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Die
Erfindung bezieht sich auf ein verlorenes Schalungsbauteil zur Verwendung
beim Guß von
Beton, welches das auszufüllende
Volumen als Bestandteil der Schalhaut außenseitig begrenzt und mit dem
Aushärten
des Gußmaterials
zum Bestandteil des gegossenen Elementes wird, und aus zwei parallelen,
zueinander beabstandeten Schalelementen besteht, die über Bügel, die
endseitig an je einem Schalelement befestigt sind, miteinander verbunden sind,
sowie das Schalelement aus einem wärmedämmendem Material besteht.
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Tragende
Gußteile
aus Beton weisen in der Regel nur eine geringe thermische Isolationswirkung auf,
insbesondere dann, wenn sie mit einer Stahlarmierung versehen sind,
die einen hohen Wärmeleitkoeffizienten
besitzt. Zur Vermeidung von Wärmebrücken, welche
durch die armierten Decken und Wandelemente, wie Stürze und
dgl. gebildet werden, ergibt sich bei der Erstellung von Gebäuden die
Notwendigkeit eines außenseitigen
Abschlusses durch Dämmelemente.
Zu diesem Zweck wird zunächst
eine Schalung für
das Gußteil
hergestellt und auf ihre Innenseite die Wärmedämmung aufgebracht. Speziell Schaumstoffteile,
die eine geringe spezifische Dichte aufweisen und aufschwimmen würden, sind
dabei durch Nägel
oder anderweitig zu befestigen, bevor der flüssige Beton, gegebenenfalls
nach vorherigem Einbringen einer Armierung, in die Schalhaut eingefüllt wird.
Während
seiner Erstarrung wird die Wärmedämmung zum
Bestandteil des Gußelementes,
d. h. sie verbleibt nach dem Entschalen auf seiner Oberfläche. Die
beschriebene Vorgehensweise ist nicht nur ausgesprochen aufwendig,
da die Bestandteile der Schalung, also die Schalhaut sowie ihre
außenseitige
Abstützung,
in Handarbeit zu erstellen und anschließen abzunehmen sind, sondern
die an der Schalhaut selbst wird beim Entschalen zudem zwangsläufig beschädigt, so
daß häufig Ausbesserungsarbeiten
erforderlich werden.
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Weiterhin
ist beim Betonguß die
Verwendung verlorener Schalelemente bekannt, die während des Gusses
die Schalhaut bilden, nach der Erstarrung jedoch nicht abgenommen
werden, sondern zum Bestandteil des Bauelementes werden. Vielfach
werden auf diese Weise verblendete Betonteile erstellt, deren äußere Oberfläche beispielsweise
von Steinplatten gebildet wird, die die für die Schalhaut erforderliche Formstabilität aufweisen.
Wärmedämmende Elemente,
die in der Regel eine geringere Festigkeit haben, sind dagegen bisher
nicht oder nur mit speziellen Befestigungsvorrichtungen und für eingeschränkte Einsatzzwecke
verwendbar, wie es im auf den Anmelder zurückgehenden Gebrauchsmuster
DE 94 14 738 für den Fall
einer Deckenrandabschalung offenbart ist.
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Aus
der DE-OS 44 10 333 A1 ist ein verlorenes Schalungsbauteil, aus
zwei parallel beabstandeten Schalelementen bekannt, die durch Stege
miteinander verbunden sind. Die metallischen Stege sind endseitig
an ebenfalls metallischen Stegplatten fixiert, die ihrerseits in
flachen Vertiefungen der Schalelemente flächig verschweißt sind.
Die Schalelemente bestehen aus einem Schaumstoff. Damit entfällt eine
außenseitige
Abstützung
der Schalelemente. Mit einer lösbaren
Verbindung der Befestigungsstege an den Stegplatten wird erreicht,
dass das Schalungsbauteil im zerlegten Zustand zur Baustelle transportiert
werden kann und erst vor Ort zusammenmontiert wird. Als nachteilig
ist hierbei anzusehen, dass die Befestigung der endseitig abgewinkelten
Stege durch das Hintergreifen einer Durchreißung, d. h. einer von der Stegplatte
in den Innenraum des Schalungsbauteils hineinragenden Lasche erfolgt.
