DE19510551A1 - Orale Insulinpräparate und ihre Herstellung - Google Patents
Orale Insulinpräparate und ihre HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Insulinpräparate zur oralen Verab
reichung, die bei der Behandlung von Diabetes als Arznei
mittel anwendbar sind, sowie ihre Herstellung.
Insulin ist ein Polypeptidhormon mit einer Molekülmasse von
ca. 6000. Es beeinflußt sämtliche Arten des Stoffwechsels
im Organismus: es trägt zur Inkorporation von Glucose in
die Gewebe des Organismus und zu ihrer Verwertung durch
diese bei, setzt den Gehalt der Leber an Glykogen herab und
steigert dessen Menge in den Muskeln, verbessert die Inten
sität der Eiweißsynthese usw.
Grundsätzliche Verfahren zur Einführung von Insulin in den
Organismus eines Zuckerkranken sind die subcutane und die
intramuskuläre Injektion, die allerdings für die Kranken
mit physischen und moralischen Leiden verbunden sind. Die
Vorteile der physiologischsten und für Diabetiker geeignet
sten peroralen Verabreichung von Insulin sind entsprechend
groß und offensichtlich, so daß seit vielen Jahren immer
wieder Versuche gemacht wurden, Insulinpräparate zu schaf
fen, die den Proteasen des Verdauungstrakts widerstehen und
durch die Schleimhaut des Darmes in das Blut gelangen kön
nen.
Es gibt bereits mehrere Versuche zur Lösung dieses Pro
blems, zu denen die Modifizierung des Insulinmoleküls
selbst, beispielsweise ein Austausch des terminalen C-
Threoninrestes gegen einen beständigeren Glycinrest, die
Hydrophobierung des Insulinmoleküls, die Herstellung von
Monosaccharid-Derivaten oder die Bindung des Insulins an
andere Eiweißstoffe gehören. Abgesehen davon, daß in vielen
Fällen durch die Modifizierung eine gewisse Verbesserung
der Beständigkeit des Insulins gegen die Proteasen und eine
prolongierte Wirkung des Insulins bei Verabreichung durch
Injektion erreicht werden konnte, gelang es nicht, auf
diese Weise perorale Insulinpräparate zu realisieren.
Ein möglicher Zugang zu einer Lösung dieses Problems be
steht in der gemeinsamen Verwendung von Insulin und Ver
bindungen, welche die Permeabilität der Darmwände ver
bessern und den Übertritt des Hormons in den Blutkreislauf
erleichtern, wie z. B. von Fettsäuresalzen, Tensiden,
chelatbildenden Verbindungen und Gallensäuresalzen. Eine
höhere Permeabilität der Darmwände führt zu einem größeren
Anteil des Hormons, das unter Beibehaltung seines aktiven
Zustandes in den Blutstrom gelangt, allerdings nur dann,
wenn die Zusammensetzung direkt, also unter Umgehung der
Speiseröhre, in den Darm eingeführt wird. Die perorale An
wendung derartiger Zusammensetzungen führt entsprechend
selbst bei hohen Insulindosen nicht zu einem Therapieer
folg.
Es wurde daher versucht, Insulin im Gemisch mit Protease
inhibitoren anzuwenden, die Insulin auch bei der Darm
passage vor hydrolytischem Abbau schützen. Einen ähnlichen
Effekt beobachtet man bei Anwendung von Zusammensetzungen,
die Insulin, Inhibitoren der Proteasen sowie die Permeabi
lität der Darmwände verbessernde Verbindungen enthalten.
Derzeit ist die verbreitetste Vorgehensweise bei der Schaf
fung von peroralen Insulinformen die Immobilisierung des
Hormons in einer Hülle oder Matrix, durch die das Insulin
bei seiner Passage durch den Verdauungstrakt geschützt wird
und die im Dünndarm unter Freisetzung des aktiven Insulins
zerstört wird. Solche Hüllen oder Matrices können Lipo
somen, Hydrogele, Nanokapseln oder biologisch abbaubare
Polymere sein.
