zwischen den entsprechenden Stützstäben und Seitenstäben
dienen. Wie ohne weiteres aus Fig. 1 ersichtlich ist, hat dies den Vorteil, daß
die Sitzfläche 2 um einen möbelseitig hinten gelegenen Punkt schwenkt, wohingegen
die Rückenlehne 3 davon unabhängig um einen möbelseitig vorne gelegenen Punkt schwenkt.
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Dies ist aus ergonomischen Gründen von Vorteil, da hier bei einem
Ausfedern der Benutzer des Stuhls nie das Gefühl hat, nach hinten zu kippen, wie
es bei einer anderen Hebelanordnung der Fall wäre.
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Schließlich sind die unteren Stützstäbe 7a, 7b relativ zu der durch
die entsprechenden Seitenstäbe 4a, 5a bzw. 4b, 5b beider Möbelseiten gebildeten
Ebene nach innen versetzt. Hierzu ist im Verbindungsbereich zwischen den unteren
Stützstäben mit den Seitenstäben je eine Umbiegung 12, 13 vorgesehen. Diese Umbieyungen
12, 13 erstrecken sich relativ zu den Stützstäben 7a, 7b und den Seitenstäben 5a,
5b entlang einer räumlichen Kurve über einen Winkel von etwa 900. Dadurch wird vor
allem eine zusätzliche Versteifung im Bereich des Hebelpunkts für die Sitzlehne
2 gebildet, wodurch gesonderte Verstrebungen zwischen den beiden Möbelseiten in
diesem Bereich entfallen können. Erst hierdurch ist es möglich, den Armlehnsessel
aus einem einzigen Stahlrohrabschnitt zu fertigen, weil das Einschweißen zusätzlicher
Verbindungsstreben entfallen kann.
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Durch diese aufgrund den Umbiegungen 12, 13 erzielte Versteifung wird
auch ein stabiler Hebelpunkt für das Ausfedern der Sitzfläche 2 geschaffen.
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Durch die infolge der Umbiegungen 12, 13 innenliegenden Stützstäbe
7a, 7b wird zudem eine sehr gute Stapelung mehrerer Sessel gewährleistet, weil die
Seitenteile aufeinander angeordneter Sessel in den Zwischenraum zwischen den unteren
und oberen Stützstäben eingeführt werden können.
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Durch diese Umbiegungen 12, 13 wird weiter erreicht, daß die Stützstäbe
7a, 7b relativ zu den als Armlehnen dienenden oberen Stützstäben 8a, 8b in einem
Abstand nach innen versetzt angeordnet sind, was aus ergonomischen Gründen vorteilhaft
ist, weil hierdurch im Sinne der normalen Sitzposition die Auflageflächen für die
Arme etwas außerhalb der eigentlichen Sitzfläche 2 angeordnet sind.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Sessels
ist die Querstrebe 10 relativ zur eigentlichen Sitzfläche 2 nach unten versetzt
angeordnet, wozu das vordere Ende der Stützstäbe 7a, 7b bogenförmig nach unten abgewinkelt
ist. Dadurch wird der Querstab 10 aus der eigentlichen Sitzfläche heraus verlagert,
so daß er die Sitzstellung nicht beeinträchtigt und ein bequemerer Sitz gewährleistet
wird. Zudem wird hierdurch auch eine Versteifung im vorderen Bereich der Sitzfläche
2 infolge der durch die Abwinklungen gebildeten Umbiegungen erzielt.
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Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Armlehnsessels
ähnelt weitgehend dem in Fig. 1 beschriebenen Armsessel, jedoch sind im Bereich
des unteren Endes der Stützstäbe 4a, 5a bzw. 4b, 5b zusätzliche Umbiegungen 14 vorgesehen,
sodurch auch die Kufenstäbe 6a, 6b relativ zu der durch die Stützstäbe gebildeten
Ebene nach innen versetzt sind. Zugleich wird über die Umbiegungen 14 im Bereich
des unteren Endes der beiden Seitenteile des Möbels eine Versteifung bewerkstelligt,
so daß insbesondere diese Ausführungsform zur Aufnahme größerer Lasten geeignet
ist. Schließlich ist bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der vordere
Abschnitt eines jeden oberen Stützstabs 8a, 8b durch eine weitere Umbiegung 15 zu
den hinteren und die Rückenlehne 3 bildenden Abschnitten 9a, 9b der Stützstäbe relativ
nach außen versetzt, wobei durch die Umbiegungen 15 wiederum eine zusätzliche Versteifung
des tragenden Aufbaus des Sessels bewirkt wird.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, welches für die
Verwendung als Barhocker geeignet ist, sind lediglich die oberen Stützstäbe 8a,
8b anstelle einer Armlehnpolsterung mit einem Stoff zur Bildung einer Sitzfläche
2 bespannt. Im übrigen entspricht diese Ausführungsform dem in Fig. 1 dargestellten
Sessel, wobei lediglich noch die vorderen Seitenstäbe 4a, 4b länger gegenüber den
hinteren Seitenstäben 5a, 5b ausgebildet sind.
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Bei dem in den Fig. 4 bis 6 in unterschiedlichen Stellungen dargestelltem
Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Kindersessel, der je nach Stellposition
als Sitz mit unterschiedlich hoher Sitzfläche bzw. als Tisch verwendet werden kann.
Dieser Sessel unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
lediglich dadurch, daß der vordere Querstab 10 nicht relativ zu den Stützstäben
7a, 7b nach unten versetzt, sondern in der gleichen Ebene angeordnet ist.
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Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß die oberen Stützstäbe
8a, 8b irn wesentlichen geradlinig ausgebildet sind und allenfalls am hinteren Ende
etwas nach oben abgewinkelt sind.
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Die Bespannung zur Bildung der Rückenlehne 3 erstreckt sich dann zwischen
der Querstrebe 11 und den hinteren Stützstäben 5a, 5b.
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Zur Erleichterung der Stapelung mehrerer Möbel ist es zweckmäßig,
daß sich beide Seitenteile des Möbels, die im wesentlichen durch die Seitenstäbe
und die Kufenstäbe gebildet sind, noch nach unten hin konisch öffnen. In diesem
Zusammenhang ist es auch zweckmäßig, wenn sich die oberen Stützstäbe der beiden
Möbelseiten nach vorne hin leicht konisch öffnen, so daß ein leichtes Zusammenschieben
mehrerer Möbel gewährleistet ist.
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In diese Richtung wirkt auch die Maßnahme, die unteren Stützstäbe
nach vorne hin leicht zusammenlaufend auszubilden.
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Der in der Fig. 2 dargestellte Sessel läßt sich mit gleichen Modellen
in der Weise leicht stapeln, daß diese von vorn eingeschoben werden, wobei die Kufen,
die Stützstäbe und die Armlehnen aufeinander zu liegen kommen. Da die Stapel sehr
stabil sind, läßt sich hierdurch auch eine Sitzerhöhung vornehmen. Im übrigen können
auf die Kufen Gummielemente aufgesteckt sein, durch welche die Rutschsicherheit
der Sessel erhöht werden kann.