Durch diese Befestigungsmethode ist es möglich, dass der Steg z. B.
während
des Ausgießens
mit Beton seitlich hinter der Lasche hervorgeleitet und die Befestigung
gelöst
wird. Desweiteren ist für
jeden Steg eine gesonderte Befestigungsvorrichtung notwendig.
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Vor
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt,
ein verlorenes Schalelement zu entwickeln, das zum Zweck der Wärmedämmung einsetzbar
ist, mit geringen Aufwand bestellbar ist, die Erstellung und Ausrichtung
der Schalung wesentlich erleichtert und für unterschiedliche Breiten verwendbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass mindestens eine Lochleiste horizontal an der jeweiligen Innenseite
der beiden Schalelemente befestigt ist, ein Bügel mit einem endseitig abgebogenen
Schenkel eine Öffnung
durchgreift und die einander gegenüberliegenden Schalelemente miteinander
verbindet, und die Leiste mehrere, im wesentlichen äquidistant über ihre
Länge verteilte, Öffnungen
aufweist.
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Das
vorgeschlagene Schalungsbauteil besteht aus zwei parallel voneinander
beabstandeten seitlichen Schalelementen, die jeweils mit einer im wesentlichen
horizontal verlaufenden Leiste ausgestattet sind, wobei diese Leiste
waagerecht in den durch die Schalelemente beschriebenen Innenraum hineinragt.
Sie ist mit beabstandeten Öffnungen
versehen, deren Durchgriff parallel zur Ebene des Schalelementes
verläuft.
Die genaue Ausgestaltung der Leisten sowie ihre Befestigung am Schalelement
ist erfindungsgemäß unerheblich
und wird weiter unten beispielhaft dargestellt. Die Befestigung
der beabstandeten Schalelemente miteinander erfolgt derart, daß ein oder
mehrere Bügel
mit endseitig abgewinkelten Schenkeln, die Öffnungen in den Leisten durchgreifen
und eine außenseitige
Abstützung
der Schalelemente beim Ausgießen
mit Beton nicht mehr erforderlich ist. Die im Gußteil verbleibenden Bügel Vagen
auch zu seiner mechanischen Verstärkung bei, da mit den entlang
der Oberfläche
verlaufenden Leisten eine Verteilung der von den Bügeln punktuell vermittelten
Kräfte
auf eine größere Fläche sowie eine
Verstärkung
des Schalelementes erreicht wird. Zweckmäßig stehen die Leisten über die
betonseitige Oberfläche
des Schalelements hervor, so daß sich das
Einlegen der Bügel
einfacher und schneller gestaltet. Somit besteht keine Notwendigkeit
einer zusätzlichen
Einbringung mechanischer Verstärkungen in
das Schalelement. Die endseitige Abwinklung der Schenkel verleiht
den Bügeln
eine in etwa U-förmige Gestalt.
Sie können
auch spitzwinklig umgebogen sein, wobei damit die Bügel durch
das Hinterhaken der Öffnung
zusätzlich
gegen ein unbeabsichtigtes Lösen
von den Leisten gesichert sind. Es ist dem Fachmann möglich die
Schalelemente auch mit mehreren Bügeln miteinander zu verbinden,
um eine ausreichende mechanische Stabilität des Schalungsbauteils zu
erreichen. Diese Art der Befestigung erlaubt es auch, mehrere Bügel schräg, d. h.
nicht rechtwinklig zur Oberfläche
des Schalelements, und/oder kreuzweise zwischen den Schalelementen
einzubringen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Damit
ein sicherer Halt der Schalelemente gewährleistet ist und die beim
Einbringen des flüssigen
Betons auftretenden Kräfte
in geeigneter Weise aufgenommen werden, sind mehrere Verbindungen der
Schalelemente erforderlich. Aus diesem Grund ist das Schalelement
mit zwei oder mehrerer parallel verlaufenden, horizontal voneinander
beabstandeten Leisten versehen. Dazu sind die abgewinkelten Schenkel
der Bügel
in einer Länge
ausgeführt,
daß sie
den Durchgriff mehrerer übereinander
gelegener Öffnungen
in den Leisten erlauben ist, wird ausgeschlossen. Weiterhin besteht
aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten der Verbindung
der Schalelemente eine hohe Flexibilität ihrer Anordnung zueinander,
wobei die im Gußteil
verbleibenden Bügel
zu seiner mechanischen Verstärkung
beitragen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die mit den
Bügeln
zusammenwirkenden Öffnungen
bzw. Befestigungselemente auf Leisten angeordnet, die am Schalelement
angebracht sind. Durch die entlang der Oberfläche verlaufenden Leisten wird
eine Verteilung der von den Bügeln punktuell
vermittelten Kräfte
sowie eine Verstärkung des
Schalelementes erreicht, so daß die
Gefahr einer Beschädigung
unterbunden wird und keine Notwendigkeit einer Einbringung mechanischer
Verstärkungen
in das Schalelement besteht. Zweckmäßig stehen die Leisten über die
betonseitige Oberfläche
des Schalelementes hervor, so daß sich das Einlegen der Bügel einfacher
und schneller gestaltet.