Aus US 50 49 545 sind bereits insulinhaltige Zusammenset
zungen zur Injektion bekannt, die ein auf oder in einem
Polymer (einschließlich Polymer-Hydrogelen) immobilisiertes
Insulin enthalten. Als Polymere werden bei diesen Zusammen
setzungen Dextran, Stärke, Polyoxyethylen, Polyvinylpyrro
lidon, vernetztes Kollagen oder Eiweißstoffe und deren
Derivate, darunter auch Inhibitoren der Proteasen, einge
setzt. Dabei werden insulinhaltige Polymere mit höherer
Beständigkeit gegen die Proteasen des Blutes hergestellt,
wodurch sich die Wirkungsdauer des Insulins im Blut ver
längert. Diese vorbekannten insulinhaltigen Polymer
zusammensetzungen sind jedoch nicht in ausreichendem Maße
gegenüber den Enzymen des Verdauungstraktes beständig, so
daß sie nicht peroral anwendbar sind.
Ferner sind insulinhaltige Polymerzusammensetzungen bekannt
(Saffran, M., Kumar, G.S., et al., Biochem. Soc. Trans. 18,
Nr. 5 (1990) S. 752), die aus einem Hydroxyethylmeth
acrylat-Styrol-Copolymerisat bestehen, in dessen Innerem
Insulin enthaltende Gelatinekapseln immobilisiert sind, wo
bei das Copolymer nach dem Einbringen der Gelatinekapseln
dann mit einem azohaltigen Divinylbenzol-Derivat vernetzt
wurde. Bei peroraler Anwendung wird das vernetzte Copoly
merisat unter Einwirkung der Mikroorganismen des Darmes
unter Freisetzung des Insulins zerstört, das dann durch die
Darmwände in das Blut gelangt. Nachteilig wirkt sich bei
diesen Zusammensetzungen aus, daß die Polymeren keine gute
Beständigkeit gegenüber den Verdauungsenzymen aufweisen, so
daß die Aktivität an in das Blut übergetretenem Insulin
niedrig bleibt. Bei peroraler Verarbeitung des oben erwähn
ten vernetzten Copolymers an Ratten in einer Menge von 1
bis 40 mg Insulin pro Ratte betrug die maximale Absenkung
der Glucose im Blut der Tiere im Durchschnitt 25% (von
384 mg/100 ml bis auf 287 mg/100 ml) und wurde 3 bis 4 h
nach Verabreichung des Präparats beobachtet.
Aus der Publikation von Damge, C., Michel, C., J.
Controlled Release 13 (1990) S. 233 sind ferner sphärische
Nanokapseln von 250 bis 350 nm Durchmesser auf der Basis
eines biologisch abbaubaren Polyisobutyl-2-cyanoacrylats
bekannt, die in ihrem Inneren in einer Lipidphase disper
giertes Insulin enthalten. Bei peroraler Verabreichung der
Nanokapseln wurde eine deutliche Senkung der Glucosekon
zentration (um 25%) allerdings lediglich bei extrem hohen
Insulindosen (von größenordnungsmäßig 100 Einheiten/kg)
festgestellt, wobei der Wirkstoff zudem erst nach Ablauf
von 6 Tagen nach der Einführung der Kapseln in den Organis
mus zu wirken beginnt.
Aus der Publikation von Greenley, R.Z., Broun, T.M., et
al., Polymer Prep. 31. Nr. 2 (1990) S. 182 sind ferner In
sulinpräparate bekannt, bei denen Insulin im Inneren eines
vernetzten, mit einem Inhibitor der proteolytischen Enzyme
modifizierten Polymers immobilisiert ist. Dieses vernetzte
Polymer ist eine Polyacrylsäure oder eine Polymethacrylsäu
re, die mit Triethylenglykoldi(meth)acrylat vernetzt ist,
wobei als Inhibitor ein Aprotenin-Pankreasinhibitor des
Trypsins verwendet ist. Nachteilig ist bei diesen Zusammen
setzungen, daß die synthetischen polymeren Hydrogele gegen
über den Verdauungsenzymen nur wenig beständig sind, so daß
nur eine niedrige Insulinaktivität im Blut erzielt werden
kann. So fällt z. B. nach peroraler Anwendung einer solchen
modifizierten Insulin-Zusammensetzung bei Kaninchen in
einer 50 Insulin-Einheiten entsprechenden Menge die Glu
cosekonzentration im Blut innerhalb von 30 min von 380 auf
360 mg/100 ml und erhöht sich dann 300 min nach der Verab
reichung des Präparats auf 460 mg/100 ml. Die perorale Ver
abreichung eines nichtmodifizierten Hydrogels ohne Inhibi
tor (50 Insulin-Einheiten) geht mit einer Senkung der Glu
cosekonzentration von etwa 23% (von 310 auf 240 mg/100 ml
innerhalb von 300 min) einher. Auf der anderen Seite fällt
beim Kaninchen nach subcutaner Injektion von nur 0,23 In
sulin-Einheiten die Glucosekonzentration im Blut 150 min
nach der Injektion von 330 auf 120 mg/100 ml (um 74%).
Es ist Aufgabe der Erfindung, neuartige Insulinpräparate
auf der Basis insulinhaltiger polymerer Hydrogele mit Be
ständigkeit gegenüber den proteolytischen Enzymen des Ver
dauungstrakts, die peroral angewandt werden können, sowie
Verfahren zu ihrer Herstellung anzugeben.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die Unteransprüche
betreffen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindungskon
zeption.
Die erfindungsgemäßen Insulinpräparate zur oralen Verabrei
chung sind mit einem Inhibitor der proteolytischen Enzyme
versetzte bzw. modifizierte vernetzte hydrophile Polymere
und insbesondere Hydrogele, in deren Innerem Insulin immo
bilisiert ist, wobei als Inhibitoren Ovomucoide eingesetzt
sind, also Enzyme, die aus dem Eiweiß von Enten- oder Pu
teneiern gewonnen sind (SU-Urheberschein 14 04 513, 1988).
Die Ovomucoide zählen zur Klasse der Glykoproteinen. Die
Molekülmasse der Ovomucoide beträgt 31 000. Die Aminosäure
zusammensetzung des Proteinanteils der Ovomucoide ist der
Tabelle 1 zu entnehmen. In einem Ovomucoid-Molekül sind
12,5 Masse-% Glucosamin und 7,8 Masse-% andere Zucker ent
halten.
Um Ovomucoid zu gewinnen, werden in einem Kolben mit Rührer
100 g Eiklar vorgelegt; dann werden unter Rühren 100 g
eines Gemisches aus Ethanol (70 g) und 30 g einer Lösung
aus 2,7 g Trichloressigsäure und 27,3 g destilliertem Was
ser mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 5 ml/min zugegeben.
Nach der Zugabe der gesamten Menge der Reaktionsmasse wird
40 min bei 15 bis 25°C weiter gerührt. Das Fällungsprodukt
wird abfiltriert und verworfen. Das Filtrat wird in den
Kolben gebracht, wonach dann 550 g Ethanol zugegeben wer
den. Das Fällungsprodukt wird gegen destilliertes Wasser
dialysiert; die nach der Dialyse erhaltene Lösung wird
lyophilisiert. Es fallen 0,8 g Ovomucoid an.
Die polymeren Hydrogele sind vorzugsweise in Wasser ge
quollene Homo- und Copolymerisate auf der Basis von Acryl
säure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Hydroxy
ethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat und/oder Vinyl
pyrrolidon.
Als Insulin sind beliebige natürliche oder synthetische
Insuline und entsprechende Derivate und Analoga geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Insulin
präparate beruht auf dem Quellenlassen eines einen Inhibi
tor für proteolytische Enzyme enthaltenden vernetzten
hydrophilen Polymers bzw. Xerogels in einer wässerigen In
sulinlösung; es ist dadurch gekennzeichnet, daß als Inhibi
tor ein Ovomucoid eingesetzt wird.
Vorzugsweise werden als vernetzte Polymere vernetzte Homo-
oder Copolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid,
Methacrylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat
und/oder Vinylpyrrolidon eingesetzt.
Die Erfindung betrifft ferner als Zwischenprodukte mit
Ovomucoid modifizierte vernetzte hydrophile Polymere bzw.
Xerogele.
Die erfindungsgemäßen Insulinpräparate können in Form einer
Flüssigkeit oder in Form eines Feststoffs vorliegen. Sie
befinden sich nach einer vorteilhaften Ausführungsform in
Gelatinekapseln.