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Eine
einfache Realisierung der Befestigung der Schalelemente besteht
in endseitig abgewinkelten Bügeln,
etwa von u-förmiger
Gestalt, wobei die abgewinkelten Schenkel die Öffnungen auf dem Schalelement
durchgreifen. Die Abwinkelung ist insbesondere im rechten oder spitzen
Winkel zweckmäßig, wobei
im letzteren Fall eine Sicherung der Bügel durch Hinterhaken der Öffnungen
erfolgt.
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Bevorzugt
ist die Länge
der abgewinkelten Bügelschenkel
größer als
der Abstand benachbarter Leisten, so daß zwei oder mehr Leisten eines
Schalelementes von einem Bügel
durchgriffen werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die Schalelemente
nicht nur in ihrem Abstand, sondern auch in ihrer Ausrichtung parallel
zueinander fixiert sind, ohne daß sich der nötige Arbeitsaufwand
erhöht.
Da lange abgewinkelte Schenkel die Handhabung der Bügel geringfügig erschweren,
wenn eine Armierung des Bauteils zu durchgreifen ist, ist in vielen
Fällen
ein gleichzeitiger Einsatz von Bügeln
mit langen und kürzeren
Schenkeln von Vorteil.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, Leisten aus einem Gitter, einem Lochblech oder
einem Streckmetall zu verwenden, die eine Vielzahl von für das Festlegen
der Bügel
geeigneten Öffnungen
aufweisen. Wie auch bei der Verwendung von Lochleisten ist eine
Ausrichtung der Öffnungen
benachbarter Leisten relativ zueinander zweckmäßig, um die parallele Anordnung
der Schalelemente mit langschenkligen Bügeln erreichen zu können.
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Zur
Gewährleistung
einer sicheren Verbindung mit dem Schalelement wird vorgeschlagen,
die Leisten randseitig in einer Nut auf seiner Oberfläche zu befestigen,
so daß eine
große
Kontaktfläche
entsteht und auftretende Belastungen gleichmäßig verteilt werden. Eine vorteilhafte
Verbindung läßt sich
erreichen, indem die Leiste parallel ihrer Längsachse gewinkelt ist, wobei
die Breite des abgewinkelten Teils größer als die Breite der Nut
ist. Zu seiner Aufnahme weist die Nut bodenseitig eine Verbreiterung auf,
in die der vorzugsweise recht- oder spitzwinklig abgewinkelte Teil
eingreift, so daß er
in das Schalelement eingehakt ist. Das Einbringen kann sowohl durch
Einschwenken in die Nut erfolgen als auch in der Weise, daß die Leiste
entlang der Längsrichtung durch
eine stirnseitige Öffnung
der Nut eingeschoben ist. Zusätzlich
oder alternativ zum Hinterhaken der Nut ist ein Einschäumen bei
der Herstellung des Elementes oder das Einkleben der Leiste möglich.
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Bei
vielen Bauteilen, wie den Stürzen
von Fenstern oder Türen,
ist nicht nur ein seitliches sondern auch ein bodenseitiges Einschalen
des Gußteils erforderlich.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt auch
der bodenseitige Abschluß der Schalhaut
durch ein verlorenes Schalelement, das als Wärmedämmung und/oder Verblendung
wirkt. Seitliche und bodenseitige Schalelemente sind in geeigneter
Weise verbindbar, etwa durch Verkleben oder formschlüssige Ausführung der
Bauteile. Daneben sind Eingriffsöffnungen
zweckmäßig, in
die die Schenkel der verbindenden Bügel nach Durchgreifen der Lochleisten
endseitig eingreifen, so daß eine gleichzeitige
Ausrichtung aller Schalelemente gewährleistet ist. Auch der Anschluß an seitlich
angrenzende Schalelemente sowie an das Gußteil angrenzende Bauteile
erfolgt zweckmäßig durch
Verkleben der Anlageflächen,
so daß ein
dichter und belastbarer Abschluß gewährleistet
ist und gegebenenfalls die Zahl der verbindenden Bügel verringert
werden kann.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem
nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert
ist. Es zeigen in prinzipienhafter Darstellung
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1 Ansicht
einer erfindungsgemäßen Schalung
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2 Draufsicht
auf eine erfindungsgemäße Schalung
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3 Querschnitt
mit bodenseitig anschließendem
Bauteil
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4 Querschnitt
durch die Schalung eines freitragenden Elementes.