Die erfindungsgemäßen Insulinpräparate werden vorzugsweise
wie folgt hergestellt: 0,01 bis 1,0 g vorgetrocknetes ver
netztes, mit 0,2 bis 25 mg Ovomucoid modifiziertes Polymer
wird in 1 ml wässerige Insulinlösung einer Konzentration
von 0,01 bis 3 mg/ml (Insulinaktivität 25 Einheiten/ml)
eingebracht und 1 h lang bei Raumtemperatur gehalten.
Innerhalb dieser Zeit ist das Polymer voll gequollen und
gebrauchsfertig.
Die Untergrenze der Ovomucoidmenge im polymeren Hydrogel
hängt damit zusammen, daß bei Einsatz des Ovomucoids in
einer Menge unter 0,2 mg pro 1 ml Gel das Ovomucoid keine
Schutzfunktion mehr ausübt und das Insulin durch die
proteolytischen Enzyme zerstört wird. Der Einsatz des
Ovomucoids in einer Menge von über 25 mg pro 1 ml hingegen
ist unzweckmäßig, weil diese Menge selbst für den Schutz
beliebiger therapeutisch angewandter Insulindosen aus
reicht.
0,1 g vorgetrocknetes vernetztes, mit Ovomucoid versetztes,
modifiziertes Polyacrylamid wird in 1 ml wässeriger Insu
linlösung einer Konzentration von 1,0 mg/ml (Insulinakti
vität 25 Einheiten/mg) eingebracht und 1 h lang bei Raum
temperatur gehalten. Innerhalb dieser Zeit ist das Polymer
im Wasser vollständig gequollen und gebrauchsfertig. Das
hergestellte Hydrogel wird Kaninchen peroral mit Hilfe
eines Katheters in einer Menge verabreicht, die 5 Insulin-
Einheiten pro 1 kg Tiermasse entspricht. Blutproben werden
nach 30, 60, 90 und 120 min entnommen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 zusammengestellt.
Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, wobei verschiedene
vernetzte modifizierte Polymere, verschiedene Konzentra
tionen der Insulinlösung, verschiedene Mengen an vernetztem
modifiziertem Polymer und verschiedene Ovomucoidmengen ein
gesetzt werden. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften
der hergestellten Hydrogele sind in Tabelle 2 zusammenge
faßt.
Der Prozeß wird ähnlich wie in Beispiel 1 durchgeführt,
indem ein nichtmodifiziertes Polyacrylamid-Hydrogel benutzt
wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Ein experimenteller Diabetes wird bei weißen Ratten der
Wistar-Linie mit einer Körpermasse von je 100 g durch
intraabdominale Einführung von Streptosotozin in einer
Menge von 70 mg/kg hervorgerufen. Die entsprechenden In
sulinpräparate werden erst dann verabreicht, wenn der
Glucosespiegel über 400 mg/100 ml liegt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Es wird wie in Beispiel 12 verfahren, wobei aber den Tieren
die gleiche Insulinmenge als Lösung subcutan injiziert
wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Den Kaninchen wird eine Insulinlösung in einer Menge von
7 Einheiten/kg Körpermasse, ein Gemisch aus Ovomucoid
(2,5 mg/kg Körpermasse) und Insulin (8 Einheiten/kg Körper
masse) oder ein modifiziertes Hydrogel (200 mg/kg Körper
masse) peroral verabreicht. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2 zusammengestellt.
PAA - Polyacrylamid;
PAS - Polyacrylsäure;
PMA - Polymethacrylamid;
PVP - Polyvinylpyrrolidon;
PHEMA - Polyhydroxyethylmethacrylat;
NM - nicht modifiziert;
p.o. - peroral;
s.c. - subcutan;
* Zeit nach der Verabreichung des Präparats;
** Bei diesem Versuch handelt es sich um aus Puteneiern gewonnenes Ovomucoid, bei den anderen Versuchen um Ovomucoid aus Enteneiern.
V Vergleichsbeispiel.
PAS - Polyacrylsäure;
PMA - Polymethacrylamid;
PVP - Polyvinylpyrrolidon;
PHEMA - Polyhydroxyethylmethacrylat;
NM - nicht modifiziert;
p.o. - peroral;
s.c. - subcutan;
* Zeit nach der Verabreichung des Präparats;
** Bei diesem Versuch handelt es sich um aus Puteneiern gewonnenes Ovomucoid, bei den anderen Versuchen um Ovomucoid aus Enteneiern.