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In 1 ist
ein Paar verlorener Schalelemente (1) aus wärmedämmendem
Material dargestellt, das zur Begrenzung eines Betongußteils in Flußrichtung
von Wärmeverlusten
vorgesehen ist. Auf der dem Gußmaterial
zugewandten Seite (2) sind die Schalelemente (1)
mit je zwei, parallel zueinander verlaufenden, horizontalen Leisten
(3) versehen, die Öffnungen
(4) zum Festlegen endseitig abgewinkelter Bügel (5)
aufweisen. Neben Bügeln
(5), die sich aufgrund kurzer, abgewinkelter Schenkel (6)
durch eine gute Handhabbarkeit auszeichnen, sind langschenklige
Bügel (7)
bevorzugt, die nicht nur den Abstand der Schalelemente (1)
voneinander festlegen, sondern auch ihre Ausrichtung parallel zueinander gewährleisten.
Die Befestigung der Leisten (3) im Schalelement (1)
erfolgt durch randseitiges Einkleben in eine Nut (8), so
daß eine
gleichmäßige Verteilung
der von den Bügeln
vermittelten Kräfte
gewährleistet
ist und eine Verstärkung
des Schalelementes (1) entfallen kann.
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Die
Draufsicht in 2 zeigt die hohe Flexibilität, die infolge
der Vielzahl möglicher
Verbindungsvarianten der Schalelemente (1) untereinander entsteht.
Da in der Regel die vom flüssigen
Beton ausgeübten
Kräfte
vergleichsweise gering sind, ist es meist nicht erforderlich, alle Öffnungen
(4) der Leisten (3) mit Bügeln (5, 7)
zu versehen, so daß eine große Anzahl
von unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten besteht. Durch
schräg
zur Oberfläche des
Schalelementes (1) verlaufende Bügel (5, 7)
lassen sich insbesondere unterschiedliche Abstände der Schalelemente (1)
zueinander und damit verschiedene Breiten des herzustellenden Gußteils realisieren,
wobei die Fixierung entweder durch kürzere Bügel (9) oder eine
gekreuzte Anordnung der Bügel (5, 7)
erzielbar ist.
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Der
Querschnitt in 3 läßt den bodenseitigen Abschluß eines
Gußteils
erkennen, das unmittelbar auf die Oberfläche eines anderen Bauelementes
(10) aufgebracht wird. Die Verbindung zwischen den Schalelementen
(1) und dem Bauelement (10) erfolgt zweckmäßig durch
eine Klebstoffschicht (11), die sowohl eine sichere Abdichtung
gewährleistet
als auch eine Stabilisierung der Schalelemente (1) bewirkt,
so daß lediglich
eine Reihe langschenkliger Bügel
(7) zu ihrer Verankerung notwendig ist.
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Im
Fall eines freitragenden Gußteils
(4) erfolgt der bodenseitige Abschluß durch
ein Bodenelelement (12), das wie die seitlichen Schalelemente (1)
auf Stützen
(13) ruht. Zweckmäßig ist
auch hier die Verbindung durch eine Klebstoffschicht (11)
sowie ein Eingriff des Bügels
(7) in das Bodenelement (12).
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Weiterhin
ist erkennbar, daß die
Leisten (3) einen abgewinkelten Teil (14) aufweisen,
der breiter als die Nut (8) ist, und ihnen einen sicheren
Halt im Schalelement (1) durch Hintergreifen gewährleistet.
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Im
Ergebnis entsteht auf diese Weise ein verlorenes Schalelement, das
sich durch eine einfache Handhabung auszeichnet und eine hervorragende
Wärmedämmung tragender
Betonteile mit geringem Aufwand ermöglicht.