V Vergleichsbeispiel.
In den Beispielen 1, 4, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 wurde
Schweineinsulin, in den Beispielen 2 und 3 Rinderinsulin
eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Insulin
präparate, die sich vom Stand der Technik durch den einge
setzten Inhibitor der proteolytischen Enzyme unterscheiden,
befähigt sind, die Hydrolyse des Insulins im Verdauungs
trakt zu verhindern und die Erzielung eines hohen Insulin
spiegels im Blut sicherzustellen. Die Aktivität des In
sulins bei der peroralen Anwendung der anmeldungsgemäßen
Zusammensetzungen beträgt im Mittel 60 bis 70% der Aktivi
tät des Ausgangsinsulins nach Injektion.
Claims (18)
1. Insulinpräparate zur oralen Verabreichung
auf der Basis eines vernetzten hydrophilen Polymers,
das Insulin, einen Inhibitor für proteolytische Enzyme
sowie Wasser enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Inhibitor ein Ovomucoid ist.
2. Insulinpräparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das vernetzte hydrophile Polymer ein Hydrogel
ist.
3. Insulinpräparate nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydrophile Polymer unter Homo
polymeren und Copolymeren von Acrylsäure, Methacryl
säure, Acrylamid, Methacrylamid, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat und/oder Vinylpyrrolidon aus
gewählt ist.
4. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ovomucoidkon
zentration im vernetzten hydrophilen Polymer 0,2 bis
25 mg pro Gramm Polymer bzw. Hydrogel beträgt.
5. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Insulinkonzen
tration 0,01 bis 3 mg/ml, bezogen auf die zur Herstel
lung des gequollenen Polymers bzw. des Hydrogels einge
setzte Wassermenge, beträgt.
6. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Insulinaktivi
tät etwa 25 Einheiten/ml beträgt, bezogen auf die zur
Herstellung des gequollenen Polymers bzw. des Hydrogels
eingesetzte Wassermenge.
7. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ovomucoid aus
dem Eiklar von Enteneiern oder von Puteneiern gewonnen
ist.
8. Verwendung von Ovomucoiden als Inhibitoren von proteo
lytischen Enzymen zum Schutz von in Hydrogelen vorlie
gendem Insulin gegen Proteolyse im Verdauungstrakt von
Säugern.
9. Verfahren zur Herstellung der Insulinpräparate nach den
Ansprüchen 1 bis 7
durch Quellen eines einen Inhibitor für proteolytische
Enzyme enthaltenden vernetzten hydrophilen Polymers
bzw. Xerogels in einer wässerigen Insulinlösung,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Inhibitor ein Ovomucoid eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als vernetztes Polymer ein vernetztes Homo- oder Co
polymer von Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid,
Methacrylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmeth
acrylat und/oder Vinylpyrrolidon eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und/oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ovomucoid in einer solchen Konzen
tration eingesetzt wird, daß seine Endkonzentration
0,2 bis 25 mg pro Gramm Polymer bzw. Hydrogel beträgt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Insulin in der wäs
serigen Insulinlösung in einer Konzentration von 0,01
bis 3 mg/ml eingesetzt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Insulin in einer
Menge eingesetzt wird, die einer Insulinaktivität von
etwa 25 Einheiten/ml entspricht.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus dem Eiklar von
Enteneiern oder von Puteneiern gewonnenes Ovomucoid
eingesetzt wird.
15. Mit Ovomucoid modifizierte vernetzte hydrophile Poly
mere bzw. Xerogele.
16. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form einer
Flüssigkeit oder in Form eines Feststoffs vorliegen.
17. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7 und/oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
Gelatinekapseln vorliegen.
18. Insulinpräparate nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Dosierein
heiten vorliegen, deren Insulingehalt einer herkömmli
chen Insulin-Dosiereinheit entspricht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19510551C2 DE19510551C2 (de) | 1997-10-16 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19510551A Expired - Fee Related DE19510551C2 (de) | 1994-03-23 | 1995-03-23 | Orale Insulinpräparate und ihre Herstellung |
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DE (1) | DE19510551C2 (de) |
DK (1) | DK173516B1 (de) |
RU (1) | RU2066551C1 (de) |
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